Im Mariazellerland

Wir gehen ja seit September 2000 seit Alfreds ehemaliger Mathematik und Turnlehrer sechzig geworden ist jedes jahr zweimal mit den ehemaligen Mitgliedern der Wandergruppe, die der Lehrer im Gymnasium, als der Alfred dort Schüler war, gebildet hat und deren Freunden und Bekannten, meist in die Steiermark, im Hochschwab-Gebiet oder auch im Mariazellerland wandern und der Alfred und ich haben auch eine in Holz gebrannte Art Urkunde, daß wir von 2000 bis 2013 so neunzehnmal mitgegangen sind.

Damit lagen wir damals wohl an der Spitze der eifrigen Wanderer, inzwischen sind wir wahrscheinlich etwas abgedrückt, weil wir in den letzten zwei Jahren nur bei der kurzwanderung und dem sogenannten Fototreff waren, weil wir 2018, verhindert waren, der Alfred bei der Juni Tour mit dem Karl auf Reisen und im August waren wir in der Schweiz, im Vorjahr konnte ich nicht wegen meinem Knöchel und heuer im Juni dachte ich eigentlich das findet wegen Corona nicht statt, wir hatten aber nur keine Benachrichtung, weil wir in keinerWhatsapp-Gruppe sind, dann haben wir es aber irgendwie doch erfahren und konnten uns zur zweiten Wanderung anmelden, die ebenso, wie die erste im sogenannten Mariazellerland oder Hochschwabgebiet beim “Franzbauer” stattgefunden hat und da haben wir die Ingrid und den Herbert ja vor einigen Wochen am Markt im St. pölten getroffen, die uns vorschwärmten, daß die Wanderungen sehr schön gewesen waren und das Essen sehr gut und beim “Franhzbauer”, dem Wirtshaus im Salzatal bei Gußwerk waren wir, glaube ich, schon einmal als wir noch in die hohe Tatra gefahren sind, zumindestens kann ich mich erinnern, daß ich dorthin Prospekte oder Fotos von unseren Touren mitgenommen und vorgeschlagen haben, daß wir das auch einmal tun könnten.

Dazu ist es nicht gekommen und wir fahren, glaube ich, seit zehn Jhren auch nicht mehr dorthin, weil wir zu langsam sind und auch diesmal war meine Kondition wahrscheinlich nicht die allerbeste, habe ich das Gehen und das Wandern nach meinen Unfall erst wieder lernen müßen, dann kam Corona und da bin ich bis Ostern ja auch eher zu Hause geblieben.

Jetzt hat mir der Alfred, weil ich keine mehr hatte und, um den Knöchel zu schonen neue hohe Wanderschuhe gekauft, aber die müßen erst eingegangen werden, so war ich einmal damit auf der Rudolfshöhe und vor einigen Wochen am Göller und damit auch im Mariazellerland und sogar in Mariazell im der berühmten Konditorei Pirkner mit den Lebkuchen, Mittagessen, weil wir nichts anderes gefunden haben.

Diesmal sind wir am Freitag Morgen von Harland losgefahren, haben beim “Franzbauer”, wo wir unser Quartier hatten Mitaggessen, die anderen begrüßt und schon einmal gehört, wie gut die Mehlspeisen dort sind.

Ich hätte bei meinem Menu zwar auch eine bekommen, hatte aber schon einen Kaffee bestellt und wir sind auch bald aufgebrochen, um an der Salz und durch die Salzaklamm zu wandern. Vierzehn Personen waren wir und drei neue, die in der Zwischenzeit dazu gestoßen sind, waren auch dabei. Ein gutes Abendessen, um sieben mit dem Schnapserl, daß der Herr Sladky immer stiftet, ich aber nicht trinke, dafür ein Achter Rot und eine Wildpastete mit Toast habe ich auch gegessen, obwohl ich am Abend eigentlich nichts esse.

Am Samstag war das Frühstück, um halb sieben, die Wirtin hat extra für uns gedeckt, obwohl die frischen Semmeln erst um sieben kommen. Ein reichhaltiges Wurst-Käse- Schinken- Speck-Angebot und ein weiches Ei und dann sind wir in Richtung Zellerhut aufgebrochen.

