9. Wiener Katzenfasching

Deborah und Janina Schedy

Deborah und Janina Schedy

Erwin Weilguny

Erwin Weilguny

Susanne Schneider hat, glaube ich, gemeinsam mit Rolf Schwendter, weil ja beide Katzenfans 2009 den ersten Wiener Katzenfasching ausgerufen, wo sich die Katzenliebhaber des ersten Wiener Lesetheaters ins Gartenstüberl des Weinhaus Sittls setzten, Rolf Schwndter, als Kater Rolf mit seinem Hofstaat, alle als Katzen verkleidet vorne am langen Tisch und dann wurde von ständigen “Miaus” begleitet, einen ganzen Abend lang, Kätzlisches von sich gegeben.

Irgendwann und irgendwie habe ich ja meine Kätzin Murana, die Abwandlung vom Kater Murr, die ich glaube ich schon lange schreiben wollte, im Herbst 2009, da gab es auch die Studentenrevolte auf der Uni, geschrieben und so hat mich Susanne Schneider zum zweiten Wiener Katzenfasching eingeladen.

Ich bin ja überhaupt kein Katzenfan, so kann ich die besondere Katzenliebe von Menschen, die sich wie Katzen schminken, miauen und murren und dann bevorzugt Texte lesen, die zeigen, wie sich die Katzen zu Tyrannen  der Menschen machen, nicht besonders nachvollziehen und habe da auch manchmal den Kopf geschüttelt.

Erwin Leder

Erwin Leder

Erik Hardenberg

Erik Hardenberg

Aber 2013 ist Rolf Schwendter gestorben und als mich Susanne Schwendter 2014 wieder zum Katzenfasching einlud, habe ich einen Text geschrieben, der sich auf Rolf Schwendters Katzenliebe bezog und sozusagen noch einen Nachruf auf ihn gemacht, einen solchen Text habe ich ja schon für das Volksstimmefest 2013 geschrieben und ihn auch bei der damaligen Poet Night gelesen.

Danach habe ich weder beim Katzenfasching gelesen noch bin ich dorthin ins Gasthaus Sittl gegangen, dienn ich bin ja  keine besondere Katzenfreundin, aber als ich unlängst im Literaturhaus war, habe ich auch Susanne Schneider dort getroffen, die die Einladungen dafür verteilte und weil wir dieses Wochenende wegen Ruth Aspöcks Geburtstagsfest in Wien geblieben sind, hat es sich eigentlich angeboten den neunten Wiener Katzenfasching zu feiern, der diesmal, glaube ich, auch nicht so lang war und auch nicht sovoll.

Manfred Loydolt, der als Prinz Manfred mit Christa Kern, glaube ich, auch immer am “Katzenhonoratorentisch” thronte fehlte, da gab es diesmal nur ein kleines Tischchen von Susanne Schneider und Susanna C Aschner-Schwarz mit Katzenohren besetzt, die den Abend moderierten und im Publikum gab es, wie es so schön heißt, die üblichen Verdächtigen oder alte Bekannte.

So haben Renate Woltron und Manuel Girisch mit Zitaten berühmter Männer über Katzen und Erich Kästners Erlebnisse mit einer Katze, die dem Dichter beim Dichten dreinredete, begonnen und dann machte Felizitas Girisch, die, glaube ich, die Märchen für das Marketing untersucht hat, mit einem Märchen weiter, wo eine alte Katze eine junge belehrt, daß man keine Vögel fangen soll.

20170211-230106

20170211-230148

Das wäre, glaube ich, wurde ich einmal belehrt, ein Eingriff in die Natur und wird wahrscheinlich auch nicht ganz klappen, im Märchen ist aber alles möglich und dann traten auch gleich Heidi Hagl, Gabriella Schmoll und, ich glaube, Rosemarie Wolfik auf und lasen einen Text von Eva Rossmann “Gismos Nacht”, wo der Kater Gismo, der mit seiner Mira aufs Land gezogen ist, eine alte Katze vorm Erschossenwerden rettet.

Das habe ich sehr interessant gefunden, bin ich ja eine eifrige Eva Rossmann Leserin und Christa Kern ist diesmal zwar nicht als Prinzessin am Podium gesessen, hatte aber auch eine Katzenmaske und las als letzte vor der ersten Pause drei Texte.

Andrea Pauli hat auch noch einen Text von Elke Heidenreich, einen Brief an ihre Katze Klara, die sie nach ihrer Mutter nannte und über die sie sich, weil dieser sehr ähnlich, beschwerte, am Ende aber doch vermisste.

