Der Weg nach Hause

Statt Buch sechs des dBps kommt jetzt ein schwedischer Bestseller, wo man vielleicht ganz gut den Unterschied zu den Buchpreisbüchern feststellen kann. Nämlich den neuen Roman der 1974 geborenen Sofia Lundberg, eigentlich ein Sommerbuch, das an einem zwölften August spielt. An vielen solchen von 1948 bis 2020, wo auch in dem Lockdown freien Schweden die Pandemie herrschte

Aber das Buch beginnt in Gotland am zwölften August 2019 im Haus am Meer der alten Viola. Die ist Witwe und hat im Sommer Besuch von ihren Töchtern, der Enkel-und der Urenkeltochter bekommen, während die am Strand sind bekommt sie einen Anruf. Es ist eine Lilly, die besteFreundin, die sich von ihr verabschiedet, weil sie jetzt stirbt. Das ist ganz schön verwirrend, aber dann geht es zurück ins Jahr 1948. Das sind die Mädchen zehn und bei Lilly wird gerade ihr kleiner Bruder Sture geboren. Er ist das neunte Kind der Wallins und die Mutter Lisbeth stirbt daran. Und die beiden Freundinnen beschließen sich von der Mutter zu verabschieden,beziehungsweise sie in einer Art Seance wiederherzuholen.

Das tun sie an jeden zwölften August und die Wallins sind arm, während Viola in relativ behütenden Verhältnissen aufwächst. Es gibt einen Vater, eine Mutter,, eine Großmutter die den Wallin-Kinder Essen und Kleider zustecken, was der Vater nicht will.

Die Kinder werden älter. Lilliys größter Wunsch ist zu singen. Sie fängt aber in einen Restaurant zu arbeiten an, während Viola Sekretärin wird und als die Mädchen noch älter werden, kommt es zu einem Skandal,der Restaurantbesitzer Uno Engström wird verdächtigt eine Frau ermordet zu habenund kommt ins Gefängnis. Es stellt sich aber heraus, daß Lilly mit ihm zusammen war. Violas Eltern übernehmen das Restaurant, das heißt der Vater kauft es, Viola führt es Lilly singt und serviert. Beginnt dann mit ihrem Bruder Alvin im Keller Schnaps zu brennen, wo sie dann verhaftet wird. So zieht sie mit ihrem Bruder nach Paris und macht dort die große Karriere, während um wieder ins Jahr 2019 zurückzukommen, Viola am zwölften August auf den Dachboden geht um nach Lillys Adresse zu suchen und dann beschließt sie mit den Töchtern Juni und Maj, der Enkeltochter Sara und dem Baby Ellen nach Paris zu fliegen. Inzwischen gehen wir weiter in die Sechzigerjahre hinauf, bevor Lilly zu einem großen und sehr neurotischen Star, dem alle nachrennen und sie sich vor ihren Fans verstecken muß und von ihrem Bruder gegängelt wird, wird sie in einer Bar vergewaltigt und in Visby findet Viola, die mit einem Gunnar verheiratet ist, ein Kind in einem Körbchen, das sie ist schon mit Maj schwanger aufzieht und später adoptiert, währen Lilly in einem Kaufhaus einen Anfall bekommt, weil ein Kind ein Autogramm von ihr will.

Man ahnt schon den Zusammenhang und Viola bekommt einen Brief von Lilly, die sie und die Geschwister zu einem Konzert nach Stockholm lädt. Es kommt aber zu keiner zu einer Begegnung und wieder in Paris zurück spüren sie mit Saras Hilfe zuerst Lillys Wohnung auf. Erfahren dann, das sie in einem Krankenhaus liegt, weil sie mit Schlaftabletten in auf einer Bank gefunden wurde. Viola nimmt sie und den inzwischen an Alzheimer erkrankten Bruder nach Gotland zurück und da sitzen sie dann am zwölten August 2020 mitten in der Corona-Krise. Alle kommen wiederzusammen und der Bruder erkennt Viola in die er einmal verliebt war, wieder einmal nicht. “Viola”! sagt er überrascht” im letzten Satz “Du bist aber alt geworden” und ich habe einen spannenden und etwas übertrieben konstruierten Roman gelesen, wo ich die Idee mit dem zwölften August sehr interessant fand und an das arme Kind dachte, daß am seinem Geburtstag auch den Todestag der Mutter miterleben muß. Etwas was früher wahrscheinlich viele Kinder betraf. Heute aber schon Gegenstand einen dramatischen Unterhaltungsromes ist, der möglicherweise viele Leser findet. Ich habe ihn schon in St. Plölten beim “Thalia” auf dem Neuerscheinungsstapel liegen gesehen.

Barbara Hundeggers zweiter Frühling

Die 1963 geborene und in Innsbruck lebende Lyrikerin habe ich, glaube ich, im Lteraturhaus oder der “Gesellschaft fürl Literatur” kennengelernt.Jedenfalls kann ich mich erinnern, daß ich sie einmal auf ihre strengen Literaturbegriff ansprach, da habe ich ja einen wahrscheinlich lockeren und auch keinen so strengen Sprachstil, aber Lriker sind odermüssen genau sein, ich war bei einigen ihrer Lesungen, habe, glaube ich, auch einmal ein Bändchen von ihr gefunden und den “Wildgans-Preis” hat sie auch einmal bekommen.

2019 ist bei “Haymon” ihre poetische Lebensbeschreibung des ersten Karthographen Tirols Peter Anich herausgekommen und das Buch sollte 2020 im Literaturhaus vorgestellt werden. Corona hats verhindert. Denn da gabs ja eine Zeitlang keine Veranstaltungen und es wurde, glaube ich, erst ab Herbst gestreamt. So mußte einiges verschoben werden und hat jetzt eine zweite Chance bekommen und da gibt es ja auch eine Aktion die “Zweiter Frühling” heißt, wo Literaturveranstaltungen nachgeholt werden und Barbara Hundegger hat nach Robert Huez Einleitung auch humorvoll darauf hingewiesen, daß sie eigentlich schon zu alt für einen zweiten Frühling sei, weil wir uns ja schon im Herbst befnden. Aber “Bücher ẃähren länger” wie die Aktion weiter heißt und das stimmt ja auch. Gedichte kann man immer lesen und ganz ehrlich habe ich noch nie etwas von einem Peter Anich gehört, der 1723 in Obererfuss geboren wurde und 1766 dort starb, aus ärmlichen Verhältnisse stammte, Bauer war und dann als Kartograf den “Atlas Tyrolensis” geschaffen hat. In <innsbruck gibt es eine Anichstraße und dort lernt man wahrscheinlich auch in der Schule darüber. Jedenfalls hat Barba Hundegger einmal einen Auftrag bekommen über ihn zu schreiben und so ist “anich.athmosphären.atlas” eine poetische Typographie entstanden und damit der Abend noch ein bißchen poetischer wurde, ist Barbara Hundegger mit einer Musikerin nämlich der “Grenzgängerin zwischen Traditon und Moderne”, wie im Programm steht, Lissie Rettenwander aufgetreten, die im rosa Pullover und eindrucksvoller Frisur, die von Barbara Hundegger in ihrer Einleitung erwähnt wurde, auftratt und manchmal auch Barbara Hundeggers Textzeilen wiederholte.

