Demo für Menschlichkeit und Büchersegen

Die Flüchtlingsproblematik und die Zustände in Traiskirchen haben uns heuer durch diesen heißen Sommer begleitet, beziehungsweise das Gerangel zwischen dem Innenministerium und den Bundesländern, die ihre Quote erfüllen sollten, sich aber mit Händen und Füßen und was noch ärgerlich daran war, mit schönen gutgeschulten Worten, dagegen weigerten.

“Ja, aber-!” und die Bürgermeister wehrten sich, wenn ihnen ein Quartier aufgezwungen werden sollte, sprachen von mangelnden Baugenehmigungen etcetera und fürchteten um die Wählerstimmen, während in Traiskirchen die Leute auf den Boden schliefen, in Ungarn Grenzzäune errichtet werden, worüber dann die Verzweifelten zu klettern versuchen und ihre Babies durchreichen, vorige Woche in einem Lastauto auf der Autobahn Tote entdeckt wurden, es jetzt wieder Grenzkontrollen an der ungarischen Grenze gibt, etcetera, etcetera.

Währenddessen habe ich in den ersten drei Juliwochen meinen Sommerroman geschrieben, wo eine Fatma Challaki aus Damaskus über Lampedudsa nach Traiskirchen kommt und dort eigentlich nicht viel Fürchterlicheres erlebt, als daß sie in einem Zelt mit fremden Frauen schlafen muß, Schweinefleisch serviert bekommt und ihr die jungen afrikanischen Männer ein bißchen zu nahe zu kommen versuchen.

“Hey Girl!”, aber die Fatma ist eine strenge Muslama und kommt auch schon ein bißchen in “Selmas Kopftuch” vor, da wird sie dann als Mustermigrantin ausgewählt und wird mit dem Integrationsminister Bastian, dem jungen Mann mit der gegelten Haarlocke, wie ihn die Yasmin flapsig nennt, fotografiert.

So weit die Phantasie beziehungsweise mein wenig abgehobenes realistisch psychologisches Schreiben.

Allerdings hat mich die Wirklichkeit in diesem Sommer eingeholt und wenn ich an den Montagen mit dem Alfred vom Rathausplatz zurückgegangen bin, hat man an manchen Auslagen Flugblätter mit der Inschrift “Schämen sie sich sich!”, gesehen und das habe ich mir auch manchmal gedacht, wenn ich die Politiker in den Nachrichten den heißen Ball oder die heißen Kartoffel hin- und herschieben gehört habe, während im Mittelmeer schon wieder Boote untergegangen sind.

Da muß man sich als Österreicherin, als Europäerin wriklich schämen und zum Glück war ich nicht allein damit, obwohl die FPÖ ja auch Grenzzäune und Stacheldrähte fordert und ich bei der Wandergruppe vorige Woche auch die Empörung über die Flüchtlinge hören konnte, daß dann die im Fernsehen sagen, daß sie mit den Zusänden nicht zufrieden sind.

Und die Gratiszeitung “Heute” oder war es “Österreich” hat einmal ein junges blondes Mädchen, eine Bewohnerin von Traiskirchen gezeigt, das sich beschwerte, daß die Asylwerber “Hallo Süße!” zu ihr sagen und lachen.

Das war in der Zeit, wo ich beschrieben habe, daß die jungen Afrikaner “Hey pretty girl!”, zu  Fatma sagen und sie ihr Kopftuch dann verlegen noch ein bißchen tiefer in die Stirn hinscheinschiebt.

Ich habe mir auch einige Videos angeschaut, wo Leute, Decken, Zelte, Kosmetikartikel, etcetera nach Traiskirchen bringen wollten, was  dort nicht angenommen wurde und Berichte gehört, daß die “Ärzte ohne Grenzen”, “Amnesty” und einige Psychiater, die den Traumatisierten helfen wollten, nicht hineindurften.