Hansjörg Liebscher

Hansjörg Liebscher

Susanne Schneider

Susanne Schneider

Dann folgte der zweite Teil und da gab es einige musikalische Einlagen und Erwin Weilguny sang ein Lied von einer “Gürtelkatze”, das wahrscheinlich nicht wirklich was mit Katzen zu tun hat.

Dafür holte  Susanna C. Schwarz wieder ihren Erich Kästner hervor und Ingeborg Reisner, die den Wiener Dialekt untersuchte und ein Buch darüber herausgibt, brachte spezielle Katzenwendungen, wie “Es ist alles für die Katz”, aber auch  Unbekannteres.

Sehr gut haben mir wieder Susanne Schneiders Texte gefallen, da wurde zuerst einer von Erwin Leder gelesen, wo es eine Katze von Prag nach Shanghai verschlagen hat, der Holocaust machte es notwendig, dort noch verloren wurde und sich alleine durchschlagen und dabei aufpassen muß nicht von Kindern erschlagen oder zu Katze süßsauer verarbeitet zu werden.

Es kam dann noch ein von Susanne Schneider selbstgelesener von den Katzen im Gemeindebau, dazwischen hatte aber noch Hahnrei Wolf Käfer, der wieder für die guten Katzenkekse sorgte, eine neue Art der “Verwandlung”, da wacht die Katze Kafka plötzlich eines Morgens auf und stellt verwundert fest, sie ist ein Mensch geworden und fängt nach einigen Irritationen und einkleidungen auch prompt zu schreiben an.

Susanna C.Schwarz-Aschner

Susanna C.Schwarz-Aschner

Richard Matula

Richard Matula

Es gab  auch die üblichen Gebrauchsanweisungen, wie sich die Katzen, um ihre Menschen zu ärgern und zu tyrannisieren verhalten sollen, Susanna  C  Schwarz Aschner, die solches schon von ihrer Katze zu kennen scheint, lächelte dazu.

Helga Graziella Schwaiger hatte eine solche selbstverfasste Geschichte, Ottwald John hatte einen sehr kurzen Text in drei Wiederholungen, Hans Jörg Liebscher, auch ein Mitgestalter, beschäftigte sich mit “Schrödingers Katze” und den Schlußpunkt setzten wieder Ingrid Jantzen und Richard Matula im dritten Teil mit einer Art Katzenmusical, wo auch  dem Kater Rolf in seinem Katzenhimmel gedacht wurde.

Hilde Schmölzers böses Wien

Hilde Schmölzer, die Frauenbewegte, die viele Bücher zu diesem Thema geschrieben hat und die ich irgendwann, nach dem “Arbeitskreis schreibender Frauen”, wo wir ihr Buch “Frau sein und schreiben” besprachen, kennenlernte, wird nächsten Jänner achtzig.

2008 hat sie ihren Vorlaß der Stadt Wien verkauft und die “Wien-Bibliothek” machte zu  jetzt eine Austellung mit ihren Fotografien zu dem Buch, “Das Böse Wien”.

Die Ausstellungseröffnung ist schon vorbei undhabe ichversäumt, aber heute fand eine Lesetheateraufführung mit ihr, Heidi Hagl, Elisabeth Krön und Angelika Raubek statt.

Eine Lesungaus ihren publististischen Arbeiten, stand im Programm, es war aber eine Collage aus vier ihrer Bücher, das “BöseWien” eine Neuauflage aus dem “Mandelbaumverlag”, Karl Kraus und die Frauen, “Frauenliebe” und das Rosa Meyeder-Buch.

Aus der Neuauflage “die Pest in Wien”, ich habe noch die DDR-Ausgabe, wurde nicht gelesen, weil das zu traugig wäre wie Hilde Schmölzer in ihrer Einleitung erkärte, sie hat aber diesbezüglich in der “Wien-Bibliothek recherchiert und in Rosa Mayreders Tagebücher undBriefe eingesehen.

Ein interessanter Abend mit Textauszügen aus den vier Werken, die ich mir nicht zu kaufen bauchte, denn Hilde Schmölzer hat mir ihre Bücher nach und nach ja alle zu meinenGeburtstgsfesten geschenkt und am 25. 1. gibt es in der”Wien Bibilitphek” ein großes Geburtstagsfest zu ihrem achtzigsten Geburtstag.

Der Siebzigste wurde im Literaturhaus mit einer Lesetheaterveranstaltung gefeiert, da habe ich noch nicht geblobggt, aber jetzt tue ich es und habe mir die Veranstaltung vorgemerkt.

