Zum Frauentag in die Wien-Bibliothek

Heute hat die Friederike Mayröcker ihr neues Buch in der “Alten Schmiede” vorgestellt und als ich das im Programm gesehen habe, habe ich natürlich gedacht, da gehe ich hin, dann aber gleich am selben Tag eine achtzehn Uhr Stunde eingeteilt und wenn ich da nach sieben hingehe, bekomme ich keinen Platz unten und kann mir im Schmiede-Saal die Wall anschauen, was ich nicht will.

Aber heute ist auch der internationale Tag der Frau und da hat mir die Ruth schon länger gesagt, daß sie da die Neuauflage ihres “Auf-Buchs” vorstellt und ich dachte, das geht sich besser aus, wenn ich nach der Stunde dort hinfahre, obwohl das mit den Plätzen in der Wien-Bibliothek ja auch nicht mehr so ist.

Da soll man sich zwar anmelden, sie reservieren aber keine Plätze und dann kommt man hin und alles ist für die Veranstalter reserviert und man kann hinten stehen oder im Vorsaal sitzen. Das habe ich das letzte Mal mit der Öffentlichkeitsarbeiterin Suzie Wong so diskutiert, mir überlegt, ob ich die Ruth bitten soll, mir einen Platz zu reservieren, das  aber gelassen und bin  kurz nach sieben in den vollen Saal hineinmarschiert, habe einen Mitarbeiter der mir sagte, daß ich, wenn ich nicht reserviert habe, draußen bleiben müße, ignoriert, dann aber keinen freien Platz gesehen, nur die Hilde Langthaler in der zweiten Reihe Mitte, die mir zuwinkte und sagte, ich solle mich auf den leeren Platz vor ihr in die erste Reihe setzen.

Der war zwar für die Direktorin, die gerade eröffnete, reserviert, aber dem Mutigen gehört die Welt und auf der Längsseite waren ohnehin noch einige reservierte Plätze frei.

Sylvia Mattl-Wurm begrüßte also die Anwesenden und wies auf das umfangreiche Frauenarchiv hin. Dann kam Alexsander Lellek vom “Löcker Verlag” an die Reihe und berichtete von den Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit dem Frauenkollektiv” Rit Clique”, das das Buch herausgegeben hat und erinnerte daran, daß es noch gar nicht so lang her ist, daß wir die männliche Oberhoheit, die den Frauen verbietet ohne Erlaubnis ihres Mannes einen Beruf auszuüben, nicht mehr haben und, daß Homosexualität nicht mehr verobten ist. Das war in den Siebzigerjahren, als das Familienrecht geändert wurde und da gründete sich auch die “Auf”, die Autonome Frauengruppe und die Ruth die da ja sehr aktiv war, hat schon vor ein paar Jahren bei “Promedia” ein Buch über die diesbezügliche Geschichte herausgegeben, das vergriffen ist und jetzt bei “Löcker” Ruths Stammverlag wiederaufgelegt wurde.

Ich bin ja auch eine sehr frauenbewegte Frau, bei der “Auf” war ich aber nie richtig dabei und soweit ich mich erinnern kann nur einmal in diesem Lokal in der Tndlergasse, aber beim “Arbeitskreis schreibender Frauen” und irgendwann habe ich dann auch die Ruth und die Hilde Schmölzer kennengelernt.

Der “Wiener Frauenverlag” wurde von Elfriede Haslehner gegründet, die dann von Barbara Neuwirth abgelöst wurde und der sich dann in “Milena” umgewandelt hat und inzwischen, was ich immer noch sehr schade findet, auch Männer verlegt.

Die “Auf” gibt es auch nicht mehr, wohl aber das Buch darber und ein Frauenkollektiv der Gründerfrauen hat Texte daraus gelesen, während die Ruth, die leicht oder sogar schwer erkrankt ist, so daß sie am Dienstag nicht in der Schreibegruppe war, den Büchertisch betreute.

Erna Dittelsbach, Erica Fischer, die mich einmal in der Otto Bauergasse interviewte, weil ich ja trotz Feminismus gegen Abtreibung bin und da einmal einen Arbeitskreis Linke gegen Abtreibung” gegründet habe, der allerdings ein Flop war, Käthe Kratz, Bodil Petersen und Heldis Stepanek-Kögl haben Texte aus dem Buch gelesen und sozusagen die ganze Frauengeschichte aufgerollt und inzwischen, die Siebzigerjahre sind schon lange her, hat sich sehr viel geändert und die Frauen der Identitäre, junge blonde hübsche, hetzten gegen den Feminismus und sagen, sie wollen einen Mann und Kinder und fühlen sich davon nicht unterdrückt, während die Frauen damals  viel bewirkten, Johanna Dohnal war zuerst Staatssekreätrin für Frauenfragen, danach die erste Frauenministerin.

Das Frauencafe, der Frauenverlag und die Frauenbuchhandlung haben sich gegründet, die “AufW gibt es nicht mehr und die damaligen Aktivitstinnnen sind älter geworden. Der Lesesaal der Wien Bibliothek war aber wie schon erwähnt bummvoll und nachher gab es wieder Brot und Wein und Gespräche und ich bin bei der Ruth gestanden und habe den Buchverkauf beobachtet, den Suzie Wong phänomenal fand, weil, wie sie sagte, normalerweise nicht so viel Bücher verkauft werden.

Gedenkjahr 1938

Am zwölften März 1938 sind die Deutschen in Österreich einmarschiert, das ist jetzt fast achtzig Jahre her und deshalb gibt es heur ein Gedenkjahr unter anderen, denn die Republik wurde ja auch 1918 gegründet und 1934, der zwölfte Februar, ist jetzt auch kurz vorbei und da habe ich vor einigen Tagen, leider etwas verspätet, einen Comic im Schrank gefunden, den ich im nächsten Jahr lesen will und die Wien Bibliothek rütstet zu einer großen Ausstellung, wie sich das Rathaus, der Verwaltungsapparat Wiens, in der Nacht vom elften auf den zwölften März und dann sieben Jahre lang verändert hat.

