Ungarische Rohtextverformung

In der Karwoche in Harland habe ich den Rohtext der “Bibliophilin”, der seit Leipzig, wo ich ja kurz davor einen sehr euphorischen Schreibesonntag gehabt habe, liegengeblieben ist, fertiggeschrieben. Nach einem neuerlichen Korrigierdurchgang wieder sehr flott zu Ende geschrieben und da mal wieder kurz euphorisch und dann nachgedacht, was davon wieder nicht so gelungen ist? Abgesehen davon, daß ich halt so schreibe, wie ich es tue, also wahrscheinlich eher einfach, psychologisch realistisch und als eigenwillige ehemalige Hauptschülerin mit einer allerdings sehr guten Deutschlehrerinn nicht unbedingt eine Rechtschreibfanatikerin, das habe ich immer als einen Akt der persönlichen Freiheit empfunden, daß man so schreiben soll, wie man will, ist das mit dem Bücherauflesen wahrscheinlich wieder nicht so geworden, wie ich es eigentlich wollte. Geht vielleicht nicht, weil zu persönlich, weil noch so nah dran, etc, aber die Fritzi Janusz Szenen sind vielleicht wirklich noch sehr schlampig hingeworfen, bzw. nur angedeutet, das heißt, es gibt sie noch gar nicht wirklich, das könnte sollte also noch ausgearbeitet werden und was den Yasmin Selma Fatma Strang betrifft, werden da noch logische, sowie Flüchtigkeits- und Handlungsfehler drinnen sein. Denn auch ein Rohkonzept, das sehr schnell mit einer längeren Unterbrechung geschrieben wurde, verändert sich im Lauf des Schreibens, wenn man nicht vorher beispielsweise mit der Schneeflockenmethode Szene für Szene auskonzipiert, was ich  eigentlich nicht mache. Es gab zwar, ich glaube, am zwölften Februar einen kurzen Versuch das zu tun, aber das habe ich schnell gelassen, weil ich auch glaube, daß die Euphorie, der Sinn, das Wesentliche etc beim Schreiben darin liegt, daß sich die Handlung, die Figuren, die Schreiberkenntnis, wiederum etc, während des Schreibens verändert. Nach Ostern ist das Ganze wieder liegengeblieben, das “Literatur und Weinfestival” hat mich nicht zum Korrigieren kommen lassen, das habe ich mir für den diesmaligen kurzen Wellnessurlaub vorgenommen. Drei Tage Schreiben und Lesen und Ungarn und diesmal ist nach dem kalten Ostern, wo ich mit Handschuhen und Mütze Rad gefahren bin, so schön und warm, daß ich mir am Dienstag nach etwa zehn Minuten auf der Terrasse des Zimmers schon einen kleinen Sonnenbrand geholt habe und kein Sonnenöl im Gepäck, dazu war der Wetterwechsel zu aprupt, daß ich nicht daran dachte, daß ich solches brauchen könnte. Die Sonnenbrille habe ich zwar mitgenommen und schon beim Spaziergang durch Krems gebraucht und, daß man diesmal sich auch ein bißchen im Freien aufhalten wird können,  hatte ich auch getan und so ist es auch gewesen. Aber Dienstag nur zögernd die Bänke im Außenbereich benützt und da meine Ungarnimpressionen handschriftlich in die kleinen Büchlein, die von den Buchmessen und vom letzten “Tag des Buches” stammen, geschrieben. Am Mittwoch war es dann vor den Hallen schon ziemlich voll, das Sonnenöl war besorgt und ich habe zuerst einmal ein paar Geschichten aus dem Erzähband “Moderne Erzähler der Welt: Ungarn”, aus dem jahr 1975 gelesen und dann, da es auch draußen Internet gab, das  diesmal auch viel besser als das letzte Mal funktionierte, mit dem Korrigieren angefangen. Das heißt, daß  die erste Szene nicht ganz stimmt, bin ich ja schon in der Osterwoche draufgekommen. Die zweite hatte ich als “Selmas Kopftuch” für die Lesung nächste Woche extra korrigieren wollen, jetzt werde ich da aber das “Gruftiemädel” und die “Taubenfütterungszene” aus der “Absturzgefahr” lesen und das passt auch sehr gut, denn die Fritzi Jelinek und der Janusz Warszinski kommen dort ja vor, da lernen sie sich kennen, in der “Bibliophilin” haben sie ein platonischen Verhältnis und die Fritzi macht in seiner Pfarre eine Bibliotherapiegruppe, die die Thekla Morgenstern besucht. Die ersten sieben Szenen habe ich inzwischen, für meine Verhältnisse sehr genau und auf Änderungbedarf korrigiert, zum teil draußen auf der Bank zum Teil im Hotelzimmer und die Idee, daß die Schreibtrainerin Fritzi Jelinek auch mich irgendwie beflügeln könnte habe ich mir auch mitgenommen. Da gibt es ja auch immer die Phantasien, daß ich auf meinen Urlauben die großen literarischen Bekanntschaften machen könnte. In Rom etwa Alberto Moravia begegnen, ich weiß schon, das geht nicht mehr wirklich, noch mehr mit dem Buch in der Hand oder der Phantasie im Kopf und  Günter Grass werde ich in Bük auch nicht mehr begegnen, die “Tonspuren”, die in Memorian wiederholt wurden, habe ich mir aber angehört.