Heute habe ich mir die Ausstellung angeschaut und ein oder auch mehr Gläser Wein getrunken, dann war es etwas schwierig den Ausgang zu finden, weil das Rathaus eine Bauselle und jetzt müßte oder sollte ich mich auch in meine Hilde Schmölzer Bibliothek, die ja einige Bestseller birgt, einlesen, aber leider habe ich nich sehr viel Zeit dazu, aber die Ausstellung und die Lesetheater Aufführeng waren sehr interessant und jezt kann ich jeden nur empfehlen am 25. 1. im nächsten Jahr in die “Wien-Bibliothek” zu kommen, denn da liest Hilde Schmölzer aus ihren “Vaterhaus.”

Denken Sie mit Joe Berger

Christian Katt

Christian Katt

Ottwald John

Ottwald John

2009  hat es in der “Wien-Bibliothek”ein “Joe Berger Symposium” gegeben. Der “Ritterverlag” hat ein Buch darüber herausgegeben und Christian Katt im Vorjahr eine Veranstaltung in der “Sommerlesereine des ersten Wiener Lesetheaters mit Eva Phillip, Hanna Held, Helga Eichler, Heidi Hagl und heuer gab es mit den gleichen Akteuren und dazu noch Richard Weihs, Thomas Northoff und Ottwald John einen Joe Berger-bend mit Texten aus  den Buch, eine Mischung zwischen Primärtexten und wissenschaftlichen Artikeln,  die teilweise von Julia Danielczyk,die damals noch in der”Wien-Bibliothek”, den Band mitherausgeben hat, vonEvelyn Polt-Heinzel,etc, sind und es begann mit einem Dialog zwischen dem Maler Franz Ringl und Joe Berger über das Malen von Nasen oder überhaupt über den Kulturbetrieb und die Kritik daran.

Joe Berger dürfte mit Franz Ringl,Arnulf Rainer, Wolfgang Bauer ,etcetera befreundet gewesens sein und hat in den Sechzigerjahren verschiedene Vereine, wie den Bauernschnapsenverein gegründet. Sie haben auch eine Geisterbahn gemietet, die Geister daraus entfertnt, ein Schild mit der Aufschrift “Denken Sie!”,hineingestellt und dem Publikumbeim  Verlassen  derselben für die Gedanken gedankt.

Helga Eichler

Helga Eichler

Thomas Northoff

Thomas Northoff

Ja, so worns, die Aktionen der Wiener Gruppe und die des “Poetischen Aktes“, wo man nach H.C.Artmann, Dichter sein konnte, ohne je was geschrieben zu haben.

So gut müßte  es einer gehen, aber Joe Bergerhat auch ein “Pladoyer für den Alkohol” geschrieben, ein Buch, das ich mir vor Jahren einmal kaufte und man den Text laut Ottwald John nur mit acht viertel aufführen durfte. Er hat aber, gestand er ein, es im Selbstversuch nur zu drei gebracht.

Die Lesung bestand aus zwei Teilen, im ersten Teil traten Ottwald John, Thomas Northoff, Richard Weihs und Helga Eichler auf,im zweiten nach der Paulse, Eva Phillipp, Hanna Held und Heidi Hagl,dazwischen gab es eine Pause und der Gastgarten im Weinhaus Sittl war wieder gut besucht, so daß es schwer war, einen guten Platz zu bekommen.

Ein Schmetterling flog Heidi Hagl auch ins Manuskript, was sie irriterite oder auch nicht. Hans Jörg Liebscher aber bemerkte und mich darauf aufmerksam machte, daß es so etwas seit Karl Kraus nicht mehr gegeben  hätte.

Richard Weihs

Richard Weihs

Eva Filipp

Eva Filipp

Ich weiß nicht, ob das stimmt, es war aber vielleicht auch ein poetischerAkt und ein gutes Zeichen für die Umwelt im Wienerraum und jetzt gibt es,  glaube ich,  noch einen Abend in der Sommerlesereihe, den ich aber auslassen werde, weil ich mich ja auf das Longlistenlesen konzentrieren und einen Lesemarathon einlegen werden,um die zweiBuchpreislisten zu schaffen  und die Sommerfrischenwochenenden sind jetzt auch vorbei.

Heute morgen gab es ein großes Putzen in Harland bei St.Pölten, dann sind wir nach Wien gefahren, der Alfred fährt morgen auf drei Wochen mit denm Karli nach Russland und Japan und ich bereite mich auf dasVolksstimmefest, daß es am Wochenende wiedergeben wird, vor.

Hanna Held

Hanna Held

Heidi Hagl

Heidi Hagl

Hörspiel von Antonio Fian und Werner Kofler

20160822-191800

Weil der Alfred ja nächste Woche mit dem Karli nach Rußland und nach Japan fährt, sind wir schon Montag Abend nach Wien gefahren, weil er noch etwas vorbereiten wollte und da gibt es ja die Sommerreihe des Lesetheaters im Weinhaus Sittl und da noch dazu da das diesbezügliche Programm ja nicht immer das meine ist, etwas, was mich interessiert, nämlich Antonio Fians und Werner Koflers Hörspiel “Lambroso in Leibnitz”, das irgendwann auch zum Hörspiel des Jahres gewählt wurde und ich zum Teil, glaube ich, auch schon  im Radio hörte.