“St. Barbara, St.Jessica”, und dabei mit Folie raschelte. Ein eindrucksvoller Crossover zwischen der Tradition und der Moderne, um das Leben eines im Achtzehnten Jahrhundert Lebenden zu beschreiben und ebenfalls sehr interessant in die Poetik und die strenge Sprachkunst Barbara Hundeggers einzudringen. Keine Biografie hat sie, glaube ich, noch gesagt, sondern eine poetische Auseinandersetzung mit dem Kartografen und vielleicht auch dem Tirol des achtzehnten Jahrhunderts. Barbara Hundegger hat noch etwas von der italienischen Sprache erwähnt, die sie in seinem Werk oder in der Beschäftigung damit ebenfalls entdecken konnte, da es ja sowohl Nord- als auch das Süditirol und wahrscheinlich auch zeitliche Verschiebungen gibt..

Es geht aber auch um die Schestern Lucia, die Schwester Marie, dem Vater Ingenuin, die Mutter Gertrud, den Pater Professor, sowie den kaiserlichen Hof und “alles was man von den früheren jahren weiß/ die quellenlage: karg/ wie meistens beim leben der kleinen leut´: auf edlen papier scheigt es/weil wer schreibt es schon auf”,schreibt Barbara Hundegger und man hat einen Eindruck in ihr poetischen Schreiben und ihren Stil bekommen.

Ein interessanter Abend bei dem man sich sowohl mit der zeitgenößischen Lyrik einem Tiroler Kartografen des achtzehnten Jahrhunderts und der experimentellen Musikbeschäftigen konnte.

“atlas tyrolensis, größes kartenwerk des achtzehnten jahrhunderts”, dichte ich vielleicht nicht ganz korrekt nach und habe Dank der “Zweiten Frühling-Nachholaktion”, wieder ein interessantes Buch kennengelernt und bin einer interessanten Lyrikerin wiederbegegnet, auch wenn ich nur eine der drei Zuhörinnen war, die dem Livestream folgten.

Zu den Elefanten

Bei Buch fünf des deutschen Buchpreises handelt es sich um den berühmten “Midlifekrisen-Roman”, denn Held Theo, des mir bisher unbekannten, 1975 in Graz geborenen Peter Karoshi, ist vierzig, Kulturwissenschaftler oder Hstoriker, wie sein Autor und beginnt seinTagebuch Anfang Juli zu schreiben. Da hat er sich mit seiner Frau Anna, einer Biologin und dem neunjährigen Sohn Moritz, in ihr Sommerhaus in dem Sazlburger Ort Sonseit zurückgezogen, beobachget eine Bachstelze und merkt,das etwas schiefl äuft und er hier nicht den ganhen Sommer verbringen kann.

So bricht er nach einigen Tagen, während Anna mit dem Auto wieder nach Wien zurückgefahren ist, mit dem Sohn zu einer historischen Reise auf. Denn ebenfalls im sechzehntenJahrhundert,wie bei Franzobel ist Kaiser Maximilian mit dem Elefanten Solomon von Genua nach Wien aufgebrochen. Wasliegt näher,als das umgekehrt zu machen und alle Elefanten Gasthäuser und Hotels abzuklappern? DerSohn will zwar in einem Zelt schlafen. So wird das besorgt und einen Blog, der Theo viele Follower bringt,die seine Reise verfolgen ,gibt es, sehrmodern, auch.

Auf der “Buchpreis-Seite” gibt es wieder Videos, wo die Autoren in zwei Minuten ihre Bücher vorstellen und erklären, was da passiert und da erzählt Peter Karoshi, daß die Reise zu der sie aufbrechen sehr surreal wird.

Wenn man erst am Anfang des Lesens ist, klingt das überraschend, denn bis dahin war es ein eher philosophischer Bericht. Der Kulturwissenschaftler ist in der Krise. In der Ehe scheint etwas nichtzu stimmen. Er überdenkt sein Leben und betrachtet die Natur. Da gibt es sehr schöne Beschreibungen und ich dachte wieder, das ist doch kein Roman, sondern ein sehr genau beschriebener philosophischer Krisenbericht und richtig, Novelle steht auf dem Buch.

Also wäre es auch kein Kanditat für den Buchpreis, der ja den besten Roman sucht und ich hatte mir vorher auch noch das Gespräch zwischen Katja Gasser und Peter Karoshi im Netz angesehen, wo der sehr sympathisch wirkende Autor erklärt, daß er sein zweites Buch sehr konstruiert hat und einen solchen Roman schreiben wollte.

“Was?”,dachte ich da.

“Was kann man da konzipieren?”

Aber kaum geht die Reise los, passieren viele Mißgeschicke. Sie machen auch, wie ich zuerst dachte, keine Fußreise, sondern nehmen Bus und Bahn, geraten da gleich in eine Unterbrechung, müßen flüchten, schlafen dann in einem Hotel in Salzburg, in der Nähe des Ferienhauses, worüber sich Anna zu der es telefonischen Kontakt gibt, wundert. Dann geht es über den Brenner, hier verschwinden Sohn und Zelt. Erverschweigt das Anna und beschließt dem Sohn von dem, er annimmt, daß er schon vorausreist nach. Besucht die jeweiligen Elefantenhotels in Bozen und Brixen. Kommt dort auch ins Spital. Später wird er in einem anderen Hotel schon erkannt. Er hat ja viele Followers, die seine Reise verfolgen. Es erwartet ihn eine Marie. Es kommt zu einer Schlägerei und zur Verdächtigung sie ermordet zu haben. Er reist weiter mit Bus oder LKWs, überquert Autobahnen, rettet Frauen nach Unfälle und ritzt Elefanten in Felsenzeichnungen.

