Wieder normaler Bachmannpreis?

Eigentlich wollte ich am Mittwoch ins Literaturmuseum gehen und der Lesung von Thomas Arzt zu lauschen. Dann habe ich mich nach meiner vier Stunde auf die Terrasse gesetzt und begonnen meinen vierzehn Jahre “Literaturgeflüster-Artikel” zu konzipieren und habe mich dann entschlossen doch zu Hause zu bleiben und mir die “Bachmannpreis-Eröfnung” wieder live zu geben, der heuer zum sechsundvierzigsten Mal stattfindet und seit 2019 wieder normal, also live vor Ort, wenn die Autoren auch, als sie sich angemeldet haben, glaube ich, geimpft sein mußten.

Aber der Impfschutz läßt, wie ich immer höre, ja derzeit nach, die Zahlen steigen wieder an und ich interessiere mich ja bekanntermaßen sehr für den “Bachmann-Preis”.

Hätte sehr gern dort einmal gelesen, obwohl ich wahrscheinlich schrecklich durchfallen würde, also “ersparen mir die Juroren die Einladung”, habe aber schon viel darüber geflüstert -und auch schon ein paar “Bachmannpreis-Texte”geschrieben.

Am Samstag kann ich gleich spoilern wird wieder einer von mir erscheinen, und jetzt also die Eröffnung und da gibt es diesmal wie ich ebenfalls hörte, wieder einige Veränderungen, so daß die eingeladenen Autoren diesmal im Garten und nicht im Saal. Cecile Shortmann und Christian Ankowitsch moderierten beide und die Peisvergabe soll auch nicht mehr live stattfinden. Aber soweit sind wir noch nicht.

Zuerst gab es die üblichen Eröffnungsreden. Die Politiker wurden interviewt, die Sponsoren vorgestellt und mußten sagen, welche Bücher sie lesen und welche Autoren sie lieben?

Musik gab es auch. Dann marschierten die Juroren ein, da gibt es diesmal, glaube ich, keine Änderungen oder ja Insa Wilke ist die Vorsitzende, die dann eine Rede hielt und Cecile Shortmann loste mit dem Notar im Garten die Lesereihenfolge aus.

Da kann ich gleich verraten, daß Hannes Stein von dem ich schon einiges gelesen habe, am Donnerstag beginnen wird und Elias Hirschl von dem, ich hoffe, bald zu seinem “Salonfähig” zu kommen als letzter und Anna Baar, die glaube ich, auch schon einmal gelesen hat, hielt die Festrede.

“Die Wahrheit ist eine Zumutung” und da begann sie, die, glaube ich, auch in Klagenfurt aufgewachsen ist, mit der Jugend der Ingeborg in der Henselstraße. Dann kam sie zu Franz Wurst, dem Kindersychiater, der als ich Psychologie studierte mit Andreas Rett und Hans Asperger top of the state war, dann war er aber in mehrere Mißbrauchsskandale verwickelt und soll auch seine Frau ermordet haben und Anna Baar enthüllte diese Grausamkeiten am Beispiel eines kleinen bettnäßenden Felix und den Skandal mit den Babyficker hat es auch einmal gegeben.

Diesmal gibt es wahrscheinlich keine solchen und Hannes Steins Text “Die königliche Republik”, den ich wegen eines Erstgesprächs größtenteils versäumte, löste unter der Jury größere Verwirrtheit aus. Ist das jetzt ein journalistischer oder realistischer Text, ist der magische Surrealismus wirklich gut getroffen oder ist es vielleicht doch ein betucht altmodischer Text aus den Siebzigerjahren?, obwohl Klaus Kastberger irgendwo darin Donald Trump erkennen wollte.

Man könnte vermuten, die Jury hat vielleicht die drei Stein-Bücher nicht gelesen, weil so etwas wahrscheinlich zu erwarten war und dann kam die 1970 im Wuppertal geborene Eva Sichelschmidt mit dem “Körper ihrer Großmutter”. Ein sehr berührender Text über das Sterben einer über hundertjährigen Frau, der mir gut gefallen hat.

Dann folgte der mit bisher unbekannte 1989 geborene und sowohl in Wien als auch in Berlin lebende Leon Engler mit seiner “Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten”, der eine Zugfahrt nach Karlsruhe und seine Ankunft dort eines Schauspielers beschreibt.

Dann kam es das Pausenprogramm im Garten, das mit einem Kurzfilm über Teresa Präauer eingeleitet wurde und dann über die Diversität in der Literatur, also Autoren mit nicht deutscher Muttersprache, den Schwierigkeiten in der Buchbranche tätig zu werden und der, die durch die Pandemie entstand, diskutiert wurde.

Dann kam zum thema passend, der 1987 in rumänien geborene Alexndru Bulucz, der mit “Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen” genau das thematisierte. Kamen doch Redewenungen wie “Gott ist kein Zigeuner, aber auch kein Eisenbahner” und “Das Licht am Ende des Tunnels kann auch immer ein entgegenkommender Zug sein”, vor. Sehr aktuell, wie auch das Gassparen, das in der Jugend des Autors wohl angesagt war.

Nach der Diskussion in der ich mich auch zu der Pressekonferenz zur Aufhebung der Impfpflicht, hurrah, switschte, ging es zu dem 1975 geborenen und in Hamburg lebenden Andreas Moster, dem “Silberriesen” von einem Vater las, der sich um sein kleines Kind kümmern muß.

Am Freitag begann es dann mit der Lesung, der 1980 geborenen Ana Marwan, die ich schon beim Bloggerdebutlesen kennenlernte. Ihr Text heißt “Wechselkröte” und handelt von einem einsamen Ich, das sich für den Besuch des Briefträgers Blusen bestellt, deren Freundinnen keine Zeit haben und das Internet ihre einzige Verbindung nach außen ist, obwohl sie manchmal mit der neuen Bluse einkaufen fährt, sich zuerst einen Baum und dann eine Kröte bestellt und schließlich schwanger wird oder diese visualisiert. Ein starkes Stück einer Einsamkeitsbeschreibung und FFP2 Masken kommen auch dabei vor. Danach wurde sehr wild darüber diskutiert, wie der Text zu interpretieren ist, ist die Frau eine Eremitin, hat sie sich aufs Land zurückgezogen, gibt es einen Mann, der am Schluß zurückommt, so daß sie sich schließen zum “Absaugen” entschließt?

Als nächstes kam der 1977 in Teheran geborene und in Berlin lebende Behzrad Karim Khani und brachte, wie es Insa Wilke nannte, mit seinem “Vae Victis”, eine Genre-Knastgeschichte. Der Autor wurde von Philipp Tengler eingeladen und die Diskussion schien wieder einmal die Diskrepanzen zwischen ihm und den übrigen Juroren widerzuspiegeln, wo man, glaube ich, aufpassen muß, daß sich das nicht negativ auf den Text und dessen Autor niederschlägt, der mir eigentlich gut gefallen hat, obwohl er in einem Gefängnis spielt und daher die dortige Gewalt schildert, die man natürlich als klischeehaft empfindet kann.

Der nächste Autor Usama Al Sharmani wurde und das ist eine interessante Reihenfolge 1971 Bagdad geboren, erzählte in seinem Portrait viel über sich und die arabische Sprache. Der Text des in der Schweiz lebenden heißt “Portrait eines Verschwindens” und handelt, wie man schon vermuten konnte, vom Aufwachsen im Exil und den Erinnerungen an die Kindheit, an die analphabetische Großmutter und deren Freundin, die die einzige Apothekerin im Ort war.

In der Mittagspause gab es wieder einige Autorenportraits, darunter Tanja Maljartschuk, die auch einmal in Klagenfurt gelesen hat und Anna Baars Festrede wurde auch wiederholt.

Die nächste Leserin war die 1981 in Eisenstadt geborene Barbara Zeman die von Brigitte Schwens-Harant eingeladen wurde und einen Text namens “Sand”, der von einer Italienreise mit einem Josef handelt, vortrug. Ein Krebs wurde diagnostiziert, das Buch einer russischen Autorin gelesen und Kriegserinnerungen reflektiert.

Als letzte Leserin performte dann mit Bart und amerikanischen Akzent, die 1982 in Bonn geborene und in Berlin lebende Mara Genschl einen Text, der “Fenster zum Hof” hieß und brachte damit etwas Action ins Geschehen und in die Diskussion, da hatte ich aber zwei Stunden, so daß ich Lesung und Diskussion versäumte und bin danach zuerst zum “Augustin-Hoffest” und dann in den “Republikanischen Club” gegangen, um dort ein Gespräch über Lyrik zu anzuhören.

Am Samstag ging es mit der 1988 in Fulda geborenen Leona Stahlmann weiter, die mit roten Zopf, rosa gestreifter Bluse und beiger Latzhose im Schneidersitz auf den Teppich saß, der auf der Lesebühne im ORF-Garten aufgelegt war und von einem “Ganz vermeidbaren Wunder” las, in dem sich eine Leda vor einer Kirche in Venedig befindet und über sich, ihr Kind und über die Klimakatastrophen, die sie umgeben, reflektiert, mir durch ihre schöne poetische Sprache auffiel und von Mara Delius als Text aus der Klimafiktion bezeichnet wurde. Dann wurde noch mit Philipp Tingler darüber gestritten, ob der Text kitschig ist oder nicht und Kaus Kastberger thematisierte, wie seltsam es ist, über Klimakatasthropen in schöner Sprache zu schreiben, während einem das Wasser schon zum Hals steht.

