Vorsichtiger Veranstaltungsbeginn

Rückkehr zur Normalität ist angesagt, ob zur gewohnten alten oder der neuen mit Überwachungsapp, Impfzwang und Polizeieinsatz bei Covidverdacht, bleibt noch abzuwarten, ich versuche meine alte mit meinetwegen Sicherheitsabstand und ohne Händeschütteln beizubehalten, obwohl ich ja geschrieben habe, daß ich höchstwahrscheinlich schon etwas verändert wird.

Der Rückzug ist vielleicht angesagt oder hat schon stattgefunden, denn höchstwahrscheinlich wieder keine Rückmeldungen bezüglich meiner Buchaussendung und die einzigen Rückmeldungen auf meinen Blog bestehen oft nur aus Ulis Meldung, daß ich nicht schreiben kann, was ich wieder kommentiere, daß das nicht stimmte, denn ich schreibe ja schon sehr viel und sehr lang und ob wirklich so schlecht, bleibt dahingestellt.

Ich nehme es mit der Rechtschreibung nicht so genau, stimmt, versuche auch eher im realistischen Bereich zu bleiben und vor allem und das ist, glaube ich, das Hauptproblem, scheine ich es nicht zu schaffen, das Interesse der anderen zu wecken.

Finde ich schade, werde es aber höchstwahrscheinlich in den zwanzig Jahren, die mir noch bleiben auch nicht ändern können, also zurück zum Rat des Pastors B., den er mir, glaube ich, in den Siebzigerjahren gab, nur für mich selbst zu schreiben, damals habe ich das als unnötigen Rückzug empfunden und habe empört abgewinkt.

Die Bruni hat mir, glaube ich, auch einmal den Vorschlag gemacht, um ein Stipendium einzureichen, wo man kein Geld bekommt. Das war es auch nicht, was ich wollte, denn das wäre ja die zwei Klassengesellschaft und dann hat sie mir einmal gemailt, ich wäre distanzlos, weil sich Susanne A. beklagt hat, daß ich sie gleich geduzt hätte und gefragt habe, ob ich vom “Siemens-Literatupreis” mit ihr zurückfahren kann?

Das habe ich lange nicht verstanden. Distanzlos ich doch nicht? Jetzt verstehe ich, was sie meinte, denn als mir der Alfred Kollertisch, der jetzt ja gestorben ist meine Texte an die “Mansukripte” immer wieder zurückschickte und nicht nahm, habe ich ihm einmal trotzig naiv geschrieben “Aber einmal werden sie das tun!”

” Welch ein Irrtum würde Ernst Jandl, der demnächt seinen zwanzigsten Todestag begeht, reimen und dabei die “r” und die “l” vertauschen, was ich nicht tue, weil mir das zu mühsam ist.

Das mit dem “Nobelpreis” ist auch ein Irrtum, ich weiß, würde ihn aber trodem gerne haben, keiner wird mich vorschlagen, lieber Uli, das weiß ich auch, aber trotzdem habe ich ab, den Siebzigerjahren meine Texte unentwegt trotzig überall weiterverschickt und habe nicht gesagt “Ich bin eine Hobbyautorin!“, sondern war erstaunt, als das die kleine Anna einmal meinte.

Nein, bin ich nicht, noch immer nicht, weil die, die mich so nennen, damit die Unprofessionalität ausdrücken wollen. Was den monetären Erfolg betrifft, bin ich es wohl, aber da bin ich nicht allein, das trifft wahrscheinlich auch auf die zu, die hin und wieder einen Preis oder ein Stipendium bekommen oder ihre Bücher in Klein oder sogar Mittelverlagen haben.

Das habe ich nicht, sondern zum Glück immer von meinem Brotberuf leben können, so habe ich kaum literarische Einnahmen, jetzt daher auch keine Ausfälle und meine Bücher, was ja leider immer noch das große Fettnäpfchen ist, seit 2000 selbst verlege oder drucken lasse und seit 2008 über mein Schreiben, sehr im verborgenen blogge.

Zum Herumschicken und Bewerben habe ich irgendwann aufgehört und das war es ja auch, was, glaube ich, die meinen, die mich distanzlos nennen, das war einmal die Anna und der Uli, JuSophie hat es auch getan.

Gerhard Jaschke hat mir einmal gesagt, daß mich Kollegen “penetrant, widerlich und possesiv!”, nennen würden. Da war er böse auf mich, später ist er viel freundlicher geworden und hat mein “Literaturgeflüsterbuch” sogar in höchsten Tönen gelobt.

Aber gut, ich interpretiere mir das so und bin ja Jahrzehnte lange jede Woche mehrmals zu literarischen Veranstaltungen gegangen und habe und tue das immer noch, auch die Bücher der Kollegen gelesen und denke, daß man das, als “distanzlos aufdringlich und posessiv” bezeichnen kann, das immer wieder probieren im Literaturbetrieb, obwohl man mir ja eh schon so oft gesagt hat, daß ich da nicht lesen kann oder nein, gesagt hat man mir das nicht wirklich, sondern mich eher ignoriert und in den letzten Jahren wurde ich von den Veranstaltern im Literaturhaus, “Alte Schmiede”, “Gesellschaft” uauch immer freundlich gegrüßt, wenn auch nicht umarmt, aber das darf man jetzt sowieso nicht, was aber nicht heißt, daß ich da vielleicht mit Ausnahme der “Textvorstellungen” lesen kann, daß mich das in der lezten Zeit etwas deprmierte und mir dachte, wozu gehe ich da hin, wenn die dort auch nicht zu meinen Lesungen kommen oder meine Bücher lesen?

Dabei habe ich mir meisten, wenn ich mir das dachte, schon die Schuhe angezogen und die Tasche genommen, denn was sollte ich denn sonst tun und interessant ist es ja irgendwie schon sich in der Literatur auszukennen und man kann auch darüber bloggen und für sich ein enormes literarisches Archiv schaffen.

Der Ulihat das, glaube ich, einmal “Sinnlosen Content” genannt. Das glaube ich nicht, daß es das ist, aber man muß sich wahrscheinlich schon dafür interessieren, um sich mit den Wiener Literaturbetreib auszukennen.

Das hat sich jetzt auch erübrigt, zweimal sogar. Im Vorjahr war es der Knöchelbruch der mich sechs Wochen von der Szene wegbrachte, jetzt das Corona-Virus, aber seit einer Woche sind Veranstaltungen bis hundert Personen ja wieder erlaubt und fangen auch ganz vorläufig wieder an sich zu bilden, obwohl da ja noch nicht klar ist, ob man mit Maske kommen, sich vorher anmelden muß, etcetera?

Cornelia Stahl, die sich in der letzten Zeit sehr lieb um mich kümmert, hat mir das Probgramm der “Frauenhetz” geschickt, zwölf Personen, Anmeldung, Maske, also her nicht, der “Republikanische Club” fängt auch wieder am 24. an und ersucht um Ameldungen, da ja dieMaskenpflicht ab Fünfzehnten mit Ausnahme der Apothken, Friseure und Öffis fällt, habe ich mich da angemeldet, bin aber draufgekommen, daß mir die gebotene Buchpräsentation doch zu politisch ist, dafür fängt Richard Weihs am Montag wieder mit seinen “Wilden Worten” an und wird Eva Schörkhuber präsentieren.

“Braucht man eine Maske, sonst komme ich?”, habe ich geschrieben.

“Nein, wir rücken nur die Sesseln weiter auseinander!”, hat er mir geantwortet und normalerweise kommen dort ohnehin nicht so viele Leute hin.

Die “Alte Schmiede” fängt Mitte Juni auch wieder an und ersucht um Eintritt mit der Maske nachher darf man sie herunternehmen. Aber ich kann nach dem Fünzehnten ja noch einmal anfragen und so geht es weiter mit der Normalität, die ja für mich wahrscheinlich, weil ich mich schrittweise doch in meine Pension verabschieden werde, die ich ja schon lang beziehe, doch eine neue wird, eine mit weniger Veranstaltungen vielleicht und vielleicht auch, um ein weniger distanzloses Bemühen um eine Einladung zum “Alpha”, zum “Österreichischen Buchpreis” und wie das mit der “Buch-Wien”, die stattfinden wird und schon eifrig wirbt, ist mir auch noch nicht klar, denn mit Maske sicher nicht.

Aber mal sehen, bis November ist es ja noch Zeit und da käme auch mein Geburtstagsfest, wozu ich ja schon die Schweizer Dame, die ich im letzten November in Basel getroffen habe, eingeladen habe und Peter Cak hat mich auch schon danach gefragt.

Aber ich könnte ja zehn bis fünfzehn Leute einladen, sonst staut es sich in der Küche und lesen lassen, wer das mag. Mal sehen und es ist auch spannend, wie das mit dem Corona-Virus, das ja eigenlich gar nicht, trotz geöffneter Grenzen, öffener Hotels, etcetera, weiter ansteigt, weitergehen wird?

“Wir müssen vorsichtig sein!”, sagen der Gesundheitsminister und der Bundeskanzler.

Ja, natürlich, aber mit Kanonen auf Spatzen schießen und dabei alles andere rundherum niederdonnern, ist vielleicht auch nicht das Wahre und so können wir nur auf die zweite Welle oder den nächsten Grippevirus warten und dazwischen vielleicht auch Hans Christian Andersens “Des Kaisers neue Kleider”, denken.

Ich werde natürlich weiterschreiben, beziehungsweise korrigieren, weiterlesen und in den Blog auch die eine oder andere weitere Szene meines Corona-Textes stellen, obwohl ich die Stellen mit dem dystoposchen Roman, die Egon Herweg an seine Studenten schreibt, vielleicht noch ein bißchen auffüllen und präzisieren muß und wenn ich damit fertig bin schnappe ich das Notizbuch, das ich einmal in der “Seedosenzelle” fand und dem schon ein bißchen was eingetragen war und werde mir rund herum Recherchenotizen machen, weil ich mich dann ja wieder auf Recherchetouren und zwischen durch auch einen Kaiserpritzer trinken oder vielleicht auch wieder zum McDonalds gehen kann.