Snd das die Phantasien eines frustierten Wissenschaftlers, der zuhause siebentausend Bücher hat,die er nach Verlagen reiht, aber sonst nichts erleb? Und richtig, seinen Sohn findet er auch wieder. Nur hat der dann schon einen Vollbart. Anna erwartet die Beiden am Hauptbahnho fin Wien und am Ende liegt er im Bett des Sommerhauses, resumiert wieder über sein Leben, während Sohn Moritz mit Enkel Kuke einkaufen geht

Uch muß sagen, daß er ein guter Vater ist. Für einen Moment bin ich unendlich stolz und zufrieden!”,lauten die letztenSätze und ich muß sagen ein ungewöhnlich geschriebes Buch zu einem schon sehr abgelutschten Thema, das ich ohne die Nominierung wahrscheinlich nie kennengelernt hätte, obwohl Peter Karoshi, wie ich ergooglet habe, in Wien lebt.

Dreißig Jahre Literaturhaus mit Ausstellungseröffnung

Das Literaturhaus feiert dieser Tage sein dreißig ähriges Bestehen und das ist ein Anlaß zum Feiern. Da war ich früher bei diesbezüglichen Veranstaltungen und auch soweit ich mich erinnern kann, bei diesem Richtfest wo Hilde Havlicec, die damalige Unterrichtungsministerin mit Jack Unterweger getanzt hat, wie Gerhard Ruiss heute sagte, tausend Leute anwesend waren und glaube auch jemand zusammengebrochen ist, so daß ein Sanitätseinsatz nötig war. Vorher hat es, glaube ich, eine große Diskussion und einen Kampf um dieses Haus in der Zieglergasse gegeben, in dem früher das dramatische Zentrum war. Die IG Autoren mit denen ich schon früher Kontakt hatte, war vorher, glaube ich, in der Gumpensdorferstraße und literarisch hat es seit den siebziger Jahren, die das literarische Quartier der “Alten Schmiede” mit Kurt Neumann als Leiter und noch viel länger, die “Gesellschaft für Literatur” gegeben.

GerhardRuiss hat sich sehr für das Haus eingesetzt, in dem es außer den Veranstaltungsprogramm auch die Exilbibliohek, die IG, sowie die Übersetzergemeinschaft befinden und diesmal wird dieses Ereignis mit einer Ausstellungseröffnung gefeiert, die sich mit dem ersten österreichschen Schriftstellerkongreß beschäftigt, der zehn jJahre vorher im Rathaus stattfand.

Da war ich nicht, ich weiß selber nicht genau wieso, denn damals war ich schon im “Arbeitskreis schreibender Frauen” und die waren dort. Also bin ich wieder einmal zu spät gekommen oder habe etwas versäumt. Ich kann mich aber erinnern, daß ich zeitgleich in der Konditorei Sluga war und habe da Sigrid Löffler gesehen, die gerade von dort gekommen ist. Das ist lange her und seither ist viel geschehen. Die IG oder das Literaturhaus hat auch eine Publikation über den Kongreß herausgebracht, die ich in Harland stehen habe und die Fotos darüber hat Heide Heide gemacht und die wurden heute ausgestellt.

Es gab eine Diskussion zwischen Robert Huez der jetzt der Leiter ist vorher war es Heinz Lunzer, einer Frau von den Übersetzern, der Bezirksvorsteher hat eröffnet und Anna Weidenholzer eine Rede gehalten, obwohldie1984 geborene mit Sicherheit nicht dabei war, weder beim Kongreß und wahrscheinlich auch nicht bei der Eröffnung, aber bei der jungen Schiene und den “Prießnitz-Preis” hat sie auch einmal bekommen und ich habe mir die Eröffnung natürlich perLivestream angeschaut, Also nicht sehr viel außer ein paar Köpfe gesehen. Von der Ausstellung gar nichts, da bin ich auf das Programm angewiesen, könnte aber mit Maske und Gs hingehen um sie zu inspizieren, hätte mich auch anmelden kännen und bin sogar nicht sicher, ob ich jemals wieder live dorthin komme. Mein Abschied von der Literatur, ich schreibe jetzt in meinen Corona-Texten ja sehr viel darüber, Corona hat mir von der Literatur weggebracht oder ich habe endlich eingesehen, keinen Platz darin zu haben, obwohl ich ja soviel schreibe, wie noch nie und jetzt schon wieder fast mit einem Rohtext fertig bin, der eigentlich ein Jahrhundertwert werden sollte.

Gelesen habe ich im Literaturhaus sehr oft. Ich weiß gar nicht wieviele Lesungen das waren. Einmal habe ich die Literaturhaussondernummer der belgischen Zeitschrift “Krautgarten”, die ich gemeinsam mit Arthur West herausggegeben habe, bei den IG war ich auch fast immer, habe da einmal auch von Marie Therese Kerschbaumer, die sich von mir probiziert fühlte, obwohl ich ihr nur etwas erklären wollte, eine Ohrgeige bekommen, also auch ein literarischer Akt, habe die “Mittleren” dort machen wollen und von 2003 bis2009 den “Tag der Freiheit des Wortes” für die GAV dort organisiert, bei den “Mittleren” hat mich die Silvia Bartl dann hinausgeworfen, wahrscheinlich waren meine selbstgemachten Bücher daran schuld, obwohl mir das niemand so genau gesagt hat und die Siliva Bartl dann auch das Literaturhaus verlassen mußte und ich bin viel und regelmäßig zu den Veranstaltungen gegangen, habe Wein beim Buffet getrunken und meistens isoliert herumgestanden, das fällt jetzt weg und manchmal wundere ich mich, daß mich niemand anruft und mich wo eindlädt. Stimmt aber nicht Peter Czak hat mich heute nach literarischen Veranstaltungen gefragt und nächste Woche wird die “Noahs Fest-Anthologie” Online vorgestellt. Das hat aber nichts mit dem Literaturhaus zu tun und bei den dreißig Jahres Veranstaltungen, wo es auch umdas Selbstverlegen ging,habe ich versucht für meine Bücher einen Rezensenten zu finden und bei der Veranstaltung zum Mustervertrag habe ich mich mit einem meiner Bücher von der Margot Koller fotografieren lassen. Ein wenig kindisch vielleicht und jetzt die Diskussion über das dreißigste Jahresfest. Der Bezirksvorsteher hat wie erwähnt eröffnet und auf die literarische Bedeutung des siebenten Bezirks hingewiesen. So hat er erwähnt, daß es vier Bücherschränke hier gibt. Wasmich erstaunte, denn ich kenne nur zwei, aber vor dem Literaturhaus gibt es jetzt auch eine Box wo ein paar Bücher ausgestellt sind, entnehmen kann man da aber glaube ich nichts.