“Wir wissen es, daß diese Beamtenschaft ihre >Pflicht auch im neuen  Wien tun wird”, hat der neue Bürgermeister, wahrscheinlich noch im März 1938 in der “Kleinen Zeitung” geschrieben und das ist auch der Titel der Ausstellung, die heute in der Wien Bibliopthek eröffnet wurde, der Auftakt einer Veranstaltungsreihe, die sich das ganze Jahr durchzieben wird und wo man zu verschiedenen Themengebieten das Jahr 1938 nachvollziehen kann.

Im Jahr 1938 wurde der Rathausplatz in Adolf Hitler Platz umbenannt und der neue Bürgermeister hat sogar einen Balkon am Rathaus errichten lassen, der Adolf Hitler gewidmet war und im Rathaus erklärte Silvia Mattl Wurm, die Direktorin, der Wien-Bibliothe,, hat es schon vor 1938 einen Kreis von NSDAP-Mitgliedern oder Anhängern gegeben, die sich dann in der Nacht zusammengesetzt haben, achtundzwanzig Paar Würstl oder so gegegessen haben, wie Gerhahard Botz,der Experte über den Anschluß, der auch ein Buch darüber geschrieben hat, das am 13. März in der Wien Bibilothek vorgestellt werden wird, wo wir schon in Leipzig sein oder dorthin fahren werden, erklärte, dann übernahm der Vizebürgerfür ein paar Tage die Regierung, der Bürgermeister dankte ab und der neue Bürgermeister hat den Rathausplatz umbenannt oder war es der vorübergegehnde und die Beamten haben ihre Pflicht getan, so wie auch Kurt Waldheim, was hätten sie auch anderes tun sollen?

Ein paar Wiederstandsbewegungen hat es gegeben und einige Leute, die sich erkundit haben, ob sie dafür, daß sie jetzt alle Plätze oder Straßen umbenannen sollen, Überstundengeld bekommen?

Ob das Widerstand oder Geldgier war, ist wahrscheinlich im Nachhinien schlecht zu beurteilen. Christian Mertens, Gerhard Murauer und Gabu Heindl haben jedenfalls aus dem Archivmaterial eine Ausstellung in sechzehn Stationen gestaltet und, wie schon geschrieben, gibt es das ganze Jahr ein Begleitporgramm, wo man erfahren kann, wie das mit den öffentlichen Bibliotheken, den Plakaten zur Volksabstimmung und noch vielen anderen war.

Ein sehr interessantes Thema, in in einer Zeit, wo die Identitären über den Rechtsruck Österreichs jubeln und sich schon Gedanken darüber machen, wann sie ins Parlament einziehen werden?

Gerhard Botz, der jetzt siebenundsiebzig wird, hat jedenall in der Diskussion mit dem Kurator erzhlt, wie das war, als er 1965 mit seiner Forschungsarbeit begonnen hat.

Nachher gab es wieder Brot und Wein und man konnte sich die Ausstellung ansehen, zu der es auch Extraführungen gibt und einen Katalog über das Jahr 1938, der wahrscheinlich zu einem anderen Gedenkjahr entstanden ist, habe ich vor einiger Zeit auch in einem der Schränke gefunden und ihn in Harland stehen.

Leo Perutz-Preisverleihung

https://literaturgefluester.wordpress.com/2012/09/13/elisabeth-chovanec-leo-perutz-preis-und-shortlist-des-dbp/Den “Leo Perutz-Preis” für den besten in ovativen Krimi mit Wien-Bezug gibt es  vom “Hauptverband des Buchhandels” und der Stadt Wien veranstaltet, seit einigen Jahren und meistens fand die Veranstaltung im Palais Fürstenberg in der Grünangergasse statt. Einmal war die die Veranstaltung im Bestattungsmuseum und diesmal überraschend in der Wien Bibliothek, in der es ja auch manchmal Krimilesungen gibt und fast wäre ich aus Gewohnheit in die Grüngangergasse gegangen ,denn auf der Seite www. buchhandel. at, wo ich meine Informationen beziehe, gab es zwar vor einigen Monaten oder Wochen einen Hinweis auf die Shortlist und, daß die Veranstaltung am 13. September stattfinden würde, mehr aber nicht.

Dann habe ich aber am Freitag doch ein Mail an Teresa Preis geschickt, die jetzt die Pressearbeit macht und sie hat mir auch schnell geantwortet, Mittwoch 19 Uhr Wien Bibliothek, ich setze Sie gerne auf die Liste.

Das war dann gar nicht so notwendig, denn der der Chemiker Manfred, ein regelmäßiger Wien Bibliothek Besucher, der gestern  bei einer Veranstaltung über Johann Strauß war, war auch da und sonst die üblichen Perutz-Besucher.

Christopher Just, der mit seinem “Modsdetektiv” nicht nur niminiert war, sondern auch bei den O-Tönen Debuts gelesen hat, habe ich im Lift getroffen und ihn gleich frech gefragt, ob er den Preis gewinnen würde?

Aber das hat er wahrscheinlich weder gewußt noch gewonnen. Er hat mir aber den Vortritt in die BibliotheK gelassen und dort trafen dann nach  und nach die Horoatoren ein. Roman Kollmer hat moderiert, vom “Picus” waren Alexander Pootyka und Dorothea Löcker da, hatten sie ja auch einen Kanditaten und Günter Kaindlsdorfer, der bisher moderierte, war verschwunden.