Pfingstsonntag Normalität mit der Ruth

Wir sollen ja jetzt allmählich, weil die Zahlen so gut sind, zu der alten oder vielleicht auch neuen Normalität, so genau weiß man das noch nicht, zurckkehren.

Also seit ersten Mai wieder Besucher in seiner Wohnung empfangen, zu Ostern war das ja noch verboten und man wußte auch nicht so genau, ob jetzt die Polizei durch die Türe stürmen und nachsehen darf, ob man vielleicht einen solchen unter seinem Bett versteckte?

Zum Muttertag war das schon anders. Da waren wir in Harland, haben gegrillt und die Doris Kloimstein dazu eingeladen, die sich dann doch nicht zu kommen traute, obwohl es am Markt meiner Meinung nach ja gefährlicher, beziehungsweise mehr Menschen waren, in Harland nur die Oma, die Anna und das Baby und das habe ich gehört, ist ja nicht so gefährdet und hat wahrscheinlich auch weniger Gelegenheit jemanden anzustecken, vor allem weil es ja noch nicht in den Kindergarten geht.

Jetzt ist aber überhaupt alles leiwand, weil die Geschäfte schon offen, die Hotels auch, die Bäder haben aufgesperrt, obwohl man sich bei diesem Wetter wahrscheinlich noch nicht, um einen der begehrten freien zehn Meter Plätze raufen muß.

Es ist Pfingsten und da wären wir, wenn wir in Harland wären und er stattgefunden hätte, zum Pfingstmarkt nach Nußdorf an der Traisen gefahren. Hat aber beides nicht, so bin ich auf die Idee gekommen, die Ruth zum Essen einzuladen, um dieses Pfingsten ein wenig literarischer zu machen.

Die Ruth ist auch eine Bezugsperson mit der ich während der Krise regelmäßig telefoniert habe, am ersten Mai habe ich sie dann bei der Oper getroffen. Sie ist schön mit Maske aufmarschiert, hat sie dann aber hinuntergegeben und jetzt hat sie auch keine aufgehabt, sondern mir eine weiße Eule mitgebracht, weil sie ihre Eulensammlung wegen ihres Wohnungsumzugs auflöst und sie sie daher in meinem Bücherregalen aufgestellt haben will. Da muß ich zwar wahrscheinlich erst Platz schaffen, ein Pfingstrosenstrauß war aber auch dabei und die “Autorensolidarität, die Zeitschrift der IG-Autoren, die man abonnieren muß, um sie zu bekommen, so daß ich nur die Nummern habe, die bei den GVs gratis aufliegen. Aber interessant, als mich die Cornelia Stahl am Freitag zum Eisessen abgeholt hat, hat sie mich auch gefragt, ob ich die neue Nummer, die gerade ausgeschickt wurde, schon bekommen habe?

Habe ich nicht, aber jetzt habe ich das Heft in dem viele viele Fotos von der letzten GV abgebildet sind, darunter einige von mir, die aber leider weder besonders schön noch besonders scharf sind.

Ein Portrait vom lieben Rudi gibt es auch und leider auch eine unerfreuliche literarische Nachricht, die ich allerdings nicht aus der “Autorensolidarität” sondern von der Facebookseite der “Gesellschaft” habe, Alfred Kollertisch, der Begründer der “Manuskripte” ist gestorben und dem habe ich ja, meine Leser wissen es wahrscheinlich, als ich noch meine Texte herumschickte, jahrelang etwas zugeschickt und einmal, als ich in die Gav aufgenommen wurde und einen Text im “Wespennest” hatte, ihm hoffnungsvoll geschrieben “Einmal werden sie mich auch nehmen!”

So kann man sich täuschen. Werden sie nicht, denn ich schicke nichts mehr hin, habe aber jahrelang das Heft zugeschickt bekommen, weil mir Hans Jörg Waldner einmal gesagt hat, ich solle im Kulturamt der Stadt Wien anrufen und mich auf die Gratisabonnentenliste setzen lassen. Dann habe ich eine Rechnung und die Mahnung sie zu zahlen bekommen und bin mit einem Telefontat mit dem Herrn Kolleritsch und der Frau Danielcyck draufgekommen, daß die ihr Abo schon lange aufgekündigt hat. Ein paar Mal ist das Heft dann noch zu mir gekommen und als ich mich dann mit der Sekretärin geeinigt habe, daß ich es wenn sie es mir weiterschicken, rezensieren werde, hat das aufgehört.

Also auch ein Großer weniger und in der “Autorensolidarität” kann man lesen, daß auch Kurt Bracharz, von dich schon was gelesen habe und mit dem ich 2005 bei dieser “Text und Kritik-Werkstatt” war und Hans Eichhorn gestorben sind.

Aber zurück zum Pfingsonntäglichen Mittagessen, Antipasti, nämlich Roastbeef und Artischocken, hat es zum Prosecco gegeben, danach Garnelen, anschließend Saltim Bocca und zum Desert ein Erdbeertiramisu, das ich schon am Samstag vorbereitet habe.

Literarische Gespräche, denn die Ruth hatte noch einiges vor, wird ja das Admiralkino wiedereröffnet und dort der Dohnal-Film gezeigt, den wir schon im Februar gesehen haben, bevor wir zu der Ruth ins Hinterthal zum Schiurlaub gefahren sind und die wird dort ihr “Auf Buch- Zündete Funken” verkaufen, so daß wir uns ein bißchen über die vergangenen feministischen Zeigten, die Elfriede Haslehner, den Arbeitskreis etcetera unterhalten haben.

Ein Leben mit Normalität, langsam scheint das einzukehren und weil am fünfzehnten Juni ja wieder ohne Maske in die Geschäfte gehen kann, kann ich dann dem Baby rechtzeitig zum ersten Geburtstag auch eine Puppe kaufen und die Ruth will hat sie gesagt, wieder nach St. Pölten fahren, da können wir sie beispielsweise mit der Doris Kloimstein am Markt treffen, wenn die nicht da gerade in Innsbruck oder Bregenz ist, aber die hat mir jetzt einen regelrechten Gedichtereigen geschickt und mir auch mitgeteilt, daß man jetzt schon den Gottesdienst ohne Maske besuchen darf. Es geht also aufwärts, mein treuer Stammkommentierer Manfred Lagler-Regall, den ich schon vermißt habe, hat sich auch bei mir gemeldet und mir sein neues Buch als PDf geschickt und der Alfred hat die Ruth, weil wir für morgen Tafelspitz eingeplant haben wieder zum Essen eingeladen. Die wollte zwar mit der Erika Brunngraber, der Tochter des Superstars spazieren gehen, kann das aber auch mit uns auf die Mostalm machen, weil wir das auf den Montag verschoben haben. Das Restaurant war zwar, als wir das letzte Mal dort waren noch geschloßen, obwohl schon der fünfzehnte Mai vorüber war, aber schauen wir mal, ob auch da schon die Normalität eingekehrt ist und noch etwas Erfreuliches kann man für nach Pfingsten vermelden. Die Kinder dürfen da nämlich wieder ohne Maske in die die Schule gehen und sie dürfen auch laufen, Ballspielen und singen, was ich als Psychologin sehr sehr gut finde, weil ich mir schon Sorgen machte, wieviel Traumatsierungen da entstehn werden, die die Psychologen der nächsten Generationen aufzuarbeiten haben, aber da, richtig, werde ich nicht mehr davon betroffen sein, kann mich also auf den morgendlichen Besuch und den morgendlichen Spaziergang freuen und das Besuchsverbot und die Kontaktsperre der letzten Wochen auf diese Art und Weise ein wenig kompensieren.

Pfingsten zu Corona-Zeiten

Pfingsten hat für mich, meine Leser wissen es, obwohl ich ja nicht religös oder katholisch bin,, eine besondere Struktur oder meine Rituale und Erinnerungen.

Eine der frühsten Erinnerungen sind wohl die Pfingstrosen, die ich im Gartenhäuschen meiner Eltern am Almweg erblickte. Dann kommt eine lange Pause und dann die Pfingstausflüge mit dem “Klub der logischen Denker” nach St. Gallen in der Steiermark nicht in der Schweiz.

Das erste Mal bin ich da 1977 mit dem Herrrn Lembacher nach meinem Dissertantengespräch, die Voraussetzung meine Dissertation zu beginnen, dorthin gefahren. Wir hatten eine Panne in St. Pölten, das erste Mal, das ich in dieser Stadt beziehungsweise in einer Tankstelle dort gewesen ist, dann gab es nur ein Doppelzimmer, bis ich dann natürlich in ein einzelzimmer übersiedelt bin. Ein paar Mal bin ich da mitgefahren,

Ich kann mich an ein Pfingsten erinnern, das war wohl 2000, wo wir die Doris Kloimstein besuchten, ich ihr stolz mein neues Buch, es war wohl die “Viertagebuchfrau” für eine Rezension im “Ecetera” überreichte und dann über ihr “Eigenverlag nehmen wir nicht!”, sie hat es wohl anders formuliert, betroffen war. Sie hat mir dann eines ihrer Bücher gegeben und ich kann mich erinnern, daß ich ihr auf eine Karte geschrieben habe, daß ihre Gedichte oder was es war, auch nicht besser als meine realistischen Romane wären.

Das ist auch lang vorbei. Dann war mal der Alfred mit dem Karl irgendwo auf der Welt unterwegs, was er jetzt nicht kann und ich in Wien beim Bachmann-Symposium oder Ausstellung im Palais Palfy.

Da bin ich zuerst auf einen Spaziergang auf den Spuren der Bachmann gegangen, habe vor dem Cafe Raimund von Hans Weigels “Unvollendete Symphonie” gehört, das ich am inzwischen gelesen habe und am Nachmittag wollte ich von Neuwaldegg auf den Kahlenberg wandern. Bin aber, glaube ich, ab Salmansdorf mit dem Bus gefahren und dann vom Leopoldsberg über den Nasenweg nach Nußdorf zurück.

