Kinder der Medusa

Nach dem Ausflug in die Normandie mit nostalgischen Österreich-Bezug geht es jetzt mit einem Krimi aus dem Bücherschrank auf das griechische Meer.

Krimi oder griechische Tragödie, da sind sich Buchbeschreibung und “Amazon” nicht sicher und ich dachte nahezu bis Ende des ersten Teils “Hey, da passiert doch nichts und das könnte ich sicher auch, wenn ich Krimis schreiben könnte!”

Und wirklich, die “Morde”, die hier passieren, lösen sich eher als Zufall auf und die 1954 in  Wels geborenen Edith Keifl, mit der ich gleichzeitig an der Uni Wien Psychologie studierte, ist ja auch Psychoanalytikerin.

Das Sommerbuch “Die Kinder der Mdedusa”, habe ich irgendwann im Schrank gefunden und auf meine Leseliste gesetzt, gehört habe ich wahrscheinlich schon 2005, als das Buch erschienen ist, im damaligen Österreich Cafe, das sich noch an einer anderen Stelle befand, in Leipizig daraus.

Der Titel hat sich mir eingeprägt, so daß ich begierig nach dem Buch im Schrank gegriffen habe und von Edith Kneifl habe ich schon einges gelesen und war auf einigen Lesungen.

“Ende der Vorstellung” hat mir, glaube ich, nicht so gefallen, dann hat mir “Haymon” einige ihrer Bücher geschickt und eines mit “Margareten-Bezug”, das wie Kritiker meinen, mehr eine Werbeschrift ist, gibt es auch.

Und mir haben die “Kinder der Medusa”, wie schon geschrieben, erst nach der Hälfte gefallen, beziehungsweise habe ich erst dann angefangen, das Buch für einen Krimi zu halten.

Die Psychoanalytikerin Joe Bellini, Wienerin mit ausländischen Namen und Vaterkomplex, die wahrscheinlich im Vorkrimi in einem Mordfall verwickelt war, in dem eine Freundin ums Leben kam, was sie traumatisierte, geht mit einigen griechischen und anderen Freunden auf einen Segelturn nach Griechenland und der erweist sich als Horrortrip, nämlich alte Wunden und Verletzungen der beteiligten Personen brechen auf.

Da ist Regina, eine ehemalige Schauspielerin, gerade vierzig, mit Christos, dem griechischen Gynäkologin, der sie ständig betrügt, verheiratet, der Skipper heißt Evangelos und ist Joe Bellinis Exfreund, eine Malerin namens Lisa mit halbwüchsiger Tochter gibt es auch, einen griechischen Burschen und Aphrodite, die am Schiff die Putzfrau spielt und Christos Schwester ist.

Als Erstes verschwindet der Junge Akis von Bord, Kathi soll ihn ins Wasser gestoßen und nicht gerettet haben, was sie in einen Schock versetzt.

Die Hafenpolizei ist unfähig die Leiche zu finden, so macht sich die Medusa selbst zur Suche auf, gerät auf eine merkwürdige Insel mit lauter verrückten und feindseligen Bewohnern, die sie ausrauben und dann verschwindet Christos im Wasser.

Evangelis wird in seiner Kabine tot aufgefunden, er  hat sich selbst mit Alkohol und Medikamenten hinüberbegeben.

Ein  aus Literaturzitaten zusammengestoppelter Abschiedsbrief scheint das zu beweisen und die Gedichte von Jannis Ritsos an die Joe sich klammert, spielen in dem Buch auch eine Rolle und es gelingt ihr endlich  Jan Serner, einen Wiener Kriminalisten, den sie von ihren früheren Fällen kennt, herzuholen, der die Sache gemeinsam mit einem griechischen Spurensicherer, der lange in Wien gearbeitet hat und der Athener Polizei  aufklärt.

Am Schluß kommt noch Joes Vater, um seine Tochter heimzuholen,  alles scheint sich aufzuklären und der Alptraum der eigentlich ein griechischer Traumurlaub sein sollte, ist vorbei.

Die politische Situation von  vor 2005 wird erläutert und der Tourismus mit seinen Klischees und es ist wahrscheinlich auch interessant, das zwölf Jahre alte Buch heute bei einem Griechenlandurlaub zu lesen und mit der heutigen Situation zu vergleichen.

Neuer Naschmarktkrimi

Inmitten meiner Buchpreisblogeuphorie, vom dBp habe ich schon fast alle Bücher, vom östBp scheinen sie nicht zu kommen, wieder einmal seit langem, in die “Wien-Bibliothek” ins Rathaus zur Präsentation des neuen von Edith Kneifls bei “Haymon” erschienenen Krimi “Tot bist du mir lieber”.

Eine kleine Abwechslung vom stressigen Buchpreislesen zwischen Thomas Melle und Thomas von Steinaecker und von Edith Kneifl, der Psychoanalytikerin, die mit mir zeitgleich, glaube ich, Psychologie studierte, habe ich ja schon einiges gelesen und einen Krimi “Die Kinder der Medusa” von meiner überlangen Leseliste, auch schon wieder auf den St. Nimmerleinstag zurückgeräumt.

Der Weg in die Wien-Bibliothek, im ersten Stock, über die Stiege acht, war diesmal mit Hindernissen vollgeräumt, aber das große FPÖ-Wahlauftaktfest hat schon eine Woche früher stattgefunden und über die neuerliche Wahlverschiebung könnte man wahrhlich einen Kriminalroman schreiben, der es sich gewaschen hat.

Edith Kneifl, die ja auch schon über den fünften Bezirk schrieb, hat diesmal ihre Ermittler in Naschmarktnähe, in den berühmten Jugendstilhäusern auf der Wien-Zeile angesiedelt.

Und da wohnt sie, die Detektivassistentin, die in Krems die Detektivakademie in Krems besuchte, keine Ahnun,g ob es eine solche gibt. Magdalena Musil, man sieht, auch Edith Kneifl verwendet sprechende Namen, wohnt dort mit ihrer Freundin, die Kosmetikerin ist und die vermittelt ihr auch den ersten Fall.

Eine Frau, die in einer Internetbörsen betrogen worden ist, so geht die Nachbarin Sophia, die Frau von einem Kriminalinspektor zum Date ins Cafe Ritter auf die Mariahilferstraße.

Erkennungszeichen Jane Austen “Stolz und Vorurteil”, den sie erkennen soll, ist der eigene Mann und der, der die Klientin um fünfzigtausend Euro betrog, wird ermordet, das werden auch die von ihm betrogenen Frauen.

“Eine Katze gibt es auch, die überlebt aber und wenn sie weiter lesen wollen, kaufen Sie das Buch!”, empfahl Edith Kneifl. Ih unterhielt mich aber mit der Angela und der Helma Giannone bei Brot und Wein und, hörte am Nebentisch ein paar Lehrer über Wendelin Schmidt- Dengler reden. Die ließen sich dann auch das Buch signieren und holtem Edith Kneifl an ihren Tisch und jetzt weiterlesen mit dem dBp.

Morgen geht es kurz ins kunsthistorische Museum zu einer Führung und einem Vortrag übers Erbrecht, die Hilfsaktionen laden dazu ein und verteilen, was mich interessiert ,dazu Broschüren zur Patientenverfügung und ob ich dann in die “Gesellschaft für Literatur” zum neuen Residenz-Buch der Cordula Simon komme, ist fraglich, wäre aber interessant.