Literarischer Lenz statt Wildganspreis

Als mir Stephan Teichgräber vor ein paar Tagen die Einladung zum “Literarischen Lenz” schickte, habe ich kurz geflucht, denn das Programm begann am Mittwoch und da wurde auch der “Wildgans-Preis” an Daniel Kehlmann vergeben und da gehe ich immer gern hin.

Also nur am Donnerstag, da hätte ich sonst den Versuch zur Donnerstagsdemo zu gehen, geplant, obwohl ich das Mittwochprogramm attraktiver fand, dann machte mir wieder mein Körper einen Strich durch die Rechnung, denn ich habe mich in den letzten Wochen offenbar zu viel angestrengt oder verkrampft, so daß plötzlich meine Hämorrhoiden, die ich seit der Geburt der Anna habe, zu bluten anfingen, so daß ich, als das nicht aufhörte, doch zum Arzt, beziehungsweise zum Gesundheitszentrum in die Mariahilferstraße gegangen bin und dann ist sich das “Centrope” in der Münzwardeingasse in dem Theater das jetzt “Arche” heißt, ganz gut ausgegangen ist und ein Buffet, sprich Brötchen, hat es am Schluß immer auch gegeben.

Und das Programm war toll, obwohl dann doch wieder alte Bekannte, denn Radka Denemarkova habe ich schon im Vorjahr in der “Gesellschaft für Literatur” gehört, sie war auch in “Leipzig” prominent vertreten, jetzt aber nicht aus ihrem neuen Buch, sondern aus einem das noch nicht auf Deutsch erschienen ist, gelesen, sie auf tschechisch, die deutsche Übersetzung hat wieder ein Schauspielschüler übernommen, obwohl Radka Denemarkova sehr gut Deutsch spricht.

Dann kam das GAV-Mitglied Marian Hatala, das von Beppo Beyerl eingeführt wurde, der da die Verbindungsachse zwischen Deutschk Slowakisch und Tschechisch betonte, gelesen hat er aus seinen “Nonsense-Gedichten “Zwei Pottwale am Boden der Badewanne”, die von Stephan Teichgräber übersetzt wurden.

Thomas Raab “Walter muß weg” habe ich schon gelesen und mich ein bißchen über Thomas Raab geärgert, der ja bei seinen Lesungen mehr daherschwatzt, als er liest, so fragte er, wer unter den Besuchern Walter heißen würde und erzählte , daß der den Bundeskanzler Kurz schon mal am Klo getroffen habe, wohl um zu betonen, daß der dort auch menschlich ausgesehen hat und hielt am Schluß ein Plädoyer für den Satz “Wir schaffen es!”, ja wo ein Wille ist, ist ein Weg, schreibe ich den Uli in diesem Fall immer und Barbi Markovics hat das Centrope ein bißchen gesprengt, kommt sie ja ursprüglich aus Begrad, obwohl sie als Wiener Autorin gehandelt wurde, trotzdem hat sie ihre “Sette fontane” ein Stück auf Serbisch vorgestellt.

Ein Buch das ich auch schon gelesen habe, also hätte ich doch nicht soviel versäumt, den Ungar Karoly Mehes aber schon, denn den habe ich, glaube ich, noch nicht gekannt und er las mit einer Schauspielschülerin ein Stück aus einem auch noch nicht auf Deutsch erschienenen autobiografischen Roman oder einer Prosaarbeit, in dem es über Krankheit und Kindheit geht.

Am Donnerstag ging es dann mit der Präsentation der slowenischen Literaturzeitschrift “Fraktal” weiter, in der auch die 1970 geborene Slavka Liptakova Texte hat. Hier las sie aus ihren Text “Herz”, wo es um einen herzkranken Mann geht, der mit seinem Hund spazieren geht. Der Ungar Terey Janos wurde ebenfalls 1970 geboren, er las aus seinem Buch “Die Toten von Kali”, wo Hamlet in Klausenburg aufgeführt wird.

Den 1971 in Linz geborenen Stefan Kutzenberger, dessen roman bei “Deuticke” nicht bei “Hanser” erschienen ist, habe ich schon am Montag kennengelernt. Glücklicherweise las er zum Großteil andere Stellen und zwar, die wo es um Linz geht, weil Kutzenberger dort Friedinger besucht.

Dann folgte noch ein Gast, bevor es zu Marie Luise Lehner und ihr feministes “Im Blick” ging, nämlich der 1976 geborene Tscheche Karel Vesely, in dessen Buch es um den Aufstieg oder Abstieg einer Band ging.

Sehr interessant die Literatur des Centropes könnte man so sagen, danach gab es wieder das sogenannte gesellige Treiben, wo es diesmal neben den schon bewährten Brötchen, auch eine Mehlspeisspende des slowakischen Kulturinstituts gab.

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