Nußdorf ist auch so ein Schlagwort, nämlich ein berühmter Heurigenort in Wien, aber auch der Sitz von Alfreds Lieblingswinzer oder den, der ihm das Spritzmittel für seine Weintrauben gibt, durch den sind wir auf den Pfingstmarkt in Nußdorf an der Traisen gekommen, den wir seit <jahren immer besuchen, wenn wir zu Pfingsten in Harland sind.

Das sind wir heuer nicht und der Pfingstmarkt ist, glaube ich, auch Corona bedingt abgesagt, obwohl er ja in Freien stattfinden würde, aber wohl immer noch zu viele Menschen und am Klo, wo sich die dann ja drängen müßte man wohl Maske anlegen und auch wenn man, was der Alfred meistens wollte, in Traismauer mit dem Zug zurückfahren wollen.

Aber wir bleiben ja heuer sowieso zu Pfingsten in Wien und da habe ich ja auch noch ein Pfingsten, wo der Alfred mit dem Karli wieder irgendwo war, vergessen, wo ich mich zu einem Lesemarathon aufmachte, da zwei Tage lang, glaube ich, zu Hause gelesen und die restlichen zwei mich auf Bücherschranktouren aufmachte.

Wie werden wir Pfingsten heuer in Corona-Zeiten verbringen, wo ja inzwischen schon die Friseure, aber da gehe ich ja mit Maske nicht hin, die Geschäfte, detto, die Lokale, wo man sich in den Gastgarten ohne setzen kann und ansonsten eine zum Betreten brauchen würde und jetzt sogar schon die Hotels geöffent haben.

Das ist mir zwar egal, weil wir ja sowohl in Wien, als auch in Harland eine Wohnung, beziehungsweise ein Haus haben und zu Pfingsten eigentlich nie auf Urlaub gefahren sind, aber das Leben normalisiert sich langsam und ich habe ja sowieso immer versucht normal zu leben.

Das heißt, ich habe immer ein Drittel meiner Stunden live gemacht, am Abend habe ich in der Badewanne gelesen, statt zu Veranstaltungen zu gehen, die es ab hundert Persoen ja ab Ende Mai auch schon geben soll, ich aber keine Ahnung haben, ob die “Gesellschaft” die “AS” oder das Literaturhaus da ein Programm anbieten können, aber mit Maske, eh schon wissen und meine Normalität besteht ja im Vermeidungsverhalten, denn mit Maske würde ich mir sehr komisch vorkomen und dem Glück, daß der alfred ohnehin auch schon früher soviel eingekauft hat, daß ich das kaum machen mußte.

Am dreißigsten April ist die Cornelia Stahl zum Interview zu mir gekommen, das haben wir schon Anfangs März kurz vor dem Lockdown ausgemacht und beibehalten obwohl die Ausgangsperre ja bis ersten Mai galt und erst am letzten Tag, glaube ich, durchgesickert ist, daß man sich ohnehin immer besuchen hätte dürfen.

Am ersten Mai sind wir dann gleich zu Demonstrationen gegangen, weil erstens Tag der Arbeit und es dann auch gut ist, gegen oder den Kurzschen Plan alles perfekt mit Überwachungsapp, Maske, Testung und vielleicht auch Impfzwang zu organisieren, etwas zu tun.

Da die Corona-Demos aber offenbar eher in rechter Hand liegen und sich inzwischen ohnehin schon einiges gelockert hat, beziehunsweise sich schon der Mainstream gegen die Maskierung ztu wehren scheint, werde ich das vielleicht lassen, habe mit dem Alfred am letzten Sonntag aber schon auf der Rudolfshöhe gegessen und dann in der Radlerschenke einen Kaiserspritzer zu trinken.

Das habe ich mir ja im letzten Jahr angewöhnt bei meinen Radtouren zu tun, aber neben der Schank ein Schild mit “Bitte Maske bei der Bestellung!” Wir kommen ohnehin erst nächste Woche hin und für den Pfingstsonntag haben wir ja die Ruth zum Essen eingeladen und da kann ich gleich wieder eine Gedächtnislücke schließen, denn als ich mit ihr, als der Alfred wieder irgendwo mit dem Karl war, den öffentlichen Raum erforschten, haben wir das auch zu Pfingsten gemacht, beziehungsweise bin ich da, glaube ich, allein auch zur Seestadt hinausgefahren, habe dort den Pfingsmarkt beobachtet und ein Würstel gegessen.

Marktbesuch in der Zombie-Apokalypse

Seit der Corona-Krise bin ich ja nicht mehr am Markt gewesen und habe daher auch nicht, wie wir das ja früher regelmäßig taten, Doris Kloimstein dort nicht mehr getroffen, die Autorenkollegen, die ich ja einmal bei einer Regionalversammlung der IG-Autoren in St. Pölten kennengelernt habe, dann als sie Obfrau der LitGes war, einmal dort gelesen habe, das heißt, ich hätte es mit Manfred Wieninger tun können, der hat aber, weil noch in seinen Plagiatsskandal verwickelt, abgesagt, so daß ich es alleine tat und wahrscheinlich nicht sehr viele Zuhörer hatte.

Dann war ich, glaube ich, im Jahr 2000 mit ihr auf dem Osterspaziergang, der damals, glaube ich, entlang der Traisen bis zum Bootshaus, angeführt von Alois Eder gegangen ist und ich habe eine Ostereier-Szene aus der “Viertagebuch-Frau”, wo es ja im die ersten hundert Tage von schwarz-blau was damals eine große Aufregung war, gelesen.

Dann habe ich sie einige Male in St. Pölten aber auch in Wien getroffen, sie war auch in der Schreibgruppe, solange es die gegeben hat und jetzt Marktbesuche mit Büchertausch. Das letzte Mal war das glaube ich im Jänner oderFebruar, wo wir uns am Markt getroffen haben. Nach der diesjährigen Regionalversammlung der IG Autoren ist sie mit uns mitgefahren, da habe ich vorher im “Wortschatz” Adelheid Popps “Jugend einer Arbeiterin” gefunden, was ich aber schon hatte, so daß ich es ihr und auch die andere Bücherfunde, die sich am Harlander Küchenschreibtisch angesammelt habe, übergeben wollte, dazu ist es aber nicht gekommen, weil die Doris ja nicht immer da ist, sondern zu ihren Enkelkindern nach Bregenz oder innsbruck fährt.

So war unsere letzte Begegnung bei der GV der IG Autoren in Wien, wo ich ja den Selfpublisherantrag stellte. Sie mir Josef Haslingers “Mein Fall” übergeben hat. Sie kauft sich immer sehr aktuelle Bücher und stellt sie dann mir zur Verfügung, ich habe ihr die Doppelzusendung von David Albaharis “Heute ist Mittwoch” gegeben und dann dann die Corona-Krise und die Ausgangssperre und ich bin bis Ostern nicht mehr in Harland gewesen und noch länger nicht am Markt, weil es da ja keine Würstl und kein Bier gegeben hat, wo sich in den letzten Jahren ja die ganze Szene am Samstag mit gänzlich ohne Sicherheitsabstand, weil man den ja damals weder brauchte noch kannte, traf.

So ist der Alfred alleine einkaufen gegangen, denn auf den Märkten herrscht ja, glaube ich, seit ersten Mai auch Maskenpflicht, zumindest scheint man die zum Einkaufen zu brauchen, die Doris sagte aber, daß es am Markt, weil ja vorige Woche die Gastronomie wieder aufgesperrt hat, wieder Würstel gäbe und so bin ich heute mit dem Rad in die Stadt gefahren, bisher habe ich meine Runde ja in Richtung St. Pölten meist bei der “Seedose” enden lassen oder bin meine Runde um den Naturlehrfpfad auf der andere Seite gegangen.

Aber heute in den Markt hinein und ein bißchen ängstlich gewesen, ob da gleich die Polizisten kämen und “Kein Zutritt ohne Maske!”, riefen.

War dann nicht so, obwohl sich die meisten Leute verhüllt hatten, hat es ein paar Maskenlose gegeben, die sich um den Bierwagen versammelten. Würsteln hat es keine gegeben, wohl aber Leberkässemmel, Bier aber keinen Birnencidre, den ich meistens getrunken habe und auch keinen roten Gspritzer.

Der Alfred hat aber eine Flasche Erdbeerfrizante eingekauft und sogar Sektgläser besorgt, Erdbeertörtchen gab es auch. Ein wenig gewöhnungsbedürftig vielleicht, sich am Markt seine Gläse selber mitzubringen, aber in Zeiten wie diesen ist ja alles anders und der Bierverkäufer hat sich auch nicht aufgeregt.

Die Büchertaschen waren auf beiden Seiten gefüllt, hatte ich ja ein Buch der Marina Lewycka, eines der Katharina Hagena und dann noch den “Weihnachtshund” und Julia Franks “Mittagsfrau” gefunden, beides Bücher die die Doris schon hatte, die mir dafür aber Ernst Lothars “Erinnerungen” brachte. Der wird ja jetzt von “Zsolnay” wieder aufgelegt. Bei der Präsentation seiner “Rückkehr” war ich mit dem Alfred in der “Gesellschaft”.

Dann gab es noch ein Debut von einer belgischen Autorin, Gedichte von Sonja Henisch und ein “Reclam-Bändchen” mit Essays von Susan Sontag, also wieder sehr viel zu lesen und wir sind nachdem das Bier getrunken und die Erdbeertörtchen gegessen waren, in Richtung “Hager” gegangen. Denn dort bekommt man, wenn man über zwei Euro fünfzig einkauft ein Markerl und wenn man die auf ein Kärtchen kebt und das voll hat, bekommt man ein Brot oder einen Kaffee nach Wahl und der Alfred kauft dort fließig Marillenkuchen für die Oma. So war das Kärtchen schon vor Corona fast voll und das zweite füllte sich dann in den acht oder neun Wochen, wo die Krise schon dauert und da es beim “Hager” Tische draußen gibt, kann man dort auch ohne Maske konsumieren. Nur das Personal muß sich damit bewappnen. Es gab auch einen freien Tisch, der mußte zwar zuerst abgeräumt und desinfiziert werden und daneben stauten sich die Menschen mit den Masken um den Mund oder in der Hand, die in das Geschäft wollten, um Brot und Semmeln, etcetera einzulkaufen.