Die sogenannte Shortlist bestand aus fünf mir außer Theresa Pramer, der vor zwei Jahren Preisträgerin und Christopher Justaus lauter unbekannten namen und ich denke ja auch, das ist ein schräger Preis, denn Leo Perutz hat ja eher Gespenstergeschichten als Krimis gechrieben und es sind ja auch meist eher schräge <Kimris die da nominiert werden, obwohl Eva <menasse, Stephan Slopethzky, Thomas Raab, etcetera haben schon gewonnen und diesmal war die Shorthlist mit

  1. Alex Beer “Der zweite Reiter”
  2. Christopher Just “Der Modsdetektiv”
  3. Stephan Peters Erstbezug”
  4. Theresa Prammer “Die unbekannte Schwester” und
  5. Hans-Peter Vrtacnik “Totenvorgel”

bestückt und diesmal war diePreisverleihung eher ungewöhnlich. Das heißt Roman Kollmer hat moderiert. Eine Vertreterin von der Stadt Wien hat Grußworte gesprochen und dann kam Erwin Riedesser vom Hauptberband, der in ein Streitgepräch mit Roman Kollmer verwickelt wurde, beabcbsichtig oder unbeabsichtigt, habe ich keine Ahnung. Er sagte jedenfalls ein paar Worte zu dem Preis, den Preisträgern, Leo Peruthz und möglichen Veränderungen. Dann stellte Roman Kollmer die Preisträger vor, die diesmal nach und nach den Lesetisch füllten. Es gab eine jeweilige Kurzlesung von drei bis fünf Minuten und ein Gespräch zwischen Roman Kollmer und den Autoren, wo man erfuhr, daß Alex Beer, deren Namen ein Pseudonym ist und die in Bregenz geboren wurde, Roman ein historischer ist, der im 1919 nach dem ersten Weltkrieg spielt. Andreas Pittner, ich glaube, auch ein Preisträger, hat einmal auch etwas Ähnliches geschrieben, wo der Kommissar in der geheitzten Straßenbahn fährt.

Die Krimihandlung des Moddetekiven habe ich immer noch nicht verstanden und der bei “Picus” erschienene Krimi “Erstbezug” handelt von einem Afghanen, der in eine überfüllte Wohnung gestopft wurde.

Die Preisträgerin von vor zwei Jahren hatte dagegen etwas von einer unbekannten Schwester und Hans Peter Vertacnik ist offenbar ein pensionierter Pensionist, der sich jetzt im Krimigenre versucht und dabei gleich einen Innenminister ermorden läßt.

Dann kam Andreas Gruber, der Vorjahrspreisträger, der heuer in der Jury saß, erzählte etwas von den Juurysitzungen, verkündete, daß Alex Beer gewonnen hat und verlas die Laudatio.

Großer Applaus und Juchu Geschrei, Alex Beer, die noch unter einem anderen Namen offenbar schon einmal nominiert war, hatte sich ihr Fan Publikum mitgebracht, dann gabs Wein und Brötchen.

Ich habe mich mit dem Chemiker Manfred unterhalten und das Geschehen, um mich herumbetrachtet und werde, da ich ja jetzt doppelten Buchpreislese wohl in der nähsten Zeit kaum zum Krimilesen kommen. Benedikt Föger der Präsident des <Hauptverbandes erwähnte aber etwas, das die Krimis dem Buchhandel den Ummsatz bringen und wieder neu, es gab diesmal einen Büchertisch, wo man alles kaufen konnte. Sehr viele Interessenten habe ich dabei aber nicht gesehen.

Vom öffentlichen Raum zu Brigitte Hamanns Sammlungen

Mit dem Erforschen des öffentlichen Raumes mit der Ruth, die inzwischen einen Veranstaltungsvorschlag für das nächste Jahr bei der GAV einreichen wird, ist es heute weitergegangen.

Wir haben uns, vorher  war ich mit der Anna am Naschmarkt essen und Probleme mit dem Internet hatte ich auch, bei der U-Bahnstation Krieau getroffen und dort steht die U-Bahntrasse auf einer Menge Säulen und die wurden von zwei verschiedenen Künstlern bemalt.

Da gibt es einmal die “3 Brothers”, das ist ein Projekt des brasilianischen Künstlers Speto, der eine Hommage an die Brüder Villas-Boas und an die Erzählkunst der indogenen Bevölkerung Brasiliens geliefert hat, in dem er die Säulen mit kugelförmigen Gesichtern in verschiedenen Größen, die die Brüder darstellen sollten und noch eine indogene Frauenfigur dazu malte.

Wir sind im Gras auf der gegenüberliegenden Straßenseite gesessen und haben unsere Texte, was mit der wenigen Hintergrundinformation, die wir hatten, gar nicht so einfach war, geschrieben.

Dann gab es eine Pause in der Bäckerei Felber bei Kaffee und Kuchen. Danach ging es mit dem französischen Künstler Honet, der seine Säulen mit minimalistischen Figuren, beziehungsweise modernen Totemköpfen bemalt hat, weiter.

Da sind jeweils drei auf einer Säule in den verschiedensten Farben und ich habe mir während des Schreibens Gedanken gemacht, wen  die Totemköpfe wohl bewachen, was ihre Funktion unterhalb derU-Bahntrasse ist und oben brausten die grauen Silberpfeile vorbei.

Bei unserer Veranstaltung werden wir laut Ruths Plan, die beiden Stationen mit der “Gerngroß-Säule” von Franz West verbinden.

Jetzt  sind wir aber in die Servitengasse gefahren, denn da git es noch eine Ergänzungen zu den “Antifaschismus-Stationen”,die wir schon am Montag beschrieben haben.

Denn dort hat die Künstlerin Julia Schulz in den  Boden eine Vitrine eingelassen und die mit 462 Schlüsseln gefüllt, an denen jeweils ein Namensschild einer Jüdin oder eines Juden befestigt ist, die dort bis 1938 ihren Wohnsitz oder ihr Geschäft hatten.

Das regt natürlich an Geschichten über Helena Friedmann, Alfred Kohn oder Moritz Eisler, etcetera, zu schreiben.

Wir haben uns auch hier unsere Geschichten vorgelesen und uns dann getrennt. Die Ruth ist zu einer Lesetheaterveranstaltung ins Theatermuseum gefahren, ich in die Wien-Bibliothek, wo eine Ausstellung, der im Vorjahr verstorbenen Historikerin Brigitte Hamann eröffnet wurde, denn die war eine große Sammlerin und ihre Wohnung war voll von Gegenständen, Briefen, etcetera, die sie aus verschiedenen Nachläßen und Auktionen erstanden hat.

