Heute wieder Entscheidungsschwierigkeiten soll ich in die “Alte Schmiede” oder ins Literaturhaus streamen? Denn im Ersteren stellte Erwin Riess seinen neuen Krimi “Herr Groll und die Wölfe von Salzburg” vor, während das Lesetheater eine Hommage an den 1959 geborenen und 1995 verstorbenen Mario Rotter “Ich schreibe weil ich sonst mit mir nichts anzufangen weiß” mit Claudius Kölz und anderen präsentierte, der auch GAV-Mitglied war und im “Ritter-Verlag” publizierte oder herausgegeben wurde und mir da der Name bekannt vorkam, ich aber sonst keine Ahnung habe, ob ich den Autor kannte?
Den 1967 geborenen Erwin Riess kenne ich aber, habe ihn, glaube ich, beim Volksstimmefest kennengelernt und war auch ein paarmal in der “Alten Schmiede” als er dort seine Groll-Krimis vorstellte. Einen habe ich auch, aber noch nicht gelesen und der der achte Groll, spielt, wie schon der Name sagt, in Salzburg und da reist der Herr Groll in seinem Rollstuhl Josef mit den Dozenten hin und ein Motto von Herbert von Karajan gibt es auch und dann wird eine Strohpuppe in der Salzach gefunden, die ein Manifest in der Jackentasche hat, die Groll entdeckt und auch gleich einen Auftrag bekommt, wo er den russischen Geheimdienst trifft und seine Freundin Elfi trifft und die Wölfe, die in der Stadt ihr Unwesen treiben und Widergänger sind, gibt es auch.
Johanna Öttl die moderierte fragte im Gespräch warum Salzburg diesmal der Ort des Geschehens sei und Erwin Riess antwortete, daß es ein Ort sei, den er gut kennt und er immer nur über ihn bekannte Orte schreibt. Dann gabs noch eine Diskussion über die Zauberbuben und den Ökotourismus, die auch noch in dem Buch vorkommen, das sehr vielschichtig zu sein scheint .
Johanna Öttl erwähnte am Schluß noch ein Inclusions-Projekt das Erwin Riess demnächst in der “Alten Schmiede” durchführen wird , wo es um die Darstellung von Behinderten in der Literatur untersucht werden soll.
Am Schluß erwähnte Erwin Riess noch, was ich mir auch schon dachte, daß er seine Bücher eigentlich nicht als Krimis, sondern eher als politische Hintergrundsgeschichten betrachtet.
Als ich mich am Mittwoch ins Literaturhaus streamen wollte, war die Seite nichtzu erreichen.
“Uje!”, habe ich gedacht.
Was mache ich dann am Freitag. Aber heute gab es kein Problem, wo, die FM4-Moderatorin, Zita Bereuter, die ich vom “Fm4-Preis” kenne, zwei Bücher von Florian Gantner und Christoph Wurmdobler vorstellte und beide Autoren, muß ich bekennen, obwohl ich ja behaupte, mich in der Literaturszene gut auszukennen, waren mir unbekannt. Also eine Premiere und Erkenntnisgewinn und das neue an der Veranstaltung, die wie gewohnt von Barbara Zwiefelhofer eingeleitet wurde war, daß Zita Bereuter, beide Autoren auf die Bühne bat und zuerst ihre Lebensläufe und über die Bücher etwas erzählte.
Das Buch, des 1965 in Freiburg geborenen, aber schon lange in Wien lebenden Christopher Wurmdobler heißt “Ausrasten”, ist bei “Czernin” erschienen und spielt, wie auch das Buch des1980 im Salzburger Land geborenen Florian Gantner in Wien und ist bei “Residenz” erschienen. “Soviel man weiß”, heißt es und spielt in der Quellenstraße 63 und da kam gleich die Bereuter Frage, nach dem Recherchieren?
Florian Gantner hat sehr viel recherchiert, weil er in der Quellenstraße ein Haus mit einem Balkon für den Text brauchte. Denn nachher ist es peinlich, wenn die Leser kommen und sagen “Das stimmt nicht! Da gibt es keinen Balkon!”
Zu lesen hat Christoph Wurmbichler begonnen, der, glaube ich, auch beim “Falter”arbeitete. Die beiden anderen haben dann die Maske aufgesetzt und sind von der Bühne abgegangen und das Buch scheint kein Roman zu sein, sondern ein in sich verwobener Geschichtsband und drei dieser Geschichten hat Christoph Wurmbichler verkürzt auf Zita Bereuters Wunsch auch gelesen, damit man einen guten Eindruck bekommt und das war spannend. Denn zuerst ging es zu einem Per Oliver von seinen Bobo-Eltern liebevoll Polli genannt und dessen dreizehnten Geburtstag, wo die Mama eine Party mit einem Barbarshop für die Freunde aufmachen wollte und der Papa in weißer Schürze deren Freunden Steaks servieren wollte.
Sehr lustig also und Szene zwei führte in Burgtheater oder in eine verpatzte Premiere, weil da eine alte Kritikerin, die Vorstellung zum Platzen machte und die dritte Szene oder Text, den sich Zita Bereuter wünschte, ging es um Sex, was dann zuerst dem Autor später ihr ein wenig peinlich war, daß sie sich das wünschte. Aber es geht nicht nur um Sex darin, sondern um Sexszenen und ums Schreiben, denn hier ist der Held Schriftsteller und Florian Gantners Wien-Buch ist ein Roman oder auch ein Tableau aus vier Personen, die alle in dem Haus in der Quellenstraße leben und führt in ein komplett anderes Milieu. Florian Gantner stellte zwei Personen vor. Mirjam, die Nachts mit ihrer Gang mit Spraydosen auszieht und alle vier Parteien scheinen einander zu überwachen, was auch auf den Titel schließen läßt. Die zweite vorgestellte Person heißt Illir Zerei und ist ein Albaner, der vor dem Geheimdienst geflüchtet ist und davon erzählt und beim abschließenden Gespräch, wo es sehr viel, um das Schreiben, die Figuren und das Ideenfinden ging, erzählte Florian Gantner auch, daß er beim literarischen Colloquium in Berlin, wo er einen Aufenthalt hatte, einen Albaner kennenlernte, an dem er sich orientierte. Interessant, interessant, vor allem, daß ich von den beiden Autoren, die schon jeweils verschiedene Bücher geschrieben haben, nichts mitbekommen habe und lustig war die Veranstaltung auch, obwohl Barbara Zwiefelhofer am Schluß erwähnte, daß leider noch immer keine Getränke ausgeschenkt werden dürfen.