Da waren wir, glaube ich, auch schon einmal und wir mußten uns beeilen, weil Regen angesagt, aber alle sind ja nicht mehr so gut zu Fuß und der Herr Sladky schon über achtzig.

Durch ein Holzfällgebiet sind wir auch gewandert und die neuen Schuhe haben immer noch gedrückt. So bin ich nur bis zum mittleren Zeller gekommen und dann, wie ich die Schuhe gewechselt habe, ist das Gewitter schon dagegewesen und wir sind ziemlich naß geworden.

Zurück zum “Franzbauer”, die Terrasse war überdeckt. So konnte man auch trotz Regen draußen sitzen. Ich habe einen Hawaitoast und einen Topfenstrudel gegessen, mich dann zum Lesen und zum Ausruhen ins Zimmer zurückgezogen und bin dann um sieben zwar zum Abendessen hinuntergegangen, habe aber nur einen Kaiserspritzer und dann ein Achterl Rot getrunken und dem Konzert zugehört, daß der Gunther und der Andreas auf der Gitarre beziehungsweise Manduline darboten.

Am Sonntag war das Wetter wieder schön, das Frühstück war um sieben, die Semmeln wegen Sonntag wahrscheinlich wieder aufgetaut und wir sind zur Graulm hinaufmarschiert, haben dort Blumen geplückt. Eierschwammerl gab es, wie ich hörte, auch, die habe ich versäumt und zu Mittag sind wir wieder und zum letzten Mal zum “Franzbauer” dort habe ich Damhirschfilet mit Erdäpfelkroketten, sehr gut und fein und gar nicht so teuer, gegessen und zum Dessert mir eine Cremeschnitte geteilt und weil man immer soviel hört, daß Coronabedingt, die ganzen Wirtshäuser pleite gehen, weil sich die leute nicht hintrauen. hier war das nicht so.

Die Terrasse eigentlich immer sehr voll, obwohl wir unterwegs nicht so viele Wanderer gesehen haben, aber Motorradfahrer sind vorbei gekommen, die Wirtsleute sehr freundlich und offen für Sonderwünsche und so war es wieder mal ein schönes Wanderwochenende, wo ich meine Kondition trotz Blasen anden Füßen hoffentlich ein wenig aufgebaut habe.

Mit Kraft ins Gesäuse

Ennstalerhütte

Ennstalerhütte

Morgenblick von der Ennstalerhütte

Morgenblick von der Ennstalerhütte

Am Wochenende war wieder Skadky-Wandergruppe, diesmal ohne den Peter, der leider Kreuzschmerzen hatte, aber, wie ich hörte, schon wieder mit seinen Enkeln aktiv unterwegs ist und für alle, die es noch nicht wissen, diese Wanderwochenenden mit Alfreds ehemaligen Lehrer und seinen Schulkollegen, finden seit zweitausend regelmäßig, einmal zu Beginn des Sommers und einmal zu Ende statt und wir wandern regelmäßig mit.

Der Peter, der sich auch hobbymäßig betätigt hat einmal auf Holzscheiben für jeden Teilnehmer eine Art Medaille eingebrannt, wo man sehen konnte, wie oft man mitgegangen ist, wir liegen da ziemlich vorn und seit 2015 gibt es noch eine Neuerung, da ich seit damals ja Buchpreisblogge und so bin ich einmal mit Getraud Klemm ins Gebirge gegangen, voriges Jahr war es, glaube ich, der E-Bookreader, der mich begleitete und diesmal Jonas Lüschers “Kraft”, das am Donnerstag gekommen ist, ich habe zwar noch drei PDFs auf Lager, da wir am Donnerstag aber sehr spät nach den O Tönen nach Harland gekommen sind, war keine Zeit, die PDFs in den Reader zu überspielen und eigentlich ganz ehrlich, liest es sich im Buch mit dem Bleistift, wo man alles anmerken kann, auch besser. Man muß es zwar tragen, stimmt und so habe ich mir den Lüscher, mein dBp 17 Buch Nummer vier mitgenommen, obwohl es mir am Donnerstag nicht gelungen ist, mit Zadie Schmidts “Swingtime” fertig zu werden.

