30 Jahre Kraft der Literatur

Der Lockdown zwei hart, läßt sich, kann ich empfehlen sehr gut literarisch nützen und so bin ich an diesem Wochenende mit einem ganzen Programbündel auf meinen Zweitwohnsitz gefahren und da kam es wieder anders, als man denkt, hatte ich doch vor, neben dem Korrigeren, der “Mathilde”, da bin ich ja seit Montag mit den fünfzigtausend Worten und dem Rohtext fertig, habe die schon wieder hinunterkorrigiert und dem Lesen, da wollte ich ja meine E-Books, die ich habe auflesen, damit ich keine Bücher mitschleppen muß, werde aber, wie es scheint, wohl nicht einmal mit dem Lesen von Leander Fischers “Forelle” fertig werden, weil Literatur, Literatur und da habe ich am ersten November von einem leeren November geschrieben, die Livestreams machen es möglich, sich trotzdem ins literarische Geschehen zu stürzen. Sie ermöglichen sogar viel mehr als nur Literaturhaus, “Gesellschaft” und “Alte Schmiede”, wenn auch, was ich auch diese Woche merkte, die Tonqualität manchmal etwas schwierig ist.

Am Freitag habe ich also gesehen, werden im Literaturhaus die Sieger des “Fm4-Wortlaut” vorgestellt und das ist ja, kann man sagen, der österreichische Anfängerpreis der Autoren, wie beispielsweise Cornelia Travnicek in die Höhe geschwellt haben, auch andere, aber durch sie bin ich damit in Kontakt gekommen, war ein paar Mal im “Phil”, wo die Texte präsentiert wurden, habe mich da schon 2009, habe mir ein paarmal, die Anthologien schenken lassen, in der letzten Zeit mich aber wenig damit beschäftigt. Jetzt aber gesehen, die Veranstaltung gibts im Literaturhaus.

Fein, natürlich, obwohl da ja der Livestream der “Literatur im Herbst” nicht aus dem Odeon, wie gewohnt, sondern aus der “Alten Schmiede” mit der Eröffnung beginnt und dann habe ich noch auf der Hauptverbandseite gelesen, die “Europäischen Literaturtage”, die es auch schon zwölfmal oder zwölf Jahre in Krems gibt, kann man sich auch online geben.

Also habe ich damit Donnerstagabend angefangen und hatte vor, mich am Abend ins Literaturhaus zu begeben, aber da gibt es derzeit keine Veranstaltungen, nur ein Video von den drei Siegertexten des “Fm4 Wettgewerbs” von Zita Bereuter vorgestellt, die da Elisabeth Etz, Johanna Hieblinger und Matthias Gruber waren und das Thema lautete passend zu Corona “Kontakt”.

Klingt interessant, aber Videos kann man sich ja immer anschauen, also doch zur Eröffnung, in den “Schmiedessal”, da waren drei große Metallfische aufgestellt, die offenbar die Kraft der Phantasie symbolisieren sollten. Walter Famler saß im Hintergrund und erklärte, was wahrscheinlich ohnehin jeder wußte, heuer ist alles anders und online. Obwohl es ja ein besonderes Fest zu feiern gäbe, nämlich dreißig Jahre “Literatur im Herbst” und da habe ich die Anfänge wahrscheinlich wegen meines Geburtstagsfestes, das oft gleichzeitig war, versäumtund bin glaube ich auch erst hingekommen, als das Gastland oder Thema Bulgarien war. Vorher hat es die “Literatur im März” gegeben, die wurde durch den “Herbst” im Odeon ersetzt und da waren einmal alle osteuropäischen Länder dran, dann wars mal den Frauen gewidmet, Angelika Reitzer hat da kuratiert und in den letzten Jahren ging es um den utopischen Raum, der sehr wichtig ist, die Kraft des Erzählen, was das heurige Thema ist, aber auch und das ist ja eines, das mich, ebenfalls sehr beschäftigt, denn ich erzähle, blogge, schreibe etcetera, ja auch in Zeiten von Corona besonders viel

Die Eröffnungsrede von Veronica Kaup-Hasler wurde von Walter Famler vorgelesen und dann kam der 1949 im Drautal geborene Alois Hotschnig auf die Bühne von dem ich “Leonardos Hände” gelesen und “Die Kinder berührte das nicht” einmal bei “Rund um die Burg” gewonnen habe, daber noch nichtgelesen habe, weil Erzählungen und Erzählungen interessieren mich ja nicht.

Er eröffnete eher leise und nicht so besonders gut zu verstehen über seine Lesegeschichte und die ist ja interessant und bei jedem Menschen wahrscheinlich anders. Da findet man Bücher, er hat, glaube ich, die Kinder geschichten von Peter Härtling erwähnt, die einem berühren, kam zu Viktor Frankl, der vielleicht nur deshalb das KZ überlebte, weil er dachte, daß er das muß, um nachher erzählen zu können, wie es war. Ein alter Mann kam vor, der sagte “Ich bin schon über achtzig, wann hört mir endlich mal wer zu?” und einer, der den Namen seiner in Hartheim ermordeten Verwandten Jahre später auf das Familiengrab einritzen ließ, die der tatsächch dort Liegenden waren schon verblichen und der in den Neunzehnvierzigerjahren Verstorbenen stach heraus.

“Das ist aber eine Geschichte, die erst geschrieben werden muß!”

Daran folgte dann das Gespräch mit dem Mitkurator Ilija Trojanow ,von dem ich ja erst sein Longlistbuch des heurigen “Österreichischen Buchpreises” glesen habe. Dann war eine kleine Pause “Laufen Sie nicht davon!”, stand, glaube ich, dann auf dem Bildschirm. Wahrscheinlich wurde wieder desinfiziert und dann kam wieder Walter Famler mit dem 1953 geborenen Dzevad Karahasan,der in Graz und Sarajevo lebt und einen Geschichtenband geschrieben hat “Ein Haus derMüden” mit fünf Erzählungen, wo die erste in Sarajevo 1914 beginnt, wo Briefe geschrieben werden, die nie oder wo anders ankommen.

Dann hätte noch Monika Helfer aus ihrer “Bagage” lesen sollen, zumindest stand das auf dem gedruckten Programm, wo noch das “Odeon” als Ort vermerkt ist. Aber diese Familiengeschichte kenne ich ja schon und die Soiree der europäpäischen Literaturtage mit Olga Grjasnova und Michael Staravic und, ich glaube, auch ein Konzert habe ich versäumt, aber alles kann man ja nicht haben.

Am Samstag ging es mit Marlene Streeruwitzs Covid-19 Roman “So ist die Welt” geworden”, aus dem sie schon vor kurzem in der “Alten Schmiede” mit Daniel Wisser diskutierte. Jetzt las sie ein Stück aus der dritten Season oder, wie das heißt und wie Marlene Streeruwitz erläuterte den Fernsehserien nachempfunden ist, eine Szene die zu Pfingsten spielt und da wird auf Marcel Reich Ranicki angespielt und ein Erlebnis das Marlene Streeruwitz offenbar einmal mit dem Literaturpapst hatte. In der Diskussion erkundige sich dann Walter Famler, ob die Betty Marlene Streeruwutzs Alter Ego wäre und die Diskussion war wieder sehr politisch und schwierig zu verstehen, ging sie ja bis in die 1960-Jahre zurück. Kanzler Kurz wurde aber auch thematisiert und die sehr entmenschtlichte Sprache, die in Covid-Zeiten angewandt wird und die mich auch sehr stört, das “Absondern”, das “Isolieren”,die “Massentests”, wo bleibt da das Individduum? Da führt wohl der zweite oder auch der erste Lockdown dazu, wo dann alle als “brav” gelobt werden, wenn sie zu Hause bleiben und bei “Oe 24” anfragen, ob sie ihre Freundin besuchen dürfen?

Körperliche Eingriffe, wie Zwangsimpfungen und Zwangstests dürfen nicht sein, sagte Marlene Streeruwitz “Da müssen wir eingreifen und wieder revolutionieren!” und erklärte auch, daß sie, wenn jetzt kein Lockdown wäre, gar nicht in Wien, sondern in New York wäre, um die Füllung für den Thanksgiving-Truthahn einzukaufen. Eine Häuslichkeit, die Walter Famler wieder sehr erstaunte. Marlene Streeuwitz aber nicht als Widerspruch gelten ließ.

Dann gings mit dem “Wespennest Nr 179 – Viele Sprachen -eine Sprache” weiter, wo die Wespennest- Mitarbeiterin Andrea Zederbauer ein vorlas.vorlas.Gespräch mit dem 1961 geborenen Jose F. A. Oliver, der als Gastarbeiterkind im Schwarzwald aufwuchs, über die die zweisprachigkeit und wie sein Deutsch seine spanische Sprache veränderte, führte und Texte aus dem Heft und seinen Büchern, darunter seine Lorca-Übersetzungen las.

Dann hätten Yvonne A. Owuor aus Nairobi und William T. Vollmann aus Sacramento USA kommen sollen und ich habe mir schon gedacht, wie das passiert?

