Noch einmal Nacht

Jetzt geht es gleich und wahrscheinlich für heuer das letzte Mal, weil ich am nächsten Montag in Harland bleiben will, weiter mit dem Cafe Prückl und da habe ich am letzten Montag ja geschrieben, daß mir die heute auftretende Nathalie Rounaet unbekannt ist. Stimmt aber nicht, denn ich habe sie schon ein paar Mal im Literaturhaus slamen gehört, jetzt las sie einen, wie sie betonte, ihren Lieblingsslamtext, den ich, glaube ich, schon hörte, “Sie nennen dich Flüchtling, Migrantin, dein Name ist Leyla und das bedeutet Nacht” und dann Ausschnitte aus einem Roman, an dem sie gerade schreibt, in dem es um die Resistance und ihren Großvater geht.

Dann ging es, wie Birgit Schwaner bedeutete, weiter mit dem Politischen, nämlich mit Gerald Jatzek, dem Liedermacher, Kinderbuchautor und Lyriker, der drei Texte vorbereitet hatte, den ersten hat er, wie er betonte letzte Nacht geschrieben und er handelt, was mich natürlich besonders interessiert, wo ich ja bevor ich ins Cafe Prückl gegangen bin, meine zehnte Szene geschrieben habe, wo die Lena Wünsche, die Eja Corona-Gedichte schickt und die Wiedereinführung der Maskenpflicht gerade in den Nachrichten durchgegeben wird, von einem “Vir” das die Welt verändert hat. Ob das eine Anspielung an das “Wir ist, habe ich nicht ganz herausbekommen. Der Satz “Wenn Konzerte ausfallen, macht die Polizei Musik”, hat sich mir aber besonders eingeprägt.

Dann kam eine ältere Geschichte von einem alten Tschecheranten, der am Zentralfriedhof Blumen aus Gräber aus und in andere für Geld eingräbt, mit den alten Witwen schäkert und dann auf einer Bank in Friedhofsnähe verstirbt. Dann kam noch ein Nachtstück oder ein Totengesang “Die Toten sind…”, in fünf Teilen. Gerald Jatzek hat E. T. Hofmann dabei erwähnt. Mich hat es eher an die Jelinek und “Die Kinder der Toten” erinnert.

Die Ruth war wieder da, der Hansjörg Liebscher und noch eine Menge andere mir unbekannter Leute und interessant ist, denke ich, abschließend, wie unterschiedlich man die Nacht beschreiben kann.

Ich habe mich ja diesmal nicht beworben, da ich mir die GAV-Aussendung, die dazu aufforderte, nicht oder nicht so genau angeschaut habe, bei den Deutungshoheiten oder, daß Nacht ja auch vergessen bedeutet, wäre aber das Stück aus der “Magdalena Kirchberg”, das ich das letzte Jahr beim Volksstimmefest gelesen habe, passend gewesen und da gibt es heuer nicht nur keine Anthologie und kein “Linkes Wort”, sondern, wie ich gestern hörte, auch kein Volksstimmefest weil die Organisation und die Auflagen offenbar doch zu schwierig ist. Man sieht Corona schlägt wild herum und das gehört wahrscheinlich auch irgendwie zur Nacht, obwohl das Birgit Schwaner sicherlich nicht eingeplant hat, als sie dieses Thema wählte.

Viermal war ich heuer bei den Podiums-Lesungen. Früher hätte ich mir das eher ausgespart, aber heuer hat es dieser Juli literarisch auf sich und jetzt bin ich nur gespannt, ob ich morgen zu den O-Tönen komme oder nicht.

Hahnrei Wolf Käfers und Thomas Northoffs Nachtgeschichten

Nach dem verpatzten oder verpassten O-Tönen letzte Woche geht es, denn jetzt kann man ja noch maskenlos ein Lokal betreten, gleich weiter mit den Lesungen und diesmal war es in dem CafePrückl Hinterraum auch sehr voll. Die Ruth ist schon an einem Tisch gesessen, Hansjörg Liebscher, Susanne Schneider, die Nahid Bagheri-Goldschmid und und waren da und gelesen haben zwei Bekannte, die ich beide letzte Woche gehört und gesehen habe.

