Corona-Gedichte

Wieder ein Versuch mich mit der Corona-Krise, die uns momentan ja sehr bewegt, zu beschäftigen und sie schreibend zu bewältigen, die mir ja, wenn man nicht so mitten drin stecken würde, absurd erscheinen würde.

Oder hättet ihr es mir geglaubt, wenn ich euch vor einem oder zwei Monaten erzählt hätte, daß man ab sofort nur mehr mit einem sogenannten Mundschutz einkaufen gehen und in der U-Bahn fahren darf und, daß, wenn ich das nicht tue, die Polizei geholt werden kann und ich mindestens fünfundzwanzig Euro Strafe zahlen muß und vielleicht fünfhunder,t wenn ich lesend oder schreibend auf einerParkbank sitze und ein Polizist oder ein anderer Passant zu dicht an mir vorüber geht? Keinen Meter Abstand einhalte und dasselbe, wenn ich in einem Park mit meinen Kindern Fußball spiele?

Verrückt könnte einem oder einer das vorkommen. Es ist  aber wahr und   die Ausnahmesituation, die uns weltweit seit ein paar Monaten beschäftigt.

Begonnen hat es Anfang März, als die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde, da habe ich angefangen mich mit dem Corona-Virus schreibend und lesend zu beschäftigen, weil ich das, wie meine Kritiker manchmal meinen zwar nicht kann, aber dennoch unbestreitbar gern und häufig tue.

Habe versucht mir meine eigene Buchmesse zusammenzustellen und mir die dann auch online angehört.

Habe sogar, was ich ja eigentlich nicht so gerne und so oft tue, ein sogenanntes Haßposting auf das Virus geschrieben.

Dann weil das ja auch die anderen tun, begonnen ein sogenanntes Corona- Tagebuch zu führen. Habe mich mit dem Leben im dystopischen Raum beschäftigt und auch über die abgesagte “Literatur und Wein” geschrieben, die  unter normalen Umständen gerade im Literaturhaus Krems begonnen hätte, beim Quarantimo mitgemacht, das heißt, ich versuche die Krise in dem neuen Roman,den ich gerade begonnen habe, einzubeziehen.

Corona-Lesungen, Corona-Bücher Corona-Schreiben überall wo hin man sieht. Die Buchhandlungen,wie die “Seeseiten” beispielsweise, hat die Zeit in der sie gesperrrt haben mußte, mit online Vorlesen verbracht und dazwischen die online bestellten Bücher an ihre Kunden ausgefahren. Die “Gesellschaft für Literatur”, die “Hauptbücherei”, die “Alte Schmiede” veranstalten Online-Lesungen, Klaus Kastberger vom Literaturhaus Graz hat Corona-Tagebüchern, wo er den Autoren, die sonst bei ihm gelesen hätten, ein Honorar für ihre Texte bezahlt, die in diesem Kontext entstehen. Marlene Streeruwitz und Thomas Glavinic haben oder schreiben auch gerade an ihren Corona-Romanen und beim Literaturcafe, eine Seite die ich ja gerne lese und wo ich,  vor vier Iahren auch meinen Freund Uli kennengelernt habe, gibt es einen “Seuchenbericht” in Fortsetzungen und es gibt Corona-Gedichte.

Das heißt, die gibt es dort eigentlich nicht oder sollte  sie nicht geben, denn die beiden Betreiber Wolfgang Tischer und Malte Bremer die ja einen sehr sehr strengen Literaturgeschmack haben und sich auch sonst über manches aufregen, über kurze Hosen beim literarischen Quartett oder über den angeblichen Langweiler Peter Handke beispielsweise, worüber ich dann  meistens mit ihnen in Clinch gerate und kommentiere,haben sich wieder über die schlechte Qualität der Corona-Gedichte Schreiber aufgeregt und  “Bitte  keine Corona-Gedichte! – Das Virus ist schon schlimm genug!”, getextet, was die Psychologin in mir wieder etwas aufregte, denn ich sehe Gedichte egal, ob gut oder schlecht, ja gerade in Zeiten, wie diesen als Krisenbewältigung an und habe, das dann auch kommentiert.

“Wenigstens Gedichte darf man wohl noch schreiben über was man will!”, obwohl ich ja keine solchen verfasse. Zumindestens, die, die, ich schon geschrieben habe, eigentlich als  nicht literarisch betrachte. Ein paar waren es wohl. Eines habe ich für die “Wiener Verhältnisse”verfaßt und dann eines über “Weihnachten”, in der Schreibwerkstatt der Eveline Haas zu der mich die Gewerkschaft einmal eingeladen hat, nachdem ich mich bei den “Luiptold Stern-Preisen”, als es die noch gab, beteiligt habe.

Das hat dann bei den Literaturcafe-Lesern einige Reaktionen ausgelöst und einige haben, was ich sehr schön finde mit Gedichte reagiert und das ist wohl auch eine Form seinen Unmut literarisch oder auch nur humorisch-ironisch zu äußern.

Und so habe ich es auch versucht  und bin unter die Corona-Dichterinnen gedangen. Ob es mir gut oder schlecht gelungen ist ,können meine Leser beurteilen. Ich freue mich über diesbezügliche Kommentare und kann, was ich auch an das Literaturcafe schrieb,verraten, es hat mir großen Spaß gemacht:

“Corona, Corona, was treibst du denn da?

Du ärgerst den Wolfgang Tischer und den Bremer Malte gar!

Erzeugst schlechte Gedichte von Hobbyautoren

denen es nachher zwar vielleicht besser geht

die Expertentoleranzgrenze aber übersteigt!

Zwar keine Prologe und keine Kurzhosigkeit

auch keine nobelpreisgewürdigte Langsamkeit!

Aber schlechte Reime, als mögliche Krisenbewältigung!

Nein, nein, schreien die Experten da!

Das kann doch nicht sein!

Stop und halt, Corona, laß aus und

dreh dich endlich heim!

Das wollen wir nicht hören, also laß es sein!

Sonst holen wir die Polizei mit ihrem Zollmaßstab

und die buchtet dich dann sicher ein!”

Keine Veranstaltungen und andere Ausblicke

Ich habe mir in den letzten Monaten, als noch keiner etwas von Corona wußte, wenn ich mich  am Abend in die “Alte Schmiede”, ins Literaturhaus oder in die “Gesellschaft” ging, was ich ja regelmäßig machte, öfter gedacht, daß ich eigentlich keine Lust habe, die Veranstaltungen der anderen anzuhören, die mich dann ignorieren, nur auf Aufforderung grüßen, übersehen oder mich neben sich zehn Minuten stehen lassen, wenn ich sie etwas fragen will, was tust du da, die gehen ja auch nicht zu dir, wenn du liest, bist du alleine da oder hast ein zwei Zuhörer, die du dir noch selber anschleppst, also aufhören, etwas verändern.

“Gut!”, habe ich mir dann öfter gedacht und mir dabei schon die Schuhe und die Jacke angezogen, um Richtung Ziegler- oder Schönlaterngasse zu gehen, weil ich gewußt habe, daß ich das nicht tun werde, denn was sollte ich sonst tun?

Gewohnheiten sind eben ein Hund oder wahrscheinlich wichtig, predige ich ja nicht umsonst meinen Klienten immer die Tagesstruktur und das kann man jetzt auch in den Medien hören, wenn dort erklärt wird, daß man sich zu Hause nicht gehen lassen, sondern aufstehen, sich  anziehen und sich dann zum Homelearnig oder Homeoffice setzen soll.

Veranstaltungen gibt es jetzt bis mindestens Ende Juni nicht mehr und ob es dann einen “Bachmann-Preis” geben wird, was eigentlich leicht lösbar wäre, ist auch noch nicht klar und meine Leser werden es vielleicht an meinen bisherigen CoronaBerichten gemerkt und erstaunt festgestellt haben, sie gehen mir nicht ab.

Ich gehe derzeit nur wenig aus dem Haus, eigentlich nur um Zahlscheine einzuzahlen,Briefe aufzugeben oder die Plastikflaschen zu entsorgen, richtig nach Harland unseren Zweitwohnsintz sind wir über Ostern auch gewesen und dort bin ich ein bißchen Rad gefahren, aber ich lese und schreibe viel und versuche mich auf meinen Blog noch besser zu promoten, obwohl ich weiß, daß mein erfolgloses Schreiben wohl wirklich niemanden interessiert.

Also etwas ändern oder, wie wird es nach Corona weitergehen. Das wissen wir noch nicht so genau. Wissen auch nicht, wie lange es dauert, nur, daß ich mit einer Maske nicht in ein Bad und auch nicht spazieren gehen will, aber in Bäder bin ich auch vorher nicht gegangen und beim Volksstimmefest, das ja immer Ende August, Anfang September pünktlich vor Schulbeginn stattfindet, wissen wir auch nicht, ob es das gegeben wird. Ist es ja doch, obwohl es ja nur wenige Kommunsten gibt, eine Massenveranstaltung.

Daß es aber kein “Linkes Wort”, meine jährlich größte Lesung geben wird, war auch schon vor Corona klar, hat sich da ja, die letzten zwei Volksstimeanthologien werden wohl auch nicht fertig, Christoph Kepplinger gemeldet und gesagt, daß er es nicht mehr organisieren wird.