Angekündigt wurde es und auch kein Bildschirm zu sehen, denn Ilija Trojanow saß mit einem Stoß Büchern allein am Vortragstisch und sagte “Leider, leider, da hätten Sie jetzt zwei wunderbare Autoren kennengelernt, aber so muß ich Ihnen ihre Bücher vorlesen!”, und stellte dann die 1968 kenianische Autorin und ihren Roman “Das Meer der Libellen” vor, das von einem Mädchen namens Ayaana handelt, das sich einen Matrosen als Vaterersatz aussucht und später nach China reist, weil sie chineschische Wurzeln hat.

Der 1959 in Los Angeles geborene William T. Vollmann, hat wie Ilija Trojanow erklärte schon genreübergeifend viele Bücher geschrieben, von denen nur wenige auf Deutsch übersetzt sind. Er hat ihn durch ein besonders Dickes kennengelert aus dem jetzt ein Auszug, ein Text über den Tod im “Wespennest” erschienen ist.

Dann stellte Ilija Trojanow auch die anderen Bücher, zum Beispiel das im Programm angekündigte “Arme Leute” vor vor und las ein paar Thesen aus dem Buch “Wie man schreiben soll?”

Nachdem die Matinee mit Jabbar Abdullah und Abbas Khider über “Literatur und Flucht” ausgefallen ist und ich mich zur Matinee und Preisverleihung nach Krems switschen konnte, ging es mit einem sehr verkürzten Programm am Sonntagnachmittag weiter und zwar sprach da der ehemalige ORF Journalist Friedrich Orter mit dem schon am Freitag aufgetreten Dzevad Karahasan, den ich, wie ich darauf gekommen bin, schon einmal in Göttweig aus seinem Buch lesen hörte, über Literatur und Krieg.

Es hätte auch der syrische Autor Khaled Khalifa mitdiskutieren sollen, aber nur ein Duett und Friedrich Orter stellte an Dzevad Karahasan gleich die provokante Frage, ob der Autor vom Krieg gewinnen würde?

Wenn er darüber schreibt und das Buch ein Bestseller wird, ja wahrscheinlich, aber wahrscheinlich fängt er es nicht mit dieser Absicht an und wünscht sich den Krieg auch deshalb nicht herbei, sondern verarbeitet dadurch seine Traumen und der Nobelpreisträger aus Griffen wurde natürlich auch erwähnt und die Frage, ob er den zu Recht bekommen hat und wie kann man nur einseitig für die Serben sein?

Das müßte man ihn wahrscheinlich selber fragen. Aber ich kann mich erinnern, daß Handke schon einmal Gegenstand der “Literatur im Herbst” war, wahrscheinlich war das damals als “Jugoslawia revisited” das Thema war und da hat ihn Erich Kein, glaube ich, “Kasperl” genannt.

Es ging aber in der “Schmiede” weiter. Daß Devad Karahasan in Sarajewo einmal Büchners “Woitzek” inzenierte, was ein großer Erfolg gewesen war und die Leute Büchner für einen zeitgenößischen bosnischen Autor hielten, war er, glaube ich, nicht und Susan Sonntags “Warten auf Godot-Inszenierung” wurde als zynisch kritisiert.

Das kann ich nicht beurteilen, habe von Dzevad Karahasan auch noch nichts gelesen, aber vielleicht komme ich einmal an eines seiner Bücher, um mich in sein Werk einzulesen.

Dagegen habe ich in meinen Regalen zwei Bücher des 1973 in Bagdad geborenen Abbas Khider stehen, der jetzt, glaube ich, in Berlin lebt und auch nicht kommen konnte, der aber sein “Museum der Miserablen” schon beim Leipzig Online Tag vorstellte. Jetzt las Ilija Trojanow daraus und erwähnte lobend “Die Orangen des Präsidenten”, das war, glaube ich, einmal in einer “Thalia-Abverkaufkiste”und von “Deutsch für alle” habe ich irgendwann einmal eine Leseprobe bekommen.

Dann kam der ebenfalls schon aufgetretene Jose F. Oliver, natürlich auch wieder allein, beziehungsweise mit dem Debutroman der 1982 in Caracas geborenen Karina Sainz Borgo “Nacht in Caracas”, die heute in Madrid lebt und deren Buch schon in zweiundzwanzig Sprachen übersetzt wurde und, wie in der Beschreibung steht, ein virtuoses Portrait eines untergehendes Landes schildert.

Adelaida steht am Grab ihrer Mutter, beziehungsweise erzählt sie der toten Mutter von dem Tag, an dem sie Tomaten kaufen sollte, nicht nach Hause kommen wollte, weil sie von der dort zubereitenden Schildkrötenpastete nicht essen wollte.

Jose F. A. Oliver las mit sehr beindruckender Stimme ein Stück auf Spanisch und dann die Fragen, die er an Karina Sainz Borgo gestellt hätte, wenn sie hier gewesen wäre und ihre möglichen Antworten, wovon das Buch handelt, etcetera.

Das war sehr spannend, nur leider brach der Stream mittendrin ab, so daß ich Walter Famlers Schlußabsage, wo er sicher auf das Lesen der Bücher hingeweisen hätte, versäumte und nun, wie schon beschrieben ein sehr literaturintensives Wochenende, wenn auch ein, Corona bedingtes, sehr verkürztes “Literatur im Herbst- Festival” erlebte, was mich vielleicht wieder an das Wort skurril, das mich in den letzten Tagen ja sehr beschäftigt, denken und sich fragen, wie skurril abgespeckte Online-Festivals wahrscheinlich sind?

In Zeiten von Corona aber nicht anders möglich und natürlich gut, daß es sie gibt und während OE 24-TV, das ich während der Literatursessions immer wieder hörte, sich über die Leute ärgerte, die auf den Straßen spazieren gingen, statt brav zu Hause zu bleiben, damit nach dem sechsten Dezember der Lockdown wieder beendet und ein halbwegs normales Weihnachtsfest gäben, kann man sich damit beschäftigen, was wahrscheinlich ein wenig dystopisch und unvollkommen ist, man kann aber natürlich lesen und das wäre ja das traditonelle, was man ja im Winter auch gerne tat und da das Festival Corona bedingt, viel früher als erwartet endete, habe ich auch Zeit mich demnächst in eine “Zoom-Konferenz” zu begeben, wo die fünf Shortlist-Bücher des heurigen Bloggerdebutpreises bekannt gegeben werden und bin bis dahin gespannt, ob Leander Fischers “Forelle” darunter sein wird?

Herbert J. Wimmer und Peter Pessel in der AS, Peter Rosei in der Gesellschaft

Das Tolle an den kontaktlosen Literaturveranstaltungen ist ja, man kann sie gestalten, wie man will, kann hin- und her schwitschen und manchmal erwischt man auch ein Video, weil die Veranstaltung schon einen Tag früher als im Programm angekündigt stattgefunden hat, der Nachteil ist, daß die Ton und Bildqualität manchmal sehr schlecht sein kann, aber heute war der Ton der AS sehr gut, ich bin nur wieder zu spät gekommen, weil um sechs eine Stunde und in der Viertelstunde dazwischen, war ein Mail mit Anhang abzuschicken und ein Befund abzuholen, der nicht aufzubekommen war.

Herbert J. Wimmer und Peter Pessl in der “Alten Schmiede”, “Sonderzahl” und “Ritter-Verlag” moderiert von Annalena Stabauer, also sehr viel Experiment und Konstruktivismus und der1951in Melk geborene Herbert J. Wimmer, den ich ja seit meinen ersten Textvorstellungen in der “AS”, die der damals im zweiten Stock des Hauses in der Schönlaterngasse, moderierte und den ich auch als Veranstaltungsbescher oft traf, als es noch Live-Veranstatlungen gegeben hat, ist ja ein sehr experimenteller Künster aber auch ein sehr kreativer,wenn ich an seine Performances mit Marion Steinfellner denke.

Jetzt stellte er sein bei “Sonderzahl” erschienes “klärwerk. rezyklopäodie der gegenwart” vor und, wie schon beschrieben, ich bin zuspät hineingekommen, hörte ein paar Textstellen und dann schon das Gespräch mit derModeratorin, dann kam aber ein Text oder “MEMoires-meoretten”, wie der Buchuntertiel heißt oder aus 432 solcher Stücke besteht.

Herbert J. Wimmer las eines, wo erdurch den zweiten Bezirk, die sogenannte Mazzeinsel, wandelt und zeigte Fotos dabei . Am Karmelitermarkt, durch die Zirkusgasse, große Schiffgasse, etecetera, wäre ich wahrscheinlich in normalen Zeiten, wenn es die “Buch-Wien” gegeben hätte, auch gewandert wäre.

Jetzt wandelte ich mit Herbert J. Wimmer dorthin und er erinnerte auch an die Stolpersteine und an die Gedenktafeln, derer, die dort ab 1938 deportiert wurden, fragte was aus ihnen geworden ist, etecetera.