Nämlich als erster Hahnrei Wolf Käfer der hier nur als Wolf aufgetreten ist und den ich ja eigentlich mit der anderen Lesereihe im Weinhaus Sittl assoziiert hätte, in dem heute, glaube ich, Christa Kern einen Nestroy veranstaltete, Birgit Schwaner, die ja immer sehr abgehoben deutet, leitete mit einem Zitat ein, daß die Nacht, sowohl eine Metahpher für den Tod, als auch für ein schönes Erlebnis am Würstelstand dienen können.

Das hat es eigentlich in sich und Hahnrei Wolf Käfer, der von Birgit Schwaner, als wieder sehr genau und präzise Schreibender vorgestellt wurde, las in seinem Nachtportrait von einer Melanie Nacht, einer alten Lehrerin an einer Privatschule, die sich von ihrem Partner namens Sunrise, ebenfalls Lehrer, der zwei Schüler zum Selbstmord bringt, langsam verfremdet.

Interessant der Sprachstil, die Ruth hat ihn mit Thomas Mann verglichen und dann ging es gleich zu den Graffitis, einem alten Widerstandskämpfer und einer Liebesgeschichte von Thomas Northoff, die wie Birgit Schwaner erklärte im letzten “Podium” erschienen ist und da überraschte mich die Sprache, denn Thomas Northoff hat ja einen sehr speziellen experimentellen Stil, wie er auch am Dienstag in Strobl präsentierte, aber jetzt war es umgangsprachlich realistisch und las von einem alten Widerstandskämpfer, den er zu einem Graffitisymposium einladen wollte.

“Hör ma auf mit Graffitis, das sind doch Schmierereien!”, fuhr er ihn an, hat aber in Nazizeiten selber Widerstandsparaolen auf die Straße gemalt und dabei die Liebe seines Lebens kennengelernt, jetzt ist die eine alte Frau und sehr krank und ist dann zwei Wochen bevor er auf dem Symposium auftrat gestorben.

Interessant die Vielfalt der Nachgeschichten. Am Mittwoch kommt die mir unbekannte Nathalie Rouanet und der mir bekannte Gerald Jatzek, mal sehen, ob ich da noch gehen kann, aber in dem Hinterzimmer ist man ja schnell drinnen. Dann gäbe es noch einen Montag mit Monika Vasik und Stefan Schmitzer, aber da werden wir wahrscheinlich in Harland in der Sommerfrische sein.

Wieder Cafe Prückl

Langsam scheint der Veranstaltungsreigen wieder zu beginnen, zumindestens was den Sommer betrifft, denn da ist es nach den Kurzausflug ins Salzkammergut gleich wieder zu der Sommerlesereihe des Podiums, zu der Nacht, beziehungsweise zur Dunkelheit, wie Birigit Schwaner in ihrer Einleitung eine Untergruppierung herstellte.

Dunkelheit das sind die Krisen, die Geheimnisse, sogar der Tod könnte man sagen. Birgit Schwaner bemühte sogar die Hundemetapher, da solche in beiden Texten sowohl in dem von Annett Krendelsberger als auch den von Constantin Göttfert vorkamen.

Die 1967 in Wien geborene Annett Krendelberger, die ich, glaube ich, schon bei einigen Lesungen hörte, begann den Reigen. Bei ihr hat Birgit Schwaner auch noch die bildreiche Sprache besonders gelobt.

Der Text hieß “Die Besucherin” und hatte tatsächlich schöne Wendungen, der erwähnte Hund kam kurz vor während bei dem 1979 ebenfalls in Wien geborenen Constantin Göttfert, der in Leipzig studierte und dessen “Steiners Geschichte” ich sowohl in der “Alten Schmiede” bei den “Textvorstellungen” hörte, als auch das Buch Mitten in der Pandemie im Schrank gefunden habe, der Hund schon im Titel vorkam.