Antonio Fian habe ich vor kurzem erst in der “Alten Schmiede” gehört und er ist mit seinem “Polykrates-Syndrom” vor zwei Jahren auch auf der Longlist des dBp gestanden und er scheint mich, weil ich ja regelmäßig zu seinen Lesungen geht, auch zu kennen, jedenfalls hat er mich gegrüßt, als ich im übervollen Weinhaus Sittl, um die Ecke bog und einen freien Platz suchte und der  1947 in Villach geborene Werner Kofler ist vor fünf Jahren gestorben, vorher bin ich mit ihm einmal im Zug nach Klagenfurt gefahren, das heißt mit seinem Koffer, denn er ist gleich am Südbahnhof wahrscheinlich im Speisewagen verschwunden und nicht mehr wiedergekommen.

Das Weinhaus Sittl war sehr voll, als ich es um knapp sieben erreichte, also wieder einen Platz ganz hinten bei dem großen Baum, den mir eigentlich ein sehr freundlicher Herr überleiß.

Susanna C. Schwarz Aschner, die Veranstalterin leitete ein, begrüßte Antonio Fian und erzählte sehr viel und sehr ausführlich den Lebenslauf der beiden und dann wurde mit Thomas Northoff, Maximillian Spielmann, Monika Schmatzberger, Vera Schwarz und anderen gelesen und es ist ein bizarres Stück, das sich um die Verbrecherfamilie Wanz, es gibt ja einen Otto Wanz, der die Telefonbücher zerlegte und die Frage, ob das Verbrechen vererblich ist, eine Behauptung die Lambroso aufstellte, rankt und viele Anspielungen an das literarische Leben, etcetera hat.

Es kommen da die Reporter zu der Verbrecherfamilie, die aus ein paar Onkeln und  einigen Brüdern besteht, die alles genau wissen wollen.

Es gibt eine Jack Unterweger Ralley und einen Bruder, der Otto oder eigentlich Albert heißt, der irgendwie aus der Reihe tanzte und nach Afrika ging und dort, statt, die erblich belastete Verbrecherdynastie fortzuführen, ausbrach und Missionar wurde und, als ihn die Reporter für die Talk Show heim zu der Familie holte, von den Brüdern gelyncht wird.

Nachher haben wir uns mit dem Herrn am Tisch noch lange unterhalten, Ottwald John hat seine Zetteln für die nächsten Veranstaltungen, in der nächsten Woche, wo der Alfred, der ja nächsten Dienstag fährt, auch wieder zurückwill, gibt es wieder einen Joe Berger Abend, den Christian Katt organiert, ausgeteilt und viele bekannte Gesichter haben wir an diesem schönen Sommerabend auch getroffen.

 

Dreiminutenspiele

Außer den “O-Tönen” und den “Podium-Veranstaltungen” gibt es noch eine “Sommerlesereihe”, nämlich des “Lesetheaters” am Montag im “Weinhaus-Sittl” und da war ich in den vorigen Sommern schon ein paar Mal, denn Montag war ich in den letzten Jahren ja in Wien und diesen Montag auch, obwohl ich heuer ja statt einer Sommerfrische ein verlängertes Sommerfrischenwochenende in Harland bei St. Pölten mache und das Programm ist für mich auch nicht so interessant, da mich ja die Prosa und die Lyrik, mehr als das Theatralische oder auch das Heiter-Lustige, was da oft gegeben wird, interessiert.

Im Vorjahr war ich aber, glaube ich, bei einer Joe Berger und einer Rolf Schwendter-Veranstaltung und, die von Hahnrei Wolf Käfer und Susanne Schneider organisierte Veranstaltung war auch besonders interessant, weil sie offenbar GAV-Autoren aufgefordert haben, Texte  zu liefern und eine Thematik, die sich wie ein roter Faden durch den Abend zog, scheint es auch gegegen zu haben.

Nämlich besonders aktuell das Thema Flucht, obwohl es auch andere Texte gegeben hat, die sich nicht darauf bezogen, sondern sich eher mit dem in die Welt treten von Zwillingen beschäftigt haben, etcetera.

Leider habe ich nicht alle Titel und alle Namen der Autoren verstanden, aber einige der Urheber, wie Renate Welsh waren im Publikum und der Garten war wieder sehr gefüllt, so daß wir gerade noch einen Platz ganz hinten gefunden haben.