Annalena Stabauer stellte dann die Frage, wie Herbert J. Wimmer es mit der Gegenwart hält, weil seine Texte, die sich ja auf die Vergangenheit beziehen, etwas durchaus gegenwärtiges hat. Es kam dann noch so ein Erinnerungsstück und dann der 1963 geborene Peter Pessl, den ich ja durch die GAV kenne, der regelmäßig bei den von mir moderierten “Freiheit des Wortes-Veranstaltungen” gelesen hat, bei einigen seiner “Alten Schmiede-Lesungen” war ich und im Sommer im Burgenland im Künstlerdorf, da hat er vielleicht schon das neue Buch “Der Schwertkönig und die Bienen” erwähnt, das wieder höchst experimentell ist und aus einigen Teilen besteht, Zeichnungen oder Bilder vom Autor angefertig,, gibt es auch und Peter Pessl las ein Stück aus dem Mittelteil, wo es sowohl um die Bienen, aber auch um den Kanzler Kurz und den Innenminister. Das alles natürlich ein wenig retrospektiv auf schwarz blau bezogen und Peter Pessl erklärte im Gespräch dann noch, daß es für ihn keine Ggegenwart, Vergangenheit und Zukunft, sondern nur die Sprache gäbe, etwas was ich zwar nicht ganz nachvollziehen kann und eigentlich auch zu einer anderen Veranstaltung in die “Gesellschaft” switschen wollte, nämlich zu den “Essays von Peter Rosei über “Ich bin kein Felsen, ich bin ein Fluß, auch bei “Sonderzahl” erschienen, über Kunst und Politik, aber da es da ein Video und keinen Livestream gab, weil die Veranstaltung schon einen Tag vorher stattgefunden hat, konnte ich das Ende der”AS” abwarten und mir dann ganz gemütlich das Gespäch zwischen den 1946 geborenen Peter Rosei von dem ich schon einiges gelesen habe und Manfred Müller anhören und dabei ist es auch um sehr viel gegangen, denn Peter Rosei ist ein sehr politischer Mensch, auch ein Intellektueller, hat lange in Amerika gelebt und meinte auch, was ich auch nicht so ganz verstanden habe, daß er das Schreiben eher als Erforschen betrachte und auch, daß man durchaus bei einer Fahrt in der Straßenbahn mehr als in einer Vorlesung erleben oder erfahren kann. Das habe ich wieder verstanden, weil ich das auch glaube und erlebe und so habe ich, während ich heute ja mit dem Korrigieren meines achten “Nanos” und dritten Corona-Roman begonnen habe und dadurch die fünzigtausend Worte wieder verlassen habe, einen kleinen Rundgang durch die experimentelle Literatur und zwei literarischen Veranstaltungsorten gemacht, was in Zeiten des zweiten strengen Lockdowns, wo wir ja alle massengetestet werden sollen, ganz interessant war, um vom sprachlichen Experiment wieder in die gesellschaftspolitische Gegenwart zurückzukommen.

Zum writers in prison day

Der “Writers in prison day”, wo sich der Pen Club besonders, um die Anliegenr inhaftierter und verfolgter Schriftsteller annimmt, sich um sie kümmert, ihre Texte herausgibt und versucht sie bekannt zu machen, wird tradioneller Weise am fünfzehnten November begangen.

Ich glaube Veranstaltungen dazu haben im Presseclub Concordia, wo auch der Pen, sein Büro hat, stattgefunden oder in der “Gesellschaft für Literatur” oder im Literaturhaus. Die “Alte Schmiede” war neu für mich, aber da ist heute Helmuth A. Niederle, der Präsident, der sich ja sehr dafür engagiert, aufgetreten und hätte das neue Buch, “Löcker” gibt ja die Pen- Reihe heraus, da war einmal eine Ausstellung in St. Pöllten, die Doris Kloimstein veranstaltet hat, die ja einmal Frauenbeauftragte oder so was Ähnliches, dort war.

“Trotzdem siegen wir. Stimmen über Gewalt gegen Frauen”, das von der in Indien geborenen Sarita Jenamani, der Generalsekretärin des Pens, präsentieren sollte.

Das war, wenn ich es richtig verstanden habe, Corona bedingt, noch nicht erschienen und das war überhaupt mein Problem an der heutigen Livestreamveranstaltung, weil sehr sehr schlecht zu verstehen.

Interessant war aber auch, als ich mich etwas vorher hineinzoomte, daß ich Jana Volkmann, die Moderatorin, minutenlang einen der Tische putzen gesehen habe, die sich dabei mit mir unsichtbaren Personen unterhielt.

Dann trat Helmuth A. Niedere auf, den ich ja schon als ehemaligen Viezpräsidenten der “Gesellschaft” kenne, mit ihm einmal in einer Jury war und der mich immer freundlich grüßt, mich fragt, wie es mir geht, wenn ich ihn mal sehe.

Das fällt coronabedingt ja jetzt länger weg und die Einleitung habe ich leider, wie schon erwähnt, sehr schlecht verstanden.

Ein Wolfgang Martin Roth vom Beruf Psychoanaltiker, der als “Writers in Prison-Beauftragter fungiert, stand auch auf dem Programm, keine Ahnung ob das der Herr war, der Firas Shamsan, der dann auf das Podium kam, Texte in deutscher Übersetzung las und wieder keine Ahnung, wie, der in Jemen geborene und bis 2013 dort lebende in Verbindung zu dem angekündeten Buch steht, in dem es ja um Frauen geht?

Im Anschluß stellte, wie ich jetzt weiß, die mir unbekannte Henriette Schroeder, den Lyriker Zviad Ratiani vor, der 1971 in Tiflis geboren wurde und sprach mit ihm über seine Lyrik und ließ ihn Textproben lesen.

Mitra Stromeier, die nicht im Programm steht, las etwas über die Situationen iranischer Schriftsteller mit Textproben von Autoren, deren Namen ich auch nicht verstand, leider leider.

Jetzt weiß ich schon, ich könnte mir die “Löcker-Bücher” kaufen, habe auch noch die von der St. Pöltner Ausstellung in meinen Harlander Regalen, aber die sind wahrscheinlich früher erschienen.

Schade finde ich es schon, daß die Namen nicht bei dem You tube-Video zu finden waren, weil ja davon auszugehen ist, daß sie dem Durchschnittsliteraturkonsumenten vielleicht nicht so ein Begriff sind, was wohl auch der Sinn der Veranstaltung war, den Autoren eine Stimme zu geben und sie im deutschen Sprachraum bekannter zu machen.

Dann kam noch, die schon erwähnte Sarita Jenamani auf die Bühne und las Gedichte der 1940 geborenen Inderin Vavara Rao und dem 1961 geborenen Inder Nilim Kumar, der schon viele Gedichtbände hat, die von Helmuth A. Niederle übersetzt wurden von was nehme ich von der Veranstaltung mit?

Daß gestern “Writers of Prison-Tag war, daß es eine Reihe verfolgte Autoren mit schönen Gedichten gibt und die Hoffnung, daß mir Helmuth A. Niederle, den ich über den Pen angemailt habe, er sagte am Schluß der Veranstaltung noch, man solle das tun und meinte wohl, daß man die Bücher vielleicht bestellen soll, die mir entgangenen Namen schickt, was inzwischen auch geschehen ist, so daß sich meine Leser nicht beschweren können, daß ich ungenügend recherchiert habe oder mich vielleicht skurril finden, weil ich einen so unvollständigen Bericht widergebe, aber ich habe mich bemüht.

Abschließend merke ich noch an, daß es doch einen Qualitätsunterschied zwischen Livestream und Originalveranstaltungen gibt, so daß zu hoffen ist, daß ich bald wieder ohne Maske in die “Alte Schmiede” gehen kann, weil dort bekomme ich mit Sicherheit mehr mit und kann nachfragen, das wird aber wohl noch eine Weile ein unerfüllter Wunsch bleiben.

Literarische Praxis in Zeiten der Pandemie und zwölfter Nanotag

Das ist ja, meine Leser wissen es wahrscheinlich ein Thema das mich sehr interessiert, bin ich ja eine sehr gesellschaftsbewußte schreibende Frau, die sich von Anfang an mit dem Thema Corona auf sehr vielfältige Weise beschäftigt hat, in Form meines Blogs. Da gibt es inzwischen schon unzählige Artikel, in meinem Schreiben, der achte “Nanowrimo” ist meinen dritten Corona-Text gewidmet und ein paar kurze Texte sogar ein Gedicht gibt es auch und auch im Lesen, habe ich mich ja auch schon mit einigen CoronaBüchern beschäftigt, mit den sogenannten literarischen und den wissenschaftlichen, den Sachbüchern und der Literatur und da war ja Marlene Streeruwitz, die ja schon vier Wahlkampfromane geschrieben hat, eine der ersten, die einen Corona-Roman verfaßte und auf ihrer Website veröffentlichte.

Inzwischen ist “So ist die Welt geworden” auch bei “Bahoe Books” erschienen und sie sollte gemeinsam mit Daniel Wisser unter der Moderation von Norbert Christian Wolf am dritten November in der “Alten Schmiede”, sozusagen als erste Lockdown-Veranstaltung ohne Publikum auftreten und zu diesem Thema diskutieren. Die Veranstaltung wurde aber verschoben, was vielleicht auch zu den “Literarischen Praktiken in Zeiten der Pandemie” zählt und wurde heute nachgeholt und eher ich mich der Livestreamveranstaltung widme, merke ich vielleicht noch an, daß ich mich ja in meinem zweiten Corona-Text mit der Frage beschäftigt habe, ob man mit Corona schreiben kann und ob das als literarisch gilt?