Wirklich seltsam für einen Besucher von einem anderen Stern oder für meinen Egon Herweg wahrscheinlich, die anderen haben sich vielleicht schon daran gewöhnt und so haben wir auch die Brigitte S. die ja in einem der alten Häuser neben dem Cafe Schubert wohnt, dort mit einer Freundin dort sitzen sehen, die uns gleich ihre Masken zeigten, am Rückweg haben wir dann noch eine Autorin getroffen mit ich öfter beim Osterspaziergang der LitGes gewesen bin. Wir haben also unsere Gutscheinkärtchen eingelöst und uns ein bißchen mit der Dame vom Nebentisch unterhalten und sind dann weiter auf den Rathausplatz gegangen, weil der Alfred uns die Tische mit den breiteren Abstand, die, wie er meinte, ein italienisches Flair verbreiten, zeigen wollte.

Wir haben bei denen des Eissalons Platz genommen, die Serviererin, die eines der Vesire trug, so daß man ihr Gesicht sehen konnte, war sehr freundlich. Ich habe einen “Hugo” getrunken und dann noch einen Eisbecher gegessen, weil ja weil der Ausgangssperre einiges nachzuholen war.

Nächste Woche hat die Doris uns versichert, soll es dann am Markt auch Tische und Würstl geben. Ich werde das aber erst in vierzehn Tagen nachprüfen können.

Wieder Doml statt Demo-Dilemma

Wieder ein Deja vue bezüglich Stephan Teichgräbers Centrope-Workshop. Im vorigen Jahr als das Thema die “Revolutionsliteratur” war, war ab dem 10 März bis, glaube ich, Mai Pause weil ich mir da ja den Knöchel gebrochen und danach einen Gips hatte, jetzt hat Corona das Sommersemester unterbrochen  und im März hat es wieder nur eine Workshopwoche gegeben, denn dann wäre Leipzig gewesen. Das wurde zwar abgesagt, aber Stephan Teichgräber hat trotzdem zu seiner Schwester fahren wollen, dann kam die Ausgangssperre und wir haben den Workshop abgesagt, obwohl, wie sich nachher herausstellte Arbeitssitzungen und private Treffen immer möglich gewesen wären, aber jetzt gibt es die ja nicht mehr, Treffen, Restaurantbesuche und sogar Demonstrationen sind möglich, weil trotzdem bezüglich Ansteckungsgefahr Ängste bestanden haben wir uns erst heute das erste Mal getroffen und weiter mit der Gegenwartsliteratur gemacht. Stephan Teichgräbers Festival wäre auch letzte Woche gewesen, das ist jetzt auf Herbst verschoben. Er hat aber, wie er mir erzählte in der Zwischenzeit weiter an der Centropeliteratur gelesen und auch die Leseliste entsprechend erweitert.

Da haben wir ja im letzten Semester den “Hammer” und die Radka Denemarkova anaylsiert, ich habe noch zusätzlich “Ein herrlicher Flecken Erde” und “Wintersberg letzte Reise” gelesen” und mir für heute Vea Kaisers “Blasmusikpopp” das auf meiner Liste steht mitgenommen. Im März hatte ich ja geplant mir  Szilard Borbelys “Die Mittellosen” aus Harland mitzunehmen, weil ja in der “Gesellschaft” sein Gedichtband “Berlin Hamlet” vorgestellt wurde, da war ich dann aber schon nicht, weil ich mich in keine Anwesenheitsliste eintragen wollte und dann wurden ja die Veranstaltungen ohnehin bis auf Weiteres abgesagt.

Also nur mit der Vea Kaiser heute ins “Doml” marschiert, von drei bis fünf und mir um sechs und sieben je eine Stunde eingeteilt,  dann bin ich daraufgekommen, daß es um halb fünf eine Demo gegen die Maskenpflicht am Heldenplatz gibt und das wäre ja etwas für mich, da ich da den “Corona-Wahnsinn” eigentlich auch stoppen will, da aber die FPÖ der Veranstalter war und ich ja eigentlich zu keinen FPÖ- Veranstaltungen gehen will, hat es mir die Terminkollision dann nicht mehr so viel ausgemacht,  um so mehr, da das jetzt doch wahrscheinlich  eine Veranstaltung gegen die Asylbewerber geworden ist, da jetzt ja Corona-Fälle in einigen Asylheimen aufgetreten sind.

Also wäre wahrscheinlich doch die Gegenveranstaltung, die die Linken um vier am Burggring, glaube ich veranstaltet haben, in Frage gekommen, denke ich und kann mich über das Corona-Dilemma wundern, daß da die FPÖ offenbar die Einzigen ist, die sich gegen die Freiheitsbeschränkungen und Bevormundungen aufregen, habe mit Stephan Teichgräber darüber und auch über seine Leseerlebnisse gesprochen.

Er hat sich ja wieder viel mit tschechischen und slowakischen Autoren beschäftigt, hat Denisa Fulmekova erwähnt, die im  1967 in Bratislava geboren wurder und schon einige Bücher wie “Nuno” und “Dr . Mraz” geschrieben hat, sowie die Bücher von Harald Darer und Norbert Kröll. Harald Darers “Blaumann” der ja auf der letzten Öst-Liste gestanden ist, habe ich gelesen, Norberts Krölls zweiten Roman “Wer wir wären” wurde im Rahmen der Corona-Lesungen in der “Alten Schmiede” von Johannes Tröndl vorgestellt.

Ein dichtes Programm also und wieder ein kleiner Einstieg in das Veranstaltungs- beziehungsweise in das Workshopprogramm der Gegenwartsiteratur des Centropes, das nächste Workshop wird es wieder in zwei Wochen geben, weil Stephan Teichgräber, glaube ich, in der nächsten übersiedelt und ob es wegen der geschlossenen Theater etwas mit dem Theaterworkshop wird ist auch noch nicht so klar.

Die Kulturschaffenden die ja eifrig demonstrieren weil sie immer noch vom einem totalen Knockout betroffen sind, während inzwischen ja schon die Lokale aufsperrten und man sogar maskenlos in einem Gasthausgarten sitzen darf, haben inzwischen auch einen kleinen Erfolg erzielt, beziehungsweise eine neue Kulturstaatssekreätrin. Ulrike Lunacek, die ja sehr angegriffen wurde, ist inzwischen zurückgetreten, Andrea Mayer, die ich von den Preisverleihungen noch als Andrea Ecker kenne, ist ihre Nachfolgerin und Veranstaltungen ab hundert Personen können ja, glaube ich, Ende Mai wieder stattfinden.

Das würde dann wahrscheinlich auch die “Alte Schmiede”, die “Gesellschaft” und das Literaturhaus betreffen. Da wird man wahrscheinlich vorläufig wohl so, wie derzeit in die Kirchen, mit Maske hingehen müßen.

Bei Freiluftaufführungen wird das vielleicht anders sein und da hat der Alfred bei seinen Lokalbesuchen, die er wieder sehr in Anspruch nimmt, die Veranstalter der O-Töne getroffen, die ihm verraten haben, daß die wahrscheinlich stattfinden werden und, daß es dafür auch schon ein schönes Programm gäbe.

Ich bin diesbezüglich also gespannt und kann was den “Bachmannpreis” betrifft, verraten, daß der auch vom 17. – 21. Juni auch online stattfinden wird,  die Namen und die genaueren Details werden am 28. Mai folgen. Da kann ich auch gespannt und neugierig sein und sonst kann ich vermelden, daß ich diese Woche auch noch einmal Cornelia Stahl getroffen habe, um ihr mein neues Buch zu übergeben und das habe ich ja auch an die “Alte Schmiede” an die Frau Danielcyck von der Kulturabteilung der Stadt Wien, an Gerhard Ruiss von den IG Autoren an die Natonalbibliothek und sogar an Manfred Müller von der “Gesellschaft” geschickt. Sehr optimistisch, daß ich in Zeiten wie diesen,  positive Antwort bekomme, bin ich ja nicht, aber wie schreibe ich immer, mal sehen, ich bin schon sehr gespannt.

Das verflixte letzte Jahr

Das letzte Jahr kann man wohl sagen, war wirklich besonders verrückt, beziehungsweise hat es Veränderungen gegeben, die man vorher wohl für unmöglich gehalten hat.

Vielleicht hat es schon 2015 mit der sogenannten Flüchtlingskrise begonnen, wo ich ja das erste Mal buchpreislesend, zu ein paar Demos und Veranstaltungen gegangen bin, sonst aber nicht besonders darin involviert war, beziehungsweise ein paar Schuldgefühle hatte, daß ich zwar viel darber geschrieben habe, aber selbst keine Zahnbürsten in Traiskirchen verteilt habe und auch mit keinen Flüchtlingskindern Deutsch lernte.

Dann kam 2016 die Bundespräsidentenwahl, wo  ja meistens der rote Kanditat gewonnen hat, mit Kurt Waldheim kam ein schwarzer und die sogenannte Waldheimaffaire 1986, da bin ich gerade in die GAV gekommen und habe aus meinem Hütteldorf und Heiligenstadt” im NIG im Hörsaal 1 gelesen und kann mich erinnern, daß die damals noch eher junge Jutta Schutting den alten Hans Weigel hereinführte.

Es gab 2016 auch einen roten und einen schwarzen Kanditaten, Andreas Kohl war, glaube ich, der schwarze, der rote kam von der Gewerkschaft. Aber van der Bellen wäre der Favorit hat es geheißen, da habe ich mich noch gewundert und einen Norbert Hofer, der zuerst gar nicht kanditieren wollte, habe ich nicht gekannt.

Dann hatte der über dreißig Prozent, gefolgt von Alexander van der Bellen, SPÖ und ÖVP hatten je zehn und nach der Stichwahl, wo van der Bellen “arschknapp” gewonnen hat, sind wir auf Urlaub nach Kroatien gefahren und als wir zurückkamen, haben wir schon von der Wahlanfechtung und der Wahlwiederholung gehört und ich hatte dann bis Weihnachten Angst, daß vielleicht doch Norbert Hofer gewinnen könnte, was ich als ungerecht empfunden hätte.

