Verschwörung

Jetzt kommt eine Überraschung, nämlich ein Krimi von Petrus Markaris, der sich mit der “Pandemie” beschäftigt und offenbar im vorigen Jahr geschrieben wurde oder dort handelt.

Und ich habe den 1937 in Istanbul geborenen gut Deutsch sprechenden griechischen Autor, einmal, glaube ich, bei der “Literatur im Herbst” im Odeon-Theater kennengelernt und das erste Mal bin ich mit ihm, bzw. seiner Literatur einmal in Leipzig in Berührung gekommen. Das war lange vor der Zeit, als ich akkreditiert war und Kontakt zum Verlag hatte. Da habe ich beim “Diogenes-Stand” gesehen, wie dort Bücher ausgeteilt wurden, bin hingegangen und wollte auch eines haben.

“Das ist nur für Buchhändler!”, hat mir mir gesagt. Ich habe dann doch eines bekommen und meinen ersten Markaris-Krimi gelesen. Inzwischen, glaube ich, noch ein paar. Eines über die Krise “Finstere Zeiten”, habe ich schon gebloggt und wahrscheinlich noch ein paar andere gefunden und jetzt ein Buch über die Pandemie.

Hurrah, hurrah, da mich dieses Thema, wie meine Leser wissen, sehr interessiert und ich schon viel darüber gelesen und geschrieben habe und mich auch die Frage beschäftigt, darf man über dieses Thema schreiben oder gilt man für unliterarisch oder sogar für schwurblerisch, wenn man man das tut?

Diese Frage hat mich auch beim Lesen des Buches sehr beschäftigt, beziehungsweise, ob das jetzt ein Krimi ist, denn eigentlich geschieht am Anfang gar nichts Verbotenes dabei, zumindestens nach den Vor- Corona-Vorstellungen.

Denn es beginnt mit den Abendessen bei den Charitos beziehungsweise deren Tochter und dem kleinen Enkel Lambros, der um vom Virus nicht angesteckt zu werden, nicht mehr von seiner Kinderfrau aus dem Obdachlosenheim betreut werden darf. Der Vater ein Arzt, will das nicht. Deshalb übernimmt das Adriani, Kommissar Charitos Frau und was für österreichische Begriffe seltsam scheint, es wird viel geküßt dabei, obwohl Masken getragen, die Kleider gewechselt werden, es eine Ausgangsperrte gibt, die natürlich nicht für Polizisten gilt.

Und Fanis, der Schwiergersohn ist in seinen Spital sehr überlastet. So kommt es zum Streit mit seiner Frau Katerina, einer Rechtsanswältin und der zweijährige Enke wird dadurch traumatisiert.

Dann geschieht ein Selbstmord. Ein alter Linker hat sich umgebracht und in seinen Abschiedsbrief darauf hingewiesen, daß er die Menschen aufrütteln will, sich nicht alles gefallen zu lassen.

“Es lebe die Bewegung der Selbstmörder!”, endet der Brief und die Polizei bzw. die Minister drehen durch. Denn was ist wenn es zu Demonstrationen kommt? Es kommrt auch dazu und zwar stellen sich da die Geschäftsinhalber in ihre geschlossene Geschääfte und haben Plakate “Wir haben Hunger!”, in der Hand.

“Tut etwas!”, fordern die Minister die Polizei auf. Aber die kann nichts tun, denn allein in der Auslage stehen, ist nicht verboten.

Es folgen noch einige Selbstmorde und das wird dann auch in Facebook gepostet. Die Polizei beginnt zu beobachten. Es kommt noch zu einigen Demonstrationen, wo eigentlich nicht viel Ungesetzliches passiert. Aber dann meldet sich die “Kämpfer von 2021” und halten Impftransporter mit ihren Motorrädern auf, schlagen die Fahrer zusammen und es wird auch ein Arzt ermordet, der sich sehr für die Herdenimmunität einsetzte.

Und das ist jetzt interessant, weil wir ja inzwischen wissen, daß es gar keine Herdenimmunität geben wird, weil man trotz Impfung auch angesteckt werden kann. Aber die Kämpfer regen sich über das Wort auf, wollen nicht zu einer Herde werden, ich dachte an die Sprache in Coronazeiten und da finde ich es schön, daß die Leiterin der Impfstraße im Austria Center jetzt nicht mehr von Impflingen und Patienten, sondern von Patienten spricht.

Und eigentlich wäre es ja gut, wenn die Impfung weitere Ansteckungen verhindert, was sie leider nicht kann.