Irgendwo hatte ich da die These aufgeschnappt, daß das nicht so ist, ein Lektor oder Literatuwissenschaftler hat da irgendwo gesagt, daß er sich vor den vielen Corona-Romanen fürchten würde, die da im Herbst wahrscheinlich auf seinen Schreibtisch landen.

Denn nein, so etwas ist und kann nicht als literarisch gelten, weil höchst wahrscheinlich zu wenig abgehoben und das merke ich auch beim Schreiben meiner Texte, daß ich die Grenzen kenne, denn ich stecke mitten drin, wie kann ich da objektiv darüber schreiben? Kann es also nicht und tue es trotzdem, weil es mich ja interessiert und es sind schon im Frühling Corona-Texte und Gedichte entstanden, Thomas Gavinic hat, glaube ich, einen geschrieben, Marlene Streeruwitz, wie schon erwähnt und interessant ist auch, daß sich Andreas Unterweger, der neue “Manuskripte- Herausgeber” bei der Veranstaltung am Montag zu “Sechzig Jahre Manuskripte” auch ein wenig über die vielen Corona-Erlebnisberichte mokierte, die da täglich auf seinen Schreibtisch landen.

Aber es gab im Frühling ja auch die Corona-Tagebücher, wo Klaus Kastberger, der Leiter des Literaturhauses Graz eine Reihe von Autoren, mich natürlich nicht, eingeladen hat Corona-Tagebücher zu schreiben, für die er dann Honorar bezahlt hat. Daniel Wisser war einer dieser Autoren und er wurde auch in diesem Sinne von der “Alten Schmiede” für diesen Abend eingeladen und da kann ich nur anmerken, daß die “Alte Schmiede” ja mein “Frühlingserwachen” auch schon auf einem Schreibtisch oder Regal haben muß.

Nun gut, wurde wahrscheinlich nicht beachtet und ich gelte wahrscheinlich auch nicht als literarisch und Daniel Wisser war im Frühling in der “Gesellschaft zu Gast” und hat auch Online oder mit nur wenig Publikum über seine neuen Romanideen gesprochen und die Veranstaltung, die mich sehr interessierte und auf die ich mich schon freute, war ein wenig widersprüchig, beziehungsweise war mir lange nicht klar, worüber wird da jetzt gesprochen und das ist das Thema.

Interessant auch Marlene Streeruwitz, die ja manchmal etwas unverständliche Thesen hat, Behauptung, daß da im Frühling alle in den Status der Literatur gegangen wären und man diese Chance versäumt hat. Was meint sie da, daß sich da alle, wie die Autoren, wenn sie an einem Roman schreiben, in den sozialen Rückzug begeben haben müssen, aber jetzt waren sie inzwischen draußen und sind schon wieder drinnen und haben trotzdem nichts gelernt davon.

Interessant auch, daß sie meint, daß die Leute jetzt nichts mehr lesen würden, obwohl die Autoren ja viel schreiben, da habe ich schon anderes gehört, nämlich, daß die Verlage eine der wenigen Gewinner wären, denn was soll man in Zeiten der Ausgangssperre schon anderes machen als lesen? Die Autoren, die aber im Frühling oder auch jetzt auf Lesereise gehen wollten, haben es vermutlich schwer und ich stelle mir auch die Frage wieviel Zuhörer diese Onlineveranstaltungen haben. Ich würde meinen, die turnen eher ab und habe beobachet, daß in den Zeiten, wo man sie mit Maske noch besuchen konnte, eher vier oder fünf leute Online waren, heute waren es etwa zweiundzwanzig. Aaber irgendwie ist es schon eine komische Situation, da sitzen zwei drei leute in einem leeren Raum und reden über Literatur und eine Handvoll Leute schaut irgendwie zu und das gleiche betrifft ja den “digitalen Bachmannpreis” die “Digitale Buchmesse” etcetera.

Aber andererseits ist ja einiges auch gelaufen, Bücher sind erschienen, das der Ruth und des Beppo Beyerl, die die auf den Buchpreislisten stehen, Daniel Wisser hat erwähnt, daß sein neuer Roman, der offenbar über den er in der “Gesellschaft” gesprochen hat, vom Verlag veschoben wurde. Es hat sich also in den neuen Zeiten viel verändert und die Kultur heißt es ja gehört zu den Leidtragenden. Viele Künstler können nicht überleben und ich war auch auf einigen Demos, wo es hieß “Ohne kunst wird” still. Ich war auch auf einigen anderen, denn ich bin zwar keine Verschwörungsgegnerin oder, wie das so schön heißt, auch keine Rechte, stehe dem Ganzen was die Freiheitsrechte und die Entmüdigung betrifft aber schon sehr kritisch gegenüber und vor allem sehr viele Widersprüche.

Daniel Wisser scheint zu denen zu gehören, die das strikt negieren und meinte, daß es ihn sehr erstaunt, wenn sich jemand nicht impfen lassen will. Das denke ich, kann man aber bei einem sehr schnell hochgepushten Impfstoff, der noch dazu auf einer neuen Technoloige beruht schon sein und erinnere auch an Impf- oder Medikamentenschäden, die, wie bespielsweise bei den kindern aufgetreten sind, deren Mütter, die vor fünfzig Jahren Contergan nahmen.

Aber das gehört wahrscheinlich nicht zu der literarischen Praxis in Zeiten der Pandemie, da gehört eher dazu, ob die autoren jetzt durch die Krise am Schreiben behindert oder dadurch, weil man nichts anderes machen konnte und weil das thema einen eigentlich beschäftigt eher beschleunigt wurden.

Bei mir trifft, wie erwähnt das Zweitere zu und ich wundere mich auch, daß man das Leben in Filmen beispielsweise so maskenlos darstellt, denn das trifft ja nicht auf die derzeitge Realität zu. Alle müssen sie jetzt tragen, auf den Wahlplakaten aber sah man beispielsweise selten welche. Also würde ich das auch in den Romanen lesen wollen, Daniel Wisser wünscht sich, glaube ich, das Gegenteil und bezieht die Pandemie in seinen Corona- Tagebücher auch nichtsehr ein und war auch, wie ich merken konnte, in manchen der gegenteiligen Meinung, wie Marlene Streeruwitz und dann ging es auch, um die Frage, ob nun so ein Pandemieroman literarisch ist oder nicht? Das hat Marlen Streeruwitz angesprochen, die, das wohl schon öfter von Kritikern gehört hat und interessant ist auch, daß sie sagte, daß sie den Pandemie- und die Wahlkampfromane nicht überarbeitet, ihre literarischen Bücher aber schon, würde, wo Daniel Wisser wieder sagte, daß er das selbstverständlich täte.

Interessant, interessant und ein sehr vielschichtiges Thema, über das man sehr viel schreiben und diskutieren kann, was ich, wie ebenfalls erwähnt, hier auch viel tue und heute habe ich auch sehr viel, da ich nur am Vormittag Stunden, bei meinem achten “Nanowrio” und driten Corona- Roman weitergebracht und kann hier stolz vermelden, daß ich intzwischen 40 117 Worte und fünfundachtzig Seiten habe. Szenen gibt es da ja nicht und inzwischen beim zweiten oder dritten November, also der Nacht des Terroranschlages und Beginn des zweiten Lockdown light angekommen bin. Ich habe noch immer das Ganze nicht durchkorrigiert, sondern nach wie vor nur jede Szene einmal, bevor ich weiterschreibe und habe nicht jeden Tag geschrieben, sondern am letzten Samstag wo ich den “Openmike” verfolgte und am Montag, meinem Geburtstag nicht und wie es weitergeht finde ich auch sehr spannend, denn wir haben heute den zwölften November, also habe ich eigentlich nicht mehr sehr viel Material und müßte etwas erfinden, bis ich, ich glaube, da habe ich ja Ende 21 terminisiert, die Mathilde in das” Nichtgeimpfteghetto” schicken kann.

Wie ich das machen werde, finde ich sehr spannend und ist noch ein offenes Buch. Mein Ziel ist ja nach wie vor, daß ich jeden Tag etwas schreibe, also Material ansammle und dann versuche aus dem Ganzen etwas mache. Ob ich das schaffe ist fraglich, weil ich beim meinen sieben anderen “Nanowrimos” ja meistens so, um den Fünfzehnten fertig war. Hier hätte ich dann die Alternative, erstens durchkorrigieren und weil ich Zeitsprünge habe, da Szenen einzufügen, der Barbara, Hilde, Aloisia-Strang fehlt mir noch zur Gänze und die Mathilde will ich ja jetzt auch bald ihren dystopischen Roman schreiben lassen. Aber ob mir das gelingt?

Und etwas kann ich noch anmerken, was sehr interessant ist. Ich habe ja jetzt sehr viel Zeit, weil keine Veranstaltungen höchstens ein paar Livestreams, meine Bücher und meine Stunden, aber keine “Buch-Wien”, die mich ja normalerweise jetzt beschäftigen würde, also viel Zeit den Roman kommen zu lassen und da ich da ja auch noch die Struktur, Erstens wegen des zeitlichen, also realen Rahmens und dann die des “Nanorahmens” habe, merke ich da schon den Unterschied.