War dann nicht so und ich hatte in dieser Zeit schon einen rechten Kommentierer, den lieber oder vielleicht doch nicht so lieben Uli, jedenfalls hat er mich zur “Unsichtbaren Frau” animiert und mich sonst eher  als unbelehrbar naiv bezeichnet und 2017 sind wir zehn jahre nach Ruths Radkarawane mit ihr zu ihren siebzigsten Geburtstag um den Bodensee geradelt und habe dabei, als wir so wieder nach Bregenz zurückkamen und die Erika Kronabitter dort trafen gehört, daß Sebastian Kurz die Partei übernommen  und Neuwahlen ausgerufen hat.

Da habe ich dann im Herbst  “Die unsichtbare Frau” geschrieben, es kam zu schwarz blau zwei oder türkis blau und einem Innenmister Kickl, der alles umräumte und keinen Stein am anderen lassen wollte. H. C. Strache war Vizekanzler. Ich habe mich mit meinem Freund Uli über die Asylwerber gestritten, die jeden morden und vergewaltigen und über die “linksversifften Grünen” die seiner Ansicht nach das Übel der Welt wären und bin am siebzehnten Mai 2019, als ich Probleme wegen einer nicht bewilligten Stunde hatte, , mit meinem Knöchelbruch noch nicht so gut zu Fuß zur KritLit aufgebrochen, habe ich dort geärgert, daß ich nicht lesen durfte, die “Unsichtbare Frau” aber nicht mithatte, als ich das am Samstag vielleicht doch hätte können, weil Lesende ausgefallen sind, weil sich allle am Ballhausplatz befanden, denn es ist ja das “Ibiza Video” aufgetaucht.

H. C Strache ist zurückgetreten, Neuwahlen wurden ausgerufen, eine Übergangsregierung mit Mißtrauensvotum und einer neuerlichen Umbildung, einer sogeanneten Expertenregierung, die dann den Rest des Jahres, während die Neuwahlen vorbereitet wurden, die Geschicke des Landes lenkten.

Verrückt verrückt und sehr ungewöhnlich. Der Alfred ist Tag und Nacht auf der Straße gestanden und hat für die “Grünen” Zettel verteilt. Ich habe mich dann auch entschloßen, sie zu wählen, war mit dem Alfred auf der Wahlparty, wo man  Werner Kogler sehr zugejubelt hat und es was Gutes zu essen und zu trinken gab und Anfang Jänner die grün schwarze Regierung, von der man hörte, daß die grüne Handschrift trotz der grünen Justizministerin Alma Zadiz, den grünen Gesundheitsminister und dem Vizekanzler Kogler sehr fehlte und dann kam gleich Corona.

Das heißt in China und in Italien war es vielleicht schon seit November vorhanden, vielleicht auch schon unbemerkt bei uns und das hat eine große Angst- und Panikwelle ausgelöst und zu dystopischen Zuständen geführt, die vor einem Jahr noch undenkbar waren.

Ausgangsbeschränkungen, ein Meter Babyelefanten-Abstand und wenn man den nicht einhält, fünfhundert Euro Strafe, wenn man vielleicht lesend auf einer Parkband saß oder mit seinem Kind Fußball spielte. Nur mit Mund und Nasenschutz maskiert in die Geschäfte, öffentliche Verkehrsmittel und öffentliche Räume was ja insofern interessant ist, weil die letzte Regierung ja vor der Wahl noch schnell ein Vermummungsverbot beschlossen hat.

Also war ich am ersten Mai zwar unvermummt aber von solchen Teilnehmern, sowie maskierten Polizisten umgeben, auf dem, was ich für die Demo der Kommunisten gehalten habe und jetzt werden die Maßnahmen zwar langsam gelockert, das heißt, ab Freitag darf man dann mit Maske in ein Wirtshaus gehen und sich diese beim Essen auch hinunternehmen. Geht man aufs Klo setzt man sie sich wieder auf, obwohl die Viruszahlen inzwischen schon sehr niedrig sind und die Krankhäuser immer noch sehr leer, weil ja die anderen Operationen verschoben wurden, es schon eine Million Arbeitslose und Kurzarbeiter gibt und  Ex-Minister Kickl und die FPÖ deshalb zu einer Unterschriftaktion “Stopp den Corona Wahnsinn” aufgerufen haben, die ich ja gerne unterschreiben würde, aber keine FPÖ-Sympathisantin bin und eigentlich auch nicht so gerne auf eine Demonstration gehe, wo sich außer mir der Chef der Identitären befindet, weil das die Einzigen sind, die zum Widerstand aufrufen, während es, um die “Grünen” sehr still geworden ist.

Verrückt, verrückt, könnte man so sagen und zum Schreiben natürlich sehr inspirierend, aber wem soll ich das dann vorlesen, wenn es  keine Lesungen gibt und ich mich selber ja auch nicht so gerne mit Mundschutz in die “Alte Schmiede” oder ins Literaturhaus setzen möchte.

Kulturproteste und Corona-Demos

Ich bin ja in den letzten Wochen viel zu Hause geblieben, sind ja ab Mitte März die Veranstaltungen weggefallen, dann wollte der Alfred bis Ostern nicht die Wochenenden in Harland verbringen und dann kam schon die Maskenpflicht und weil ich die nicht mag und der Alfred sowieso gerne einkaufen geht, war ich bis Ende April nur ein Wochenende in Harland und dort sehr viel Radfahren, dann ein paarmal auf der Bank um Zahlscheine aufzugeben, beim Briefkasten, beim Plastikcontainer und natürlich beim Bücherschrank und dann und das ist eigentlich sehr interessant und spannend, ab ersten Mai auf Demonstrationen.

Da war zwar noch nicht so klar, ob man dort nicht auch Masken tragen muß, beziehungsweise ob solche überhaupt möglich wären, weil bis Ende April ja keine Ansammlungen, jetzt, glaube ich, dürfen die auch nicht größer als zehn Personen sein. Aber in Berlin hat es, glaube ich, schon seit Ende März oder Anfang April Anti Corona-Demos gegeben, da kann ich mich erinnern, daß ich mich, als ich das erste Video darüber gesehen habe,  noch gewundert habe, daß sowas dort möglich ist, da habe ich das in Österreich noch für undenkbar gehalten. Dann war eine, ich glaube, am Freitag vor Ostern am Albertinaplatz, die war eigentlich nicht legal, weil sich der Veranstalter, ein Lungenfacharzt namens Dr. Fiala, das Maskentragen verweigerte, die Leute sind aber trotzdem gekommen und wieder interessanterweise, Martin Sellner von den Identitären und Maria Stern von der “Liste jetzt”, also ein totaler Gegensatz, von links und rechts und in den Medien hat man auch, wie in Berlin von Verschwörerungstheoretikern gesprochen und eigentlich  fast erschreckend, daß eine Demonstration gegen die Einschränkung von Freiheitsrechten den Rechten zu überlassen ist, denn von den Linken und den Grünen war diesbezüglich nicht viel zu hören oder vielleicht doch ein bißchen, am ersten Mai, nur die Demo zu der wir eigentlich wollten, haben wir nicht gefunden, beziehungsweise versäumt, weil wir zwischendurch essen waren und es ja immer noch keine offenen Restaurants gibt.

Es gab am Nachmittag des ersten Mais auch eine Protestversammlung der Kunst und Kulturschaffenden und deren Protest hat sich in der letzten Zeit sehr verstärkt, weil jetzt ja alle offnen können, am fünfzehnten Mai, die Restaurants, in zwei Wochen die Hotels und die Bordelle habe ich gehört, haben auch schon aufgemacht, aber bei Kunst und Kulturn noch alles zu, weil die Schauspieler, was deren Protest noch einmal erregte, laut der Staatssekretärin Ulrike Lunacek ja sehr viel spucken und so gab es beispielsweise von Lukas Resetarits einige starke Videos und am Donnerstag eine Pressekonferenz der SPÖ, wo Julja Rabinowich, die Schauspielerin Gerti Drassl, der Puppenspieler Nikolaus Habjan und der Regisseur Markus  Schleinzer ihren Unmut äußersten. Gerhard Ruiss was mich ein wenig wunderte, war nicht dabei, aber da habe ich  in den letzten Tagen einige Fragebogen ausgefüllt, obwohl ich ja da wieder nicht direkt betroffen bin, denn wer keine Lesungen hat, dem können sie nicht abgesagt werden und ich ja, obwohl ich in der letzten Zeit  besonders viel schreibe, nicht nur einen Corona-Roman, sondern auch ein diesbezügliches Gedicht und immer wieder CoronaBestandsaufnahmen, schon mein sogenanntes “Requiem” also mein zweites “Literaturgeflüstertbuch” über “Mein Schreiben meine Bücher” erschienen ist, aber keine Angst ein wirkliches Requiem ist es nicht, schreibe ich ja derzeit fleißig, wenn auch meine literarische Bestandsaufnahme oder ein Stück Literaturgeschichte und die Aussendung von der ich ja immer schreibe, habe ich jetzt auch gemacht, beziehungsweise vier Bücher weggeschickt.

Eines an die NB, eines an den Gerhard Ruiss, eines an die Frau Danielcyck und eines an die “Alte Schmiede”, ob das was bringt, weiß ich nicht, bisher haben meine Aussendungen nie sehr viel gebracht.

Ich würde es mir aber wünschen und Corona-Zeit ist für mich ja Schreibezeit, aber auch und das nicht nur, weil man da ohne Maske hingehen kann, auch Demonstrationszeit, denn ich bin ja auch sehr unzufrieden mit der Situation, vielleicht nicht so wütend, wie der Alfred, dem das Ganze ja sehr beschäftigt, aber ich fühle ich sehr eingeschränkt, möchte weder Maske, noch Überwachungsapp und wenn der Sicherheitsabstand einmal nicht eingehalten wird, kann man auch ein Strafmandat bekommen, was ich  eigentlich kindisch finde.

