Florian Gantners und Christopher Wurmdoblers neue Bücher

Als ich mich am Mittwoch ins Literaturhaus streamen wollte, war die Seite nichtzu erreichen.

“Uje!”, habe ich gedacht.

Was mache ich dann am Freitag. Aber heute gab es kein Problem, wo, die FM4-Moderatorin, Zita Bereuter, die ich vom “Fm4-Preis” kenne, zwei Bücher von Florian Gantner und Christoph Wurmdobler vorstellte und beide Autoren, muß ich bekennen, obwohl ich ja behaupte, mich in der Literaturszene gut auszukennen, waren mir unbekannt. Also eine Premiere und Erkenntnisgewinn und das neue an der Veranstaltung, die wie gewohnt von Barbara Zwiefelhofer eingeleitet wurde war, daß Zita Bereuter, beide Autoren auf die Bühne bat und zuerst ihre Lebensläufe und über die Bücher etwas erzählte.

Das Buch, des 1965 in Freiburg geborenen, aber schon lange in Wien lebenden Christopher Wurmdobler heißt “Ausrasten”, ist bei “Czernin” erschienen und spielt, wie auch das Buch des1980 im Salzburger Land geborenen Florian Gantner in Wien und ist bei “Residenz” erschienen. “Soviel man weiß”, heißt es und spielt in der Quellenstraße 63 und da kam gleich die Bereuter Frage, nach dem Recherchieren?

Florian Gantner hat sehr viel recherchiert, weil er in der Quellenstraße ein Haus mit einem Balkon für den Text brauchte. Denn nachher ist es peinlich, wenn die Leser kommen und sagen “Das stimmt nicht! Da gibt es keinen Balkon!”

Zu lesen hat Christoph Wurmbichler begonnen, der, glaube ich, auch beim “Falter”arbeitete. Die beiden anderen haben dann die Maske aufgesetzt und sind von der Bühne abgegangen und das Buch scheint kein Roman zu sein, sondern ein in sich verwobener Geschichtsband und drei dieser Geschichten hat Christoph Wurmbichler verkürzt auf Zita Bereuters Wunsch auch gelesen, damit man einen guten Eindruck bekommt und das war spannend. Denn zuerst ging es zu einem Per Oliver von seinen Bobo-Eltern liebevoll Polli genannt und dessen dreizehnten Geburtstag, wo die Mama eine Party mit einem Barbarshop für die Freunde aufmachen wollte und der Papa in weißer Schürze deren Freunden Steaks servieren wollte.

Sehr lustig also und Szene zwei führte in Burgtheater oder in eine verpatzte Premiere, weil da eine alte Kritikerin, die Vorstellung zum Platzen machte und die dritte Szene oder Text, den sich Zita Bereuter wünschte, ging es um Sex, was dann zuerst dem Autor später ihr ein wenig peinlich war, daß sie sich das wünschte. Aber es geht nicht nur um Sex darin, sondern um Sexszenen und ums Schreiben, denn hier ist der Held Schriftsteller und Florian Gantners Wien-Buch ist ein Roman oder auch ein Tableau aus vier Personen, die alle in dem Haus in der Quellenstraße leben und führt in ein komplett anderes Milieu. Florian Gantner stellte zwei Personen vor. Mirjam, die Nachts mit ihrer Gang mit Spraydosen auszieht und alle vier Parteien scheinen einander zu überwachen, was auch auf den Titel schließen läßt. Die zweite vorgestellte Person heißt Illir Zerei und ist ein Albaner, der vor dem Geheimdienst geflüchtet ist und davon erzählt und beim abschließenden Gespräch, wo es sehr viel, um das Schreiben, die Figuren und das Ideenfinden ging, erzählte Florian Gantner auch, daß er beim literarischen Colloquium in Berlin, wo er einen Aufenthalt hatte, einen Albaner kennenlernte, an dem er sich orientierte. Interessant, interessant, vor allem, daß ich von den beiden Autoren, die schon jeweils verschiedene Bücher geschrieben haben, nichts mitbekommen habe und lustig war die Veranstaltung auch, obwohl Barbara Zwiefelhofer am Schluß erwähnte, daß leider noch immer keine Getränke ausgeschenkt werden dürfen.

Aber die Bücher konnte man sich am Büchertisch kaufen und da auch mit den Autoren plaudern.