Julia Danielcyck, die “Literaturbeauftragte der Stadt Wien” war da, Reinhold Schrappeneder ist später gekommen und hat sich bei mir erkundigt, ob es seinen Text schon gegeben hat.

Und immer wieder, wie ein roter Faden zog sich auch der Satz “Sind Sie eigentlich geflohen oder haben Sie Ihr Land freiwillig verlassen?” durch die Texte und dann kam die Antorten “Ich bin freiwillig gekommen, aber nur weil ich mußte!”

Eine Antwort, die der Fragesteller dann nicht verstand oder in Zweifel zog.

Ein Text, der von Martin Auer sein dürfte, der auch noch ein Stück “Ausgestreckte Hände” hatte, der die Sprache oder Sprachlosigkeit der Bettelnden thematisierte.

“Bitte, Entschuldigung, Alles Gute!” und das Ganze noch im Singsang gesprochen.

Gut gemeint und gut thematisiert könnte man sagen und dazu passend oder unpassend, der “Mo-Verkäufer”, der von der Kellnerin vertrieben wurden.

Und, als ein Stück gelesen wurde, das von einer Beziehungsproblematik handelte “Bleib!”, hat der Mann oder die Frau  flehentlich ausgerufen, haben auch  einige die Veranstaltung verlassen, was Gelächter im Publikum provozierte.

Stücke von Julian Schutting, Gerhard Ruiss, Manfred Ach, mit dem ich einmal in der “Klimt-Villa” gelesen habe.

Von Rolf Schwendter gab es ein Stück, daß sich mit Fluchtbewegungen der anderen Art beschäftigte.

“Transport” hat es geheißen und eine Einladung eines Universitätsprofessors zu einer Live Rundfunksendung behandelt, die an einem bestimmten Tag stattfinden sollte. Da konnte der Betreffende aber nicht, weil er vorher und nachher je eine Veranstaltung hatte, die Moderatorin ließ aber nicht nach, Zeit und Geld spielte keine Rolle, so hatte er dann widerwillig zugesagt und das Telefon verflucht. Rolf Schwendter war ja ein Gegener desselben und hat ja auch ein Buch über die “Unmöglichkeit des Telefonierens” geschrieben. Möglicherweise ist der Text daraus und am Schluß schickt er ein Telegramm, daß er die Veranstaltung krankheitshalber Absagen muß.

Von Dietmar Füssel, dem Unermüdlichen, von dem ich ja schon viele Bücher gelesen habe, gab es zwei seiner schwarzen Texte, wo ein in ein Schwein verwandelter Mann von einer Hexe gebraten wurd, obwohl er Gott doch vorher bat, ihn wieder zurückzuverwandeln und von einem, der verwandelt wird, weil er den schon Verfluchten fragt, wie es ihm geht und Manfred Chobot mit dem ich ja im Jänner in Salzburg lesen werde, hatte auch ein Stück.

Antonio Fian, den ich ja vorige Woche, am Montag, während es im Sittl “Die wilden Siebzigerjahre” gegeben hat, hatte zwei Stücke, die sich auch mit Flucht und Ausgrenzung beschäftigten und es war ein toller Abend über den man viel nachdenken konnte.

Leider habe ich mit dem Alfred vorher ausgemacht nachher auf den Rathausplatz zu gehen, das habe ich im Vorjahr  auch so gemacht, aber heute hat es da eine Pop-Veranstaltung gegeben, die mich nicht so sehr interessierte.

Als ich also umdisponieren wollte, hat der Alfred nicht mehr mitgemacht und mich zu “Dance  Rhythmus – Beat Boxing” und “Iggy Pop plays Baloise Session” geschleppt, so daß ich jetzt wahrscheinlich einiges vergessen habe, was ich über die Veranstaltung noch schreiben hätte können.

Drei Geschichten von Ilse Tielsch

Die 1929 im südmährischen Hustopece geborene Tilse Tielsch, die 1945 nach Österreich gekommen ist, kenne ich durch Valerie Szabo. Das heißt, sie hat mir bei unseren Arbeitskreistreffen in den Neunzehnhundersiebziger- frühen Achtzigerjahren von ihr erzählt und mir einmal auch den Tip gegeben einer meiner Texte an sie zu schicken.

Das dürfte sie so beeindruckt haben, daß sie sich immer noch, wenn ich sie bei “Podium-Lesungen” wo sie Mitglied war und ist, treffe, an mich erinnert kann.

Eine sehr freundliche Frau, die bei “Styria” einige Romane herausgegeben habe, von denen einige, auch auf meiner Leseliste stehen und jetzt haben die Lesetheaterfrauen unter Hilde Schmölzer, Angelika Raubek, Elfriede Haslehner, Elsiabeth Krön und Gabriela Schmöll drei ihrer Geschichten im Literaturhaus gelesen und die Autorin war auch anwesend und hat zugehört.