Da wären wir also bei den Verschörungstheorien und da denke ich, die ich mich am Anfang fragte, was will Makaris mit dem Krimi sagen und ich, die ich mich ja anfangs sehr gewundert haben, wieso die Linken da nicht protesieren, sondern das offenbar die Rechten tun oder ihnen zugeschoben wird, habe das sehr gut gefunden, daß da die Menschen zum Handeln aufgerufen wurden.

Das mit der Herdenimmunität klingt aber etwas naiv und nicht richtig, ist aber wahrscheinlich der Trick von Petrus Makaris einen harmlosen Krimi aus diesem heiklen Thema zu machen und ich habe mich am Anfang auch gefragt, wie die Leser das Buch aufnehmen werden? Ob sie, noch dazu, da jetzt in Österreich ja auch ein Selbstmord einer Ärztin passe, “Schwurbler!”, schreien und den Autor so ausbuhen, wie Dietmar Füssel am “Tag der Freiheit des Wortes” ausgebuht wurde?

Aber am Ende wird das Buch ein ganz normaler aufgeklärter Krimi. Petrus Makaris schildert auch viel Familienglück und alles findet ein harmonisches Ende.

Wie das Buch ankommen wird, will ich noch immer gerne wissen. Leider habe ich da bei “Amazon” noch nichts gefunden, weil das Buch ja erst im Juli erschienen ist.

Das Buch wurde übrigens Andrea Camilleri gewidmet und wurde von Michaela Prinzinger übersetzt.

Freiluftprivatissimum Grillparzer

In Zeiten wie diesen darf man ja vieles nicht oder eigentlich nur eines zu Hause bleiben, Abstand halten, testen, Masken tragen, daß dabei aber vieles überbleibt ist vielleicht auch ganz klar, die pyschischen Auswirkungen, wie Depressionen, Angststörungen steigen und auch die gesundheitlichen Beschwerden wie Thromposen werden zunehmen, wenn man nicht aus dem Hausgeht, die Abwehrkräfte sinken und man ist dann vielleicht mehr für dieses Virurs empfänglich und die geistige Fitheit sinkt ebenfalls, wenn man nicht in Theater, Konzert oder anderen Veranstaltungen gehen kann.

Lesen kann man zwar immer, schreiben auch und sich die Veranstaltungen in der “Alten Schmiede”, “Gesellschaft für Literatur”, Literaturhaus, etcetera, per Livestream ansehen. Aber das ist, obwohl ich das ja regelmäßig tue, nicht ganz das Gleiche, der soziale Austausch fehlt und ich merke beispielsweise oft am Donnerstag, wenn ich da meine Stunden telefonisch mache und mein “Corona-Texte-Buch” korrigiere und seit Sonntag, wo wir ja meist auf die Mostalm gehen oder in Harland sind, wo wir die Rudolfshöhe besteigen, nicht aus dem Haus gekommen bin, daß ich mich unwohl fühle und angespannt bin undsollte also aus dem Haus. Das tue ich derzeit meist am Samstag, wenn es eine Demo gibt und ich kann, was die Gestrige betrifft, schreiben, daß ich zwar nachher körperlich sehr fertig war, es mir aber psychisch besser ging und heute war auch etwas los, denn da hat ja die Ruth, vielleicht aus ähnliches Gründen zu einem “Freiluftprivatissimum für Freunde und Freundinnen” eingeladen, wo sie im März April und Mai vor dem Grillparzer-Denkmal im Volksgarten aus ihrem Buch “Reisen mit Grillparzer” lesen und hat dazu die Kapitel über Griechenland, Bratislava und Istanbul ausgesucht.

Heute war das auch ganz problemlos möglich. Ab April wird sich, wenn die neue Covid-Novelle durchgeht, etwas ändern, weil die Ruth dann ja um eine Genehmigung ansuchen muß, um das unkontrollierte Zusammenkommen der Bevöllkerung zu verhindern und sie lieber mit Test in einen Schanigarten zusammenbringen zu lassen, aber wenn die Veranstaltungen dann so, wie die heutige werden wird, wird es trotzdem kein Problem sein, denn heute hatte das Privatissimum nur drei Teilnehmer, die Ruth, die Frau Brunngraber, die Tochter von Rudolf Brunngraber, mit der sie befreundet ist und jetzt sogar im selben Haus wohnt und ich.

Also von da kein Problem und es war sehr schön an diesem sonnigen Vormittag durch die Stadt in den Volksgarten zu laufen.

“Wo bleibt der Alfred?“, werden da vielleicht meine Leser fragen.

“Ist er auch nicht mitgekommen?”

