Mareike Fallwickls Frauenpower

Die 1983 in Hallein geborene Mareike Fallwickl habe ich vor einigen Jahren durch ihren “Bücherwurmloch-Blog” kennengelernt, damals hat sie sich, glaube ich, ein Bücherkaufverbot auferlegt und später ist sie mir aufgefallen, als sie erklärte, daß sie nie ein zweites Buch von einem Autor lesen will und sie ist eine eifrige Leserin. Ich habe mich eine Zeiltang sehr eifrig mit ihr kommentiert. Sie war dann auch bei den offiziellen Bücherbloggern, die 2015 von Mara Giese initiert wurden. Sie war auch in der Jury des Bogbusterpreises und hat, glaube ich, einen erotischen Roman geschrieben, bevor sie mit “Dunkelgrün fast schwarz” sozusagen berühmt geworden ist und sogar auf der öst Bp stand, das nächste hieß dann “Das Licht ist hier viel heller” und jetzt ist “Die Wut, die bleibt” erschienen, das heute in der “Gesellschaft für Literatur” vorgestellt worden ist. Im Literaturhaus hätte es eine Präsentation einer Anthologie von Eva Schörkhuber und Andreas Pavlik gegeben, aber ich habe mich dafür entschieden und das Buch das inzwischen bei “Rowohlt” erschienen ist, die beiden vorigen erschienen bei der “Frankfurter Verlagsanstalt”, angefragt, das aber leider schon aus war. Macht nicht wirklich etwas, denn, wie meine Leser wissen, ist meine Leseliste sehr lang und wenn ich, bis die die nächste dBp- Liste bekanntgegeben wird, noch meine Geburtstagsbücher vom letzten Jahr lesen will, sollte ich mich sputen.

Also nur in das Buch hineingehört und da geht es um eine Frau, die sich gleich auf der ersten Seite umbringt, drei Kinder, ein fünzehnjähriges Mädchen und zwei kleinere Buben zurückläßt und eine Freundin, beide um die Vierzig, soll sich jetzt um die Kinder kümmern, während der Vater arbeiten geht und die Oma, an die vorher gedacht wurde, erkrankte.

Daran folgte ein heftiges Statesment von Mareike Fallwickl gegen die Unterdrückung der Frauen und, daß man diese entlasten muß. Da habe ich dann an Gertraud Klemm gedacht, wo ich mir als sie damals beim “Bachmannpreislesen” ihre Frauenpower loslies. Das hatten wir ja schon, hat ja die Ruth ihre “Zündenenden Funken” herausgebracht und ich war in den Siebzigerjahren auch auf Frauendemos. Ja, ich habe unter Kreisky studiert und meine Tochter ist ein Jahr jünger als Mareike Fallwickl, die bereits von den jüngeren, den zwanzigjährigen Frauen spricht, die es besser machen wollen oder von ihrem kleinen Sohn erzählte, der bereits das Wort “binär” verwendet. Da fällt mir ein, daß ich einmal auf einer Frauengesundheitstagung der Beate Wimmer-Buchinger, die ja auch eine sehr frauenbewegte Psychologin ist, war, eine Ärztin über eine Medizinstudentin klagen hörte, die sich ihren “Doktor” lieber erheiraten woll,te, als es, wie ihre Mutter, eine alleinerziehende überforderte praktische Ärztin zu machen. Ja, wie man es macht, macht man es schafft und die fünzehnjährige Lola, die tochter der Helene, die sich umbrachte, weil sie die Frauendoppel-oder Dreifachbelastung nicht aushielt, das Buch wurde während der Pandemie geschrieben, wo sich die Männer ins Homeoffice in ihr Arbeits- oder Schlafzimmer zurückzogen, während die Frauen im Wohnzimmer das Homeschooling, den Haushalt und vielleicht auch noch ihr Homeoffice schupften, lernt boxen, um sich gegen die männlichen Gewaltübergriffe zu erwehren. Interessant dabei, daß Mareike Fallwickl erzählte, daß sie im März in Leipzig bei der nicht stattgefundenen Messe in einer Lobby mit Schriftstellern und Journalisten gesesen ist und auf eine Kollegin wartete, die sich ein Heimwegtelefonat wünschte. Ich hatte bisher keine Ahnung, was das ist, obwohl ich auch einmal am Heimweg überfallen und gewürgt wurde und Mareike Fallwickl sprach davon, daß die Frauen mit dem Handy und dem Pfefferspray in der Hand durch dunkle Parks hasten und sich vor dem Überfallen werden fürchten müßen. Stimmt, ich meide in der Nacht auch die Parks ,gehe aber sonst lustig herum und in ihrem vierten Lesestrang wünschte sich Mareike Fallwickl eine Solidarität unter den Frauen und teilte auch einen Folder von Frauenbüchern aus, diesie zum Lesen empfahl. Davon habe ich ,schon einige Bücher gelesen, bin aber trotzdem skeptisch, ob eine Solidariät unter Frauen in einer Gesellschaft, wie diese, wo sich Mareike Fallwickl, wenn sie mit dem Zug in Salzburg nach Wien gefahren ist, in Purkersdort die Maske aufsetzen mußte und dreimal geimpft sein muß, wenn sie, wie ich gerade hörte, im Herbst nicht schon wieder Lockdowndrohungen ausgesetzt sein will, wenn das soziale Kreditsystem eingeführt wird, ist von Frauenpower wahrscheinlich auch keine Rede und die Inflation und die allgemeine Teuerung trifft wahrscheinlich auch zuerst die alleinerzienden Frauen.

Aber trotzdem toll, daß sich auch die jüngeren Frauen für Frauenpower einsetzen und ich kann nur anfügen, daß ich natürlich nicht auf ihrer Liste stehen, obwohl ich mich auch für eine feministische Autorin halte.

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