Shopping- und Recherchetag

Zu meinen Schreibritualen gehört ja eigentlich, daß ich die Fenster putze und dann, um mich zu belohnen und mir etwas zu gönnen in der Stadt herumlaufe, aber auch schon, um Recherchen für das nächste Projekt, Eindrücke für Szenen, etcetera, einzufangen und so vielleicht auch ein wenig Abstand von einem Projekt zum nächsten zu gewinnen, denn meistens ist es ja so, daß ich, während ich korrigiere und einen Fehler nach dem anderen finde, schon am Planen des nächsten Projektes bin und da in meinem jeweiligen Notizbuch schon ein paar Szenen und Ideen eingetragen habe.

Diese Recherchetage mache ich auch meistens wenn der Alfred auf Urlaub ist, daß ich da ungeniert in der Stadt herumspazieren, mir beim Mc Donald einen Hamburger kaufe, mit der Straßenbahn herumfahre und mir meine Notizen mache.

Das ist im vorigen Jahr ein wenig flach gefallen, weil ich mit dem Korrigieren der “Unsichtbaren Frau” nicht und nicht fertig wurde und dann, glaube ich, schon die Sommerfrische und die verlängerten Wochenende in Harland heramkamen, bis es so weit war.

In Harland und in St. Pölten läßt sich auch nicht soviel recherchieren. Gut, ich kann ins Traisencenter fahren und mir dort beim “H u M” Socken, Unterwäsche oder T-Shirts kaufen, ein Eis verzehren oder nach Wilhelmsburg und dort beim “Spar” einen Kafffee und ein Croissant.

St. Pölten ist für das Szenensammeln auch ein wenig eingeschränkt, so habe ich den letzten großen Recherchetag, glaube ich, in Wien vorigen September gemacht und da war ich im Rohtext der Magdalena schon ziemlich fortgeschritten und ein Jahr davor bin ich im September, glaube ich, in Wien auch herummarschiert und habe für die “Unsichtbare Frau” recherchiert und mich dann von den FPÖ-Videos “Tu was, Hasi!”, ein wenig verwirren lassen und nicht recht gewußt, wie ich sie einbauen soll.

Diesmal war es ähnlich oder anders, denn ich habe auch geglaubt, ich werde zu Ostern mit der “Magdalena” fertig, wurde ich dann nicht und der Alfred war dann schon aus Kuba zurück, als es so weit war.

Sehr fit zum in der Stadt herumlaufen war ich damals wohl auch nicht, so habe ich die Fenster geputzt, einen Büchertag gemacht und dann gleich mit dem “Literaturgeflüsterbuch” über das Schreiben angefangen und gedacht, einkaufen brauch ich ohnehin nichts oder mach das nebenbei und für das “Fräulein No” recherchiere ich dann in einem Jahr, wenn es soweit ist, denn das ist mein neues Projekt, wenn ich mit dem “Literaturgeflüsterbuch II” fertig bin und da kann ich gleich flüstern, daß mir die Idee dazu, glaube ich, vor Weihnachten gekommen ist, als ich mit der Straßenbahn nach Grinzig hinausgefahren bin, um mich mit dem Alfred beim Herrn Fischer bei einer Weinverkostung zu treffen.

Da saß in der Bahn ein junges Mädchen und rief ihre Großmutter an, um ihr mitzuteilen, daß sie im “Reinhards-Seminar” aufgenommen wurde. Das ist das Fräulein No, habe ich beschlossen oder Nomanda Wiesinger, nicht Amanda oder Jolanda, wie sie eigentlich heißen sollte, der Standesbeamte hat sich verhört oder verschrieben, so ist ein Fräulein No aus ihr geworden.

Sie wohnt bei der Großmutter, eine ehemalige Apothekerin namens Henrike, die in Grinzig eine baufällige Villa hat, ihre Eltern, die sie als Studenten bekommen haben, leben in Brüssel und London, als Künstler oder Regierungsbeamte und sehen sie höchstens zu Weihnachten oder in den Sommermonaten und jetzt ist No zwanzig mit ihrer Matura fertig, vorher ist sie vielleicht noch ein bißchen in der Welt herumgegondelt, frischgebackene “Reinhards-Seminar-Schülerin” und jobbt in einem Cafe “Josys Nachtcafe” heißt es.