Ronny Rindlerm der ja wieder Videos über den “Nano” macht, merkte für seine Hörer, die er zum Schreiben gewinnen will ja an, daß man in der “Nanoform” schneller und mehr schreibt, weil man an den zeitlichen Rahmen gebunden ist und das kann ich bestätigen und der “Nanowrimo” gehört zwar nicht zu den literarischen Praktiken des Lockdown, aber einen “Naowrimo” in Zeiten der Pandemie, wo es keine “Buch-Wien” und andere Ablenkungen gibt, ist sicher sehr produktiv.

Literaturzeitschriften in der AS

Statt zum Festakt des österreichischen Buchpreises, wo ich ja ohne Corona wahrscheinlich gegangen wäre, habe ich mich an meinem Geburtstag in die “Alte Schmiede” gestreamt, denn da gab es zwei Veranstaltungen im Rahmen der “Literatur als Zeitschrift-Reihe” und zwar ist da zuerst Hanno Millesi unter den Titel “Wenn ich nicht krank wäre, wäre ich diplomatischer” gemeinsam mit Fermin Suter aufgetreten, der offenbar ein neuer AS-Mitarbeiter ist und der 1966 geborene Hanno Millesi gehört ja, wenn es so etwas gibt, zu meinen Lieblingsautoren.

Kennengelernt habe ich ihn wahrscheinlich in den Neunzigerjahren jedenfalls in der Zeit, als Ernst Kostal, ein Pschiatrie-Betroffener im Literaturhaus im Rahmen der GAV seine “Wahnsinn-Symposien abgehalten hat. Da habe ich gelesen und Hanno Millesi hat, wie ich mich erinnern kann, sehr beeindruckende Texgte gelesen, die mirsehr gefallen haben. Dann hat er mal beim “Bachmann-Preis” gelesen und, ich glaube, nichts gewonnen. Ich war bei mehreren seiner Lesungen, konnte auch einmal mithelfen, daß er eine “Buch-Prämie” bekommen hat, vor ein paar Jahren ist der auf der Öst gestanden und jetzt war ich bei bißchen irritert, weil ich mit dem Titel nichts angefangen konnte und auch Verständischwierigkeiten hatte, weil der Ton sehr leise war.

So viel ich mitbekommen habe ist es um eine Zeitschriften-Anthologie gegangen, die Milessi gemeinsam mit dem neuen österreichischen Buchpreisträger Xaver Bayer herausgegeben hat und da speziell mit der Frage Literatur und pschische Erkrankungen.

Das hat mich an Ernst Kostal und seine Symposien erinnert und auch Irene Halpern, die ja in der Zeitschrift “Kuckucksnest, die ich lange abonniert habe und die sich mit pschisch Erkrankten beschäftige oder von denen geschrieben wurde, publizierte und auch Pschiatrieerfahrungen hatte.

Die ist schon lang gestorben, ist aber zu Lebzeiten, wie ich meistens in der zweiten, in der ersten Reihe der damaligen “AS” gesessen. Das ist aber so lange her, daß ich schon fast darauf vergessen habe. Inzwischen hat sich das oder mein Verständnis der Psychiatrie auch sehr geändert.

Heute spricht man von Integration, damals in den Siebzigerjahren, wo ich auch Psyschologie studierte, war der Steinhof heute Otto Wagner Spital ein Schreckgespenst, es gab noch den Primar Gross und auch den Leo Navratil und von den hat Hanno Millesi gelesen, der hat sich ja mit der Kunst der Schizophrenen in Gugging im “Haus der Künstler” sehr beschäftigt und hat auch viele Künstler der Avantgarde, wie Ernst Jandl und Friederike Mayröcker beeinflußt.

Diese Namen wurden von den beiden Referenten, glaube ich, erwähnt und ich kann mich an die Gedichte der ersten “Ohrenschmaus Preisträgerin Renate Gradwohl “Küssen lernen”, beispielsweise erinnern, daß die mich sehr an Jandl erinnert haben, da hätte aber Jandl wenn er noch gelebt hätte, abgeschrieben und nicht umgekeht.

Es wurde noch ein anderer Name erwähnt, den ich aber nicht recht verstanden habe oder nicht viel anfangen konnte. Der Ton war, wie gesagt sehr schlecht und viele Literaturzeitschriften, wie das “Freibord”, das “Protokolle”,”Fettfleck und Löwenmaul”, etcetera, wo diese Texte publiziert wurden und das finde ich interessantt und besonders natürlich, daß ich Hanno Millesi ja bei den “Wahnsinn-Symposien” kennengelernt habe und wäre es kein Livestream sondern eine Realveransaltung gewesen, hätte ich ihn danach gefragt.

Dannn gab es eine kleine Pause und dann ging es mit den “Manuskripten”, die ja heuer ihren sechzigen Geburtstag feiern, weiter und das ist oder war ja Österreich größte oder bedeutenste Literaturzeitschift, herausgegeben Neunzehnhundert sechzig von Alfred Kolleritsch, der ja dieses Jahr gestorben ist und weil es vor einer Woche die “In Memorium-Veranstaltung” im Literaturhaus gegeben hat, habe ich mich da ja erst mit meinen “Manuskripte-Erfahrungen”, die ja sind, daß ich lange ein Abo von der Stadt Wien, aber nie einen Text drinnen hatte, obwohl ich sehr lange und sehr oft hingeschickt habe, auseinandergesetzt.

Aber damals war, wie das im Gespräch mit Lena Brandhauer, glaube ich, auch erwähnt wurde, eine sehr experimentelle avantgardische Zeitschrift, Handke, Jelinek, Frischmuth, Mayröcker etecetera, haben darin publiziert, heute ist sie, glaube ich, viel realsitscher, aber heute schicke ich nicht mehr hin und würde höchstwahrscheinlich auch heute nicht genommen, weil meine Sprache wahrscheinlich als nicht gut genug betrachtet werden würde.

Andreas Unterweger ist jetzt der alleinige Herausgeber und er hat nach Lena Brandhauers Einleitung, ein bißchen von der Geschichte erzählt und ein paar der Zeitschriften hochgehoben, die ersten und die letzten, das letzte ist Alfred Kolleritsch gewidmet und vier Lesungen von durchaus realistisch schreibenen Autoren bzw. Autorinnen gab es auch, nämlich als erstes Laura Freudenthaler, die heuer beim “Bachmann-Preis” gelesen und etw as gewonnen hat, dann die mir bisher unbekannte Sarah Kuratle, Angelika Reitzer, von der ich schon einiges gelesen habe und die ja auch lange ikn der as die mir sehr legendär erschienen Textvorstellungen moderierte, wo einige inzwischen bekannt gewordene Autoren, das erste Mal gelesen haben, ich glaube einer war Andreas Unterberger, aber der war mir schon von der Zeit, wo ich mit Andrea Stift kommentierte, bekannt und der letzte Leser war Hanno Millesi, die vier ausgewählten Autoren hatten einige Texte in den “Manuskripten”, am meisten wohl Angelika Reitzer und Andreas Unterberger erzählte im Anschluß noch, wie es mit der Zeitschrift weitergeht und, wie das Zeitschriftenmachen in Corona- Zeiten ist, wieviele Manuskriüte sie täglich bekommen und wieviele oder wie wenige sie nehmen und auch wieweit sich der Stil der Zeitschrift gewandelt hat, was ich sehr interessant fand, weil es mir auch schon aufgefallen ist.

Jetzt bekomme ich die Zeitschrift ja nicht mehr, habe mich aber jetzt doch zweimal in kurzer Zeit mit ihr beschäftigt und zu Literaturveranstaltungen gehe ich ja auch nicht mehr und weiß auch nicht wann und ob ich wieder dorthin kommen werde. Das Livestreamhören ist ein Ersatz und ich gehöre ja auch zu den autoren die sich sehr mit Corona beschäftigen und viel darüber schreiben und auch Andreas Unterberger erwähnte, daß viele der eingeangten Texte Corona-Erfahungsberichte sind, was ich sehr interessant fand.

Antonio Fians dreiteilige Nachrichten

Heute war ich wieder in einem Wigelwagel, denn eigentlich hätte ich ins Amerlinghaus zur “Sisyphus-Präsentation” gehn wollen, Dietmar Füssel hat mich dazu eingeladen und auf sein neues Buch “Ricardi” aufmerksam gemacht, da ich aber nicht nur eine Maskenverweigerin, sondern auch sehr gewissenhaft bin und daher nicht ganz sicher war, ob ich dabei nicht doch eine haben sollte, denn die Zahlen steigen ja, wie ich in Oe 24 immer höre sehr bedenklich und die “Alte Schmiede” mich auch auf die Präsentation von Antonio Fians neuem Buch und da habe ich mich für das zu Hause bleiben entschieden, weil man sich da ja auch nicht anstecken kann und diesmal ist es mir auch gelungen, die ganze Veranstaltung zu erleben. Also Antonio Fian und Markus Köhle, der moderierte, mit Masken auftreten und sie abnehmen sehen.

