Filme, Filme, Filme

Piazza Grande in Erwartung von “Once Upon a Time… in Hollywood” von Quentin Tarantino

Ich bin ja nicht so eine große Filmexpertin, gehe meistens nur auf Initiative des Alfreds ins Kino, bei der Viennale, dem österreichischen Filmfestivals war ich ein zweimal bei einem Film, den ich  durch Ö1 gewonnen habe und in den letztenJahren war ich ein paarmal beim Filmfestival am Karlsplatz, heuer bin ich dort gar nicht hingegangen und war mit dem Alfred auch nur ein einziges Mal am Rathausplatz wo es ja Opern, Konzerte und Ballettaufführungen gibt und als wir vor cirka fünfundzwanzig Jahren durch das Tessin fuhren, da waren wir in St. Moritz kann ich mich erinnern und auch in Sils Maria, wo der Nietzsche wohnte, sind wir per zZufall zu dem Filmfestival von Locarno zurechtgekommen, sind einmal auf der Piazza Grande gewesen und haben einen Film der “Jamie und der Pfirsich” hieß, gesehen, da haben wir mit der Eintrittskarte einen Pfirsich bekommen und am nächsten Tag sind wir noch einmal dorthin gefahfren, wahrscheinlich haben wir auf einem Campingplatz in Ascona übernachtet, waren in einem Pressequartier und haben uns etwas Filmmaterial, darunter eine Karte mit dem bild vom Anotnny Quinn, das immer noch in der Harlander Küche hängt, mitgenommen.

Heuer ist wahrscheinlich auch der Alfred auf die Idee gekommen, daß wir den Urlaub in Locarno verbringen und uns die Filme ansehen könnten. Er hat gegooglet und herausgefunden, daß es eine Dauerkarten für Pensionisten gibt, wo man sich jeden Vorstellung auf der Piazza Grande oder die in dem Kino, die parallel bezüglich des Regenwetters in einem Großraumkino ansehen kjonnten.

Am siebenten August hat das Festival begonnen, am vierten hat es aber schon eine Vorsgtellung für Kinder und Familien gegeben.

“La famosa invasione degli orsi in Sicilia”, das “Königreich der Bären” auf Deutsch, nach einem Roman des  1972 verstorbenen italienischen Autors  Dino Buzzati. Der Film war auf italienisch, die Untertitel französisch. Die Kinder haben sich sehr gefreut und vor Beginn der Vorstellung, als ein Kameramann das Publikum filmte, gelacht, gewinkt und eines hat sogar einen Handstand gemacht.

Vorher haben wir uns den Festivalpaß geholt im Merchancise-Shop konnte man sich auch so ein Band im Leokpardendesign kaufen, das das Motto des Festivals war.

Die ganze Stadt war sozusagen mit diesem Design dekoriert und das Festival gab es zum zweiundsiebzigsten Mal vom 7. bis zum 17. August, wir sind schon am Morgen des 15. abgefahren  und hatte diesmal eine neue Direktorin, die Französin Lili Hinstin, die jeden Abend mit einem schicken Kleiderensembel auf die Bühne maschierte, das Publkum in verschiedenen Sprache gegrüßte und die Stars interviewte.

Ab acht konnte man, glaube ich auf demn Platz, der für Prominenz sehr großflächig abgesperrt war und man nur eigentlich auf der Seite und weiter hinten freien Zugang hatte. Die Prominenz wurde dann mit ebenfalls sehr schicken Kleidern, was die Damen betrifft, die Herren waren viel lässiger angezogen mit gefüllten gelben Merchadisetaschen auf den Platz gelassen und am Samstagm als die Premiere von Quentin Tarantinos  “Once upon  a Time… in Hollywood mit Leonardo di Caprio und BradPitt gezeigt wurde, war es sehr sehr voll.

Am Montag hat es den ganzen Tag so sehr geschüttet, daß wir in das Ausweichkino mit dem Bus gefahren sind, da ist dann auch dort das Begrüßungskomitee aufmarschiert und es gab zuerst  einen holländischen Film “Instinkt”, der von einer Gefängnistherapeutin und ihrer Liebe zu einem Klienten handelte und dann einen koreanischen Krimi, der fast solange, wie der Film von QuentinTarantino dauerte.

Der ist am Samstag zur Premiere nicht persönlich erschienen, hat nur eine Grußbotschaft geschickt, während der koreanische Star Song  Kang -ho anwesend war und vor dem Film einen Award bekommen hat.

Am Sonntag, den 4. hat es noch vor der Eröffnung, wie schon beschrieben, ein Familienprogramm gegeben und am Dienstag darauf ein Prefestival mit freien Eintritt, da hat es einen älteren film “Do the RightThing”, aus dem Jahr 1989 der von der Rassenproblematik in Amerika handelte, gegeben, da hat es, glaube ich vor der Eröffnung auch sehr zu schütten angefangen und am Mittwoch, wo das Festival dann offiziell eröffnegt wurde, hat es nur am Vormittag geregnet, während es dann am Abend eher trocken war.

Zwei interessante Frauen Filme hat es gegeben “Notre Dame” am Sonntag ein französischer Film, der von den Schweierigkeiten einer Architektin zwischen Beruf und Karriere handelte und etwas überzogen war und dann die Premiere eines Schweizer films “Die fruchgtbaren Tage sind vorbei”, der vom Kinderwunsch der Frauen überdreißig handelte und am Wochenende hat es meistens zwei filme gegeben an den anderen Tagen eher nur einen.

“Crazy Midnight” hat das Abendprogramm geheißen und “Greener Green” eine Parodie auf die Amerikaner war tatsächlich ein etwas verrückter Film und nach dem Film vonQuenton Tarantino sind wir erst um drei auf den Camp gekommen.

Einen deutsch-österreichischen Film, der in Schwechat gedreht wurde und der mir sehr gut gefallen hat, hat es auch gegeben.

“7500”, hat er gehießen, das ist der Code für eine Flugzeugentführung und hat nur im Cockpit eines Flugzeuges, das von Berlin nach Paris fliegen sollte, gehandelt.

An einem Abend sind wir ins Gespräch mit einem Ehepaar aus dem Engadin gekommen, das uns als Wiener erkannte, dabei spfrechen wir eigentlich gar nicht wirklich Wienerisch, weil der Mann einige Jahre in Wien gearbeitet hat und auch sonst ist die Athomsühöre immer sehr interessant gewesen.

Die Besucher haben sich teilweise gbekannt, einander umarmt und small talk betrieben, dieProminenz rauschte, wie erwähnt schick gekleidet, auf den großen Platz oder küßte sich schon vorher in der Magnolia Bar oder ließ sich dort fotografieren. Einmal war ich auch dort und habe einen Glas Champagner getrunken , weil ich einen diesbezüglichen Gutschein und einen Katalog gefunden habe und beim Eingang auf den Platz, wo es in Zeiten, wie diesen natürlich Taschenkontrollen gab und man das Bier aus der Flasche in Becher umleeren mußte, in den Neunzigerjahren  hat es das wohl noch nicht gegeben, hat man immer ein Los und eine Programmzeitung bekommen.

Das Rubbellos war eigentlich eine Werbung für eine App, die man sich herunterladen sollte, um für den Publikumspreis zu stimmen. Fünfzig Preise hat es, bei achttausend Plätzen zu gewinnen gegeben und ich habe gleich am ersten Tag einen Gutschein für eine private Führung durch die “Ghisla Art Collection” gewonnen. Die hätte ich zwar eine Woche vorher anmelden müssen, wir sind aber erst am letzten Tag in die Touristeninformation gekommen, wo man den Gutschein einlösen konnte, so haben wir uns die Sammlung, wo es einen Miro, einen Andy Warhol, einen Keith Hering etcetera gab, nur mit Hilfe eines Guides angesehen, aber einen Katalog bekommen und so auch abseits der Filme und des Schweizer Lesens, das ich  für mich selbst betrieben habe, auch ein bißchen künstlerischen Crossover gehabt. Schokolade haben wir dort auch bekommen, beziehunsweise diese später zum Mitnachhause nehmen in Coop gekauft, wo auch ein Kamerateam herumlief, um vielleicht, die Kunden nach ihren Filmeindrücken zu befragen.