Birigt Schwaner deutete eine Vieldeutigkeit der Metapher an, die mir aber entgangen zu sein scheint, habe ich die Geschichte von den Beiden mit den Plan, wo der eine in dem Haus bei einer Frau wohnt, die ihn heraushaben will und der den Hund dann mit Hundekekse zum “Leidensweg” bringt, viel realistischer Verstanden und war recht froh darüber, als Birgit Schwaner in ihrer Ausleitung auch die neoliberale Deutungsweise erwähnte.

Hansjörg Liebscher war von den mir Bekannten im Publikum und das nächste Mal am Montag werden Wolf Käfer und Thomas Northoff lesen, die ich beide wohl diese Woche schon lesen hörte.

Krieg im Cafe Prückl

Zum zweiten und zum letzten Mal in dieser Saison in die Sommerlesereihe des Cafe Prückl, da ich ja am Donnerstag, wo es die letzte Veranstaltung geben wird, wieder zu den O Tönen gehe und diesmal war das Thema Krieg, wie Birgit Schwaner in ihrer Einleitung erklärte.

Sven Daubenmerkl und Ditha Brickwell saßen schon am Vortragstisch und die1941 in Wien geborene und in Berlin lebende Ditha Brickwell ist wieder nicht so weit, wie das “Schutzengelchen” in die Vergangenheit gegangen mit ihren drei Texten zum Thema Krieg, das heißt beim ersten, einem Essay darüber und die Rolle, die die Frauen darin spielen ist sie, glaube ich, überhaupt in der Gegenwart geblieben und dann im “Angstsommer”, den ich mir ja erst kürzlich kaufte, in die Gegenwart des kleinen Kindes gegangen, das den Sommer 1945 erlebt und auch der dritte Text hat sich mit einem kleinen Mädchen beschäftigt, das mit der Mutter im Zug, glaube ich, nach Wien fährt und dabei eine Begegnung mit einem russischen Soldaten macht, der ihr erklärt, daß er nach dem Krieg studieren wird.

Der 1965 in Kemnath in Bayern geborene Sven Daubenmerkl, der schon lange in Wels lebt, hat zuerst Ditha Brickwell zu ihrer Affinität zum Thema Krieg befragt und dann aus seiner Novelle “Vom Kriege” gelesen, die wie “Angstsommer” bei “Mandelbaum” erschienen ist und vom napoleonischen Krieg handelt, den es 1796 in seiner Geburtsstadt gegeben hat und von dem fünfzig Jahre später ein ehemaliger Teilnehmer den Studenten in Wien bevor sie auf die Barrikaden steigen, erzählt.

Margit Heumann, Frau Elisabeth, die Stammbesucherin, Claudia Erdheim, Christl Greller, Hans Jörg Liebscher und noch einige andere waren da. Einen Büchertisch, wo man die erwähnten Bücher kaufen konnte, hat es auch gegeben.

Spurensuche im Cafe Prückl

Den ersten Cafe Prückl Leseabend am vorigen Donnerstag habe ich versäumt, weil ich bis acht Uhr Stunden hatte und wir dann nach Harland gefahren sind.

Bei der Eröffnung der “Podium-Sommerlesereihe” in der “Alten Schmiede” vor einer Woche bin ich gewesen, habe mich gewundert, daß Nils Jensen bei den “Fernen Spiegeln” gar nicht so weit in die Vergangenheit zurückgegangen ist, wie mir Birgit Schwaner mailte, daß man eigentlich sollte und heute hat sie in ihrer Einleitung verkündet, könnte man von einer Spurensuche in und von der Vergangenheit gesprochen und hat die beiden Autoren vorgestellt, die ich für sehr esperimentell halte.

Lisa Spalt und Helwig Brunner, Lisa Spalt habe ich durch das “Fröhliche Wohnhzimmer” und die xxxxxxx-small-Reihe, die Ilse Kilic und Fritz Widhalm lange im Amerlinghaus vor Weihnachten hatte, kennengelernt.

Dann ist die 1970 in Hohenems geborene und feste Mitarbeiterin des “Instituts für poetische Alltagsverbesserung” was immer das auch ist, literarisch aufgestiegen und hat bei “Czernin” zu verlegen angefangen.