Der Text der 1984 geborenen Anna Weidenholzer, deren literarischen Werdegang ich von Anfang an verfolgte, war sehr interessant, beschäftigte er sich doch sehr viel mit Tieren, Anna Weidenholzers Spezialität und auch ein bißchen mit der sozialen Situation der Auteren. Dann kam die Diskussion der drei Hausparteien, die sehr euphorisch und zuversichtlich war, mir aber eigentlich auch nicht viel sehr viel Neues brachte. Aber natürlich vermiße ich die IG-GVs. Die Heurige soll wieder im Herbst stattfinden, aber ohne oder mit 3Gs gehe ich nicht hin und wenn ich in Harland bin, kann ich mir vielleicht das Büch darüber heraussuchen und in den schönen Bildern der GAV-Kollegin blättern, die ich schon lange nicht gesehen habe. Wenn ich im Literaturhaus gewesen wäre, hätte ich Robert Huez fragen können, wie es ihr geht und meine Bücher habe ich auch gelegentlich ins Literaturhaus geschickt. Wer also etwas von mir lesen will, einiges, nicht alles ist dort zu finden und das Buffet, das es vielleicht oder vielleicht nicht nach der Eröffnung gegeben hat, fehlt mir natürlich auch.

Shortlist-News

Jetzt ist sie da, die Shortlist des deutschen Buchpreises und aufmerksame Leser wissen es, daß ich diesmal es, es ist mein siebentes Buchpreislesen,wo ich die Absicht

habe, mich durch zu zulesen, die Verlage anschreibe und die Bücher, die nicht kommen, kann man jetzt bei Netgalley anfordern, so daß ich alles lesen werden könne, heuer aber besonders langsam bin. das heißt, ich habe erst fünf Bücher gelesen. Zwei davon schon im Frühling und auch die Feedbacks von anderen sind spärlicher denn je. Denn die offiziellen Buchpreisblogger, die da ja einige Pressekonferenzen gegeben haben, gibt es nicht mehr. Jetzt werden die zwanzig Bücher an zwanzig Blogger, Vlogger, etcetera verteilt, die das Buch dann besprechen,den “Papierstau Podcast” gibt es, wo die Drei jede Woche fünf Bücher besprachen und dann ihr Shortlistvoting abgaben. Das Letzte kommt morgen und eine oder zwei Blogger haben sich auch mit der Liste abgegeben.

Also was sind meine Shortlisttips?

ich habe den Christian Kracht gelesen, den Fanzzobel mühsam und lang, den “Himmel vor hundert Jahren” schon im Frühlingund gab dem Buch keine Chance und jetzt den Loschütz und den mir bisher unbekannten Peter Karoshi “Zu den Elefanten”, von den fünf hätte ich mir höchstens den Franzobel und den Christian Kracht, der ja auch auf derSchweizer Liste steht und den ich anläßlich seiner Leipziger Nominierung las, vorstellenkönnen.

Was wären also meine Tips?

Von den Bloggern habe ich gehört, daß der Ferdinand Schmalz ein Gehiemtip wäre, den habe ich bei den O- Tönen gehört, das Buch aber erst sehr spät bekommen. Auf “Identiti” war ich gespannt. Das wäre das passende Debut, die es ja auch immer gibt und sonst, den Dietmar Dath vielleicht, von dem ich noch nichts gelesen, abergehört habe, daß das offenbar das künstlerisch schwierigste Buch der Liste ist. Monika Helfer, Norbert Gstrein vielleicht.

Eine solchs Liste habe ich mir also mit Ach und Krach zusammengebastet und jetzt voila Tusch und Überraschung!

1.Norbert Gstrein “Der zweite Jakob”, da habe ich ja, glaube ich, schon die erste Seite bei der Buchpreisverleihung gehört, wo er mit seinem letzten Buch den Öst gewonnen hat. Bei zwei Lesungen war ich auch im Stream und bin, meine Leser wissen es, kein so besonderer Fan, finde seine Romankonstruktionen aber interessant. also freue ich mich auf das Buch, vielleicht kann ich für das “Seitengewitter” was daraus lernen

2.Monika Helfer “Vati”, die steht auch auf der Öst “Hanser” die mir sonst meistens nur PDFs anbieten, haben mir es sogar als pringt geschickt. “Die Bagage” habe ich gelesen, denke, daß es eine Fortsetzung ist. Bin also nicht sehr gespannt. Habe aber von den Bloggern viel Lobendes darüber gehört.

3. Christian Kracht “Eurotrash” in aller Munde. “Papierstau” sieht ihn, glaube ich, als Sieger, bei mir war er, bezug Leipzig, glaube ich, auf Platz vier. Habe aber anerkannt, daß er gut schreiben kann, den inhalt aber für einen “Trash” gehalten.

4. Thomas Kunst “Zandowscher Klinken” Da kannte ich weder Buch noch Autor, habe mir aber gstern das Filmchen angesehen, daß es auf der Buchpreis-Seite gibt und fand, das, was er darüber erzählte durchaus spannend, also freu ich mich auf das Lesen

5. Mithu Sanyal “Identiti”, da bin ich immer noch gespannt und freue mich auch auf das Lesen und

6. Antje Ravic-Strubel “Baue Frau”, da habe ich ja schon in der “Gesellschaft” was davon gehört. Von der Autorin auch schon einiges gelesen mich mit ihr auch auf “Paul und Paula” vorbereitet, habe aber von den Bloggern gehört, daß es einigen nicht so gut gefallen hat.

Also lesen lesen, lesen!l Ich lese jetzt gerade einen schwedischen Bestseller, der auch ganz spannend ist und wo man den Unterschied zu den Buchpreisbüchern vielleicht ganz gut erkennt Dann geht es hoffentlich schnell und zügig weiter, bis es zu den öst Büchern kommt. Da gibts auch einige Überscheidungen. Der Hennig Ahrens, den ich inzwischen als Übersetzer kenne, wird der nächste sein. Dann folgen der Heinz Strunk von dem ich noch nichts gelesen habe, mir ihn aber auch auf der Shortlist vorstellen hätte können und Shida Bazyar,die ja den ersten Bloggerpreis gewonnen hat und auf ihre “Kameradinnen” bin ich auch schon sehr gespannt, habe aber auch schon was Kritisches gehört.