Nein, weil wir sonst ja schöne Fotos hätten. Er hat stattdessen ein neues gelbes Auto und ist mit diesem mit dem Karli nach Villach gefahren und so bin ich allein losmarschiert und hatte zuerst keine Ahnung,wo sich das Grillparzerdenkmal befindet.

Daß es im Volkssgarten ein solches gibt, hatte ich keine Ahnung. Die Figur des großen Dichter aber gut gekannt, denn die war, glaube ich, auf dem Cover meines Deutschbuchs in der Straßergasse und ich habe von oder über Grillparzer ja einiges gelesen.

Gesehen auch schon was, denn er war ja hauptsächlich Dramatiker und da gab es im meiner Schulzeit, als ich ein Theater der Jugend-Abo hatte wohl einige seiner Theaterstücke und ich kann mich auch an mein Erlebnis mit der Städitschen Büchereifiliale Elterleinplatz erinnern, wo ich als Hauptschülerin eingeschrieben war. Da wollte ich, glaube ich, einen Krimi lesen. Die strenge Bibliothekarin hat abgewinkt. Ich bin mit einer Grillparzer-Gesamtausgabe nach hause gekommen. Habe sie auch angelesen und dann zwei Wochen später wieder zurückgebracht. Habe ich mit der “Sappho” der “Medea” und dem “König Ottokar” damals nicht so viel anfangen können, obwohl ich von “Weh dem der lügt” sehr begeistert war. Da war es der Küchenjunge Leon, der mich sehr beeindruckte.

Da ich aber kaum ins Theater gehe, bin ich keine Grillparzer-Spezialistin. Er ist aber ein großer österreichischer Dichter. Deshalb hat er auch ein großes und trotzdem sehr verborgenes Denkmal im Volksgarten und die Ruth erklärte dazu, nämlich, daß Franz Grillparzer 1791 in Wien geboren wurde und 1872 dort verstarb. Dazwischen ist der Hofarchivdirektor, glaube ich, auch viel auf Reisen gegangen. Das hat die Ruth in ihrem Buch sehr schön beschrieben und ist ihm auch sehr genau nachgereist.

Im Denkemal sitzt er in der Mitte. Einen Lorbeerkranz gibt es, glaube ich, auch. Die Sitzbänke, die es an den Seiten gibt, sind aus Denkmalschutzgrünzen abgesperrt und auf der Seite, das Denkmal ist recht groß, gibt es sechs Szenenbilder aus seinen Werken. Auf der Linken Reliefs aus der “Ahnfrau”, dem “Traum ein Leben” und dem “König Ottokar” auf der anderen, dazwischen sitzt der Meister, ist die “Sappho”, die “Medea” und “Des Meeres und der Liebe Wellen” abgebildet und Franz Grillparzer ist mit dreiundfünzig Jahen, 1843 auf der Donau nach Griechenland gereist und dort wegen den türkischen- griechischen Spannnungen, die es damals gab, gleich in Quaratäne gekommen, was eine sehr aktuelle Parallele zu unserem Heute ist. Die Pest und die Cholera war, glaube ich, nicht daran schuld und diese Stelle hat die Ruth aus ihrem Buch gelesen.

Die Lesung war sehr kurz, weil die Ruth nicht sicher war, wie eine Lesung im Freien beim Publikum ankommt. Am Schluß hätte sie uns auch das Buch überreicht. Aber das habe ich schon gelesen, hätte es höchstens in den Bücherschrank legen könnte, wo ich mir vorher dachte, daß ich am Rückweg über die Westbahnstraße heimgehen und daher in der Stift- und in der Zieglergasse halt machen könnte. Kam aber nicht dazu, denn wir sind über den Burrgarten, ein Teil davon war wegen der gestrige Demo bedingt noch versperrt. Man konnte aber beim Heldenplatz hineingehen und beim Abraham a Santa Klara-Denkmal wieder hinaus. Da überlegten wir dann was mir machen könnten und ich habe geantwortet “Du könntest mich auf einen Kaffee einladen?”, weil man da auch aufs Klo gehen kann, was ja derzeit im öffentlichen Raum eher schwer möglich ist.So sind wir eine Weile vor einer Bäckerei gestanden, weil die Ruth da noch Kuchen kaufte und ich wundere mich ja immer, daß die Leute da geduldig eine viertel oder halbe Stunde stehen, um in das Geschäft zukommen.

und in der Stadt hat sich ja in der letzten Zeit viel geändert, was ich, weil ich ja sehr wenig aus dem Haus komme, hauptsächlich durch 0E24-TV mitgekommen, nämlich, daß man beim “Deml”, der berühmten Konditorei einen Kaiserschmarrn kaufen kann. Dieses Beispiel von dem ich schon vor ein paar Wochen hörte, scheint Schule gemacht zu haben. Denn neben der Bäckerei gibt es ein Restaurant, das auch einen solchen anbietet. Da kann man sich, glaube ich, auch einen Weißer Spritzer im Flascherl kaufen, weil offener Alkohol ja seit den sich die Leute im Dezember um Punsch anstellten, verboten ist. Seltsam, seltsam.