Dann kam der 1985 in Düsseldorf geborene und in Wien lebende Clemes Bruno Gatzmaga, der an der Fleischerei Ringl in der Gumpendorferstraße vorbei zum “Forellenquartett” im Wien-Fluß angeln geht, dann zum Stadtpark kommt und dort eine Dose Sardinen isst, ein herrlicher Clip. Sein Text heißt “Schulze” und beginnt, damit “dass Herr Schulze am Morgen hochschreckt und bemerkt, dass er in die Unterhose uriniert hat.”, was seinen Alltag gehörig durcheinander bringt, obwohl er einen wichtigen Pressetermin hat und die Jury dann über die Schwächen des weißen alten Mannes diskutierte.

In der Mittagpause kam dann Katja Gasser, die am Donnerstag noch in der “Gesellschaft” ihre Lieblingsbücher vorstellte und sprach über ihre “Gastlandpläne”. Es gab ein Portrait von Robert Prosser und Marie Therese Kerschbaumer, die manchen, obwohl grand dame, der österreichischen Literatur, wie die Cecile Shortmann vermutete, manchen unbekannt sein wird. Gabor Fonjad trat auf und zwei Kritiker die erzählten, daß es ihnen schnurzegal ist, ob sich eine Dame einen Schnurrbart ins Gesicht pickt. Das denke ich nicht, denn sie fällt damit auf und hebt sich sich von den anderen Lesenden ab und das ist denke ich ungerecht, wenn beispielsweise Joachim Meyerhoff, der Burgschauspieler, seine Texte performiert, während sich ein experimenteller Autor, vielleicht beim Lesen schwer tut und seine Texte herunterstottert.

Dann kam der 1989 in Seligenstadt geborene Juan S. Guse, der wie Cecile Shortmann moderierte, seine Lesung als soziologisches Experiment betrachtet und las auf Einladung von Insa Wilke vom “Fall des Druckabfalls”, der in einem abgeschirmten Basislager im Taunus spielt, wo das Literaturhaus Frankfurt ein Stipendium ausgeschrieben hat und nach Vermißten gesucht wird.

Der letzte Leser, der 1994 geborene Elias Hirschl, Slammeister, “Priessnitz-Preisträger” und laut Alfreds Vorhersagen “Bachmann-Sieger,” ließ sich in seinem Portrait eine Pizza liefern und sein Text “Staublunge” beginnt auch mit einem gelieferten Mittagessen. Dann schreibt der Ich-Erzähler, der Dates mit einem Jonas hat, verschiedene Artikel, über die besten Filme oder Power-Couples des letzten Jahres und läßt sich eine vegetarische Pho vom Tiger-Imbiss liefern. Ein Text über Start-ups und prekäre Arbeitsverhältnisse in einem atemlosen Tempo, von dem jungen Mann in schwarzer Jacke und T-shirt mit roten Fingernägel perfekt vorgetragen, der in eine Katastrophe übergeht.

Ein grandioser Text, den ich wahrscheinlich auch empfehlen und dafür abstimmen würde und das könnte ich auch ab Samstag drei. Allerdings würde ich dazu ein Handy brauchen und habe mir das die letzten paar Jahre vom Alfred dafür ausgeborgt. Aber jetzt ist der auf einem Parteitag der Grünen und kommt wahrscheinlich erst nach acht zurück.

Also nur hier gebloggt, daß ich mich jetzt noch mehr auf das Lesen von “Salonfähig” freue und auch noch den Text von Hannes Stein, der mich auch sehr interessiert, fertig lesen muß. Der von Mara Genschl hat mir nicht so gefallen und ich habe auch den Klagenfurt-Bezug nicht gesehen.

Also für den Samstag fertig, als ich 1996 in Klagenfurt war und am Samstagnachmittag mir “Minimundus” angesehen habe, war ich enttäuscht, daß nicht alle Texte eine Preischance hatten, sondern es eine Shortlist gibt und ich war mit dem Text von Jan Bremer der dann auch gewonnen hat, nicht einverstanden und heuer ist ja alles anders.

Die Autoren lesen mit oder ohne 2G im Garten, Wolfgang Tischer vom “Literaturcafe” ist schon wieder abgereist, um auf einem Festival zu moderieren und eine Shortlist gibt es, soviel ich verstanden habe, auch nicht mehr, sondern die Juroren haben einen bis vier Punkte zu vergeben und wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Um elf wird der Preis am Sonntag dann vergeben und das wird auch neu sein, daß ich erst später wissen werde, wer gewonnen hat oder mir die Verleihung erst nachher ansehen werde, denn die Ruth hat da wieder ein Privatissimum und nachher wenn ich es recht verstanden habe, eine Art Sommerempfang in ihrer neuen kleinen Wohnung und mir bleibt der Nachmittag statt mir “Minimundus” anzusehen oder im See zu schwimmen, zum Donauinselfest werde ich auch nicht hinauswandern, Zeit für mein Schreiben und meine Bücher, denn da habe ich jetzt zwar wieder eine Szene geschrieben, weiß aber sonst noch immer nicht weiter, stecke mit dem Non-Plot, den ich habe fest, während ich in diesem Jahr ja schon drei Corona-Texte geschrieben haben, die mir auch gefallen, aber jetzt stecke ich fest, denke nicht mehr Corona, da müüßte ich ja die geimpfte Steffi Schuster über den Fall der Impfpflicht und die neuerliche Einführung der Maskenpflicht, die wahrscheinlich kommen wird, reflektieren lassen und ob ich mit der Rosa Horvath und der Sun-Jong wirklich weiter komme ist mir auch nicht klar.

Also vielleicht das Plot Board vornehmen und versuchen neu zu konzipieren, denn wenn ich jetzt wieder eine Pensionistin einen Roman oder eine Studie schreiben lasse, wiederhole ich mich ja oder in meinen Büchern lesen und mir vorstellen, wie es mir in Klagenfurt damit gehen würde?

Und dann am Sonntag zu der neuen Art der Preisverleihung. Da wurde ja an der bisherigen Abstimmung immer kritisiert, daß manche Autoren durch alle Runden durchgerutscht sind und am Schluß ohne Preis dagestanden sind oder gerademal den Publikumspreis bekommen haben.

Diesmal also eine Liste mit Punkten und der Justiziar hat aus einem Kuvert die Namen der Gewinner Leon Engler, Juan S. Guse, Alexandru Bulucz vorgelesen. Der Publikumspreis ging an Elias Hirschl, eine Stimme war dabei dann doch von mir und wem das alles zu männerlastig ist, den kann ich verraten, daß Anna Marwan, den Haupt und Bachmannpreis gewonnen hat und Wolfgang Tischer hat wieder für den besten Juror abstimmen lassen. Da habe ich erneut für Klaus Kastberger, der mir irgendwie sympathisch ist gestimmt, aber leider ist der inzwischen auf Platz sechs gelandet. Nur mehr Vea Kaiser, die irgendwie umstritten ist, lag hinter ihm, vor ihm lag der immer kontrovers und in Opposition diskutierende Philipp Tingler, Brigitte Schwens-Harrant wurde vom Publikum am meisten geschätzt. Michael Wiederstein, Mara Delius und Insa Wilke, die Juryvorsitzende, die auch noch eine kurze Rede gehalten hat, folgten.

Das war es dann für dieses Jahr. Wer mag kann sich noch einmal in meinen “Bachmanntext” einlesen und auf die “Gestohlenen Jahre” freuen, die im nächsten Jahr, wenn der nächste “Bachmannpreis” vergeben wird, hoffentlich schon erschienen ist und eine kleine Vorausfreude auf nächste Woche, wo ich vierzehn Jahre “Literaturgeflüster” feiern werde, kann ich auch schon verkünden.

Erinnerungs- und Beobachtungsresonanzen bei Dichterloh

Der dritte Abend des Dichterlohfestivals mit Semjon Hanin und Luljeta Lleshanaku wird wieder gestreamt, beim ersten war ich live dabei, beim zweiten war ich stattdessen beim “Literarischen Lenz”“, wo es auch Gedichte gab und beim vierten bin ich wahrscheinlich im Völkerkundemuseum bei der im Mai stattfindenden Lyrik im März-Veranstaltung der GAV, ja Corona führt zu einigen Veränderungen und Semjeon Hanin, dessen Gedichtband “aber nicht damit” bei der “Edition Korrespondenzen” erschienen ist, wurde 1970 in Riga geboren und schreibt auf Russisch.

Anja Utler hat die Gedichte übersetzt, die der Autor sehr betont langsam im Stehen vorgetragen hat und von Michaeel Hammerschmid auf Deutsch gelesen wurden “bringt sie in den Garten- bringt sie zum Wasser-bringt sie um den Verstand und dann zum Arzt” beispielsweise oder “du mußt nicht glauben, daß das ein Obdachloser ist, er hat nur seinen Schlüßel verloren und übernachtet auf den Stufen, aber in Wirklichkeit ist er ein Akrobtat”, also eine sehr schöne sozialkritische Sprache, was mir ja sehr gefällt.

Es geht um Pizza essen und um gestohlene Fahrräder, die Streufokusierung des Blicks und um andere weltliche Dinge, die man in der hehren Lyrik gar nicht vermuten würde. Das Gspräch wurde dann von Mascha Dabice übrsetzt, deren Schwester ich ja gestern und vorgestern mit Cornelius Hell im Theater in der Münzwardeingasse gesehen habe und Michael Hammerschmid begann mit dem Gehör, das bei Semjon Hanins Vortrag ja sehr wichtig war und ging dann zu der räumlichen Komposition über, was im Gegensatz zu den sehr sozialkritischen Texten, wie ich sie empfunden habe und von Michael Hammerschmid als sehr heruntergekommene triste Szenerien bezeichnet wurden, wieder sehr theoretisch war, wobei der Autor dann auf seine Ironie und Komik verwies, die er im Subtext verwendet.

