Sechster Nanotag

Wie geht es mit dem “Nano”?, werden meine Leser vielleicht fragen und die Antwort lautet gut mit Fragezeichen.

Denn ich habeja schon geschrieben, daß ich wieder mal gehörig geschmummelt habe und also mit über fünfzehntausend Worten am Montag eingesgtiegen bin, die ich überwiegend in der Vorwoche geschrieben habe. Inzwischen sind es vierundzwanzigtausendsiebenhundert, also fast die Hälfte, wenn ich so weitermache, wäre ich am elften fertig, steht auf meiner Statistikseite.

bin ich natürlich nicht, da ich derzeit täglich zwischen neunhundert und etwa dreitausend Worte geschrieben habe. Gut ich habe mehr Zeit, weil heute Abend kein Geburtstagsfest und nächste Woche keine “Buch Wien” und bei den Onlineveranstaltungen weiß man auch nicht so genau, ob die jetzt stattfinden oder vielleicht verschoben beziehungsweise abgesagt worden.

Daß ich weit voraus war und in der zweiten Woche also meistens nach der “Buch Wien” manchmal schon früher fertig war, ist mir auch schon passiert, meistens fehlten mir dann noch einige tausend Worte und die mußte ich dann anstückeln was immer gelungen ist und die fertigen sieben Bücher, die es inzwischen gibt, liegen alle darunter, manchmal sind auch Schreibberichte darin, die über den Nanorimo erzählen.

Was diesmal anders ist, ist ich habe das Ganze bisher noch nicht durchkorrigiert, um weiterschreiben zu können, das heißt, bis jetzt sind noch keine Worte weggefallen. Das heißt, wenn ich so weitermache täglich meine tausend bis zweitausend Worte schreibe und das bis zum Dreißigsten schaffe, dann habe ich mehr als die fünzigtausend also einen umfangreicheren Roman, was ich ja eigentlich immer will.

Bisher könnte es auch so aussehen, aber aus Erfahrung weiß ich, daß das schon öfter so war, ich bin mitten drin, habe keine Ahnung, wie es weitergeht und dann weiß ich plötzlich noch zwei drei Szenen und ich bin fertig.

Ich habe in meinem Notizbuch einige Szenen aufnotiert und hantle mich diesmal, wie ich das etwas auch bei der “Radiosonate”,die auch länger ist, so machte, an der Jahreszeit voran, ich habe mit dem 1.1.2020 angefangen bin jetzt beim siebenten September, dem Schulanfang. Die Zahlen steigen, verschärfte Maßnahmen müßen her heißt es überall, die Schule beginnt und in die ist der kleine Max, der in Mathildes Haus wohnt, gekommen. Trifft sie am ersten Schultag und erzählt ihr stolz “Ich bin Maskenpolizist geworden, setzt doch deinen Mundschutz!”, auf, das habe ich von einem Demoteilnehmer geklaut, der so was erzählte. Das gebe ich zu und wenn ich mich so weiterhantle kommt die Wien-Wahl, die Verschärfungen, die drohenden Lockdown-Gerüchte “Am 23. Oktober ist es soweit!”, sagte FPÖ-Obmann Hofer, der inzwischen real positiv getestet wurde und leichte Symtpome, wie Schnupfen und Atemnot hat.

“Das ist ein ganzer Entenstall!”, sagte der Geundheitsminister. Am zweiten November war es dann soweit, dann kam der Terroranschlag und da sollte man auch am Tag und nicht nur nach zwanzig Uhr zu Hause bleiben, um den Polizeieisatz, da marschieren sie mit Maschinenpistolen und alle sind sehr aufgeregt, nicht zu behindern.

Das gäbe für den dystopischen Roman, den ich ja schreiben will, etwas her, die Verschwörungstheorien nehmen. Alles ist geplant, von Bill Gates, den Marsmenschen oder wem auch immer und man hätte ein herrliches Szenario und so was schwebt mir auch vor.