Gegendemonstrationen hat es gegegeben und die Politiker haben immer noch schöngefärbt den Ball hin und hergeschoben, aber nicht nur in Österreich, in der ganzen EU und in Deutschland dürfen Asylunterkünfte von der Begida angezündet worden sein, so daß es derzeit eine große Bloggeraktion für Flüchtlinge gibt, die Geld und wahrscheinlich anderes sammelt und Barbara Neuwirth hat mir den Aurfuf für die “Demo für Menschlichkeit” heute um sechs auf der Mariahilferstraße geschickt, die sehr voll war, sehr viele junge Menschen, einige ältere, viele Frauen, die ich für Psychotherapeutinnen halten würde, einige SPÖ Politikerinnen, Susanne Scholl, Vera Albert und eigentlich sehr wenige die ich von den ersten Mai Demos der Kommunisten oder den Frauendemos kannte. Aber vielleicht war das ein Zufall und ich habe nicht genug hingesehen.

Man sollte sich weiß anziehen und weiße Fahnen schwingen, einige haben das getan, die anderen sind, wie ich in der normalen Sommerkleidung gekommen.

Relativ wenig Polizei, aber das geht auf der neuen Mariahilfersttraße, wo die Straße durch Straßencafes verkleinert ist, ja auch nicht wirklich gut, einige Reden darunter die, von einem Video, das ein junger Mann, der sich in Traiskirchen eingeschmuggelt hat, achtunddreißig Stunden lang drehte und dann ein gemeinsamer Gang zum “Omafuma Denkmal” beim Museumsquartier.

Im “Wochenendstandard” war auch ein Interview zwischen Ilija Trojanow, dessen neues LL-Buch ich demnächst lesen werde und der Innenministerin, die jetzt etwas moderatere Töne anschlug und auch einige sehr interessante Artikel über die Flüchtlingssituation, Schlepper etcetera.

Ein schwieriges Problem, das man wahrscheinlich durch ein paar Euro Spenden nicht in den Griff bekommen kann, ich habe am Rathausplatz, wo ich nachher noch einmal hingegangen bin und mir die “Czardasfürstin” eine Aufführung aus “Mörbisch 2002” angesehen habe, einen Stammbesucher getroffen, der mir sagte, daß er in Traiskirchen vegetarisches Essen austeilt.

Es gibt also doch Solidarität und die Kalman Operette, die im Juni 1914, also kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges spielt, war auch sehr interessant, führt da ja ein Ungar, der Fery Baci durch die gute alte Zeit, wo es die Monarchie noch gab, man Walzer tanzte, es Standesdünkel, aber noch keine Grenzzäune gab.

Neben uns saß eine Familie, die eine Flasche Sekt mithatte, eine Art Picknick veranstaltete und die Kinder immer begeistert auf die Bühne zeigte, wenn die Mama eine Arie sang, ja und der LL-Büchersegen ist auch wirklich  problemlos eingetroffen.

Heute morgen konnte ich mir beim “Heimtierprofi” drei abholen “Risiko”, “89/90” und die Jenny Erpenbeck.

Es gibt also neben der Poetik, die ich  schon gelesen habe, auch sehr viel Politisches beim LLL das vielleicht zu dem Krisensommer und der Flüchtlingsproblematik passt.

Das Buch von der Valerie Fritsch und das von der Anke Stelling ist aber auch gekommen, jetzt brauche ich nur mehr auf das von der Inger Maria Mahlke warten und lesen lesen lesen.

Dann hätte ich mit dem was ich schon hatte, dem PDF, den gelesenen und den Weihnachtsgeschenken vom Alfred, zwölf und acht fehlen mir noch, wenn ich wirklich die ganze Longlist durchlesen will.

Das wird zeitlich auch ein wenig knapp werden, vor allem weil jetzt auch die Veranstaltungen beginnen, aber bis Anfang Oktober bis zur Preisvergabe wird es zu schaffen sein und ich liege mit meinen fünf schon gelesen Büchern, wenn ich mich in der Bloggerszene so umschaue, ohnehin im Spitzenfeld.