AmTamischbachturm

AmTamischbachturm

Bei der Ennstalerhütte

Bei der Ennstalerhütte

Aber das sechsshunder Seiten Bch war mir einfach zu dick und mit einem Buchpreisbuch zum zweiten Wandertermin, Sladky 32 oder 33, wenn ich mich nicht irre, hat schon fast Traditon, obwohl diesmal alles anders war, weil der Peter fehlte, wie ich noch ausführen kann.

Wir waren wieder eine kleine Gruppe, Anni, Manfred, aber die sind uns ohnehin immer voraus, so daß wir sie meistens nur in den Hütten sehen, ich bin mit dem Alfred aber am Freitag morgen aufgebrochen und wir sind nach Gstatterboden gefahren, wo wir im Nationalparkpavillon zu Mittag gesgessen haben, ein mit Kürbiskernen, der steirischen Spezialität, paniertes Schnitzel und dann stießen noch der Hans und die Erika hinzu und wir sind auf die Ennsthalerhütte hinaufgewandert.

Es war sehr heiß und ich war mit einer Jeans viel zu warm angezogen. So habe ich mir die Beine hinaufgerollt und das Unterleiberl ausgezogen, das Sonnenkappel aufgesetzt und los ist es gegangen.

Ich gehe sehr kontinuierlich, aber sehr langsam, so haben wir wieder länger gebraucht und in der Hütte war sehr idyllisch, aber leider wetterbedingt überbelegt, so daß wir uns zu acht  sechs Matrazen teilen mußten, sind ja später noch der Gunther und die Doris hinzugekommen und während ich auf die Hütte marschierte, quälte mich die Fragen, wer wird uns diesmal den “Zirben” bestellen, wie es der Peter immer machte.

Ich trinke zwar keinen Schnaps, aber das ist schon Traditon und es stellte sich heraus, daß der Peter auch den Hans diesbezüglich beauftragte und so war auch das gerettet.

Für die Gipfelfotos war auch gesorgt, beziehungsweise wollte der Peter auch diese sehen und so sind wir am Samstag auf den Tamischbachturm hinaufgewandert.

War sehr schön, da fehlten dann zwar die Firnbonbons oder die “Nimm zwei”, die der Peter immer verteilte. Wir sind aber auch so hinuntergekommen und so waren wir schon zu Mittag wieder in der Hütte, wo ich Grammelknödel aß, der Alfred einen Rinderbraten und die Hütte hatte fast einen Haubenkoch, zumindestens war das Essen sehr schön garniert. Dann brachen die anderen auf, der Alfred wollte nicht mit, die Doris und der Gunther klettern, die Anni und der Manfred sind ja sehr schnell, so daß ich die ohnehin immer sofort verliere und ich wollte eigentlich lesen, denn es warten ja die Bücher von der langen Liste und da schon bald die von der öst und auch noch einiges andere kommt und ich auch ein bißchen müde war und eigentlich immer einen Mittagsschlaf mache und es auf der Hütte auch so schöne Liegestühle gab, habe ich mir vom Gunther, als der im Lager seinen Helm holte, das Buch bringen lassen und gelesen und gelesen…

“Faul!”, hat es der Alfred heute den beiden Autostoppern, die er zum Seeboden brachte, genannt, ist es nicht, denke ich. Das Buch ist jedenfalls schon ausgelesen und den Blick auf das herrliche Panorama gab es auch. Das Gesäuse ist ja sehr schön und ich war mit dem Alfred schon einmal vor ungefähr dreiundddreißig Jahren da und der Wandergruppen waren wir auch einmal dort.

Da hat es am Vormittag aber sehr geregnet, so daß wir statt auf den Berg ins Stift Admont gingen und dort die Führerin immer den Apostel Paul mit dem Peter verwechselte, was mich zu einer Szene in der “Zusteigerin” veranlaßte.