Die Menschenrechte also wieder zurück bekommen und vielleicht ebenfalls den Corona-Wahnsinn stoppen, obwohl ich da noch immer nicht unterschrieben habe, weil ich das bei der FPÖ nicht möchte und  auch nicht mit den Identitären auf eine Demo gehen, trotzdem habe ich das heute getan, denn da waren ja einige dieser jungen Burschen, die auch noch ihre “Stopp den großen Ausstausch-Zettel” verteilten, obwohl die Veranstalter betonten, daß sie weder link noch rechts, sondern nur wütend wären.

Aber eigentlich schade, daß der Protest  nur von dort kommt, was sich vielleicht langsam verändert, denn die Zahl der Teilnehmer steigt stetig an und es gibt auch mehrere Initativen, denn eigentlich wollte ich ja an dem “Wir gemeinsam-Demo Spaziergang”  mitgehen, der sich jeden Samstag vom Josefplatz zum Donaukanal begibt und habe mich diesbezüglich auch mit Cornelia Stahl verabredet, um ihr mein neues Buch zu geben, aber die “Iinitative für edivdenzbasierte Corona-Informationen” traf sich am Donnerstag um fünf am Ballhausplatz und so habe ich derzeit ein dichtes Demonstrationsprogramm und bin am Donnerstag, wie eine Zeitlang vor einem Jahr  öfter bei den Donnerstagsdemonstrationen am Ballhausplatz gestanden.

Ein anderes Publikum ein anderes Thema, aber, vielleicht leisere “Kurz muß Weg!-Rufe” hat es auch gegeben, aber der hat und das ist vielleicht auch interessant, jetzt von den “Neos” eine Anzeige bekommen, weil er sich am Mittwoch im kleinen Walsertal mit den Bewohnern dort getroffen hat, die den Abstand nicht eingehalten haben und Maske hat er auch nicht getragen, was vielleicht ein gutes Zeichen ist, daß sich langsam herumspricht, daß das Maskentragen im Freien nichts bringt und man sonst nur die Bakterien einatmet, die vielleicht schädlich sind und außerdem, trägt man sie länger, auch zu wenig Sauerstoff bekommt.

Lockerungen der Corona-Maßnahmen

Seit sechs Wochen, seit dem zehnten März, um genau zu sein, herrscht in Österreich ein strenges Regime, um das Corona-Virus auszudünnen. Ausgangsbeschränkung, nur zu Arbeit, um anderen zu helfen oder, um  spazieren zu gehen, wobei da lange nicht klar war, ob man sich auf eine Parkbank setzen durfte oder, ob man da von einem Polizeibeamten  eine fünfhundert Euro Strafe wegen Verletzung des Sicherheitsabstandes von einem Meter, aufgebrummt bekam. Man durfte zu Ostern seine Verwandten nicht besuchen, obwohl sich jetzt herausstellt, daß man trotz der drei Ausgangsgründe immer jemanden besuchen hätte dürfen, das aber offensichtlich nicht wußte, weil es erst vor ein paar Tagen verkündet wurde und zum Arzt beziehungsweise zum Psychotherapeuten durfte man auch gehen.

Mit dem Letzteren konnte man aber auch telefonieren, was meine Klienten zu einem Drittel machten und bei den Ärtzten war es auch sehr schwierig, weil die ja wegen mangelnder Schutzausrüstung in Panik wegen der Ansteckungsgefahr waren und daher nur telefonisch oder aus dem Fenster ordinierten und in den Spitälern wurde man auch nicht so gut behandelt, weil man die Intensivstationen für mögliche Corona- Patienten freihalten mußte und sich die Leute vielleicht auch  nicht hintrauten.

Ab sechsten April durfte man nur mit Mund und Nasenschutz in den Supermarkt und etwas später auch mit einer solchen nur in die Öffis und in die Autos, wenn man beispielsweise mit einem Taxi fuhr.

Da habe ich ja einen Gutschein von der Stadt-Wien bekommen, weil ich schon über fünfundsechzig bin und also zur möglichen Risikogruppe gehöre. Da ich aber nicht so gerne Maske trage und außerdem nicht wüßte wohin ich fahren soll, habe ich ihn noch nicht eingelöst.

Die Maßnahmen haben aber gewirkt, weil sich alle oder die meistens jedenfalls so brav daran gehalten haben, wie der Bundeskanzler, der Innenminster und der Gesundheitsminister Rudi Anschober von den Grünen auch immer sehr betonten.

“Wir danken den Österreichern und den Österreicherinnen und vielleicht auch den Menschen, die in Österreich leben,  Abstand halten  und die Hygienemaßnahmen einhalten, weil man sonst bald, wie in Italien jemand kennen würde, der am Virus gestorben ist.

Das ist zum Glück nicht eingetroffen, die Spitäler und die Intensivstationen sind noch immer leer, beziehungsweise kann der normale Spitalbetrieb wieder aufgenommen werden und die Maßnahmen, wurde schon vor Ostern verkündet, können, wenn die Zahlen weiterhin so gut stimmen, schrittweise gelockert werden.

Das heißt, die Baumärkte wurden schon nach Ostern wieder aufgesperrt und auch in Wien, die Bundesgärten, wie der Augarten, Schönbrunn, das Belvedere, etcetera, denn die waren bis dahin seltsamerweise geschloßen, so daß die Leute, die mit ihren Kindern oder auch, um keine Thrombose zu bekommen, eine Stunde nach draußen wollten, sich auf der Straße oder in den kleineren Parkanlagen drängten und auf der Donauinsel oder im Prater die Polizei ihre Runden drehten, um die nicht Abstand haltenden Radfahrer einzumahnen.

Die Baumärkte und die Bundesgärten sind also wieder offen und seit einer Woche kann man  auch beim Mc Donald`s im Mc Drive-Verfahren einen Hamburger kaufen. Die Friseure und die anderen Geschäfte sollen am zweiten Mai folgen. Wie man sich  mit Maske die Haare schneiden läßt, ohne einen Cut hineinzubekommen oder beim Waschen naße Ohren, ist noch nicht so klar und muß noch ausprobiert werden.

Von mir vorläufig nicht, denn zum Glück schauen meine leider sehr dünnen Haare ohnehin noch gut aus. Die Stirnfransen schneide ich mir ohnehin immer selber. In die Restaurants kann man dann ab dem fünfzehnten Mai gehen, die haben dann mit elf offen. Die Kellner müßen Maske tragen, die Gäste dürfen ohne essen und zu viert an einem Tisch sitzen, den man vorher reservieren muß.

Ein bißchen seltsam könnte man die neue Normalität, wie es der Bundeskanzler nennt,finden und die FPÖ findet, daß sie lieber eine alte oder normale Normalität  hätte, dem sich die Maskenphobikerin eigentlich anschließen würde und sich nicht vorstellen kann, wie man im Sommer mit einer solchen im Bad liegt? Aber gut, da gehe ich ohnehin nicht hin, sondern lieber mit einem Buch in die Badewanne, aber es ist schon ein bißchen befremdlich, daß die FPÖ, die Heimatpartei, jetzt die einzige ist, die sich,  um die Freiheit der Bürger sorgt,  denn das Virus soll ja mit einer Bewegungsapp oder Bewegungsüberwachung eingeschränkt werden und ist man positiv getestet, eruieren Kriminalbeamte, die Kontaktpersonen, was ich auch ein bißchen dystopisch finde und mich zum Gruseln bringt, weil ich ja denke, daß man den Sicherheitsabstand auch ohne Zwang und Überwachung einhalten kann, weil sich sicher ohnehin keiner anstecken will.

Die FPÖ und Exminister Kickl, gegen den ich ja vor einem Jahr unterschrieben habe, worauf mir die SPÖ ein halbes Jahr Einladungen zu allen Wahlveranstaltungen und Aufforderungen zur Mitarbeit schickte, setzt sich jetzt für die Freiheit der Bürger ein, denn eine Diskussion, ob es, wenn es eine Impfung gibt, eine allgemeine Impfpflicht kommt, gibt es auch und auch Gerüchte, daß das Bargeld abgeschafft werden soll und wer bitte soll das alles bezahlen, wenn es jetzt schon eine Million Arbeitslose gibt und die Unternehmer mit den Entschädigungszahlungen, die sie bekommen sollen, bisher sehr inzufrieden sind.

So gibt es seit einigen Tagen eine Unterschriftenaktion der FPÖ “Stoppt den Corona-Wahnsinn!”  und Demos gab es auch schon, am Albertinaplatz, allerding eine illegale, weil die zuerst erfolgte Genehmigung zurückgezogen wurde, weil zu befürchtet war, daß mehr, als die erlaubten fünf Personen dazu kommen würden.

Fünf Personen sind wahrscheinlich keine Demonstration und es kamen auch an die hundert Leute zur Albertina zum Hrdlicka-Denkmal gegen den Faschismus über das ich ja schon einen Text geschrieben habe und interessant war, wer daran teilgenommen hat, nämlich unter anderen Martin Sellner von den Identitären und Maria Stern von der Liste Jetzt.

Interessant, interessant, wenn nicht ein wenig sehr verrückt, daß wir jetzt eine grün-türkise Regierung haben mit Werner Kogler als Viezkanzler und Rudi Anschober als Gesundheitsminister, der eigentlich sehr besonnen und smpathisch wirkt und sich ausgerechnet Minister Kickl und der Chef der Identitären gegen den Verlust der Freiheit einsetzen und das ist ja, was ich befürchte oder immer noch sehr dystopisch finde, wenn ein alter Mann,  der mit seinem Bruder eine Apotheke betritt, eine Strafe von fünfhundert Euro bekommt, die er, weil er Mindestrentner ist, nicht zahlen kann und dafür vielleicht zehn Stunden ins Gefängnis muß.

Verrückt, verrückt, das Leben im dystopischen Raum in dem wir jetzt seit über sechs Wochen leben und eine weitere Seltsamkeit in Zeiten, wie diesen wäre  vielleicht noch, daß ich in letzter Zeit nie nie so gut gegessen habe, wie jetzt, da der Alfred, um die Wirtschaft zu retten immer zum “Fruth”, um gute Törtchen geht, Calamari bratet und Saltimbocca umd guten Rotwein und Sekt gibt es auch.

Kein Maiaufmarsch mehr?