Dann wurde noch die poetische Konzeptgruppe erwähnt, in der der Autor tätig ist.

Dann kam die 1968 albanische Autorin Luljeta Llieshanaku, die auch im im englischen Raum sehr übersetzt wurde und hier den von Andrea Grill, die auch anwesend war, übersetzen Gedichtband “Die Stadt der Äpfel” vorstellte und deren Texte “Via politica” sehr politsch sind, da sie unter der kommunistischen Diktatur sehr zu leiden hatte. Es geht um die “Geheimnisse” der Gebete, da die Religion in Albanien verboten war, wurde in der Familie nur versteckt gebetet”Gott mach mich stark und kein Wort mehr – bei mir daheim galt das Gebt wie eine Schwäche, wie das miteinander schlafen”, “Halbverfaulte Äpfel warten auf den Schwangerschaftstest”, heißt e in einem anderen Gedicht, was auf den Titel des Gedichtbandes hinweist, der mit Gedichten aus vier Bäden zusammengestellt wurde.

Sehr eindrucksvoll die Gedichte die die Auslöschung der Zivilisation während der Beoachtung, wie ein Universitätsprofessor aus einer Abfalltonne eine Wassermelone fischt und dann gierig verschlingt, beschreiben und der Gewalt, wie einem Toten die Goldzähne ausgerissen wurden. Wie soll er sich dann im Himmel vor den Engeln verteidigen können, die ihn dann vielleicht auslachen werden? Aber das füge ich an, werden die nicht tun, wenn schon die Zivilisation in einer kommunistischen oder anderen Dkitatur ausgelöscht wurden, obwohl die Gedichte von Luljeta Llieshanku konventioneller, als die von Semjon Hanis scheinen.

“Du bist frei sagten sie nach fünfundvierzig Jahren, wo willst du hin?”

Eine Reise ans Meer wird im letzten Gedicht thematisiert und, daß der Mensch nur aus Wasser und Kohlenstoff besteht, wird auch öfter erwähnt.

Ein sehr spannender Abend mit zwei neuen lyrischen Entdeckungen und am Montag wird es dann mit Donatella Bisutti und Lavinia Greenlaw weitergehen.

Die Literaturgesellschaft und der Wiener Literaturbetrieb

Wieder eine Veranstaltung zum sechzig Jahre Jubliäum der “Österreichischen Gesellschaft für Literatur”, die, wo es um das Exil oder die Rückholung von Wolfgang Kraus der hauptsächlich männlichen Literaten der Nachkriegszeit habe ich ja schon gehört und wieder Stream, weil zwar keine sechs Uhr Stunde, aber eine Harlandfahrt, weil der Alfred ja wieder mit dem Karli verreist und mich für die nächsten vierzehn Tage zu einer literarisch tätigen Strohwitwe macht und wieder ist sie für mich, die ich ja 1973 sehr gehemmt und schüchtern in den Wiener Literaturbetrieb eingestiegen bin, sehr interessant.

Daß Wolfgang Kraus in den Sechzigerjahren, der große Literaturvermittler war, der die Minister zusammenschieß, eine Autorenwohnung hatte, Preise und Stipendien vergab, wo er auch eifrig mitmischte, so hat er den “Wildgans-Preis” mitbegründet, den “Sperber-Preis” und auch einen Staatspreis und Reinhard Urbach war sein Mitarbeiter. Dann kamen die Siebzigerjahre und das Forum-Stadtpark wurde gegründet, 1973 die GAV, die sich gegen den PEN wendete und Reinhard urbach hat die “Gesellschaft” verlassen und die “Alte Schmiede” mitbegründet, weil in Graz der Literaturbetrieb mit der Zeitschrift “Manuskripte”, in Salzburg der “Residenz Verlag” und Wien ist nur die Durchlaufstation, nein das kann nicht sein, also gründete er die “Alte Schmiede”, ging später ins Burgtheater und zum “Theater der Jugend” und Kurt Neumann, der Medizin studierte und dann in Gmunden Literaturfestivals organisierte, übernahm.

Also zwei Literaturinstitutionen in Wien, die sich wahrscheinlich mehr oder weniger konkurrenzierten. Der eine alt und etabliert, der andere jung und aufmüpfig. Das Literaturhaus wurde ja erst viel später gegründet und so stellte Ursula Ebel ,die unermüdliche wieder die Geschichte des Wiener Literaturbetriebs der sechziger siebziger <jahre vor und dann gabs ein Gespräch mit drei damaligen Literaturinstitutionen, nämlich Kurt Neumann, inzwischen schon in Pension und die “Alte Schmiede” wird von jungen Literaturwissenschaftlern geleitet, Reinhard Urbach und Franz Schuh, der damals Generalsekretär der GAV war und in einer Art Haßliebe zu Wolfgang Kaus stand. Jetzt haben sich die deutschen Literaturhäuser ja verbunden, vergeben den Preis derselben und inzwischen ist auch das Wiener Literaturhaus dabei. Kurt Neumann erzählte, daß er immer dagegen war und Franz Schuh stellte die Frage, wer kennt heute noch die GAV? Ich zum Beispiel, denn ich bin nach wievor Mitglied und habe ab den Siebzigerjahren den Wiener Literaturbetrieb sehr intensiv erlebt und auch mitgestaltet.

1975 wurde und das finde ich sehr interessant oder auch beschämend Elfriede Jelinek in die “Schmiede” eingeladen, die aus ihren “Liebhaberinnen” las und vom Publikum sehr beschimpft wurde und dann nie wieder in einer öffentlichen Institution auftrat und Reinhard Urbach erzählte, daß die Autoren in der “Alten Schmiede” ein Honorar bekamen, das ihnen den Eintritt in den Literaturbetrieb oder den Zugang zu den Stipendien ermöglichte.

Inzwischen gibt es ja, wie Reinhard Urbach erwähnte unzählige Literaturinstitutionen und Franz Schuh ging gleich zu Rudi Anschober über, der ja sein Verlagskollege ist und jeden Tag eine Lesung hat, obwohl er nach seiner Meinung weder etwas mit Literatur, als auch mit Gesundheit zu tun hat und ich habe, glaube ich, gehört, daß er ursprünglich einen Krimi schreiben wollte, “Pandemia” ist aber wahrscheinlich sein Abgesang als Gesundheitsminister und daher keine Literatur. Er hat aber sicher immer ein volles Haus und der Verlag verkauft das Buch wahrscheinlich gut, während ich bei meinen Lesungen ja kaum Zuhörer habe und inzwischen Pandemie bedingt auch keine Lesungen mehr. Von Rudi Anschober kam Franz Schuh dann zu einer Kritik, die in den Siebzigerjahren, glaubte, die richtige Literatur würde in der “Gesellschaft” präsentiert, während in der “Alten Schmiede” Leute lesen, damit sie auch ein Honorar bekommen und damit Elfriede Gerstl ,meinte und nicht begriff was für eine großartige Lyrikerin sie war und die Veranstaltung schloß mit den “Krausbirnen” der Literatur, wo ich aber hinzufügen möchte, daß ich die ich ja den Wiener Literaturbetrieb als Ganzes erfassen will, sowohl die “Gesellschaft”, als auch die “Schmiede”, das Literaturhaus, das Amerlinghaus, der “Read!!!ingroom” etcetera sehr wichtig ist, in der “Alten Schmiede” konnte ich solange es die “Textvorstellungen” gab, lesen, in der “Gesellschaft” nur zum Fasching, im Lteraturhaus, wenn ich was für die GAV organisierte und inzwischen mache ich mein eigenes Ding mit dem “Literaturgeflüster”, das ja in zwei Monaten vierzehn Jahre alt wird und für mich sehr sehr wichtig ist.

Peter Nadas in der “Alten Schmiede”

Der 1942 in Budapest geborene Peter Nadas, den ich schon sowohl im Literaturhaus, als auch im Literaturmuseum gehört habe und auch schon was von ihm gelesen habe, hat von der “Alten Schmiede” die diesjährige “Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik bertragen bekommen, das sind drei Vorlesungen, die er unter der Moderation von Thomas Eder, an der Uni Wien gehalten werden. Die erste “Haydn im Plattenbau” hat schon am Montag stattgefunden, da bin ich in der “Gesellschaft für Literatur”, gewesen und am Donnerstag stand unter der Moderation beziehungsweise Einleitung von Bernhard Fetz, dem Germanisten und Direktor des Literaturmuseums eine Lesung aus den “Aufleuchtenden Details- Parallelgeschichten”, wie im Programm stand und da ich eine sechs Uhr Stunde hatte, habe ich mich wieder, wie die letzten zwei Jahre von meinem Praxiszimmer ins Schlafzimmer begeben und meinen Computer eingeschaltet. Praktisch, wenn man sich das aussuchen kann, in die “Alte Schmiede” zu gehen, dabei etwas für seine Bewegung zu tun und vielleicht auch mit ein paar der Kollegen zu sprechen oder gegrüßt zu werden oder aus Zeitgründen den Stream zu sehen, wobei ich dann schon bloggen kann, aber auch Störungen unterworfen bin, wenn plötzlich das Internet weg ist oder der Alfred “Eva!”, ruft oder ich von ihm etwas in meinen E-Bookfolder eingetragen haben will.