Buzzaldrin liest jetzt das dritte, die Valerie Fritsch und ist nach Hamburg umgezogen, die anderen Blogger haben ihr Bücherpaket bekommen und auf eine interessante Bloggerin, die auch schon die Valerie Fritsch, den Kay Weyand, die Monique Switters und dann noch den Ernst Jandl und die Christine Lavant liest, bin ich bezüglich meines Bücherbloggens auch gestoßen und ich finde es wirklich toll, daß das Buchpreisbloggen so gut funktioniert, obwohl dieser Sommer nicht nur heiß, sondern politisch ein wenig schwierig war, wenn sich jetzt in Traiskirchen die Zustände aber ein wenig ändern, so da man sich nicht mehr schämen muß, wenn man sich durch die Longlist liest, wäre das sehr schön.

Im Radio habe ich dann gehört, daß die Ungarn inwischen alle Flüchtlinge, die nach Österreich oder Deutschland wollen, ausreisen lassen und die sich jetzt zum Teil am Westbahnhof befinden dürften, womit der Bundeskanzler wieder nicht einverstanden ist.

Zwei Weihnachts-und Geburtstagsbücher sowie Sommerfrischenende

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Bei mir ist ja nach dem Sommerroman das große “Longlistenlesen” angesagt, das mir großen Spaß macht und das ich in meinem “Longlistenlesebuch” dekomentieren will, beziehungsweise schon mitten darin bin, denn ich habe ja schon vier Bücher gelesen und besprochen, halte jetzt beim fünften Ralph Dutli “Die Liebenden von Mantua”, wo ich mir zuerst dachte, daß mich ein Buch über ein altes Gerippe eigentlich nicht so interessiert und mich wieder einmal täuschte, neun Bücher wurden mir von den Verlagen schon zugesagt, zwei und ein PDF habe ich schon bekommen, diese Woche am Montag auch noch den “Susan Effekt”, den ich bei “Hanser” gewonnen habe.

Am Dienstag sind dann die zwei “Wallstein-Bücher” gekommen und ich bin mit den drei Neuanschaffungen in die letzte Sommerfrischewoche aufs Land gefahren, habe gelesenen und ein bißchchen meinen “Sommerroman” korrigert und am Donnerstag, da war ich mittendrin im Lesen des Buchs von Kai Weyand, hat mir der Alfred einen Zettel von der Post mitgebracht und es hieß wieder warten, denn am Freitag ist er nicht nach Wien gefahren.

Warten und darauf vertrauen, daß die Bücher in Wien nicht verloren gehen, aber wenn ich so weiterlese, gerate ich in einen Lesenotstand habe ich gedacht und bin am Freitag doch zum “Thalia gefahren und habe “Risiko” dieses elenddicke Ding ausgelesen und mich umgesehen, welche Bücher ich mir vom Alfred zu Weihnachten und zum Geburtstag wünschen kann, denn das habe ich eigentlich immer so getan, mir in den letzten Jahren ein paar  aus der Liste gewünscht und  später gelesen.

Bei meinem diesjährigen Longlistenleseprojekt ziehe ich das vor habe ich mir gedacht, lasse sie mir früher kaufen und lese sie gleich, damit ich bis zur Shortlistenbekanntgabe mir meine eigene Liste machen kann.

An fünf Bücher habe ich  gedacht, drei zum Geburtstag, zwei zu Weihnachten oder umgekeht, aber es gab beim “Thalia” ja nur vier, “Risiko” habe ich schon gelesen, das der Valerie Fritsch wurde mir versprochen, also blieben nur Alina Bronskys  “Baba Dunjas letzte Liebe” mit dem ich ja schon lange liebäugle  und das etwas dickere Buch von Ilija Trojanow “Macht und Wiederstand” übrig.

Hoffentlich habe ich die beiden Bücher inzwischen nicht schon zugestellt bekommen, so ein zwei Haushaltsleben macht manchmal ein bißchen nervös und ich bin auch ungeduldig, die anderen Bücher zu bekommen, aber ab nächste Woche wird es besser, denn da bin ich wieder in Wien, kann mich um meine Post kümmern und wenn es sein muß wieder in Buchhandlungen lesen gehen oder dem lieben Otto ein Mail schreiben, welche Bücher ich von ihm brauche.

Jetzt blieben wenn in Wien alle Bücher kommen ja noch acht übrige und das dünne  Bronsky-Büchlein  kann ich noch am Sonntag lesen, wenn ich den Ralph Dutli am Samstag ausgelesen habe.