Aus einem dieser Bücher, “Die zwei Henriettas” hat sie vorgelesen und da geht es, um eine digitale Spurensuche und ganz real hat sie, wie sie einleitete, nach einem nach Amerika ausgewanderten Onkel gesucht, ist dort auf ein Bild von einer gewissen Henrietta mit zwei Namen gestoßen und darauf gekommen, daß das zwei verschiedene Personen sind, was sie zu ihrem experimentellen Roman und der digitalen Spurensuche veranlaßte.

Den in Graz lebenden Helwig Brunner kenne ich vorwiegend als Lyriker, hat er doch, wie Brigit Schwaner betonte elf Gedichtbände herausgegen. Er betreut, glaube ich, auch die “KeiperLyrikreihe” und ich habe ihn schon bei einigen Lesungen gehört.

Jetzt schreibt er auch Prosa, beziehungsweise einen dystopischen Roman “Flimmern”, der bei “Droschl” erscheinen wird und der sehr kompliziert klingt, aber eigentlich ganz einfach ist, da ist jemand durch die Klimaveränderung, sehr aktuell und durch den Tod seiner Frau in die Psychiatrie gekommen und schreibt dort einen utopischen Roman, den Birigt Schwaner, wie sie betonte, nur ausnahmweise in ihr Programm aufgenommen hat, wahrscheinlich weil utopische Romane  in der Regel, als nicht sehr literarisch gelten.

Helwig Brunner ist aber sehr lyrisch und experimentell, so daß es wieder passte und es wieder, wie auch in den letzten Jahren, einige Störungen gab, so hat das Mikrophon nicht so ganz funktioniert und ein Stammbesucher hat sich auch eingemischt und nächsten Donnerstag, wo Christoph Janacs und Alexander Peer etwas von Mexiko lesen werden, wie Birgit Schwaner verriet, beginnen die O-Töne, so daß ich nur mehr an den Dienstagen ins Prückl kommen werden, den nächsten aber auch nicht, weil ich da ja bekanntlich im Cafe Westend aus einem leicht in der Vergangenheit angesiedelten, aber trotzdem derzeit sehr aktuellen Roman lesen werde.

Literatur und Geschichte

“Ferne Spiegel – Literatur und Geschichte”, lautet das Motto der heurigen “Podium-Sommerlesereihe”, die erstmals von Birgit Schwaner gestaltet wird. Gegründet wurde die Reihe von Claudia Erdheim und wurde bis letztes Jahr von Christa Nebenführ organisiert.

Die Auftaktveranstaltung findet immer in der “Alten Schmiede” statt, die dann im Juli jeweils Dienstag und Donnerstag im Cafe Prückl forgesetzt werden.

Zu deen Auftaktveranstaltungen bin ich eigentlich immer gegangen, ins Cafe Prückl, da ich ja sehr sparsam bin, erst seit einigen Jahren und lesen würde ich auch gerne einmal wollen, aber Christa Nebenführ haben meine Texte ja nicht gefallen, bei Birigt Schwaner, die immer sehr freundlich ist und die einmal auch ein Buch von mir kaufte, habe ich zum Thema passend den Link zum “Schutzengelchen” hingeschickt, das ja auch im ersten Weltkrieg spielt, dann hat es, leider, leider offenbar doch nicht so gepasst, obwohl, die heutigen Lesungen sehr abwechslungsreich waren und einer sich auch mit dem Frauenwahlrecht beschäftigt hat und Cornelia Travnicek,die ihn geschrieben hat, war wohl auch so angzogen, wie die Urgroßmutter, die mit einem Flugzeug nach Donetz reiste, aber gut, macht ja nichts oder ich kann es nicht verändern und ich bin wegen meiner sechs Uhr Stunde auch wieder ein bißchen zu spät gekommen oder gerade richtig zum Interview, das Birigt Schwaner mit Nils Jensen zur Geschichte des Podiums führte.

ich habe da auch eine, denn Alois Vogel, einer der Urväter des Literaturkreises, hat ja einmal meinen Slavica Text genommen und ich hatte auch noch später ein paar Texte in der Literaturzeitschrift, in der quadratischen, bei dem zweihundert Seiten Buch hat es dann nicht mehr geklappt und Nils Jensen erwähnte gerade den Namen Wilhelm Szabo, als ich meinen Platz in der zweiten Reihe erreichte.