Diesmal war es aber schön und es waren auch sehr viele Kinder auf der Hütte und am Abend gab es eine Grillerei, allerdings nur für das Hüttenpersonal und die Hütte war sehr voll und so war es auch ein bißchen laut…

Aber alles gut und heil überstanden und wieder mit der Erika, dem Hans, dem Gunther und der Doris, im Nationalparkpavillon  Mittag gegessen.

Diesmal einen Backhendlsalat und nachher einen Eiskaffe, die Anni und der Manfred waren schon fort und dann zurück nach Harland, wo die Sommerfrischenwochenenden zu Ende gehen.

Morgen bin ich noch in Harland, wo ich putzen und wenn es sich ausgeht, Radfahren werde. Dienstag gehts nach Wien zurück und da am Samstag ja das Volksstimmefest ist, werden wir in Wien bleiben und auf diese Art und Weise langsam in den Herbst hineingleiten und da ich mit dem Buchpreislesen sehr beschäftigt bin, wird mir auch sicher nicht langweilig werden.

Auf den Spuren Sigmund Freuds

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Dieses Wochenende waren wir  mit Alfred ehemaligen Turn- und Mathematiklehrer auf der Rax. Seit 2000 seit der Lehrer in Pension gegangen ist,  tun wir das schon, einmal am Anfang des Sommers und einmal am Ende und dann gibt es noch ein Fototreffen und diesmal war die Rax, das ehemalige Sommerfrischegebiet der Wiener angesagt oder einer der Wiener Hausberge, als zweiter dürfte der Schneeberg gelten und bei beiden war ich noch nicht sehr oft.

Auf der Rax ist in den Neunzehnhundertdreißgerjahren ein Onkel oder Großonkel von mir ein paar Meter vom Otto Haus erforen, habe ich gehört und in der Hauptschule sind wir,  glaube ich, einmal mit der Seilbahn auf die Rax gefahren und zum Otto Haus gewandert und haben dort, Leberkäse mit Spiegelei gegessen oder konnten das, wenn wir soviel Geld in der Tasche hatte.

Dann waren wir, glaube ich, noch einmal vor cirka zwanzig Jahren mit der Iris und ihren Kindern, sowie der Anna dort und die Iris kann ich mich erinnern hat den Kindern ständig Geschichten erzählt, damit sie weiterwandern.

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Jetzt gibt es, habe ich gesehen, dafür die entsprechenden Apps, die den Kindern die Natur und auch die Sagen dieser Gegenden erzählen und wir haben uns am Freitag Mittag beim Knappenhof getroffen, um dort den Aufstieg zu machen.

Was das mit Sigmund Freund zu tun hat? Nichts oder sehr viel, denn vor dem Knappenhof gab es ein großes Plakat mit einem Portrait des Meisters der Psychoanalyse das auf irgendeine Ausstellung hinwies und ich dachte “Aha, ist er wohl dort gewesen und hat seine Sommer mit seiner Familie auf der Rax verbracht.

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Der Knappenhof ist ein Hotelrestaurant oder eine alte elegante Villa, die auf dem ersten Blick gar nicht als Wirtshaus erkenntlich war, es war, um zwölf oder halb eins auch ziemlich leer, nur die Chefin und eine Angestellte haben uns gefragt, ob wir reserviert hätten?

Haben wir nicht oder wußte ich gar nicht genau, wir wollten uns ja mit der Gruppe treffen und vorher essen. Es kamen dann auch zweimal zwei Leute, die sich für ein viergäniges Dinersmenu angemeldet hatten.

“Zweimal das Menu und die Herrschaften speisen a la Carte!”, sagte die Chefin, dann kam noch die Küchenchefin und zählte auf, was es zu essen gab.

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Wir einigten uns auf Rinderbackerl mit Eierschwammerln, wechselten dann, weil es inzwischen nicht mehr regnete und auch schon die ersten der Gruppe kamen, auf die Terrasse.