Der Text wird “Fräulein Nos Nachtcafe” heißen und dorthin kommt der praktische Arzt Ulrich Blumenbach, der eine Psychose hatte und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus oder Rehaaufenthalt von der Krankenkasse erfährt, daß sein Kassenvertrag gekündigt wurde und die Ärztekammer rät ihm, in Pension zu gehen. Er ist fünfundvierzig, seine Freundin Sabine oder Thea, eine Künstlerin, hat ihn während der Krise verlassen, seine lebenslustige Mutter Dora, 75, ehemalige Ärztin, die mit drei Freundinnen in einer Seniorenresidenz wohnt, geniert sich für ihn.

Er kommt dorthin und wird gleich von der literaturinteressierten Obdachlosen Gerti Schuster mit “Willlkommen im Club!”, angesprochen und die hat auch Probleme und vielleicht auch Psychose oder Demenzerfahrung, ist sie doch im Verdacht, die verwirrte Frau zu sein, die gefilmt wurde, als sie in einer U-Bahn eine junge Muslima wüst beschimpfte.

“So weit, so what und nicht unbedingt neu!”, werden meine Kritiker sagen. Stimmt, ist es nicht, denn die Geschichte von einem pensionierten Arzt, der mit Fünfundvierzig auf der Straße steht und in einem Nachtcafe sozusagen illegal weiterbehandelt. schwebt mir schon länger im Kopf herum und sie ist auch ein bißchen schon in der “Viertagebuchfrau” enthalten.

Nun gut, ob was daraus wird, werden wir in einem Jahr wissen, da habe ich ja auch die Idee, daß nach der “Heldenreise” oder der “Schneeflockenmethode” zu entwickeln, um endlich die gewünschte Spannung in meine Texte zu bringen.

Die Schreibgruppe, wo ich ja immer ein paar Szenen voraus geschrieben habe, gibt es ja nicht mehr. Jetzt habe ich in dem roten Notizbuch daß mir der Alfred vorigen Sommer in Genf kaufte, ein paar diesbezügliche Notizen drinnen und konnte sie nicht lesen, als ich am Freitag mit dem Rad in den Traisenpark fuhr, mir dort Socken und eine Uhr, meine ist mir schon vor ein paar Tagen stehengeblieben, obwohl ich mir erst vor kurzem eine Batterie geholt habe, kaufte und mich dann zuerst zum McDonalds auf einen Big Mac, Pommes, Cafe latte und ein Eis und dann auf die “Seedosen-Terrasse” auf einen Kaiserspritzter setzte, um meine Recherchen für ein Projekt zu machen, das ich wahrscheinlich frühestens im November angehen werde, denn jetzt ist ja das “Literaturgeflüsterbuch II”, angesagt.

Das heißt, das stimmt auch nicht so ganz, denn ich habe, glaube ich, noch vor dem Fensterputzen ein neues Notizbuch herausgeholt und sozusagen beschloßen, daß mich meine Figuren, die Schreibtrainerin Fritzi Jelinek mit ihrer Bibliotherapiegruppe, der Psychiater Theo Hardenberg und die pensionierte Bibliothekarin Lisbeth Hahnenpichler mich oder die erfolglose Schreiberin Eja Augustin bei ihrem nächsten Schreibprojekt begleiten können, das sind alles Figuren aus meinen früheren Werken und wer weiß aus welchen sie stammen, kann sich das entsprechende Buch bei mir holen und ich könnte, habe ich gedacht, während des Korrigierens mir Notzen in das Buch machen, um dann schon was zu haben, wenn ich im November oder später mit dem Schreiben beginne.

So habe ich beide Bücher mitgenommen, als ich im verlängerten Wochenende aufgebrochen bin, der Alfred war in Wien, die Oma stellte ich fest, im Spital, als ich sie begrüßen wollte, die kleine Lia ist schon zu Hause und kann sich an den Luftballons und dem Storch freuen, die ihretwegen am Mittwoch im Garten aufgehängt wurden und ich dachte,  so einen Rechcheretag einen Tag im Traisenpark herum zu schlendern und zu konsumieren, kann ich mir gönnen, obwohl ich mit dem “Literaturgeflüsterbuch” ohnehin schon gut angefangen habe.