Ich will das auch nicht, obwohl ich ja schon Veranstaltungen organisert habe. Von 2001 bis 2009 mit Ausnahme 2002, die “Freiheit des Wortes” für die GAV, dann habe ich es für die “Mittleren” zurückgegeben, weil man ja nur mehr eine Veranstaltung organiseren durfte, die mache ich auch nicht mehr und sonst werde ich ja nur sehr wenig zu Veranstaltungen eingeladen und wenn, dann kommen, so wie im Republikanischen Club voriges Jahr nur wenige Leute hin oder es ist, wie in der “Gesellschaft” ohnehin ein Hindernis, weil ich ja nur Selbstgemachtes habe und “Eigenverlag, nein das wollen wir  nicht!”

So hätte ich heuer wahrscheinlich auch ohne Corona wenige oder keine Lesungen, der Osterspaziergang der LitGes, wo ich ja mit Ausnahme des letzten Jahres immer hingegangen und etwas gelesen habe, ist wegen Corona ausgefallen, das “Linke Wort” gibt es nicht mehr, höchstens die “Poet Night”, die ja im Oktober oder November stattfindet, könnte es noch geben, aber das ist ja auch nur eine Insiderveranstalter, wo die Lesetheatermitglieder, die auch schreiben, einen Text lesen, dafür eine halbe Stunde früher kommen,  nach der Lesung ihren Fünfziger oder was es an Honorar gibt, abholen und dann meistens verschwinden oder sich in den Gastraum setzten.

Also keine Lesungen mehr, aber zum Schreiben höre ich nicht auf, obwohl ich auch das ja schon öfter angeküngt habe, daß ich mich ausgeschrieben fühle und nicht wirklich weiß, ob mir noch etwas einfallen wird?

Das stimmt nicht, kann ich gleich vermelden, Corona hat mich da eher kreativ gemacht, denn ich habe in den letzten Tagen das “Fräulein”No” fertig korrigiert und mit der Planung des “Frühlingserwachen” meinem Corona-Roman angefangen und die Vorschau vom “Zweiten Literaturgeflüster-Buch” ist auch schon da und was den Veranstaltungsstop betrifft, da gibt es ja nicht ur den Corona bedingten und den vor einem Jahr wegen des Gips, nein, ich habe das, glaube ich, schon 2000 einmal ausprobiert, weil ich dachte, ich sollte lieber zu Hause bleiben und nicht so viel zu den Veranstaltungen der anderen gehen.

Habe dann damit aufgehört, weil ich dachte, sonst vergessen mich die anderen. Damals habe ich meine Texte ja noch zu Veranstaltungen geschickt und mich für Stipendien geschickt und mehr habe ich ohne Lesungen auch nicht geschrieben.

Damals habe ich  noch nicht gebloggt. Als ich 2008 damit angefangen habe, habe ich noch die “Mittleren” und die “Freiheit des Wortes” organisiert und bin von der GAV 2008 auch in die  die Jury für die “Buchprämien” vorgeschlagen worden. 1996 haben sie das schon einmal für das “Nachwuchsstipendium” getan. Da habe ich in den diesbezüglichen Artikel schon etwas von einer Gradwanderung geschrieben, von dem Boderlinehüpfen von Hüben nach Drüben, von der Hobby zur Profiautorin oder vom Publkum zur Lesenden und als Hobbyautorin, meine Leser wissen es, bezeichne ich mich immer noch nicht, sondern eher als literarischen Original, obwohl ich ja selber eifrig nach drben schaue und mir auch Webinare und Probeworkshops von Leuten anhöre, die vermutlich viel weniger als ich geschrieben haben, die sie wahrscheinlich für Schreibanfänger anbieten, was ich sicher nicht bin.

Der Blog, könnte man also sagen, hat mich von der Profischiene in die ich ja sehr gerne will, noch ein Stückchen weiter weggebracht hat und ob ich nach Corona wieder zurückfinde, ist wahrscheinlich auch eher unwahrscheinlich, bin ich ja schon über fünfundsechzig. Da bekommt man kein Stipedium mehr und Preise warhhrscheinlich auch nur, wenn man Mayröcker, Handke oder Jelinek heißt, gut die Ilse Helbich ist eine Ausnahme. Aber ich schreibe ja sehr viel und eifrig, habe bei den IG Autoren ja noch vor Ausbruch der Corona-Krise meinen “Selfpublisherantrag” gestellt, da hat sich dann etwas später eine Studentin bei mir gemeldet, die Dissertation darüber schreiben will und ein Interveiw mit Cornelia Stahl soll es in diesem Monat auch geben. Die hat mich ja einmal bei dieser anderen Buchmesse angesprochen und gesagt, sie würde mich im Juni interveiwen. Das war vor sechs Jahren. Jetzt scheint es zu klappen und die Doris Kloimstein hat mich im Herbst auch zu einer Klosterwoche eingeladen, wo ich mit anderen einen Text zu einer Bibelstelle schreiben soll, ob das stattfindet ist auch noch nicht so klar?

Es würde dann eine Anthologie geben und daß ich mein “Mein Schreiben meine Bücher” wenn es erst fertig ist, an die Frau Danielcyck, die “Gesellschaft”, Ö1, etcetera schicken will, habe ich mir auch schon vorgenommen. Aber Ö1 spart ja derzeit sehr, so hat mir die Ruth erzählt, daß sie da  keine neuen Texte mehr nehmen und auch das Kulturjournal umfunkoniert haben.

Corona-Lesungen gibt es aber sehr viele und ich schaue mich auch manchmal durch die Online-Lesungen, aber da fehlt der persönliche Kontakt, das merke ich schon. Da kann man dann zwar auch nicht ignoriert werden. Mal sehen, wie es mit meinen Veranstaltungspausen weitergeht, auf dem Blog werde ich sicher  präsentbleiben und mit Maske gehe ich sicher zu keinen Veranstaltungen, also warten wir ab.

Karfreitag in der Krise

Ich bin ja, wie ich wahrscheinlich schon geschrieben habe, nicht religös, sondern  mit einer wahrscheinlich katholischen Mutter in einem sozialistischen Haushalt aufgewachsen, trotzdem ist mir der Kartfreitag immer besonders wichtig und ich kann mich auch erinnern, daß ich mich wahrscheinlich als Hauptschülerin fragte, ob ich das tun darf, als ich an diesem Tag in ein  Wurstsemmerl biß, das Fleischessen am Karfreitag und die eventuellen Schuldgefühle darüber sind jetzt vorbei, der Alfred ist ja ein großer Fleischkocher, aber das Freihalten des Karfreitags, der ja in Österreich seltsamerweise gar kein Feiertag ist, war mir immer wichtig.

So kann ich mich erinnern, daß ich als ich zwischen 1983 und 1987 Vertragsassistentin an der Sprachambulanu, der  II HNO-Klinik im AKH und daher Angestellte des Bundes war, dort den Karfreitag, wie die Ärzte freihatten, während die Logopäden, als von der Stadt Wien Angestellen da sein mußten.

Da gab es große Diskussionen, ich bin aber 1987 ohnehin in meine freie Praxis zuerst in der Otto Bauergasse, dann in der Gumpendorfterstraße, später in der Reinrechtsdorferstraße, jetzt in der Krrongasse gegangen und habe mir diesen Tag immer freigehalten, beziehungsweise meine Osteferien spätestens da begonnen.

Ich habe ja einen Zweitwohnsitz in Harland bei St. Pölten, weil der Alfred von dort stammt und so verbringen wir die Osterferien immer dort. Als der Alfred noch nicht in Altersteilzeit war, bin ich auch früher, wie beispielsweise manchmal schon am Gründonnerstag dort gewesen, wenn ich keine Stunden hatte. Seit er Montag und Freitag nicht arbeitet, fahren wir am Gründonnerstagabend dort hinaus und dann fahre ich dann Rad in Richtung Wilhelmsburg oder Herzogenburg, pflücke Bärlauch, wenn es ihn noch gibt und höre mir , auch die Ratschenbuam oder Mädeln ab, weil am Karfreitag ja die Glocken nach Rom fliegen und daher nicht läuten.

Der Karfreitag also ein besonderer Tag und ich habe, glaube ich, auch einen Artikel der “Karfreitagszauber” heißt, das stammt aus dem “Parsifal” und den habe ich mir früher, als Studentin, als ich noch in die Oper ging, öfter angehört, da allerdings, glaube ich, nicht am Karfreitag, weil es damals an diesem heiligen Tag  keine Aufführungen gab. Das ist jetzt, glaube ich, nicht mehr so, aber heuer in Corona-Zeiten ist sowieso alles anders und die Oper und Theater schon lange geschlossen.

Ich habe meinen Osterartikel ja schon geschrieben und am Wochenende als ich das tat, herrschte  große Aufregeung bezüglich des sogenannten “Ostererlaßes” oder darüber, daß in Salzburg, der Gaisberg für die Spaziergänger geschlossen werden und die Wiener Bundesgärten sind sowieso zu und da stellt sich die Frage, wo sollen die Leute, die keinen Balkon oder Garten haben mit ihren Kindern hingehen, die bei dem schönen Wetter wohl wirklich nicht in einer kleinen Wohnung zu halten sind, ohne Verhaltensstörungen zu entwickeln.