Zwei Geschichten “Der Solitär” und “Mister Hould” handeln vom Nachkriegswien um 1945, als der “Scheißkrieg” endlich vorbei war, die Familien sich in Gartenhäuschen im Wienerwald zurückgezogen haben, nichts zu essen hatten, hamstern gingen oder sich den Amis für Zigaretten oder Nylonstrümpfe, Schokolade und Kaumgummi an den Hals warfen und Ilse Tielschs Tante Peppi hat für die Josepha in die Geschichte, die sie über das Jahr 1945 schreiben hätte sollen, Pate gestanden.

Ein Professor wollte diese Geschichten für einen Band, hat die Autorin nach der Lesung noch erzählt, Alois Vogel der Podium-Gründer, sollte über das Jahr 1934, Hannelore Valencak über die Fünfzigerjahre, sie über das Nachkriegswien schreiben, wo alles vorkommt, was es damals gegeben hat.

Also werden die Glocken geläutet, die Tante Pepi wohnt mit zwei Männern in dem Gartenhäuschen, ihr Mann verschwindet, der mit dem Holzfuß bleibt zurück und sie braucht jetzt eine starke Hand zum Ausgraben der Baumwurzeln, also erzählt sie dem Neffen Bruno von einem Solitär den sie zu vererben hat. Gemüse braucht die Familie auch und es gibt eine Nichte mit einer Gärnterei, einen Bäcker gibt es auch, die Tante verspricht und verspricht und nach ihrem Tod suchen alle nach dem Edelstein, allein sie finden ihn nicht.

Die zweite Geschichte ist wahrscheinlich auch autobiopgrafisch, da wohnt die jugendliche Ich-Erzählung mit ihren Eltern in einer Küche mit drei Betten und einem Wasserkrug, die kluge Tante Esther schickt Mister Hould, einen Amerikaner mit Geld, Kaugummi und Nylonstrümpfen, er soll das Fräulein ausführen und möchte ihr ein besseres Leben bieten, sie widersteht und irgenwann ziehen die Amis dann auch ab.

Die dritte Geschichte heißt “Schriftstellerin`- Um Gottes Willen”, denn so hat die Mutter zu Ilse Tielsch wohl einmal gesagt, als sie von ihrem Berufswunsch hörte und die Schuldirektorin war, als sie ihren kleinen Sohn einschulen wollte, genauso entsetzt.

Es ist trotzem etwas aus ihr geworden und sie hat auch verschiedene Preise gewonnen, obwohl ihre Bücher hauptsächlich vergriffen sind. So lagen am Büchertisch auch nur das kleine Podium Heftchen “Lob der Fremdheit” und ein “Driesch-Band auf.

Es gab aber schöne Gespräche und für die Lesenden auch je eine Bonbonniere und ich freue mich jetzt schon auf das Lesen von “Heimatsuche”, “Fremder Strand” und “Zirkusgeschichte” sowie auf den Gedichtband, den mir Ilse Tielsch freundlicherweise signierte und wer es wissen will “Paul und Paula” ist jetzt bis zur zehnten Szene durchkorrigiert und die Idee für das Nächste ist in der Badewanne heute morgen auch schon gekommen.

Es wird wahrscheinlich ein Erzählband werden, nämlich zwölf, dreizehn oder wieviel auch immer “Buch und Schreibgeschichten”, nämlich, das was in den nächsten Schreibgruppen entsteht und fertiggemacht wird und dann auch das, was passiert, wenn ich aus meinem Bücherstoß ein Buch nehme, es aufschlage und ein Wort oder einen Satz daraus notiere.

Ich bin gespannt und man sieht Jacqueline Vellguths grandiose Schreibidee läßt mich doch nicht so los, auch wenn es für mich ein Rettungsanker ist, aus dem vielleicht Leergeschrieben sein, herauszukommen.