Peter Esterhazy habe ich aber fantasiert, könnte sich ja beispielsweise mit Cornelius Hell hier treffen und neue Übersetzungspläne diskutieren und ein literarisches Schreibgesrpäch mit dem großen ungarischen Autor wäre auch nicht schlecht und da kann ich gleich wiederholen, daß ich,  1990, wird das gewesen, als die Ungarn alle durch die Mariahilferstraße strömten und sich mit Computern und anderen Elektrogeräten eindeckten, so daß auch die Boutiquebesitzerin in der Otto Bauergasse, mit der ich mir damals den Vierteltelefonanschluß, das hat es noch gegeben, teilte, solche Kisten in ihr Geschäft stellte, mir ein Buch von Peter Esterhazy besorgt habe und mich damit ins Cafe Westend setzte, um den großen ungarischen Wenderoman zu schreiben, der ist nicht gelungen und jetzt will ich auch in Ungarn korrigieren und nicht über Ungarn schreiben, obwohl ein paar Skizzen für meine Leser wären nicht schlecht. Allerdings habe ich, weil  vielleicht mit meinen Text beschäftigt, was ja positiv ist, noch nicht sehr viel beobachtet.

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Ein kleines Mädchen läuft beim Frühstück und beim Abendessen im Speisessal herum und transportiert Wassergläser durch den Raum und eine Frau scheint es zu geben, die der Schwiegermutter sehr ähnlich sieht, so daß ich sie kurzerhand  in die “Doppeloma” umbenannte, was sich sicher mal in einem Text verwenden läßt, aber wahrscheinlich nicht in der “Bibliophilin”, denn hier hat es zwar kurz eine doppelte Selma gegeben, aber die hat sich noch in der Karwoche, ich glaube, es war am Karfreitag, in die Selma Aytin, die nur bis zum Flughafen und nicht nach Damaskus kommt und in die Fatma Challaki, die in Janusz Flüchtlingsheim lebt und Fritzis Bibliotherapiegruppe besucht, aufgelöst.

Über das Essen könnte ich auch noch schreiben, daß es hier natürlich wieder in Hülle und in Fülle gibt und die meistens nicht sehr schlanken Heilbadbesucher greifen auch tüchtig zu.

Ich tue das ebenfalls und werde mir demnächst wieder zum Frühstück, ein Spiegelei mit Speck oder Schinken braten lassen, danach gibt es hier einen Grießbrei, eine Reminenz aus den Kindertagen, den man sich mit Zimt und Zucker, aber auch mit Früchten und Schokosauce begießen kann.

Danach könnte, sollte eigentlich Schluß sein, denn die ungarischen Würste sind mir eigentlich zu fett, das frische Obst und der Kefir könnte aber noch verlocken,  kleine Kuchen gibt es natürlich auch und zu Mittag werde ich mich mit dem Alfred wieder treffen, um diesmal wahrscheinlich im Freien einen Gänserlebertoast zu essen.

Die Anna hat gestern ein riesiges Langos mit Käse und mit Rahm bestreut, verzehrt und am Abend keinen Hunger mehr gehabt.

Aber da gab es gestern besonders gute Vorspeisen und sogar Zunge, die ich sehr mag und nachher lasse ich mir immer ein Stück Pute mit viel Gemüse grillen und zum Dessert eine Nußpalatschinke mit Schokosauce übergossen.