Aber die Bücher konnte man sich am Büchertisch kaufen und da auch mit den Autoren plaudern.
Vor einem Jahr hätte ich eigentlich im Stift Seitenststetten sein sollen und mich fünf Tage lang mit sechs anderen Literaten und sieben bildenden Künstlern im Rahmen der Bibelwoche mit dem Thema “Noahs Fest” beschäftigen sollen. Die liebe Doris Kloimstein die das mitkuratiert hat, hat mich dazu eingeladen und dann ist das Corona-Virus dazwischen gekommen, weil die Angst vor der damals zweiten zweiten Welle und ein paar Tage vorher kam die Information Maskenpflicht auf den Gängen und im Speisesaal und ich bin ja eine etwas rebellische Person und strikte Maskenverweigerin und so habe ich abgesagt, habe mich aber dem Thema, weil ich mir wegen dem Skriptorium keine Stunden eingeteilt habe, in meinem Schlafzimmer mit dem Thema beschäftigt und einen Text über “Noahs Fest” geschrieben, der bei mir naturgedingt, da ich nicht katholisch bin, mehr über die Pandemie und Corona als über den Noah und seine Arche und, daß dieser der erste Weinbauer war, habe ich überhaupt nicht gewußt, weil die Einleitung von Elisabeth Birnbaum nicht gehört, beschäftigt und Ende September 2020 war die Zeit, wo der Opernball und, ich glaube auch, die “Buch Wien” abgesagt wurde und alle sehr hysterisch wegen der zweiten Welle und dem Winter waren.
Ich habe mein Belegexemplar bekommen und noch zwei weitere, die ich an eine von meiner inzwischen verstorbenen Schwiegermutter 24 Stunden Betreuerin und an Ruth Aspöck weitergegeben und auch hier besprochen habe und weil in Nieder- oder vielleicht auch überhaupt in ganz Österreich die Bibelwochen jedes Jahr gefeiert werden, gab es zum Belegexemplar auch ein neues Programm und da war leider immer noch Corona bedingt, obwohl uns ja der ehemalige Gesundheitsminister Anschober im Vorjahr einen schönen Halloween im nächsten Jahr versprochen hat, aber den wird es heuer, wenn überhaupt wohl auch nur mit 1G geben, die Präsentation auch nur Online angekündigt. Das heißt, ein paar Lesungen habe ich gehört, wird es daraus schon life geben. Morgen eine in der Galerie einer der Mitkuratorinnen in Herzogenburg und im Dezember, glaube ich, in Innsbruck, aber da ich auch das 1 2 und 3 G verweigere, also nur die Online-Variante und die war interessant.
Veranstaltet wurde die Präsentation im Bildungshaus St. Benedikt, da hat die dortige Direktorin Lucia Deinhofer begrüßt. Einleitende Worte kamen von der Leiterin des Bibelpastorals Karin Hintersteiner. Dann ging es per Zoom in Doris Kloimsteins Zimmer und ein paar der Teilnehmenden, wie Magdalena Tschurlovits, der Turmbund Literat Josef Beneder, der auch Religionswissenschaftler ist und die Galeristin Renate Minarz von der Schupfengalerie Herzogenburg, sowie die Tänzerin Tatjana Christlbauer waren zu sehen. Ich war und blieb stummgeschaltet, bin ich mit meinem alten Laptop ja nicht so technikaffin. Der Ton, der bei meinem Computer bei Zoom-Konferenzen meistens nicht funktioniert, war diesmal aber in Ordnung. So habe ich alles gut gehört und konnte mich dann auch durch das Buch zoomen, das ja im im großen Wohnzimmer in Harland steht. Hier hatte ich nur die beiden Bibelwochenprogramme, die Bestellkarte für das Buch und meine Textfahnen.
Ich habe es auch hier besprochen und Doris Kloimstein las einige Textproben vor und betonte die Vielseitigkeit sich dem Thema anzunähern.Richtig, Elisabeth Birnbaum war auch noch anwesend oder zugeschaltet und die Doris las auch die Bibelstelle, die die Meisten nicht kennen und betonte, daß man sich das Buch bestellen und in den dort vorhandenen leeren Seiten auch seine eigenen Gedanken hineinschreiben kann. ist es ja eine Art Stundenbuch geworden und dann hat sich auch Magdalena Tschurlovits, die zwar in Seitenstetten nicht anwesend war, aber, wie auch Margit Jordan, einen Text beigesteuert hat, eingeschaltet und sich für das Buch bedankt und Josef Beneder, der Theologe, wurde dann auch noch aufgefordert, seine Texte, beziehungsweise Gedanken zu diesemThema beizutragen und mir war das dann fast ein wenig zu biblisch, bin ich ja nicht katholisch und habe und tue das immer noch, die Sache von der Corona-Seite betrachtet, aber auch dazu hatte die Doris, die ja da, glaube ich, auch ihre eigenen Gedanken hat, sich eingeschaltet und betont, wie wichtig, das Zueinanderkommen ist und das ist wirklich ein bißchen paradox, die Veranstaltung nur Online oder dann in der Galerie oder in innsburck mit 1-3Gs zu machen, wo ich ja ausgeschlossen bin oder mich natürlich selber ausschließe.