Dan  kam Claudia Erdheim, die Sommerlesenreihebegründerin und sagte, daß sie früher hunderttausend Schillinge für die Veranstaltung zur Verfügung gehabt habe, da wird das Budget heute wohl ein wenig knapper sein und sie las aus ihrem Buch über das jüdische Leben in der Leopoldsstadt im, glaube ich, siebzehnten Jahrhundert.

Dann folgte wieder Nils Jensen und ging mit seinem Essay über Europa in die Gegenwart, da erwähnte er ein 1979 geschriebenes Gedicht und den Roman des vorletzten deutschen Buchpreisträgers, der ja mit seiner Fiktionalisierung sehr in die Patrouille der Rechten oder in den Fälscherverdacht gekommen ist und dann Cornelia Travnicek mit einer Abwandlung zu hundert Jahren Frauenwahlrecht.

Das wurde ja im letzten Jahr gefeiert und Cornelia Travnicek erzählte, daß vorher das allgemeine Männerwahlrecht eingeführt wurde und noch früher konnten nur Leute von Stand und Geld wählen, da waren dann einige Frauen dabei, die ihr Wahlrecht verloren haben.

Grund genug für Cornelia Travnicek den Spieß im Sinne der “Töchter Egalias” umzudrehen und einen Karl in ein Wirtshaus zu schicken, wo ihm drei stramme Damen mit großen Hüten auf den Penis schauen und eine Frau Binder vergeblich versucht einem jungen Mann zu helfen, der durch das neue Wahlrecht seines verlieren wird.

Sehr spannend der Text,  hat mir wirklich sehr gefallen und jetzt kann ich gespannt sein auf die weiteren “Spiegelschriften”, am Dienstag werde ich mich ja wahrscheinlich mit Ausnahme des sechzehnten, wo ich im Cafe Westend lese, ins Prückl begeben und am Donnerstag zu den O-Tönen, wo die Großen der Literatur lesen und mir verraten werden, was vielleicht demnächst auf den kommenden Buchpreislisten stehen wird.

Von der Sommerlesereihe ins Sommerkino

Die ersten drei  Podiums Sommerlesungen zum Thema “Lebenslang” im Cafe Prückl habe ich ja wegen meiner Stunden bezeihungsweise den Sommerfrischenfreitagen in Harland bei St. Pölten versäumt und bin heuer nur bei der Eröffnungsversantaltung in der “Alten Schmiede” gewesen, aber heute ist es sich ausgegangen ins Cafe Prückl zu gehen und da gab es Lesungen von zwei mir bekannten Autorinnen aus zwei unterschiedlichen Büchern.

Habe ich doch die  1957 geborene Patricia Brooks, die bei meiner letzten “Mittleren Veranstaltung” gelesen hat, für eine eher experimentelle Autorin gehalten, die ja im Amerlinghaus ihre Radio Rosa Reihe hat und auch einmal mit dem “Fröhlichen Wohnzimmer” im “Readingroom” aufgetreten hat, sie hat aber auch bei der” Edition Wortreich” einen eher realistischen Roman herausgebracht  “Der Flügelschlag einer<Möwe” in dem es um die Veränderungen, die ein Flügelschlag auslösen kann, geht.

Hat da doch eine junge Frau  bei ihrer Maturareise einen Mord beobachgtet und der hat ihr Leben verändert, Panikattacken und Angstzustände ausgelöst, so daß sie zu einer Therapeutin geht und ihr erzählt, daß sie dadurch ihren Freund verlassen hat und ihre Schwester hat dann ein Kind von ihm bekommen und die Therapeutin entdeckt, als sie nach der Stunde nach Hause fährt, im Auto ihres Mannes einen Slip der nicht ihr gehört, nun ja, vielleicht  ein wenig reißerisch, dafür war Gabriele Petricek, die auch bei den “Mittleren” gelesen hat, schon öfter WienStpendiatin und auch Besuchderin des Musas und anderer Literaturveranstaltungen ist,  viel sprachexperimenteller. Das Buch aus dem sie gelesen hat, wird demnächst bei “Sonderzahl” erscheinen, heißt die “Unerreichbarkeit von Innsbruck” und wird in der Verlagsvorschau, als ein Reigen von  Verfolgungsritualen angekündigt.

