Doch noch Nanowrimo?

Ich habe ja am ersten November geschrieben, daß ich diesmal nicht beim “Nanowrimo” mitschreiben werde und stattdessen das “Seitengewitter” korrigieren und hurrah, hurrah, damit bin ich gestern fertig geworden, habe den Buchtext geschrieben und das Ganze dem Alfred zum Druckerei fertig machen geschickt und jetzt ist die Bühne frei für den “Arbeitstitel 2020 Wien”, die Science Fi oder was auch immer Geschichte, wo eine Drehbuchautorin in New York 2099 ein Drehbuch über die Pandemie schreiben will. Da habe ich mir ja vor ein paar Wochen, als ich weil meinen alten Computer nicht mehr und auf den neuen die Textkartei noch nicht oben hatte, mit dem Korrigieren blockiert war, die “Wiener Verhältnisse” und meine “Corona-Bücher”, auf das Tischchen im Schlafzimmer gelegt, ein paar Notizen dazu gemacht und dann darauf vergessen.

Jetzt kann ich es wieder herausholen und mit dem Rohtext beginnen. Ob das täglich bis Ende des Monats eintausendsechshundert Worte werden, weiß ich nicht? Ich werde mich auch nicht auf der “Nano-Seite” anmelden. Aber im Blog darüber berichten, denn ich muß ja erst den Plot skizzieren. Das Ganze ist ja nicht so leicht, wie es klingt. Denn wie sieht es in New York 2099 aus? Das weiß ich natürlich nicht und muß dazu recherchieren oder meine Phantasie spielen lassen. Also viel KI, Roboter in der Wohnung, Smartphones, die dann sicher anders ausschauen und anders heißen, Uhren, die mahnen, erinnern, mahnen, etcetera und dann geht es auch um die Familiengeschichte der Mandelbaums und das ist auch der Grund, warum ich in die Zukunft gehe, um zu beschreiben, was da in Wien 2020/ 2021 passierte, an Hand eines Mannes und das ist, glaube ich ein wahrer Fall, der sich nicht impfen ließ, weil er Angst oder was anderes hat, arbeitslos wird, dann in einer Tankstelle angeschnauzt wird, weil er keine Maske hat und darauf in die Luft schießt und daraus die Situation entwickeln.

Klingt gut, muß aber geplant werden, bis was Brauchbares daraus entsteht. Wieder mein Wunsch, es soll länger werden und nicht nach sechzig Seiten fertig. Also auch nicht in zwei Wochen, also kein “Nanowrimo”.

Ich habe auch diesmal keinen Kontakt zu den anderen “Wrimern”, weil ich nicht in der Seite drinnen bin, also kein Feedback und keinen Ansporn und auch keine Tips, wie man das macht. Da hat Annika Bühnemann vor ein paar Jahren immer Tips, gegeben, wie man das macht und Julia K. Stein, hat da auch öfter Videos gedreht.

Das brauche ich eigentlich nicht, wie man einen Rohtext schreibt, weiß ich zur Genüge. Ich brauche einen Plot, der sitzt. Also hinein in die Planungsarbeitarbeit und die drei Ebenen, die ich da brauche, ausarbeiten: Die Corona-Geschichte, da habe ich ja das meiste Material und werde ich mir auch leichter tun, wenn ich es aus der Distanz schreiben kann. Das wars vor siebzig Jahren. Allerdings weiß ich Ende 2021 trotzdem nicht, wie sich die Lage weiter entwickeln wird und, wie man sie in siebzig Jahren beurteilt.

Also kann ich mich hübsch irren. Allerdings soviel geirrt habe ich mich mit der “Mathilde” nicht. Die zieht im Jahr 2021 in eine NI-Wohnung. Wir haben jetzt bald den Lockdown für Ungeimpfte, und da stünde wenn die Polizei nicht zu überlastet wäre, ein Polizist vor der Tür und kontrolliert den Ausweis, wenn man hinausgehen will oder geht einem nach, wenn man sagt, man geht eine Stunde spazieren, auf die Bank oder zum “Hofer” und passt auf, daß man da keine Unterhosen oder ein Buch einkauft. Dann bräuchte ich die SF-Geschichte. Da werde ich mir schwerer tun und brauche Zeit mir das auszudenken, damit es glaubhaft wird und dann die Verbindung zwischen den zwei Schienen.