Die wurden inzwischen von der Wien-Bibliothek übernommen und dort war es, als ich zwanzig Minuten vor Beginn gekommen bin, wieder sehr voll, so daß ich nur ganz hinten einen Platz bekommen habe, mich aber da mit Agnes Pistorius unterhalten konnte, die neben mir gesessen ist.

Markus Hering hat Textbeispiele gelesen, dann kam ein Sohn von Brigitte Hamann und erzählte, wie aufregend es für ihn und seine Geschwister gewesen ist, mit den wertvollen Gegenständen, die einmal dem Kaiser Maximillian oder der Kaiserin Sisi gehört haben, aufzuwachsen.

Brigitte Hamann hat auch die Truhe gefunden, die Sisis Gedichte enthielten, die erst 1950 geöffnet werden durften und dann veröffentlicht werden sollten.

Die sind angeblich schlecht oder in der Heine-Nachfolge.

Der Alfred hat mir aber einmal zum Muttertag ein kleines Büchlein mit den Gedichten der Kaiserin Elisabeth geschenkt und Kyra Waldner oder war es Marcel Atze, berichtete von der aufwendigen Haarpflege, die die Kaiserin mit ihren fast bodenlangen Haaren hatte.

Dann gab es wieder Brot und Wein. Man konnte sich den Katalog “So schön kann Wissenschaft sein”, ein Ausspruch von Brigitte Hamann, die ich ja, glaube ich, 2012 das letzte Mal gesehen habe, als sie den “Toleranzpreis des österreichischen Buchhandels” bekommen hat, kaufen oder sich die Ausstellung ansehen, in der nur ein Teil der Exponate, wie Marcel Atze betonte, zu sehen waren.

Ich habe mir vor allem die tonaufnahmen angehört, wo Brigitte Hamann über ihre Bücher über Kronprinz Rudolf, dieKaiserin Sisi und “Hitlers Wien” berichtet hat.

Ich habe zwar keines der Bücher gelesen. Aber vielleicht finde ich einmal eines in den Schränken. Das ist sicher interessant und auch natürlich, daß der Sohn sehr offen überdie Demenz seiner Mutter berichtet hat, die ja, glaube ich, schon 2021 zu merken war.

 

Von zweihundert Jahre Leo zur Krise der Nachkriegszeit

Vielleicht im Zusammenhang mit dem “Welttag des Buches” oder nur so, feiert die Buchhandlung Leo an diesem Wochenende zu ihrem zweihundertjährigen Bestehen ein Lesefestival rund um den hohen Markt.

Eine Information, die ich von der Hauptverbandsseite habe, denn eigentlich, ganz ehrlich, war mir die Buchhandlung Leo kein Begriff, obwohl ich im Nachhinein daraufgekommen bin, daß ich sie schon einmal gesehen habe.

Ob ich in ihr drinnen war und etwas kaufte, weiß ich gar nicht so genau.

Denn ich ziehe mir ja inzwischen meine Bücher meistens aus den Abverkaufskisten des “Morava”, gelegentlich aus der kleinen alten Buchhandlung in der Lerchenfelderstraße vielleicht und da gibt es noch den “Thalia” in St. Pölten, das wäre außér den offenen Bücherschränken schon alles. Ja richtig, im Jänner habe ich mir in Salzburg auch etwas gekauft.

Auf das Lesefestival bin ich aber neugierig geworden, das am Freitag Nachmittag mit der Begrüßung der Buchhändlerin, die Buchhandlung wird von zwei Schwestern geführt, in den Räumen des Alpenvereins begonnen hat.

Warum das dort war, weiß ich eigentlich nicht so genau, aber wahrscheinlich wären in die Buchhandlung nicht so viele Leute hineingegangen und es hat sogar, glaube ich, deshalb ein Gewinnspiel gegeben, wie die Buchhändlerin erklärte, als ich kurz vor drei den Saal betreten hate.

Dann hat das Programm schon begonnen, das sich, glaube ich, auch rund um die Innere Stadt oder den hohen Markt zentrierte, denn es kam zuerst ein Geologe mit einem witzigen Buch, das “Haie, Goethe und die Gurken” hieß und von dem er einen kurzen Einblick über die fünfzehn Kapitel gab, die erklärten, wo es in Wien Haifischzähne zu finden gibt, warum das Maria Theresia Denkmal und das des Goethes so verstrahlt ist, wie das mit dem Zentralfriedhof, den Dnosauriern und mit noch vielen anderen ist.

Dann kam der Psychiater und Filmemacher Houchang Allihary mit seinem Buch, das er, glaube ich, mit einem Ghostwriter geschrieben hat “Normalsein ist nicht alles”, wo er seinen beruflichen Werdegang erzählte.

Dazwischen gab es immer Pausen mit Buffet und Gesprächen, sowie einen Büchertisch. Für die Kinder hat es, glaube ich, ein Buchbinderworkshop, wo man sich ein “LEOrello”- ein Erinnerungsbuch an das “200-jährigeBestehen der Buchhandlung” mit schönen Bildern von der Umgebung und den Orten, wo die Buchhandlung früher, beispielsweise im “Heinrichshof” gegenüber der Oper, der 1952 abgerissen wurde, machen konnte  und ein Probeklettern, sowie eine Bücherecke gegeben.

Lida Winiwewick mit ihren Lebenserinnerungen “Der verlorene Ton”, sowie Wolfgag Popp, den ich schon einmal im Literaturhaus gehört habe, folgte mit seinem Roman “Wüste Welt” da projezierte er auch die Bilder von seiner Recherchereise durch Marokko an die Wand und erzählte einiges zur Erstehung des Buch.