Wo sollen sie die Ostereier suchen, die in den Lebensmittelsgeschäften ja verkauft werden und auf meinem Küchenfenster stehen auch schon zwei Lindt-Osterhasen, ein großer und ein kleinerer, die mir der Alfred von seinen Einkaufstouren mitbrachte.

Der Bundeskanzler und die Minister reden sich ja auf Pressekonferenzen derzeit den Mund wund, daß die Leute, bitte, bitte, brav sein sollen und Ostern nicht mit ihrer Oma, Tante, Onkel etcetera feiern, sonder brav zu Hause bleiben oder höchstens eine Stunde spzieren gehen sollen, damit nach Ostern, wenn alles das waren, die kleineren Nonfood- Geschäfte natürlich mit Maske zu betreten und Abstand halten, wieder aufsperren können.

Da gab es dann auch Aufregungen, wie die Polizei das kontrollieren soll, daß sich nicht mehr als fünf Personen in meiner Wohnung aufhalten, aber eigentlich darf ich ja gar nicht aus dem Haus gehen und mich daher in keiner anderen Wohnung befinden und weitere Aufregung gab es auch über die sogenannte Rote Kreuz App, die verpflichtet eingeführt werden sollte und die, die kein Handy haben, wie beispielsweise ich, sollen einen Schlüßelanhänger bekommen und wenn man den zu Hause läßt, wenn man seine Milch beim “Hofer” mit Mundschutz einkaufen geht, soll man vielleicht die Corona-Strafe bezahlen, wie das beispielsweise einige Leute taten, die vielleicht mit nur neunzig Centimeter Sicherheitsabstand auf einer Parkbank saßen und dort Kaffee tranken.

“Gesundheit oder Freiheit? Wir müßen uns entscheiden!”

“Nein, es muß Sicherheit und Freiheit heißen!”, rief da lautstark Exminister Kickl, was ich, wenn mir das vor einem Jahr einer so erzählt hätte, ich auch für eine Fakenews gehalten habe, ihn jetzt aber loben müßte, obwohl ich ganz ehrlich immer noch sehr froh bin, daß er nicht mehr Innenminister ist.

Ostern also ohne Feiern, die Messen auf dem Petersplatz in Rom und in St. Stephan werden ja auch nur mehr online übertragen. Mich trifft das, wie schon angedeutet nicht besonders und da wir ja in der Krongasse einen kleinen Garten habe, gehe ich jetzt eigentlich kaum auf dem Haus, obwohl ich ganz ehrlich nicht so sicher bin, ob das alles wirklich so nötig ist, beziehungsweise, wie schon beschrieben, auf die sogenannte Vernunft und Freiheit des Einzelnen setze, als auf die Polizeikontrolle und es ist ja vielleicht auch nicht wirklich sinnvoll, daß die Kinder und die Eltern jetzt zu Hause sitzen, die Polizei aber jetzt mit Mundschutz den ganzen Tag herumläuft, um das zu überfrüfen, da sind sie wahrscheinlich mehr in Gefahr sich zu infiszieren, als die alte Frau, die sich ihr Päckchen Milch beim “Hofer” kauft oder eine Stunde im Stadtpark spazierengeht.

Karfreitagzauber also mit Corona und die positive Nachricht, die man auf den Pressekonferenzn hören kann, wäre ja, wir sind gut unterwegs und sehen schon das Licht im tunnel, weil sich alle so gut an die sogenannten Maßnahmen gehalten haben und nur fünf Prozent Corona-Partys feierten oder den Zollstab vielleicht nicht dabei hatten, um den Meter Abstand abzumessen und sich dabei um fünf Centimeter verschätzen.

Boris Johnson der Premier von England, der ja, wie Amerika und auch Schweden, lange an die Herdenimmunität setzte, befindet sich derzeit auf der Intensivstation und in New York soll es inzwischen mehr Tote, als in Italien geben, während in Schweden immer noch die Geschäfte und die Sportplätze offen sind.

Glauben wir also auf die Auferstehung nach Ostern und feiern es allein mit dem Osterei vor der Haustüre, das die freundliche Nachbarin vielleicht hinlegte und Ostereiersuchen mit dem nötigen Abstand ist im Park, wie ich den Innenminister sagen hörte, selbstverständlich erlaubt.

Ostern in Corona-Zeiten

Ostern naht und das ist für mich ja immer eine sehr strukturierte Zeit, wo wir am Wochenende vor der Karwoche nach Harland fahren, dann meistens am Karfreitag wieder und dort die Osterfeiertage verbringen, also Radfahren, auf die Rudolfshöhe, beziehungsweise ins Donaugasthaus nach Traismauer und vorher am Samstag auf den Markt, etcetera, in den sechs Wochen vorher, also von Aschermittwoch an durch die Fastenzeit, räume ich die Ostersachen aus dem Keller heraus und drapiere sie im Vorzimmer, etwas was ich Vorjahr sturzbedingt ausgelassen habe, weil ich mit dem Gips nicht in den Keller gehen wollte und das Bärlauchpflücken, das ja auch zu den Osterritualen gehört, ist auch ausgefallen, dennals wir am zehnten März auf die Rudolfshöhe gefahren sind, hatte ich das Messer und das Plastiksackerl mit, um das am Rückweg zu tun, bin aber da mit dem Hubscharauber ins Spital geflogen worden und dort war schon alles osterlich dekoriert.

Das war es übrigens, füge ich hinzu, auch im AKH, als damals die kleine Anna ihre Operation dort hatte und auch einige Zeit im Spital verbringen mußte, das ist lange her und heuer gibt es Osterdekorationen im Vorzimmer, denn die haben wir vor einigen Wochen schon heraufgeholt, als der Alfred in den Keller wollte, um dort nach der Bohrmaschine zu suchen, weil wir die Bücherregale, die wir gekauft haben, noch anschrauben müßen.

Seither war ich nicht mehr in Harland, zum Bärlauchsammeln bin ich an dem letzten Montag bevor wir von dort zurückgefahren sind, aber doch gekommen, weil wir da erst später nach Wien gefahren sind, da der Alfred für seine Mutter zum Arzt mußte, da war der Bärlauch aber noch am wachsen, es gab erst die ersten Spitzen, also nur eine Portion mit Schinken,  Spiegelei und Rösti und seither bin ich, wie erwähnt nicht mehr nach Harland gekommen, denn wir wollten ja die Woche darauf nach Leipzig fahren, Corona bedingt ist das ausgefallen, die Woche darauf oder die übernächste wollte der Alfred seine Cuba-Gruppe zum Essen einladen, ist auch Corona bedingt ausgefallen und der Alfred ist nur ein paar Freitage oder an einem Montag dort gewesen, weil da der Betreuerinnenwechsel war und das ist ja Corona bedingt auch sehr schweirg, weil die Slowakei ja ihre Grenze zu hat und die Betreuerinnen, wenn sie zurückkommen vierzehntage in Quarantäne müßen.

Nun gut, nun ja, seither hat sich viel verändert und das Leben hat sich auf den Kopf gestellt, das habe ich in meinen Tagebuchberichten ja beschrieben.

Man soll nur, wenn unbedingt nötig aus dem Haus, die Karwoche betrifft das wohl auch und die hagt ja, für mich ihre besondere Bedeutung, so kann ich mich zum Beispiel an das Jahr 2007 erinnern, wo wir nach Ostern mit Ruths  Dichterkarawane von Ybbs nach Regensburg mitgefahren sind und vorher kann ich mich erinnern, bin ich in Wien an meinem Schreibtisch gesessen und habe eine Aussendung gemacht, weil ich nachher eine Lesung hatte und habe auch ein paar St. Pöltner bekannte angeschrieben, um mit ihren vorher das Ratfahren einzuüben und für den Abend habe ich mir ein besonderes Programm ausgesucht und bin da in der Karwoche in Ermagelung eines literarischen auch öfter in die “Alte Schmiede” zu den Musikprogrammen gegangen.

Das fällt heuer weg, weil man die Veranstaltungen schon für den ganzen April abesagt sind und auch nachher wahrscheinlich nicht so stattfinden werden, die “Literatur und Wein” ist abgesagt, da wären wir heuer zwar ohnehin nicht hingegangen und auch, der  “Bachmannpreis”, sollte abgesagt werden, was aber wohl wirklich unnötig wäre, weil man ja einen Preis. wie diesen, wirklich sehr gut und leicht online durchführen kann.

Aber zurück zu Ostern, wo ja  wieder der  Osterspaziergang um den Viehofnersee ausfällt, der ist im Vorjahr auch ausgefallen und da nicht einmal Gips bedingt, weil er im Vorjahr mit der “Literatur und Wein” zeitgleich stattgefunden hat und da hatten wir schon Karten und da bin ich trotz Gips gewesen.

Ob wir nach Harland fahren ist auch nicht so sicher, denn man soll sich ja nicht so viel hinausbewegen und auch keine Verwandten treffen, also weder das Baby, das ja bald zu laufen anfängt, noch die über achtzigjährige Schwiegermutter, die wahrscheinlich am gefährdestens ist, aber ohnehin nicht mehr aus dem Haus geht, sondern ihr Leben schon sehr lange im Bett, beziehungsweise in der Küche oder höchstens auf der Terrasse verbringt.