Also wieder drei Romane in einem und mein Wunsch, dann werden es dreihundert Seiten. Bisher hat das nie geklappt. Aber mal sehen. Das Zeit lassen fällt mir jetzt ein wenig leichter und das “Corona-Texte-Buch ist von mir jetzt auch fertig endkorrigiert. Das heißt, da könnten ja immer noch neue Artikel dazu kommen, umsomehr da es da jetzt wieder sehr rund geht und es mich schon jucken könnte, mir eine Geschichte auszudenken, wo man die Ungeimpften an ihren mangelnden Frisuren erkennt, aber vielleicht könnte ich das in den “Arbeitstitel” verpacken.

Der Alfred ist jetzt am Cover. Aber das geht auch nur langsam weiter und die “Hundert Seiten” liegen ja auch noch bei ihm und neben all dem gibts ja jetzt die “Buch-Wien”, wo ich mich angesichts der hohen Covid-Zahlen und den Konferzen bezüglich G2plus schon ein wenig wundere, daß da Brötchen und Wein ausgeschenkt werden, man zwar 2G aber keine Maske braucht und es auch keinen Abstandregel gibt, denn das wäre ja das, wo man sich anstecken könnte. Wenn ich allein im Gastgarten oder Würstlstand was esse, höchstwahrscheinlich nicht!

Also mal sehen! Es geht wieder rund und 2G oder Lockdown für Ungeimpfte ist ja auch eine Gelegenheit für das Schreiben, weil man dazu erstens ohnehin zu Hause sein sollte. Also eine gute Gelegenheit für das Schreiben, wie ich das ja schon seit zwei Jahren tue, allerdings frage ich mich auch, wann ich wieder mal über etwas anderes als über Corona schreiben werde? Wäre schön, aber derzeit fällt mir dazu nichts ein.

Corona-Gedichte

Wieder ein Versuch mich mit der Corona-Krise, die uns momentan ja sehr bewegt, zu beschäftigen und sie schreibend zu bewältigen, die mir ja, wenn man nicht so mitten drin stecken würde, absurd erscheinen würde.

Oder hättet ihr es mir geglaubt, wenn ich euch vor einem oder zwei Monaten erzählt hätte, daß man ab sofort nur mehr mit einem sogenannten Mundschutz einkaufen gehen und in der U-Bahn fahren darf und, daß, wenn ich das nicht tue, die Polizei geholt werden kann und ich mindestens fünfundzwanzig Euro Strafe zahlen muß und vielleicht fünfhunder,t wenn ich lesend oder schreibend auf einerParkbank sitze und ein Polizist oder ein anderer Passant zu dicht an mir vorüber geht? Keinen Meter Abstand einhalte und dasselbe, wenn ich in einem Park mit meinen Kindern Fußball spiele?

Verrückt könnte einem oder einer das vorkommen. Es ist  aber wahr und   die Ausnahmesituation, die uns weltweit seit ein paar Monaten beschäftigt.

Begonnen hat es Anfang März, als die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde, da habe ich angefangen mich mit dem Corona-Virus schreibend und lesend zu beschäftigen, weil ich das, wie meine Kritiker manchmal meinen zwar nicht kann, aber dennoch unbestreitbar gern und häufig tue.

Habe versucht mir meine eigene Buchmesse zusammenzustellen und mir die dann auch online angehört.

Habe sogar, was ich ja eigentlich nicht so gerne und so oft tue, ein sogenanntes Haßposting auf das Virus geschrieben.

Dann weil das ja auch die anderen tun, begonnen ein sogenanntes Corona- Tagebuch zu führen. Habe mich mit dem Leben im dystopischen Raum beschäftigt und auch über die abgesagte “Literatur und Wein” geschrieben, die  unter normalen Umständen gerade im Literaturhaus Krems begonnen hätte, beim Quarantimo mitgemacht, das heißt, ich versuche die Krise in dem neuen Roman,den ich gerade begonnen habe, einzubeziehen.