Dann wars schon kurz vor sechs. Es gab Wein, Brot und Aufstriche, vorher hat es eher Kaffee und Kekse gegeben und noch einmal eine Leserunde, die aus dem Krimiautor Andreas Pittler, Eva Geber, die, glaube ich, Rosa Mayreders “Haus in der Landskrongasse”, die ja ganz in der Nähe ist,vorstellte, Dick Stermann mit seinem neuen Buch und ein Nachrichtensprecher, aber ich habe mich doch entschloßen in die Wien-Bibliothek und zur zweiten Karl Kraus Veranstaltung zu gehen, wo ja das auf Deutsch übersetzte und in der “Bibliothek der Provinz” herausgegebene Buch “Karl Kraus -Die Krise der Nachkriegszeit und der Aufstieg des Hakenkreuzes” von Edward Timms vorgestellt wurde.

Der Lesesaal der Wien Bibliothek, die ja, wie die Direktorin Sylvia Mattl-Wurm erklärte, den Karl Kraus Nachlaß beherbigt, war sehr voll von Karl Kraus Experten, aber auch von anderen, so fragte mich die Frau, die neben mir saß, wer Karl Kraus war?

Gar nicht so leicht zu beantworten. Ein Schriftsteller und Satyriker, für Österreich ein großer Mann und streitbarer Geist, der die “Fackel” herausgegeben und “Die letzten Tage der Menschheit” geschrieben hat, mit Gott und der Welt wahrscheinlich zerstritten war, Gedichte geschrieben und, wie ich glaube auch Opernarien gesungen hat.

Näheres ist sicher bei “Wikepedia” nachzulesen oder unter www.kraus.wienbibliothek.at, wie Sylvia Mattl-Wurm noch erklärte und das Buch kann man sich natürlich auch kaufen.

Ich habe aber noch zwei ungelesene in meinen Regalen. So hörte ich nur der Einleitung von Hubert Christian Ehalt und dem Vortrag von Edward Timms zu, der einige Symbole erörtere, die Karl Kraus in den Zwanziger- und Dreißigerjahren, als in Wien allmählich das Hakenkreuz aufzog und das andere verdrängte, störte.

Dann gabs ein Gespräch mit dem Autor und der Übersetzerin und es wurden auch über die “Letzten Tage der Menschheit” gesprochen, die Edward Timms ins Englische übersetzt hat.

Dann gabs wieder Brot und Wein, ich habe aber nur ein schnelles Gläschen getrunken, weil ich dachte, vielleicht komme ich noch zur “Nacht-Lese-Party der Buchhandlung Leo zurecht.

Wär ich wahrscheinlich auch, nur leider war das Haustor verschlossen und es hat mir niemand aufgemacht. Es ist auch niemand hinuasgegangen und ich wollte auch nicht lange warten, so habe ich den Abschluß versäumt und kann meinen interessierten Lesern nur verraten, daß es morgen, um elf mit einem Vortrag zur Buchhandlungsgeschichte und einer anschließenden Rätselralley beziehungsweise einem Open House in der Buchhandlung am Lichtensteg weitergeht.

Da kann man sich vielleicht auch die “Anthologie zum Welttag des Buches holen” beziehungsweise diesen feiern.

Geburtstagsfeier für Hilde Schmölzer

Hilde Schmölzer

Hilde Schmölzer

Hilde Schmölzer

Hilde Schmölzer

Diese Tage werden einige runden Geburtstage gefeiert, so wurde heute der Kabarettist Werner Schneider achtzig, Erni Mangold wird morgen neunzig und davon vielleicht ein wenig unbemerkt feierte Hilde Schmölzer heute ihren achtzigsten Geburtstag in der Wien-Bibliothek, weil sie ihren Vorlaß 2012 dorthin verkaufte und jetzt auch ihre Austellung als Photgrafin über die Fotos der sechziger Jahre des “Böses Wiens” dort hatte.

Da war ich ja schon bei einer Veranstaltung, nicht bei der Vernissage, aber heute bei der Schlußveranstaltung und ins Jahr 2017sind wir ja auch mit Hilde Schmölzer hineingegangen.

Die Frauenforscherin ist da ja immer besorgt, daß vielleicht zu wenige Leute kommen, aber heute brauchte sie sich keine Sorgen machen, denn außer dem Besucherkreis, der regelmäßig wegen dem Wein und des Brotes kommt, war heute auch ihr Fankreis da, das heißt Sohn und dessen Lebenspartnerin und ihre Freundinnen und die sind bei dem eifrigen Mitglied der “Frauen lesen Frauen – Lesegruppe” des ersten Wiener Lesetehaters sehr vielfältig und umfangreich.

So brachten Bärbl Danneberg und ihre Partnerin eine Torte der KPÖ, als Präsent und sonst waren Ruth Aspöck frisch aus Linz zurückgekommen, Manfred Chobot mit dem ich morgen in Salzburg lesen werden, Anita Schaub, Hilde Langthaler, Elfriede Haslehner und und und  anwesend.

Hilde Schmölzer

Hilde Schmölzer

Geburtstagstorte

Geburtstagstorte

Es war also sehr voll, die Wien Bibliothek Direktorin Silvia Mattl-Wurm hat eröffnet, dann gab es ein Gespräch, wo Hilde Schmölzer erzählte, wie da mit der Fotografin und derJournaliistin zusammenpasse oder, wie sich beides entwickelt hat und dann kam eine Lesung aus dem “Vaterhaus”, das inzwischen neu aufgelegt wurde, aber vielleicht trotdem schon vergriffen ist, wo man Hilde Schmölzers schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater nachvollziehen konnte.

Dann gab es noch drei Gedichte, ein ganz neues, sowie ein altes aus dem“Podium Portrait” und dann eines das sie zu dem Tod ihres Mannes in den neunziger Jahren geschrieben hat.

Dann kamen die KPÖ-Frauen mit einer Torte und draußen gab es Wein und Brötchen und das dementsprechende Gedränge und desmal war ichnicht nur draußen vorn oder voll dabeben sondern mittendrinn, bin ich mit Hilde Schmölzer ja beinahe befreundet und Agnes Pistorius deren Buch über ihre Mutter ich besprochen habe, sprach mich an und erzählte mir über ihre Vorlieben über Franz Grillparzer und Manfred Chobot erzählte mir welchen Zug er nach Salzburg nehmen würde, bevor er  zu einer großen Lesereise aufbrechen, wo er auch einen Award in Empfang nehmen wird.