Aber jetzt werden ja vielleicht, wenn die Zahlen nicht zu stark steigen, vor Ostern, die Schanigarten öffnen, wo man gestestet vielleicht ein ein offenen Spritzer trinken kann und den im Flascherl kann man dann nur mehr alleine im Volksgarten trinken, weil tun das vier Personen braucht man eine Veraastaltungsgenehmigung, also seien wir gespannt wie es weiter geht.

Das nächste Mal ist jedenfalls Bratislava an der Reihe.Der akuchen war gut und als ich mich am Rückweg beim “Wortschatz” umschaute, erlebte ich eine Überraschun, nämlich Ann Tizia Leitichs, der 1976 verstorbenen Schriftstellerin, die sich, wie ich “Wikipedia” entnehme, sehr für die Frauenrechte einsetzte, Buch über die “Frauen um Grillparzer”.

Also kann ich mich, falls die nächsten Privatissimen von der Polizei verboten werden, in diesem einlesen und Franz Grillparzer merke ich an, kann ich mich erinnern, hat Zeit seines Lebens auch unter der Zensur gelitten, lebte er ja in der Metternichtzeit und hat da Theaterstücke geschrieben oder sie im Ladel seines Hofkammerarchivs liegenlassen und dieses ist ja jetzt das Literaturmuseum, wo man Grillparzers Amtzimmer bewundern kann und das liegt ziemlich genau Ruths neuer Wohnung gegenüber.

Alle Guten waren tot

Jetzt kommt wieder ein Debut, im November erschienen, das dann vielleicht für 2019 auf der Blogger Debutpreis-Liste stehen könnte, nämlich der erste Roman des 1987 geborenen und in Griechenland und in Franken aufgewachsenen Gerasimos Bekas, der auch einen deutsch-griechischen Helden für sein Buch gewählt hat.

Aris wurde in Griechenland geboren, von deutschen Eltern Helmut und Gitte adoptiert und jobbt jetzt in einem Krankenhaus oder Seniorenheim als Altenhelfer.

Dort wird er einer alten griechischen Dame, nämlich Frau Xenaki zugeteilt, die ihm mit einem delikaten Auftrag nach Griechenland schickt.

So weit so gut und sehr interessant, erinnert vielleicht ein bißchen an Hilmar Klute, obwohl jener Aris nicht schreibt, dafür hat er einen sehr rotzigen Ton und tut vielleicht auch recht seltsame Sachen und der Einstieg in das Buch war etwas schwierig, denn da liest man zuerst den Klappentext und bekommt dann im ersten Kapitel etwas ganz anderes, nämlich etwas von “Penetelinischen Marmor” vorgesetzt.

Es gibt auch immer wieder Rückblendungen, die im Jahr 1943  beginnen und bis, glaube ich, 1995 gehen, da sind wir in Griechenland und erfahren, die Geschichte des griechischen Mönchs Stylianos, während Aris  in Würzburg lebt, von seiner Arbeit auf den Pflegestationen, wo die Patienten fixiert und zugedröhnt werden, offensichtlich überfordert ist, so daß er öfter abhaut, um sich ein Bierchen zu vergönnen.

Einmal bestellt er drei zum Preis von fünf, ist davon dann betrunken und schlägt in weiterer Folge einen Polizisten zusammen, so daß er über Frau Xenakis Auftrag nach Griechenland zu fliegen um ihrer Enkelin Aphrodite einen Koffer zu überbringen erleichtert annimmt.

Das führt zu einigen skurrilen Szenen, was auch Gerasimos Bekas Spezialität zu sein scheint.

So geht auf den angegebenen Platz zu dem Kioskbesitzer, der den Schlüßel zu Frau Xenaiks Wohnung hat. Der läßt sich aber verleugnen und von einem jüngernen Taxler herumfahren und es dauert einige Zeit, bis er die Enkelin trifft. Die führt ihn auch ein bißchen an der Nase herum, läßt ihn mit ihren an Läusen leidenden Kind allein und das führt ihn dann ans Meer, obwohl die Mutter nur ein paar Häuser weiter ist, bis sich alles aufklärt und zu einem Happy end führt.