Kurt Neumann,, obwohl schon in Pension, hat eingeleitet, Bernhard Fetz dann über die “Memoiren eines Erzählers”, referiert, wo die Familiengeschichte des 1942 geborenen beschrieben wird, aus der Peter Nadas dann in seinem guten Deutsch gelesen, wo die Kinder in dem Großherrschaftlichenhaushalt, wenn sie schlimm waren, Wassersuppe essen mußten, die Suppenschüßeln an die Wände geschmissen wurden und auch die Tischtücher, die Bettwäsche und die Damastservietten mit der Köchin, der Waschfrau, den Dienst-und Kindermädchen genau beschrieben wurden. Die Dienstboten des Haushalts den Lift nicht betreten durften, sondern die Wäsche über die Dienstbotenstiege transportieren wollte und man immer aufpassen mußte, daß vom Personal nichts gestohlen oder mitgenommen wurde oder die Wäsche einen Riß bekam.

Ja, so war das wohl damals, bevor Ungarn kommunistisch wurde, was es ja jetzt schon lange nicht mehr so ist.

Wenn ich mich richtig erinnern kann hat Peter Nadas auch im Literaturhaus aus dem 2019 erschienenen Memoirenband, der von Christina Viragh übersetzt wurde, gelesen und nach der heutigen Lesung befragte Bernhard Fetz den Autor wahrscheinlich aus pandemiebedingten aktuellen Anlaß nach den Hygieneregeln, die an den beschriebenen Waschtagen, wo es ja auch eine Konkurrenz zwischen den Waschfrauen und der Hausfrau war, herrschte, worauf Peter Nadas seine Erlebnisse in Berliner Kinos erzählte, wo es entsetzlich stank, weil die Filminteressierten nur Naturseife benutzen und beschrieb dann auch Desinfektionsgeruch der DDR, wo sich alle nach den westdeutschen Waschmitteln sehnten.

Peter Nadas erzählte dann von seinen Familienangehörigen , ihrer Herkunft und ihrer politischen Einstellung und auch davon, daß die Besitztümer des großbürgerlichen Haushaltes nach und nach verscherbelt wurden, als das Geld knapp wurde und Bernhard Fetzt befragte den Autor dann noch zu der Genauigkeit, zu der all das beschrieben wurde und dann ging es zu der Frage, wie sehr oder wenig jede Autobiografie lügt, also das Verhältnis zwischen Fiktion und Wahrheit, das ja ein sehr wichtiges ist.

Und die “Paralellgeschichten”, die auch im Programm erwähnt wurden, den 2013 erschienene Großroman, der mit dem “Preis der Leipziger Buchmesse”, Kategorie Übersetzung ausgezeichnet wurde, war 2018 in der “Alten Schmiede” ein ganzes Symposium gewidmet, das ich auch besucht habe, das Großbuch aber noch nicht gelesen habe.

Am Schluß wurde Peter Nadas noch zu seiner Einstellung zu Gedichten befragt, die er eigentlich nicht betreibt, weil er sich immer ausbreiten will, zu seiner Einstellung oder Abrechnung zum Humanismus und zur Körperlichkeit, die für Peter Nadas sehr wichtig ist, hat er doch in den “Parallelgeschichten” auf hundertfünfzig Seiten einen sexuellen Akt beschrieben.

Dreizehnte Wendelin Schmidt-Dengler-Lesung

Der 2008 verstorbene Wendelin Schmidt-Dengler war ein legendärer Wiener Germanistikprofessor, wahrscheinlich mit dem berühmten MRR vergleichbar, den ich im dritte oder fünften Semester einmal, als er noch Assistent war, bei einer Vorlesung über die neue österreichische Literatur hörte und mir da überlegte, ob nicht mit mein Studium wechseln und statt Psychologie Germanistik studieren soll? Das habe ich, zum Glück wahrscheinlich, nicht getan, weil ich ja von der Psychologie bzw Psychotherapie leben konnte, von der Germanistik wahrscheinlich nicht.

Es gibt aber inzwischen eine Wendelin Schmidt-Dengler-Lesung, die ihm Rahmen des Franz Werfel-n Stipediumsprogramm abgehalten wird und da werden immer, glaube ich, europäische Studenten ausgewählt, die sich für die österreichische Literatur interessieren und da gibt es offenbar auch immer eine Tagung im Literaturhaus und da bin ich auch auf einer gewesen und jetzt scheint es wieder eine solche Tagung zum Thema “Andere Wirklichkeiten- Pararealitäten in der österreichischen Literatur” zu geben. Da konnte man sich das Programm abrufen und im Literaturhaus wurde dann am Abend die Lesung gestreamt, die diesmal von dem 1982 in Graz geborenen Clemens J. Setz von dem ich schon einiges gehört und gelesen habe und der trotz seiner Jugend auch schon den “Büchner-Preis” bekommen hat, stammt.

Die heutige Veranstaltung war auch anders als die, an die ich mich erinnern kann.

Es war aber, glaube ich, der Sohn von Schmidt-Dengler anwesend, seine Frau Maria, die ich öfter bei literarischen Veranstaltungen getroffen habe, aber nicht und Clemens J. Setz hat und das war für mich überraschend, weil ich unter einer Lesung einen Vortrag erwartet hätte, aus seinem Buch “Die Bienen und das Unsichtbare” gelesen, das ich schon bei einer Lesung gehört habe und dazwischen sind dann die Stipendiaten aufgetreten und haben ein Stück aus seiner Lesung bzw. Buch übersetzt und da die meisten ein Gedicht, wo das Wort “bla bla” vorkommt.

Clemens J Setz hat dann noch die Twitter Poesie und da einen Star-Dichter, der zwar wahrscheinlich, den “Bücher-Preis” nie bekommt, aber viele viele Followers hat, zitiert.

Morgen geht die Tagung weiter, zu der man sich anmelden konnte und die, glaube ich, hybrid stattfindet. Aber ich befinde mich in Harland und mit Maske und mit Impfung, eh schon wissen, gehe ich immer noch nirgendwo hin.

Vladimir Vertlibs aktueller Kriegsroman

Der neue Roman des 1966 in Leningrad geborenen Vladimir Vertlib, der mit seiner Familie 1981 nach Österreich gekommen ist, ist erstaunlich aktuell, obwohl er schon im Februar bei “Residenz” erschienen ist und nach einer realen Begebenheit geschrieben wurde, die er 2014 oder 2015 während des ostukrainischen Krieg im Netz gefunden hat.

Da wurde ein ukrainischer Aktivist, der einen russischen Rebellenführer einmal beleidigte, vorgeführt wurde, was Vladimir Vertlib von dem ich schon einiges gelesen und gehört habe, zu einem Roman bewegte, um die Rolle der sozialen Medien in der modernen Kriegsführung darzustellen.

Da lebt ein Paul in einer heruntergekommenen nicht näher genannten, osteuropäischen Stadt, die von Rebellen übernommen wurde, der sich nach dem er arbeitslos wurde, in wilde Debatten in den sozialen Medien verstrickte und das Buch beginnt damit, daß sich Lena, die kleine Tochter, vor dem Krieg, der plötzlich begonnen hat, fürchtet und da, als die Schüsse fielen, mit dem Vater gemeinsam sterben will.

Der Vater beruhigt die Tochter. Am nächsten Tag kommt zuerst ein alter Jude, der ihn warnen will und dann zwei Rebellen, die Paul abführen und seltsamerweise, der kleinen Lena ein Bonbon in den Mund stecken, damit sie zu weinen aufhört. Paul wird dann dem Rebellenführer vorgeführt und wird, statt , wie er glaubt, erschoßen, gefilmt, wie er sich aus Angst anmacht.

Jetzt ist das Buch zum Kriegsausbruch gerade richtig gekommen und aktueller als geplant.

“Zebra im Krieg” heißt es und Vladimir Vertlib hat dann eine Stelle gelesen, in der er Pauls Internetsucht beschreibt und sprach mit Heidi Selbach, vom “Residenz-Verlag”, die für den angekündigten Manfred Müller eingesprungen ist, darüber.

Interessant, daß Paul Sarinidis ein griechischer und kein russischer oder ukrainischer Name ist, die Tochter Lena und die Gattin Flora heißt und Vladimir Vertlib bei Facebook auch sehr aktiv zu sein scheint. Zumindest hat er vor einiger Zeit öfter mit dem Alfred über Corona debattiert und er sagte im Gespräch, daß er manchmal im Netz darüber streitet, ob es die Klimakrise gibt, aber nicht darüber, ob man Putin verstehen kann oder soll?

Dann kam noch einen Szene, wo Paul beim Spazierengehen beobachtet, wo eine offenbar auch rebellische Theaterregisseurin in den Müll geworfen wird und die jubelnde Menge Paul ebenfalls in den Müll schmeißt, der dann dort mit der Regisseurin über ihren “König Lear” diskutiert und die Frau vom Fernsehen und Internet, also auch von seinem Video keine Ahnung hat.

Wie ich finde eine mir fast zu starke Szene, die Vladimir Vertlib in dem Buch beschrieben hat, das eigentlich “Im Netz heißen sollte. Jetzt aber “Zebra im Krieg” heißt, weil einmal vor Pauls Haus ein Zebra steht, das offenbar aus dem zerstörten Zoo entkommen ist und spannend, daß es keiner der Passanten fotografierte, weil die Menschen offenbar schon zu sehr mit sich beschäftigt waren.

In der Beschreibung steht etwas von einer meisterlich ironischen Beschreibung, also etwas mit dem ich manchmal Schwierigkeiten habe.

Heidi Selbach wollte dann auch wissen, wie es Valdimir Vertlib gelingt so ironisch über so ernste Sachen zu schreiben und ich denke, daß man das Buch, wenn nicht jetzt der Krieg in der Ukraine ausgebrochen wärde, wahrscheinlich anders empfunden würde.