Das Buch kann man aber kaufen und bestellen und auch weitergeben, lauteten die Schlußworte und es ist auch für die Atheistin eine schöne Online-Begegnung mit der Bibel geworden. Weiß ich jetzt doch, daß Noah, die Tiere nicht nur in die Arche trieb, sondern sich nach der Errettung betrank und wenn ich es richtig verstanden habe, auch entkleidete. Auf jeden Fall aber zum ersten Weinbauer wurde und das schreibe ich natürlich, daß es bei einer Real-Präsentation, die vielleicht sogar ohne Gs und Maske stattfände, wahrscheinlich Wein und ein Buffet geben würde.
Aber hoffen wir das Beste und auf das nächste Jahr, obwohl ich ganz ehrlich, wieder nur schreibe, sehr optimistisch bin ich angesichts der Tatsache, daß jetzt 3G auch in den Betrieben eingeführt wird, nichtdaß der Freedomday, wo alle Maßnahmen fallengelassen werden, sobald kommt, weil es ja mehr rebellische Menschen, wie mich gibt, die sich nicht so gerne impfen lassen und dann höre ich ja, werden die Energiepreise erhöht und die GIS-Gebühren, das Klima muß errettet werden und die Gefahr, daß ein Stromausfall kommen könnte, ist auch schon an die Wand gemalt. Also lobe ich mir den Noah, der die Tiere in die Arche brachte, um mit ihnen in andere Gefilde aufzubrechen. Die Doris und die anderen Teilnehmer haben sich auch noch sehr oft bedankt, so daß es eine sehr beeindruckende Buchpräsentation war.
Heute habe ich wieder in die” Gesellschaft für Literatur” und zu den Werk-Gänge streamen wollen, die ich vor einer Woche versäumt habe, aber inzwischen nachgeholt habe und heute, wo Brigitte Schwens-Harrant mit Laura Freudenthaler über ihr Werk sprechen wollen, ist die Veranstaltung überhaupt ausgefallen.
Also in die “Alte Schmiede” wo drei Neuerscheinungen präsentiert werden sollten, Sabine Schönfellner, Eva Schmid und Zsofia Ban und da habe ich auch gleich erfahren, daß die Lesung mit Eva Schmidt ausfällt, also nur Sabine Schönfellner und Zsofia Ban und die 1987 geborene Sabine Schönfellner habe ich schon bei den O-Tönen gehört, wo ihr “Draußen ist es weit” in der Debutschiene präsentiert wurde. Das ist das Buch, wo die Erzählerin drei alte Leute in einem Pflegeheim besucht und betreut und das ist ja, wie auch in dem Gespräch mit Johanna Öttl deutlich wurde, interessant oder schwierig, denn wie stellt man Demenz in der Literatur da und hat die Autorin das selbst erlebt und ist sie im Pflegebesuf tätig, was Sabine Schönfellner verneinte, von ihren persönlichen bzw. wissenschaftlichen Erfahrungen sprach und auch einiges von ihren Zugängen, also die Person der Erzählerin, die einige Leser oder Rezensenten irritierte, erzählte.
In der langen Pause dazwischen konnte ich ein bißchen den Tontechnikern beim Probieren zuhören, ich habe versucht das Video von Peter Henisch, den ich ja am Donnerstag versäumte zu finden, aber das scheint es noch nicht zu geben.
Als ich wieder in den “Schmiede-Stream” kam, waren dort vier Stühle aufgesellt, denn Cornelius Hell moderierte die Lesung, der1957 in Rio de Janeiro georenen Autorin, die in Ungarn und in Braslien aufgewachsen ist und, wie Cornelius Hell und Johanna Öttl einleiteten, eine Meisterin der kleinen Prosastücke ist. Das Buch “Weiteratmen” wurde von Cornelius Hell schon in einer der “Leseauslesen” vorgestellt und das Buch hätte Corona bedingt auch schon im Vorjahr präsentiert werden sollen.
Aber jetzt in der “Alten Schmiede”, begleitet vom Dolmetsch Istvan Orban und Markus Köhle, der die deutschen Textstellen las. Frühere Bände der Autorin heißen” Als nur die Tiere lebten” und da die Autorin auch in Amerika lebte und Amerikanisch in Budapest unterrichtet, hätte die Lesung bzw.das Gespräch auch auf Englisch stattfinden können, außerdem scheint die Autorin auch Deutsch zu verstehen und so sprach Johanna Öttl in ihrer Einleitung, die Autorin auch an.
Zsofia Ban antwortete Cornelius Hell aber auf Ungarisch auf die Frage warum, die Eltern, Holocaust überlebende, von Braslilien wieder in das kommunistische Ungarn zurückgegangen sind und erzählte, daß sie dort das Meer vermißte und mit dem ungarischen Schulwesen Schwierigkeiten hatte. Ihre Texte sind sowohl poetisch als auch essaystisch und das Buch ist eine Textsammlung sein, wo es in jeder Geschichte, um das Atmen geht.
Danach wurde die Titelerzählung gelesen, die von einen autistischen Romajungen, namens Rubika handelt, der mit seiner Mutter Seifen einkaufen geht, für jeden Tag eine, die er mit seinen Fingern auszukratzen pflegt, was schwierig ist, weil die Familie nur wenig Geld für diesen Luxus hat. Dabei hat er einen Unfall, der ihn zu einer Röntgenaufnahme bringt, wo er “weiteratmen” soll und sich dabei am Seifenduft berauscht. Eine großartige Erzählweise lobte Cornelius Hell, wo sich das Schreiben mit dem Atmen verbindet und Markus Köhle hat die Geschichte auch sehr eindrucksvoll gelesen.