Dann sollte auch Schluß sein, denn, wenn der Bauch zu voll ist, kann ich nicht schlafen, aber wenn ich wach im Bett liege, kommen vielleicht die besten Korrigierideen und letzte Nacht, das kann ich noch verraten, habe ich auch geträumt, daß ich  zu einer Preisverleihung der Stadt Wien, seltsamerweise in Richtung Gartenhaus und Almweg gefahren bin.

Ilse Kilic war dabei und hat, glaube ich, sogar den Preis bekommen, was  sehr interessant ist und ich ihr wünsche würde, vielleicht wäre sie ja auch eine Kanditatin für den nächsten “Veza Canetti Preis”.

Wiedermal nach Ungarn

Von Krems und Göttweig nach Harland zurückgekommen, hat es uns gleich, die ganze Familie, mit Kind, Kindesfreund und Schwiegermautter nach Ungarn verschlagen, weil die Anna ja morgen ihren einunddreißigsten Geburtstag hat und die Oma gerne das Themalwasser von Bück in Anspruch nimmt.

Seit November 2013 machen wir das schon so, da wollten wir eigentlich zu meinem sechzigsten Geburtstag nach Portugal und  dort eine Kreuzfahrt machen, kam aber nicht zustande, so wollten wir das im vorigen März wiederholen, dazu habe ich mir schon die passende Literatur eingekauft, die Reise wurde aber wieder abgesagt, so sind wir mit der Schwiegermutter allein nach Bük gefahren.

Im November vorher war die Anna mit und diesen November mit Anna und Andreas war gleich nur das Bad eingeplant und diesesmal zu Annas einunddreißigsten Geburtstag haben wir gerade auch drei schöne Zimmer im vierten Stock des “Repce Golds” besiedelt.

Zu den beiden Novemberterminen war ich ja immer mit dem “Nanowrimo”, mit der “Brüderschaft” und “Im Namen des Vaters” beschäftigt und habe  bei den jeweiligen Abendessen wahrscheinlich immer gesagt “Ich muß noch so und so viele Wörter schreiben!”

So daß mich  gestern abend die Schwiegermutter fragte, ob ich diesmal auch fünftausend Worte schreiben muß?

Nein, diesmal nicht, denn der “Nanowrimo” ist ja nur im schönen Monat November und die Badegäste werde ich diesmal mit meinem Geklimpere höchstwahrscheinlich auch nicht stören, denn der Rohtext der “Bibliophilin” ist ja schon geschrieben und jetzt geht es ans Korrigieren und das macht wahrscheinlich keinen Lärm.

Außerdem ist das Wetter schöner und so warm, daß man sich wahrscheinlich im Freien aufhalten kann. Da muß ich zwar auf meinen Aku achten, das Zimmer hat aber auch Balkon und zu lesen habe ich wieder die entsprechende Lektüre eingepackt, nämlich Jnanos Köbanyai “Exodusroman”, den Walter Famler, glaube ich, in der “Edition Wespennest” anläßlich des Ungarn-Schwerpunktes der Frankfurter Buchmesse 2000 herausgegeben hat und den ich ein paar Jahre später in einem der Büchertürme bei der “Literatur im März” fand, die es auch schon einige Jahre nicht mehr gibt und dann ich auch einmal im Schrank einen Band aus der Reihe “Moderne Erzähler der Welt” mit den Schwerpunkt “Ungarn”, herausgegeben 1975, also nicht mehr ganz aktuell gefunden, aber das macht ja nichts gute Literatur veraltet nie und in diesem Sinn kann ich gleich eine traurige Nachricht mitteilen, die uns ereilten, als wir schon in Ungarn im Auto noch das Mittagsjournal hören, Günter Grass ist tot und von den Nobelpreisträger des Jahres 1999 habe ich auch noch einiges auf meiner Leseliste, was ich noch nicht gelesen habe und was vielleicht jetzt wieder neuaufgelegt wird.

In Leipzig haben wir ihn live  gesehen, da hat mir der Alfred “Im Krebsgang” gekauft, ich hätte mich im “Berliner Zimmer”  um ein Autogramm anstellen können, aber ich hasse Schlangenstehen und bin auch keine Autogrammjägerin und einmal war er auch bei einer Ausstellungseröffnung im Wien Museum, er war ja auch bildender Künstler und hat da, als er den Saal betreten hat, wie ich mich erinner kann, alle freundlich gegrüßt.”

