Kulturproteste und Corona-Demos

Ich bin ja in den letzten Wochen viel zu Hause geblieben, sind ja ab Mitte März die Veranstaltungen weggefallen, dann wollte der Alfred bis Ostern nicht die Wochenenden in Harland verbringen und dann kam schon die Maskenpflicht und weil ich die nicht mag und der Alfred sowieso gerne einkaufen geht, war ich bis Ende April nur ein Wochenende in Harland und dort sehr viel Radfahren, dann ein paarmal auf der Bank um Zahlscheine aufzugeben, beim Briefkasten, beim Plastikcontainer und natürlich beim Bücherschrank und dann und das ist eigentlich sehr interessant und spannend, ab ersten Mai auf Demonstrationen.

Da war zwar noch nicht so klar, ob man dort nicht auch Masken tragen muß, beziehungsweise ob solche überhaupt möglich wären, weil bis Ende April ja keine Ansammlungen, jetzt, glaube ich, dürfen die auch nicht größer als zehn Personen sein. Aber in Berlin hat es, glaube ich, schon seit Ende März oder Anfang April Anti Corona-Demos gegeben, da kann ich mich erinnern, daß ich mich, als ich das erste Video darüber gesehen habe,  noch gewundert habe, daß sowas dort möglich ist, da habe ich das in Österreich noch für undenkbar gehalten. Dann war eine, ich glaube, am Freitag vor Ostern am Albertinaplatz, die war eigentlich nicht legal, weil sich der Veranstalter, ein Lungenfacharzt namens Dr. Fiala, das Maskentragen verweigerte, die Leute sind aber trotzdem gekommen und wieder interessanterweise, Martin Sellner von den Identitären und Maria Stern von der “Liste jetzt”, also ein totaler Gegensatz, von links und rechts und in den Medien hat man auch, wie in Berlin von Verschwörerungstheoretikern gesprochen und eigentlich  fast erschreckend, daß eine Demonstration gegen die Einschränkung von Freiheitsrechten den Rechten zu überlassen ist, denn von den Linken und den Grünen war diesbezüglich nicht viel zu hören oder vielleicht doch ein bißchen, am ersten Mai, nur die Demo zu der wir eigentlich wollten, haben wir nicht gefunden, beziehungsweise versäumt, weil wir zwischendurch essen waren und es ja immer noch keine offenen Restaurants gibt.

Es gab am Nachmittag des ersten Mais auch eine Protestversammlung der Kunst und Kulturschaffenden und deren Protest hat sich in der letzten Zeit sehr verstärkt, weil jetzt ja alle offnen können, am fünfzehnten Mai, die Restaurants, in zwei Wochen die Hotels und die Bordelle habe ich gehört, haben auch schon aufgemacht, aber bei Kunst und Kulturn noch alles zu, weil die Schauspieler, was deren Protest noch einmal erregte, laut der Staatssekretärin Ulrike Lunacek ja sehr viel spucken und so gab es beispielsweise von Lukas Resetarits einige starke Videos und am Donnerstag eine Pressekonferenz der SPÖ, wo Julja Rabinowich, die Schauspielerin Gerti Drassl, der Puppenspieler Nikolaus Habjan und der Regisseur Markus  Schleinzer ihren Unmut äußersten. Gerhard Ruiss was mich ein wenig wunderte, war nicht dabei, aber da habe ich  in den letzten Tagen einige Fragebogen ausgefüllt, obwohl ich ja da wieder nicht direkt betroffen bin, denn wer keine Lesungen hat, dem können sie nicht abgesagt werden und ich ja, obwohl ich in der letzten Zeit  besonders viel schreibe, nicht nur einen Corona-Roman, sondern auch ein diesbezügliches Gedicht und immer wieder CoronaBestandsaufnahmen, schon mein sogenanntes “Requiem” also mein zweites “Literaturgeflüstertbuch” über “Mein Schreiben meine Bücher” erschienen ist, aber keine Angst ein wirkliches Requiem ist es nicht, schreibe ich ja derzeit fleißig, wenn auch meine literarische Bestandsaufnahme oder ein Stück Literaturgeschichte und die Aussendung von der ich ja immer schreibe, habe ich jetzt auch gemacht, beziehungsweise vier Bücher weggeschickt.

Eines an die NB, eines an den Gerhard Ruiss, eines an die Frau Danielcyck und eines an die “Alte Schmiede”, ob das was bringt, weiß ich nicht, bisher haben meine Aussendungen nie sehr viel gebracht.

Ich würde es mir aber wünschen und Corona-Zeit ist für mich ja Schreibezeit, aber auch und das nicht nur, weil man da ohne Maske hingehen kann, auch Demonstrationszeit, denn ich bin ja auch sehr unzufrieden mit der Situation, vielleicht nicht so wütend, wie der Alfred, dem das Ganze ja sehr beschäftigt, aber ich fühle ich sehr eingeschränkt, möchte weder Maske, noch Überwachungsapp und wenn der Sicherheitsabstand einmal nicht eingehalten wird, kann man auch ein Strafmandat bekommen, was ich  eigentlich kindisch finde.

Die Menschenrechte also wieder zurück bekommen und vielleicht ebenfalls den Corona-Wahnsinn stoppen, obwohl ich da noch immer nicht unterschrieben habe, weil ich das bei der FPÖ nicht möchte und  auch nicht mit den Identitären auf eine Demo gehen, trotzdem habe ich das heute getan, denn da waren ja einige dieser jungen Burschen, die auch noch ihre “Stopp den großen Ausstausch-Zettel” verteilten, obwohl die Veranstalter betonten, daß sie weder link noch rechts, sondern nur wütend wären.

Aber eigentlich schade, daß der Protest  nur von dort kommt, was sich vielleicht langsam verändert, denn die Zahl der Teilnehmer steigt stetig an und es gibt auch mehrere Initativen, denn eigentlich wollte ich ja an dem “Wir gemeinsam-Demo Spaziergang”  mitgehen, der sich jeden Samstag vom Josefplatz zum Donaukanal begibt und habe mich diesbezüglich auch mit Cornelia Stahl verabredet, um ihr mein neues Buch zu geben, aber die “Iinitative für edivdenzbasierte Corona-Informationen” traf sich am Donnerstag um fünf am Ballhausplatz und so habe ich derzeit ein dichtes Demonstrationsprogramm und bin am Donnerstag, wie eine Zeitlang vor einem Jahr  öfter bei den Donnerstagsdemonstrationen am Ballhausplatz gestanden.

Ein anderes Publikum ein anderes Thema, aber, vielleicht leisere “Kurz muß Weg!-Rufe” hat es auch gegeben, aber der hat und das ist vielleicht auch interessant, jetzt von den “Neos” eine Anzeige bekommen, weil er sich am Mittwoch im kleinen Walsertal mit den Bewohnern dort getroffen hat, die den Abstand nicht eingehalten haben und Maske hat er auch nicht getragen, was vielleicht ein gutes Zeichen ist, daß sich langsam herumspricht, daß das Maskentragen im Freien nichts bringt und man sonst nur die Bakterien einatmet, die vielleicht schädlich sind und außerdem, trägt man sie länger, auch zu wenig Sauerstoff bekommt.