Das Vorwort ist geschrieben und das Inhaltsverzeichnis. Da bin ich daraufgekommen, daß nicht alles chronologisch passt, so habe ich  auch noch einen “Nanowrimoartikel” eingefügt. Das müßte mir der Alfred angleichen und kommt nicht dazu, die Verlinkungen sind aber aufgelöst und ich kann den Text jetzt durchgehen und das ist interessant. Da bin ich daraufgekommen, wie viel ich schon geschrieben habe und das wird oder soll mich auch im Sommer begleiten.

Ein bißchen herumschnuppern tut mir aber sicher gut, habe ich beschlossen, eine Uhr wäre ohnehin zu kaufen und so bin ich, glaube ich, um zehn mit den beiden Notizbüchern losgefahren. Vorher habe ich noch erfahren, daß die Oma nicht in ihrem Schlafzimmer war und im Traisencenter ist mir dann schnell langweilig geworden, denn so viel gab es nicht zu sehen.

Ich bin ein bißchen herumspaziert, habe nach dem Uhr- und Sockenkauf beschlossen, das Eis doch beim McDonalds und nicht in der Eisgrotte, die es im Traisencenter gibt, zu konsumieren, habe dann beim McDonalds, meine Notizen durchgesehen und dem Gespräch zweier Männer zugehört, die sich bei einem Cafe über die Lage der Nation unterhielten, was auch ganz interessant war.

Dann bin ich, um den See herumgefahren, auf die Warte hinaufgeklettert, das Gehen geht jetzt schon ganz gut, zur “Alten Schmiede”, Literaturhaus und “Gesellschaft” versuche ich auch schon wieder zu Fuß zu gehen und vielleicht das nächste Mal schon auf die Rudolfshöhe, um kein Trauma zu entwickeln, dann bin ich zur “Bücherzelle”, habe drei Bücher gefunden, eines aber gleich wieder zurückgelegt, denn das war glaube, die türkische PEN- Ausgabe, die von Doris Kloimsteins Ausstellung stammte, die mir die Bücher ja vor einem Jahr gegeben hat und ich die, die ich nicht brauchen konnte, dorthin gelegt habe. Die Lyrikheftchen die von Alfreds Festivalspaß stammten und die ich dort hineingelegt habe, als wir zu Pfingsten nach Nußdorf an der Traisen fuhren, lagen, glaube ich, auch noch da und ich habe  also zwei Bücher gefunden bin damit in die Seedose, wo die Leute schon Mittag aßen, aber das hatte ich schon beim McDonalds, also nur einen Spritzer trinken und die Notizbücher durchsehen.

Geplant ist, das eine Buch immer auf meine Recherchen mitzunehmen, um mir Notizen zu machen, die ich für den Plot vom “Fräulein No” brauche, aber das “Nachtcafe” befindet sich sicher in Wien.

Dort könnten aber auch zwei Raunzer sitzen und der eine dem anderen erklären, daß “Ein verwundeter Soldat, dem Staat teuere als ein toter kommt!”, daß also, etwas, was wahrscheinlich stimmt, wenn auch makaber klingt.

So weit so what, die Recherchegänge also schließen. Aber Radfahren werde ich ja immer, wenn ich in Harland bin .Jeden Tag ein Stück in Richtung St. Pölten oder Wilhelmsburg fahren, auf den Markt gehen oder bei der Seedose einen Spritzer trinken, in der anderen Richtung gibt es in Wilhelmsburg einen “Spar”, wo ich mir meistens einen Cafe Latte-Becher und ein Croissant kaufte.

Gestern war ich aber in der Radlertränke bei Ochsenburg und habe mir einen Erdbeerspritzer gekauft und Morgen werde ich, wenn ich nach Wilhelmsburg fahre, vielleicht dort auch einkehren und mir zum Kaisespritzer, der billiger ist, eine Schnitzelsemmel kaufen, denn der Alfred fährt ja nach Wien zur wahl der Grünen.

Also kein Marktbesuch, denn allein, gehe ich dort, glaube ich, nicht hin. Am Sonntag kommt die Ingrid, um sich das Baby anzusehen und ins Spital zur Oma, die derzeit dort wegen eines Herzflimmern liegt, müßen wir vielleicht auch und dann gibt es noch die Sonnwendfeiern, die vielleicht auch ganz interessant sind, heute ist da einer in Altmannsdorf und morgen findet der beim Bootshaus in Spratzern statt, wo, wie ich beim Radfahren gesehen habe, schon die Standln aufgestellt sind.