Ein spannendes leichter und locker und etwas bizzar oder skurril dahingeschriebenes Buch würde ich sagen. Ein spannendes Thema und das, was die heutige Jugend mit und ohne Migrationshintergrund in dem Deutschland von heute wohl erlebt und damit zurechtzukommen versucht.

So bin ich wieder gespannt, ob und was ich von dem jungen Autor noch hören oder lesen werde und wünsche ihm alles Gute.

Kinder der Medusa

Nach dem Ausflug in die Normandie mit nostalgischen Österreich-Bezug geht es jetzt mit einem Krimi aus dem Bücherschrank auf das griechische Meer.

Krimi oder griechische Tragödie, da sind sich Buchbeschreibung und “Amazon” nicht sicher und ich dachte nahezu bis Ende des ersten Teils “Hey, da passiert doch nichts und das könnte ich sicher auch, wenn ich Krimis schreiben könnte!”

Und wirklich, die “Morde”, die hier passieren, lösen sich eher als Zufall auf und die 1954 in  Wels geborenen Edith Keifl, mit der ich gleichzeitig an der Uni Wien Psychologie studierte, ist ja auch Psychoanalytikerin.

Das Sommerbuch “Die Kinder der Mdedusa”, habe ich irgendwann im Schrank gefunden und auf meine Leseliste gesetzt, gehört habe ich wahrscheinlich schon 2005, als das Buch erschienen ist, im damaligen Österreich Cafe, das sich noch an einer anderen Stelle befand, in Leipizig daraus.

Der Titel hat sich mir eingeprägt, so daß ich begierig nach dem Buch im Schrank gegriffen habe und von Edith Kneifl habe ich schon einges gelesen und war auf einigen Lesungen.

“Ende der Vorstellung” hat mir, glaube ich, nicht so gefallen, dann hat mir “Haymon” einige ihrer Bücher geschickt und eines mit “Margareten-Bezug”, das wie Kritiker meinen, mehr eine Werbeschrift ist, gibt es auch.

Und mir haben die “Kinder der Medusa”, wie schon geschrieben, erst nach der Hälfte gefallen, beziehungsweise habe ich erst dann angefangen, das Buch für einen Krimi zu halten.

Die Psychoanalytikerin Joe Bellini, Wienerin mit ausländischen Namen und Vaterkomplex, die wahrscheinlich im Vorkrimi in einem Mordfall verwickelt war, in dem eine Freundin ums Leben kam, was sie traumatisierte, geht mit einigen griechischen und anderen Freunden auf einen Segelturn nach Griechenland und der erweist sich als Horrortrip, nämlich alte Wunden und Verletzungen der beteiligten Personen brechen auf.

Da ist Regina, eine ehemalige Schauspielerin, gerade vierzig, mit Christos, dem griechischen Gynäkologin, der sie ständig betrügt, verheiratet, der Skipper heißt Evangelos und ist Joe Bellinis Exfreund, eine Malerin namens Lisa mit halbwüchsiger Tochter gibt es auch, einen griechischen Burschen und Aphrodite, die am Schiff die Putzfrau spielt und Christos Schwester ist.

Als Erstes verschwindet der Junge Akis von Bord, Kathi soll ihn ins Wasser gestoßen und nicht gerettet haben, was sie in einen Schock versetzt.

Die Hafenpolizei ist unfähig die Leiche zu finden, so macht sich die Medusa selbst zur Suche auf, gerät auf eine merkwürdige Insel mit lauter verrückten und feindseligen Bewohnern, die sie ausrauben und dann verschwindet Christos im Wasser.

Evangelis wird in seiner Kabine tot aufgefunden, er  hat sich selbst mit Alkohol und Medikamenten hinüberbegeben.

Ein  aus Literaturzitaten zusammengestoppelter Abschiedsbrief scheint das zu beweisen und die Gedichte von Jannis Ritsos an die Joe sich klammert, spielen in dem Buch auch eine Rolle und es gelingt ihr endlich  Jan Serner, einen Wiener Kriminalisten, den sie von ihren früheren Fällen kennt, herzuholen, der die Sache gemeinsam mit einem griechischen Spurensicherer, der lange in Wien gearbeitet hat und der Athener Polizei  aufklärt.

Am Schluß kommt noch Joes Vater, um seine Tochter heimzuholen,  alles scheint sich aufzuklären und der Alptraum der eigentlich ein griechischer Traumurlaub sein sollte, ist vorbei.

Die politische Situation von  vor 2005 wird erläutert und der Tourismus mit seinen Klischees und es ist wahrscheinlich auch interessant, das zwölf Jahre alte Buch heute bei einem Griechenlandurlaub zu lesen und mit der heutigen Situation zu vergleichen.