Kroatische Geschichte schreiben

Eigentlich wollte ich heute in die ” Gesellschaft für Literatur” streamen, weil da Brigitte Schwens-Harrant mit Julya Rabinowich diskutieren sollte und das interessiert mich ja sehr. Dann bin ich darauf gekommen, daß in der”Alten Schmiede” um sechs Alida Bremer ihren Roman vorstellt und die 1959 in Split geborene, kenne ich als Übersetzerin, die in der “Literatur im Herbst”, die von ihr übersetzte Romane vorstellte. Daß sie auch als Autorin tätig ist und bei “Jung und jung” verlegt, habe ich nicht gewußt und als ich dann den Stream einschaltete, erklärte Johanna Öttl, daß die Veranstaltung der Abschluß von Sabine Scholls Reihe “Geschichte schreiben” darstellt und sie zwei kroatische Autoren, die sich mit der kroatischen Geschichte beschäftigen, ausgesucht hat. Das heißt, eigentlich hätte die Veranstaltung schon früher mit Ivana Sajkos Familienroman” beginnen sollte, mußte aber Pandemie bedingt verschoben werden, wie das dieser Reihe überhaupt öfter passierte und so ist jetzt Alida Bremers zweiter Roman “Träume und Kulissen” dazugekommen, die Split in einem Monat des Jahres1936 beschreibt, wo sich der Faschismus schon anbahnte und die Stadt auch als Filmkulisse benützt wird. Die Kulinarik kommt vor und das Ganze ist getarnt als Kriminalroman, das heißt, das spaziert ein Kommissar herum, um einen Fall aufzuklären und daziwschen klärt Alida Bremer, die Stimmung vom Juni 1936 auf und da ist mir auch eingefallen, daß ich einen oder zwei Tage in Split war und dort in einem Restaurant eine Frau gesehen habe, die mir durch ihr ungewöhnliches Eßverhalten und, daß sie alleine in dem Restauran war, taufgefallen ist und, die ich dann in “Claire- Klara-Clarisse” eine Rolle spielen ließ und damals dachte, daß sie vielleicht auch eine Veranstalterin des Filmfestivals das dort gerade stattfand sein könnte.

Alida Bremer hat ein paar Stellen aus dem Buch gelesen und dann im Gespräch Sabine Scholl erzählt, daß sie für das Buch sehr viel recherchiert hat und dann die Qual hatte sehr viel von ihrem Material wegzulassen und daß sie eine Diplomarbeit über Kriminalromane geschrieben hat und deshalb dieses Genre wählte, weil sich die Leser dann lieber mit dem Buch beschäftigen würden, wenn ich das richtig verstanden habe.

Dann war es Zeit mich in die “Gesellschaft” zu streamen, bin aber leider in den Stream nicht hineingekommen oder habe ihn nicht gefunden, so daß mir nichts anderes übergeblieben ist, als mir den zweiten Teil auch noch anzuhören. Was ja auch sehr gut ist, weil ich mich ja anläßlich unseres Kroatienurlaubs, den wir 2016 machten auch ein bißchen mit der kroatischen Literatur beschäftigt habe und jetzt dieses Wissen erweitert kann und habe von einer Ivana Sajko noch nichts gehört, die aber eine interessante Autorin zu sein scheint, die auch eine intressante Schreibweise hat. Sie wurde 1975 in Zabreb geboren, lebt aber in Berlin, scheint also auch ein bißchen Deutsch zu können, obwohl Alid aBemer den deutschen Text las und das Gespräch auch übersetzte. Im Programm steht aber auch, daß Alida Bremer und sie sehr befreundet sind.

Das Buch heißt “Familienroman”. Die Ereignisse von 1941 bis 1991 und darüber hinaus”, scheint also gut zum ersten Buch zu passen und die kroatische Geschichte noch weiter als bis1936 zu erklären und Ivana Sajko hat, wie Sabine Scholl im Gespräch erfragte, auch Teile ihrer Biografie dafür verwendet und sogar Stücke eines früheren Buchs darin einbezogen. Es geht in der Geschichte Kroatien, wie wahrscheinlich in der übrigen Geschichte überhaupt um Gewalt und damit har sich Invana Sajko besonders interessiert und so kann man wahrscheinlich in diesem Buch viel über die Geschichte Kroatien erfahren. Wie weit das literarisch ist, kann man sicher diskutieren, aber Sabine Scholls Projekt heßt ja Geschichte schreiben. Also wieder viel gelernt und eine oder zwei interessante Autorinnen kennengelernt und Julyia Rabinowich kenne ich ja schon und habe auch einiges von ihr gehört.

Besichtigung eines Unglücks

Wenn man die diesjährige deutsche Buchpreisliste durchleuchtet, so fallen neben den jungen Frauen, die über die Diversität und ihr Migrantenschicksal schreiben auch ein paar ältere (weiße) Männerauf, die über ihre Kriegserinnerung schreiben,beziehungsweise diese Geschichte aufschreiben wollen.

Alois Hotschnig der das auch getan hat, steht nicht auf der Liste, dafür aber der 1946 geborene Gert Loschütz, der schon einmal auf der Buchpreisliste gestanden ist und “Besichtigung eines Unglücks” ist der vierte Buch der LL, das ich gelesen habe. Ich weiß, ich bin spät daran, denn nächste Woche wird schon die Shortlist bekanntgegeben und da hätte ich eigentlich noch keine Tips, würde aber nicht auf Gert Loschütz tippen. Aber mal sehehen, ich habe mich diesbezüglich schon oft geirrt und hätte beispielsweise auch Yulia Marfutova nicht auf der LL gesehen.

Vor Weihnachten 1939 gab es in in Genthin, das ist, glaube ich in der Ex-DDR so zwischen Dresden und Magdeburg, ein großes Zugunglück, das mehrere Menschenleben forderte, gegeben und Thomas Vandersee ist ein Journalist, der in Genthin aufwuchs. Der bekommtin den Neunziger- oder Zweitausenderjahren einen Brief eines Nachbarn, der ihn auf das Zugunglück aufmerksam macht und Fotos schickt. Es dauert lange bis sich der Journalist des Themas annimmt, darüber schreibt und dann auch noch Beziehungen zu seiner Familiengeschichte entdeckt.

In fünf Teilen ist das Buch gegliedert, das ich zwischen Dokumentaton und eher farblos nzusammengestückelten Romangeschehen eingliedern würde. Der erste Teil “Vier Sekunden” versucht aus den Akten das Zugunglück zu rekapitulieren. In dem Zug saß eine Frau namens Carla, die mit einem Juden namen Richard verlobt war. Die war in Begleitung eines Ialieners und hat sich als dessen Frau ausgegeben.

Interessant, interessant, könnte man sagen und klar, daß sich ein Romancier daraufstürzt und das ausschlachet. Dann hat noch die Mutter des Journalisten, eine Lisa neben dem Bahnhof gewohnt, also von dem Zugunglück in ihrem Schlafzimmer etwas mitbekomen hat. Die hat Geige gespielt, hat aber auch in einem Kaufhaus, bzw einer Fabrik gearbeit und dieser Carla, die in einem Krankenhaus gelandet ist, Kleider gebracht.