Sonst war er, glaube ich, sehr knotroversiell und auch sehr streitlustig, jedenfalls kann ich mich an ein “Frankfurt-Video” erinnern, wo er die ihn interviewenden Reporter scharf abweist.

Eine interessante literarische Stimme, die ich noch nachlesen werden, so habe ich die “Blechtrommel” sein wahrscheinlich berühmtestes Werk noch nicht gelesen, “Ein weites Feld”, sein Buch zur Wende, das sich auch auf Fontane bezieht und das von der Kritik sehr zerissen wurde, aber schon und auch “Grimms Wörter”, vor einigen Jahren erschienen, habe ich mir einmal zu Weihnachten gewünscht.

In Ungarn habe ich aber nichts von ihm mitgenommen, nur den “Konvertit” einen Thriller von Stefan Schubert, den ich am Freitag bekommen habe und der, glaube ich, als Begleitlektüre für die “Bibliophilin” ganz passend ist.

In der “Alten Schmiede” wird es Ende des Monats einen Abend mit neuer Literatur aus Ungarn geben, wo  Cornelius Hell neue Bücher aus dem “Nischen-Verlag” vorstellen wird, den mir der Übersetzer György Buda schon einmal empfohlen hat, als ich ihm nach der passenden Ungarn-Lektüre gefragt habe.

Ich bin ja eine Nichtschwimmerin und auch keine besondere Thermalbadbenützerin, den Badeanzug habe ich mit, will die freien Tage aber wieder hauptsächlich zum Lesen und zum Korrigieren verwenden.

Vielleicht geht sich auch die eine oder andere Skizze aus, die entsprechenden  Heftchen, in die ich schon in Leipzig und beim Recherchieren geschrieben habe, habe ich mit und jetzt rüstet sich der Alfred gerade für die Baderunde, also werde ich ihn hinüber in das Bad begleiten, vielleicht ein bißchen im Freien spazieren gehen und mir alles ansehen, was sich seit dem letzten Mal verändert hat.

Das letzte Mal waren w ir vor einem Jahr im “Repce Gold”, im November im Hotel Repce, wo es am Abend keine Palatschinken gegeben hat.

Desmal gab es zur Begrüßung einen Teller Kekse und eine Torte für die Anna besorgen sollten wir vielleicht auch, das Fläschen Rotkäppchensekt, das noch aus Leipzig stammt, habe ich ihr schon übergeben.

Also ein paar Tage ausspannend, mich von dem Literatureventstreß der letzten Tage erholen, weiterkorrigieren, lesen, denn wenn ich zurückkomme, gibt es ja gleich die Eröffnung des Wiener Literaturmuseums mit einem dichten Wochenendprogramm und nächste Woche am 23. April wo ja der Shakespeare und der Cervante ihre Gedenktage haben, den “Tag des Buches” und da ja das Lese- oder Bücherfest im Reumannhof in Margareten, wo ich zum Lesen eingeladen wurde und eine “Blind Date Aktion” gibt es bei Anna Jeller auch.

Da liegen schon im Schaufenster die schön verpackten Leseexemplare und Eva Rossmann hat, glaube ich, die Krimianthologie, das Geschenk des Hauptverbandes an seine Leser zusammengestellt.