Der Auitor betonte auch, daß er nicht an den Ausbruch des Krieges geglaubt hatte und setzte dazu, daß er, als dann dazu gekommen ist, eine starke Scham empfand, weil er in Leningrad geboren wurde und es gibt auch eine Stelle in dem Buch, daß man den Krieg nicht so nennen darf, was jetzt in Russland tatsächlich so passierte und meinte auch, daß er das Buch jetzt schärfer schreiben würde.

Spannend also, wie die Phantasie manchmal von der Realität überholte werden kann. Jetzt wird es sich wahrscheinlich gut verkaufen, während es sonst vielleicht übersehen worden wäre.

Texte teilen in der “Alten Schmiede”

“Texte. Teilen” ist offenbar eine neue Reihe in der “Alten Schmiede” oder vielleicht die Nachfolgereihe der “Textvorstellungen”, wo ich auch schon gelesen habe und da stellte diesmal Mieze Medusa, drei Autoren, beziehungsweise drei neue Bücher vor.

Der erste Autor ist der 1970 geborene Autor und Musiker Jürgen Berlakovich und dessen frisch bei “Klever” erschienenes Buch “Nobot Twitter Noir”, das heute offenbar auch schon bei Ö1 vorgestellt wurde, in dem es in twittertauglichen Absätzen um Korruption und Freunderlwirtschaft, also ein sehr aktuelles Thema, aber auch soziale Medien und verändertes Erbgut und, was den Verlag betrifft, offenbar experimentell sein sollte, obwohl das Gelesene durchaus realistisch klang.

Dann folgte die in NÖ geborene Lisa Gollubich, die Biologie und Germanistik studiert und ihren bei “Mosaik” erschienenen ersten Erzählband “Die Sensationen eines Körpers”, vorstellte, bezihungsweise zwei Texte daraus “Den Körper gebrauchen” hieß glaube ich der Erste, der in einem Baumarkt spielt, wo die Erzählerin ein Ausstellungsstück kaufen will und dann ein Preisschild aufgedrückt bekommt und von einem Familienvater gekauft wird. Der zweite Text hieß “Der Hase”, wo es um eine Frau mit einem fehlenden Fingerglied ging, die der Erzählerin ihren Hasen zeigt, der schon geschlachtet ist und sie dann die Läufe geschenkt bekommt. Die Frage die Mieze Medusa dann an die Autorin stellte, war, an welchen Punkt die die Realität in ihren Texten kippen würde. Spannend, spannend, das Kippen von der Realität in die Phantastik würde ich sagen und Texte, die sehr auf mich stark wirkten und mich sogar erschreckten.

Der dritte Leser war dann der 1974 geborene Jan Kossdorff, von dem ich schon was gelesen habe und ihn auch auf einigen Lesungen hörte. Sein fünfter, bei “Milena” erschiene Roman heißt “Horak am Ende der Welt” und handelt von einem einmal erfolgreichen Autor, der ins Waldviertel auf eine Lesereise geht und dort seine Patschworkfamilie , einen Agenten und eine Bibliothekarin trifft.

Eine sehr interessante Textmischung, der Cybertext, die surrealen Kurzgeschichten und Jan Kossdorff Künstlergeschichte über das missglückte Leben oder, wie es im Text heißt “Es ist nicht die Zeit von mittelalten weißen Männern zu schreiben!”

Fürsprache und Widerworte

Das diesjährige Erich Fried Festival, das am Mittwoch mit einem Festvorttag von Herta Müller, der “Nobelpreis-Trägerin” von 2009 “Vor der Tür saß mal der Zufall”, begann, hätte eigentlich, wie Robert Huez in seiner Einleitung sagte, schon im Vorjahr stattfinden sollen. Die Pandemie hat es verhindert und auch die Preisverleihung an Frank Witzel wurde verschoben. Aber jetzt. Seltsamerweise fand der Festvortrag in der Bibliothek und nicht im Lesungssaal statt. Aber es gibt ja noch die Regeln. Man muß oder soll seinen Platz reservieren, muß Maske tragen und offenbar sind auch weniger Zuschauer zugelassen. Aber man kann streamen und Herta Müller hätte ja 2009 bei der “Literatur im Herbst” lesen sollen. Ihr “Nobelpreis” sollte das verhindern. Ich habe sie aber bei der “Buch Basel” ,gehört und es gab glaube ich, auch einmal ein Symposium über Elfriede Jelinek und Herta Müller, aber da wurde nur über die beiden “Nobelpreis-Trägerinnen” gesprochen.

Jetzt war die Autorin aber da. Robert Huez hat eingeleitet, die Kulturstadträtin eröffnet und sich über das hochkarätige Programm gefreut und Anne Zauner, die Organisatorin, hat dann Herta Müller vorgestellt. Da kann ich mich erinnern, daß ich einmal im Cinema Paradiso in St. Pölten saß, wo über Herta Müller gesprochen wurde. Das war vor dem “Nobelpreis” zugegeben.

“Herta Müller, wer ist das?”, wurde da gefragt und ich habe mich gewundert, denn ich habe sie für eine bekannte Autorin gehalten. Das Spiel wiederholte sich dann nach dem “Nobelpreis” und ich denke, das passt auch zum Veranstaltungsthema und der Vortrag “Vor der Tür saß mal der Zufall” war, wenn ich mich nicht irre, ihrer “Nobelpreis-Rede” ähnlich. Es ging wieder um den Vernehmer zu dem Herta Müller, bevor sie nach Deutschland emigrierte, immer antreten und auch etwas unterschreiben mußte. Zuerst nannte er sie “Gnädige Frau!” und küßte ihre Hand. Später “Hure” und fragte auch mit wievielen Schwänzen sie schon Kontakt gehabt hätte? Das war wahrscheinlich eine sehr traumatisierende Erfahrung, die Herta Müller, die inzwischen viele Collagen macht, immer noch sehr beschäftigt.Diesmal durch den russischen Präsidenten Putin bereichert. So bezeichnete Herta Müller sich und alle Leute aus dem Osten als “Putin-Versteherin”, dieses Schimpfwort, weil sie ja sehr genau wissen, wie der Diktator tickt.

Auch Robert Huez wies in seiner Einleitung auf den Angriff auf die Ukraine hin und verwies auch auf Zahlscheine mit denen man den ukrainischen Flüchtlingen helfen kann und morgen Nachmittag geht es dann bis Sonntagvormittag, wo dann Frank Witzel seinen Preis bekommt, weiter.

Seien wir gespannt und für alle Interessierte weise ich noch darauf hin, daß zeitgleich die “Rauriser- Lteraturtage”, die ich ja im Vorjahr per livestream verfolgte und auch die Festschrift gelesen habe, eröffnet wurde und da wird ja Anna Albinus, die mit “Revolver Christi” schon das Öst-Debut gewonnen hat, den Preis bekommen.

Am Donnerstag ging es dann um vier mit einem Jugendliteraturwettbewerb zum Thema “Eine Stadt von Morgen” weiter, wo Jugendliche ihre Texte unter der Jury von Robert Huez, Gustav Ernst und Zita Bereuter vorstellten. Meiner Stunden wegen habe ich das versäumt und so bin ich erst zum Buchdebut des 1993 in London geborenen Caleb Azumah Nelsen “Freischwimmen” gekommen, das eine Liebesgeschichte im rassischen London schildert und von Florian Baranyi, der wie Anne Zauner einleitete, ein leidenschaftlicher Leser mit einer aus allen Nähten platzenden Privatbibliothek ist, zurechtgekommen.

Nach einer Pause kam dann der 1954 geborene ungarische Autor Laszlo Krasznahorkai mit seinem momentanen Roman “Herrscht 07769”, das aus einem einzigen Satz besteht und vom Fischer Lektor Hans-Jürgen Balmes moderiert wurde und glaube ich schon bei der letzten Lese.Auslese empfohlen wurde und der gut Deutsch sprechende Autor erzählte in der Einleitung, daß er vor fünfunddreißig Jahren in der “Alten Schmiede” gelesen habe, was sein erster Auslandsaufenthalt in der freien Welt war und er da zum ersten Mal auch Touristen gesehen hat, während sich die Ungarn nur für Kühlschränke und nicht für Kultur interessierten, woran ich mich auch erinnern kann, daß die Kärntner Boutiquenbesitzerin in der Otto Bauerbasse plötzlich Computer in ihr Geschäft stellte, weil das die Ungarn so haben wollten und toll, daß der weißhaarige Autor das Maskentragen im Literaturhaus auch für surreale Sache hält und trotzdem machen sie mit, setze ich hinzu.

Der Autor hat dann auf Ungarisch aus seinem Mammutroman gelesen und es gab, was im Stream besonders gut zu sehen war, eine auf eine Leinwand projezierte deutsche Übersetzung und im Gespräch danach, empfahl Laszlo Krasznahorkai seinem Publikum lieber Hölderlin, als seine Bücher zu lesen und kam dann, was eigentlich stimmt darauf zu sprechen, daß das deutsche Buch nicht von ihm, sondern von der Übersetzerin stammt.

Am Freitag Nachmittag ging es dann mit einem Lyrik-Schwerpunkt weiter und zwar führte da zuerst Teresa Präauer, die ja in letzter Zeit sehr aktiv ist, ein Gespräch mit dem 1987 in Ost-Berlin geborenen Max Czollek mit dem sie, glaube ich, den Schwerpunkt auch kuratiert hat und begann da mit dem Namensgeber Erich Fried “Die Jungen werfen zum Spaß mit Steinen nach Fröschen Und d Die Frösche sterben im Ernst”, obwohl Max Czollek wie er sagte, sich gar nicht so sehr mit Erich Fried beschäftigt hat und dann ging es wieder am Beispiel des Ukraine-Kriegs um den politischen Sinn der Lyrik oder wie wirksam sie sein kann. Dann ging es, um die Widersprüche von Traurigkeit zu Lachen und Lebenslust oder um die Frage, ob man sich wegen dem Krieg in der Ukraine freuen darf.