Poet-Night im November

Antonio Fian

Antonio Fian

Robert Schindel

Robert Schindel

Peter Paul Wiplinger

Peter Paul Wiplinger

Helmuth A. Niederle

Helmuth A. Niederle

Christina Zurbrügg

Christina Zurbrügg

Gerhard Ruiss

Gerhard Ruiss

Richard Weihs

Richard Weihs

Inge Pedarnig

Inge Pedarnig

Ilse Kilic

Ilse Kilic

Fritz Widhalm

Fritz Widhalm

Michaela Hinterleitner

Michaela Hinterleitner

Ruth Aspöck

Ruth Aspöck

Ingrid Jantzen

Ingrid Jantzen

Christine Huber

Christine Huber

Christa Meissner

Christa Meissner

Beppo Beyerl

Beppo Beyerl

Judith Gruber-Rizy

Judith Gruber-Rizy

Helmut Rizy

Helmut Rizy

Renate Woltron

Renate Woltron

Manuel Girisch

Manuel Girisch

Sonja Traxler

Sonja Traxler

Erik Hardenberg

Erik Hardenberg

Nathaniel Horowitz

Nathaniel Horowitz

Birgit Schwaner

Birgit Schwaner

Sonja Henisch

Sonja Henisch

Elmar Hanke

Elmar Hanke

Graziella Schwaiger

Graziella Schwaiger

Hans-Jörg Liebscher

Hans-Jörg Liebscher

Hahnrei Wolf Käfer

Hahnrei Wolf Käfer

Christa Mitaroff

Christa Mitaroff

Astrid Wiesenöcker

Astrid Wiesenöcker

Eva Jansenberger

Eva Jansenberger

Karin Gayer

Karin Gayer

Christian Katt

Christian Katt

Wieder einmal “Poet-Night” und diesmal hat sie, organisiert von Andrea Pauli und Hahnrei Wolf Käfer, erst sehr spät stattgefunden, obwohl ich mich auf Anraten von Ruth Aspöck schon im August bei dieser Veranstaltung des Lesetheaters, wo einmal im Jahr, die Mitglieder ihre eigenen Texte lesen, angemeldet habe.

Ich bin, glaube ich, seit 2000 dabei und finde  es sehr spannend, daß da, jetzt nur noch von fünf bis Mitternacht, in Schwendters-Zeiten ging es glaube ich von drei oder vier bis zwei Uhr früh, rund um die Uhr gelesen wird und man sich da von den Kabarettisten bis zu den experimentellen Lyrikern durchhören kann und diesmal war auch sehr viel Prominenz dabei.

So haben zwischen sieben und acht Antonio Fian, Robert Schindel, Christina Zürbrügg, Helmuth A. Niederle und Gerhard Ruiss gelesen, begonnen hat es aber mit einem kleinen Mädchen, nämlich Livia Horowitz, die im Stehen und in Englisch einen Text über eine Katze vorgelesen hat.

Es ging dann gleich weiter mit dem Block auf Englisch, so hat dann noch die Gruppe Patchwork und Syvia Petter gelesen und sehr viele Texte, das war heuer vielleicht besonders auffällig, drehten sich um die politische Situation und die Flüchtlingskrise, so habe auch ich meine Fatma Challaki wieder gelesen, aber es gab auch humoristische Texte, so haben sich etwa Ariane Lang und Gynther Riebl darüber gestritten, ob Mozart ein Werk namens Bauernhochzeit geschrieben hat.

Das fröhliche Wohnzimmer trat mit Ilse Kilic, Fritz Widhalm und Michaela Hinterleitner auf, die ich, glaube ich, schon im Sommer in St. Polten hörte und, die auch einen starken politischen Text hate.

Ruth Aspöck, die als Urgestein des Lesetheaters bezeichnet wurde, hat das Gedicht gelesen, das sie auch Teheran las, als sie dort für die GAV war und Hilde Schmölzer wieder aus ihrer “Schönen Leich” und nicht aus den “Frauen um Karl Kraus” und Beppo Beyerl beschäftigte sich mit dem Buchstaben “Y”, der sowohl in seinem Namen als auch in den der Rizys vorkommt und Judith Gruber-Rizy folgte auch gleich mit einem Auszug aus ihrem “Schwimmfüchslein”, während Helmuthh Rizy aus seinem neuen Roman las, wo es um einen büchersüchtigen Mann zu gehen schien, der sich von seinem Freund die Karotten besorgen läßt, damit er nicht aus dem Haus gehen muß.

Erscheint mir sehr bekannt und versuche ich auch immer zu schreiben und Christa Mitaroff war sehr beeindrucken mit ihrem Text, wo die politische Situation mit einer Schreibblockade und dem fehlenden Musenkuß kombiniert wurde.

“Nur noch drei Tage Zeit und ich hab noch immer nichts für die Poet Night”.

Sie zitierte dabei auch Rolf Schwndter und stellte sich vor, welche Texte wohl aus seiner Feder geflossen wären?

Richard Weihs brachte wieder seine “Wunschgedichte”.

Ingeborg Reisner einen Text über Italien aus ihren “Reisegeschichten” und Helga Graziella Schwaiger las auch etwas von einer Zypernreise, das dann in einen erotischen Traum überschwenkte.