Der zweite Teil ist dieser Carla und ihrer Beziehung zu Richard, beziehungsweise dem Italiener gewidmet. Der dritte dem “Violinenfräulein, also der Mutter, die ein Verhältnis mit einem “Begabten” hatte, einem Violinisten, der ihr Geigenunterricht gab. Dann aber in Cleveland Ohio ein Engagement annahm. Ein Brief der Lisas Verhältis zu diesem Mann andeutet, das war dann schon in den Fünfzigerjahren, hing auf dem schwarzen Brett im Haus, offenbar eine Methode der DDR, die Leute vor verbotenen Verhältnissen, sprich Westkontakten zu warnen. Der Schuß geht nach hinten los. Lisa emigrierte mit ihrem Sohn, glaube ich, nach Westberlin zu einer Tante und arbeitete in einem Blumengeschäft.

Der vierte Teil heißt “Aus den Notizheften”, dann wird das Ganze noch einmal schlagwortartig angeführt. Er hat zum Beispiel eine Freundin, die Yps, also Y oder Yvonne heißt und dann geht es wieder zu Carla zurück, die in der Gegenwart stirbt und aus ihrem Nachlaß bekommt man heraus, daß sie fünfmal verheiratet war und interessanterweise haben alle ihre Männer Richard geheißen und der erste Richard merke ich noch an, ist in einem Konzentrationslager umgekommen.

Die Eroberung Amerikas

Jetzt kommt, obwohl die Shortlist schon nächste Woche bekannt gegeben wird, das dritte Buch der deutschen Longlist, das ich gelesen habe, nämlich Franzobels “Die Eroberung Amerikas” und dafür habe ich auch noch fast eine Woche gebraucht, denn es ist sehr dick und es war auch schwer hineinzukommen, obwohl ich davon ja schon einiges bei Lesungen gehört habe und auch “Das Floß der Medusa”,das vor einigen Jahren auf der Shortlist stand, gelesen habe und ich den 1967 in Vöcklabruck geborenen, der 1995 den “Bachmann-Preis” gewonnen hat, ganz gut kenne und sogar mit ihm in einer Jury bin oder war und Franzobel, was immer man auch über ihn sagen könnte, er tritt meistens mit einer Flasche oder Dose Bier bei Lesungen auf und geht zum Opernball, ist zweifellos ein Sprachkünstler, der sich an den verschiedensten Stilen übt, auch sprechende Namen verwendet und jetzt offenbar den Abenteuerroman entdeckt hat. Es scheint auch noch einen dritten diesbezüglichen Roman zugeben, der geplant ist und an dem er arbeitet und da hat er sich jetzt an Hernando de Soto ausgelassen, der im sechzehnten Jahrhundert Florida eroberte und dabei offenbar unter einem unglücklichen Stern stand.

Ein Grund für Franzobel sich darüber aushzulassen und seinen skurrilen Humor über die Sache zu stülpen und weil man sich wahrscheinlich nicht wirklich in das sechzehnte Jahrundert hineinversetzen kann, hat es Franhzobel offebar gar nicht versucht, sondern schreibt aus der Perspektive des einundzwanzigsten. Wendet immer akuelle Vergleiche an, nennt Namen von Schauspielern und Dingen,die erst viel später passsierten und wenn ich mich nicht irre und nicht überinterpretiere, sind auch Anspielungen an die Pandemie dabei und erzählt die Geschichte aus der Sicht von einigen Gestalten. Da gibt es wieder einen niederländischen Arzt, der Pflanzen sammelt und alles archivieren will. Zwei Gauner und einen Elias Plim, der in Algier Sklave war, dort auch zum Islam konvertierte und irgendwie auf das Schiff gekommen ist. Es gibt einen Notar mit Holzbein, künstlichen Zähnen, Glatze, etcetera, der einem der Gauner nachreist, weil der als illegitimer Sohn eines Grafen, ein Vermögen geerbt hat und einen amerikanischen Advokaten, Trutz Finkelstein, der Amerika daraufhin klagt, das Land den Indianern zurückzugeben.

Soweit,so gut. Aberfangen wir bei Hernando de Soto an, den Franzobel Ferdinand Desoto nennt. Der ist ein Sohn aus armen Haus. Arbeitet als Stallbursche,verliebt sich in die schöne Maria. Wird dann von deren Vater auf den Feldzug nach Peru mitgenommen.Heiratet später Marias Schwester Isabella und bricht mit ihr, ihrem Bruder, einen Priester zur Eroberung Amerikas auf.

Isabella bleibt in Kuba, wird dort Gouverneurin und betrügt ihren Mann mit einem Gutsbesitzer, während der sich mit seiner Truppe nach Florida begibt. Den Missisippi sieh tund dort stirbt. Aber vorher ist auf fünfhundert Print und neunhundert E- Bup Seiten noch sehr viel unglaubliches passiert. Tierwettkämpfe werden geschildert. Eine Glocke in der Geld versteckt ist, wird nachgespürt. Perlen gefunden und verloren, Indianer aufgehängt. Der Hunger packt die Eroberer, macht sie fast verrückt.Es wir dgemordet und vergewaltigt und am Schluß kommt es vielleicht zu keinem Happyend, aber zu einem “Happylog und einer “Danksagung”, wo sich Franzobel bei all denen bedankt die ihm bei der Entstehung desBuches geholfen haben.

Erklärt, wie er auf die Idee das Buch zu schreiben gekommen ist und meint, daß die, die glauben und da gehöre auch ich dazu, daß das Buch zu lang geworden ist,sich bei seinem Verleger und Lektor Herbert Ohrlinger beschweren sollen, der aber ohnehin zu Kürzungen gedrängt hat, sonst wäre das Buch doppelt so dick geworden und ich hätte noch länger zum Lese ngebraucht und kann abschließend nur bemerken, daßich nicht glaube, daß sich Hernando de Sotas Eroberungszug wirklich so abgespielt hat und, daß die damaligen Protagonisten wirklich wie Paul Newmann, etcetra, ausgesehen haben. Hätte aber ohne das Buch nicht gewußt, daß es einen Hernando de Sota gegeben hat, der Florida eroberte und jetzt auf zum nächsten Buch und ich hoffe, ich komme da schneller voran.

Das Opus Magnum?

Ich habe es ja schon öfter geschrieben, die Corona-Krise hat mein Leben verändert und mir den Ausstieg aus der Literatur erleichtert. Das jetzt nicht mißverstehen. Ich schreibe sowiel, wie nie zuvor. Allerdings zumeist über Corona und das gilt ja wahrscheinlich nicht als iterarisch. Aber ich habe mich früher wahrscheinlich wirklich etwas an den Litraturbetrieb geklammert und versucht hineinzukommen und dabei übersehen, daß ich da offenbar keine Chance habe!