“Trauern für die Ukraine!”, habe ich ja schon irgendwo als Forderung gehört. ich denke, soll man nicht, aber wahrscheinlich lenken, die Zustände, die herrschen von der Fröhlichkeit ab und machen es auch schwer sich auf die Kunst zu konzentrieren.

Die erste Lesende war dann, die 1993 in München geborene und in Leipzig lebende Ronya Othmann, die ich beim “Bachmann-Preis” hörte und, die auch schon Romane und Gedichte, veröffentlicht hat. Sie begann mit einem Gedicht namens “Babylon”, kam dann zu einem von einem größenwahnsinnigen Diktator geplanten Staudamm, in dem man dann Zement schütten mußte, damit er nicht zerbarst und anderen politische Unsinnigkeiten, die aus ihrem bei “Hanser” erschienenen Gedichtband die “Verbrechen” stammen und Max Czollek wollte anschließend von ihr wissen, ob sie forensische Poesie schreibe? Keine Ahnung, was das ist und ob das möglich ist, ist aber wahrscheinlich die Absicht des Lyrik-Schwerpunktes.

Dann kam die aus Israel eingeflogene 1980 geborene Adi Keissar, die wie Max Czollek erwähnte, eine neue Art der Lyrikpräsentation gefunden hat, die sich von der üblichen und vielgeschmähten Wasserglaslesung abhebt.

Die Lesung erfolgte, was, wie ich erfahren habe, eine Spezialität des Festivals ist, in der Originalsprache, also Hebraäisch. Das offenbar nicht sehr zahlreiche Publikum, denn die ganze Veranstaltung findet offenbar in der Bibliothek statt, erhielt Handouts, für die Streamzuhörer las Max Czollek dann die Übersetzung “Ich weiß nicht, wie man Gedichte liest. Dann stand einer mit theatralischer Stimme, damit ich wüßte wie man Gedichte liest”, womit offenbar die neuen Darstellungsform gemeint ist und dann auch noch das andere Gedicht.

Dann kam die 1988 in Klagenfurt geborene Barbara Juch, dieren Gedichtdebut “Barbara” heißt, offenbar auch in der von Stefanie Sargnagel, gegründeten Burschenschaft Hysteria tätig ist und die mit einem Kärntner Volksslied begann, dann mit “Land der Berge viel zu viele” fortsetzte und auch von “Barbara, Babsi, Bärbl”, als Vertreterin Österreichs von diesem Lyrikschwerpunkt las und um das “Schnelle Schwimmen und Rennen” ging es auch.

Dann kam der gut Deutsch sprechende in San Paolo geborene und in Berlin als Übersetzer und Literaturvermittler lebende Ricardo Domeneck, der seine Gedichte auf Portugisisch, aber auch auf Deutsch las.

Nach einer Pause kam dann ein Gespräch zwischen der “Fried-Preisträgerin” von 2017, Teresa Präauer, von der auch der Titel des Symposiums stammt, mit Ronya Othmann, die ja einen kurdischen-jesidischen Vater hat und Ricardo Domeneck.

Teresa Präauer fragte Royja Othmann welche Bedeutung die Landschaft und die Herkunft ihres Vaters für sie hat? Und von Ricardo Domeneck, der vor zwanzig Jahren nach Berlin emigriert und auf Portugisisch schreibt, wollte Teresa Präauer wissen, inwiefern die Migration sein Leben und sein Schreiben verändert hat und die Körperlichkeit ist für ihn, wie sie betonte, auch sehr wichtig. So schreibt er homoerotische Liebesgedichte, die in Brasilien als sehr politisch interpretiert werden, was er gar nicht so empfindet.

Dann kam als Stargast wahrscheinlich der Belasrussische Autor Sasha Filipenko, von dem ich “Den ehemaligen Sohn” und die “Roten Kreuze” gelesen habe und der jetzt seinen ebenfalls bei “Diogenes” erschienenen Roman “Die Jagd” vorstellte.

“Der ehemalige Sohn” ist inzwischen in Weissrußland verboten und er mußte auch mit seiner Familie Belarus verlassen, weil er auf einer schwarzen Liste stand und lebt jetzt, glaube ich, in der Schweiz oder auch nicht so richtig, wie Sasha Filipenko auf Günther Kainderrlsdorfer, der moderierte, von Mascha Dabic übersetzt antwortete.

Sasha Filipenko schreibt auf Russisch und die “Jagd”, wo ein Journalist verfolgt wird, spielt auch dort. Günter Kaindlsdorfer wollte wissen, wie weit das Buch auch in Belarus spielen könnte und der Autor meinte, daß das nicht möglich wäre, weil man in Belarus wesentlich schneller gegen kritische Journalisten vorgehen würde, was aber seit dem Krieg nicht mehr stimmt. Er hat den Roman 2014 zu schreiben begonnen, der dann auch 2016 in Russland oder Belarus erschienen ist. Sasha Filipenko hatte , wie er sagte, schon seit 2010 Schwierigkeiten mit der Zensur.

Dann kam die Lesung aus dem Buch, das einen sehr musikalischen sonatenhaften Aufbau hat. Sasha Filipenko hat eine musikalische Ausbildung und das Buch ist auch mit sehr schnellen filmischen Schnitten aufgebaut. Es gibt den Hauptakt, und immer wieder Pausen, sowie anderen Tempoangaben. Es geht aber um einen Oligarchen, der mit seiner Familie viel in der Welt herumreist und um einen Journalisten, der sich mit ihm anlegt und dann auch um eine Gerichtsverhandlung, weil der Journalist einen leeren Artikel gebloggt hat und deshalb verhaftet wird.

Sasha Filipenko sagte, nach der der Lesung, daß er diese Stelle schon 2014 in Russland gelesen habe und hab haben die Zuhörer gelacht und nicht geglaubt, daß man eines leeren Plakates wegen verhaftet werden kann. <inzwischen passiert das oft, wenn man was postet oder teilt und da muß ich anfügen, daß das auch in Österreich passiert ist, daß Leute fünftausend Euro an einen Rechtsanwalt für einen geteilten Post zahlen sollten.

Sasha Filipenko antwortet dann auf Günter Kaindlsdorfer Frage nach dem Aufbau, daß er wollte, daß der Leser begreift, daß der Weg die Handlung zu verstehen sehr mühevoll ist und nahm auch in Kauf, daß manche Leser das Lesen aufgeben, weil die Handlung immer wieder abreißt, er wollte sie aber zu Mittätern machen, die die Geschichte zusammenfügen.

Mühsam denke ich und das dachte ich auch beim Mitlesen des deutschen Textes, aber ich habe das Buch schon angefragt, mal sehen was ich nach dem Lesen dazu sage?

Günter Kaindlsdorfer meinte aber, daß der Deal, daß er das Buch wegwerfen könnte, bei ihm nicht aufgegangen ist. Er ist neugierig geworden und hat weitergelesen. Bei “Amazon” habe ich aber andere Meinungen gefunden, die damit nichts anfangen konnten.

Um acht kam dann der 1983 in den USA geborene Phil Klay, der schon 2015 bei den “Fried-Tagen” war und da sein Debut “Wir erschossen auch Hunde” präsentierte. Jetzt wurde unter der Moderation von Sebastian Fasthuber, der auch schon öfter auf den “Fried-Tagen” moderierte sein neues Buch “Den Sturm ernten” vorgestellt, wo es um vier Mitglieder der US Special Forces geht, die in einem kolumbianischen Dschungel gekommen sind, Phil Klay konnte hier seine Erfahrungen als US-Marine verwenden, um einen Krieg zu beschreiben und hat einige kurze Stellen daraus gelesen.

Und um zehn gab es noch ein Konzert “Best of Ernst Molden”, der Enkel der Paula von Preradovic und der Sohn von Ernst und Hanna Molden der ja bevor er zu singen angefangen hat, auch Bücher geschrieben hat und von dem ich schon einige Konzerte gehört habe.

Viele schöne Lieder “Und was i am liebsten mog is summer jeden Tag!” und “Alles könnt das letzte Mal sein, drum sollt man sich urdentlich geben, nimm das, da liegts dei Leben!”- “Wo san die Kollegen, wann i außa muß in Regen?”