Ich wünsche aber Hilde Schmölzer alles Gute zu ihrem achtzigsten Geburtstag und werde ihr Buch über die Frauen um Karl Kraus, das sie mir zu meinem vorletzten Gebrurtstagsfest brachte, wahrscheinlich im nächsten Jahr lesen.

Hilde Schmölzers böses Wien

Hilde Schmölzer, die Frauenbewegte, die viele Bücher zu diesem Thema geschrieben hat und die ich irgendwann, nach dem “Arbeitskreis schreibender Frauen”, wo wir ihr Buch “Frau sein und schreiben” besprachen, kennenlernte, wird nächsten Jänner achtzig.

2008 hat sie ihren Vorlaß der Stadt Wien verkauft und die “Wien-Bibliothek” machte zu  jetzt eine Austellung mit ihren Fotografien zu dem Buch, “Das Böse Wien”.

Die Ausstellungseröffnung ist schon vorbei undhabe ichversäumt, aber heute fand eine Lesetheateraufführung mit ihr, Heidi Hagl, Elisabeth Krön und Angelika Raubek statt.

Eine Lesungaus ihren publististischen Arbeiten, stand im Programm, es war aber eine Collage aus vier ihrer Bücher, das “BöseWien” eine Neuauflage aus dem “Mandelbaumverlag”, Karl Kraus und die Frauen, “Frauenliebe” und das Rosa Meyeder-Buch.

Aus der Neuauflage “die Pest in Wien”, ich habe noch die DDR-Ausgabe, wurde nicht gelesen, weil das zu traugig wäre wie Hilde Schmölzer in ihrer Einleitung erkärte, sie hat aber diesbezüglich in der “Wien-Bibliothek recherchiert und in Rosa Mayreders Tagebücher undBriefe eingesehen.

Ein interessanter Abend mit Textauszügen aus den vier Werken, die ich mir nicht zu kaufen bauchte, denn Hilde Schmölzer hat mir ihre Bücher nach und nach ja alle zu meinenGeburtstgsfesten geschenkt und am 25. 1. gibt es in der”Wien Bibilitphek” ein großes Geburtstagsfest zu ihrem achtzigsten Geburtstag.

Der Siebzigste wurde im Literaturhaus mit einer Lesetheaterveranstaltung gefeiert, da habe ich noch nicht geblobggt, aber jetzt tue ich es und habe mir die Veranstaltung vorgemerkt.

Heute habe ich mir die Ausstellung angeschaut und ein oder auch mehr Gläser Wein getrunken, dann war es etwas schwierig den Ausgang zu finden, weil das Rathaus eine Bauselle und jetzt müßte oder sollte ich mich auch in meine Hilde Schmölzer Bibliothek, die ja einige Bestseller birgt, einlesen, aber leider habe ich nich sehr viel Zeit dazu, aber die Ausstellung und die Lesetheater Aufführeng waren sehr interessant und jezt kann ich jeden nur empfehlen am 25. 1. im nächsten Jahr in die “Wien-Bibliothek” zu kommen, denn da liest Hilde Schmölzer aus ihren “Vaterhaus.”

Neuer Naschmarktkrimi

Inmitten meiner Buchpreisblogeuphorie, vom dBp habe ich schon fast alle Bücher, vom östBp scheinen sie nicht zu kommen, wieder einmal seit langem, in die “Wien-Bibliothek” ins Rathaus zur Präsentation des neuen von Edith Kneifls bei “Haymon” erschienenen Krimi “Tot bist du mir lieber”.

Eine kleine Abwechslung vom stressigen Buchpreislesen zwischen Thomas Melle und Thomas von Steinaecker und von Edith Kneifl, der Psychoanalytikerin, die mit mir zeitgleich, glaube ich, Psychologie studierte, habe ich ja schon einiges gelesen und einen Krimi “Die Kinder der Medusa” von meiner überlangen Leseliste, auch schon wieder auf den St. Nimmerleinstag zurückgeräumt.

Der Weg in die Wien-Bibliothek, im ersten Stock, über die Stiege acht, war diesmal mit Hindernissen vollgeräumt, aber das große FPÖ-Wahlauftaktfest hat schon eine Woche früher stattgefunden und über die neuerliche Wahlverschiebung könnte man wahrhlich einen Kriminalroman schreiben, der es sich gewaschen hat.

Edith Kneifl, die ja auch schon über den fünften Bezirk schrieb, hat diesmal ihre Ermittler in Naschmarktnähe, in den berühmten Jugendstilhäusern auf der Wien-Zeile angesiedelt.

Und da wohnt sie, die Detektivassistentin, die in Krems die Detektivakademie in Krems besuchte, keine Ahnun,g ob es eine solche gibt. Magdalena Musil, man sieht, auch Edith Kneifl verwendet sprechende Namen, wohnt dort mit ihrer Freundin, die Kosmetikerin ist und die vermittelt ihr auch den ersten Fall.

Eine Frau, die in einer Internetbörsen betrogen worden ist, so geht die Nachbarin Sophia, die Frau von einem Kriminalinspektor zum Date ins Cafe Ritter auf die Mariahilferstraße.

Erkennungszeichen Jane Austen “Stolz und Vorurteil”, den sie erkennen soll, ist der eigene Mann und der, der die Klientin um fünfzigtausend Euro betrog, wird ermordet, das werden auch die von ihm betrogenen Frauen.

“Eine Katze gibt es auch, die überlebt aber und wenn sie weiter lesen wollen, kaufen Sie das Buch!”, empfahl Edith Kneifl. Ih unterhielt mich aber mit der Angela und der Helma Giannone bei Brot und Wein und, hörte am Nebentisch ein paar Lehrer über Wendelin Schmidt- Dengler reden. Die ließen sich dann auch das Buch signieren und holtem Edith Kneifl an ihren Tisch und jetzt weiterlesen mit dem dBp.