Um den Neusiedlersee

Blick von oberhalb Oggau auf den Neusiedlersee

Blick von oberhalb Oggau auf den Neusiedlersee

Sopron

Sopron

Um den Neusiedlersee bin ich ein paar Mal mit dem Alfred und der Anna geradelt, als sie noch ganz klein war. Da kann ich mich an ein Wochenende Anfang der Neunzigerjahre erinnern, als wir mit der Iris und ihren Kindern losgeradelt sind.

Ich habe gerade “Lore und Lena” geschrieben und war diesbezüglich sehr beschäftigt, so daß ich die anderen ein paar Mal veroren habe und als wir dann mit dem Zug zurückgefahren sind, habe ich, glaube ich, versucht eine Szene zu schreiben, was einem Bestrunkenen aufgefallen ist, der auf Annas Antwort, was ich denn schreiben würde: “Die Mama schreibt ein Buch!”, die ganze Zeit wissen wollte, ob das Buch über ihn gehen und er drin vorkommen würde? Darüber hab ich, glaube ich, dann auch was geschrieben, was irgendwo, glaube ich, auch wo veröffentlicht wurde.

Am Tomalom Fürdö in Sopron

Am Tomalom Fürdö in Sopron

Ein kurzer Radweg von Sopron nach Balf

Ein kurzer Radweg von Sopron nach Balf

Dann wollten wir, glaube ich, noch einmal radeln, beziehungsweise, die Anna vom Neusiedlersee abholen, die dort eine Woche mit einer Freundin und deren Oma verbrachte. Wir waren aber zu spät daran, weil der Alfred unbedingt noch amMarkt von St. Pölten einkaufen mußte. Die Räder mußten wird auch aufmontieren, so daß die Anna schon in Wien war und wir mit ihr dann noch einmal hingefahren sind, aber ich glaube, nur zu einem Heurigen und gleich wieder zurück, weil, die Anna nicht mehr radfahren wollte.

Ja, ich hasse, zu spät zu kommen und unpünktlich zu sein, aber diesmal sind wir vier Tage von Donnerstag bis Sonntag mit der Ruth, mit der wir ja schon zweimal Rad gefahren sind, um den See gefahren und sogar ein kleines Stücken nach Sopron und alles hat ganz gut geklappt.

Obwohl man den See eigentlich nicht sehr oft und sehr gut sehen kann, aber die Radwege sind fast immer schön, von Sopron nach Balf hat es keinen gegeben, sonst aber schon, auch das Wetter war sehr schön und die Weinernte war auch überall zu beobachten, als wir am Donnerstag von Nejusiedl am See nach  Oggau geradelt sind und in Donnerskirchen bei einem Heurigen ein Menu und dann noch sehr gute Zitronennockerln gegegssen haben. Überall gab es schon Sturm zu trinken und in Oggau hatte der Alfred ein schönes Zimmer reserviert und wir sind, weil wir sehr flott unterwegs waren, noch nach Rust gefahren, um den See doch ein bißchen zu sehen.

Schloß Esterhazy in Fertőd

Schloß Esterhazy in Fertőd

Apetlon

Apetlon

Am nächsten Tag ist es dann über Mörbisch nach Ungarn gegagen und da hatten der Alfred beziehungsweise die Ruth vorgeschlagen, daß wir vom See noch weiter weg und nach Sopron radeln sollten, weil sie für eine Freundin etwas in einer Apotheke besorgen wollte.

Der Radweg von Mörbisch nach Sopron war zwar nicht ganz eben, aber gut zu befahren und wir haben bei einem Bad in einer Imbißstube einen sehr guten Fisch gegessen.

In Sopron, wo ich schon ein paar Mal im Zuge dieser Werbefahrten, die ich früher ganz gern gemacht habe, war, haben wir Kaffee getrunken, beziehungsweise Eis gegessen und sind am Freitagnachmittag auf einer dcht befahrenen Ausfahrtstraße nach Balf in das “Krodil-Panzio” gefahren, wo der Alfred Zimmer reserviert hatte, was ich eigentlich nicht so gerne mache, aber gut geklappt hat.