Besuch bei Hermann Hesse

Hermann-Hesse Museum

Hermann-Hesse Museum

Friedhof

Friedhof

Ich bin ja keine Hesse-Experte, obwohl ich, wie ich herausgefunden habe, etwa zwanzig Bücher von und über ihn habe, das letzte war, glaube ich, das Faccebook-Büchlein, das ich mir eigentlich ins Tessin mitnehmen wollte, dann aber keine Zeit hatte, es zu suchen.

“Unterm Rade” habe ich, glaube ich, gleich nach meiner Matura gelesen, dann hat mich aber abgeschreckt, daß es so einen Hesse-Boom gegeben hat und alle beispielsweise für “Siddharta” schwärmten, das ich, sowohl auf Deutsch und auf Englisch in meinen Regalen habe. Ob ich es gelesen habe, weiß ich nicht, “Klingsors letzter Sommer” und das “Glasperlenspiel” habe ich auch und wahrscheinlich nicht gelesen und so weiter und so fort, aber natürlich ein großer Dichter, der am 2.Juli 1877 in Calw geborene H.H., der am 9. 8 1962 in Montagnola gestorben ist, wo er, glaube ich, vierzig Jahre lebte, seine großen Werke, wie eben “Siddharta”, den “Klingsor” und die “Glasperlen” schrieb, malte,  spzierenging und 1946 den Nobelpreis  erhielt.

Wir sind ja schon einmal, vor circa fünfundzwanzig Jahren im Tessin und da waren wir, obwohl ich mich nicht mehr so gut erinnern kann, wahrscheinlich in Lugano und in einigen Buchhandlungen, wo es seine Werke gab. In Montagnola, wo sein Wohnhaus jetzt ein Museum ist, glaube ich, nicht.

Das haben wir uns für den heurigen Aufenthalt vorgenommen und das ganze Städtchen ist, glaube ich, seinem großen Dichter gewidmet. So gibt es Hesse-Spazierwege und ein Literaturcafe. Man kann sein Grab am Friedhof besuchen und so weiter und so fort.

Vor dem eher kleinen Haus, in der Ausstellung steht etwas von vier Zimmer, die Hesse gemietet hat, als er seine Familie verließ und sich 1919, also genau vor hundert Jahren im Tessin niederließ, steht ein tisch mit Ansichtsexemplaren seiner Bücher oder solche über ihn und es gibt auch ein literarisches Programm, das einmal in der Woche, glaube ich, stattfindet.

Lesung

Lesung

So gab es am vierten August, wo wir schon in Locarno waren, aber mit dem Rad nach Ascona und auf den Monte Verita gefahren sind, wo Hesse, glaube ic,h auch einige Zeit lebte, eine deutsch italienische Lesung, die sich “Sommertag im Süden” nannte und am Sonntag darauf fand in der Kirche  S. Abbondio anläßlich seines Todestages eine zweisprachige Lesung mit Graziella Rossi und Antonio Ballerio aus dem “Klingsor” statt und die einführende Dame erklärte, daß man “Klingsors letzten Sommer”, als Hesses ersten im Tessin bezeichnen könnte.

Die Lesung haben wir gehört und am Dienstag vorher  sind wir durch das Museum gegangen, wo es im Keller einen Film zu sehen gab, der vom Leben des Dichters und seiner Liebe zur Natur erzählten. Die Söhne haben von der Gartenarbeit erzählt, wo er seine Gedanken schweifen ließ und sich, glaube ich, den “Siddharta” ausdachte.

Dann gab es den Schreibtisch mit der Schreibmaschine und die Bücherregale zu sehen und im oberen Stockwerk gab es eine Sonderausstellung, wo man Hermann Hesse mit Theodor Heuss, das war, glaube ich, ein deutscher Bundespräsident spazieren gehen sah.

In dem Film hat er beklagt, daß er vorallem nach dem Nobelpreis soviel Briefe bekommen habe, daß ihm das Beantworten am Schreiben gehindert hat und eine gut sortierte Buchhandlung in Deutsch, Englisch und Italienisch gab es in dem Kassenraum auch.

Da habe ich mich ein wenig umgesehen und bedauert, daß ich das Facebookbüchlein nicht gefunden habe, daß sich zwischen Catalin Dlorian Florescu und dem Alain Claude Sulzer gut einschieben hätte lassen.

Wir sind  auf den Friedhof gegangen, haben das Grab gesucht und gesehen, daß auch Hugo Ball, der Dada Dichter dort begraben ist. Es gab in dem Museum auch einige Prospekte, die sich für das Weiterstudium verenden lassen, so einen Folder über Hermann Hesse in Lugano, das ist die Stadt, die sich in der Nähe befindet und die wir auch am Sonntag vor der Lesubng  besuchten,beim Strandcafe einen Toast gegessen haben und mit der Zahnradbahn auf denMonte Bree hinaufgefahren sind.

Ob Hesse das ebenfalls machte? In dem Prospekt ist es vermerkt. Da ist auch ein Bild der Zahnradbahn zu sehen, ein Stadtrundgang wird auch beschrieben und ich nehme mir vor, nach dem Facebookbüchlein zu suchen, daß ich  Gedichte in meinen Archiv habe, habe ich gesehen und sogar eines mit “Materalien über Siddharta”.

Dann habe ich noch eines , das sich “Italien” betitelt, den “Steppenwolf”, “Roßhalde” und den Roman “Gertrud”, den wir, glaube ich, in der Straßergasse gelesen habe.

Alfred hat mir  ein Buch über Hesses Beziehungen zu Basel kaufen wollen, weil wir dorthin ja im November fahren, aber der “Schweizer Buchpreis” wird wohl keine besondere Verbindung zu Hermann Hesse haben und es war auf jedenfall sehr interessant für ein paar Stunden auf den Spuren des Nobelpreisgträgers, der ein attaktiver  schlanker Herr mit Strohhut war, zu wandeln, in den mitgenommen Prospekten zu blättern und vielleicht doch das eine oder andere Buch aus meinem Fundus von ihm zu lesen.

Spätestens wenn wir das nächste Mal ins Tessin fahren, werde ich das tun, versprochen! Aber da wir das letzte Mal vor fünfundzwanzig Jahren dort waren, wird sich das wohl nicht mehr ausgehen, wenn wir uns genauso viel Zeit lassen sollten.

Also nur im Bibliothekskatalog blättern oder in den Regalen nach seinen Büchern suchen. Den Bücherschrak kann ich  auch aufmerksamer beobachten und sehen, was ich demnächst von dem großen Dichter finden werde, dessen Haus beziehungsweise Museum ich vorigen Dienstagfür ein paar Stunden besucht habe.

Vom Dorf zum Hotel- oder Kunstprojekt

Corippo

Corippo

Corippo

Corippo

“Corippo will leben!”, steht als Überschrift in dem Artikel des “Tageszeigers”, den sich der Alfred am Markt von Bellinzona kaufte, wo von einem Dorf berichtet wurde, in dem in den siebzig Häusern nur mehr zwölf Menschen leben, von denen der jüngste schon über fünfzig ist. Das soll nun in ein Hotelprojekt umgewandelt werden, steht in der Zeitung, die von der engagierten Wirtin berichtete, die dafür nun die Geldgeber sucht.