Bin zu Literaturversanstaltungen gegangen. Mehrmals in der Woche in die “Alte Schmiede”, Literaturhaus,” Gesellschaft für Literatur”, etcetera. Habe versucht Einladungen zu Preisverleihungen zu bekommen und auch immer wieder Bücher verteilt, versucht Einladungen zu Lesungen bekommen,bei der letzten GV der IG-Autoren einen Self Publischer-Anftrag gestellt. einmalversucht eine Einladung in eine Autorenwohnung zu bekommen. Hat alles nichts genützt und die Bruni bzw.,die Sussanne A. haben mich auch einmal distanzlos gefunden. Das ist lange her und ich habe es damals nicht verstanden.

Distanzlos, ich doch nicht! Jetzt glaube ich, mein Klammern an den Literaturbetrieb und mein Nichtverstehen, daß ich darin keine Chance habe, war damit gemeint. Dann kam Corona und ich habe von Anfang an Widerstand gegen Masken, testen, registrieren, etcetera, gespürt. Die Folge war das Vermeiden, also nicht mehr zu Lliteraturveranstaltungen gehen und da habe ich einmal Lesungen abgesagt und auch das Skriptorium.

Die Poet Night wo ich ja lesen könnte, findet ohne mich statt, beim Volkssstimmefest habe ich nicht gelesen und Kontakt zu Autorenkollegen habe ich derzeit nur zur Ruth und zur Doris Kloimstein, die anderen habe ich den Kontakt verloren, seit ich nicht mehr nach der Veranstaltung beim Wein im Literaturhaus stehe. Ich bekomme zwar manchmal Einladungen zu Veranstaltungen.Schreibe dann aber “Mit 3G und Maske leider nicht!”

So hat sich mein Leben reduziert. Ich bin auch, warhscheinlich altersbedingt, langsamer geworden, tue viel weniger. Habe auch wenigerStunden, weil nur mehr meinen Verinsvertrag und der wird, wenn ich siebzig bin, auch auf zwei Klienten reduziert,also viel Zeit für das Schreiben.

Und da schreibe ich immer, meine Leser wissen es, ich bin irgendwie ausgeschrieben und schreibe dann trotzdem weiter. Habe jetzt schon an oder vielleicht sogar schon über fünfzig selbstgemachte Bücher, Romane, Erzählungen, “Literaturgeflüster-Texte” und auch immer noch das Gefühl, das ist nicht gut genug. Das schreibt mir derzeit immer der Uli, wird es wahrscheinlich wieder tun und hat wahrscheinlich auch recht damit, wenn auch vielleicht etwas anders als er glaubt, denn ich denke, es liegt Erstens an meiner Ignoranz an der Rechtschreibordnung, Zweitens, daß ich ja eher journalistisch und an der Realität als experimentell schreibe. Psychologisch, sozialkritisch würde ich meinen und ja, die Sprache ist und war mir nicht so wichtig und das ist ja für den Literaturbetrieb nicht gut. Dafür das Dokumentieren, da bin ich, was Corona betrifft, wahrscheinlich eine Fundgrube, habe mich mit dem Schreiben in Corona-Zeiten schon lange auseinandergesetzt und habe jetzt schon drei Texte darübe,r die erschienen sind. Der vierte Text die “Hundert Seiten” in denen es eigentlich um den Feminismus geht, liegt beim Alfred zum Druckereiferti gmachen. Das betrifft auch das” Corona-Texte-Buch”, das wächst zwar immer noch an, weil da ja noch immer viel gechieht über das sich Glossen und Geschichten schreiben lassen und jetzt geht es an das “Seitengewitter” an dem ich derzeit schreibe.

Und das ist wahrscheinlich wieder ein Versuch eine unausgegorene Idee zu verwirklichen. War es bei den Vorbüchern ja die Beschreibung, wie es um einer Maskenverweigerin geht, ist das jetzt immer noch offen und dann würde ich auch gerne wissen, wie es denen geht, die da im Fernsehen auftreten und ständig “Impfen,impfen, impfen!”, schreien.

“Und wenn du dich das nicht läßt, wirst du sicher krank und daran sterben!”

Glauben die das wirklich und wenn haben sie dann Angst? Und da ist schon die Idee gekommen, ein Impf-und Maskenverweigerin mit einen solchen Journalisten, Ärztekammerpräsidenten oder Politiker zusammenzubringen.

Virologe ist besser, weil allgemeiner und da ist dann der Philip Knirsch entstanden, der Chefvirologe des Landes, dem ich Sätze in den Mund gelegt habe, die ich einem Herrn Mucha und einem Sebastian BornMena entnommen habe, wie “Alle Nichtgeimpften sollen scheßen gehen!”, beispielsweise oder ” Wir nehmen Ihnen nicht ihr Eigentum weg, sperren sie auch nicht ein, aber sie dürfen dann nicht überall ihr Leberkäsesemmerl essen!”

Starke Sätze, die eine zum Gruseln bringen kann und es mich immer noch wundert, daß die so unwidersprochen bleiben , aber um zur Literatur zurückzukommen.

Da gibt es also eine Alberta Wassermann. Zuerst habe ich an die Lotte Füchsel aus den “Hundert Seiten” gedacht.aber die kann sich schwer in den Virologen verlieben. Also die Alberta, 38, Übersetzerin, die am Kutschkermarkt einkaufen geht und sonst zu Hause bleibt und übersetzt, aber im Währingerpark zuerst den alten Hans Knirsch, Philips Vater trifft. Der ist ein gewesener Psychiater und lebt in einer Seniorenresidenz, wo er in Clinch mit der Oberschwester ist, weil er sich nicht impfen läßt. Also muß er in seinem Zimmer bleiben und dort essen. Diese Idee ist mir auch einmal gekommen, also steht die Alberta zwischen zwei Männern.

Das eine Minusfrau einen berühmten Mann trifft, habe ich schon in einigen anderen Texten beschrieben und ich weiß nicht, wie weit es mir gelungen ist. Beim jetzigen Staus Quo des “Seitengewitters” ist es das auch noch nicht. Denn da ist mir inzwischen eine andere Idee gekommen, denn der Philip hat zwei Kinder, den Felix, 12 und Tanja,15 und Felix will sich nicht impfen lassen. Philip Knirsch, der das gemeinsame Sorgerecht mit Sophie hat, aber schon und da kommt es zum Streit. Philip stellt seine Zustimmung aus. Felix läuft davon. Das Jugendamt schaltet sich ein. Felix flüchtet zum Großmvater, der beginnt als Psylchiater zu deeskaloieren, versteckt ihn bei Alberta. Philips Schwester Martin ist Zahnärztin und engagiert sich bei den “Ärzten gegen Kinderimpfung”. Es kommt zu einer Kundgebung, wo sowohl Hans, als auch Martina reden und Hans beobachtet da ein traurig aussehendes Mädchen, dem er dann bis zum Donaukanal folgt. Es ist die sechzehnhäührige Jessi, die Tochter, der Oberschwester Elfriede, die ist magersüchtig und depressiv, weil schon wieder in Quaranätne. Hans Knirsch spricht sie an und so weit so what.