Also sehr interessant Ostern zu Hause zu verbringen, wo man den Kindern die Ostereier und die Osterhasen im Zimmer oder auf dem Balkon versteckt und die Osterspaziergänge fallen aus, das Radfahren in Harland wahrscheinlich nicht, in Wien bliebe mir der kleine Garten mit Terrasse, aber da setze ich mich momentan eher nicht hinaus, weil, Pech, wie ich habe, mein Computer beziehungseise, die Stromversorgung wieder ihren Geist aufgibt und man den ja jetzt wahrscheinlich nicht so einfach nachkaufen kann, ich also sehr vorsichtig sein sollte und ich außerdem auch sehr viel oe24 höre, was die Nachbarn stören würde.

Also auf in das Osterfest mit Corona. Voriges jahr ist ja der Gips nach Ostern hinuntergekommen und das normale Leben hat wieder angefangen. Heuer höre ich überall, wird das wahrscheinlich nicht so sein.

In die Romanplanung

Was macht man in Zeiten von Corona? Man bleibt zu Hause, wie das die Regierung ja von uns fordert, ab Montag nur mehr mit Maske in Geschäfte, wenn sie  nicht ohnehin geschlossen sind, ab fünfundsechzig, was ich ja schon bin, möglichst nicht aus dem Haus, was ich auch mache, denn der Alfred geht einkaufen, ich mache meine Praxis, so viel wie möglich über Telefon, am Montag stehe ich auch zwei Stunden auf WLP-Helpline zur Verfügung, ansonsten, schreibe und lese ich, je am Morgen und am Abend  in der Badewanne, die Leseliste ist ja lang, obwohl jetzt ja keine Bücher mehr über die deutsche Grenze kommen, ich blogge und da wird meinen Lesern vielleicht auffallen, daß ich da auch versuche ein wenig Werbung für mich zu machen.

So habe ich zum Beispiel die Videos, die es von meinen Lesungen gibt, hineingestellt oder die fünf hinausgeworfenen Szenen aus dem “Fräulein No” also Corona lesen und hören, Corona-Tagebücher gibt es auch, da versuche ich meine Corona-Gedanken zu sammeln und dann habe ich ja vor ein paar Tagen die Rohfassung des “Fräulein Nos” fertiggestellt und dem Alfred übergeben, der hat mir das “Schreibbuch” ausgedruckt. Ich habe es durchgesehen, es gibt noch ein paar Fehler, ein Cover brauchen wir auch noch, dann kann ich die “Vorschau” einstellen, das Gewinnspiel ausrufen, der Text kann an die Druckerei gehen und ich kann das nächste “Work on Progress” beginnen.

Da habe ich ja schon eine Idee, nämlich eine Geschichte über eine Frau zu schreiben, die sich in einen jüngeren Mann, ihren Assistentin verliebt, während sie ihren an “Alzheimer” erkankten Mann pflegt, jetzt ist auch noch die Corona-Krise dazu gekommen, über die ja auch schon die Streeruwitz und der Thomas Glavinic einen Roman schreiben oder geschrieben haben. Also kann ich das auch versuchen, aber halt, weil man mir ja immer sagt, daß da nichts passiert und ich, daß es niemanden interessiert, auch an meinen Leserunden merken kann, jetzt endlich einmal richtig plotten und die “Heldenreise” ausprobieren.

Ich bin zwar nicht wirklich sicher, ob ich das kann, habe aber in den letzten Jahren immer an den Gratiswebinaren der Jurenka Jurk teilgenommen, hätte also die Unterlagen zum Romanfahrplan.

Also probieren möglichst nicht gleich losschreiben, sondern erst das Gerüst aufstellen, was ja umso leichter geht, da die Recherchetage auf der Straße und das Shoppen ohnehin ausfallen, also zu Hause  bzw. auf der Terasse sitzen und plotten und manchmal hat man Glück. Denn es kommt noch etwas dazu, nämlich der Schreibcoach Ronny Rindler der von Hamburg nach Wien gezogen ist, da in der Buchhandlung Frick auf der Meidlinger Haupstraße Schreibkurse gibt, das aber jetzt nicht kann und deshalb vor drei Wochen den “Quarantimo” ausgerufen hat.

Was ist ein “Quarantimo”?  Wer jetzt an den “Nanowrimo”, also jeden Tag sechszehnhundert Worte, bis die Ausgangssperre vorüber ist, denkt, irrt, denn Ronny Rindler stellt jeden Samstag um sechs ein Video ein, erklärt dabei, was ein Roman ist und wie er entsteht und stellt am Ende eine Schreibaufgabe.

Vor drei Wochen hat er damit angefangen. Da waren es die Morgenseiten, die er empfohlen hat. Ich habe mir das Video angehört, die Aufgabe aber nicht gemacht, denn ich war ja noch mit der Korrektur meines “Fräulein Nos” beschäftigt.

Vor zwei Wochen hat er dann erzählt, das Geschichten berühren müssen oder sollen und gesagt, man soll sich überlegen, worüber man schreiben will? Welches Thema und welches Genre? Das steht beim “Frühlingserwachen” eigentlich auch schon fest und vorige Woche ging es um den Anfang, Mitte, Schluß und man sollte eine Kurzgeschichte schreiben in dem die Figur ein Problem hat und sich dadurch verändert, was ich, die ich diese Aufgabe heute Nachmittag auf der Terrasse machte, ein wenig schwierig fand oder das noch immer finde, denn was habe ich davon, wenn ich den Schluß schon in der ersten Szene vorwegnehme, beziehungsweise weiß ich die Lösung noch nicht.

Der Egon hat jetzt “Alzheimer”, dazu hat mich wohl der David Fuchs gebracht und da kenne ich mich wohl auch besser aus, als bei einem Schlaganfall. Die Roswitha lebt mit ihm und einer slowakischen Pflegehelferin, beziehungsweise ist jetzt die Janina da und ob die Szusanna nach dem Wechsel über die Grenze kommt, ist nicht so klar? Die Roswitha ist drei Monate über fünfundsechzig, gehört also schon zur Riskogruppe, der dreiundsiebzigjährie Egon sowieso. Bevor die Krise ausbrach, kuratierte Roswitha ihre wahrscheinlich letzte Ausstellung im Wien Museum, bevor sie in den Ruhestand geht, über das rote Wien und soll da schon ihren Nachfolger einschulen, der ist dreißig, Historiker, heißt Viktor und sie verliebt sich in ihn. Da ist das Problem ganz klar. Aber wie soll sie das lösen? Das weiß ich nicht und das wird und kann ja auch erst nach Szene fünfundvierzig bis fünfzig, also am Schluß passieren.

Also habe ich ungefähr das aufgeschrieben, noch hinzugefügt, daß sie und Egon, ein ehemaliger Universitätsprofessor, zwei Kinder haben, Albert dreißig, ein Lehrer und Beate, achtundzwanzig, Psychotherapeutin in Ausbildung, die ihre Mutter immer gern belehrt. Roswitha ist jetzt im Homeoffice, skypt also mit  Viktor und beschließt das Problem zu lösen, in dem sie ihn nicht mehr sieht und ihren Egon nicht betrügt. So weit, so what und für eine Kurzgeschichte eigentlich lang genug. Leider habe ich sie auf der Terasse mit der Hand und nicht geich in den Laptop geschrieben. Kann sie also nicht mehr so gut lesen und das heutige Webinar behandelte die Struktur. Also eine Geschichte oder ein Roman, Ronny Rinderer nennt, glaube ich, immer das erstere, besteht aus drei Akten, Anfang, Mitte, Schluß in denen das Problem gelöst werden muß und am Ende steht das Scheitern oder das Gewinnen. Dazwischen gibt es die Kapitel und die gliedern sich in Szenen. Daran bin ich auch ein bißchen gescheitert, denn ich schreibe eigentlich Szenen und keine Kapitel und die Aufgabe für heute,  die ich noch machen muß, ist eine Szene zu schreiben, die mit einem Cliffhänger, einer offenen Frage oder einem Mißgeschick endet, damit das Ganze weitergeht.

Spannend spannend,  auf diese Art und Weise läßt sich mein Roman vielleicht auch gliedern. Die Ideen kommen jedenfalls. Also auf in die nächsten Wochen, freuen wir uns darauff und eine Lösung zu finden, wie das jetzt mit unserer Entmüdigungsgesellschaft weiter geht, wäre vielleicht auch sehr gut und spannend ebenfalls, daß sich Exminister Kickl plötzlich als  großer Held entpuppt, der zum Widerstand anstachelt. Wui, das hätte ich  nicht gedacht und entpuppt sich als große Wendung. Diesen Roman zu schreiben, wäre wahrscheinlich eine tolle Aufgabe, da wir aber mittendrin stecken, haben wir wohl Scheuklappen und können das wahrscheinlich derzeit  nicht lösen.