Das ganze Dorf von dem jetzt dreißig Häuse leerstehen oder nur im Sommer bewohnt werden, soll nun ein Hotel werden.

Die Rustici, das sind die alten Steinäuschen, sollen zu Zimmern umgewandelt werden, die engen Gässchen dazwischen sind die Gänge, die Rezeption die Osteria und als Gäste wünscht man sich keine Touristen, die  nur schnell für ein Foto kommen.

Nein sie sollen schon für mindestens zwei Wochen kommen und am Tag in den Bergen wandern und die zwölf oder vielleicht auch bald nur mehr elf oder zehn Bewohner mit dem Medianalter sechsundsiebzig jahre, wie auch in derZeitung steht, sollen dazwischen wohnen,  vielleicht auch wie ein Museumstück der Vergangenheit zu einem Fotoobjekt für die Touristen, zu einem s Disney oder Heidiland werden, die sich jetzt noch weigern, in die sehr kleinen Rustici, die vielleicht auch früher Ställe waren, zu ziehen.

Zu klein, zu unbequem für die hohen Ansprüche der Touristen mit den dicken Geldbeuteln, die dafür auch nötig sind, denn die Geldgeber hat die engagierte Wirtin noch nicht gefunden und wir sind animiert durch den Artikel am übernächsten Tag  in das Dörfchen gefahren, sind die Stiegen zu den Häuschen hinaufgeklettert, haben hier eine alte Dame mit einer Gießkanne ihre Blumen gießen und dort einen älteren Herrn gesehen. Ein Kirchlein hat es gegeben und, was ich sehr angenehm an der Schweiz finde, es gibt auch an den kleinsten Orten, ein öffentliches Klo und vielleicht nicht mehr ganz so nötig, ein öffentliches Telefon.

Corippo

Corippo

Die erwähnte Osteria gab es auch und einen Brunnen, an dem sich eine junge Frau noch vorher stärkte, bebor sie mit dem einen Kind im Tragebeutel, das andere an der Hand, das schon die Buchstaben an den Wegweisern “Monte….”, zu entziffern versuchte, zu einer Wanderung aufgebrochen ist.

Ein historisch altes Dorf, mit den aussterbenden Bewohnern, die sich zum Teil noch weigern an dem Projekt mitzumachen, die jungen sind weggezogen und, wie wird es da wohl in zwanzig  oder fünfundzwanzig Jahren aussehen, wenn wir  wiederkommen?

Aber da haben wir das Medianalter auch schon überschritten und sind vielleicht nicht mehr jung genug für die Wanderung und ein Disney oder Heidland ist vielleicht auch nicht so interessant, wie es klingt.

Mal sehen wie es  wird, mit dem Versuch die alten Dörfer zu retten, in dem man die Gegenwart mit der Vergangnheit verbindet und die Dorfbewohner in das Hotelgästen integriert, die sich dann vielleicht auch besichtigen und fotgrafieren lassen sollen, aber, wie gechrieben, der schnelle Tourist ist nicht so erwünscht und den langsamen die ehemaligen Rustici vielleicht zu schmal und zu unbequem…

Reisevorbereitung literarisch

Nachdem wir ja heuer unfallsbedingt nicht nach Leipzig und auch nicht nach Essen gefahren sind, geht es dieses Jahr noch zweimal in die Schweiz und zwar in Kürze ins Tessin zum Filmfestival nach Locarno, wo wir  schon vor etwa zwanzig Jahren einmal gewesen sind. Das heißt, da wollten wir ins Tessin fahren, sind dort zufällig in Locarno gelandet, wo gerade das Filmfestival stattfand, haben einen Film gesehen und auf einer Pressekonferenz zufällig, glaube ich, Anthony Quinn. Zumindest habe ich von ihm noch eine Karte in der Harlander Küche hängen.

In Sils Maria, wo der Nietzsche seine Sommer verbrachte, sind wir auch bei einem Vortrag gewesen und im Vorjahr auf Bücherschrank- und Buchhandlungstour in Genf, Zürich und Bern. Da haben wir Basel ausgelassen, als mich der Alfred fragte “Wo willst du überall hin?”, habe ich darauf vergessen, aber in Basel gibt es ja die “Buch-Basel” in November, wo in einem Theater der Schweizer Buchpreis, den es seit 2008 gibt vergeben wird und da wollte ich schon immer mal hin.

So haben wir geplant zum sechsundsechzigsten Geburtstag diesmal kein Fest zu machen, sondern nur Mittwochabend und am Donnerstag zur “Buch-Wien” zu gehen und dann mit einem Nachtzug in die Schweiz und die “Buch-Basel”, die ich schon angeschrieben habe und die, offenbar keine Messe, wie in Wien, sondern ein Literaturfestival ist zu besuchen und am Sonntag früh uns die Verleihung des Schweizer Lliteraturpreises anzusehen.

Das verbinde ich natürlich mit dem Schweizerlesen und damit habe ich ja schon im Vorjahr angefangen und mir aus Bern auch gehörig Literatur mitgenommen, weil dort die Bücherschräke ja sehr reichlich fließen und Schweizer Veranstaltungen gibt es in der “Alten Schmiede” etcetera ja immer auch in den Wiener Schränken läßt sich immer wieder etwas Schweizerisches finden, so daß ich mit der diesbezüglichen Literatur gut eingedeckt bin und nur in meinen Regalen suchen muß, was ich mir diesmal mitnehme.

Für den November habe ich ja ein zusätzliches Bücherlesen angedacht und geplant mir die fünf Schweizer Buchpreisbücher zu bestellen und dort zu lesen und für den Sommer habe ich, als ich den “Schweizer Buchpreis” nachgegooglet habe, schon einiges gesehen, was dort einmal auf der Liste stand und ich inzwischen gefunden habe und lesen möchte.

Da habe ich im Vorjahr in Bern gleich einen großen Fund gemacht, als wir eigentlich nur zufällig in die Weltbild-Buchhandlung und da in den Abverkaufskeller gegangen sind, denn da gab es nicht nur das frisch gekürte deutsche Longlistenbuch, nämlich Arno Geigers “Drachenwand” um fünf Franken, sondern nein, um je einen, auch zwei Schweizer Bücher, nämlich Franz Hohlers “Immer Höher” und das 2012 nominierte “Kalb vor der Gotthardpost” von Peter von Matt. Beide Bücher habe ich noch nicht gelesen, werde sie aber heuer nicht mit nach Locarno nehmen, weil sie in Harland stehen und wir wahrscheinlich von Wien losfahren, aber da habe ich  inzwischen inzwischen Thomas Meyer “Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse” das auch 2012 auf der Liste stand, gefunden und Alain Claude Sulzers “Aus den Fugen”, ebenfalls 2012 nominiert.

Beide Bücher werde ich wahrscheinlich mitnehmen und dann noch Catalin Dorian Florescu “Jacob beschließt zu lieben”, 2011 nominiert, das kürzlich in einem der Schränken lag.

Vom “Wolkenbruch” kann ich anmerken, daß es da inzwischen eine Fortsetzung gibt, das müßte ich mir erst bestellen, aber da ja im Herbst wahrscheinlich an die fünfzig Bücher auf mich warten, sollte ich das vielleicht nicht tun und von Alain Claude Sulzer kann ich gleich anmerken, habe ich auch noch “Privatstunden” in Wien stehen und werde es einpacken und dann wahrscheinlich endlich einen Martin Suter, der ja auch Schweizer ist und zwar ist mir da “Der letzte Weynfeldt”, in die Hände gefallen, ich habe von ihm wie auch von Alex Capus ja inzwischen merhere Bücher gefunden, von Capus nehme ich “Eignermönchund jungfrau” mit, was vom Namen, glaube ich, schon einmal gut passt und dann noch Peter Stamms “Nacht ist der Tag” von dem ich lange glaubte, daß es 2013 auf der deutschen Liste stand, ist es nicht, dafür hat Peter Stamm von dem ich ja schon einiges gelesen habe, 2018 den Schweizer Bp mit “Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt” gewonnen.