Markus Köhle sagte dazu, daß das das Privileg der Vortragenden sei, sie abnehmen zu können, was das Publikum, das beim Livestream ja nicht sichtbar ist, zwar auch noch könne, aber schon empfohlen würde, sie aufzubehalten. In Literaturhaus und in der “Gesellschaft” muß man das, glaube ich, ja schon, weil Wien Ampelstufe orange und den 1956 in Klagenfurt geborenen Antonio Fian kenne ich sehr gut und er mich, glaube ich auch, war ich ja schon bei vielen seiner Lesungen und sein Buchpreisbuch von 2014 steht auch noch auf meiner Leseliste. Er ist auch bekannt für seine Dramulette, die alle zwei Wochen, glaube ich, schon seit Jahren in der Tageszeitung “Standard” abgedruckt sind und von einigen davon gibt es auch schon bei “Droschl” erschienenen Bände.

Das neue Buch “Die Nachrichten aus einem toten Hochhaus” wo mir die Titelgeschichte bekannt erschien, so daß ich nicht sicher bin ob ich nicht auch schon Teile davon bei einer Lesung hörte, aber vielleicht hat auch Antonio Fian Wiederholungen, bestehen wie Markus Köhle in seiner Einleitung erklärte aus drei Teile und der erste Teil, das ist interessant, besteht aus Träumen, da sich Antonio Fian ja schon öfter und schon länger mit dem Schlaf beschäftigt und da war ich schon 2009 bei einer Lesung im Theater im Nestroyhof. Im Schauspielhaus habe ich ihn aus seinem “Polykrates-Syndrom” lesen gehört und in Krems und Göttweig war er auch einige Male.

Im zweiten Teil aus dem Antonio fian nicht gelesen hat geht es um die braunen Dichter, um Max Mell, nicht Melle, wie Markus Köhle, der ja vielleicht noch zu jung ist, um diesen Namen zu kennen, der mir noch aus der Schule geläufig ist und um Bruno Brehm und der dritte ist die Titelgeschichte, wo Antonio fian beschreibt, wie er offenbar in Pecs Stadtschreiber ist, sich ein Monat lang dort aufhalten soll, im Monat März während er im April in Klagenfurt eine Poetikvorlesung über Werner Kofler halten soll. Da zitiert er dann einige Werke des 2011 verstorbenen Meisters mit dem ich, wie ich ja immer spoilere einmal im Zug nach Klagenfurt gefahren bin, das heißt eigentlich nur mit seinem Koffer, denn er ist noch am Südbahnhof im Speisewagen verschwungen und bis Klagenfurt nicht wiedergehkommen. WernerKofler nicht Kogler wie Antonio Fian mehrmals rezitierte, was ja auch eine wunderbare Verwechslung oderNamensähnlichkeit mit dem Vizekanzler, der aber, glaube ich, in der Steiermark geboren ist, ist. Der Ich-Erzähler irrt jedenfalls in Pecs herum, denkt an seine Vorlesung und sieht dort ein leersteheden fünfundzwanzigstöckiges Hochhaus, das verfällt, weil es zu teuer wäre, es abzureißen, das verschwindet dann und die Fremdenführerin, die er am nächsten Tag mietet, sagt, es gäbe ein solches gar nicht, erwähnt aber den Schrifjtsteller “Kogler” oder “Kofer” und weist auf einen Führer hin, die eine Figur aus einem Kofler- Werk wäre, den trifft er dann auf einer Bak und am Schluß findet er dann noch das Hochahus, das jetzt hell erleuchtet ist, weil gerade eine Schrifjtstellerparty darin stattfindet.

Im Gespräch fragteMarkus Köhle dann, ob es diese Vorlesung wirklich gegeben hätte, Antonio Fian bejahte und meinte, daß die Geschichte, die erste Vorlesung wäre mit der er die Studenten in Koflers Werk einführen wollte.

Dann kamen noch ein paar Träume, die auch von Literaten, beispielsweise den schon erwähnten Werner Kofler handelte, der erschien dem Erzähler, nachdem er ein Jahr verstorben war, im Traum. Da rief er ihn an und verlangte eine StangeZigaretten von ihm, die ihm der Erzöher gerne bringen wollte, er wußte nur nicht wohin, bis ihm einfiel, daß Kofler öfter gesagt hatte, daß das Leben ohne Ziaretten, die Hölle wäre.

Dann gab es noch eine Diskussion, bei der mir auffiel, wie sehr Antonio Fian seine Maske, die er am Ende der Veranstaltung natürlich aufsetzte, zerknetete, das soll man ja nicht, ist aber offensichtlich Realität und Markus Köhle, wies auf den Büchertisch und das Wiederkommen hin und da deutete er an, daß man nicht wüßte, wie lange es noch Veranstaltungen gäbe, spricht ja vieles für einen zweitenLockdown oder Verschärfungen der Maßnahmen nach den Wiener Wahlen hin, da ja die Zahlen inzwischen auf über tausend angestiegen sind.

Abgesagte Veranstaltungen und ein überraschendes Debut

Ich hätte ja ab heute im Stift Seitenstetten bei dem von Doris Kloimstein kuratierten Skriptorium “Bibel heute in Literatur und Malerei” sein sollen. Was für eine Atheistin wie mich ohnehin ein wenig ungewöhnlich ist, sich mit der Bibel zu beschäftigen, da ich aber der Meinung bin, daß man über alles schreiben kann, habe ich mich schon sehr gefreutund dann Corona– oder Maßnahmenbedingt, wegen der verdammten Maskenpflicht, die auf den Gängen doch zu tragen wäre und ich nicht auf meinem Zimmer essen wollte, abgesagt.

Aber macht ja nichts, über “Noahs Fest” kann man auch zu Hause schreiben, habe das schon getan und jetzt sozusagen eine stundenfreie Woche, die ich meinem Schreiben widmen kann.

Da korrigiere ich ja immer noch das “Rotbraunkarierte Notizbuch”.

Das Cover vom “Frühlingserwachen” mit mir mit Schal maskiert ist auch schon da und abrechnen hatte ich am Vormittag auch.

Am Nachmittag habe ich dann meinen Text geschrieben und mich auf den Livestream-Literaturabend gefreut. Ja richtig, mit der Ruth, die ja gestern im Stifterhaus ihr neues Buch vorgestellt hat, habe ich auch telefoniert und dann bis zum Veranstaltungsbeginn auch fleißig Oe 24 TV gehört, weil da ja auch die neuen Maßnahmen, die Registrierungspflicht in den Gaststätten, die von den Wirten alle für so toll gehalten wird, weil dann können die Restaurants vielleicht länger offen halten und müssen nicht, wie schon in Salzburg, Tirol und Vorarlberg, um dem Lockdown und weiteren Reisewarnungen zu entkommen, um zehn Uhr geschlossen werden.

Eine große Pressekonferenz aus Deutschland gab es auch. Denn da beschloß Frau Merkl auch neue Maßnahmen. Die Reisewarnung für Österreich ist schon da, aber jetzt darf man auch nicht mehr “Micky Mouse” in den Registrierungsbogen schreiben, sondern muß, wenn man es tut, glaube ich, fünfzig Euro Bußgeld zahlen.

Das habe ich dann gleich für meinen Klostertext verwendet und eine Idee für mein drittes Corona-Buch ist auch schon da.

Aber da war es schon sieben Uhr und ich bin die Literaturprogramme durchgegangen. Im Literaturhaus eine Lavant-Lesung und in der “Alten Schmiede” Thomas Stangl und Anne Weber und das ist interessant, weil Anne Webers “Heldinnenepos” ja auf der Longlist steht. Ich habe den Livestream aber nicht gefunden und bei dem im Literaturhaus stand nur “Veranstaltung hat noch nicht begonnen”, obwohl es schon nach Viertel war. Aber dafür sollte in der “Gesellschaft” die “Limbus Lyrik-Reihe, auch mit Thomas Ballhausenm den ich ja erst dort im Literaturhaus hörte, gestreamt werden, hat aber auch nicht angefangen.

Also vielleicht erst ein bißchen in meinem nächsten Buchpreisbuch lesen, bis ich dann draufgekommen bin, in der “Alten Schmiede” gibt es eine ganze andere Veranstaltung, denn Anne Weber hat wegen der Reisewarnungen abgesagt und das ist offenbar auch im Literaturhaus so passiert.

Also interessant, nicht nur ich sage ab, auch die anderen und nicht nur die Restaurants und Geschäfte gehen Pleite, sondern auch die Künstler können nicht über die Grenze kommen.

Dafür bin ich aber eine halbe oder dreiviertel Stunde später doch in den Livestream der “Alten Schmiede” gekommen, wo statt Anne Weber Katharina J. Ferner und Katharina Köller ihre Debuts vorstellten.

Das heißt das Debut der Katharina J. Ferner “Der Anbeginn” habe ich versäumt, dafür bin ich gerade zurecht gekommen, als Markus Köhle, der Moderator, das Debut der 1984 in Eisenstadt geborenen Katharia Köller “Was ich im Wasser sah” vorstellte, beziehungsweise das Buch mit dem markanten Cover, das ich schon bei mehreren Blogs gesehen habe, hochhielt.