Leben im dystopischen Raum

Wenn ich vor einigen Monaten jemanden erzählt hätte, daß man in Wien und auch sonstwo nicht mehr auf die Straße gehen  soll und, daß man, wenn man es trotzdem tut und sich in einem Park oder am Donaukanal auf eine Bank setzt, ein Polizist kommen und sechshundert Euro oder was auch immer Strafe von einem verlangen kann. Man in der  U-Bahn einen Berechtigungsschein vorweisen muß, daß man zur Arbeit fährt und, daß die die Hausärzte einen nicht mehr in ihre Praxis lassen und sich auch weigern die E-Cards anzugreifen, also nur über das Internet ordinieren und womöglich darüber Ferndiagnose abgeben, hätte man mich wahrscheinlich für verrückt gehalten oder bestensfall gefragt, ob ich nicht zuviele Horrorromane lese und wenn ich das in einem solchen aufgeschrieben und an “Rowohlt” oder auch nur oder “Droschl” oder “Arovell” geschickt hätte, hätte ich wahrscheinlich keine Antwort bekommen oder das das zu phantastisch wäre, obwohl ich in den letzten Jahren einige solcher Dystopien gelesen habe.

Das erste Mal bin ich auf den Ausdruck Dystopie, vorher hätte ich utopischer Roman gesagt, glaube ich, 2015 aufmerksam geworden, als ich beim “Deutschen Buchpreisbloggen” auf Heinz Helles “Eigentlich müßten wir tanzen” gelesen habe. Dann hat Stephan Teichgräber ein Workshop zur utopischen Literatur abgehalten, wo ich noch einmal in George Orwells “1984” hineingeblättert habe und mir dachte, das haben wir ja längst erreicht.

Jetzt schreiben wir das Jahr 2020 und eine weltweite Pandemie ist ausgebrochen, die sich von China über die ganze Welt erstreckte.

Jetzt hebt China die Ausgangssperren langsam wieder auf und öffnet am Montag, glaube ich, die Einkaufszentren , dafür ist die USA, wo Präsident Trump zuerst sehr lange, die Gefährlichkeit des Corona Virus leugnete zum Spitzenherd der Infiszierten angestiegen und er hat notgedrungen auch Ausgangssperren eingeführt, die er aber jetzt wieder aufzuheben will, weil ja die Wirtschafts darunter leidet.

Ein Dilemma natürlich und es weiß wahrscheinlich keiner, wie man sich verhalten soll?

Durch strikte Maßnahmen, wie diese, daß jetzt die Polizisten durch die Straßen laufen und jeden der sich dort befindet,  ermahnt und sich dadurch natürlich selber einer erhöhten Ansteckungsgefahr aussetzt und auch der, daß genervte und wahrscheinlich psychisch nicht so stabile Bürger ausrasten und zu spucken und zu schreien anfangen, was in den zwei Wochen in denen es diese Maßnahmen schon gibt, zu hunderttausend Arbeitslosen und Kurzarbeitern führte.

Die Wirtschaft schreit auf, wir halten das nicht durch, fangt endlich an zu testen und haltet nur die alten, also, die über fünundsechzig, wo ich auch betroffen bin, von den Straßen fern, also vielleicht dreitausend Euro Strafe, wenn ich  einen Brief einwerfe, als wenn da ein Virus auf mich zurasen würde oder die Laissez faire-Methode, die auf  sogenannte Herdenimmunität setzt, wo ich mich eigentlich auch anschließen würde, denn die Jüngeren werden ja  kaum krank, wenn die dann vierzehn Tage zu Hause bleiben, sind sie immun und können wieder hinaus und das Leben kann halbwegs weitergehen. England hat das, glaube ich, praktiziert oder es so wollen, nur die Alten wegschließen, worauf es, glaube ich, zu einem Aufschrei kam und die Taktik geändert wurde, zu spät wahrscheinlich, denn jetzt sind sowohl Prinz Charles, als auch der Premiermistister infisziertund Angela Merkel wurde glaube ich, nachdem sie von einem positiven getestet Arzt geimpft wurde, als negativ erkannt.

Sehr viel Verwirrung also, wenn man jetzt zu Hause sitzt und im Fernsehen die ansteigenden Zahlen hört und, daß da jetzt schon wieder so und soviele Leute erkrankt sind.

Sie sind positiv getestet worden und wenn wüßte, wieviel Leute schon immun sind hilft das wahrscheinlich weiter und auch, wenn die Leute dann selber die vierzehn Tage zu Hause bleiben.

Das ist eine Methode, auf die ich setzen würde und sich das Ganze dann irgendwann in drei Monaten vielleicht, wie in China, ich weiß, da verwendete man noch drastischer Methoden an, als hier, wo ja nur die Polizisten kontrollieren und, die jungen Reporterinnen von Oe24 auf der Straße stehen, den leeren Graben zeigen und die alten Damen, wie die Frau B., die Tochter von einem einmal sehr bekannten Schriftsteller schief anschauen, wenn sie ihren Hund äußerln führen oder sich ihre Milch einkaufen.

Eine schwierige Situation und das Schlimmste, was die nach 1945 Geborenen wohl erlebt haben. Die Krise als Chance gibt es natürlich auch, ist aber warhscheinlich nicht so leicht umzusetzen, wenn ich ständig höre, schon wieder so und so viel Leute infisziert und die Zahl der Todesfälle nimmt zu und zu.

Die Kinder, die jetzt zu Hause mit ihren freigestellten im Homeoffice werkenen Mütter  lernen,  werden aber vielleicht verhaltensauffällig, wenn sie nicht in den Park dürfen und wenn sich dann die älteren zu viert oder auch mehr treffen um ein Bier zu trinken und das Corona-Party nennen, gleich die Polizei zu holfen, ist vielleicht auch nicht die Lösung.

Eine schwierige Situatuon, der Alfred hat gestern vor der Garage eine offensichtlich verwirrte Frau mit viel Gepäck getroffen, die nicht so genau wuße, wo sie hin soll?

Das hat mir die Frau auf der Krisenhotline, die ich angerufen habe, auch nicht so genau sagen können, so ist sie dann mit einem Taxi irgendwohin gefahren, ich hoffe sie ist gut angekommen und im Netz kann man sich, ich wiederhole es und betreibe es auch selber momentan sehr gut beschäftigen, deshalb habe ich auch wegen meines Veranstaltungsstop keine Entzugserscheinungen, sondern arbeite  mit  einem Teil meiner Klienten per Telefon, habe mich für die Krisenhotline des Berufsverbandes der Psychotherapeuten und auch für Krisensupervisionen zur Verfügung gestellt und auch bei Büchern scheint es einen Verzögerungsstop zu geben, da “Amazon”, bei dem aber, wie ich immer höre, ohnehin nicht bestellen soll, sich derzeit bevorzugt auf die Auslieferung von Klopapier und Hygienemittel zu konzentrieren scheint und die anderen Bücher, auf die ich  warte, von den Botendiensten ohne eine Unterschrift zu verlangen, vor die Tür gelegt werden sollen.

Innerhalb Österreichs scheint das zu funktionieren, da habe ich diese woche ein Buch bekommen, “Rowohlt” hat mir geschrieben, daß sie derzeit sehr viele Bücher zurück bekommen und mir den neuen Camilleri als E-Book geschickt. Die lese ich zwar nicht so gern, aber in der Not frißt die Teufelinin  ja angeblich Fliegen und so ist Nele Pollatscheks “Dear Oxbridge” auf diesen Weg jetzt doch zu mir bekommen, obwohl der Verlag es zweimal normal an mich verschickte.

Dann korrigiere ich natürlich viel, bin, wie ich hoffe mit dem “Fräulein No” demnächst fertig, habe da zwei neue nicht mehr im Text enthaltene Szenen als eigene Geschichten im Text eingestellt und bereite mich  natürlich schon auf das Schreiben in Zeiten von Corona vor, plane also darüber zu schreiben, obwohl, das wahrscheinlich nicht so leicht sein wird, weil man da ja noch nicht die nötige Distanz dazu hat und das Ganze wahrscheinlich erst in einigen Jahren so richtig beurteilen kann.

Und hier mein Corona-Textarchiv 1 2 3 4 5 6 7 8

Corona-Tagebuch

Ich erlebe ja momentan ein deja-vue, denn am zehnten März vor einem Jahr, einem  Sonntag, bin ich mit dem Alfred, wie wie das immer wenn wir in Harland sind, machen, auf die Rudolfshöhe gegangen und dort bei dem schmalen Wegerln, wie mir auch schön öfter passierte, ausgerutscht und habe mir einen offenen Knöchelbruch zugezogen. Drei Tage Spital, sechs Wochen Gips, in denen ich meine Praxis machte, ungefähr einmal in der Woche nach St. Pölten zur Kontrolle ins Universitätsklinikum gefahren bin, dann einmal, weil wir schon die Karten dazu hatten, ins Filmcasino gegangen sind und einmal aus genau diesen Gründen auch zu der “Literatur und Wein”.

Bach Ostern ist der Gips hinuntergekommen, das Gehen ist dann mühsam gewesen und mußte sozusagen neu erlernt werden, viel Straßenbahn gefahren am Anfang, aber jetzt ist wieder alles normal und ich sollte meine letzte Kontrolle haben und entscheiden, ob ich mir die Schrauben herausnhemen oder drinnen lassen will?

Das ist ja wieder etwas wie die Wahl zwischen Pest und Cholera, denn Implantate sind nicht gut, Operationen auch nicht, die Entscheidung wurde aber durch den momentanen Ausnahmezustand oder dem Corona Virus, das im Jänner dieses Jahres zuerst in China, dann überall auftauchte, abgenommen und nun hat sich alles wiederholt.

Es ist, wie ich schon in meinen “Haßposting” geschrieben habe, zu einem zweiten Veranstaltungsstop gekommen und “Leipzig” wurde als erstes noch einmal abgesagt.