Ich hatte dem Peter Sladky auch das  Holzbaum-Buch “Land der Berge” mitgebracht, das es ja bei der letzten Kleinverlagsmesse im Museumsquartier in den Goodie bags gegeben hat und dann sind wir nicht losgezogen, sondern zur Seilbahnstation gefahren, weil den anderen das Wetter zu unsicher war und sie nicht aufsteigen wollten.

Im Knappenhof hat es noch in einer Vitrine Bücher mit weiteren Hinweisen auf Sigmund Freud gegeben und in dem Prospekt über das Haus:”Ein Ort der Kraft und ruhe in einzigartiger Umgebung mit großartiger Aussicht in idealer Entfernung von Wien und Graz”, stand dann noch, daß Sigmuns Freud hier während seiner Sommeraufenthalte abgestiegen ist und wir sind dann mit der Seilbahn auf die Rax gefahren und zum Otto-Haus marschiert, das jetzt irgendwann seinen hundertsten Geburtstag hatte.

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Vor dem Haus, eine etwas verwitterte und schlecht zu lesende Tafel, die auf Sigmuns Freund Raxurlaube hinwies und, daß er dabei auch die Tochter des Pächters behandelte und sie als Fall “Katharina” in seine Schriften eingegangen ist.

Die Begründung der Psychoanalyse ist also auf der Rax geschehen.

Sehr interessant und gut zu vermarkten, den die amerikanischen Psychoanalytiker kommen vielleicht gerne deswegen her und übernachten auf der Rax und für das gewöhnliche Publikum, gibt es das “Hüttenhüpfen auf der Raxalpe”, das heißt, ein paar Folder und wenn man die mit drei Stempeln von verschiedenen Hütten versieht und in eine Box einschmeißt, kann man was gewinnen.

Ich hätte, kann ich gleich vorwegnehmen, diese Auflage erfüllt, gilt ja der Raxalpen-Bergasthof, wo man mit der Seilbahn ankommt, auch als eine solche, aber da hatte ich die Teilnahmefolder noch nicht, so habe ich das erste Mal t im Otto Haus gestempelt und da gab es im Gästeraum noch einmal ein großes Bild des Begründers der Psychoanalyse mit der oben zitierten Geschichte.

Nun jam nun gut, eine Speisekarte aus dem Jahr 1928 gab es auch an der Wand zu besichtigen. Das Otto Haus ist eben sehr modern und hat auch Tradition und wir haben gut gegessen und sind am Samstag, als das Wetter besser war, zum Habsburg-Haus hinübergewandert.

Sehr schöne Flora und den Alpengarten haben wir schon am Freitag besichtigt. Es gab aber auch am Weg sehr schöne Blumen, die die anderen fotografierten und Gemsen gab es auch zu sehen.

Zu Mittag waren wir dort, ich habe Chili con Carne gegessen. Es gab aber auch nepalesische Teigtaschen, denn der Alpenverein hat ein Kooperation mit Nepal, so hängen nepalesische Gebetsfahren vor den Hüten und man kann außer Linsen und Schweinsbraten, auch manchmal was Nepalesisches  bekommen.

Der Nachmittag wurde  individuell verbracht. Einige sind auf der Hütte geblieben und haben die Berge nur angeschaut. Ich habe mich eine Stunde auf eine Wiese gelegt und  mehr oder weniger passend Bodo Kirchofs “Berreff: Einladung zu einer Kreuzfahrt gelesen” und bin dann ein Stück in Richtung Seehütte bis zur Rettungsstation gewandert.

Am Abend, dann den Sonnenuntergang betrachtet, in der Nacht Regen, wir sind aber am Sonntag über das Waxriegel haus locker bis nach unten gekommen.

Geregnet hat es erst in Neuberg an der Mürz im Gasthof Holzer, wo der Alfred immer sehr gerne essen geht und der ist auch sehr literarisch, werden hier die “Ernst  Jandl-Lyrik-Preise” vergeben.