Ich bin ja, wie ich immer schreibe als Tochter eines sehr aktiven SPÖ-Funktionärs in einem dieser schönen, wohl nicht so berühmten alten Gemeindebau aus den Zwischenkriegsjahren aufgewachsen und mit meinen Vater und meiner 1978 verunfallten Schwester Uschy, glaube ich, Jahr für Jahr beim Maiaufmarsch von der Hernalser Remisse zum Rathausplatz marschiert, habe da einmal dem Bürgermeister Jonas einen Maiglöckchenstrauß in die Hand gedrückt, den ich wohl vorher von irgendwem bekommen habe, das Bild war, glaube ich, in der AZ und später ein anderes, wo ich mit einer Reihe Mädchen in einem weißen Kleid, das unten einen rotweißroten Streifen hatte, mit der Tanz- oder Rhytmmikgruppe der Kinderfreunde, die ich jahrelang besuchte, die Alserstraße in Richtung Rathausplatz entlangmarschiert bin und da kann ich mich erinnern, daß es mir schwer gefallen ist, den Rhythmus einzuhalten, also im Gleichschritt zu spazieren.

Später bin ich nicht mehr mitgegangen, habe ich die sozialistische Gesinnung im Gemeindebau, wenn auch vielleicht liebevoll gemeint, als soziale Kontrolle empfunden und das erste Mal, als ich wählen konnte, da war ich zwischen neunzehn und einundzwanzig, denn da wurde das Wahlalter ja von einundzwanzig auf neunzehn hinabgesetzt und ich habe schon studiert, aus Protest gegen meinen Vater, die ÖVP, gewählt und dann nie  wieder, wie ich beteuere und in Zeiten, wie diesen schon gar nicht und so bin ich am ersten Mai auch nicht mehr mitmarschiert.

Am ersten Mai  1981 wurde der  Stadtrat Nittel ermordet, dessen Frau war Kindergartenleiterin und in deren Kindergarten war meine Mutter Helferin, die, glaube ich, mehr katholisch als SPÖ-Parteimitglied war, aber ein guter Mensch, die sich  gern und pflichtbewußt, um andere kümmerte.

Da ist, glaube ich, der Maiaufmarsch ausgefallen und ich habe da, glaube ich, schon Gastarbeiterkinder betreut und kann mich an ein Gespräch erinnern, wo ein solcher Jugendlicher enttäuscht war, nun nicht mehr mit dem Nelken geschmückten Fahrrad zum Rathaus fahren zu können.

Dann kam irgendwann das Jahr zweitausend mit schwarz-blau eins und da kann ich mich erinnern, daß ich mit dem Alfred das erste Mal wieder an einem solchen teilnahm.

Wir sind aber, glaube ich, bei dem der Kommunisten von der Albertina zum Parlament mitgegangen. Vorher waren wir wohl öfter am “Tag der Arbeit” in Harland und da ist ja die kleine Stadt Wilhelmensburg in der Nähe, wo es immer einen traditionellen Kirtag gibt, wo die Standler Süßigkeiten, Unterhosen, etcetera verkaufen, da sind wir öfter mit der kleinen Anna und dem Rad hingefahren.

Später dann regelmäßig der Maiaufmarsch der KPÖ und weil, der immer etwas später als der Sozialisten war, sind wir dann zum leeren Rathausplatz geschlendert, das Cover von der “Viertagebuchfrau” zeugt davon und haben da öfter die Ruth getroffen, die ja, glaube ich, eine aufechte Sozialistin ist und mit der roten Nelke und öfter Mal dort begegnete.

Ein paarmal bin ich später auch zuerst mit den Sozialisten von Margareten marschiert, beziehungsweise zum Rathausplatz gegangen und dann zurück zur Albertina. Bin da aber seltsamerweise nie ganz vorne, also bis zur Tribüne, wo der  winkende Bürgermeister steht, gekommen, sondern meistens dort am Spalier stehengeglieben, wo ich ein paar Bekannte getroffen habe. Einmal kann ich mich erinnern, war ich da mit der Ruth und dem Robert Eglhofer, der ja, glaube ich, auch eher katholisch als sozialistisch ist, als der Bundeskanzler Faymann vorübermarschierte und ausgerechnet neben uns Bekannte traf, denen er die Hand gab. Das wurde natürlich von einem Kamerateam gefilmt und dem Robert war es, glaube ich, peinlich, etcetera.

Vor ein paar Jahren am dem legendären ersten Mai, als der Bundeskanzler Faymann bei seiner Ansprache ausgebuht wurde und dann bald darauf zurückgetreten ist, waren wir wieder einmal in Wilhelmsburg, ich und der Alfred, die Anna hat da, glaube ich,  noch in Wien gewohnt, es hat uns aber nicht mehr so gefallen und der Alfred war enttäuscht, den legendären Auftritt verpasst zu haben.

Früher sind  die Straßenbahnen am ersten Mai gefahren, damit die Fahrer und die Schaffner mitmarschieren konnten, das wurde irgendwann abgeschafft oder nur soweit eingeschränkt, daß man auf den Zufahrtswegen marschieren konnte.

1989 bin ich von St. Pölten zuerst nach Wien und dann nach Klagenfurt gefahren, weil ich ja zu einer Lesung beim “Preis der Arbeit”, den es da einige Jahre gegeben hat, eingeladen, beziehungsweise in die engere Auswahl gekommen bin und am nächsten Tag mit dem Blumenstraß und der Irma Schwager, die ja, glaube ich, KPÖ- Frauenvorsitzende war und dort wahrscheinlich bei einer Maiveranstaltung war, zurückgefahren.

Ein paar Mal bin ich mit der KPÖ-Margareten mitgegangen und habe vorher mit ihnen gefrühstückt. Da hat, kann ich mich erinnern, ein Polizist die paar Hansln, die da zur Albertina wollten, durch den Verkehr am Karlsplatz geleitet und voriges Jahr hatte ich zwar keinen Gips mehr, aber das Gehen war sehr schwierig, der Alfred war mit dem Karl auf Reise, am Tag vorher war unser zweiter Spaziergang im öffentlichen Raum zur “U-Bahnkunst”, wo auch nur ein paar Hansln mitmarschierten und die alle den Kopf schüttelten, als ich sie fragte, ob sie zum Maiaufmarsch gehen würden?

Ich habe es dann auch nicht getan, sondern stattdessen meine Abrechnung gemacht und mir per lievestream das Maifest der FPÖ angehört. Es waren ja Europawahlkampfzeiten und mir die Aufregung gegeben, die entstand, weil die SPÖ bei einem Maifest, der von ihr engagierten Musikgruppe, das Singen eines Gabalier-Liedes durch Stromabschaltung verbieten wollte.

Das war noch kurz vor Ibiza, heute ist alles anders, nicht nur, daß Herbert Kickl nicht mehr Innenminster ist und wir eine türkis-grüne Regierung haben, nein, Corona hat uns überallen. Es gibt Ausgangsperren, Massenansammlungen sind  verboten und die sozialistischen Parteireden sollen, wie ich höre, per Livestream veranstaltet werden.

Also kann ich auch heuer in Ruhe meine Abrechnung machen und mich in meinen ersten MaiArchiven umsehen und mich an das starke rote Wien zurückerinnern, bis dann an einem zwölften Februar der Austrofaschimus kam und an dem darauffolgenden ersten Mai ist es, glaube ich, einen illegalen Spaziergang gab, an dem mein Vater höchstwahrscheinlich dabeigewesen ist, habe ich gedacht, aber dann wurden ja die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben, der erste Mai zum “Tag der Freiheit” erklärt und außerdem fünfzehn Demonstrationen angemeldet.

So sind wir, während die SPÖ, eine erste  Mai-Show mit Reden in einem Museum oder Archiv mit Bildern von der ersten Maigeschichte und vom Karl Marx Hof, glaube ich,  mit Pamela Rendi-Wagner und Michael Ludwig, zelebrierte, mit den Alfred an der Kundgebung der Türken und der Kurden vorüber zur Albertina gegangen, wo es schon vor einer Woche eine Demo mit Martin Sellner gab, um zu schauen, was da passiert.

Es waren auch schon die Polizei und einige Leute da, Gerald Grassl und den Freund der Doris Nußbaumer habe ich erkannt, wir sind nach einer Weile ein Stück losgegangen, mußten am Ring warten, bis die Türken und die Kurden vorüber waren und marschierten dann seltsamerweise statt zum Parlalment zum Ballhausplatz, weil es, wie ich herausfand, keine Kundgabeung der KPÖ, wie erwartet, sondern eine von Gerald Grassl angemeldete war, der dann auch eine Rede hielt.

Wir haben vor der Oper auch die Ruth angerufen und uns mit ihr getroffen und sind dann noch ein bißchen auf den Rathausplatz gegangen, wo statt der Sozialisten, der Vertreter der “Kubanischen Gesellschaft” und noch andere Gruppen den ersten Mai hochhielten.

Um halb sechs gab es am Heldenplatz noch eine Demo für Kunst und Kultur mit zwei Meter Abstand, wo die Reporterin ohne Grenzen Rubina Möhring, die Regisseurin und Schauspielerin Ruth Breuer und noch einige über den Notstand, den die Künstler ausgesetzt sind, eine Rede hielten, die von Susanne Scholl habe ich versäumt, weil ich erst später hingekommen bin, aber eigentlich müßte ich ja meinen Freund Uli Recht geben, ich bin zwar keine Hobbyautorin, noch immer nicht, da ich aber keine Lesungen habe, die mir ausgefallen sind, habe ich keine fehlenden literarischen Einnahmen, denn gelebt habe ich immer von der Psychologie, die Ruth hat mir aber am Vormittag erzählt, daß ihr einige Lesungen ausgefallen sind und sie auch nicht weiß, ob ihr geplantes nächstes Buch erscheint.

Gekannt habe ich von den ungefähr hundert Teilnehmern niemanden, das ist zwar mit Masken wahrscheinlich etwas schwer, ich habe aber keine Autorenkollegen von der GAV oder so gesehen.