Die ersten Informationen über Corona waren wahrscheinlich durch den Ausbreitungsort in China sehr beunruhigend. Da hörte man ja von drastischen Maßnahmen, wie, daß die Ausgangsstops durch Polizei und Sandsäcken vor der Tür durchgesetzt werden.

Dort scheint sich inzwischen wieder alles zu normalisieren, aber das Virus ist wohl gloabilierungsbedingt nach Italien gekommen und hat dort drastische Ausmaße erreicht. Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen. Die Menschen sterben in den Gängen der Kliniken und können nicht behandelt werden und das, was ich in Österreich ziemlich am Anfang hörte, war ja auch das Bild von der Schule, wo es eine aus Italien zurückgekommene Lehrerin gab, die dann auch negativ war. Die Schule wurde aber von der Polizei abgeriegelt und die Kinder nicht hinaus gelassen.

Das hat sich jetzt geändert und die Ausgangssperren sind Beschränkungen und laufen mehr oder weniger freiwillig, beziehungsweise höflich geordnet ab und das, was mich an der Sache am  meisten schreckt, ist die Gewalt und die Dystopien, in die man dadurch kommen könnte.

So höre ich ja die Gerüchte, daß das Geld abgeschafft werden und, die, daß die Ausbreitung des Virus durch Bewegungsmeldungen der Handydaten erreicht werden sollen, höre von Zwangsimpfungen, die es dann geben wird.

Noch gibt es aber keine Impfung, auch keine Medikamente und sogar die Schutzmittel, beziehungsweise die Desinfektionsmittel sind aus. Die werden, wie ich höre oder lese, auch manchmal geklaut.

Ebenso gibt es diese ja fast lustigen Geschichten, um das Klopapier, das alle plötzlich horten und wahrscheinlich immer noch niemand weiß, wozu man das braucht?

Denn notfalls kann man ja das Wasser, die Zeitung und im schlimmsten Fall sogar Buchseiten zum Po abwischen verwenden. Das ist sicher ein psychologischer Effekt und das Spielen mit der Angst ist wahrscheinlich auch die höchsten Gefahr, denn dieses Virus ist ja sehr widersprüchig.

Es breitet sich sehr schnell aus und Anfangs wurde wahrscheinlich auch viel zu leichtsinnig überall herumgeflogen und das Fiebermessen am Flugplatz ist wahrscheinlich auch kein eindeutiges Indiz der Ansteckung, wo ja die jungen Leuten offenbar keine Symptome zeigen, die älteren und kranken schwere Verläufe haben und man Anfangs nicht so richtig wußte, wie man damit umgehen soll?

Hände waschen genügt, hieß es vor drei Wochen, als Leipzig schon abgesagt, die Veranstaltungen aber noch offen waren und ich war auch bei ein paar sehr gut gefüllten Veranstaltungen, wo ich mich dann durch den vollen Buffetraum des Literaturhauses, drängte, um meinen Wein zu holen und auch die Frauenlesung im Amerlinghaus war sehr voll, so daß der Meter Abstand, der damals schon herumging, nicht eingehalten werden konnte. Das änderte sich dann Schlag auf Schlag, bei der Veranstaltung zum Frauentag im Literaturhaus habe ich noch gedacht, die Geschäftssperrungen, von denen man schon hörte, kommen in zwei drei Wochen auch auf uns zu.

Sie kamen dann im Lauf der Woche, zuerst mit einer Veranstaltungseschränkung auf hundert Personen am Dienstag, wo ich am Abend noch in die “Gesellschaft für Literatur”, aber nicht hineinging, weil man seinen Namen angeben mußte. Den hätten sie zwar ohnehin gehabt, aber ich bin ab da zu Hause geblieben, beziehungsweise nur noch zweimal einkaufen gegangen. Das erste Mal am Mittwoch, um mir für das Mittagessen Avocados zu kaufen, das zweite Mal am Freitag, weil die Milch ausgegangen war und der Alfred erst so spät nach Harland zum Einkaufen und das Regeln mit der Vierundzwanzigstundenbetreuerin, fuhr, was auch ein Problem sein wird, wenn die wegfallen, daß ich, ob der Bilder von den Hamsterkäufen befürchtete, keine mehr zu bekommen.

Ab da hat sich das Leben  verändert. Die Leute bleiben langsam zu Hause, beziehungsweise werden sie, wenn sie in den Parks spazieren gehen,von Reportern gefragt, was sie da machen? Wo ich mich ein wenig wundere, daß sie den ganzen Tag auf den Straßen herumlaufen, weil das ja  keine lebensnotwendige Tätigkeit ist, die anderen lächerlich zu machen, wenn sie sagen, daß sie bald wieder zum Friseur gehen wollen!

Ich habe, glaube ich, schon ab der Absage von Lepzig, damit begonnen auf die Wichtigkeit des Lesens hinzuweisen, werde mir Ronny Rinderers Schreibkurs zur Krise ansehen und werde das wohl noch öfter tun und bin ansonsten  sehr beschäftigt, habe ich ja einen Beruf, der wichtig ist, um die Depressionen, die durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder in Folge  der Angst und Panikmache entstehen, einzudämmen und ansonsten ist es wohl, die gravierenste  Situation, durch die wir gerade gehen.

Wie sich diese Krise auf uns alle auswirken wird, wird sich wohl erst in den nächsten Monaten zeigen. Bis dahin durchhalten, sich eine Tagesstruktur aufbauen, sich beschäftigen, ist wohl zu empfehlen und da weise ich, weil das ja  meine Passion ist, auf das Schreiben und Lesen hin und überlege schon, wie ich das Virus in meinen nächsten Roman, der ja “Kein Frühlingserwachen mehr”, heißen soll, einbauen kann, obwohl es wahrscheinlich zu früh ist, über die Krise zu schreiben.

Paula Giordano, der italienische Autor, hat es schon getan. Sein “In Zeiten der Ansteckung” wird  im April erscheinen. Ich werde, wenn das Buch oder die Fahnen zu mir kommen, darüber schreiben und ein weiteres “Corona-Tagebuch” wird es bei mir  wahrscheinlich in unregelmäßigen Abständen  auch geben, wenn ich meinen Tagesartikel nicht durch eine Buchbesprechung füllen kann.

Ansonsten hätte ich noch drei Kapitel aus dem “Fräulein No”, die ich im November geschrieben, aus dem Text aber hinausgeschmissen habe, die ich nach und nach hier einfügen kann.

Quarantäne-Schreiben

“Ins Erzählen flüchten”, lautet der Titel von drei Poetik-Vorlesungen, die Jonas Lüscher abgehalten hat, als von Corona wahrscheinlich noch keine Rede war und die jetzt als Buch erschienen sind.

Als ich es gelesen habe, war davon schon ein bißchen die Rede, aber noch lange nicht so aktuell und brisant wie jetzt und ich bin ja dafür bekannt, daß ich immer gerne über die aktuellen gesellschaftlichen, literarischen, sozialen, etceteram Zustandslagen schreibe, so habe ich in einem sogenannten “Haßposting an Corona” eine diesbezügliche Glosse abgeliefert.

Das war vorige Woche, die Ereignisse haben sich inzwischen überschlagen und die Realität überholt, so daß ich denke, daß es sehr sehr interessant ist, in literarischen Glossen und Berichten, die gegenwärtige Entwicklung als Zeitdokoment zusammenzufassen.

“Die postapokalyptische Welt wird Ihnen bestimmt für Ihr Zeitdokument ewig dankbar sein!”, hat so in etwa mein Freund Uli kommentiert und hat es wahrscheinlich ironisch gemeint.

Glaube ich nicht, beziehungweise ist das gar nicht das, was mich an der Sache hauptsächlich interessiert, für mich ist das Dokumentieren  in erster Linie wichtig, um meine Gefühle und Gedanken zusammenzufassen und das ist wahrscheinlich in Zeiten, wie diesen etwas was jeden betrifft und da rät die Psychologin, darüber reden, darüber schreiben, malen, singen etcetera.

In Italien hat man, glaube ich, angefangen sich am Abend auf den Balkon zu stellen und “Bella Ciau” zu singen.

Man könnte sicher auch die “Internationale” dafür nehmen oder die Bundeshymne, je nach Geschmack, aber die bitte in gegenderter Form, füge ich hinzu, denn es gehen jetzt ja wohl auch die Töchter auf den Balkonen und singen oder gehen für die kranke Nachbarin einkaufen, stehen im Spital, machen Tests, etcetera und das Erste was mir schon vor zwei Wochen eingefallen ist, als da die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde, war lesen, lesen gegen die Angst, gegen das Aufschaukeln in die Hysterie, etcetera, die Alternative.

Dafür habe ich auch meine Frühjahrslesestapel im Badezimmer und da habe ich sicher keinen Notstand, die Bücher gehen so schnell nicht aus und kommen auch nach, wie ich merken kann, obwohl die Buchhandlungen bei uns ja ab heute geschloßen sind und das Literaturcafe hat auch schon eine Zusammenstellung gegeben, welche Bücher sich dafür am besten eignen.

Camus “Pest” könnte, sollte man da vielleicht nochmals oder erstmals lesen. “S. Fischer” hat für die sich in Quarantäne befindenden Personen und wahrscheinlich auch für die anderen, eine Leseliste mit vierzehn Büchern für die vierzehn Tage zusammengestellt.