Corona-Lesungen, Corona-Bücher Corona-Schreiben überall wo hin man sieht. Die Buchhandlungen,wie die “Seeseiten” beispielsweise, hat die Zeit in der sie gesperrrt haben mußte, mit online Vorlesen verbracht und dazwischen die online bestellten Bücher an ihre Kunden ausgefahren. Die “Gesellschaft für Literatur”, die “Hauptbücherei”, die “Alte Schmiede” veranstalten Online-Lesungen, Klaus Kastberger vom Literaturhaus Graz hat Corona-Tagebüchern, wo er den Autoren, die sonst bei ihm gelesen hätten, ein Honorar für ihre Texte bezahlt, die in diesem Kontext entstehen. Marlene Streeruwitz und Thomas Glavinic haben oder schreiben auch gerade an ihren Corona-Romanen und beim Literaturcafe, eine Seite die ich ja gerne lese und wo ich,  vor vier Iahren auch meinen Freund Uli kennengelernt habe, gibt es einen “Seuchenbericht” in Fortsetzungen und es gibt Corona-Gedichte.

Das heißt, die gibt es dort eigentlich nicht oder sollte  sie nicht geben, denn die beiden Betreiber Wolfgang Tischer und Malte Bremer die ja einen sehr sehr strengen Literaturgeschmack haben und sich auch sonst über manches aufregen, über kurze Hosen beim literarischen Quartett oder über den angeblichen Langweiler Peter Handke beispielsweise, worüber ich dann  meistens mit ihnen in Clinch gerate und kommentiere,haben sich wieder über die schlechte Qualität der Corona-Gedichte Schreiber aufgeregt und  “Bitte  keine Corona-Gedichte! – Das Virus ist schon schlimm genug!”, getextet, was die Psychologin in mir wieder etwas aufregte, denn ich sehe Gedichte egal, ob gut oder schlecht, ja gerade in Zeiten, wie diesen als Krisenbewältigung an und habe, das dann auch kommentiert.

“Wenigstens Gedichte darf man wohl noch schreiben über was man will!”, obwohl ich ja keine solchen verfasse. Zumindestens, die, die, ich schon geschrieben habe, eigentlich als  nicht literarisch betrachte. Ein paar waren es wohl. Eines habe ich für die “Wiener Verhältnisse”verfaßt und dann eines über “Weihnachten”, in der Schreibwerkstatt der Eveline Haas zu der mich die Gewerkschaft einmal eingeladen hat, nachdem ich mich bei den “Luiptold Stern-Preisen”, als es die noch gab, beteiligt habe.

Das hat dann bei den Literaturcafe-Lesern einige Reaktionen ausgelöst und einige haben, was ich sehr schön finde mit Gedichte reagiert und das ist wohl auch eine Form seinen Unmut literarisch oder auch nur humorisch-ironisch zu äußern.

Und so habe ich es auch versucht  und bin unter die Corona-Dichterinnen gedangen. Ob es mir gut oder schlecht gelungen ist ,können meine Leser beurteilen. Ich freue mich über diesbezügliche Kommentare und kann, was ich auch an das Literaturcafe schrieb,verraten, es hat mir großen Spaß gemacht:

“Corona, Corona, was treibst du denn da?

Du ärgerst den Wolfgang Tischer und den Bremer Malte gar!

Erzeugst schlechte Gedichte von Hobbyautoren

denen es nachher zwar vielleicht besser geht

die Expertentoleranzgrenze aber übersteigt!

Zwar keine Prologe und keine Kurzhosigkeit

auch keine nobelpreisgewürdigte Langsamkeit!

Aber schlechte Reime, als mögliche Krisenbewältigung!

Nein, nein, schreien die Experten da!

Das kann doch nicht sein!

Stop und halt, Corona, laß aus und

dreh dich endlich heim!

Das wollen wir nicht hören, also laß es sein!

Sonst holen wir die Polizei mit ihrem Zollmaßstab

und die buchtet dich dann sicher ein!”