Postkarte 3 und Büchertausch

Beim ersten “Kreativ Brunch goes Night” in der Galerie Hinterland in der Krongasse gleich gegenüber habe ich Gabi Rökl vom “Read!!!ingroom” dem, wie es inzwischen heißt “Raum für Alltagskultur” in der Anzengrubergasse, eine sehr literarische Adresse, wiedergetroffen, die mich daran erinnert hat, daß ich  noch Bücher bei ihr liegen habe, habe ich ja einmal lang lang ists her im “Read!!!ingroom” “Das Haus” und die “Radiosonate” vorgestellt und die Bücher für den Büchertisch dort liegen lassen, ich soll sie mir abholen hat sie  gesagt oder für den “Büchertausch” zur Verfügung stellen, denn es gibt im Raum für Alltagskultur seit einigen Jahren “ein wohlgefülltes Bücherregal” und jeden ersten und dritten Dienstag von achtzehn bis zwanzig Uhr, einen Jour fix, wo man Bücher tauschen kann. In den “Reading!!!room” bin ich beim Osterspaziergang durch den fünften 2009, glaube ich, das erste Mal gekommen, als dort Station gemacht wurde, dann hat Gabi Rökl das Literaturprogramm beim ersten Margaretner Fest für Kunst und Kultur” organisiert und mich eingeladen, meine Bücher bei ihr vorzustellen, was ich im September dann auch machte. Ein rühriger kleiner Raum für Alltagskultur von Thierry  Elsen, Neil Y Tresher, Gabi Rökl, etc gegründet oder organisert, den es seit 2002, wie ich der  Website entnahm, gibt, wo Lesungen und literarische Spaziergänge durch den Bezirk und inzwischen glaube ich, auch anderswo veranstaltet werden. In einem Sommer war ich da und habe Günther Vallaster, Manuel Kurt und Helga Pregelsbauer gehört, die inzwischen in die GAV aufgehommen wurden, bei einem Spaziergang bin ich mitgegangen, Peter Campa, das literarische Original, von dem ich die “Zweite Reise” gelesen habe, liest hier regelmäßig, Kurt Raubal und und… Ich bin schon länger nicht mehr dort gewesen, aber ein Büchertausch interessiert mich, die regelmäßige Frequentiererin der offenen Bücherschränke natürlich sehr und wenn ich mir meine Bücher schon nicht abholen will, so will ich sie wenigstens tauschen, habe ich gedacht und dann ist es sich für die nächsten Dienstage nicht ausgegangen, weil immer ein Programm, was mich mehr verlockte, ich glaube, in der “Gesellschaft für Literatur” ist es gewesen, aber am Dienstag nach Ostern war es soweit, da gibt es noch nicht so viel Programm und die Website habe ich mir inzwischen auch angesehen und bin auf Interessantes gestoßen, so gibt es, was ich ja auch irgendwie betreibe, immer interessante Geschichten zu den Bücherfunden, denn der “Reading!!!room” scheint in der Nachbarschaft n sehr bekannt, so daß immer mehr Leute ihr nicht mehr Gebrachtes entsorgen, eine Französischlehrerin, beispielsweise ihre alten Französischbücher und dann machten sich die Sherlockes Holmes von der Anzengrubergasse aufgrund von beigelegten Kuverts auf ihre Spur. Geschichten, die mich faszinieren und eine Postkartenaktion bzw. Wettbewerb gibt es auch, da hat Kurt Raubal, der engagierte Lesetheateraufführer, einmal gewonnen und jetzt Christian Schwetz, mit dem ich fast verwandt ist, ist der doch der Sohn vom zweiten Ehemann meiner Cousine Irmi und sie erzählt mir immer, wenn ich sie besuche, von seinen literarischen Aktivitäten, den ersten Preis für die dritte Postkarte gewonnen “minimal to do -haiku- ein und ausatmen-etwas essen und trinken-einen text” schreiben, mit zwei Kugelschreibern und einigen Sushis schön garantiert und einen “Call  for papers – Summer in der Stadt gibt es auch”, wo man im Sommer lesen, bzw. seine Texte für eine Anthologie zur Verfügung stellen kann und das ist etwas, was mich interessiert, habe ich doch gerade die Idee geboren, in der Sommerfrische, da ich da ja wahrscheinlich mit der “Bibliophilin” fertig bin, einen Text von einer Sarah oder Sandra Sommer zu schreiben, die ihren Sommer in der Einöde von Phyra, St. Georgen oder Wilhelmsburg verbringt und sich dabei in die Krisengebiete von Griechenland, Spanien, Damaskus etc surft. Also kann ich mich gleich für eine Lesung anmelden, habe ich gedacht, nachdem ich nach meiner letzten Stunde hinmarschiert bin und gleich bei der Kreuzung Wiedner Hauptstraüe Nikolsdorfergasse, Kurt Raubal begegnete, der auch hinmarschierte Maria Gorniekiwiecz, ist glaube ich schon von dort gekommen, Franziska Scherz war da, die ich, das ist noch länger her, beim Arbeitskreis schreibender Frauen, kennenlernte, ich stellte mich Christian Schwetz vor, der auch ein Stammleser des “Reading!!Room” zu sein scheint, trank ein Glas Rotwein, machte mich dann über die Regale her, die wirklich gut gefüllt waren, scheint es doch in Wien und anderswo, wirklichen einen Bücherüberschuß zu geben, viele Krimis, ich glaube die ganzen Donna Leons waren aufgereiht, aber auch das Strigl- Polt-Heinzl Buch “Im Keller über  die österreichische Literatur nach 1945,  ein paar Gedichtbännde aus der “Edition Roesner”, denn es gibt ein eigenes Österreich Regal, mit Literatur von Manfred Chobot, etc. Dann habe ich mich für den 13. Juli um 19.30 für die “Summa Lesung – Pack die Badesachen ein” angemeldet, Kurt Raubal und Christian Schwetz folgten, so daß das Programm bis dahin dicht sein wird und ein “Preislesen” Ende April” wird es auch geben. Da setzt man fünf Euro ein und wenn man gewinnt, bekommt man die ganze Kassa, da hat sich, glaube ich, auch Franziska Scherz angemeldet und will ihre älteren Sachen lesen und es gab dann noch ein sehr interessantes Gespräch über Literatur, denn Gertraud Klemm, der Shooting Star der Literatur hat da schon einmal gelesen und die Veranstalter waren auch schon mal in Amerika und haben dort Daniel Kehlmann lesen gehört und berichteten von den freien Spenden, die dort in den Buchhandlungen verlangt und erwartet werden, die gibt es im “Read!!ingroom” inzwischen auch, sonst kann man seine Projekte dort aber unverbindlich anmelden, denn der Raum für Alltagskultur ist offen für vieles und ich konnte gleich von meiner nächsten Lesung bei den Wohnpartnern im “Reumannhof” berichten, wo ich heute mit Willi Heimlich fixiert habe, die “Taubenszene” aus der “Absturzgefahr und das “Gruftiemädel” zu lesen und dort wird es auch ein Bücherregal zum Büchertausch geben, das am 23. April zum Tag des Buches von der Bezirksvorsteherin eröffnet werden wird und Friederike Mayröcker wird, das konnte ich auch berichten, am 3. Juni Ehrenbürgerin der Stadt Wien werden und da die erst vierte Frau, neben hundertzweiundsechzig Männern, wie Christel Fallenstein recherchierte. Man sieht also der fünfte Bezirk hat literarische viel zu bieten und neben der Hochkultur gibt es erstaunliche Inititativen die den literarischen Alltag repräsentieren, der wie die Veranstalter meinen, auch seinen Raum und seine Stimme haben soll, auch wenn es kaum Subventionen unf Förderungen dafür gibt. Von dieser Lesung und vom lieben Rudi haben wir auch gesprochen.