Cornelius Hell erkundigte sich dann bei der Autorin, nach der in Ungarn momentan herrschenden politischen Situation, die das Leben ziemlich einschränkt. Eine der Geschichten handelt von einer syrischen Flüchtlingsfamilie, die schon erwähnte von der Situation der Roma und danach ging es noch um die Situation derFrauen und die Frage, ob denen auch die Luft zum Atmen weggenommen wird, da Victor Orbsn auch die Genderstudies verboten hat.
Am Schluß kam noch die Geschichte “Hautatmen”, die von Fröschen handelt und eine Geschichte von einem Fallschirmspringer und dem Eiffelturm gibt es in dem Erzählband auch noch, wo wir jetzt nicht wissen, wie es da, um das das Atmen steht.
Zwei interessante Bücher von sehr unterschiedlichen Autorinnen mit zwei unterschiedlichen Schreibweisen und jetzt wäre ich noch auf das Buch der Eva Schmidt gespannt, das ja in der letzten “Leseauslese” von Cornelius Hell vorgestellt wurde.
Die 1963 geborene und in Innsbruck lebende Lyrikerin habe ich, glaube ich, im Lteraturhaus oder der “Gesellschaft fürl Literatur” kennengelernt.Jedenfalls kann ich mich erinnern, daß ich sie einmal auf ihre strengen Literaturbegriff ansprach, da habe ich ja einen wahrscheinlich lockeren und auch keinen so strengen Sprachstil, aber Lriker sind odermüssen genau sein, ich war bei einigen ihrerLesungen, habe, glaube ich, auch einmal ein Bändchen von ihr gefunden und den “Wildgans-Preis” hat sie auch einmal bekommen.
2019 ist bei “Haymon” ihre poetische Lebensbeschreibung des ersten Karthographen Tirols Peter Anich herausgekommen und das Buch sollte 2020 im Literaturhaus vorgestellt werden. Corona hats verhindert. Denn da gabs ja eine Zeitlang keine Veranstaltungen und es wurde, glaube ich, erst ab Herbst gestreamt. So mußte einiges verschoben werden und hat jetzt eine zweite Chance bekommen und da gibt es ja auch eine Aktion die “Zweiter Frühling” heißt, wo Literaturveranstaltungen nachgeholt werden und Barbara Hundegger hat nach Robert Huez Einleitung auch humorvoll darauf hingewiesen, daß sie eigentlich schon zu alt für einen zweiten Frühling sei, weil wir uns ja schon im Herbst befnden. Aber “Bücher ẃähren länger” wie die Aktion weiter heißt und das stimmt ja auch. Gedichte kann man immer lesen und ganz ehrlich habe ich noch nie etwas von einem Peter Anich gehört, der 1723 in Obererfuss geboren wurde und 1766 dort starb, aus ärmlichen Verhältnisse stammte, Bauer war und dann als Kartograf den “Atlas Tyrolensis” geschaffen hat. In <innsbruck gibt es eine Anichstraße und dort lernt man wahrscheinlich auch in der Schule darüber. Jedenfalls hat Barba Hundegger einmal einen Auftrag bekommen über ihn zu schreiben und so ist “anich.athmosphären.atlas” eine poetische Typographie entstanden und damit der Abend noch ein bißchen poetischer wurde, ist Barbara Hundegger mit einer Musikerin nämlich der “Grenzgängerin zwischen Traditon und Moderne”, wie im Programm steht, Lissie Rettenwander aufgetreten, die im rosa Pullover und eindrucksvoller Frisur, die von Barbara Hundegger in ihrer Einleitung erwähnt wurde, auftratt und manchmal auch Barbara Hundeggers Textzeilen wiederholte.
“St. Barbara, St.Jessica”, und dabei mit Folie raschelte. Ein eindrucksvoller Crossover zwischen der Tradition und der Moderne, um das Leben eines im Achtzehnten Jahrhundert Lebenden zu beschreiben und ebenfalls sehr interessant in die Poetik und die strenge Sprachkunst Barbara Hundeggers einzudringen. Keine Biografie hat sie, glaube ich, noch gesagt, sondern eine poetische Auseinandersetzung mit dem Kartografen und vielleicht auch dem Tirol des achtzehnten Jahrhunderts. Barbara Hundegger hat noch etwas von der italienischen Sprache erwähnt, die sie in seinem Werk oder in der Beschäftigung damit ebenfalls entdecken konnte, da es ja sowohl Nord- als auch das Süditirol und wahrscheinlich auch zeitliche Verschiebungen gibt..
Es geht aber auch um die Schestern Lucia, die Schwester Marie, dem Vater Ingenuin, die Mutter Gertrud, den Pater Professor, sowie den kaiserlichen Hof und “alles was man von den früheren jahren weiß/ die quellenlage: karg/ wie meistens beim leben der kleinen leut´: auf edlen papier scheigt es/weil wer schreibt es schon auf”,schreibt Barbara Hundegger und man hat einen Eindruck in ihr poetischen Schreiben und ihren Stil bekommen.
Ein interessanter Abend bei dem man sich sowohl mit der zeitgenößischen Lyrik einem Tiroler Kartografen des achtzehnten Jahrhunderts und der experimentellen Musikbeschäftigen konnte.
“atlas tyrolensis, größes kartenwerk des achtzehnten jahrhunderts”, dichte ich vielleicht nicht ganz korrekt nach und habe Dank der “Zweiten Frühling-Nachholaktion”, wieder ein interessantes Buch kennengelernt und bin einer interessanten Lyrikerin wiederbegegnet, auch wenn ich nur eine der drei Zuhörinnen war, die dem Livestream folgten.