Danach habe ich noch ein bißchen mit der Ruth geplaudert, die trotz ihres Griechischkurses im Publikum war und bin dann wieder auf den Karlsplatz gegangen, wo bald der in im besetzten Nachkriegswien von 1955 spielende Film “O Rosalinda” beonnen hat, der nach der “Fledermaus”, die Hauptfiguren, als die vier Besatzungsmächte auftreten ließ. OskarSima war ein “Frosch” im Steiereranzug, es wurde auf Englisch gesungen und auf die Idee mir diesen Film anzuschauen, bin ich vorigen Mittwoch gekommen, wo ich auch im “Kino unter Sternen” war und es, als Vorgprogramm ein Quiz gegeben hat und weil ich die Melodie der “Fledermaus” und noch etwas anderes erkannte, habe ich zwei Bücher von und über Florian Flicker gewonnen und bin auf den Geschmack mir diese Fledermausversion anszusehen gekommen, die mir aber, schreibe ich hinzu, nicht sehr gefallen hat, weil sie mir zu klischeehaft war.

Cafe Prückl fast ohne Glück

Wieder ein Abend der Sommerlesereihe im Cafe Prückl, die Freitage lasse ich ja Sommerfrischenbedingt immer aus, die Dienstage werde ich mir heuer geben, habe ich mir vorgenommen und diesmal lasen auch zwei mir bekannte Autoren, die einmal, glaube ich, sogar ein Ehepaar waren.

Das Cafe Prückl war, als ich es erreichte fast leer, die Ruth saß an einem Ecktisch und verspeiste einen Vorspeisenteller und erzählte mir, daß zeitgleich eine Gedenkveranstaltung für unseren GAV-Kollegen, den experimentellen Autor Hansjörg Zauner, der am dreißigsten Juni, siebenundfünfzigjährig nach Komplikationen nach einer Hüftoperation verstorben ist, im “Rhiz” stattfand.

Ich habe ihn, der oft einen rosa Anzug und eine rosa Brille getragen hat, durch den “fröhlichen Wohnzimmerkreis” kennengelernt, als ich 1987 in die Grazer Autorenversammlung gekommen bin. Er hat den “Priessnitz-Preis” bekommen und 1996, als ich in Klagenfurt zuschauen war, glaube ich, schon in diesem Anzug, als erster gelesen. Aber nichts gewonnen und jetzt ist er sehr jung gestorben und im Cafe Prückl sollte das Glück mit Stephan Eibel Erzberg und Renata Zuniga weigtergehen und Renate Zuniga sagte mir jetzt noch und das ist ein Glück für mich, daß ich Anfang nächstes Jahres bei den “Textvorstellenungen” aus “Claire-Klara-Clarisse” lesen soll, meine Kroatiensommergeschichte, wo es ja auch ein bißchen um das Glück beziehungsweise um Liebe geht.

Christa Nebenführ kündete dann Renata Zunigas Text mit einem Glückstitel an, es geht darum, um eine Frau, die alleine nach Mexiko fliegt, dort von einem verrückten Taxifahrer in ein Hotel gebracht wird und nach indogenen Dörfern sucht, sie die doch nicht findet, also nicht viel Glück bei der Geschichte und, daß das in Stephan Eibel Gedichten auch nicht zu finden sind, habe ich mir schon gedacht und fast vermutet, daß er unter diesem Titel sein Liebesgedicht, wo alles schiefgeht und alle Unglücksfälle passieren, daß er sowohl bei der “Amerlinghaus-Benefiiz-Lesung” als auch am “Indie-Book-day” gelesen hat, einschmugglen könnte.