Ein Buch, das ich erst finden muß, dafür habe ich mir aber noch einen Adolf Muschg, nämlich “Das gefangene Lächeln” vorbereitet. “Löwenstern”, werde ich, wie viele andere Schweizer Bücher oder Bücher von Schweizer Autoren zurücklassen.

Aber sieben Bücher reichen für die vierzehn Tage, wo wir in der Schweiz sein werden höchstwahrscheinlich, da wir ja dort sehr viel ins Kino, beziehungsweise auf die Freilichtbühne gehen werden und wenn nicht, vielleicht gibt es auch dort einen Bücherschrank oder eine Buchhandlung. Da bin ich zuversichtlich und da fällt mir ein, daß ich als wir das letzte Mal im Tessin waren, in den Buchhandlung auch Hermann Hesse entdeckt haben, der ja, glaube ich, dort lebte und von dem habe ich seine Facebookeintragungen, die  natürlich nicht von ihm selbst, sondern ein Gag sind, gefunden, die ich ja eigentlich, wenn ich sie in meinen Regalen nur finden würde, auch mitnehmen könnte und und …

Es warten auf meiner Liste aber noch einige Juli und August Neuerscheinungen. Die vom Juli hoffe ich vor unserer Abreise noch auslesen zu können, die vom August, darunter die neue Mareike Fallwickl werde ich  nach der Rückkehr lesen und dann wahrscheinlich gleich die neuen deutschen Buchpreisbücher anfragen und bevor es im November in die Schweiz geht, kommt noch ein ausführlicher Artikel über den “Schweizer Buchpreis”, was dort schon nominiert war und  ich davon gelesen habe und da kann ich gleich verraten, daß das einiges ist, weil es ja oft Bücher sind, die schon vorher auf der deutschen Liste standen.

Wieder einmal Jahresrückblick

Es ist soweit, 2018 geht zu Ende und man kann sagen, es war auf der einen Seite, ein ganz gutes Jahr, gab es doch zwei literarische Höhepunkte und da waren, sowohl der April, als auch der November besonders intensiv.

Denn ich habe im April in der “Alten Schmiede” zwar etwas verspätet, aber immerhin mein “Literaturgeflüster-Texte-Buch” vorgestellt, da war dann schon der “Hammer” mit meinen und Ruths Texten zur “Kunst im öffentlichen Raum” herausgekommen und am achtzehnten April gab es den ersten diesbezüglichen Spaziergang, wow, ein bißchen so, wie es eigentlich sein sollte und im November gab es noch einmal einen Spaziergang durch den neunten Bezirk und auf der “Buch-Wien” habe ich im Rahmen  des “Ohrenschmauses” ein Stückchen aus der “Mimi” gelesen.

Ansonsten war ich im März wiedermal  in Leipzig und vorher in Essen bei der “Bloggerdebutpreisverleihung”, wo ich Klaus Cäsar Zehrer und Christian Bangel kennenlernte.

Danach gab es den Osterspaziergang der LitGes, wie gewohnt und auch die Lesung beim “Linken Wort” beim “Volksstimmefest”, die Lesung bei der “Poet Night” und mein “Literarisches Geburtstagsfest”, wo ich  jeweils mehr oder weniger ein Stück aus der “Unsichbaren Frau” gelesen habe, dem Buch, in dem ich den Herbst 2017 im Rahmen des “Nanowrimo 2017” beschrieben habe und daraus habe ich auch im “Bepop” gelesen, die man, wenn man so will, auch als eine außertourliche Lesung bezeichnen kann, zu der mich der liebe Rudi eingeladen.

Buch ist in diesem Jahr nur eines herausgekommen, nämlich die Bloggeschichten “Besser spät als nie”, zu Jahresanfang, aber die Fortsetzungsgeschichte, “Die Unsichtbare Frau” ist schon in der Druckerei und ich werde sie demnächst bekommen.

Geschrieben habe ich ab Sommer den Rohentwurf zur “Magdalena Kirchberg”, bei der ich jetzt beim Korrigieren bin und da habe ich vorher auch ein paar Artikel zum “Zeitmanagement”, “Regelmäßig schreiben”, “Konzeptänderungen” etcetera verfaßt. Das war im Sommer.

Vorher ab Jahresbeginn habe ich wieder ein bißchen mein Schreiben vorgestellt, über meine “Kinderbücher”, die “Depressiven Frauen”, die “Politischen Bücher”, die “Bekannten Gestalten”, die “Schreib- und die Bücherschrankmotive”, etcetera, geschrieben.

Außer in Leipzig war ich wieder auf der “Buch-Wien” und beim “Buchquartier”, bei vielen Veranstaltungen, wie den “Wilden Worten”, den “O-Tönen”,“Literatur und Wein” in Göttweig und in Krems, beim “H .C. Artmann-Festival”, bei einigen Preisverleihungen, den “Bachmann-Preis”, den Tanja Maljartschuk gewonnen hat, hat es gegeben  und ich habe wieder tüchtig gelesen, wenn auch weniger als in früheren Jahren, ich habe Buchpreis gebloggt und mich durch die österreichische und die deutsche Liste gelesen.

Ansonsten dieses Jahr sehr viele Neuerscheinungen und in zwei Jurien bin ich nach wie vor auch.

Da gibt es schon länger den “Ohrenschmaus”, den Literaturpreis für Menschen mit Lernschwierigkeiten und seit 2016 juriere ich auch beim “Bloggerdebut-Preis” mit, was mir großen Spaß macht, denn ich interessiere mich ja sehr für Literatur.

Reisen hat es auch gegeben, eher kleinere, denn ich bin ja im Gegensatz zum Alfred nicht sehr reiselustig, war aber heuer vor Leipzig, zwei Tage in Würzburg und zwei Tage in Essen, dann sind wir im Sommer zehn Tage in die Schweiz, nach Genf, Bern und Zürich gefahren, wo ich die Bücherschränke erforschte und einige Buchhandlungen besuchte und kurz danach sind wir noch ein paar Tage mit der Ruth um den Neusiedlersee gefahren.

Das waren die erfreuelichen oder die gewöhnlichen Dinge, zu den eher unerfreulichen würde ich die politischen Entwicklungen, den Rechtsruck, etcetra bezeichnen.

Es gibt wieder Donnerstagsdemonstrationen, da war ich auf vier und das ganze Jahr habe ich mich mit dem Uli gecatscht, was manchmal mehr, manchmal weniger erfreulich war, aber ich denke, man soll es wenigsten versuchen politische Korrektheit einzufordern, auch wenn das, wie es aussieht, ein Faß ohne Boden ist.

Das war im Großen und Ganzen 2018 und richtig, daß ich “zehn Jahre Literaturgeflüster” mit Sekt und Torte gefeiert habe, das hätte ich jetzt fast vergessen!

Und zwei Workshops bei Stephan Teichgräber einen zum Thema “Utopie” und einen zur “Revolution” habe ich auch besucht, um mich ein wenig literaturwissenschaftlich weiterzubilden, während es, was wahrscheinlich auch ein wenig schade ist, die “Schreibgruppe” seit Herbst nicht mehr gibt.

Verluste gibt es auch zu vermelden, so ist in diesem Jahr der “Büchner-Preisträger”  Wilhelm Genazino,  am 12. Dezemer in Frankfurt verstorben, den ich sowohl einmal in Gottweig bei der “Literatur und Wein”, im Literaturhaus und in der “Alten Schmiede” hörte, sondern auch der ewige Nicht-Nobelpreisträger Philp Roth, der andere große Amerikaner Tom Wolfe am 14. Mai, Philip Kerr am 23. März und auch die österreichische Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger mit ihren ganz armen Kindern und Frauen, die eine hervorragende Oma  gegen Rechts gewesen wäre, die mit dem Krückstock, wie sie einmal am Ballhausplatz beim Johanna Dohnal- Gedenken verkündete, gegen die Nazi-Verharmloser angetreten wäre.