Ein mir bisher unbekannter Erik Hardenberg verwirrte mich dem Gedicht “Im Waldfriedhof für Damenhosen”, das mir a la Ronja Rönne ein wenig frauenfeindlich erschien, er meinte aber, er hätte e Gegenteil gegen die Highheels tragenden Pressedamen und ihre glänzenden Frauenzeitschriften a la “Woman” angeschrieben und ich habe ihn auf die “feministischen Urgesteine” des Lesetheaters Ruth Aspöck und Hilde Schmölzer hingewiesen, die lange vor ihm gelesen haben.

Hahnrei Wolf Käfer stellte seine Kyoka vor, die es seit einiger Zeit auf seiner Wegsite gibt und so weiter und so fort, zwischen fünfzig bis sechzig Autoren und Autorinnen, bekannte und auch unbekannte, haben schätzungsweise gelesen, den Schluß machte Christian Katt, der an die alten Zeiten erinnerte, wo man im Siebenstern noch rauchen durfte und schloß mit einem Schwendter-Text, der die Poet-Night immer beendet hat.

Eva Jancak

Eva Jancak

Joe Berger im Sommerlesetheater

Joe Bergers Prosatexte aus dem Nachlaß und verstreut Publiziertes wurde 2009 vom “Ritter Verlag” unter dem Namen “Hirnhäusl” herausgegeben, da war ich bei der Buchpräsentation in der Wien Bibliothek, ich glaube, es gab sogar ein Symposium und eine Ausstellung und jetzt wurde der “von der Presse als Querkopf, Provokateur und Poseur” bezeichnete 1939 geborene und 1991 verstorbene Autor vom Lesetheater aufgeführt und das Pelikanstüberl des Gasthaus Sittls war bummvoll als ich es erreichte.

Hilde Schmölzer, Hilde Langthaler und und und Christian Katt, der vor zwei Wochen den “Einstein” gelesen hat, war der Veranstalter und gelesen wurde in zwei Blöcken mit einer Pause, einen Frauen und einen Männerblock, ob Zufall oder Absicht weiß ich nicht, aber zuerst lasen Helga Eichler, Eva Fillipp, mit der ich unter Schwarz  Blau einmal bei einer Widerstandslesen in Eisenkappl gelesen und bei Longo Mai übernachtet habe, Heidi Hagl und Hanna  Held und es begann mit einem Text namens die “Wiederholung”, da hat sich einer verheiratet und trifft seine Jugendliebe und alles wiederholt sich oder beginnt von vorn, obwohl er ja der Einfachkeit halber nur mehr mit einer Person Sex haben wollte.

Dann kamen Notizen aus einem Kalender, wo alles aufgeschrieben wurde, mit wem er den Maiaufmarsch verbrachte, daß die Ruth ein Kind von ihm will und seine Mutter ein Verhältnis mit einem Delikatessenhändler hatte, der zur Begrüßung einen Obstler mitbrachte.

Briefe an das Christkind gab es auch und Texte zum österreichischen Provinzialismus beziehungsweise zur österreichischen Seele, die sich dann im Männerblog, wo Ottwald John, Richard Weihs, Christian Katt und Thomas Northoff gelesen haben wiederholte.

Da gab es dann auch einen Störer oder Stänkerer, der zuerst allgemeinen Unmut und Geschrei erregte, dann von Christian Katt hinausgeworfen wurde, während Ottwald John meinte, daß man das aushalten müße, wahrhschein hat der Joe zu seinen Lebzeiten, wie ja, glaube ich, auch der Hermann Schürer ebenfalls sehr oft gestänkert und wurde oft hinausgeschmießen.

Jetzt hat Letzterer ein Ehrengrab neben Wilhelm Szabo am Zentralfriedhof, der Joe wird wohl in Kaltenleutgeben begraben sein, wo er auch geboren wurde und lebte.

Es kamen dannTexte zur österreichischen Seele, die von einem Professor Sigmaul Leid erläutert wurden und dann Texte zu Bilder eines Vorarberger Malers, der Joe Berger ein Honorar dafür zahlte, daß er, wie Ottwald John erläuteterte bei der Fahrt von Dornbirn nach Wien im Speisewagen versoffen hätte.

Ich bin ja auch einmal mit dem Koffer von Werner Kofler im Abteil nach Klagenfurt gefahren, der sich dann die ganze Zeit nicht mehr blicken ließ und Joe Bergers zerstreute Texte sind manchmal scharf zynisch, manchmal lustig, manchmal skurril und manchmal auch ein bißchen unverständlich.

Ottwald John und Christian Katt wiesen auch auf die Bücher, sowie auf die Festveranstaltung zu fünfundzwanzig Jahre Lesetheater hin, die am siebzehnten September um siebzehn Uhr stattfinden wird.

Bei der Zwanzigjahrfeier war ich ja sehr involviert, die fünfundzwanzigste ist bis jetzt dagegen eher an mir vorbeigegangen.