Apetlon

Apetlon

Danach ging es am Samstag  über einen Stop beim Schloß Esterhazy, wieder nach Österreich und zwar nach Apetlon zurück, wo wir in einem  schönen Gasthaus übernachteten, das Gasthaus zum “Fröhlichen Arbeiter” besichtigten und dann bei einem Heurigen ein Schmalzbrot, beziehungsweise eine Heurigenplatte aßen und am Sonntag über Ilmitz, Podersdorf nach Neusiedl zurück, wo wir wieder vom See nicht sehr viel gesehen haben, aber guten Wein und Sturm getrunken haben und ich durch die  Ruth auch einige literarische Impressionen über das Radfahrwochenende bekommen habe, die ich, glaube ich, noch verarbeiten werde.

Radausflug zum Hauermarkt nach Wagram an der Traisen

Die Sommerfrischenhalbzeit ist abgeschlossen, die diesmal, da der Alfred ja erst am ersten Juli aus den USA zurückgekommen ist, etwas langsam angelaufen ist.

Sind wir doch erst die Woche darauf nach Harland, da war der “Bachmann-Preis” und der Schwiegermutter sechsundachtzigster Geburtstag und ich habe korrigiert und korrigiert und bin nur pro forma und ganz kurz mit dem Rad eine Runde bis zum dem Sportverein nach Spratzern und wieder zurück gefahren. Dazwischen drei Tage Wien mit Praxis, den letzten Veranstaltungen, der Podium Sommerlesereihe, den Filmfestivals am Rathaus und am Karlplatz,  sowie an den Donnerstagen die O-Töne.

Den Martin haben wir in Pernitz einmal besucht und sind mit ihm die Myra-Fälle hinaufgeklettert. Bei der Ingrid waren wir letzte Woche in Nejuwaldegg.

Am Hochschwab waren wir auch, dazwischen bin ich mit dem Korrigieren fertiggeworden, habe das neue Projekt angefangen und bin mit dem Rad nach Wilhelmsbeurg und in das Traisenpark Einkaufscenter, sowie eine Runde um den Viehofenersee und zur Seedose gefahren.

Dazwischen das Alltägliche. Samstag Markt, da haben wir gestern die Doris Kloimstein getroffen, die mir einen Sack voll Bücher, ihre Urlaubslektüre, sie ist einfach in die Buchhandlung Schubert gegangen, hat dort gefragt, was die leute am meisten lesen und hat dort eine “Kängaruhtrilogie”, das Machwerk eines Kabarettisten, überreichte.

Auf der Rudolfshöhe waren wir ein paarmal auch und dieses Wochenende war wieder Hauermarkt in Wagram an der Traisen.

Steckerlfische, richtig gemacht

Steckerlfische, richtig gemacht

Das Traisental ist ja ein Weinbaugebiet und wir haben auch unseren Lieblingswinzer, zu dessen Verkostungen wir regelmäßig radeln. Zu Pfingsten gibt es den Pfingstmarkt in Nußdorf an der Traisen, nach Traismauer ins Donaugasthaus radeln wir zu Ostern meistens auch und im August gibts den Hauermarkt in Wagram an der Traisen in der dortigen Kellergasse. Zweimal waren wir schon dort. Voriges Jahr wollten wir auch hinradeln, leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber diesmal hat es wieder geklappt. Zum größten Teil jedenfalls. Auf der Rückfahrt sind wir ein bein bißchen naß geworden. Das macht mir aber eigentlich nicht viel aus.

Also in der Früh aufgestanden, die Wasserflasche eingepackt, das Sonnenkappel, da habe ich vor kurzem ein lustiges buntes gefunden, aufgesetzt. Der Alfred hat vorsorglich die Klappräder von Wien mitgenommen, damit wir bei der Rückfahrt in Traismauer einsteigen und bis nach St. Pölten mit dem Zug fahren können und sind dann losgeradelt.

Kurz vor zwölf waren wir am Ziel, das heißt, in der Kellergesse, wo es an beiden Seiten Stände mit Essen, Trinken und Weinproben gab. Am Eingang standen junge Mädchen die das Gratissechzehntel, Wein und Brot, leider nur ein Weißer, anboten. Aber ich habe mich, da ich gerne Hugo trinke, Sangria und Erdbeerbowole, ohnehin schon auf Kaiserspritzer umgestellt und da gab es mal einen zu der gebackenen Blunze beim Winzerhaus Schöller.