Am Samstag ging es dann um zwei mit einer Jennifer Daniel weiter, aber da sind wir nach St. Pölten gefahren, weil ich der LITGES-Seite entnommen habe, daß da der Osterspaziergang der literarischen Gesellschaft stattfinden wird. Es ist zwar erst zwei Wochen vor Ostern und von daher ungewöhnllich früh und eigentlich würde ich normalerweise nicht von Wien aus hinfahren, aber weil derzeit ohnehin nichts los ist und ich schon über zwei Jahren keine Lesung mehr hatte und 2019 ist wegen der “Literatur & Wein” der Osterspaziergang auch ausgefallen und weil ja sonst außer streamen und zu Hause sein, weil ich derzeit auch auf keine Demos gehe, ohnehin nichts los ist, habe, ich gedacht, fahren wir hin und ich lese “Den Meister Hoppel” vor. Mein Ostertext, den ich im Vorjahr geschrieben habe. Das Wetter war kalt und regnerisch, beziehungsweise hat es sogar geschneit. Wir waren um halb drei schon bei der “Seedose”. Dort war nichts los, das Restaurant geschlossen, nur gelegentlich ist einer mit einem Hund vorbeigekommen und zwei Leute haben was ins Restaurant geräumt und das war noch um viertel vier so. Da habe wir nochmals auf der Seite nachgeschaut und dann die Eva Riebler angerufen. Osterspazierigang auf den Ostersamstag verschoben, was es ja auch passender ist. Also zurückgefahren und da konnte ich mich dann ins Festival zurückstreamen oder auch nicht, denn um vier sollte ja Deb Olin Unferth aus ihrer “Happy green familiy”, das mir “Wagenbuch” , als E-Pub zuschickte, lesen, aber die ist krank geworden, also ist es erst um sechs mit Nate Powell weitergegangen, der, wie auch Jennifer Daniel, ein Comiczeichner ist. Denn der Samstag gehört ja bei den “Fried-Tagen” seit einigen Jahren den Comiczeichnern und da war es, als ich dort noch anwesend war, immer sehr voll und anschließend stellten sich die Leute eine Stunde oder länger an, um sich ein Autogramm in ihr Buch signieren zu lassen und der Autor hat gezeichnet und gezeichnet.

Ob das diesmal auch so ist, habe ich keine Ahnung, der Saal sieht ja immer sehr leer aus und werde davon wohl auch nicht viel mitbekommen. Das vorgestellte Buch heißt jedenfalls “Safe ist for later” und Nate Powell entnehme ich dem Programm, wurde 1978 in den USA geboren und so wurde das Gespräch mit Mathias Wieland auch auf Englisch geführt und, um Donald Trump und seine Wahl ging es dabei auch.

Das Buch wurde dann auf Deutsch präsentiert, das heißt, die Zeichnungen gezeigt und Mathias Wieland hat den Text gelesen, der wie schon angedeutet, ein sehr politischer ist.

Und als Letztes für den Samstag kam dann der 1958 in Mexiko-City geborene Guillermo Arriaga, der wie Anne Zauner erklärte, aus kleinen Verhältnissen kommend, sich auf den roten Teppich Hollywoods hinaufgearbeitet hat und seinen Roman “Das Feuer retten”, das in einem Gefängnis zu spielen scheint, vorstellte. Wolfgang Popp, der Ö1-Moderator und Buchautor hat das Gespräch geführt und der freundliche Autor legte zuerst ein paar Münzen auf den Lesetisch, damit die die nach Mexiko wollen, schon einen Startschuß haben.

Dann erzählte er, daß es ihm beim Schreiben immer ums Geschichten erzählen und nicht um gesellschaftskritik geht und in seinem Roman spielen zwei Klassen, eine erfolgreiche und , die des Gefängnisinsassen zusammen.

Es geht um eine Choreografin, die auch Millionärin ist und mit ihrer Gruppe im Gefängnis auftritt und dort auf einen sehr gebildeten Mörder trifft und interessant ist, daß Guillermo Arriaga zu den Autoren gehört, die beim Beginn des Schreibens noch nicht das Ende ihrer Geschichte wissen, etwas was man in der Romanschreibschule trainiert, den Roman erst durchzuplanen, bevor man zum Schreiben beginnt, was offenbar, die Profis von den Autoren unterscheidet und der Autor auch betonte, daß er keine Recherchen und keine Planungen mache, sondern alles erfinde, so ist er beispielsweise, auch nie in einen Gefängnis gewesen, wie Karl May nie in der Gegend, wo seine Romane spielen und das Unperfekte macht nach Meinung des Autors, die Schönheit des Werkes aus, was ich wieder für einen interessanten Ansatz halte. Man schreibt, was man kann, nicht was man will, obwohl ein bißchen Planung und Recherche höchstwahrscheinlich auch nicht schaden kann und der Autor offenbar sehr selbstbewußt ist, daß er sich so darstellen kann. Spannend auch, daß der Autor mehr Englisch, als Spanisch redete, obwohl eine sehr freundliche Übersetzerin neben ihm saß.

Auf die Frage ob er fixe Schreibzeiten hatte, antwortete, daß er eigentlich immer schreibe, weil er immer wissen will, wie es weitergeht. So ist er auch jetzt in dieser wunderschönen Stadt Wien in seinem Hotelzimmer gesessen und hat geschrieben und das auch gestern, obwohl er eigentlich zu Phil Klays Lesung gehen wollte, er aber, wo es mir ein bißchen ähnlich geht, vom Schreiben abhängig ist. So geht es ihm aber auch beim Regieführen, was ja ebenfalls ein Teil seiner Tätigkeit ist.

Es gibt auch zwei Erzählweisen, der Gefangene spricht in der Ich-Form, die Choreografin wird in der Sie-Form erzählt, was Guillermo Arriaga damit begründete, daß er über eine Frau nicht in der Ich-Form schreiben könne. Bei weiblichen Autoren ist das oft umgekehrt und ich habe gleich eine Lösung für mein neues Werk gefunden, in dem ich den Roman im Roman “Die Gestohlenen Jahre” auch in der Ich-Form schreiben werde. Simon erzählt das als “ich”, während die anderen Protagonisten erzählt werden.

Und am Schluß ging es noch um die Frage, wie man gute Sexszenen schreibt, von denen in dem Buch einige enthalten sind.

Und am Sonntag ging es dann an die Preisverleihung an Frank Witzel, die, glaube ich, schon im November stattfinden hätte sollen, als Ingo Schulze im Literaturhaus war, um den Preis der Literaturhäuser entgegenzunehmen oder abzulesen. Zur Erinnerung, beim der “Fried Preis” gibt es nur einen einzigen Juror, der ist diesmal Ingo Schulze, von dem ich auch schon viel gelesen habeund den ich sehr interessant finde.

Diesmal begann es, was ich für interessant halte und früher nicht so war, mit einer musikalischen Einlage und zwar sang da Cosima Büsing mit hoher schriller Stimme eine Komposition von Bernhard Lang. Es ist ja der Preis von 2021, den Sektionschef Meindl übergab. Ex Ministerin Havlicek, die ja einmal mit Jack Unterweger saß im Publikum. Es wurden wieder, was auch relativ neu ist, von Robert Huez die Namen aller Mitarbeiter des Organisationsteam verlesen.

Robert Schindel der Präsident der Fried-Gesellschaft glaube ich, hielt dann die Erföffnungsrede und sprach von den düsteren Zeiten, in denen wir momentan leben.

“Es ist Krieg , was soll ich machen und ich begehre nicht schuld daran zu sein” und gratulierte dann dem Preisträger ganz herzlich. Die Laudatio stammte dann von dem alleinige Juror, der 1962 in Dresden geboren wurde und in Berlin lebt und verlas, wie er die Laudatio während der Zugfahrt nach Wien verbesserte und dabei auch an den Präsidenten der Ukraine dachte und weil er die Laudtio schon im November geschrieben hat, mußte er sie insofern ändern, da Witzel inzwischen einen Erzählband veröffentlicht hat, die Erzählungen für ihn also genauso wichtig, wie die Romane sind und er seine Vorlesungen auch nach diesen Muster verfaßt und dann mit seinem schräg Gegenüber über die Laudatio diskutiert und um Masken geht es dabei natürlich auch, weil man die jetzt ja im Zug tragen muß.

“Weiter so, Applaus!”beschloß er dann seine Rede, die mir gut gefallen hat.

Dann kam der schon erwähnte Sektionschef Jürgen Mein, der die “Fried-Gesellschaft” sehr lobte und Laudator und Preisträger gratulierte und sich dann auch fragte, was Kunst und Kultur gegen den Krieg ausrichten kann? Viel meinte er, denn da gab es einmal eine Opernaufführung, die die Sänger so erregte, daß sie anschließend aufgestanden sind, zu den Waffen griffen, um ihre Heimat zu verteidigen. Das wird für jetzt wohl utopisch bleiben und ist vielleicht auch nicht wirklich zu empfehlen. So wurde der Preis an Frank Witzel übergeben, der dann nach einer neuerlichen Musikeinlage, mit seiner Dankeslesung begann, die sich auch mit der aktuellen Situation der seiner “eigenen Dummheit” beschäftigte, was wohl die Hilflosigkeit thematisierte, die einen wahrscheinlich erfaßt, wenn man mit der aktuellen Situation abstellen will und nicht recht weiß, wie das passieren kann und erwähnte auch dabei, daß im Vorjahr viele Nerve in Dänemark ermordet wurden, weil man an ihnen das Corona-Virus zu entdecken glaubte und die jetzt zum Himmel stinken, was wirklich sehr dumm ist, wie es das genauso ist, wenn man nicht versteht, wieso man für sein Geld auf der Bank keine Zinsen mehr erhält, sondern dafür zahlen muß und dumm füge ich jetzt noch etwas aufmüpfig an, sind ja angeblich auch die, die sich nicht impfen lassen wollen, wie eine etwas seltsame Studie festgestellt hat, aber das hat Frank Witzel nicht thematisiert, kam dann aber doch darauf zu sprechen, daß es nur eine Wissenschaft, der man zu folgen hat, nicht geben kann und hörte dann mit Zitaten von Robert Musil, Niklas Luhmann und einem Gedicht von Erich Fried auf.

Das war es dann und jetzt gehe ich, um etwas für meine Abwehrkräfte zu tun und meinen Vitamin D – Haushalt zu steigern, Radfahren um den Ring, es war aber sehr interessant mich, wenn auch nur per Stream mit den “Fried-Tagen” zu beschäftigen und gelernt habe ich auch sehr viel dabei.