Morgen geht es kurz ins kunsthistorische Museum zu einer Führung und einem Vortrag übers Erbrecht, die Hilfsaktionen laden dazu ein und verteilen, was mich interessiert ,dazu Broschüren zur Patientenverfügung und ob ich dann in die “Gesellschaft für Literatur” zum neuen Residenz-Buch der Cordula Simon komme, ist fraglich, wäre aber interessant.

Ebner-Eschenbach-Symposium

Nicht nur Henry James Todestag jährte sich heuer zum hundertsten Mal, auch auch österreichische Autorin Marie von Ebner-Eschenbach ist am zwölften März 1916 gestorben und sie wurde aus diesem Anlaß schon seit ein paar Jahren von Evelyne Polt-Heinzl, Daniela Strigl und Ulrike Tanzer entstaubt, sprich der “Residenz-Verlag” hat eine vierbändige Werkausgabe und eine entsprechende Biografie herausgebracht.

Den zweiten Band mit den Werken “Unsöhnbar und Lotti, die Uhrmacherin” habe ich gelesen, jetzt sind auch die letzten beiden herausgekommen und wurden am Mittwoch in der “Wien-Bibliothek” vorgestellt, da war ich, obwohl es mich interessiert hätte, nicht dabei, hat doch der Karli in den “Römischen Markthallen” zum Essen eingeladen und Daniela Strigls Biografie “Berühmt sein ist nichts” wurde am Dienstag in der Buchhandlung Leporello präsentiert.

Da hätte ich zwar kommen, aber acht Euro zahlen müssen und das tue ich ja nicht so gern, so habe ich die “Lyrik im März” vorgezogen und nach den Buchpräsentationen ist es sowieso gleich weiter mit einem internationalen Symposium in der Bartensteingasse “Schriftstellerin zwischen den Welten” gegangen und da habe ich zu meiner Überraschung meinen Psychologiekollegen Wolfram Huber getroffen, vielleicht war es auch keine, interessiert er sich doch seit seiner Pensionierung für Bertha von Suttner und die war mit der Gräfin sicherlich bekannt und hatte vor zwei Jahren ihren hundertsten Geburtstag und zwischen Bertha von Suttner und Marie Ebner von Eschenbach gibt es noch einige andere Übereinstimmung, so war der  Friedensnobelpreisträgerin vor zwei Jahren die Stadt Wien-Veranstaltung “Autorinnen feiern Autorinnen” gewidmet, heuer wird Ruth Klüger den Festvortrag für Marie von Ebner-Eschenbach halten, im Vorjahr hielt ihn Marlen Schachinger für Betty Paoly und die tarockierte ja mit der Baronin und mit Ida Fleischl und mit der hat sich Marie Ebner von Eschenbach literarisch ausgetauscht.

Also sicher interessant eineinhalb Tage der großen Sozialrealistin zu widmen, entstaubt oder nicht, denn ich denke, daß es da ja wichtig ist, nicht die Sicht des einundzwanzigsten Jahrhundert auf die 1830 geborenen Adelige zu stülpen, sie aber bekannter zu machen und nur von der Schulbuchlektüre wegzubringen, ist bestimmt sehr wichtig.

Wir haben ja in der Strassergasse, glaube ich, den “Muff” gelesen, die Geschichte, wo eine mitleidige Adelige einer armen Bettlerin einen Muff schenkt und die wird dann des Diebstahls verdächtigt und das ist sicher eine Stärke der adeligen Dame, die sich, wie Daniela Strigl mit feiner Ironie beklagte, später zur Matrone und gütigen Mutter stilisierte, daß sie die Wunden der Zeit erkannte und ihren Finger darauf legte.

So begann das internationale Symposium  mit einem Referat von Peter C. Pfeiffer von der Georgetown University in Wahshinton und der beschäftigte sich mit den Anfangen und den Enden ihrer Werke und merkte an, daß sie es nicht immer so genau mit den Gattungsbezeichnungen nahm, also Erzählung zu einem kurzen Roman, etcetera sagte, ich denke, dieses Problem haben wir noch immer, daß alles Roman genannt ist, obwohl es keiner ist und Marie von Ebner Eschenbach war, als Frau wahrscheinlich bescheiden und hatte es auch sehr schwer gegenüber ihrer adeligen Familie ihr Schreiben durchzusetzen.

Sie hat als junge Frau mit der Briefnovelle “Aus Franzensbad”, unter einem Pseudonym herausgegeben, sich über die adelige Gesellschaft  lustig gemacht, später hat sie ihre Enden oft umgeschrieben und die Geschichten verkitscht und harmonischer enden lassen, weil vielleicht Druck von den Kritikern oder der Familie kam.

Die Anfänge sind aber stark und klar meine Peter C. Pfeiffer und bezog sich auf “Undsühnbar” und auch “Lotti, die Uhrmacherin”.

Dann kam Daniela Strigl und erzählte aus Marie Ebner-Eschenbachs Biografie, daß sie eine leidenschaftliche Reiterin gewesen sei, die immer im Damensattel Erholung und Freude fand “Ich bin so eine Reitnärrin, daß ich vor dem Aufsteigen am ganzen Leibe zittere” und manchmal darüber auch das Schreiben vernachläßigte, obwohl ihr dieses sehr wichtig gewesen ist.

Es gab zwei Referate über die “Kinderfiguren” in ihren Werken und ihren politischen Realismus, die Referentin nannte sie dabei eine Sozialarbeiterin, aber das war sie nicht, sie hatte offenbar nur einen sehr sozialen Blick, mit ihren Erzählungen “Er läßt die Hand küssen”, “Das Gemeidekind” entcetera und sie hat auch und das habe ich jetzt fast vergessen, in allen Gattungen geschrieben und wollte sogar der oder die “Shakespearrin ihres Jahrhunderts” werden. Das ist ihr nicht so ganz gelungen, Gedichte gibt es aber  und viele Briefe, vor allem mit ihrer Freundin Josephine von Knorr mit der sie sich auch literarisch austauschte und von diesen Briefwechsel, von dem ich das erste Mal bei dem “Archivierungssymposium im Literaturhaus” hörte, gab es gleich zwei Referate von jungen Frauen aus dem “Salzburger Literaturarchiv”, das ich ja vor kurzem besucht habe und am Schluß gab es noch eines, das scheinbar so gar nicht dazu passte, nämlich über die frühen Fotografien, wo sich alle in ihren schönsten Kleider aufstellten und in  immer gleichen Posen abgelichtet wurde, weil es ja noch kein Smartphone gab und über den Zeitgenossen Ferdinand von Saar mit dem die Ebner von Eschenbach, glaube ich, auch befreundet war.