Und außerdem habe ich gerade erfahren, ist der israelische Schriftsteller Amos Oz von dem ich noch einiges zu lesen habe, vor drei Tagen gestorben.

Außerdem, hat es in diesem Jubuläumsjahr außer fünfundvierzig Jahre Matura und fünfundvierzig Jahre erfolgfrei schreiben, dem fünfundsechzigjährigen Geburtstag und Ende meines Diagnostikkassenvertrages, auch die Erinnerung an den März 1938, das Wien unterm Hakenkreuz, fünfzig Jahre 1968 und hundert Jahre Republik gegeben, was zu einigen literarischen Veranstaltungen und Büchern führte, die ich noch im nächsten Jahr lesen werde.

Und auf Knopfdruck Urlaubsstimmung

“Jetzt sind wir auf Urlaub!”, hat die Ruth am Donnerstag zu mir gesagt, als ich mit ihr und dem Alfred den Neusiedlersee entlanggeradelt bin.

“Es ist keine Sport- sondern ein Genußradeln, wir können uns Zeit lassen und den Ausflug genießen!”, noch ein oder zwei Mal hinzugefügt.

“Nun ja! Na klar!”, habe ich gedacht.

“Natürlich!” und mich ein bißchen gewundert, daß sie das so extra betonte. Denn kann man auf Knopfdruck in eine solche Stimmung kommen?

Auf Knopfdruck natürlich nicht und normalerweise denkt man wohl auch nicht daran, daß man jetzt in Urlaubsstimmung kommt, wenn man die  Radtasche packt, das Bahnticket löst, sich in den Zug hineinsetzt und später zu Radeln beginnt.

Die Stimmung kommt wahrscheinlich dann von selber. Noch dazu, wo das Wetter ja sehr schön war, warm und sonnig und auch das Radfahren gut von statten ging.

“Wir sind zu schnell! Wir sollten eine Pause machen!”, sagte der Alfred zwar am Anfang öfter, offenbar weil er  an die gute Kondition nicht so ganz glaubte. Dann haben wir aber schon, um zwölf bei einem Heurigen in Donnerskirchen Mittagsrast gemacht, ein gutes und auch sehr billiges Menu zu uns genommen. Leberknödel- oder Grießnockerlsuppe, Surbraten mit Linsen. Haben Sturm oder auch ein “Lüfterl”, dazu getrunken, ein Gläschen Wein oder ein Bier und ich habe mir auch die Zitronennockerln mit Schlagobers und Erdbeersauce bestellt und damit die Urlaubsstimmung ganz von selber und ohne Knopfdruck in mir gespürt. Und am Nachmittag sind wir, um den See zu sehen,  nach Rust geradelt, sind  ein bißchen auf der Wiese gesessen und haben in das Wasser geschaut.

“Jetzt spüren wir die Poesie des Segelbootes!”, hat die Ruth gefordert, wohl um die Urlaubsstimmung  noch ein bißchen zu verstärken und zu verankern.

“Schreiben wir ein Gedicht über diesen Pullover!”, hat sie gemeint. Denn am Rand des Sees lag ein Stück Stoff, was zwar an sich nicht so besonders poetisch scheint. Aber natürlich man kann sich einige lyrischeZeilen  ausdenken, wie das Stück Stoff wohl an das Land gekommen ist?

Es könnte ein Badender vergessen haben oder ist es  aus einem Boot geworfen worden? Vielleicht hat von dort ein schönes Mädchen ihrem Liebsten zugewinkt und ihren Pullover dabei verloren?

Sich die Geschichte des Strandgutstpückes ausdenken, wenn man nur poetisch wäre. Aber ich schreibe  keine Gedichte und ein Pullover ist an sich auch kein sehr poetischer Gegenstand, sondern ein Gebrauchstück und die Urlaubsstimmung war auch schon da.

Ganz von selber und ohne Knopfdruck ist sie gekommen, als wir im Strandcafe auf den See und die Poolbar schauten, einen “Hugo” schlürften und der Alfred von dem Schmalzbrot schwärmte, das er nachher bei einem Heurigen zu einem guten Glas burgenländischen Rotwein trinken wollte.

Der Heurige war dann ein Landgasthaus und das Schmalzbrot, ein Bauerntoast, denn das Gasthaus setzte auf internationale Küche, auf Bruschetta und  Prosciutto, beispielsweise.

Die Urlaubsstimmtung wurde aber am nächsten Tag durch einige Telefonate der Anna, die, die Nachricht von einem geschwollenen Bein der Oma und dem Tod der Mutter ihrer Pflegehelferin überbrachte, erschüttert und auch das Radeln am Rand der dicht befahrenen Landstraße von Sopron nach Balf, am freitäglichen Stoßverkehr erforderte, wohl mehr Konzentration als Urlaubsstimmung, aber die ist später wieder zurückgekommen und war auch in Apetlon vorhanden, als wir am Abend das Gasthaus Zum fröhlichen Arbeiter” besichtigten und rätselten, ob sich dort die Arbeiter in der Zwischenkriegszeit oder wann auch immer getroffen haben, um bei einem Maß bier oder einem Stifterl Wein die Revolution zu besprechen.

Denn das Wetter war sehr schön, der Wein gut und auch das Radeln hat zumindest auf den mehr oder weniger gepflegten Radwegen, wo man auch die Weinlese beobachten und sich die reifen Trauben von den Lauben sozusagen in den Mund stecken konnte, Spaß gemacht.

Um den Neusiedlersee

Blick von oberhalb Oggau auf den Neusiedlersee

Blick von oberhalb Oggau auf den Neusiedlersee

Sopron

Sopron

Um den Neusiedlersee bin ich ein paar Mal mit dem Alfred und der Anna geradelt, als sie noch ganz klein war. Da kann ich mich an ein Wochenende Anfang der Neunzigerjahre erinnern, als wir mit der Iris und ihren Kindern losgeradelt sind.

Ich habe gerade “Lore und Lena” geschrieben und war diesbezüglich sehr beschäftigt, so daß ich die anderen ein paar Mal veroren habe und als wir dann mit dem Zug zurückgefahren sind, habe ich, glaube ich, versucht eine Szene zu schreiben, was einem Bestrunkenen aufgefallen ist, der auf Annas Antwort, was ich denn schreiben würde: “Die Mama schreibt ein Buch!”, die ganze Zeit wissen wollte, ob das Buch über ihn gehen und er drin vorkommen würde? Darüber hab ich, glaube ich, dann auch was geschrieben, was irgendwo, glaube ich, auch wo veröffentlicht wurde.

Am Tomalom Fürdö in Sopron

Am Tomalom Fürdö in Sopron

Ein kurzer Radweg von Sopron nach Balf

Ein kurzer Radweg von Sopron nach Balf

Dann wollten wir, glaube ich, noch einmal radeln, beziehungsweise, die Anna vom Neusiedlersee abholen, die dort eine Woche mit einer Freundin und deren Oma verbrachte. Wir waren aber zu spät daran, weil der Alfred unbedingt noch amMarkt von St. Pölten einkaufen mußte. Die Räder mußten wird auch aufmontieren, so daß die Anna schon in Wien war und wir mit ihr dann noch einmal hingefahren sind, aber ich glaube, nur zu einem Heurigen und gleich wieder zurück, weil, die Anna nicht mehr radfahren wollte.