In die Osterferien

Die Osterferien haben begonnen und wir sind am Dienstag wieder nach Harland gefahren, was  ein ein wenig und hektisch war.

Denn davor wieder abrechnen und da hatte ich in den letzten Monaten ja wegen meines Computers Schwierigkeiten, so daß ich eigentlich gar nicht glaubte, daß es klappen würde, tat es dann aber auf wunderbare Weise, nur als ich Mitten drin war, mußte ich abbrechen, denn ich wurde ja zum “Tag des Buches” von den Wohnpartnern im “Reumannhof” eingeladen, bei ihrem Fest zu lesen und da hatte ich ein Treffen ausgemacht, um die Texte zu besprechen und die schon vorhandenen Plakate abzuholen.

Ich wollte, weil es auch ein Fest für Kinder ist aus der “Güler”, lesen, diesen alten,  um 1980 entstandenen Text, der ja durch die Preise, die er bekommen hat, sehr bekannt geworden ist, in Schulbüchern war, etc und jetzt arbeite ich auch an einem Text, wo es in einer ganz anderen Art und Weise um das Kopftuch eines türkisches Mädchen geht, vielleicht könnte ich da Szene zwei der “Bibliothilin” fertig machen und sie unter dem Titel “Selmas Kopftuch” als Kontrast dazu stellen, ist mir noch eingefallen und dazu wären die Osterferien sehr geeignet.

Aber dann wurde es hektisch, weil der Server wurde, wie es mir schon vor Weihnachten passierte, plötzlich nicht mehr gefunden und ich habe mir schon auf den Weg zum Reumannhof gedacht, daß die letzten Monate mit meinen ewigen Störungen, die ich nicht kontrollieren konnten, mich aber behinderten, sehr belastend war.

Also wieder auf den Server warten und notfalls, wie schon im Februar, das Ganze händisch abschicken, da denkt man sich der Computer wäre ein Segen und jetzt sitze ich in Harland, um da Bärlauch zu essen, Radzufahren, die Szene fertig zu machen, die “Bibliophilin” zu kontrollieren und in den schönen Schreibflow, den ich ja schon hatte, wieder hineinzukommen, das Wetter ist aber sehr kalt, so daß lange Radfahrten, wie ich ich sie ja beispielsweise die letzten Jahre nach Traisen, Herzogenburg etc machte, gar nicht so locken.

