Buchpreisverleihung per Radio

Heute wird also wieder im Casino Schwarzenberg der österreichische Buchpreis verliehen und seit 2016 war ich dabei, weil mir Charlotte Sucher vom Bundesministerium freundlicherweise eine Einladung dazu schickte, denn die Buchpreisverleihung war eher eine interne Angelegenheit wo sich die Autoren, Verleger und andere wichtige Personen trafen und man anschließend im Radio am nächsten Morgen vielleicht eine kurze Mitteilung hören konnte, wer den Preis gewonnen hat, falsch natürlich die Preisträger traten und treten dann immer auf der “Buch Wien” auf , aber mein Eindruck ist, daß sich der österreichische Buchpreis den es seit 2016 in Anlehnung an den deutschen ,gibt kaum in der Öffentlichkeit abspielt.

Falsch die “Buchinsel” in der Margaretenstraße stellt immer die Bücher in ihrer Auslage aus und es gibt auch so ein kleines Buchpreisbüchlein, das man im Gegensatz zu dem deutschen in Österreich auch bekommt mit den Proben der zehn nominierten Bücher und den drei Debuts und ich lese ja seit ich mich 2015 entschloßen habe den deutschen Buchpreis mitzulesen auch beim österreichischen mit, bin da heuer gerade bei Buch sechs der Longlist und den zweiten der Debutlist, angekommen und im Vorjahr, wo ich das auch getan habe, wurde der Preis ja lockdown bedingt nur irgendwo bekanntgegeben.

Heuer kann man, seit heute nur mit 2G wieder teilnehmen, ich habe mich, da ich das ja nicht haben,, diesmal gar nicht um eine Einladung bemüht und hätte wahrscheinlich auch, wenn ich mich impfen oder testen hätte lassen, keine bekommen, weil die Plätze wahrscheinlich liimitiert waren, aber oh <überraschung habe ich vor einigen Tagen herausbekommen, die Verleihung wird in Ö1 übertragen und das finde ich schön, daß man als kulturlinteressierter Ö1 hörer etwas von dem Buchpreis mitbekommen kann.

Also habe ich mir heuer nicht mein rotes oder schwarzes Kleid angezogen, wie ich das früher tat und bin zum Schwarzenbergplatz gestöckelt, sondern, die vier Bücer die ich noch auf meinen Regalen liegen habe, ins Schlafzimmer getragen, um in die Buchpreisverleihung einzutauchen, die wieder von Philipp Hauss und Dorothea Hartinger moderiert wurden.

Ich kann mich erinnert, daß die einmal in “Torquato Tasso-Kostümen” vom Burgtheater kommend aufgetreten haben und das letzte Mal also 2019 wurden auch “Ohrenkuß-Autoren” vorgestellt.

Diesmal ging es um die Zeit und es wurde auch Xaver Bayer , dem Preistrger vom Vorjahr nochmals gratuliert und darauf verwiesen, daß die nominierten Autoren jetzt wohl die Sekunden zählen würden.

Dann wurde die Jury Tilman Eder, Walter Grond, Manuela Reichert, Daniela Strigl und Peter Zimmermann vorgestellt und danach kamen Renate Anderl von der AK, Benedikt Föger vom Hauptverband und Staatssekretärin Andrea Mayer auf die Bühne und mußten ihre Beziehung zur Zeit bekanntgeben, die Jurymitglieder haben vorher erklärten,wann sie Zeit zum Lesen hätten.

Danach wurden die drei Debutpreisbücher vorgestellt, jeweils eine Probe daraus verlesen und dann wieder Überraschung, ich hätte da ja eigentlich an Anna Felnhofer oder Clemens Bruno Gatzmaga gedacht, aber wieder einmal total verschätzt, denn Anna Abinus wurde mit “Revolver Christi” mit dem ich eigentlich nicht so viel anfangen konne, dafür ausgewählt.

Musik gab es auch immer wieder dazwischen zu hören, bevor es zur Vorstellung der Shortlist kam.

Da habe ich ja vor kurzem bei Daniela Chanas Erzälungen, die Überraschung erlebt, das als das beste von den drei bisher gelesenen Shortlistbüchern zu halten,hätte aber sonst eher auf den Schmalz oder die Olga Flor geschätzt, aber da ich mich ja immer verschätze, wer mag ihn bekommen? Das Buch das mir wieder nicht so gut gefallen hat!

Ja natürlich, da scheine ich Meisterin zu sein! Also gratuliere ich Raphaela Edelbauer, die ja schon zum zweiten Mal auf der Shortlist steht, zum Öst 2021 herzlich.