Ja, ich hasse, zu spät zu kommen und unpünktlich zu sein, aber diesmal sind wir vier Tage von Donnerstag bis Sonntag mit der Ruth, mit der wir ja schon zweimal Rad gefahren sind, um den See gefahren und sogar ein kleines Stücken nach Sopron und alles hat ganz gut geklappt.

Obwohl man den See eigentlich nicht sehr oft und sehr gut sehen kann, aber die Radwege sind fast immer schön, von Sopron nach Balf hat es keinen gegeben, sonst aber schon, auch das Wetter war sehr schön und die Weinernte war auch überall zu beobachten, als wir am Donnerstag von Nejusiedl am See nach  Oggau geradelt sind und in Donnerskirchen bei einem Heurigen ein Menu und dann noch sehr gute Zitronennockerln gegegssen haben. Überall gab es schon Sturm zu trinken und in Oggau hatte der Alfred ein schönes Zimmer reserviert und wir sind, weil wir sehr flott unterwegs waren, noch nach Rust gefahren, um den See doch ein bißchen zu sehen.

Schloß Esterhazy in Fertőd

Schloß Esterhazy in Fertőd

Apetlon

Apetlon

Am nächsten Tag ist es dann über Mörbisch nach Ungarn gegagen und da hatten der Alfred beziehungsweise die Ruth vorgeschlagen, daß wir vom See noch weiter weg und nach Sopron radeln sollten, weil sie für eine Freundin etwas in einer Apotheke besorgen wollte.

Der Radweg von Mörbisch nach Sopron war zwar nicht ganz eben, aber gut zu befahren und wir haben bei einem Bad in einer Imbißstube einen sehr guten Fisch gegessen.

In Sopron, wo ich schon ein paar Mal im Zuge dieser Werbefahrten, die ich früher ganz gern gemacht habe, war, haben wir Kaffee getrunken, beziehungsweise Eis gegessen und sind am Freitagnachmittag auf einer dcht befahrenen Ausfahrtstraße nach Balf in das “Krodil-Panzio” gefahren, wo der Alfred Zimmer reserviert hatte, was ich eigentlich nicht so gerne mache, aber gut geklappt hat.

Apetlon

Apetlon

Danach ging es am Samstag  über einen Stop beim Schloß Esterhazy, wieder nach Österreich und zwar nach Apetlon zurück, wo wir in einem  schönen Gasthaus übernachteten, das Gasthaus zum “Fröhlichen Arbeiter” besichtigten und dann bei einem Heurigen ein Schmalzbrot, beziehungsweise eine Heurigenplatte aßen und am Sonntag über Ilmitz, Podersdorf nach Neusiedl zurück, wo wir wieder vom See nicht sehr viel gesehen haben, aber guten Wein und Sturm getrunken haben und ich durch die  Ruth auch einige literarische Impressionen über das Radfahrwochenende bekommen habe, die ich, glaube ich, noch verarbeiten werde.

Züricher Buchhandlungen

Camp in Zürich

Camp in Zürich

Zürich

Zürich

Ich habe mir von dem im Badezimmer und in den Regalen angesammelten Schweizer Bücher einen guten Vorrat für die zehn Tage Urlaub mitgenommen, Donat Blums “Opoe”, eine Herbstneuerscheinung, dann die “Gebrauchsanweisungen für die Schweiz”, die mir der Alfred kaufte, Markus Werners “Festland”, das ich kurz davor in Aspern gefunden habe, das “Gastland Schweiz-Auftrittslesebuch”, Urs Widmers “Schweiz-Geschichten” und Elisabeth Junkers “Die Villa”.

Sechs Bücher müßen eigentlich reichen, habe ich gedacht, weil ich derzeit nur so zwei bis drei, die Woche lese. Dann habe ich den Donat Blum schon auf der Fahrt ausgelesen, der Markus Werner war auch nur kurz und ich dachte schon “Uje, uje, hoffen wir, daß ich in den Bücherkästen etwas entsprechendes finde!”

Im ersten Bücherschrank, ein lustiges buntes Kasterl in dem zweisprachigen Fribourg gab es dann den  Karl Ove Knausgard “Alles hat seine Zeit” aus dem Jahr 2009, also nicht gerade passend.

Dann kamen wir nach Bern und in den Keller des “Weltbild-Buchladens” und das Problem hatte sich gelöst. Das Bern reichlich mit Bücherkästen und Tauschbibliotheken gesegnet ist, habe ich schon erwähnt, vom Wert des Lesens stand, glaube ich, auch etwas auf der Gebrauchsanweisung an der Kastentür und die Büchertasche war sehr voll und Schweizerisches war auch genug dabei.

Zürich

Zürich

Zürcher Limmatschwimmen

Zürcher Limmatschwimmen

Dann ging es nach Zürich, die letzte Station unserer drei oder vier Städtereise und als wir da am Donnerstag von der Seepromenade übern Bürkliplatz die berühmte Bahnhofstraße erreichten, war es sehr voll und heiß.

Lauter Banken, Juweliere, Modegeschichäfte, eine Sprüngli-Konditorei , aber keine Bücher auf der berühmten Straße.

“Auf der Kärntnerstraße findest du die auch nicht mehr und ich suche dir die Schweizer Buchgeschäfte heraus!”, sagte der Alfred und wir zogen am Freitag los.

Die erste Zürcher Buchhandlung war gleich, wie das Geschäft behauptete, die schönste oder sie befand sich auf dem schönsten Platz von Zürich, nämlich die Buchhandlung Beer, ein kleiner feiner Laden mit kleinen feinen Büchern, ein bißchen was zum Buchpreis, ein bißchen Poesie, ein Buch übers Lesen und auch schon das Herbst Winter Programm und ein paar schöne Lesezeichen gab es auch.

Dann gings zurück zur Bahnhofstraße beziehungsweise in eine ihrer Abbiegungen, wo sich “Orell Füsseli”, der Schweizer “Thalia”, würde ich meinen, befand. Da könnte man sein Geld lassen, denn die Schweizer Bücher sind sehr teuer. Das was in Deutschland und in Österreich mit zwanzig Euro, in Österreich kommen noch ein ppar Cent dazu, angeschrieben ist, kostet hier über dreißig und so zog ich den Alfred zu der Abverkaufskiste, als er mich fragte ob ich was haben will?

Zürcher Theaterfestival in der roten Fabrik

Zürcher Theaterfestival in der roten Fabrik

Reverend Billy and the Church of Stop Shopping am Zürcher Theaterfestival

Reverend Billy and the Church of Stop Shopping am Zürcher Theaterfestival

Ich hätte zwar schon etwas gefunden, die Gianna Molinari, den Adolf Muschg und vielleicht sogar Maxim Billers “Sechs Koffer”, aber in der Abverkaufskiste lag Stephan Lohse “Ein fauler Gott”, zum halben Preis, aber aufpassen und nicht so voreilig sein, denn wenn das mit 31 Franken etcetera angeschrieben ist, bleiben noch sechzehn Franken über und der Alfred kaufte sich auch ein Buch und einen Kalender für die Oma und zahlte so mit Karte siebzig Franken oder das umgerechnet in Euro und dann noch dreißig Rappen für die Tüte.

Die dritte Buchhandlung befand sich im Bahnhof im unteren Geschoß und war gar nicht so leicht zu finden aber gut, sehr gut sortiert. Das übliche von den Herbsterscheinungen, ein bißchen was vom Frühling und unter der Kassa gab es einen Stoß mit Christine Nöstlinger Bücher, der Wiener Kinderbuchautorin, die vor kurzem gestorben ist.