Der Nächste wird nächste Woche an Monika Rinck verliehen. Da werden wir wahrscheinlich nicht dabei sein. Der Folder lag aber, sowohl dort als auch im Literaturhaus auf und wir haben diesmal ein etwas Nostalgisches und auch sehr modernes Wanderwochenende mit Naturapps, Gewinnspielen und einer guten Kulinarik verbracht, so daß meine Sommerfrische in Harland bei St. Pölten, die ja jetzt nur mehr aus Wochenenden besteht, demnächst, wenn die Sommerakademie und der “Bachmann Preis” vorüber ist, bald stilvoll beginnen kann.

Mit dem E-Bookreader ins Höllengebirge

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Ende August findet traditionellerweise die zweite Sladky-Wanderung statt, die diesmal ins Höllengebirge vom Hochleckenhaus zur Riederhütte und zum Feuerkogel etcetera führen sollte.

Da wir im Vorjahr durch das tote Gebirge, wo ich mit Gertraud Klemms “Aberland” gewandert bin, hatte der Alfred schon Sorge, daß der Weg für uns zu lang und zu schwer sein könnte.

Ich gehe ja sehr langsam und brauche inzwischen viel länger, als die angegebenen Zeiten und die jungen Leute rasen sowieso immer an uns vorbei.

Hans und Peter Sladky beruhigten ihn, der Hüttenwirt hätte nur fünf Stunden für den Weg gebraucht. Es haben sich diesmal aber nur sehr wenige Leute angemeldet, sowenig wie noch nie und der Otto, auf dem ich mich sehr gefreut habe, weil ich mit ihm die “Longlist des dBp” ja durchdiskutieren hätte können, ist zwar am Freitag Nachmitrtag aufgebrochen, hat dann aber auf halbem Weg umgedreht und dem Alfred telefonisch mitgeteilt “Es wäre nicht sein T’ag!”

Nun ja, es war sehr heiß.

“Ideales Wanderwetter!”, nannten sie es im Radio, aber für einen Aufstieg vom Taferlklaussee zum  Hochleckenaus wahrscheinlich zu heiß. Ich habe viel länger, als angegeben gebraucht und der Rucksackriemen ist mir vor den Kletterstellen auch noch abgerißen.

Der Alfred hat ihn mir dann zwar wieder angeknotet und im Rucksack hatte ich diesmal kein Buch, sondern den E-Book Reader, den ich vom Alfred einmal zu Weihnachten bekommen habe und nur ganz selten, für die Rezensionsexemplare, die ich auf diesen Weg zugeschickt bekomme, verwende und diesmal haben mir die österreichischen Mittelverlage “Zsolnay” und  “Jung und Jung”, sowie  der Schweizer “Lenos” ihre Bücher als PDF bezeihungsweise E-Books zugesandt und Hans Platzgumers “Am Rand” das ja auf einem Berggipfel, nämlich dem “Bocksberg” spielt, ist ja dafür ganz passend.

Aber zuerst einmal in der Hitze aufgestiegen, die Sonne hat so stark geblendet, daß ich sie zuerst fürAlfred Blitzlicht gehalten habe und spät angekommen.

Gegessen, getratscht, mit den traditionellen Zirben angestoßenund dann den Reader herausgenommen, wo mich ja schon derAlfred im Vorjahr warnte, ein PDF darauf zu überspielen, weil das schwer zu lesen ist.

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Die richtigen E-Books sind da besser, so habe ich, obwohl nicht so ganz passend mit Michelle Steinbecks “Mein Vater war im Wasser ein Mann und im Wasser ein Walfisch mitgenommen”, was zwar kurz und gut zu lesen, aber weil sehr kunstvoll und experimentell schwer zu verstehen war, vor allem, wenn man an einem Tisch mit einigen anderen sitzt, die sich bei Wein, Bier und Zirben und das auch noch teilweise auf Englisch, unterhalten.

Trotzdem war ich bald durch, also doch zum Platzgumer gegriffen, das leichter zu verstehen war, weil ich den Anfang ja auch schon in der “Alten Schmiede” hörte, aber da war das Format ein Hund und ich brauchte lange zu begreifen, wie ich mir die zweite Seite herbeiziehen muß, um nicht nur die Hälfte zu lesen und am Samstag sind wir dann zur Riederhütte aufgebrochen.