Beide Bücher wurden vom der “Alten Schmiede” als “Ausflug ins Surreale” angekündigt und die sehr lebhafte mir bisher unbekannte junge Frau begann auch gleich von Brüsten zu lesen, die sie sich amputieren lassen mußte und nicht durch ein Implantat ersetzen lassen wollte. Wie das mit dem Surrealen zusammenhing, habe ich nicht ganz mitbekommen. Es geht aber auch um einen Oktopus. Dazu müßte ich das Buch erst lesen, habe aber, glaube ich, noch vierzig Neuerscheinungen auf meiner Leseliste, so daß ich, wenn es nicht auf die Bloggerdebutshortlist kommen sollte, wohl nicht dazu kommen werde.

Nach der Lesung, als Katharina Köller Markus Köhle noch das Buch signierte und der die Leute aufforderte, Bücher zu lesen, weil man so den Lockdown besser überstehen würde und man außerdem noch auf der Straße Fragen an die Autorin stellen könnte, bin ich noch auf die Facebookseite der “Gesellschaft” gegangen und da zum Schlußapplaus zurecht gekommen und habe den Moderator gerade noch zum Bücherkauf animieren gehört.

Ja, das Livestreaming ist ein wenig unkonzentriert und nie so wie man es sich vorstellt, das habe ich schon festgestellt und jetzt könnte ich noch, wenn das Video schon vorhanden ist, zum Home viewing ins Stifterhaus gehen und mir Ruths gestrige Lesung anhören.

Susanne Ayoubs Paul Antschel Film

Nach dem ich vorige Woche mit dem Literaturveranstaltungsstreamen angefangen habe, da ich ja nicht maskiert in die “Alte Schmiede”, ins Literaturhaus oder in die “Gesellschaft” gehen will, habe ich mir die Programme durchgesehen und bin beim heutigen Montag bei der “Tacheles-Reihe” in der Gesellschaft Daniela Strigl spricht mit Sybille Lewitscharoff hängen geblieben.

In der “Alten Schmiede” war Susanne Ayoub und der mir unbekannte Klaus Demus angekündigt. Gut, kann ich ja wieder hin und herspringen, habe ich gedacht, dann aber auf der “Gesellschaft- Facebook Seite” keinen Stream gefunden, so blieb mir nichts anderes über,als in die “Alte Schmiede” “zu gehen”.

Das war wieder etwas schwierig, weil lange ein leeres Lesepult, obwohl schon Johanna Öttl, glaube ich, die Veranstaltung angekündigt hat und erzählte, daß die 1956 geborene Susanne Ayoub, die ich ja, glaube ich, von einer Veranstaltung in der “Szene Margareten” in den Neunzigerjahren kenne, sie dann beim “Siemens-Literaturpreis traf und noch später immer wieder bei Lesungen in der “AS”, beim Volksstimmefest, Poet-Night, etcetera, sie war auch mit der Bruni sehr befreundet, ihr Buch über ihre Kindheit in Bagdad habe ich gelesen, sie hat sich jaauch sehr auch filmisch mit diesem Thema beschäftigt.

Jetzt aber ein Film über Paul Celan, weil sie zu der Idee, wie sie später Johanna Öttl erklärte auf einem Lyrikfestivasl in Czernowitz, wo sie auch Michael Hammerschmid kennenlernte, gekommen ist, zuerst stellte aber Michael Hammerschmid, den 1927 geborenen Lyriker und Kunsthistoriker Klaus Demus, einen Freund von Celan vor, den Susanne Ayoub in ihrem Film über den berühmten Dichter und seine Freundschaft sprechen ließ. Michael Hammerschmid habe ich während der Vorstellung auch nicht gesehen und dachte schon “Uje, uje, da stimmt was nicht mit der Übertragung!”

Dann kam aber der alte Herr auf die Bühne, der wie Michael Hammerschmid erklärte und auch bei “Wikipedia” steht panthestische Naturlyrik in der Traditionslinie von Hölderlin bis Hofmannsthal und Borchardt schreibt.

Er las fünfzehn Minuten lang aus verschiedenen Büchern. Dann kam Susanne Ayoub und Johanna Öttl auf der Bühne, sprachen über den fünfundvierzig Minuten langen Film, wo Susanne Ayoub zuerst das Czernowitz von heute, das, wie sie meinte, nicht viel mit dem des 1920 geborenen Paul Antschel, der aus seinem rumänisierten Namen das Anagramm Celan machte, zu tun hatte.

Trotzdem war es ihr wichtig die revolutionäre Aufbruchsstimmung von heute zu zeigen und sie wollte zuerst die Gedichte nur aufschreiben und tonlos vorführen, weil sie die Interpretationen der Celan-Sprecher auch seine eigene nicht gefielen. Später kam dann doch eine Schauspielerinnenstimme hinzu und als Pau Celan bei der “Gruppe 47” eingeladen von Ingeborg Bachmann mit der er ja befreundet war, vorgetragen hat, dort hat seine monologe Interpretation auch nicht gefallen und wurde sogar mit den Goebbels verglichen, was den Dichter, der sich ja durch seine Erfahrungen sehr verfolgt fühlte, glaube ich, sehr verstörte.

Den Brief wechsel mit Ingeborg Bachmann habe ich ja gelesen und als ich 1975, glaube ich, mit der Elfi nach Amsterdam fuhr, habe ich einen Celan- Band mitgenommen oder habe ich mir das Buch von der Elfi ausgeborgt und bin damit etwas später zu Workcamp nach Hamburg gefahren?

Das weiß ich nicht mehr so genau, das Buch habe ich noch und war von der “Todefuge” wahrscheinlich nicht einmal so beeindruckt. 2000 hat es aber, glaube ich, im ORF ein Celan-Symposium gegeben, wo ich den Gedicht näher kam und auch Daniela Strigl im Fyoer stehen sah. Soweit meine Erinnerungen, aber zurück zur Veranstaltung oder zu dem Film, der gezeigt wurde und der mich sehr beeindruckt hat.

Mit Bildern aus Czernwitz hat er angefangen, hat dann in die Wohnung zu Klaus Demus geführt, ins Literaturhaus ist es aber auch gegangen, weil dort ein paar Celan-Originalausgaben aufbewahrt werden und in die “Gesellschaft”, wo man Manfred Müller im Hintergrund sitzen sieht und im Vordergrund einen Brief den Paul Celan 1968 an Wolfgang Kraus, dem damaligen Leiter schrieb und ihm versicherte, daß er sich sehr auf die Lesung freue, die am 5. Oktober stattfinden sollte und er sich nur einen einfachen Tisch und dazu ein Glas Wasser wünschte. Er ist dann nicht dorthin gekommen und Klaus Demus, der Paul Celan, wie er erzählte, durch seine Frau, die mit Ingeborg Bachmann in dieselbe Klasse gegangen ist, kennenlernte, erzählte, wie er den Dichter kennenlernte und, daß die Freundschaft einen Bruch bekommen hat, weil er ihn aufforderte seiner Paranoia wegen einen Arzt aufzusuchen. Paul Celan ist dann nach Paris gegangen, war dort als Lehrer tätig, wurde pyschiatrisch behandelt und hat sich 1970 in der Seine ertränkt.

Es gibt auch einen Briefwechsel zwischen Celan und dem Ehepaar Demus, der stand in der “Alten Schmied” am Tisch während des Gespräches zwischen Sussanne Ayoub und Johanna Öttl und jetzt bin ich doch ein bißchen in der “Gesellschaft” gewesen, wenn auch nicht bei Sybille Lewitscharoff, die ich aber einmal, wie ich mich erinnern kann, in der “Alten Schmiede” hörte und im Literaturhaus habe ich einmal eine Lesetheateraufführung mit einem fingierten Treffen zwischen Marlen Haushofer und Paul Celan gehört.

Nach dem Film war die Übertragung dann plötzlich aus, es gab keine Verabschiedung und keine Schlußstatements mehr zu hören, dafür das Video, wo Jana Volkmann im Juni, glaube ich, Sabine Scholl vorstellte und zwischen achtzehn und achtundzwanzig Zusehern, kann ich noch anmerken, hat die Übertragung auch gehabt, darunter einen aus Ohio und eine aus Schweden und die Nedra Bickham, die Grüße schickte, hat in den Film auch mitgewirkt.