Der Bärlauch ist aber schon gefunden, ein Schafskäse war auch da und Radieschen und roten Paprika haben wir noch in Leipzig eingekauft und am Sonntag will der Alfred eine Klappradtour ins Donaugasthaus nach Traismauer machen, um auszuprobieren, ob sich die Taschen für längere Fahrten eigenen, wollen wir ja im Mai die Donau bis Donau-Eschlingen entlangfahren und ein Osterbuch habe ich am Rückweg gestern im Schrank auch gefunden, “Häschen als Spitzenköpplerin” aus irgendeiner  Häschenserie mit schönen Bildern, das ich nach Harland mitgenommen habe, um am Samstag oder Sonntag, die passende Lekütre zu haben, obwohl den Brauch zu Ostern Osterbücher, wie zu Weihnachten zu lesen, habe ich noch nicht eingeführt.

Vielleicht gibt es dazu auch zu wenige. Es gibt zwar viele Bilderbücher, wie ich sie der Anna vor  fünfundzwanzig Jahren vorgelesen habe, dazu ein paar schöne alte, noch aus meiner Kinderzeit, beziehungsweise aus der von meiner Schwester und irgendwo auf meiner Liste müßte auch Glavinics “Kameramörder” stehen, das auch zu Ostern spielt, ein Buch über das ich mich einmal im Literaturhaus negativ geäußert habe, daß ich nicht so viel “Voyeurismus” will.

Jetzt werde ich es wohl irgendwann zu Ostern lesen und die diesjährigen sind eigentlich auch schon vorbereitet

Die Osterdekorationen habe ich spät aber doch letzte Woche hervorgeholt, zwei Ostereier liegen schon im Körbchen und lassen sich wohl gut in einer Bärlauch-Kartoffelsuppe essen oder zu Osterschinken, von dem es diesmal aber wahrscheinlich keinen geben wird.

Früher habe ich mir den, ein paarmal in der Karwoche im Brotteig gebacken und sogar einmal eine Pinze selbst gemacht, die werde ich mir aber wahrscheinlich am Samstag kaufen oder kaufen lassen und einige Veranstaltungen werde ich durch meinen Osternurlaub oder Schreibklausur, in die ich mich ja begeben könnte, versäumen.

So war am Mittwoch der erste des Monats und da gab es die “Literatur im MUSA” ich glaube, mit Martin Prinz und die habe ich bisher vollzählig gehört, so daß ich über das literarische Geschehen der Wienstipendiaten und Preisträger seit Oktober 2013 geschlossen Auskunft geben könnte.

Jetzt eine kleine Lücke, in den Wien-Berichten und zu dem Schreibopur-fixe der Eva Riebler bin ich auch nicht gegangen, denn ich fahre nicht gerne in der Nach mit dem Rad und habe außerdem am Samstag so gar nicht aufgepaßt, wo genau der stattfindet und dann gibt es ja die “Westbahn-Spontan-Treffen”, die der Peter Czak jetzt über Doodle organiert und für mich sogar vom Freitag auf den Donnerstag verschoben, nur die Termine so ungüstig gelegt hat, daß sie im April auf den Gründonnerstag fallen, im Juni ist ein Feiertag, im Mai fahren wir an der Donau Rad und im Sommer ist dann wieder Sommerfrische….

Jetzt aber Osterferien und da wäre es gut, langsam, die Störversuche abzuschütteln, in den Schreibfluß und das Leben der Thekla Morgenstern, der Selma Aytin und der Yasmin Bilic wieder hineinzukommen und zwei Bücher sind ja auch fertig zu werden, zu denen der Alfred in der letzten Zeit auch wegen der vielen Störungen und Urlaube nicht gekommen ist, die ja demnächst weitergehen, so ist ja nächste Woche “Literatur und Wein” und nach Ungarn fahren wir dann auch ein paar Tage mit der Schwiegermutter, wo wir den einunddreißigsten Geburtstag der Anna feiern können.

Und was das Osterferien-Archiv betrifft, gab es da auch schon über Todesfälle und Begräbnisse zu berichten.

Ostern mit viel Schnee gab es einmal auch.