Das sind zum Größtenteil noch Pläne, denn derzeit habe ich einunddreißg Seiten, elf Szenen, und 15.037 Worte und wenn ich das, was ich jetzt skizzierte, schreibe, werden es vielleicht zwanzig bis fünfundzwanzigtausend Worte sein. Also kein Roman. Höchstens wieder eine Kurzgeschichte und ich bin in drei Wochen mit dem Rohentwurf fertig. Das will ich eigentlich nicht, das die letzte Szene wieder die ist, wo sich Sophie und Philip einigen Felix Zeit zu lassen und sich der Hans mit der Oberschwester und vielleicht auch mit seinem Sohn aussöhnt, zwar in der Seniorenresidenz bleibt, aber öfter seine alte Villa und hier die Bibliothek, die ihm abgeht besucht.

Das wäre wohl wirklich zu billig, zu schnell und oberflächtig und ich will mir ja immer für meine Romane endlos Zeit lassen, um die Handlung kommen zu lassen und die hätte ich in Zeiten wie diesen ja auch und der Phhilip hat sich der Alberta noch nicht wirklich angenähert und das wäre ja interessant, wie das gehen könnte?

Da hätte ich wahrscheinlich noch einen Haufen Plotarbeit vor mir und wenn ich das schaffe, aus diesen Ideen wirklich einen Roman zu machen, ist mir vielleicht auch mein Opus Magnum gelungen. Ich gebe es, wenn der Alfred nicht verweigert, es dann wieder im Selbstdruck heraus und poste es auf meinen Blog.

Das wärs dann wahrscheinlich, denn Corona ist ja ein heikles Thema und ob ich damit am Volksstimmefest auch ohne 3G lesen kann, ist eher unwahrscheinlich. Aber das ist mir ganz ehrlich egal. Der Text ist wichtig, wenn ich ihn gut finde und mich verbessert habe, reicht es mir. Dann kann der Uli kommentieren, was er will, sehe für mich aber, aufassen Kritiker, noch Steigerungsbedarf und den will ich ausnützen und daran arbeiten, daß daraus vielleicht wirklich ein Roman entsteht in dem man später nachlesen kann, wie es 2021 war und da wird jetzt, wo heute ja die Stufe eins, des neuen Stufenplans in Kraft tritt, wirklich chaotisch, weil sich angeblich niemand auskennt, wo er jetzt Maske tragen muß und welche und wer das kontrollieren muß? Dabei wäre es doch so einfach. Jeder tut, das was er glaubt und passt auf sich auf, denn eigentlich kann man ja wirklich schwer erkären, was es für den Belag der Intensivstationen bringt, wenn der Geimpfte in Wien im Modehandel Mundschutz trägt und der ungeimpfte FFP2- Maske. Der Modehandel ist wahrscheinlich meistens leer. Da steckt sich niemand an und die Kinder werden in den Schulen auch nur traumatisiert wenn sie dreimal wöchentlich testen und dann in Quarantäne müßen und da sehe ich die größere Gefahr, die uns höchstwahrscheinlich noch länger beschäftigen wird.

Lyrisches in der Alten Schmiede

Wieder einmal Doppelpack in der “Alten Schmiede” , diesmal in der Lyrikschiene und zwar stellte Johannes Tröndle zuerst Eva Maria Leuenberger und Thomas Ballhausen und dann Waltraud Haas vor und ich bi n in die Lesung von Eva Maria Leuenberger wegen meiner sechs Uhr Stunde ein wenig zu spät hineingekommen, habe die1991 in Bern geborene aber erkannt, weil sie ihren ersten bei “Droschl”erschienenen Lyrik-Band “dekarnation”in dem es um Moorleichen geht, an dem Abend vorstellte, als ich das letzte Mal in der “Gesellschaft für Literatur” war.

Das neue Buch heißt “kyung” und so heißt auch eine amerikanisch koreanische Avantgardekünstlerin die 1982 in einem New Yorker Parkhaus vergewaltigt und ermordet wurde und Eva Maria Leuenberger brachte offenbar eine lyrische Antwort darauf. Leider habe ich einen großenTeil der Lesung versäumt, bin nur in das Gespräch mit Johannes Tröndle zurecht gekommen und im Anschluß kam der 1975 geborene “Prießnitz-Preisträger” Thomas Ballhausen, den ich auch als Film- und Comic-Experte kenne und ihm einmal auch einen Vortrag über Sigmund Freud halten hörte

Er hat auch einen lyrischen Text oder Langgedicht, das dem Alkestis-Thema gewidmet ist, sich aber modernen Ausdruckformen bedient. “Transient”, heißt der “Lyric Essay”, der auch eine graphische Gestaltung hat.

Dann kam eine Pause und danach stellte die 1951 geborene Waltraud Haas mit der ich das erste Mal beim “Linken Wort” am Volksstimmefest gelesen habe und sie mir sagte, daß sie sehr aufgeregt sei. Ich habe sie öfter bei den GAV-GVs getroffen und war auch bei ihren Lesungen.

Der neue Band heißt “Mit derAxt in der Hand” und wird iim Programm als Miimalismus angekündigt. “Drei vier Zeilen genügen, um eine Welt entstehen zulassen”, steht da geschrieben und die Gedichte kreisen um ihre Kindheit, den Vater, den sie “nackt gesehen hat und damit eine Sünde begangen hat”. Der Vater, der sie verläßt, die Mutter, die nicht an sie glaubt und trotzdem ist etwas aus ihr geworden und ich denke, daß das Waltraud Haas sehr gut geschafft hat, hat sie doch schon sehr viel Gedichtbände geschrieben, die zuletzt bei “Klever” erschienen sind. Johannes Tröndle fragte im Gespräch danach, beziehungsweise merkte er an, daß die Gedichtbände in immer kürzeren Abständen erschienen und Waltraud Haas meinte, sie hätte jetzt nicht mehr zu tun, als schreiben, während ihr Leben früher schwierig gewesen sei.

Interessant, interessant. Die Kindheit kommt vor,der Vater, die Mutter, aber auch die Kinder, die sie im Kaffeehaus trifft, die Krebserkrankung und viele andere Themen. Sehr beeindruckende kurze Gedichte, wenn sie länger werden, sind sie Prosa, sagte Waltraud Haas noch und bekam am Ende ihrer Lesung sehr starken Applaus. Vefgüt also auch über ein sgroßes Fanpublikum und ich habe mit einigen Unterbrechungen wieder einen starken Lyrikabend erlebt, der einen guten Einblick in das vielseitige poetische Schreiben und seine Formen gab.