Das Literaturhaus feiert dieser Tage sein dreißig ähriges Bestehen und das ist ein Anlaß zum Feiern. Da war ich früher bei diesbezüglichen Veranstaltungen und auch soweit ich mich erinnern kann, bei diesem Richtfest wo Hilde Havlicec, die damalige Unterrichtungsministerin mit Jack Unterweger getanzt hat, wie Gerhard Ruiss heute sagte, tausend Leute anwesend waren und glaube auch jemand zusammengebrochen ist, so daß ein Sanitätseinsatz nötig war. Vorher hat es, glaube ich, eine große Diskussion und einen Kampf um dieses Haus in der Zieglergasse gegeben, in dem früher das dramatische Zentrum war. Die IG Autoren mit denen ich schon früher Kontakt hatte, war vorher, glaube ich, in der Gumpensdorferstraße und literarisch hat es seit den siebziger Jahren, die das literarische Quartier der “Alten Schmiede” mit Kurt Neumann als Leiter und noch viel länger, die “Gesellschaft für Literatur” gegeben.
GerhardRuiss hat sich sehr für das Haus eingesetzt, in dem es außer den Veranstaltungsprogramm auch die Exilbibliohek, die IG, sowie die Übersetzergemeinschaft befinden und diesmal wird dieses Ereignis mit einer Ausstellungseröffnung gefeiert, die sich mit dem ersten österreichschen Schriftstellerkongreß beschäftigt, der zehn jJahre vorher im Rathaus stattfand.
Da war ich nicht, ich weiß selber nicht genau wieso, denn damals war ich schon im “Arbeitskreis schreibender Frauen” und die waren dort. Also bin ich wieder einmal zu spät gekommen oder habe etwas versäumt. Ich kann mich aber erinnern, daß ich zeitgleich in der Konditorei Sluga war und habe da Sigrid Löffler gesehen, die gerade von dort gekommen ist. Das ist lange her und seither ist viel geschehen. Die IG oder das Literaturhaus hat auch eine Publikation über den Kongreß herausgebracht, die ich in Harland stehen habe und die Fotos darüber hat Heide Heide gemacht und die wurden heute ausgestellt.
Es gab eine Diskussion zwischen Robert Huez der jetzt der Leiter ist vorher war es Heinz Lunzer, einer Frau von den Übersetzern, der Bezirksvorsteher hat eröffnet und Anna Weidenholzer eine Rede gehalten, obwohldie1984 geborene mit Sicherheit nicht dabei war, weder beim Kongreß und wahrscheinlich auch nicht bei der Eröffnung, aber bei der jungen Schiene und den “Prießnitz-Preis” hat sie auch einmal bekommen und ich habe mir die Eröffnung natürlich perLivestream angeschaut, Also nicht sehr viel außer ein paar Köpfe gesehen. Von der Ausstellung gar nichts, da bin ich auf das Programm angewiesen, könnte aber mit Maske und Gs hingehen um sie zu inspizieren, hätte mich auch anmelden kännen und bin sogar nicht sicher, ob ich jemals wieder live dorthin komme. Mein Abschied von der Literatur, ich schreibe jetzt in meinen Corona-Texten ja sehr viel darüber, Corona hat mir von der Literatur weggebracht oder ich habe endlich eingesehen, keinen Platz darin zu haben, obwohl ich ja soviel schreibe, wie noch nie und jetzt schon wieder fast mit einem Rohtext fertig bin, der eigentlich ein Jahrhundertwert werden sollte.
Gelesen habe ich im Literaturhaus sehr oft. Ich weiß gar nicht wieviele Lesungen das waren. Einmal habe ich die Literaturhaussondernummer der belgischen Zeitschrift “Krautgarten”, die ich gemeinsam mit Arthur West herausggegeben habe, bei den IG war ich auch fast immer, habe da einmal auch von Marie Therese Kerschbaumer, die sich von mir probiziert fühlte, obwohl ich ihr nur etwas erklären wollte, eine Ohrgeige bekommen, also auch ein literarischer Akt, habe die “Mittleren” dort machen wollen und von 2003 bis2009 den “Tag der Freiheit des Wortes” für die GAV dort organisiert, bei den “Mittleren” hat mich die Silvia Bartl dann hinausgeworfen, wahrscheinlich waren meine selbstgemachten Bücher daran schuld, obwohl mir das niemand so genau gesagt hat und die Siliva Bartl dann auch das Literaturhaus verlassen mußte und ich bin viel und regelmäßig zu den Veranstaltungen gegangen, habe Wein beim Buffet getrunken und meistens isoliert herumgestanden, das fällt jetzt weg und manchmal wundere ich mich, daß mich niemand anruft und mich wo eindlädt. Stimmt aber nicht Peter Czak hat mich heute nach literarischen Veranstaltungen gefragt und nächste Woche wird die “Noahs Fest-Anthologie” Online vorgestellt. Das hat aber nichts mit dem Literaturhaus zu tun und bei den dreißigJahresVeranstaltungen, wo es auch umdas Selbstverlegen ging,habe ich versucht für meine Bücher einen Rezensenten zu finden und bei der Veranstaltung zum Mustervertrag habe ich mich mit einem meiner Bücher von der Margot Koller fotografieren lassen. Ein wenig kindisch vielleicht und jetzt die Diskussion über das dreißigste Jahresfest. Der Bezirksvorsteher hat wie erwähnt eröffnet und auf die literarische Bedeutung des siebenten Bezirks hingewiesen. So hat er erwähnt, daß es vier Bücherschränke hier gibt. Wasmich erstaunte, denn ich kenne nur zwei, aber vor dem Literaturhaus gibt es jetzt auch eine Box wo ein paar Bücher ausgestellt sind, entnehmen kann man da aber glaube ich nichts.