Er bezog sich aber auf seine Gedichte, die in der “Wiener Zeitung” erscheinen und da war seine Lesung auch angekündigt und so ist einer, den ich sonst immer bei den ÖAAG Treffen des KAV-Supervisiorenpool sehe, zu seiner Lesung gekommen und den hätte ich fast mit Franz Schuh verwechselt, der ja ein Glücksritter ist und bei der Auftaktveranstaltung gelesen hat.

Stephan Eibel Erzberg hat seine Gedichte, wie immer frei vorgetragen und viel dazu erzählt von seiner Lesung mit Renata Zuniga, die damals noch Renat hieß, vor neunundzwanhzig Jahren, seinen Bezügen zu den Dichtern Joe Berger, H. C. Artmann und Ernst Jandl und dann kamen seine politischen Gedichte mit denen er die F-Partei ärgern will, aber alle Prozesse, die die gegen ihn anstrebte, gewonnen hat.

Was hat das mit Glück zu tun?, war meine Abschlußfrage, Stephan Eibel Erzberg hat sie mir, glaube ich, eher ausweichend beantwortet. Seine Verlegerin aus dem “Splitter-Verlag”, die, glaube ich, mit einer Ex-KAV- Supervisorin  nämlich Vera Albert befreundet ist, war da und wenn in diesem Post schon viel von der GAV und GAV–Kollegen zu lesen ist, etwas Erfreuliches gibt es schon zu berichten, nämlich Hanno Millesi, den ich ja sehr mag, wird heuer den “Priessnitz-Preis” bekommen.

Erstes Glück im Cafe Prückl

Den Freitag bei der Sommerlesereihe des Literaturkreises Podium zum Thema Glück, wo Georg  Bydlinski und Monika Vasik gelesen haben, habe ich versäumt, weil ich da ja in meiner Sommerfrische in Harland bei St. Pölten war, dafür ist es heute nach einem langen und arbeitsreichen Praxistag, ein wenig Diskussionen mit meinen Leser Uli gab es auf seinem Blog auch, in das Cafe Prückl am Stubenring gegangen.

Ich war früh daran, so waren noch die vorderen Tische des Extrazimmers reserviert und an dem, wo eine Reihe junge Leute saßen, ließ man mich nicht heran, also sich fluchend und schimpfend in den hinteren Teil verziehen, einen roten Spritzer bestellen und darauf kommen, ich habe mein Notizbuch vergessen  und nur zwei von Herbert J. Wimmers Karten “living now nua kan stau!”, die wahrscheinlich von meinem letzten “Alten Schmiede-Besuch” stammen, in der Tasche.

Dann kam Christa Nebenführ, entfernte die Reservationskärtchen, ich stürzte nach vor, grüßte Fritz Widhalm und Ilse Kilic und nahm an einem der Tische Platz.

Zwei lesende “Podium-Mitglieder”, wie Christa Nebenführ alsbald erkärte und als erstes las die mir unbekannte Linda Kreiss, in Deutschland geboren, seit 2007 in Wien lebend, vorher war sie in Katmandu und von da stammt auch ihre Geschichte “Glück am Ende der Zeit”, die von einem alten Mann handelt, der sich von seiner Familie verabschiedet, noch einen Tee trinkt und sich dann in den Wald zurückzieht um den Rest des Lebens im Sinne der Götter zu verbringen, damit ihm eine gute Wiedergeburt gewiss ist.

Der Kontrast dazu war der mit wohlbekannte Thomas Northoff, der mehrmals bei meinen “Zum Tag der Freiheit des Wortes-Veranstaltungen”, sowie am Volksstimmefest und bei der “Poet-Night” mit mir gelesen hat.

Als Besitzer des größten Graffitis-Archivs, hunderttausend Fotografien davon, stellte Christa Nebenführ ihn vor. Das heiß,t sie nannte die Zahl zwanzigtausend, Thomas Northoff korrigerte und seine Texte liefen unter dem Titel “Glück und Elend der Männlichkeit”

Darauf war Christa Nebenführ, wie sie sagte, natürlich n neugierig und Thomas  Northoff befgann mit einem Ausschnitt aus einem Langgedicht und ging dann in den Tiergarten Schönbrunn, wo ein Tierwärter mit einem Hängebauchschwein kämpfte.