Die meisten, ich eingeschloßen, werden das wahrscheinlich in dieser Zeit gar nicht schaffen und länger dafür brauchen, aber man braucht wahrscheinlich mehr, um seine Angst zu bewältigen und da eignet sich, wenn man jetzt seine Sozialkontakte einstellen soll, auch bevorzugt, das Schreiben.

Da hätte ich wahrscheinlich noch vor einem Monat die Antwort bekommen “Dafür habe ich keine Zeit!”

Das gilt Erstens wahrscheinlich jetzt gar nicht mehr, denn Zeit in Hülle und in Fülle und was bitte fängt man damit an, wenn man gar nicht damit geechnet hat?

Also eignet sich das Schreiben besonders dafür, aber für die Zeit braucht man auch ein Management und für das Schreiben einen Plan und für all das hat ja Jurenka Jurk ihre Roman-Schreibschule und die bietet sie schon seit längeren Online an und da hat sie auch immer ihre berühmten Zeitmangagementseminare und Zufall oder nicht, gab es in der letzten Woche wieder zwei Gratiswebinare und ich glaube auch einen Kurs zu “Zeit fürs Schreiben”, der nächste Woche beginnt.

Für Jurenka Jurk ist es da in Zeiten, wie diesen warhscheinlich auch besonders wichtig, daß sich Leute dafür melden, andere zögern vielleicht und denken, daß sie, wenn sie nicht wissen, wie es in der nächsten Zeit weitergeht, vielleicht vorsichtig sein sollen und noch andere, wie beispielsweise Ronny Rinderer, den ich durch eine von Jurenka Jurks Onlinemessen kennengelernt habe, hat und der in der Buchhandlung auf der Meidlinger Haupstraße ein monatliches Schreibcafe hat, das jetzt natürlich nicht mehr stattfindet, hat noch eine andere Idee, hat er doch den “QuarantiMo” ausgerufen.

“QuarantiMo” was ist das bitte?”, werden jetzt vielleicht meine Leser fragen. Wir kennen den “Nanowrimo”, den “National Writing Month”, ein Schreibprojekt aus Amerika, der jeden November stattfindet, aber ein QuarantiMo?

Also da hat Ronny Rindler wahrscheinlich auch die Idee gehabt, daß es gut sein kann, seine Ängste schreibend auszudrücken und sich in der Zeit, wo man zu Hause ist, schreibend zu beschäftigen. Anstecken kann man sich  dabei auch nicht, wenn er jeden Samstag ein Video auf seinen Kanal mit einer Schreibaufgabe stellt und das, solange die Krise anhält und man nicht ins Schreibcafe gehen kann, anhält.

Die erste Aufgabe gibt es schon, da rät er jeden Tag drei Morgen- oder was auch immer Seiten mit seinen Ängsten, Befürchtigungen etcetera zu schreiben und mir, die ich ja schon seit einigen Wochen über die aktuelle Krise literarisch oder glossenhaft schreibe, ist auch schon die Idee gekommen, bei meinem nächsten Projekt, das ich angehen werde, wenn ich mit dem “Fräulein No”, an dem ich derzeit aktuell korrigiere, fertig bin, die Krise einzubeziehen.

Da war ja die Idee im Sinne der “Heldenreise” einen Plot auszuprobieren beziehungsweise zu planen, wo eine Frau, die ihren kranken Mann betreut sich in einen Jüngeren verliebt, das könnte ich in Carona-Zeiten vorverlegen und dafür sammle ich aktuell schon Ideen.

Zum Schreiben selber ist es dazu wahrscheinlich noch zu früh, weil sich die Ereignisse ja derzeit überschlagen, aber schreiben und lesen ist sicher eine gute möglichkeiten in Zeiten, wie diesen Ruhe und Sicherheit wiederzugewinnen, denke ich und freue mich auf das nächste Video am Samstag, die ich zum reinen Morgenseiten schreiben wahrscheinlich zu ungeduldig bin, selber schon, wie, ich glaube, ein ganz gutes Zeitmanagement habe, Zeit zum Schreiben wahrscheinlich auch und Zeit zum Lesen natürlich, die ganz besonders und ein Notizbuch habe ich auch auf meinen Schreibtisch liegen, in das ich alles eintragen kann.

Preise der Leipziger Buchmesse, Selfpublisherinterview und Corona-News

Der Preis oder die Preise der “Leipziger Buchmesse”, denn da gibt es ja die Kategorien “Sachbuch”, “Übersetzung” und “Belletristik”, werden üblicherweise, am Donnerstag, dem ersten Messetag, also eigentlich heute, um sechszehn Uhr in der Glashalle vor Publikum vergeben.

Die Halle ist abgesperrt, hinein kann man nur mit Einladung oder mit Presseausweis und dann gibt es Sekt und Brezeln,  kann aber draußen herumstehen und zuhören,  laut übertragen wird es auch.

Aber heuer ist ja alles wegen dieses Carona-Virus, das sich rasant ausbreitet, anders, die Messe wurde vor einer guten Woche abgesagt und anders ist auch, daß ich mich das erste Mal für den Preis besonders interessierte, also die Bücher angefragt, sie lesen und darüber bloggen wollte.

Das heißt, ich habe zuerst, die Belletristikschiene, die mich ja besonders interessiert, dann die Übersetzungen und zuletzt von den Sachbüchern, die Biografie über Ivo Andric angefragt und acht Bücher bereits bekommen, auf eines warte ich noch, drei habe ich schon gelesen, beim Charles Baudelaire bin ich gerade dabei, es waren ja einige sehr umfangreiche Schinken und als die Messeabsage kam, kam damit zugleich die Frage, wie, wann und wo, der Preis der vergeben oder verkündet werden würde und bald die Antwort, daß das am Donnerstag um 9. 30 die Preisgeber bekannt gegeben werden und das ist jetzt geschehen.

Der Belletristikpreisträger ist also Lutz Sailer mit seinem “Stern 111”, ein Buch das “Suhrkamp” mir versprochen hat, aber noch zu mir kommen muß.

Dafür werde ich die beste Übersetzung, nämlich die von Pieke Bierman von “Oreo” von der afroamerikanischen Autorin Fran Ross lesen, sobald ich mit dem Charles Baudelaire fertig bin und das Sachbuch habe ich nicht bestellt, wäre aber angesichts derzeitgen <lage sicher auch sehr interessant, nämlich Bettina Hitzer “Krebs fühlen – eine Emotionsgeschichte des 20. Jahrhunderts”.

Das ließe sich sicher auf das Corona Virus, das derzeit alle Gemüter erregt und schuld daran ist, daß es derzeit nur ein “Leipzig vurtell” gibt, sicher ausdehnen, aber bei mir ging es dann sowohl emotional, als auch literarisch weiter.

Hatte ich doch um Zehn ein Interview mit einer Studentin, die ihre Dissertation zum Thema “Autorenschaftskonzepte im Literaturbetrieb der Gegenwart”, schreibt und sich dabei auch für das “Selfpublishing” interessiert.

Wow, ich wußte gar nicht, daß es das schon  gibt, denn ich erlebe ja noch immer, obwohl ja, wie ich immer schreibe in Leipzig und Frankfurt, die Selfpublisher schon ganze Hallen füllen, aber in Wien nennt man das ja noch immer “Eigenverlag” und setzt ein “Wollen wir nicht!”, hinzu.

Also kann das vielleicht helfen und auf jedenfalls vielleicht die Grundlage für meinen nächsten diesbezüglichen Antrag bei der nächsten GV der IG- Autoren stellen.

Aso war ich an diesem “Ersten Messetag” sehr beschäftigt, an dem ich ja eigentlich von halb elf bis halb zwölf, eine Einladung  zur “Präsentation des Lesekompass” hatte.

Da habe ich inzwischen auch schon die diesbezüglichen Informationen bekommen und das Programm des “Österreichs-Cafes” und das des “Blauen Sofas”, habe ich mir ja auch ausgedruckt. Da hätte ja um halb eins Peter Veran sein “Plädoyer für einen Märtyrer” halten sollen.

Um vier wäre eben die Bekanntgabe der Preisträger in der Glashalle gewesen und, um fünf der offizielle Empfang oder Umtrunk im Österreich- Cafe.

Das entfällt alles und wäre wohl auch nicht so erfreulich, überschlagen sich ja derzeit bei uns die Corona-Meldungen. Die Schulen werden geschloßen und den ersten Toten gibt es auch schon zu vermelden.

Was die Vorsicht oder die allgemeine Panik wahrscheinlich noch ein Stückchen  anwachsen läßt, denn da gibt es  seit Dienstag sogenannte Notverordnungen, also keine Veranstaltungen über hundert Personen.

Da würden üblicherweise sowohl das Literaturhaus, als auch die “Alte Schmiede” und die “Gesellschaft für Literatur” nicht darunter fallen.

Das Literaturhaus hat den Poetry Slam am Freitag abgesagt. Da wären wahrscheinlich mehr Leute gekommen.