Der Text der 1984 geborenen Anna Weidenholzer, deren literarischen Werdegang ich von Anfang an verfolgte, war sehr interessant, beschäftigte er sich doch sehr vielmit Tieren, Anna Weidenholzers Spezialität und auch ein bißchen mit der sozialen Situation der Auteren. Dann kam die Diskussion der drei Hausparteien, die sehr euphorisch und zuversichtlich war, mir aber eigentlich auch nicht viel sehr viel Neues brachte. Aber natürlich vermiße ich die IG-GVs. Die Heurige soll wieder im Herbst stattfinden, aber ohne oder mit 3Gs gehe ich nicht hin und wenn ich in Harland bin, kann ich mir vielleicht das Büch darüber heraussuchen und in den schönen Bildern der GAV-Kollegin blättern, die ich schon lange nicht gesehen habe. Wenn ich im Literaturhaus gewesen wäre, hätte ich Robert Huez fragen können, wie es ihr geht und meine Bücher habe ich auch gelegentlich ins Literaturhaus geschickt. Wer also etwas von mir lesen will, einiges, nicht alles ist dort zu finden und das Buffet, das es vielleicht oder vielleicht nicht nach der Eröffnung gegeben hat, fehlt mir natürlich auch.
Eigentlich wollte ich heute in die ” Gesellschaft für Literatur” streamen, weil da Brigitte Schwens-Harrant mit Julya Rabinowich diskutieren sollte und das interessiert mich ja sehr. Dann bin ich darauf gekommen, daß in der”Alten Schmiede” um sechs Alida Bremer ihren Roman vorstellt und die 1959 in Split geborene, kenne ich als Übersetzerin, die in der “Literatur im Herbst”, die von ihr übersetzte Romane vorstellte. Daß sie auch als Autorin tätig ist und bei “Jung und jung” verlegt, habe ich nicht gewußt und als ich dann den Stream einschaltete, erklärte Johanna Öttl, daß die Veranstaltung der Abschluß von Sabine Scholls Reihe “Geschichte schreiben” darstellt und sie zwei kroatische Autoren, die sich mit der kroatischen Geschichte beschäftigen, ausgesucht hat. Das heißt, eigentlich hätte die Veranstaltung schon früher mit Ivana Sajkos Familienroman” beginnen sollte, mußte aber Pandemie bedingt verschoben werden, wie das dieser Reihe überhaupt öfter passierte und so ist jetzt Alida Bremers zweiter Roman “Träume und Kulissen” dazugekommen, die Split in einem Monat des Jahres1936 beschreibt, wo sich der Faschismus schon anbahnte und die Stadt auch als Filmkulisse benützt wird. Die Kulinarik kommt vor und das Ganze ist getarnt als Kriminalroman, das heißt, das spaziert ein Kommissar herum, um einen Fall aufzuklären und daziwschen klärt Alida Bremer, die Stimmung vom Juni 1936 auf und da ist mir auch eingefallen, daß ich einen oder zwei Tage in Split war und dort in einem Restaurant eine Frau gesehen habe, die mir durch ihr ungewöhnliches Eßverhalten und, daß sie alleine in dem Restauran war, taufgefallen ist und, die ich dann in “Claire- Klara-Clarisse” eine Rolle spielen ließ und damals dachte, daß sie vielleicht auch eine Veranstalterin des Filmfestivals das dort gerade stattfand sein könnte.
Alida Bremer hat ein paar Stellen aus dem Buch gelesen und dann im Gespräch Sabine Scholl erzählt, daß sie für das Buch sehr viel recherchiert hat und dann die Qual hatte sehr viel von ihrem Material wegzulassen und daß sie eine Diplomarbeit über Kriminalromane geschrieben hat und deshalb dieses Genre wählte, weil sich die Leser dann lieber mit dem Buch beschäftigen würden, wenn ich das richtig verstanden habe.
Dann war es Zeit mich in die “Gesellschaft” zu streamen, bin aber leider in den Stream nicht hineingekommen oder habe ihn nicht gefunden, so daß mir nichts anderes übergeblieben ist, als mir den zweiten Teil auch noch anzuhören. Was ja auch sehr gut ist, weil ich mich ja anläßlich unseres Kroatienurlaubs, den wir 2016 machten auch ein bißchen mit der kroatischen Literatur beschäftigt habe und jetzt dieses Wissen erweitert kann und habe von einer Ivana Sajko noch nichts gehört, die aber eine interessante Autorin zu sein scheint, die auch eine intressante Schreibweise hat. Sie wurde 1975 in Zabreb geboren, lebt aber in Berlin, scheint also auch ein bißchen Deutsch zu können, obwohl Alid aBemer den deutschen Text las und das Gespräch auch übersetzte. Im Programm steht aber auch, daß Alida Bremer und sie sehr befreundet sind.
Das Buch heißt “Familienroman”. Die Ereignisse von 1941 bis 1991 und darüber hinaus”, scheint also gut zum ersten Buch zu passen und die kroatische Geschichte noch weiter als bis1936 zu erklären und Ivana Sajko hat, wie Sabine Scholl im Gespräch erfragte, auch Teile ihrer Biografie dafür verwendet und sogar Stücke eines früheren Buchs darin einbezogen. Es geht in der Geschichte Kroatien, wie wahrscheinlich in der übrigen Geschichte überhaupt um Gewalt und damit har sich Invana Sajko besonders interessiert und so kann man wahrscheinlich in diesem Buch viel über die Geschichte Kroatien erfahren. Wie weit das literarisch ist, kann man sicher diskutieren, aber Sabine Scholls Projekt heßt ja Geschichte schreiben. Also wieder viel gelernt und eine oder zwei interessante Autorinnen kennengelernt und Julyia Rabinowich kenne ich ja schon und habe auch einigesvonihr gehört.
Wieder einmal Doppelpack in der “Alten Schmiede” , diesmal in der Lyrikschiene und zwar stellte Johannes Tröndle zuerst Eva Maria Leuenberger und Thomas Ballhausen und dann Waltraud Haas vor und ich bi n in die Lesung von Eva Maria Leuenberger wegen meiner sechs Uhr Stunde ein wenig zu spät hineingekommen, habe die1991 in Bern geborene aber erkannt, weil sie ihren ersten bei “Droschl”erschienenen Lyrik-Band “dekarnation”in dem es um Moorleichen geht, an dem Abend vorstellte, als ich das letzte Mal in der “Gesellschaft für Literatur” war.