Der Alfred hat ein Surschnitzl gegessen, was er alsbald bereute, nicht, daß es nicht gut war, aber auf der anderen Seite beim Haimel, gab es Steckerlfische und die dufteten köstlich.

Dazu mußte man dort aber erst einmal hinkommen. Ein bißchen an den Weinreben vorbei. Wir sind aber zu hoch hinaufmarschiert, so daß wir fast nicht hingefunden hätten.

Dazwischen haben wir aber noch Erdbeerfrizzante gekostet, beziehungsweise eine Himbeerbowle getrunken. Der süße Schlatz eben, der gut schmeckt, aber die Kalorien macht. Dann hat der Alfred, die Fische fotografiert und beschloßen sich vor der Rückfahrt doch eine Forelle zu gönnen. Einen Eisckaffee gab es auch noch uind dann auf nach Traismauer, das einen Kilometer von Wagram entfernt ist. Der Zug kam bald und wir waren bis auf drei Burschen, glaube ich, die einhzigen Gäste. Auch einen Schaffner habe ich nicht gesehen,  nur eine sympathische Frauendurchsagstimme, die die nächsten Haltestelle und Austiegsrichtungendurch gab.

Der Alfred hat sich dann ein paarmal bei mir erkundigt, ob ich nicht doch bei der “Seedose” aussteigen will.

“Nein!”, habe ich tapfer geantwortet.

Ich habe doch scchon genügend Bücher und das war auch gut so. Denn, als wir St. Pölten erreichten, hatte sich der Himmel verdunkelt und der Regen hat begonnen, so daß ich wiedermal ein bißchen naß wurde. Ansonsten ein schöner Ausflug und eine schöne schöne Abwechlung in der Sommerfrische.Morgen geht es wieder intensiv mit dem Romanschreiben weiter, was eigentlich ganz gut geht.

Edelweißboden, Weisenblasen, Hauermarkt

Ich habe in meinen letzten beiden Wochenendberichten ja ein bißchen von der Gefahr der Eintönigkeit geschrieben, wenn ich da am Wochenende in Harland sitze, mit dem Rad in Richtung Wilhelmsburg oder St. Pölten fahre, dort am Markt mit dem Alfred ein Würstl esse und am Sonntag die Rudolfshöhe ersteige.

Dieses Wochenende war etwas anders und das finde ich sehr schön, obwohl ich mich ja gerne an meinen Ritualen festhalte, aber nur an der Traisen herumradeln, während die Anderen ihre Urlaube am Mittelmeer, Amerika oder woanders mache, ist vielleicht doch ein wenig wenig, obwohl ich ja ein Reisemuffel bin und die Monate Mai und Juni während da der Alfred in Amerka war ohnehin in Wien als sehr intensiv und aufregend empfunden habe.

Aber da kam ja vor einiger Zeit vom Gunther von der Wandergruppe, mit der wir ja immer am Anfang und am Ende des Sommers auf die Berge gehen, ein Anfrage, ob wir mit ihm nicht auf den Edelweißboden wandern wollen?

Das ist eine Wiese in der Nähe von Tragöß, also in der Hochschwabgegend, wo wir ja auch cirka einmal im Jahr hinaufwandern und das erste Mal, als ich mit dem Alfred am Hochschwab war, das war, glaube ich, zu  Pfingsten 1983, waren wir auch in Tragöß und am grünen See.

Am Edelweißboden war ich aber noch nie und nach einigen Hin und Her haben wir auch zugesagt. Denn es ist ja derzeit sehr heiß und das Wetter auch nicht so beständig. Aber dann sind wir am Freitagnachmittag losgefahren. Vorher war ich mit dem Rad noch in Wilhelmsburg und habe beim “Spar” für die Schwiegermutter zwei Stück verbilligten Marillenkuchen eingekauft. Dann sind wir los in ein Örtchen namens Etmißl, wo wir übernachteten. Das taten der Gunther mit seinem Hund und der Doris auch und mit denen gingen wir dann in ein tolles Gasthaus mit einem tollen Grill.