Das Problem dabei ist aber Erstens, daß ich noch nicht weiß, wie es weitergeht und Zweitens, daß ich mich ja trotz allem “Ab acht dürfen Sie nicht hinaus und wenn Sie ohne Maske in die U-, Bahn steigen, werden Sie fixiert oder zusammengeschlagen!”, ja in der Realität befinde

“Wissen wir alles schon!”, werden da die Leser sagen. Wo ist da die Utopie, um das zu vermeiden, habe ich ja an die spanische Grippe gedacht und da schon ein paar Szenen, ich glaube, eigentlich nur eine geschrieben, wo die Aloiisa mit der kleinen Hilde mit Mundschutz auf den Friedhof fährt. Da bin ich noch zu schlampig und zu oberflächig und müßte das wahrscheinlich besser konzipieren, um da in eine Logik und einen Spannungstrang hinein zu kommen.

Momentan schreibe ich eher schnell und hastig, um mein Tagessoll zu erreichen dahin und orientiere mich wieder, wie bei beim “Notizbuch” an den alltäglichen Geschehen, die Demos und, daß die Leute da nicht demonstrieren und die, die es tun, einen schlechten Ruf haben, müßte ich wohl auch noch erklären. Im Moment schreibe ich Szene um Szene.

Die Mathilde mag keine Maske, hat ihr Enkelkind noch nicht gesehen, darf jetzt nicht mehr ohne in den Supermarkt. Die Rosa bekommt also wieder den Zehner, die hat beim “Picus” ein unbezahltes Praktikum gemacht und bewirbt sich jetzt vermittelt vom Benedikt als Contakttracerin, denn das muß ja schneller gehen, hören wir ja immer. Sie hat sich mit dem Kanzleramtmitarbeiter angefreundet, daß der einmal positiv getestet wird, habe ich auch geplant. Die Mar-Szenen müßen auch noch ausgearbeitet werden, um nicht in die Patrouille zu geraten. Die hatte ich ja schon bei “Paul und Paula”, wie es also weitergeht?

Momentan bin ich real beim zweiten Lockdown und dem Terroranschlag, bis dahin könnte ich also schreiben. Danach müßte ich erfinde und da habe ich ja schon, das Ende 2020 oder 21 und den Umzug in das Nichtgeimpften- Ghetto ganz am Anfang geplant, um das so enden zu lassen, müßte ich wahrscheinlich noch einiges umkonzipieren. Müßte wahrscheinlich mehr von der Wirklichkeit weg. Will oder kann ich das überhaupt? Fragen über Fragen.

Im Moment, denke ich schreibe ich am besten so schnell so lange mir etwas einfällt voran,

Jede Szene korrigiere ich einmal. Das Ganze, um weiterzukommen, habe ich bisher nicht gebraucht und lasse die Worte anwachsen, wenn es geht. Das würde ich gern bis zum Dreißigsten tun. Dann wäre ja auch der Lockdown vorbei. Dann könnte ich mir das Ganze vornehmen, umschreiben, neu anfangen und so weiter und so fort.

Das würde ich ja gern und ist mir bisher noch nicht gelungen. Mal sehen, wie es diesmal geht? Spannend ist das Ganze allemal und ich betrachte mich ja als keine Schreibanfängerin, schließlich schreibe ich ja seit den Neunzehnsiebzigerjahren, habe schon fast fünfzig selbstgemachte Bücher oder sogar darüber. Das ist mein “achter Nanowrimo” und die Idee mit dem dystopischen Roman ist ja, glaube ich, sehr interessant.

Mal sehen, ob und wie es mir gelingt? Obwohl ich manchmal daran zweifle, daß das wirklich so geht, denn wir leben ja im dystopischen Raum und wo es wirklich hingeht und warum es und ob er unverhältnismäßig ist, das haben die, die drinnen stecken bis jetzt ja nicht durchschaut und daher auch keinen Überblick.

Abgesagt, abgesagt!

Wir gehen jetzt ja harten Zeiten entgegen, bevor das Licht im Tunnel wieder sichtbar werden soll.

“Alles was Spaß macht, ist gefährlich!”, hat Bundeskanzler Kurz letzte Woche gesagt, als die Zahlen bei fünfzehntausend Testungen täglich bei achthundert lagen. Die Hälfte der positiv Getesteten davon in Wien und die Ampel auf orange geschaltet werden sollte.