Die vierte Buchhandlung führte wieder in das alternative Viertel, am Bahnhof, einer Baustelle und einer Kaserne in das sogeannte Volkshaus, wo die Kellnerin ein schwarzes Kleidchen mit weißen Kragen und weißer Schürze trug und der gesellschaftskritische Buchladen nebenan, sehr viel Marx hatte und Antonio Fians “Das Polykrates-Syndrom”, das Longlistbuch von 2014 in der Abverkaufskiste ohne roten Punkt, aber auch im fünf Franken hatte. Sehr gut, fein. Österreichisches Lesen geht ja auch und Antonio Fian bin ich ja einmal sogar schon bis in den Bregenzer Wald gefolgt und er ist auch der heurige “Priessnitz-Preisträger”.

Dann gab es noch im Altstadtviertel eine Reisebuchbahndlung, die mich bekanntlich weniger interessiert, aber Josef <haslinger “Phi Phi Island” um drei Franken in derKiste, die ich fast übersehen hätte.

Eine Architekturbuchhandlung haben wir am nächsten Tag auch noch gefunden und beim Theater Spektakel  Festival gab es auch eine Buchhandlung mit gesellschaftskritischen Büchern, also auch ohne Bücherschrank sehr viel zu lesen in der Stadt Zürich und ein feiner kleiner Buchhandlungschnitt, den “Diogenes Verlag” gibt es in Zürich, glaube ich, auch. Den habe ich aber nicht gesehen und auch nicht besucht, wurde von ihm aber schon zu einem Bloggertreffen nach Frankfurt eingladen und von dort ist ja Urs Widmer mit einer dicken Frau und einem Piloten einmal mit einem Ballon in die Schweiz geflogen, aber davon später, denn das ist ja ein Fund aus einem Wiener offenen Bücherschrank.

Ja und richtig, fast hätte ich es vergessen in Zürich gibt es auch ein Literaturhaus, das am 30. 8 wieder seine Pforten öffnet, eine Lesung mit Michelle Steinbeck um etwa zwanzig Franken anbietet. Es gibt einen Lesekreis in einer Kirche, Alex Capus neues Buch “Königskinder” wird von “Orell  Füssli” vorgestellt und dort gibt es auch ein Regal mit dem Hinweis auf Bücher, die in Zürich spielen und das ist, fast hätte ich es übersehen, das ehemalige für den Schweizer Buchpreis nominierte, Thomas Meyers “Wolkenbruchs wundersame Reise in die Arme einer Schickse” dabei, das ich auch vor kurzem im Wiener Schrank gefunden habe und mir also mitnehmen hätte können.

Der Schweiz-Urlaub

Sonnenuntergang am Bodensee

Sonnenuntergang am Bodensee

Zurück vom Urlaub melde ich mich wieder mit meinem mehr oder weniger literarischen Reisebericht aus der Schweiz, dem Land, das sehr schön und sehr teuer ist und in das es mich ähnlich, wie nach Holland und Skandinavien immer wieder hinzieht und mich auch sehr interessiert.

Es war mein sechster Schweiz-Aufenthalt, bin ich doch 1972 mit meinen Eltern, als die mich während meines drei monatlichen Pflichtpraktikum im Hospitz Hotel in St. Christoph besuchten, einen Tag dort gewesen und da kann ich mich erinnern, daß mein Vater Züricher Gschnetzeltes gegessen hat, weil das einer ja tun mußte, meine Mutter, meine Schwester und ich, aber Würstchen, Rösti oder Suppe, was mich offenbar so beeindruckt hat, daß ich es immer noch erwähne.

1984 haben wir die Ingrid aus der DDR am Plattensee mit der kleinen Anna besucht und da einen Schweizer, der wohl eher die DDRler, als uns eingeladen hat, besucht und waren da auch Zürich und als wir uns entschloßen, da das  Geschnetzelte zu essen, war es schon zwei vorbei und daher die Essenszeit vorüber.

Wir haben aber, kann ich mich erinnern, der Anna einen Kinderwagen dort gekauft. Dann waren wir einmal im Tessin, 2005 als mich die Erika Kronabitter zu der Text und <kritik Werkstatt auf die Silvretta-Höhe eingeladen hat, sind wir vorher in Grindlwald auf einem Campingplatz gewesen und sind auf den Spurren eines Courths-Mahler Romans nach Interlaken und sogar mit der Jungfraubahn gefahren und im vorigen Jahr mit der Ruth bei unserer Bodenseerundfahrt auch ein paar Mal dort, beziehungweise sind wir auch während der Schifffahrt lustig hinundhergehoppelt.

Über meine literarischen Schweizerlebnisse habe ich schon ein bißchen was geschrieben und mir auch einen Sack voll Schweizer Literatur eingepackt, als wir vor einer guten Woche losgefahren sind.

Zuerst nach Bregenz, wo wir auf einem Campingplatz am See übernachteten und einen Tag vorher hat mich ein Klient, als ich ihm sagte, daß ich nächste Woche auf Urlaub und in der Schweiz fahren werde gefragt, ob ich den an den Seen verbringe?

“Nein!”, habe ich geantwortet und die Städte Genf, Bern, Zürich aufgezählt, denn, die habe ich auch dem Alfred genannt, als er mich fragte, wohin ich in der Schweiz denn möchte?

Basel ist mir dabei, glaube ich, nicht eingefallen oder habe es mit Bern verwechselt, so daß wir noch eine Destinationsmöglichkeit für einen zukünftigen Urlaub hätten und an Seen, dem Zürcher- und den Genfer  haben wir unseren Urlaub sehr wohl verbracht, denn am nächsten Tag, den Samstag sind wir nach Genf gefahren, da haben wir in Bern schon mal Halt gemacht und dort Mittag gegessen und sind mit den Schweizer Preisen bei der geschnetztelten Leber, schon in Berührung gekommen, das Berner Geschnetzelte, habe ich, wie das Zürcher, das es im Mondseer-Rosenberger, der auch nicht gerade billig war, ausgelassen.

In Genf war es dann schwierig zum Camp hinzukommen, weil alles wegen dem Feuerwerk, das am Abend stattfand, abgesperrt war, so daß der Alfred sehr fluchte und sogar in eine Fußgängerzone hineingefahren ist.

Der Campingplatz lag ein paar Kilometer außerhalb der Stadt, am See, so daß man direkt hingehen und banden oder Bootfahren konnte, aber ich bin ja keine Schwimmerin. So haben wir uns zwei Tage lang, die Stadt angesehen und ich habe auch ein bißchen versucht, meine Französisch Kenntnisse aufzufrischen, denn Genf liegt ja in der Französischen Schweiz jenseits der Röstigrenze, wie mich die mitgenommenen Reiseführer belehrten und dann gang es am Dienstag über einen kurzen Trip nach Frankreich, um auf der anderen Seite des Sees entlangzufahren über Fribourg, wo wir ein sehr gutes und mit zwanzig Franken auch sehr billiges Menu auf einer Restaurantterrasse einnahmen, nach Bern fuhren, wo der Campingplatz diesmal  an keinem See aber direkt an der  Aare lag, so daß wir am nächsten Tag am Fluß entlang in die Stadt marschierten, obwohl wir ein Bern Ticket hatten, aber ich liebe Stadtspaziergänge und da sind wir auch an einigen offenen Bücherschränken vorbeigekommen, die es im Gegensatz zu Zürich in Bern sehr reichlich gab und es gibt auch einen “Weltbild-Laden” in der Hauptstraße, den ich eigentlich für sehr uninteressant gehalten habe, aber der Alfred blätterte in einen Reiseführer, so bin ich in den Keller zu den reduzierten Büchern und dann wieder hinauf und hoch einmal hinunter gegangen, weil da ein großer Abverkauf angekündigt war und da waren die Bücher mit Punkten markiert, die mit einem roten kosteten fünf Franken, es gab aber auch ein paar ein Franken Bücher und da war Franz Hohlers “Immer höher” und Peter von Matts “Das Kalb von der Gotthardpost” dabei, so daß ich meine Schweiz-Kenntnisse auch in Zukunft auffrischen kann, aber eigentlich war ich da schon im deutschen Buchpreisfieber, denn die deutsche Longlist wurde ja am vierzehnten August bekanntgegeben und da sind wir gerade in Bern eingetroffen.