In der “AS” und in der “Gesellschaft” waren oder sind noch bis jetzt die Pforten offen und ich war am Dienstag auch in der Herrengasse, wollte mich  aber nicht in eine Namensliste eintragen, obwohl mich dort wahrscheinlich ohnehin jeder kennt und für heute beim “Hörspielfestival” in der “AS” bin ich mir nicht sicher, ob ich hingehen soll, weil man sich ja wahrscheinlich auch anstecken oder das Virus weitergeben kann, wenn sich weniger als hundert Personen im Raum befinden.

Vielleicht also doch eine Lesequarantäne, beziehungsweise ein “Leipzig im Zimmer” oder “Leipzig virtuell”.

Da macht ja am Samststag “MRD-Kultur und ARD” einen intensiven Online Tag und Karin Peschka, die am Samstag um halb drei im Österreich-Cafe lesen hätte sollen, verlegte die Lesung auf ihren You Tube-Kanal und lud  auch die anderen Autoren dazu ein.

Der “Falter-Bücherfrühling” ist auch zu mir gekommen, also vielleicht ein “Leipzig im Zimmer” mit einer Lesequarantäne und da habe ich obwohl Lutz Seilers Siegerbuch noch nicht zu mir gekommen ist, noch einiges zu lesen, den neuen Ingo Schulze vielleicht, der ja auch auf der Belletristik-Liste gestanden ist, also um fünf oder um sechs oder sieben, da ich zu dieser Zeit eine Stunde habe, das Glas Wein erheben, auf die Sieger anstoßen und hoffe, daß das Virus gut an uns vorüberzieht, eine demensprechende Glosse wird es bei mir auch bald geben.

Kein Leipzig wegen Corona

Am Mttwoch hätten wir nach Leipzig fahren sollen und hatte wieder schon alles vorbereitet, die Akkreditierung, die diesesmal mit einem Onlineticket passierte, ein Bloggertreffen, ein paar Termine für den Donnerstag, den fast ausgebucht, “Leipziger Buchpreis” um vier, wo ich diesmal die Bücher lese und gerade beim einzigen Sachbuch bin, das ich angefragt habe und dem anschließenden Empfang der Österreicher in Halle vier.

Wie gehabt, seit vielen Jahren, seit 2015 bin ich ja akkrediert  und habe nur ein paar Mal ausgelassen, weil der Alfred gerade auf Reisen war und im Vorjahr natürlich, weil ich mir das ja am zehnten März einen offenen Knöchelbruch zugezogen habe und mit Gips nicht nach Leipzig fahren wollte und heuer ist wieder alles anders, denn da gibt es ja seit Jänner den Corona- Alarm, ein Virus, das in China ausgebrochen ist und ich zuerst dachte, aha wie jedes Jahre, Schweinegrippe, Sars, Vogelgrippe, etcetera.

Als ich 2009 beim ersten “Nanowrimo” mitgeschrieben habe, gab es da ja auch ein Virus, das alle berunruhigt hat und das ich darin behandelt habe und als die Corono-Seuche oder Hysterie, die Welt überschwemmte, habe ich gerade mein Schreibebuch korrigiert, wo das Anfangskapitel ja enthalten ist.

In China wurden also die Städte abgesperrt, an den Flughäfen gab es Kontrolle und in den Videos häuften sich die Verschwörungstheorien von wegen abgesichtilich ausgelassenen Viren und die Meldungen, die man hörte, waren äußerst widersprüchlich, hieß es da doch, lange nicht so gefährlich wie die Grippe, aber als Ende Jänner das Virus Norditalien erreichte und eine Lehrerin im Gymnasium in der Albertgasse, die dort gewesen war, Grippe hatte, wurde die Schule abgesperrt, die Kinder nicht hinausgelassen und Polizisten mit Gasmasken liefen herum, obwohl die Lehrerin dann gar nicht infisziert war.

Spätestens da hatte ich wegen Leipzig, obwohl immer noch Pressemeldungen kamen, ein ungutes Gefühl und am vorvorigen Mittwoch, da war ja, glaube ich, die Geschichte mit dieser Schule, war ich im Literaturhaus und da erzählte mir eine Kammerrätin aus der Steiermark, der Autor würde in Leipzig sein Buch vorstellen.

“Wo?” habe ich  gefragt und einer, der offensichtlich auch Verleger war, mischte sich ein und fragte mich, ob ich sicher wäre, daß die Messe stattfände?

“Nein!”, habe ich geantwortet, “Ich bin nicht sicher!”, obwohl auf www.buecher.at, glaube ich, noch stand, daß sie vorerst nicht betroffen wäre, aber besondere Maßnahme, wie Desinfektionsmittel am Klo, getroffen werden würden.

Dann kam der Virus auch nach Deutschland, die Videos meldeten mehr oder weniger höhnisch von Hamsterkäufen und mokierten sich über die Leute, die mit Gasmasken, die Supermärkte stürmten, um billiges Toastbrot, das nach drei Tagen schimmelt und Konservendosen einzukaufen, aber es kursieren ja auch Videos von Vorratspflicht und Mitteiliungen, daß man sich Taschenlampen und Wasserflaschen einbunkern soll, obwohl ja nicht so klar ist, wieso ich das brauche, wenn ich wegen Ansteckungsgefahr zwei Wochen zu Hause bleiben soll?

Nun ja, die Angst ist wohl ein schlechter Ratgeber,  Panik verringert das logische Denken und fördert die Freude sich über Verängstigte lustig zu machen.

So gab es auch bei Tobias Nazemi vom “Buchrevier” eine Glosse, daß Leipzig natürlich nicht abgesagt wird, aber keine Bücher ausgestellt werden dürfen, weil das Papier ja die Viren verbreitet,  Gerüchte über die Bargeldabschaffung aus diesbezüglichen Gründen gab es auf den rechten Videos ja auch, daß es also nur Hör- und E-Books zu bewundern gäbe und die Besucher an den Eingängen Mundschutz und Ohrenstöpsel ausgehändigt bekämen, so daß die soziale Komminikation eingeschränkt wäre, worüber dann die Verleger jubeln, weil es geht ja endlich nur um das Buch und das Lesen.

Ich habe ja schon mit meinen Freund Uli öfter darüber diskutiert, daß ich es eigentlich nicht so mit den schwarzen Humor habe und habe zum Alfred gesagt, daß ich glaube am Montag oder Dienstag wird die Messe abgesagt. Am Montag, den zweiten März bekam ich noch eine Einladung zu einer Pressekonferenz, Monika Vasik hat mich aber am Abend in der “AS” gefragt, ob wir fahren werden und ihre Bedenken geäußert, daß man dann nicht mehr hinauskäme, wenn dort der Virus identifiziert wäre.

Noch bevor ich darüber nachdenken konnte, kam am Dienstag dann die Absage, worüber sich die Aussteller sicherlich nicht freuen werden, aber lesen kann man in der Zeit, wo man dann zu Hause sitzt und das ist sicherlich ein Vorteil, sich eine mögliche oder unmögliche Quarantänezeit  so zu vertreiben und es besteht bei mir diesbezüglich auch kein Bedarf, denn weil “Middlemarch” ja so umfangreich war, dümple ich ohnehin dahin und meine Neuerscheinungsleseliste, Bücher die ich ja unbedingt lesen muß, hat sich inzwischen auf ungefähr fünfzehn Stück angesammelt.In den letzten Tagen waren die Zuläufe auch besonders reichlich, weil die nominierten Buchpreisbücher kamen und seltsamerweise auch anderes, was ich gar nicht angefragt habe, nun ja, nun ja oder eigentlich sehr gut.

Cornelia Travniceks “Feenstaub” die ja in Leipzig auch prominent auftreten hätte sollen, ist ausgelesen,  David Fuchs  “Leichte Böden”, ein Buch, das er  in Leipzig im Österreich Cafe präsentiert hätte, liegt auf meinen Lesestapel, dann gibt es  noch ein paar bücher von Ulrich Becher, über den ich ja am Anfang gestolpert bin, als ich vor jahrzehnten ein paar ausrangierten Exemplare vor der städtischen Bücherei in der Gumpendorferstraße fand, darunter war auch der “Nachtigallzyklus”, den hat “Schöffling & Co” jetzt unter dem Titel “New Yorker Novellen”, wieder aufgelegt und auch seine “Murmeljagd”, die ich noch nicht gelesen habe.

Als noch keine Rede von der Absage war, habe ich überlegt, welche Bücher ich nach Leipzig mitnehmen soll und Anfang des Jahres habe ich auch einen Krimi gelesen, der in Leipzig nach dem ersten Weltkrieg spielt.

Diese Frage erübrigt sich, ich werde mich weiter durch meine Leseliste arbeiten, zu Literaturveranstaltungen gehen, sofoern sie nicht auch abgesagt werden und bezüglich des “Leipziger Buchpreises” meine Schtzungen geben.

Der wird wohl  vergeben werden, wann oder wo steht, glaube ich, noch nicht so ganz fest. Aber man kann sich ja vorsorglich durch die Bücher lesen und da ist man vielleicht auch von der Massenhysterie abgelenkt und es besteht keine diesbezügliche Ansteckungsgefahr.

Schade ist es natürlich doch, denn jetzt kann ich der Ute schon das zweite Mal nicht den “Hammer” mit unseren Stadtspaziergängen gehen und die Ulrike, ihre älteste Tochter, feiert ihren vierzigsten Geburtstag, wo ich ihr auch nur übers Netz gratulieren kann!