Kommune, Kunst und Landarbeit in der Alten Schmiede

Drei Buchvorstellungen in der “Alten Schmiede”, die Johannes Tröndle mit den drei Begriffen “Kommune, Kunst und Landarbeit” einleitete und da begann der 1965 in Klagenfurt geborene Felix Kucher mit seinen vierten, wieder bei “Picus” erschienenen Roman “Vegetarianer” wo es um den Maler und Sozialreformer Karl Wilhelm Diefenbach 1851 bis1913 ging, der ein Urahn der Grünbewegung war, in München und dann in der Wiener <kommune am Hmmelhof, dem Vorläufer der berühmten Künstlerkolonie Monte Verita lebte, nackt oder mit wallenden Gewändern herumlief und Grundsatzreden gegen das Fleischessen und für die Heilung durch die Natur hielt. Das ist die Stelle mit der Felix Kucher seine Lesung begann. Dann kam noch eine Szene, wo Diefenbach sein neues Atelier bezog und hoffte, nun nicht mehr als “Kohlrabiapostel” bezeichnet zu werden und ein Buch mit dem er sehr berühmt geworden ist, hat er auch geschrieben.

Felix Kucher berichtete dann von Tagebüchern Diefenbachs, die aber nicht sehr ergiebig waren, so daß er den Alltag in der Kommune erfinden mußte und meinte auch, daß er für das Buch eine bewußt schwulstige Sprache gewählt hat. Der Vegetarianismus war damals sehr modern, es hat auch Impfgegner gegen die Pockenimpfung gegeben und der Vegetarianismus und die Naturheilkunde war von übertriebenen Idealismus geprägt, daß es damit keine Kriege und nur mehr ein gutes Leben geben würde, obwohl Diefenbach seine Frauen gar nicht gut behandelt und die Kirche abgelehnt hat. Die letzten dreizehn Jahre seines Lebens hat er dann auf Capri verbracht.

Als nächstes kam dann die 1983 in Maribor geborenen, in Berlin und Slowenien lebende Natasa Kramberger mit ihrem autofiktionalen Projekt “Verfluchte Misteln”, 2017 in Slowenisch erschienen, wo es um die Übernahme eines ökologischen Bauernhofes geht und der nicht chronologische Roman in Kapitel, die Monatsüberschriften haben, aus dem Leben der Protagonistin, den bürokratischen Hürden, die ihr in den Weg gelegt werden und ihrer Familie erzählt.

Natasa Kramberger begann ihre Lesung mit dem Monat März und interessant ist auch, daß sie, die ich, glaube ich, auf der Donauschifffahrten und dann auch im Literaturhaus hörte, eine große rote Blume in ihr Haar zu einem graukarierten Kostüm oder Kleid trug.

Das Gespräch drehte sich dann auch um den Idealismus mit der die Schriftstellerin ihre Landwirtschaft betreibt, was ihr niemand zutraut und von der Erzählerin auch mit viel Selbstironie erzählt wird um die Wahrheit ging es dann in der Diskussion auch.

Einblicke in einen landwirtschaftlichen Betrieb gab es dann auch bei Reinhard Kaiser-Mühlecker von dem ich schon einiges gelesen habe und ihn auch schon auf einigen Lesungen hörte.

“Wilderer” heißt der neue Roman, der wieder im besonderen Maß der Herkunftsgegend verpflichtet ist. “Der ange Hang durch die Stationen” hieß der erste Roman, “Magdalenenberg” spielte wieder in der Gegend und dem bäuerlichen Milieu, wie auch in seinen Romane “Roter und schwarzer Flieder”

Jakob heißt der junge Bauer in dem neuen Roman und die Vorgeschichte finden wir in dem Buchpreisbuch “Fremde Seele, dunkler Wald”.

Jakob ist jetzt zwanzig und lebt in dem Hof in dem sonst nur noch die Großmutter wohnt, die ihr Geld der rechten Partei vermachen will, obwohl Jakob es in den Hof investieren möchte. Dann gibt es Katja, eine bildende Künstlerin aus Salzburg, die sich an Jakobs Arbeit sehr interessiert zeigt, bei ihm als Praktikantin beginnt und dann den Hof nach ihren Vorstellungen auf Bio umsattelt und der Betrieb dann ausgezeichnet wird. Sie bekommen auch das Geld der Großmutter, obwohl trotzdem alles auf die Katastrophe zusteuert, wie Johannes Tröndle in seiner Einleitung zitierte und Reinhard Kaiser Mühlecker hat dann einige Stellen aus dem ersten Teil gelesen und am Schluß gab es wieder eine Diskussion darüber.

Ein interessanter Abend mit drei interessanten Büchern über einen Vegetarier im neunzehnten Jahrhundert und zwei Künstler, die sich auf einen Bauernhof zurückgezogen haben und dort Landwirtschaft betreiben.

Hansjörg Zauner aufgefrischt

Der zweite Autor, den sich Markus Köhle für seine “Aufgefrischt-Reihe” ausgesucht hat, ist der 2017 an den Folgen einer Hüftoperation verstorbenen Hansjörg Zauner, den ich, als ich in die GAV gekommen bin, im Kreise des “Fröhlichen Wohnzimmers” der Ilse Kilic, die damals dort Sekretärin war, kennenlernte und der durch die rosa Anzüge und den großen Brillen, die er immer trug, auffiel. Er ist, glaube ich, ein Obertrauner Wirtsohn, der sich der experimentellen Sprache gewidmet hat und der 1996 als ich dort einmal zuhören fuhr, gelesen hat und mir stolz erzählte, daß er in der “Edition neue Texte” des Heimrad Beckers verlegen würde.

Nach seinem Tod gab es, glaube ich, in den “Manuskritpen” seine Texte und eine Lesetheateraufführung im Weinhaus Sittl gab es auch und jetzt hat Markus Köhle, der Texte und den Lebenslauf zitierte, den 1960 geborenen Christian Futscher, als Auffrischer ausgewählt, der glaube ich mit dem Hansjörg auch befreundet war. Zumindest gibt es ein Foto von einer Lesung im El Speta, zu dem mich der Rudi, der ja, glaube ich, auch zu dem Kreis gehörte, eingeladen hat, wo er gelesen hat oder Zuhörer war und er erzählt in seinem Text auch von seinen Erlebnissen mit Hansjörg Zauner, der in der Straßenbahn gern Reinhard Priessnitz zitierte und mit Futscher Bücher bei “Droschl” hatte. So zitiert er seine Leblings-Zaunersätze und beschäftigt sich auch mit dem Sport, der für Zauner, den er auch als Visionär bezeichnet, offenbar sehr wichtig war.

“Schmiede bleibt Risengecko verkehrt” ist einer der visionären Sätze und als Christian Futscher Mitte zwanzig war, hat er ihn das erste Mal in der “Schmiede” gehört und ich weiß nicht, ob ich Hansjörg Zauner auch einmal dort hörte. An eine Galerienlesung kann ich mich da eher erinnern, aber ich blogge ja erst seit 2008 und kann daher auch nicht wirklich nachsehen.

Christian Futscher erzählte, daß Hansörg Zauner wenig Geld hatte und daher Null-Schillingtage eingeführt und da wenig gegessen hat und sich als Künstler fühlte, obwohl er bei seinen letzten Lesungen kaum Publikum hatte und seine Bücher auch nicht sehr verkaufte.

Dafür wird er jetzt von der Nachwelt sehr geehrt und als nächste Lesende hat sich Markus Köhle , die 1997 geborene Tara Meister ,ausgesucht, die ich glaube ich, schon mal beim Slam B hörte. Sie hat Medizin studiert. Wird jetzt nach Leipzig ans Literaturinstitut gehen und auch bald ihren ersten Roman verlegen und hat den Hansjörg wohl kaum sehr gekannt, sich aber, wie sie sagte mit seinen Texten beschäftigt und da das Cafe Jolly zitiert, in das der Hansjörg gern ging und glaube ich auch einen Text diesen Namens hat. Dann kamen ihre Texte aus dem “Wasserzyklen”, wo toten Fische auf der Straße liegen, weil der Hansjörg einen ähnlichen Text hatte, um den “Peter Pan” geht es auch. Einen Text hat sie auf Hansjörg Zauners “Marzipankleid” gedichtet.

Markus Köhle fragte dann, ob man etwas unvorstellbares schreiben könne und kam zu dem Schluß, daß es immer um die Sprache ginge. Ein “Feribord” von Gerhard Jaschke aus 2016 gibt es auch, daß ich in Wien haben müßte und als nächster kam der 1986 geborene Jopa Jotakin, der jetzt als geschäftsführender Sekretär in der GAV tätig ist, sich in vielen Vereinen betätigt und auch viele Bücher geschrieben hat, der wild und lautstark aus Zauners Wortschöpfungen zitierte und Markus Köhle hat auch augedeutet, daß Hansjörg Zauner ein sehr sinnlicher Autor war, was Jopa Jotakin sehr gut zum Ausdruck bringen konnte.

“Nicht ich bin das Wort, sondern die Schnur, ich zerschneide das Glas und sage Temperatur”, wie es beispielsweise bei Zauner heißt oder hat es Jopa Jotakin so nachgereimt?Die “Wörter haben ihn jedenfalls angerichtet” und Jopa Jotakin ist, glaube ich, im Schreiben auch Hansjörg Zauner im Schreiben sehr ähnlich und am Schluß performte er noch mit zweimal Jolly-Eis, während die Texte vorgetragen wurden und es war sehr fein, denke ich, sich wieder einmal mit Hansjörg Zauner zu beschäftigen und sich an ihn zu erinnern. Die “Aufgefrischt-Reihe” wird wie Markus Köhle versprach auch im Herbst weitergehen.