Am Freitag ist es dann weiter mit den Zeitgenossen gegangen, da hat nämlich Walter Hettche von der Universität München unter dem Titel “Der Tiger und die alte Tante”, Marie Ebner von Eschenbachs Beziehung zu Paul Heyse, den Nobelpreisträger von 1910 glaube ich, der mir höchstens dem Namen nach ein Begriff war, vorgestellt. Sie hat ihn sehr gelobt, sie haben sich auch gegenseitig Novellen gewidmet und in seiner geht um Kindesmißbrauch und da schreibt die alte Dame, etwas in ihr Tagebuch, daß die Männer Tiger seien und behandelt das Thema Vergewaltigung in ihrer Novelle dan ganz anders.

Evelyne Polt-Heinzl, eine der Herausgeberin stellte den Bezug zum “Jung Wien” Schnitzler, Salten etcetera vor, dann ging es um den Nachlaß den die Wien-Bibliothek 1930 um neun tausend Schilling vom Erben einem Neffen aufkaufte, ein anderer Teil ist in Mähren verstreut und um die Marie von Ebner Eschenbach Forschung ging es auch.

Dann hätte eine Schlußdiskussion folgen sollen, es kam aber eine Dame von der Kunstuniversität und hielt ein Zusatzreferat über die Büsten und Denkmäler, die es von der Dichterin gibt und wieder interessant sie ist die erste Ehrerndoktorin der Univ Wien zu einer Zeit geworden, als es noch kaum Studentinnen dort gab.

Danach gabs eine Mittagspause und am Nachmittag die Möglichkeit eine Führung im Uhrenmuseum zu machen, wo ein Teil der Eschenbachen Uhrensammlung, sie war ja eine Uhrensammlerin und hat auch eine Uhrmacherlehre gemacht, zu machen, da hatte ich aber eine andere Fortbildung und bin stattdessen auf den Wienerberg zur Gebietskrankenkassa gefahren.

 

Immer ready sein zu gehen

Jetzt war ich  schon lange nicht mehr bei Veranstaltungen in der “Wien-Bibliothek”, die ja im Rathaus ist und eine Musiksammlung in den “Loos-Räumen” in der Bartensteingasse hat.

Dort war ich einmal bei einem “Mayreder-Abend”, wie das “jüdische Leben in Ottakring” vorgestellt wurde und beim “H.C.Artmann-Symposium”, sowie einmal bei einem Konzert, wo es so voll war, daß ich kaum Platz gefunden habe.

Ich gehe ja eher selektiv zu musikalischen Veranstaltungen und bevorzuge die Literatur, aber die Geschichte und das Leben in Wien im vorigen Jahrhundert ist  auch sehr interessant und so bin ich heute zu zwei Filmen, über die Geschwister Grünschlag gegangen.

Das waren ein Geige spielender Bruder und zwei Klavier spielende Schwestern, zwischen 1914 und 1921, glaube ich, geboren, die nach Israel sowie Amerika emigrierten, jetzt gestorben ist und die “Wien Bibliothek”, den Nachlaß bekommen hat, wenn sie daraus eine Ausstellung gestaltet, beziehungsweise die dazugehörenden Filme zeigt.

Das ist heute geschehen. Um halb sieben hat der Leiter der Musiksammlung durch die Ausstellung geführt, die aus drei Vitrinen bestand und das Leben der Geschwister in Wien, ihre Emigration und dann ihr Leben, als Musiker in Israel und Amerika an Hand von Briefen, Fotos, Tonaufnahmen etcetera zeigte.

Der Bruder hat in Israel in einem Orchester gespielt, die Schwestern sind in Amerika im Duett aufgetreten,  haben auch Konzerte in Europa gegeben, bezeihungsweise sind sie auch einige Male nach Österreich gereist.

Danach gab es die Filme, der erste, der auch in der Ausstellung zu sehen ist “It runs in the Family” wurde von der Tochter von David Grünschlag, Dorrit Straus gemacht, da war Toni Grünschlag schon gestorben und David auch, so erzählte die Tochter von ihrem Vater und die jüngere Rosi von ihrem Musikunterricht in Wien und der großen Tafel Schokolade, die sie für ein Konzert, das sie als junges Mädchen im weißen Kleidchen und Söckchen gegeben hat, von ihrem Lehrer bekommen hat. Sie erzählte das auf Englisch, alte Aufnahme vom alten Wien, in das die Nazis einmarschierten, gab es auch immer wieder zu sehen.

Der zweite Film heißt “Toni und Rosi” und zeigen die beiden Schwestern in ihrem Haus in Amerika, beim Klavierspiel, sie erzählen von ihrer Jugend und sind auch in Wien zu sehen, wo sie, 2006, glaube ich, im Musikverein ein Konzert gaben.

Sehr interessant das Leben einer jüdischen Künstlerfamlie für die die Musik alles war, der Bruder war geheiratet, die Schwestern sind ledig geblieben und jetzt hat Wien ein Stückchen Zeitgeschichte mehr, das man in der schönen alten Bürgerwohnung, in der Bartensteingasse bewundern kann.

Der Titel der Ausstellung sind übrigens die Worte der jüngeren Schwester, die in dieser Sprachmischung, sie scheint das Deutsch ziemlich verlernt zu haben, die Bereitschaft das Leben zu retten, in dem man Hab und Gut zurückläßt und gerade mal die Noten in den Koffer packt, auszudrücken wußte.