Wieder Hör!Spiel!Festival

Und diesmal ganz gehört, so daß ich herausbekommen habe, wie das mit den Hörstücken am Beginn und den eingeladenen Autoren, die diesmal Friedrich Hahn und Renate Pittroff waren. Annalena Stabauer, die Kuratorin oder Moderatorin erklärte gleich, daß es diesmal um die Produktionsbedingungen geht und stellte dann den 1952 geborenen Friedrich Hahn den langjährigen “Textvorstellungs-Moderator” einmal hat er mich auch eingeladen vor, Mitglied des Literaturkreises Podium. Von da kenne ich ihn, glaube ich, weil ich einmal, lang lang ist her, in den Achtzigern wahrscheinlich, einen Text darin hatte oder war das eine andere Literaturzeitschrift, die er damals betreute, die “Dichtermeile” in der Porzellangasse hat er moderiert, da war ich, glaube ich, höchstens einmal, aber einmal in einem Theater in der Porzellangasse und er hat mich auch auf die Idee gebracht, daß ich zu meinen sechzigsten Geburtstag meine damals dreißig vorhandenen Bücher vorstellen könnte, denn er hat das auch einmal so gemacht und daher offenbarschon viele Bücher geschrieben. Einige habe ich gefunden, ob gelesen weiß ich jetzt gar nichtso genau. Er macht auch Schreibwerkstätten und legte dazu die Einladungskarten öfter in der “AS” auf, so daß ich sie mir mitgenommen habe.

Daß er auch Hörspielautor ist, habe ich auch nicht gewußt, aber ich bin ja, wie beschrieben, keine so besondere diesbezügliche Spezialistin und das Geheimnis mit der ersten Schiene des Abends besteht darin, daß sich die eingeladenen Autoren je ein Hörstück aussuchten, über das sie dann sprechen sollten.

Friedrich Hahn hat das mit Gerwalt Brandls “Turm von Babel” gemacht, das 1979 von Heinz Hostnig im norddeutschen Rundfunk produdziert wurde und Gerwalt Brandl, den kenne ich doch, habe ich gedacht. Friedrich Hahn hat dann etwas von seiner Maturaklasse erzählt und, daß er da in einer Galerie Gerwalt Brandl kennenglernt hat und mit ihm in einer Schreibgruppe schon damals ein Hörspiel herausgeben wollte. Ich verbinde den Namen des 1939 geborenen aber mit dem “Institut für Wiener Schreibpädagoik”, das die einzige Schreibwerkstattm die es in den Siebzigerjahren in der VHS Stöbergasse gab und das der Vorläufer des “Institut für Schreibpädagogik” ist, daß dann Petra Ganglbauer weiterentwickelt hat.

Das Stück das Friedrich Hahn ausgesucht hat, kann man, wie er sagte, nicht nacherzählen, ist es doch reine Sprachakrtobatik oder Lautpoesie. Er wollte dann Tonbeispiele haben, was nicht so einfach war, da das Budget das, der “AS” zur Verfügung stand, um sich die Rechte der Wiedergabe zu erkaufen, gerade für sechzig Sekunden reichte, trotzdem waren das fünf Ausschnitte, von denen ich aber nur gerade eines hörte, weil mir der Computer zwischendurch abstürzte. Friedrich Hahn las aber noch einen Text,den er darüber geschrieben hat und dann sein Vorwort, das er zu dem “Podiumportrait” von Gerwalt Brandl siebzigsten Geburtstag geschrieben hat, gelesen.

Dann kam die 1963 geborene Rente Pittroff, die ich eigenlich als Hörspielregisseurin von der “Langen Nacht” oder den “AS-Veranstaltungen” kenne, sie sprach wieder über ein Heiner Müller Stück,”Verkommene Ufer”, das der Regisseur Heiner Goebbels auf über eine Stunde aufgepäppelt hat, obwohl der Text nur aus zweieinhalb Seiten besteht.

Dann kam das Gespräch über die Produktionsverhältnisse, das Annalena Stabauer unter den Titel “Alles ist möglich, alles ist erlaubt?” gestellt hat. Annalena Stabauer begann diesmal mit Rente Pittroff, die einige Peter Pessl Stücke gemacht. Aus einem “Und doch nahe genug kein Wort” wurden Ausschnitte gebracht. Renate Pittroff erklärte dann auf Friedrich Hahns Frage, daß Peter Pessl,den ich ja auch sehr gut kenne, ihr seinen Text übergibt, so daß sie volle Freiheit hat, ein Hörspiel daraus zu machen. Das zweite Hörbeispiel war “Der Kopf des Vitus Bering” von Konrad Bayer, für das Renate Pittroff Regie geführt hat und und während ich mich noch wunderte, daß Annalena Stabauer zu ihrem Abend neben einem Autor auch eine Regisseurin eingeladen hat, kam ich darauf, daß Friedrich Hahn zwar der Autor seiner Hörspiele ist, hat diese aber offenbar im Gegensatz zu Peter Pessl, der nie ein Hörspielstudio betreten hat, auch selbst aufgeführt und zumindestens in einem als Regisseur fungiert hat. Er hat sich auch seine Schauspieler ausgesucht, so hat er in dem Stück über den schizophrenen Maler Adolf Wölfli “Adolfzwo und das ewige Kind Doufi” Gerwalt Brand, den Wölfli sprechen lassen und in dem Hörspiel über Jean-Luc Godard “Die Tage der weißen Steine” Vintila Ivanceanu. Beide Stücke sind schon in den Achtzigerjahren entstanden und dann wurde über Konrad Zobel und Alfred Treiber diskutiert, die ja früher in Ö1 für die Hörspiele verantwortlich waren und einen guten Draht zu ihren Autoren und Regisseuren hatten, während heute offenbar alles anders ist. Die Sendeplätze und Sendezeiten sehr gekürzt wurden und der ORF auch offenbar viel in die Sparte “Kunstradio” verlegt hat.

Wieder ein interessanter Abend wieder mit viel experimenteller Hörspielliteratur, während ich Friedrich Hahn eher füreinen realisitischen Autor halte, der auch viel Lebendigkeit und unkoventionelle Ansichten in die Diskussion hineinbrachte.

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