Fünf Stunden stand am Wegweiser. Ich habe den ganzen Tag gebraucht, es war sehr heiß, nicht ganz leicht zu gehen, aber landschaftlich sehr schön, ich habe es dem Herrn Sladky gegenüber einen “Mordhatscher” genannt, der mir natürlich wiedersprochen hat.

Ein paar SPÖ-Politiker haben wir unterwegs auch getroffen und der Gunther hat uns mit seinem Hund Felix, weil wir  so lange brauchten, abgeholt und mir auch meinen Rucksack zur Hütte getragen, die nicht und nicht gekommen ist, obwohl sie laut Zeitangabe schon längst da sein mußte, aber noch eine Wendung und noch einen Berg hinauf oder hinunter, so daß ich schon fast an ein Phantom glaubte, weil die, die uns begegneten und “Drei Stunden noch!”, sagten, das eine Stunde später auch so meinten.

Heute dann “nur” zwei Stunden zur Bergstation “Feuerkogel”, die anderen sind auf den Berg gegangen, dort in einem schönen Gasthaus mit sehr freundlichen Kellnerinnen Rast gemacht und dann mit der Seilbahn hinuntergefahren, Mittag gegessen und jetzt ist es Zeit den Platzgumer im Tal in aller Ruhe zu lesen und meine Idee mit den “Longlistenbüchern”  in Print, als auch in E-Bookausgaben auf den Berg zu gehen, isT, wie man sehen kann, gar nicht so originell und einzigartig.

Befindet sich der offizielle Bücherblogger Herbert von “Herbert liest”, ja gerade auch mit Rainer Kaiser Mühlecker  “Fremde Seele dunkler Wald”, das heute auch in Ö1 besprochen wurde und Peter Stamms “Weit über das Land” auch in den Tiroler Bergen.

Von St. Aegyd und Wartholz

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Dieses Wochenende war wieder Wandern mit Alfred ehemaligen Lehrer und Schulkollegen angesagt, sozusagen Sladky 28, ich habe ja schon öfter darüber geschrieben.

Alfred hatte im Gymnasium einen jungen Turnlehrer, der mit seinen Schülern auf Wanderwoche ging. 2000 ist der dann in Pension gegangen, hat seine ehemaligen Schüler zu einem Diaabend eingeladen und seither gehen wir zwei Mal im Jahr vor und nach dem Sommer sozusagen mit ihm wandern und dazwischen treffen wir uns auf einen sogenannten Fototermin.

Freitagabend sind wir nach St. Aegyd am Neuwald zu der Herzerl-Mitzi, in deren Jausenstation wir Quartier nahmen losgefahren, das ist nicht sehr weit von St. Pölten, wenn wir auf den Göller oder den Hochschwab gehen, kommen wir dort vorbei und zweimal sind wir auch bis nach Mariazell zu Fuß gegangen, das erste Mal haben wir in St. Aegyd übernachtet, das zweite Mal sind wir gleich von dort losgestartet und die Herzerl-Mitzi ist eine urige Frau, die in ihrer Wirtsstube viele Lebkuchenherzen liegen hat, die sie  mit Zuckerglasur bespritzt und man sich von ihr Sprüche, wie “St. Aegyd grüßt die ganze Welt” oder auch ein bißchen derber “Is dei Oade bled und zwida, sauf die auf der Wies nieder”, oder auch “Alles Liebe”, “Viele Grüße”, “Schatzi”, etcetera aufpritzen lassen kann.

In den Zimmern und den Ferienwohnungen gibt es Badeteppiche in Herzform, die Häferln haben ihreAufschrift und die Mitzi erzählte uns  von dem vierzig Quadratmeter großen Rekordherzen,
das sie einmal in St. Aegyd aufbaute und für einen guten Zweck spendete.