Zuerst ohne weitere Konsequenzen, dann hieß es nur mehr private Treffen mit zehn Personen bei Hochzeiten beispielsweise und bei bei Weihnachtsfeiern, Gastronomie nur im Sitzen und Maske auch beim Betreten des Restaurants und Maske auf auch auf Märkten, denn die Reisewarnungen kamen, die Schweiz und Deutschland hat eine Wien- Warnung ausgesprochen und als dann noch einige andere Länder folgten und die Reisewarnung auch auf Tirol ausgedehnt wurde, wurde es knapp mit dem Wintertourismus, also Sperrstunde um zehn in Tirol, Salzburg und Vorarlberg das orange Wien soll laut dem roten Bürgermeister vorerst bei ein Uhr früh bleiben, dafür muß man ab Montag seinen Namen angeben, wenn man in einem Lokal etwas essen oder trinken will, der Opernball wurde abgesagt und und und…

Für mein Geburtstagsfest kann ich mir noch überlegen, ob ich da fünfzehn Leute einladen und die Ruth und die Doris Kloimstein zum Lesen und darauf bauen, daß die die Zahl stimmt, wenn nur die Hälfte kommen.

Polzei darf in Privatwohnungen ohnehin keine hinein, so daß ich den elften dann nicht im Uhrkasten oder untern Bett verstecken müßte und den Veranstaltungsstop habe ich ja schon im April vorausgesehen, befürchtet oder angenommen, daß das wohl mein Abschied vom Lteraturbetrieb ist, obwohl das “Fräulein No” ja vor kurzem erschienen ist und das “Frühlingserwachen” bald folgen kann.

Aber in diesem Jahr noch keine Lesung. Die “Poet-Night” ist, glaube ich, im November da habe ich mich angemeldet, aber wenn man da im “Siitl”, wo das heuer stattfinden wird, sich registrieren und Maske tragen muß?

Der “Ohrenschmaus” wurde verschoben, was vielleicht verständlich ist, weil die Einreichenden oft der Risikogruppe angehören und da gibt es noch die liebe Doris Kloimstein, die mir nicht nur im sommer sehr schöne Maskengedichte geschickt hat, die mich dazu veranlaßten im “Notizbuch” selbst zu reimen und die ich ja vor Jahren bei einer Regionalversammlung der IG Autoren in St. Pölten getroffen habe, weil das ja die Zeit war, wo ich mit der kleinen Anna von Wien nach St. Pölten pendelte und umgekehrt, ich habe sie dann im Sommer öfter im Cafe Schubert oder auch anderswo getroffen.

In letzter Zeit immer am Samstag am Markt wenn wir in St. Pölten sind und sie hat mich zu einer literarischen Veranstaltung oder zu einen Skriptorium eingeladen “Bibel heute in Literatur & Malerei”, denn da sollen, die Doris hat bei der katholischen Kirche gearbeitet, im Rahmen der Bibelwoche im Stift Seitenstetten sich sieben Autoren mit sieben bildenen Künstlern treffen und von Dienstag bis Freitag zu dem Thema “Noahs Fest” einen Text schreiben oder ein Bild malen, etcetera.

Eine Art Schreibwerkstatt und obwohl ich ja nicht katholisch bin, habe ich da keine Berührungsängste und denke, ich kann zu jedem Thema schreiben und ein paar Tage in einem Kloster zu verbringen, ist sicher fein, im Stift Göttweig war ich auch immer ein paar Tage, da kann ich mich mit Kollegen austauschen, einen Text schreiben, den Josef Haslinger lesen und vielleicht in meinen Text verarbeiten, wie das zur Arche Noah und der Rettung der Menschheit passt, ist da wahrscheinlich nicht so klar, aber Doris Kloimstein hat das Thema wahrscheinlich so ausgewählt, daß es zu Corona passt, also auch kein Problem. Aber dann kam die Verschärfung der Maskenpflicht oder überhaupt schon früher, die Frage, ob das Skriptorium im Rahmen des Lockdown überhaupt stattfinden kann.

“Findet statt!”, hat die Doris mir versichert, wenn ich sie am Markt getroffen habe und da fragte, wie das mit der Maskenpflicht wäre?

Auf dem Programm, es gibt da ja im Rahmen der Bibelwoche ein sehr umfangreiches in den niederösterreichischen Kirchen und Klöster, stand etwas von den Corona-Sicherheitsmaßnahmen, die ein Veranstalter ja auch bekanntgeben muß, aber das Skriptorium ist eine intime Veranstaltung, vierzehn Teilnehmer, viel Platz, kein Problem.