Literaturhaus und Alte Schmiede hin und hergeswitscht

Heute, wo wieder ein Maßahmenpaket bekanntgegeben wurde, private Treffen nur bis zehn Personen, überall Maskenpflicht und nur mehr sitzende Konsumation, hätte ich ein sehr umfangreiches Programm gehabt. Das heißt ursprünglich das KAV-Reflexionstreffen, also eigentlich ein Pflichttermin, das wurde aber der hohen Zahlen wegen abgesagt und dann wäre im “Siebenstern” ein Famulus-Lessung, diese Lesereihe, die Luis Stabauer und Erika Kronabitter organiseren gewesen, da habe ich eigentlich hingehen wollen, aber Andi Pianka hat mir einmal kommentiert, daß man dahin ohne Maske nichtkann und weil alle ohnehin so aufgeregt und ich dann noch daraufgekommen bin, daß im Literaturhaus Clemens Berger seinen Unterhaltungsroman “Der Präsident” vorstellte und mir Robert Huez letzten Freitag sagte, daß man sich das im livestream ansehen kann, also gut und dann doch ins Programm der “Alten Schmiede” geschaut, wo Lydia Mischkulnig ihren neuen Roman “Die Richterin” präsentierte, der mich auch sehr interessierte und da man ja, was man physisch nicht kann, im livestream switschen kann, habe ich mich entschloßen die neue und für mich, ich gebe es zu, immer noch sehr seltsame Situation auch etwas seltsam zu benützen und zwischen literaturhaus und “Alte Schmiede” hin und her zu switschen, ich höre schon meine Kritiker stöhnen, daß man das nich darf und kann, aber was kann man schon in Zeiten wie diesen und interessant ist ja auch, daß beide Bücher von inzwischen schon ziemelich anerkennten österreichischen Autoren weder auf der österreichischen noch auf der deutschen Buchpreisliste stehen, also ohne Livestream an mir vorbei gegangen wären.

Also um halb sieben statt aus dem Haus mit dem Laptop in mein Schlafzimmer gegangen und mir den Livestream eingestellt, was in beiden Fällen, im Gegensatz zu meinem gestrigen Versuch in der “Gesellschaft” nicht so einfach war, denn die hat ziemlich pünktlich angefangen.

Hier hat es gedauert, bis ich zuerst Martin Kubaczek, der die Lesung in der “Alten Schmiede” moderierte und dann Lydia Mischkulnig auf dem Bildschirm hatte, vorher hat man nur die leeren Lesungspulte gesehen und der 1954 in Wien geborene Martin Kubaczek, der ja selber Autor ist, hielt auch eine sehr lange Einführung über den neuen Roman der 1963 geborenen Lydia Mischkulnig, die ich schon auf einigen Lesungen hörte und auch schon einige Bücher gelesen habe, die den Veza Canetti-Preis gewonnen hat und ihre Romane immer sehr impulsiv und bildhaft einleitet.

In der “Richterin” geht es, wie schon der Name sagt, um eine Richterin namens Gabrielle, die Asylverfahren zu bearbeiten und einen Mann hat, der Hausmann ist, bei der “Amazon-Beschreibung” habe ich noch etwas gefunden, daß sie ihn einmal in Frauenkleider antrifft und Martin Kubaczek deutete noch etwas von zwei Autoren im Roman an und, daß der Mann offenbar auch ein Buch über seine Frau schreiben möchte. Das habe ich aber nicht so ganz verstanden, bin ich ja inzwischen in das Literaturhaus vefrschwunden, denn da tauchte dann etwas verspätet doch Barbara Zwiefelhofer mit Maske auf und es dauerte auch etwas bis ich den Ton bekam. Sie stellte dann den Moderator Florian Baranyi vor und der oder sie erzählte, daß es in dem Buch um ein burgendländischen Ronald Reagan Double namens Jay geht, der Ronald Reagan offenbar bei allen seinen nicht so wichtigen Terminen, wie Eröffnungen, etcetera, vertreten soll.

Eine Stelle, die der 1979 geborene Clemens Berger las, von dem ich auch schon einige Bücher habe und ihn auf einigen Lesungen höre, war, wie er mit seiner Lucy durch eine Restaurantküche geführt wird und dabei dem Küchenpersonal Witze erzählt. Dann gab es noch einen, wo der Präsident offenbar im Burgenland war und einen Präsidentenwein gab es auch. Der stand am Lesungstisch und eigentlich hätte er auch nachher ausgeschenkt werden sollen.

Aber Corona bedingt ist das nicht möglich. So forderte Barbara zwiefelhofer das pt Publikum nur zum Kauf von Buch und Wein und zum Masken aufsetzen auf und in diesem sinn ist vielleicht auch interessant, daß der Republikanische Club aufgrund der neuen Maßnahmen seine weiteren Veranstaltungen ohne Publikum und per Livestream durchführen wird, also auch sehr schön verrückt und ich überlege mir welche Romane man darüber schreiben könnte und wer sie dann in ein paar Jahren, wenn alles vorüber ist im Literaturhaus, der “Alten Schmiede” oder anderswo präsentieren wird.

Interessant ist vielleicht auch, daß beide Streams zwischen vier und sieben Zuschauer hatten.

Hörstücke

In der “Alten Schmiede” gibt es derzeit ein “Hör!Spiel!Festival” und es gibt überraschenderweise auch Termine am Sonntag, was eigentlich unüblich ist, aber heute fand ab drei, die Präsentation von drei Stücken von Hörspielautoren in voller Länge statt, die dann am Dienstag und am Donnerstag in einem Gespräch und Hörspielproben präsentiert werden.

Ich bin ja, wie ich immer schreibe, keine so besondere Hörspielfreundin, habe mir die letzte “Hörspielgala” und Raphaela Edelbauers “Darling” war auch auf der Nominierungsliste der 2019 gesendeten Hörspiele, ist aber nicht unter die ersten zehn gekommen.

Jetzt steht die junge Autorin, die an der Sprachkunst studierte und mit ihrem zweiten Buch gleich sowohl auf die deutsche als auch auf die österreichische Shortlist gekommen ist, aber am Dienstag am Programm des Hörspielfestivals, denn sie hat an der Angewandten, wo sie ja studierte gemeinsam mit Frieda Paris in der Klasse von Orhan Kipcak ein Hörspiel produziert und das wurde heute Nachmittag in voller Länge vor, sagen wir einmal, eher spärlichen Publikum präsentiert.

Aber Frieda Paris war da, die auch am Programm stand und bei der ich mich wegen Christl Fallenstein erkundigte, die sie ja gemeinsam mit einem anderen Sprachkunststudenten betreut und die unterhielt sich vor Beginn mit Annalena Stabauer, die die Veranstaltung moderierte, über die Doktorarbeit ihrer Mutter, die sie in ihr Hörstück einbaute.

Also zuerst die beiden Hörstücke der zwei Sprachkunststudentinnen. Raphaela Edelbaues Stück, das sie gemeinsam mit Corina Cinkl, produzierte und in ihm auch eine Autorin namens Raphaela Edelbauer auftreten läßt, heißt “Darling (Aus der Reihe das kryptische Journal” und beschäftigt sich mit den verschiedenen Überwachungs und Verschlüßelungstechniken, ist also hoch aktuell, auch wenn es zeitweilig in der Vergangenheit spielt.

Und Frieda Paris hat in “Ruhepuls, Rom”, hat, wie schon geschrieben, die Doktorarbeit ihrer Mutter verarbeitet, die sich mit den Täterprofilen von Mördern beschäftigte und die Beziehung zu ihren Opfern herausarbeitete und das hat Frieda Paris, die wie Annalena Stabauer in der Einleitung erwähnte, an einen experimentellen Roman schreibt, auch sehr experimentell gelöst.

Sie zitiert nämlich stellenweise Passagen aus der Arbeit und läßt sie dann in die Liebesgeschichte eines Paares einfließen, das in Rom spazieren geht.

Zwischen den Stücken gab es jeweils eine Pause, in denen ich mich auch mit Frieda Paris unterhielt, beziehungsweise meine Jonas Lüscher “Poetikvorlesungen”, die eigentlich ganz gut dazu passte, weiterlas und dann folgten zwei Hörstücke von Oswald Egger die er mit Iris Drögekamp produziert hat, mit der am Donnerstag ein Portrait haben wird, beziehunsweise dann von Bodo Hell vorgestellt wird und ich kenne den 1963 in Südtirol geborenen, glaube ich, von meiner Zeit als ich in der GAV-Jury war, beziehungwweise hat er da, glaube ich, eine Laudatio für den “Jandl-Preis” gehalten oder den solchen bekommen, ich habe ihn auch schon in der “AS”und im Literaturhaus gehört und auf der österreichischen Buchpreisliste ist er auch schon gestanden.

Ebendfalls ein experimenteller Dichter und schwerer zu verstehen, als die beiden Vorgängerinnen, würde ich meinen.

Das erste Stück hieß “Linz und Lunz” stammt aus dem Jahr 2013 und beschäftigt sich auf eben diese experimentelle Art mit dem dichter Lenz, das zweite geht in die Natur hinaus, heißt von “Drehen und Wenden der Blätter” und wurde 2006 produziert.

Mal sehen, ob ich am Donnerstag in die “AS” gehe, da wir ja nicht nach Leipzig fahren, hätte ich ja Zeit, am Dienstag werde ich wahrscheinlich die “Gesellschaft für Literatur” vorziehen, denn da werden Gedichte von Szilard Borbely präsentieren, über die ich mich schon mit Stephan Teichgräber unterhalten habe.

Mal sehen, nach der Veranstaltung bin ich jedenfalls in den zweiten Bezirk in “Magdas Hotel” gegangen, wo zum “Internationalen Tag der Frau”, der ja heute ist, eine Sandra, die Obdachlosenführungen macht, zur “Frau des Jahres” gekürt wurde.