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Sie war auch einige Mal in Berlin bei der grünen Woche mit ihren Herzen und erzählte uns von ihren Pannen und  mußte gerade sie für eine Hochzeit Herzchen in Tischkartenform mit den Namen der Erwarteten bespritzen, was sie dann bis in die Nacht und auch am Morgen während des Frühstücks betrieb.

In dieser urigen Umgebung haben wir den Freitagabend verbracht, am Samstag ging es auf den Gippel und als wir am Nachmittag zurück waren und ein paar die Fußballspiele ansehen wollten, gab es viel Betrieb im “Holzhof” in dem es auch einen Heurigen im ehemaligen Kuhstall gibt. Es gab auch kurzfristigen Regen und am Abend viel selbstgemachte Musik, die die Gruppe mittels Ziehharmonia, Waschbrett, etcetera herstellte und die Gäste an den anderen Tische, wie einen kleinen Buben anzog, der sich “Yellow Submarine” wünschte, eifrig mitsang und von seinem Vater dabei fotografiert wurde.

Heute ging es noch zu einem kleinen und einen großen Wasserfall und dann ins Gasthaus Perchthold in St. Aegyd zum Mittagessen, in dem wir bei unserer ersten “Mariazell-Wallfahrt”, ich bin nicht religiös und bin nicht aus diesen Gründen dorthingegangen, nächtigten und während all das stattfand und ich nur ein paar Seiten in meinem Sommerbuch, die Sonnwendfeiern gab es gleichzeitig auch, Siri Husquedts “Ein Sommer ohne Männer” las, fand andernrorts die  Literatur statt.

Noch nicht “Bachmannpreis” in Klagenfurt, obwohl die ja gestern ihren neunzigsten Geburtstag hatte, sondern der “Wartholzer Literaturpreis” lief von Donnerstag bis Samstag, wen ich mich nicht irre, in einer Kirche in Wiener Neustadt ab und das ist eine Änderung, denn der Wartholzer Literturpreis, der eigentlich nach dem Schloß Wartholz an der Rax genannt wird, gab es bisher, glaube ich im Jänner oder Februar.

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Das ist ein eher kleinerer österreichischer Literaturpreis, man kann seine Text hinschicken, sechshundert Leute haben das heuer getan, ich nicht und habe das, glaube ich, auch nie, zwölf Text wurde ausgewählt und ihre Autoren, bei denen heuer Cornelia Travnicek, Robert Prosser, Katharina Tiwald, Jürgen Lagger, Josef Kleindienst, Didi Drobner, Marlen Schachinger und Ursula Wiegele von den mir bekannten Österreichern waren, durften sie, live, wie in Klagenfurt den Juroren Günter Kaindlsdorfer, Olga Flor, Angelika Klammer und den mir unbekannten Germanisten Wynfried Knefelder, sowie einem zahlenden Publikum vorlesen.

Gewonnen, habe ich Cornelia Travniceks- sowie der Wartholz Seite entnommen die Deutsche Susanna Mewe, sowie Robert Prosser, der hat den NÖ und den Publkumspreis bekommen. ein paar kleinere Preise, sowie Stipendien wurden auch vergeben.

Soviel Öffentlichkeit, wie der Bachmannpreis hat der Preis, glaube ich, nicht, aber Andrea Winkler hat ihn einmal gewonnen, Christian Steinbacher, Karin Peschka und und und an mir geht er wieder einmal vorbei, beziehungsweise informiere ich mich im Internet darüber und dort habe ich auch erfahren, daß Sandra Gugic, die ehemalige Exil-Preisträgerin und Sprachkunst-Absolventin in Herbst den “Priessnitz-Preis” bekommen wird.

Ja, so läuft der österreichische Literaturbetrieb, an mir läuft er leider vorbei, aber das “Literaturgeflüster” wird ja demnächst acht Jahre alt und das ist  ein Grund zum Feiern und das Wanderwochenende war wieder einmal sehr schön, obwohl es ein paar persönliche Differenzen gegeben hat und an dem “Nein” der Briten zur EU und an den verlorenen Fußballspielen haben wir wohl auch noch zu kiefeln.