Mein Unbehagen wuchs in den letzten Tagen, wo eine Reisewarnung und eine Horrormeldung nach der anderen kam, aber trotzdem an, denn ich habe ja kein Auto und kein Handy, der Alfred bringt mich hin und holt mich ab. Was mache ich zwischendurch?

“Maske auf den den Gängen und in den Weg in den Speisesaal!”, kam heute die Nachricht und ich bin eine sture Person, die auch Doris Kloimstein freundliches Angebot, daß ich ja in meinem Zimmer essen oder so vielleicht heimlich durch die Gänge huschen könnte, wenn es niemand sieht, ausschlug.

Darüber kann man einen Text schreiben und ich plane ja schon einen dritten, wenn ich mit dem “Notizbuch” fertig bin, vielleicht für den “Nanowrimo” und über “Noahs Fest” kann ich auch so schreiben und den Text dann ins “Literaturgeflüster” stellen.

Die Klostertage und den Kontakt zu den mir Größtenteil unbekannten dreizehn anderen Kollegen, fehlen aber und das wäre sicher interessant gewesen, eine Art Schreibwerkstatt, ja richtig, die Doris war auch noch eine eifrige Teilnehmerin unser Schreibgruppe und ich schwärme ja immer davon im Sommer auf einen Stadtschreiberposten zu gehen, das wäre ein bißchen so was gewesen.

Also wieder ein Corona-Opfer, weil ich ja nie wirklich einen Schreibaufenthalt gehabt habe oder halt stimmt ja nicht, 1987 haben mich die Leute vom “Max von der Grün-Preis” nach Linz zu einer solchen eingeladen und 2005, die Erika Kronabitter zu der Silvrettahöhe und selber veranstalte ich mir ja auch immer monologe Schreibaufenthalte und dazu kann ich ja die nächste Woche nützen, das “Frühlingswerwachen” durchlesen, damit es bald an die Druckerei gehen kann.

Dazu brauchen wir noch ein Bild, wir hätten zwar eines mit der Anna und der kleine Lia voll maskiert, aber wenn man Kinder nicht auf Covern mißbrauchen soll, habe ich mir jetzt das Hauben-Schal Duo das mir der Alfred einmal am Markt kaufte, aufgesetzt, also eine maskierte Eva, nur fürs Cover, weil ich ja zum Glück wie ich immer schreibe, mir ein maskenloses Leben bis jetzt leisten konnte, weil der Alfred gerne einkauft, ich eine leidenschaftliche Stadtflaneurin bin, da kann ich mich und zum Glück auch kein Kind der Schule oder eine Mutter in einem Pflegeheim habe, die ich besuchen müßte.

Also fad wird mir nicht werden, wenn ich ab Dienstag keine Stunden habe, kann ich mich mit dem Lesen, dem Korrigieren, dem Noahn-Text und vielleicht einigen digitalen Veranstaltunge widmen und dann richtig, was habe ich denn letzten Samstag geschrieben? Am ersten Oktober gibt es eine Demonstration, da kann ich dann hingehen und meinen Unmut bezüglich des neuen Covid-Gesetzes äußern und ein Begräbnis gäbe es am nächsten Freitag auch, denn da ist überraschend der liebe Herbert, derMann der Ingrid von Alfreds Wandergruppe gestorben mit dem ich noch im August beisammen war und mich gut mit ihm unterhalten habe.

Abschließend ist zu sagen, daß ich die Absagen, wo ich ja ohnehin kaum im Literaturbetrieb bin, natürlich sehr schade finde, habe ich ja immer Angst, daß mir jemand etwas Versprochenes absagt, was mir ja auch schon mit der Szene Margaretne so passierte, wo schon die Programme gedruckt waren, weil ich nach dem Honorar fragte und in St. Pölten hätte ich ja einmal mit Manfred Wieninger lesen sollen. Der hat dann wegen seiner Plagiatsgeschichte abgesagt und bei Lesungen die zwar stattfanden, aber keine Leute hinkamen, bin ich auch schon gewesen.

Einmal habe ich auch absagen müßen, als mich Roman Gutsch einer Veranstaltung am Siebenbrunnenplaz eingeladen hat, da war aber Wandergruppe und dann hat es dort noch geregnet, so daß wir früher heim gefahren sind. Damals habe ich mich sehr geärgert, jetzt ist es mir eigentlich egal.