Lesen in Corona-Zeiten

Nachdem der “Welttag des Buch” vorbei und wahrscheinlich trothz schon wieder geöffneter Buchhandlungen, natürlich mit Mundschutz, Sicherheitsabstand und nur einer Person pro zwanzig Quadratmeter, etwas anders, als sonst geworden ist, widme ich mein heutiges Krisentagebuch dem Lesen, was ich, könnte man so sagen, schon längst tun hätte sollen und das auch schon habe, denn eigentlich hat ja alles, das heißt meine Beschäftigung mit der Krise mit der Absage der Leipziger Buchmesse angefangen. Da war das Virus gerade in Italien angekommen. Es gab die ersten Todes- und auch die ersten Quarantänefälle und da kamen auch die entsprechenden Literaturempfehlungen.

“Lest Camus “Pest!” hat zuerst Wolfgang Tischer vom Literaturcafe empfohlen. Später folgten ihm andere und es gab auch Gruppenlesungen aus diesem Buch, das ich, wie ich mich erinnern kann, im Sommer 1973 nach meiner Matura im Gartenhäuschen meiner Eltern mitten drin in meiner philosphischen und Weltveränderungskrise im Gartenhäuschen meiner Eltern mit Begeisterung gelesen habe.

Das lese ich jetzt nicht noch einmal, denn das tue ich angesichts meiner Bücherberge ja selten, daß ich ein Buch zweimal lese, als ich mich im Rahmen meiner “Berührungen” mit Stefan Zweig beschäftigt habe, habe ich das mit “Der Welt von gestern” getan, aber jetzt hatte ich die Bücher von “Leipziger Buchpreis” angefragt und noch andere Neuerscheinungen vor mir.

Ein Verlag hatet auch eine vierzehn Bücher-Empfehlung für jeden Tag der Quaratäne je eines. Die Pest war natürlich dabei und als dann in Österreich die Maßnahmen eingesetzt wurden, haben die Autoren, deren Lesungen abgesagt wurden, ihre Lesungen ins Netz gestellt.

Es gab und gibt die “Corona-Lesungen”, die “Corona -Tagebücher”, etcetera und ich habe, als die Veranstaltungen abgesagt wurden und ich infolgedessen auch am Abend in die Badewanne gestiegen bin, und gelesen und gelesen habe und die ersten Bücher über die Krise sind auch erschienen.

So hat mich “Rowohlt” darüber informiert, daß der Bestsellerautor Paulo Giordano, von dem ich ja zwei Bücher gelesen habe und das dritte auch gefunden habe, ein Sachbuch über “In Zeiten der Ansteckung” geschrieben hat, in dem er über die situation in Italien informiert. Das habe ich angefragt, auch versucht es über Netgalley zu bekommen, habe aber da noch auf Nele Pollatscheks “Brexit oder Oxbrigde-Buch” gewartet und dieses dann in Zeiten als Boris Johnson wegen Covid 19 auf der Intensivstation lag auch bekommen, als PFD nicht alsBuch, denn die Krise hat ja  auch die Grenzen zugemacht und so scheinen Bücner aus Deutschland nicht oder nur sehr schwer zu mir zu kommen und als mich “Rowohlt” gefragt hat, ob meine Adresse stimmt, weil sie soviele Bücher zurückbekommen, habe ich an den “Berlin-Verlag” und auch an “Suhrkamp” geschrieben und gefragt, ob sie mir das “Oxbridgde-Buch” und das von Lutz Sailer, das trotz Zusagen nicht gekommen ist, vielleicht als PDF schicken können?

Sie haben und da meine Leseliste sowohl, was das Backlistlesen, als auch die Neuerscheinungen trotzdem sehr lang ist, hatte ich auch keinen Lesemangel und habe gelesen und gelesen, was ich ja sehr gerne tue und auch alles quer durch den Gemüsegarten, die “Leipziger-Buchpreisbücher” sofern sie zu mir kamen, dann die Neuerscheinungen, da waren interessanterweise einige Krimis dabei und dann auch einige deutsche oder österreichische Neuerscheinungen von denen ich mir vorstellen können, daß sie demnächst, das heißt wenn es das dann noch gibt auf den “Deutschen oder Österreichischen Buchpreislisten” stehen können. Das heißt wiederum der “Deutsche- und der österreichische Buchpreis”, der Schweizer ebenfalls, sind ausgeschrieben, die Juries bestellt, die Bücher werden eingereicht und werden wohl, wenn nicht die Verlage vorher pleite gehen, gedruckt. Ob es die Frankfurter-Messe in diesem Sinne geben wird, kann ich mir jetzt schwer vorstellen. Aber wir fahren dort ohnehin nicht hin und die zwanzig Bücher kann man ja aus den hundertachtzig oder so eingereichten auf jedenfall aussuchen und notfalls auch wieder übers Internet vergeben.

In Österreich gilt das, was die österreichische Buchmesse und den “Österreicheischen Buchpreis” betrifft dasselbe und da ja sowohl die “Alte Schmiede”, als auch die Hauptbücherei einen Teil ihres Programms online ablaufen läßt und der Hauptverband Katja Gassner dafür engagiert hat, daß sie mit österreichischen Autoren spricht, bin ich ja diesbezüglich ganz gut informiert, habe sowohl einige österreichisches als auch deutsche Neuerscheinungen, wie  beispielsweise Bov Bjergs “Serpentinen” gelesen und das neue Buch der Claudia Bitter bei “Klever” angefragt, ob ich es bekomme ist noch nicht so klar und auf zwei mir schon versprochene “Diogenes-Bücher” wartn ich auch noch, dafür ist jetzt das PDF des Giordano- Buchs zu mir gekommen und so kann ich das, was man während einer abgesagten Buchmesse, das habe ich ja schon ganz am Anfang geschrieben und während der Ausgangssperre, die ja trotz der ganzen Diskussion über die schrittweise Geschäftsöffnunge  und der schrittweisen Sport. und Veranstaltungsbeginn immer noch gilt, am besten tun kann, nämlich lesen lesen, lesen.

Ich habe Margit Heumann ja ein wenig verstört, als ich ihr kommentierte, daß ich mich sicher nicht mit Maske in die “Alte Schmiede” setzen werde. “Man gewöhnt sich an alles!”, hat sie mir geantwortet “und ich gehe damit schon einkaufen!”

Da habe ich das Glück das das der Alfred für mich tut, dem es Spaß macht, die Verkäuferinnen damit zu schreken, daß er sich ein rotes Kopftuch so wie ein Bankräuber oder ein Wildwestheld um sich herumbildet. Das habe ich gerade in einer Eugen Szene in meinem “Kein Frühlingserwachen” so beschrieben, wo ich ja die Corona-Krise herrlich aussnütze, wie ich ja auch meine Eindrücke eigentlich gleich zu Beginn beschrieben habe, als Zeitdolument für die Nachwelt, habe ich Xeniana kommentiert, worauf sich der Uli mokierte, wer sich wohl für meine Zeitdokumente interessen würde?

Weiß ich nicht, ob das jemand tut. Ist auch egal und vielleicht nur für mich wichtig alles aufzuschreiben und was mich ja an der Krise am meisten stört, sind die Polizeimaßnahmen, daß eine Mutter beispielsweise fünfhundert Euro Strafe zahlen muß, wenn sie mit ihrem Kind Ball spielt oder drei Leuten im Wald nachgeschoßen wird, wenn sie den Sicerheitsabstand nicht einhalten. Die Diskussion, ob die Corona-App verpflichtet sein wird und ich einen Schlüßel mitnehmen muß, wenn ich kein Handy habe oder, daß Kriminalbeamte eingesetzt werden, um positive Geteste nach ihren Kontakten zu fragen.

Das stört mich und finde ich bedenklich, auch wenn der <innenminister immer lächelt und sich bei den “Österreicher und Österreichinnen und den in Österreich lebenden Menschen!”, dafür bedankt, daß sie die Maßnahmen so  brav einhalten und ich da immer denke, daß wir sehr aufpassen müßen, daß wir diese Entmüdigungen nicht noch haben, wenn Corona längst vorbei ist.

Also, es ist das Ärgste, was ich je in meinem Leben erlebt habe, daß ich mich, wie in einem dystopischen Roman dabei fühle und das jetzt auch meinen an “Alzheimer” erkrankten Egon so erleben lasse, habe ich schon geschrieben und sonst geht es mir gut.

Ich gehe wenig aus dem Haus, war nur vorigen Sonntag mit dem Alfred auf der Mostalm, wie wir das, wenn wir Sonntags in Wien sind ja immer tun, wenn ich das mit den Schüßen da schon gewußt hätte, hätte ich es vermieden,  lese und schreibe viel, auch wenn das niemanden interessiert, was ich über Corona denke und wünschen tue ich natürlich auch, daß mein Corona-Tagebuch wie mein übrigers “Literaturgeflüster” viel gelesen wird und sich vielleicht auch einige Leugte für meine selbstgemachten Bücher, das “Lese und Schreibebuch”, das jetzt an die Druckerei gehen kann, das “Fräulein No”, das noch beim Alfred liegt und das “Kkein Frühlingserwachen” das  umständlebedingt ein Corona-Roman, obwohl es gar nicht so geplant war, werden wird und an dem ich zwischen meinen Stunden, von denen ich ein Drittel telefonisch mache, eifrig auf der Terrasse schreibe.

Und natürlich wirkt sich diese Quarantäne auch auf meinen Bücherzugang aus. Da kommen Erstens, wie schon erwähnt, jetzt vermehrt E-Books oder PDFs herein, die ich ja nicht so gerne lese und wenn ich wenig aus dem Hause gehe, komme ich auch nicht zu den Bücherschränken.

Ein wenig doch natürlich, wenn ich zum Briefkasten muß oder die Plastikflaschen entsorge und so habe ich in den letzten Tagen auch Dominik Bartas “Vom Land” von dem man jetzt  sehr viel hört, Constantin Göttferts “Steiners Geschichte”, wo ich schon einmal die Präsentation in der “Alten Schmiede” hörte und als Letztes besonders erfreulich, weil es mir noch fehlte Gertraud Klemms “Erbsenzählen.”