Das neue Buch heißt “kyung” und so heißt auch eine amerikanisch koreanische Avantgardekünstlerin die 1982 in einem New Yorker Parkhaus vergewaltigt und ermordet wurde und Eva Maria Leuenberger brachte offenbar eine lyrische Antwort darauf. Leider habe ich einen großenTeil der Lesung versäumt, bin nur in das Gespräch mit Johannes Tröndle zurecht gekommen und im Anschluß kam der 1975 geborene “Prießnitz-Preisträger” Thomas Ballhausen, den ich auch als Film- und Comic-Experte kenne und ihm einmal auch einen Vortrag über Sigmund Freud halten hörte
Er hat auch einen lyrischen Text oder Langgedicht, das dem Alkestis-Thema gewidmet ist, sich aber modernen Ausdruckformen bedient. “Transient”, heißt der “Lyric Essay”, der auch eine graphische Gestaltung hat.
Dann kam eine Pause und danach stellte die 1951 geborene Waltraud Haas mit der ich das erste Mal beim “Linken Wort” am Volksstimmefest gelesen habe und sie mir sagte, daß sie sehr aufgeregt sei. Ich habe sie öfter bei den GAV-GVs getroffen und war auch beiihren Lesungen.
Der neue Band heißt “Mit derAxt in der Hand” und wird iim Programm als Miimalismus angekündigt. “Drei vier Zeilen genügen, um eine Welt entstehen zulassen”, steht da geschrieben und die Gedichte kreisen um ihre Kindheit, den Vater, den sie “nackt gesehen hat und damit eine Sünde begangen hat”. Der Vater, der sie verläßt, die Mutter, die nicht an sie glaubt und trotzdem ist etwas aus ihr geworden und ich denke, daß das Waltraud Haas sehr gut geschafft hat, hat sie doch schon sehr viel Gedichtbände geschrieben, die zuletzt bei “Klever” erschienen sind. Johannes Tröndle fragte im Gespräch danach, beziehungsweise merkte er an, daß die Gedichtbände in immer kürzeren Abständen erschienen und Waltraud Haas meinte, sie hätte jetzt nicht mehr zu tun, als schreiben, während ihr Leben früher schwierig gewesen sei.
Interessant, interessant. Die Kindheit kommt vor,der Vater, die Mutter, aber auch die Kinder, die sie im Kaffeehaus trifft, die Krebserkrankung und viele andere Themen. Sehr beeindruckende kurze Gedichte, wenn sie länger werden, sind sie Prosa, sagte Waltraud Haas noch und bekam am Ende ihrer Lesung sehr starken Applaus. Vefgüt also auch über ein sgroßes Fanpublikum und ich habe mit einigen Unterbrechungen wieder einen starken Lyrikabend erlebt, der einen guten Einblick in das vielseitige poetische Schreiben und seine Formen gab.
Auf die heutige literaturhausveranstaltung bin ich durch die Ö1-Sendung “Leporello, die vor dem Morgenjourn gesendet wird, aufmerksam geworden. Das heißt, es wurde darüber berichtet. Angestrichen hatte ich sie schon, will ich mich ja trotz meiner Coronoa-Quarantäne literarisch am Laufenden bleiben und da wurde das Buch des 1921 geborenen, also, hundertjährigen Ernst Fettners “Geh du voran”, das er mit der Literaturwissenschaftlerin und, ich glaube, auch Literaturhausmitarbeiterin Jana Waldhör, herausgegeben hat. Eine Veranstaltung der Exilbibliothek und Ernst Fettner sagte mir erstmal nichts.
Aber ich bin ja vielseitig literarisch interessiert und schaue gerne über den Tellerrand. Trotzdem war es gar nicht so leicht in den Stream hineinzukommen. Zuerst hieß es die Veranstaltung ist schon ausgebucht, weil ich auf den falschen Link drückte, dann Veranstaltung beginnt in Kürze. Ich habe mich inzwischen anderwertig umgehört. Zum Beispiel kann man auf der deutschen Buchpreisseite schon die Kurzvorstellungen der zwanzig Bücher oder einen Teil davon finden, dann habe ich den Beginn versäumt, sowie die Einleitung.
Aber gut, das wurde wahrscheinlich auch im “Leporello” erklärt und ist im Programm zu finden, so sah ich den weißhaarigen alten Mann und war erstaunt daß er wirklich schon hundert weil sehr aktiv und agil und das Buch ist, wenn ich es recht verstanden habe, aus den Tagebuchaufzeichnungen und Fotos des alten Mannes entstanden, der damit sein Leben dokumentierte.
Irgendwie ist er dann wohl mit Jana Waldhör in E-mail Kontakt gekommen. Ein solches wurde vorgelesen und dann ging es gleich in die Jugend desn alten Herrn, der ich weiß nicht genau warum, in einem Waisenhaus in Baden aufgewachsen ist.
Denn dann kam eine Stelle über seinen Opapa Abraham und nach dem Waisenhaus hat Ernst Fettner eine Ausbildung als Wäscheerzeuger gemacht und war dann Fahhradbote, Radlbuam hat das damals geheißen und hat da die Wäsche vom Althanplatz, wo das Geschäft lag nach Ottakring geradelt. so wohl auch am 9.11. 1938, der sogenannten Reichskristallnacht. Da hat er sich dann mit seinem Chef, dessen Söhnen und zwei Mitarbeitern im Lager versteckt. Die Nazis kamen, trommelten an der Tür und fragte,n ob sie Kommunisten wären “Get du voran!”, sagte der Chef zum Ernst und die anderen, die vereinten Kommunisten zu sein, wurde geprügelt.