Ja die Glücksformen sind  vielfältig und nachher bin ich seit langer Zeit wieder einmal durch den Stadtpark nach Hause gegangen, wo ja im Mai immer das Genußfestival stattfindet und ich im Jahr 1977, also vor vierzig Jahren, wo ich gerade von zu Hause aus und in die Otto Bauer Gasse gezogen war, den Sommer im Stadtpark mit Doderers “Dämonen” verbrachte und nachher am Freitag immer mit dem Willi in den Volksgarten tanzen ging, was eigentlich auch ein sehr glücklicher und ereignisreicher Sommer war.

Ins Cafe Prückl zur Sommerlesereihe

Jetzt bin ich doch ins Cafe Prückl zur Sommerlesereihe der Literaturzeitschrift “Podium” gegangen, da war ich  einmal einmal vor langer Zeit, in den letzten Jahren habe ich es aber nur in die “Alte Schmiede” geschafft, da aber in diesem Sommer alles ein bißchen anders ist, den Abend im Hinterzimmer des berühmten Kaffeehauses mit der Originaldekoration aus den Fünfzigerjahren, wie ich bei “Wikipedia” ergooglet habe, verbracht.

Ein paar Stammbesucher aus der “Alten Schmiede” habe ich getroffen,  Monika Vasik ist vor mir hineingegangen, einen roten Spritzer bestellt, dann kam schon Christa Nebenführ begrüßte und wies auf den Folder und der Podium Adresse hin, wo man  alle Informationen über den “Literaturkreis Podium”, seine Aussendungen und Ausschreibungen erfahren kann.

Dann stellte sie die Krimiautorin Eva Holzmair vor, deren “Rose, Löwe, Romarin”, ich glaube, zum letzten Geburtstagsfest von Judith Gruber-Rizy bekommen habe, diesmal las sie eine Geschichte aus ihrem Erzählband “Heimkommen”, die um das Thema “Arbeitswelt” ging.

Die Erzählerin besucht einen alten offenbar dementen Mann in seinem Altersheim, einen ehemaligen Streckengeher, das waren offenbar die Bahnbeamten, die die Schienen nach Schäden absuchten, den sie sich sozusagen als Vater adapotierte, weil sie mit ihrer jugendlichen Mutter, die sie bei ihren Bekanntschaften oft vergaß, ihre Schwierigkeiten hatte.

Dann kam als nächster Leser Mathias Mander, ich glaube, ein “Podium-Urgestein”, den ich schon Mal in der “Gesellschaft für Literatur” hörte und auch einen seiner “Garanas-Bände” gelesen habe. Ein sehr umtriebiger Autor mit einer sehr langen Werkliste, den Christa Nebenführ sehr genau und sorgsam einführte, wofür er sich auch bei ihr bedankte und das Lob an sie  zurückgab.

Er las zwei Szenen aus einem seiner Theaterstücke, in dem es wieder, um Wirtschaftskorruption, offenbar sein Spezialgebiet ging, eine Glasfirma, soll um Geld zu verdienen, bei Waffenschiebereien mitmachen, der Buchhalter oder Betriebsleister versucht das aber zu verhindern.

Der dritte Autor, ein junger Mann aus Linz, Stephan Roiss, war mir völlig unbekannt.

Sein Text, der Christa Nebenführ sehr gefallen hat “Im Hinterland der Sprache”, war wie er selber meinte sehr schwierig zu verstehen, kein üblicher narrativer Text, aber voll Sprachgewalt und Formulierungskunst, wie Christa Nebenführ abschließend formulierte und nächste Woche geht es noch an zwei Abenden, dem Montag und den Mittwoch weiter, da werden unter anderen noch Margit Hahn und Manfred Chobot lesen, aber höchstwahrscheinlich werde ich nicht mehr hinkommen.

Im nächsten Jahr, das hat Christa Nebenführ auch schon erwähnt, wird “Literatur und Glück” das Thema sein, was sicherlich interessant werden wird.