Daß ich da wieder etwas erstaunt oder enttäuscht war, wie sehr sie von meiner eigenen Schätzung abwich, werde ich noch genauer beschreiben, aber Arno Geigers “Unter der Drachenwand” war dabei und das lag auch auf dem Abverkaufstoß mit dem roten Punkt.

Nun ja es ist eine Frühjahrsneuerscheinung und Bücher haben offenbar ein sehr schnelles Ablaufdatum und da Arno Geiger ein Vorarlberger und kein Schweizer ist, hatte ich auf der Rückfahrt gleich mein erstes Buchpreisbuch zu lesen.

Wir besuchten aber noch die Bücherkästen, wo sich auch noch einiges Schweizerisches  fand und am Abend gab es auch eine Freiluftkino-Aufführung mit einem Überraschungsfilm, so daß wir auch da noch ein bißchen das Schweizer Kunst- und Sommer Feeling genießen konnten, obwohl ein Quentin Tarantino-Film gezeigt wurde.

Am Donnerstag sind wir dann nach Zürch gefahren und da lag der Camp wieder am See und war im Gegensatz zu dem in Genf sehr voll, weil der Platz auch für Tagesgäste offenstand, so daß sich die Zelte dicht aneinander befanden und vor einem am See die Leute badeten und die Kinder spielten.

Idyllisch schön war es aber auch und wir sind  in der Altstadt herummarschiert, die berühmte Bahnhofstraße auf und abgegangen, bei Sprüngli und beim Coop Schokolade für die Anna eingekauft, die dann im Auto heute ein bißchen weich wurde.

Zweimal haben wir das Zürcher Geschnetzelte und einmal Fisch bei “Fischers Fritze” am Campingplatz gegessen. Die Buchhandlungen, ich glaube, fünf oder sechs Stück haben wir auch besucht und dabei auch wieder etwas Österreichisches eingekauft.

Ein paar Mal Hugo getrunken, um sich auszuruhen und ein internationales Theater Spektakel an der Landiwiese, zwischen bem Bürkliplatz und dem Camp gelegen, gab es auch, wo wir zwar ein paar Tage brauchten, um uns hinzutrauen, aber am Samstag ein paar schöne Tanz und Pantomineaufführungen verfolgten und auch für “Reverend Billy und seinem Chor” abstimmen konnten, der für den Publkumspreis nominiert war.

Heute sind wir dann mit einem Sack voller Bücher, ich kann es ja nicht lassen und einem erweiterten Schweizbild über den Arlberg zurückgefahren, wo wir in St. Christoph Mittaggesessen und Bergkäse gekauft haben. Hin sind wir über München  und also nicht ganz so schön gefahren und jetzt geht es los mit dem Buchpreislesen, obwohl die Schweizer  Literatur  auch sehr interessant ist, aber da ist ja auch ein Schweizer, nämlich Adolf Muschg nominiert und dessen Buch habe ich in einigen Buchhandlungen liegen gesehen.

Berner Bücherkastentour

Bern

Bern

Bern

Bern

Die Stadt Bern, die heimiche oder offene Hauptstadt der Schweiz, scheint auch in Sachen Bücher ganz vorn zu liegen, wenigstens was die Bücherschränke betrifft, denn zwei hat der Alfred in “Wikipedia”gefunden und eine “Kornhaus Tauschkreis-Initiative” scheint es auch zu geben, denn da gibts zwei mit Anleitung ausgeschriebene Bücherkästen an der Aare und im ehemaligen Bürgerspital, wo man die Bücher mitnehmen, aber auch vor Ort lesen kann und ich dann relativ neue Bücher von Silvia Bovenschen, Julia Franck, Elisabeth Strout und natürlich auch etwas Schweizerisches, wie das Büchlein von Dragica Rajcic, die ich glaube ich, einmal in der “Alten Schmiede” hörte und das “Senter Tagebuch” von Angelika Overath einer in Deutschland geborenen aber in der Schweiz lebenden Autorin, die auch im “Auftritt-Gastland Leipzig-Lesebuch” von 2014 erwähnt wird, fand.

Bern

Bern

Bücherschrank in Fribourg

Bücherschrank in Fribourg

Aber Schweizerisches habe ich kurz danach auch im der Abverkaufsteilung der “Weltbild-Buchandlung” in der Getreide- oder Kramgasse gefunden, nämlich Peter von Matts “Das Kalb vor der Gotthardpost” und Franz Hohlers Kletterbuch “Immer höher”, um einen Franken.

Dafür hatte Arno Geigers “Unter der Drachenwand”, einen roten Punkt und kostete daher fünf Fränkli, aber das, habe ich gelernt, darf man nicht sagen. Fünf Franken also für das neue Longlistenbuch und, daß es auf der Buchpreisliste steht, habe ich dem Verkäufer erst gesagt, als es der Alfred schon bezahlt hatte “Wissen sie ohnehin-!”, aber der hat auch beim zweiten Mal mein österreichisches Deutsch wahrscheinlich nicht verstanden.

Der erste “offizielle Bücherschrank” befand sich dann im Universitätsviertel, da stand auch etwas darauf um welche Initiative es sich dabei handelt und außer mir gab es da auch andere Anwärter, die sich dafür interessierten. Sehr voll mit Bücher mit und ohne den “Kornland- Aufkleber” und mit der schon vollen Büchertasche habe ich mich dann zuerst vor das “Haupt Atelier 14 B” am Falkenplatz, der kleinen feinen Buchhandlung, gesetzt, später, als der Alfred von dort hinauskam, bin ich auch hinein, habe auf die Frage, ob ich “Luaga?”, möchte, “Nur schauen!”, geantwortet und sowohl die Elisabeth Wandeler-Deck also auch F. Ms “Pathos und Schwalbe” gefunden, “Bleib bei mir” lag da, das neue “Picus-Buch” vom Felix Kucher und was die Buchpreisliste betrifft, das Schweizerische von Adolf Muschg und Gianna Molinari.

Bücherschrank Falkenplatz Bern

Bücherschrank Falkenplatz Bern

Bücherschrank Lagerweg 12, Bern

Bücherschrank Lagerweg 12, Bern

Sehr schön, sehr fein und dann ging es nach dem Essen, wo wir in einer sehr hektischen Pizeria am Hauptplatz landeten, wo sie nach uns, dann alle Tische reservierten, offenbar, um in die Siesta zu gehen, zu dem zweiten angegeben Bücherschrank, der eigentlich aus den  ehemaligen Briefkästen aus einem offenbar besetzten Haus bestand. Wir waren also im Alternativviertel Berns gelandet. Brot lag in einer Schachtel und in den Kästen nichts für mich Interessantes An Nicolas Sparks und Ludmilla Ujutzkaya auf Ungarisch kann ich mich aber noch erinnern. Nebenan gab es ein Loklal, den “Wartsaal”, wo sich die jüngern und älteren Alternitiven trafen, ich meinen Hugo trank und einem älteren Herrn beim Telefonieren zusah.

Bern ist eine Bücherstadt, denke ich und werde mich über das Arno Geiger Schnäppchen wohl immer freuen und die Anektdote munter weitererzählen. Leider haben wir  in Zürich keinen “Weltbild-Laden”, wo sie sie im Keller die anderen Frühjahrsnomierungen abverkauften, mehr gefunden.

Lokal "Wartesaal" in Bern

Lokal “Wartesaal” in Bern

Bücherschrank im Generationenhaus in Bern

Bücherschrank im Generationenhaus in Bern