Grüner See (bei Tragöß)

Grüner See (bei Tragöß)

Ich habe, da ich am Abend ja nur sehr wenig esse, ein Wildschweinsulz probiert, die anderen aßen Grillteller, dann wurden wir fast vom Regen und vom Gewitter überrascht und hörten am Morgen auch von der Wirtin, daß in der Nacht die Feuerwehr ausrückte, weil der Bach übergangen war.

Am Samstagmorgen war es aber wieder schön, so wanderten wir auf den Edelweißboden, das ist eine Wiese, wo man die Edelweiß zu Hauf sehen, aber nicht pflücken kann. Wurden da auch ein bißchen vom Regen überrascht, aber nicht sehr und es war auch sehr spannend, den am Boden liegenden Männern zuzuschauen, wie sie da die Edelweiß fotografierten. Denn wir haben uns, bevor wir aufstiegen noch mit dem Hans, der Monika und der Christa getroffen.

Den Otto Lambauer, meinen literarischen Verstärker, der mir am Anfang meines Blogs ja viele Kommentare sandte und auch ein paar meiner Bücher rezensierte, haben wir erst zu Mittag im Almwirtshaus Hiaslegg getroffen, da er eine Knieoperation hatte und nicht mitgehen wollte.

Wir sind aber mit ihm und einigen anderen nach dem Essen nach Tragöß gefahren, weil dort am Nachmittag das sogenannte “Weisenblasen” stattfand und das war sehr lustig.

Denn da standen rund um den See Blasmusiker und spielten ihre Weisen, beziehungsweise spazierten sie rundherum, so daß man von allen Seiten die Volksmusik hören konnte.

Einen Dudelsackpfeifer gab es auch.

Dann sind wir nach Harland zurückgefahren, ein Teil der Wanderer ist noch dort geblieben, aber an dieses Wochenende gibt es ja nicht nur das “Weisenblasen”, sondern auch in Wagram an der Traisen den Hauermarkt, beziehungsweise das Kellegassenfest, wo wir schon zweimal hingeradelt sind und wir auch heuer auf ein Blunzlgröstl und Marillenknödel oder so machen wollten.

Aber leidet hat es am Sonntagmorgen sehr geregnet, so daß das ins Wasser gefallen ist, wir zu Hause geblieben sind, der Alfred Kartoffelpuffer machte und ich Meredith Winters zweiten Liebeskrimi in einem Zug gelesen habe.

Durch die Wachau

20150726-204501

Ich mag ja das Donauradfahren und habe schon einige diesbezügliche Touren gemacht.

Als die Anna klein war, sind wir mit ihr zweimal mit dem Zug nach Passau gefahren und mit dem Rad zurück, das erste Mal sind wir, glaube ich, bis Melk gekommen, das zweite Mal überhaupt nur bis Ybbs.

Dann kam die Dichterradkarawane der Ruth Aspöck, da ich ich an einem Vormittag nach Osterm, glaube ich, zuerst war die “Ohrenschmaus-Pressekonferenz” im Radiokulturcafe mit dem Alfred nach St. Pölten gefahren, dann mit dem Zug und den Rädern auch nachYbbs und  weiter, zehn Tage lang bis Regensburg.

2008, als ich schon darüber bloggte sind wir mit den Hundertmarks und am Anfang auch mit dem Robert und der Ruth nach Passau geradelt und mit Zug und Schiff wieder zurück.

2011 machtenwir einen Tagesausflug zu “Glatt und verkehrt” nach Rossatz und sind die Marillenmeile entlang gefahren und das haben wir, glaube ich, 2008 auch schon so gemacht, haben bei der Lisl Wagner-Bacher gegessen und dann sind wir, glaube ich, bis Melk geradelt, ein paar Ausflüge zum Donaugasthof nach Traismauer waren auch immer drinnen und heur sind wir während unseres Urlaubs von Ulm nach Regensburg geradelt und haben uns dann auch noch ein Kabarett in Würzburg angesehen.

Die Donau ist also ein wichtiger, auch literarischer Erholungspunkt für mich, in der Sommerfrische komme ich eher nur bis Traismauer und gelegentlich nach Melk, denn meistens wandern wir am Sonntag auf die Rudolfshöhe, die macht aber Mitte Juli bis Mitte August Urlaub und so war es heuer wieder so weit.