“Das flüßige Land” hat mir ja viel besseer gefallen aber Raphaela Edelbauer schreibt schon wieder an etwas Neues, wie sie Philipp Hauss erklärte, der von ihr wissen wollte, wieviel Zeit sie sich zwischen den Büchern nehmen würde und dankte ihrer Auterin herzlich, ohne die sie, wie sie meinte, den Preis nicht gewonnen hätte.

Dann gabs nochmals Musik vom “David Helbock`s Random Control-Trio” und ein Gruppenfoto, offenbar Pandemie bedingtt kein Bufett, aber das wird nachgeholt, versicherten die Moderatoren und Ö1 hat dann erwähnt, daß man die beiden Sieger am Donnerstag auf der “Buch-Wien” hören kann, aber ich habe die Bücher ja schon gelesen und freue mich, wenn mans wissen will, auf das “Lieblingstier” und die anderen noch ungelesenen Bücher.

Revolver Christi

Obwohl noch fünf deutsche Bücherpreisbücher auf mich warten mache ich einen Schwenk auf die österreichische Lste und widme mich da den Debuts ,nämlich Anna Albinus achtundsiebz Seiten starke Novelle “Revolver Christ”, weil sich das Print leicht in der Badewanne lesen ließ und es am 20. a die Debutpreis-Lesung in der AK-Bibliothek gab, wo die drei Bücher vorgestellt wurde und die 1986 in Mainz geborene und in Wien lebende Theolgin war mir bisher unbekannt. Ich habe auch von ihrem Büchlein noch nie etwas gehört.

I der “edition foto TAPETA” ist es erschienen und fällt erstens durch ihren bedächtigen altmodischen Stil auf und zweitens durch die Idee die Kirchengeschichte in eine Art mystischen Krimi zu verwandeln, auf.

Sonst bin ich als Atheistin eher ratlos geblieben und habe die meisten theologischen Zusammenhänge und Anspielungen wahrscheinlich nicht verstanden. Es geht aber um Gewalt und wahrscheinlich auch darum aufzuzeigen, daß die nicht nur im Islam zu finden ist, sondern auch die Kreuzzüge, der dreißigjährige Krieg, etcetera, gewalttätig waren und um einen angeblichen Revolver Christi, eine Reliquie, die in einer Kathedrale ausgestellt ist, wohin es regelmäßige Wallfahrten gibt.

Das ist einmal ein Elektriker erschoßen worden und nun passiert es wieder. Eine Johanna Wächter erscheint mit einem zweiten Revolver in der Kathedrale, wird festgenommen, der Kulturverein routiert, weiß nicht, was er mit der Wallfahrt anstellen soll? Ein Kommissar soll aufklären, gerät aber selbst in die Geschichte hinein, hat er doch eine Frau, die ihre Mutter früh verloren hat und eine Tochter, sowie ein Haus auf Kreta, das auch eine Rolle spielt.

Johanna Wächter, eine Rechtsanwaltangestellte wird entlassen und taucht mit Briefen, die ihr Großvater seinem Schwiegervater geschrieben hat, bei ihm auf. Sie trägt einen langen weiten Mantel und in diesem geht sie auch der Tochter Mara nach. Dann wird sie tot aufgefunden. Der Kommissar deponiert die Briefe beim Pfarrer, seine Frau erkrankt, er gerät in Erschöpfungszustände und die Tochter übernachtet heimlich im Haus des verstorbenen Großvaters, geheimnisvolle Fotos gibt es auch. Dann fährt die Familie nach Kreta, wo es ebenfalls eine Schießerei gibt und der Kommissar von einem alten Mann, weil er deutsch spricht, beschimpft wird.

Geheimnisvoll und dennoch erstaunlich wenig spannend geladen. Zumindest gibt es keine richtige Krimihandlung und auch keine wirkliche Aufklärung. Stattdessen geht der Versuch einer Theologin, die Kirchengeschichte, in einen Krimi zu verpackend fast anachronistisch langsam vor sich.

“Anna Albinus nimmt in ihrem klassischen, eleganten Erzählton unmerklich Anlauf, als wäre nichts, und unversehens findet man sich in einer anderen Welt. Christus? Es gibt Tote und einen Kommissar, und doch hat die Novelle wenig von einer Crime Story. Sie streift wie selbstverständlich allerlei ernsten Stoff: das Spektakel der Kirchen, die Inszenierung des Musealen; das Existentielle im Glauben mancher, die glauben wollen, die Zereißprobe zwischen Gewalt und Glauben. Oder vielleicht ist das alles doch nicht so ernst gemeint”, steht am Kappentext und hilft auch nicht wirklich weiter.

Interessant, daß das dünne Büchlein auf die öst Debutpreislistet gekommen it und ich bin jetzt auf die Preisverleihung, beziehungsweise auf die beiden anderen Debuts, von denen ich ebenfalls noch nicht sehr viel gehört habe, gespannt.