So wurde Ernst Vetter zum Kommunisten, emigrierte nach England und kam nach dem Krieg mit der schottischen Armee, zuerst nach Deutschland dann nach Österreich zurück. Dort wurde er dann Journalist bei der Volksstimme war auch sportlich tätig, hat jetzt viele Enkel und Urenkelkinder und sein Leben aufgezeichnet.
Der Buchkauf wurde sehr empfohlen und es ist natürlich ein interessantes Zeitdokument mit Fotos und Briefen, daß man am Büchertisch erwerben konnt. Eine Lesetournee gibt es auch und ich habe meine elendslange Leseliste heute auf andere Art und Weise verlängert. Denn nach der deutschen und der österreichischen wurde auch die Schweizer Buchpreisliste bekanntgegeben. Da steht natürlich Christian Kracht darauf und sonst noch vier Bücher von vier Autoren und Autorinnen, die mir allesamt unbekannt sind. Zwei PDFs oder E-Books habe ich schon. Das Dritte kommt mit der Post.
Also lesen, lesen, lesen und die nächste Literaturhausveranstaltung wird dann in einer Woche sein. Da wird dann die Ausstellung eröffnet die auf dreißig Jahre Liiteratuhaus und den ersten österreichischen Schriftstellerkongreß, den ich leider versäumt habe, hingewiesen und leider ist auch diese Veranstaltungn schon ausgebucht. Ja heute ist das Leben rauh und man muß sich überall anmelden und registrieren lassen, kann die Ausstellung, bzw. das Gespräch darüber aber auch im Stream verfolgen.
in der “Alten Schmiede” gibt es ja eine Reihe wo Dichterinnen über Dichterinnen lesen, beziehungsweise jeweils eine eine solche vorstellt. Ruth Aspöck hat da einmal Brigitte Kronauer vorgestellt und dabei aus ihrem Ensor Buch vorgelesen unbd Frieda Paris über Meta März und heute trat Teresa Präauer auf und präsentierte die 1935 in Ungarn geborene und 2011 in der Schweiz gestorbenen Agota Kristof von der ich schon einiges gehört, aber noch nichts gelesen habe und auch keine Bücher von ihr besitze.
Von der 1979 in Linz geborenen Teresa Präauer habe ich noch mehr gehört war, zum Beispiel ihre “Bachmannpreis-Lesung”, wo sie durch alle Preisrunden gerutscht ist. Sie hat einmal den “Fried-Preis” bekommen und war in der Frühlingssaison auch in der “Alten Schmiede”, wo sie, glaube ich, über das Zeichnen sprach. Gelesen habe ich noch nichts von ihr, werde aber wahrscheinlich bald, weil sie auf der Öst steht, muß das Buch aber erst bekommen
Kennengelernt habe ich sie, glaube ich, als Illustratorin von Wolf Haas,sie war, glaube ich, auch oder ist es noch, mit ihm befreundet, beziehungsweise mit ihm öfter gemeinsam aufgetreten und jetzt die “Dichterin über Dichterin- Stunde”, wo die eingeladene Autorin, glaube ich, aufgefordert wird, etwas von sich zu lesen und das dann mit der vorgestellten Autorin in Beziehungs zu setzen. Bei Teresa Präauer war das ihr erstes Buch “Für den Herrscher der Übersee”, wo sie gleich zu Beginn eine Seite las und dann erzählte oder war das Johanna Öttl ,die einleitete, daß Agota Kristof 1956 mit ihrer Familie aus Ungar flüchten mußte und der Schweiz zugeteilt wurde.
Hier arbeitete sie lange in einer Fabrik, mußte erst Französisch lernen, begann Theaterstücke zu schreiben und hatte schließlich ein “Ding, das aus einem Anfang und einem Ende bestand”, das sie nach Paris an drei Verleger mit einem Beibrief schickte. Das war in den Achtztigerjahren und der Roman war “Das große Heft”, das man laut Teresa Präauer auch als Erzählung verstehen kann. Es hat jedenfalls sechzig Kapitel, die wie Gebrauchsanweisungen klingen und es handelt von zwei Buben, Zwillingen, die einander sehr ähnlich sind. Sie werden während des Krieges von der Mutter mit je einem Koffer und einem Wörterbuch zur Großmutter gebracht, die sie eigentlich gar nicht will. Dann sitzen sie in einem Zimmer, bringen sich selbst das Schreiben bei, in dem sie Aufsätze schreiben, in dem sie sich etwa verbieten zu schreiben, die ist eine Hexe, sondern der und der hält sie dafür, was schon fast, wie eine Schreibanleitung aus einem Schreibseminar klingt.
Schreibpoetik nannte es, glaube ich, Teresa Präauer. Es gibt dann noch zwei Folgeromane, die zusammen als eine Trilogie bezeichnen werden können und da bekommen die Zwillinge auch Namen und heißen Lukas und Klaus. Es gibt auch eine Textsammlung, die die “Analphabetin” heißt” wo Agota Kristof ihre Schreibanfänge und das Hineinwachsen in eine fremde Sprache, beschreibt, was sie, glaube ich, gar nicht wollte.
Sie ist mit ihren Romanen dann sehr berühmt geworden und Teresa Präauer schloß ihren Vortrag mit einer Stelle aus dem Novellenband “Irgendwo” mit einem Satz der eigentlich gar nicht so lustig war, trotzdem mußte sie dabei lachen und sie betonte auch an mehreren Stellen, die Komik, die sie in Agota Kristofs Werken empfand. Aber das ist vielleicht auch eine Spezialität Teresa Präauers, die ich ja auch erst lesend kennenlernen muß und so schließe ich wieder mit dem Satz. Es war ein interessanter Abend, ich habe viel gelernt und hoffentlich komme ich bald dazu, die Bücher zu lesen. Aber das geht bei mir momentan ja sehr langsam voran, bin ich doch immer noch beim drittendeutschenBuchpreisbuch.