Um neun weggeradelt zum Bahnhof von St. Pölten, der  jetzt neu und umgebaut ist, dort, wo man die Fahrkarten kauft, heißt es jetzt “Reisezentrum”, man fährt mit dem Lift zum Bahnsteig, der Alfred begann die Räder zusammenzuklappen, denn da kann man mit jeden Zug fahren, bracht nicht reservieren und nicht extra zahlen. Ein älterer Herr schaute zu, zeigte sich interessiert an Gewicht und Preis und erklärte, dann daß er sein Rad immer in den Keller trage und daß das recht mühselig sei.

Der Zug kam an, es gab viel Platz und einige Japanerinnen, die sich unterhielten.

Prinzersdorf, Loosdorf, dann kam schon die Durchsagestimme “Next stop, Melk!”  und alle stiegen aus. Ganze Japanergruppen strömten zu dem Stift, ein paar Radfahrer gab es auch und wir wählten die weniger befahrene Seite, die wo man dann nach Dürnstein die Fähre nehmen muß.

Aber erst waren wir an Aggstein essen, da waren wir schon ein paar Mal im Winter mit der Schwiegermutter. Jetzt gab es viele Tische im Garten, es war halb zwölf und schon etliche besetzt.Ich bestellte Rindfleisch mit Dillfisolen sommerlich leicht serviert und wollte dann, was ich bei den Wachauradausfügen im Sommer immer mache, ein Marillenknödel. Aber wir saßen etwas abseits, die zwei Kellnerinnen und der Wirt wuselten vorbei, nahmen Bestellungen auf, brachten Getränke und ließen unsere Teller stehen, so daß es zwei Stunden dauerte bis die Knödel kamen und dann losgefahren, die Marillenmeile entlang, aber die waren schon eher abgeeret, dafür ließen sich ein paar Zwetschken entdecken und bei Rossatz setzten wir auch wieder über, mit einem kleinen Boot, wo man zu den Tickets einen Gutschein für den Eissalon in Dürnstein bekam, wenn man zwei Kugeln kauft, ist die dritte gratis, also hatte ich einen riesig Schüßel und zum ersten Mal, glaube ich Marilleneis, war sehr gut.

“Die Qualität von den Italienern, die Freundlichkeit von den Österreicherin, der Fleiß von den Ungarn!”, lautete der Werbespruch.

Viele Ausflügler stellten sich an, das Geschäft lag gleich bei der Schiffsanlegestelle, sowie beim Aufgang in den Ort und zur Ruine. Es wurde auch Wein verkauft, so wählte der Alfred einen Riesling und der Heurigenbesuch fiel aus.

Nach dem fragte mich dann ein älterer Herr, kurz vor Krems.

“Keine Ahnung, ich bin hier fremd, nur auf der Durchfahrt, aber ich nehme an, Heurigen gibt es hier überall!”

In Krems Stein wohin wir dann bald kamen, gibt es welche, das weiß ich von von meinen frühen Werbefahrten, denn die brachten mich dort immer hin, inzwischen kommen wir auch öfter nach Krems, denn da wurden früher ja die “KramerPreise” vergeben, ist das Literaturfestival “Literatur und Wein” und in der Strafanstalt waren wir diesen Frühling auch zweimal, im April und in Krems selbst ist die Galerie auf der Landstraße, wo die Ruth Aspöck ihre Lesungen macht, also auch ein Krems Bezug und durchgeradelt, bis zum Bahnhof, da war dann noch eine gute halbe Stunde Zeit, also auch die Japaner beobachten und die anderen englisch sprechenden Touristen. Es gibt erstaunlich viele von ihnen, junge, ältere, Kinder, Frauen mit Strohhüte, aber auch Leute in Lederhosen und Dirndl, das sind dann meistens keine Japaner, obwohl ich solche auch schon gesehen habe.

Zurück mit dem Zug, über Herzogenburg, wo ich letzte Woche auch schon war und das letzte Stück von St. Pölten wieder mit dem Rad zurück.

Durch das Rumpeln über das Katzenkopfpflaster, das es in Krems gibt, haben die meisten meiner aufgeklaubten Marillen und Zwetschken nicht überlebt. Es waren ohnehin nur wenige, der Rest, der es tat wurde dann zermatscht und mit Sekt zu einem Getränk vermischt, das ich ganz in Anlehnung an den schönen Ausflug “Wachau-Cocktail” nennen will.