Spannend spannend und das Longlistenlesen macht mir, wie man wahrscheinlich merkt, großen Spaß, dazwischen schaue ich immer wieder zu den sieben ausgewählten Blogger und die jagen auch noch nach ihren Büchern, inzwischen haben sie von Börsenverein jetzt ihr Buchpaket bekommen, wo ihre zwei oder drei Bücher, die sie lesen sollen mit dem Longlistenheftchen, auf das ich diesmal ganz vergessen, bzw. mir nicht bestellt habe und ein Buch über die Geschichte des deutschen dBp drinnen ist. Sie wollen aber auch die anderen Bücher lesen, beziehungsweise haben sie das schon und ihre Rezensionen eingestellt.

Mara Giese veranstaltet ein Gewinnspiel, wahrscheinlich um ihre alten Bücher loszuwerden,  wo man ein Buchpaket gewinnen kann, wenn man zehn Verlagsslogans zehn Büchern zuordnet, was mir sehr aufwendig zu sein scheint, ein Buch habe ich inzwischen zwar gefunden, aber das Buch der Alina Bronsky habe ich ja schon und sollte es vielleicht besser lesen, wenn ich bis zum zwölften September durch sein will, das Buch des Matthias Nawrat, der Ruth Cehra, den “Harper Lee” und und würde mich aber interessieren, aber wann lese ich diese Bücher, wenn ich meine heurige Leseliste nach dem LLlesen wenigsten zum Zehntel schaffen will?

Es gibt auch einen Bücherdienst, wo man einen Fragebogen ausfüllen kann und dann Buchempfehlungen zugeschickt bekommt, das habe ich getan, da wurde mir  “Die Betäubung” der Anna Enquist, die ich gerne lesen will, “Stoner” und noch zwei andere Bücher empfohlen, aber ich lese ja eher die deutsche und österreichische Gegenwartsliteratur und jetzt überhaupt LL und nächste Woche in Wien  fangen ganz langsam die Veranstaltungen wieder an.

Dieses Jahr ist meine Sommerfrische ja ein wenig verschoben, denn ich habe schon in der letzten Schulwoche damit angefangen und bin jetzt eine Woche vor Schulbeginn wieder zurück, das Volksstimmefest, ist erst nächste Woche, beim Hauptverband kann man aber zu einer Lesung von Martin Ammanshauser gehen, auch ein Buch, das auf der LL fehlt, die Schreibgruppe ist wieder am Donnerstag, da kann ich dann, wenns interessiert, schon ein bißchen über meinen “Sommerroman” erzählen, den ich ja im Juni dort begonnen habe.

Die Vorschau zu “Selmas Kopftuch” ist jetzt auch raus und wird am nächsten Dienstag erscheinen, wem es interessiert, es gibt da auch ein Gewinnspiel und man kann das neue Buch nach Erscheinen gewinnen, allerdings wird das wahrscheinlich noch ein wenig dauern, da der Alfred  erst beim “Im Namen des Vaters” ist und noch immer “Schreib nicht soviel!”, stöhnt.

Aber jetzt bin ich ohnehin am Lesen und hatte in diesem Sommer eine sehr schöne Sommerfrische mit einigen Aktivitäten, in drei Wochen meinen “Sommernanowrimo” geschrieben, mit dem ich eigentlich sehr zufrieden bin. Zwei Bergtouren haben mir gemacht, Radgefahren bin ich nach Melk und nach Wagram an der Traisen mit dem Alfred, nach Herzogen-, Wilhelmsburg und nach St. Pölten zum “Thalia” allein, war bei einem Sommerfestival und und jetzt freue ich mich auch auf den Herbst, auf den Beginn der Veranstaltungen, beim Writerstudio gibt es wieder ein Open House und beim “Standard” habe ich bei einem Gewinnspiel mitgemacht, wo man Karten für “Sprachsalz”, dieses Literaturfestival in Hall in Tirol gewinnen kann, mal sehen ob ich einmal etwas gewinne.

Der “Wochenendstandard” ist diesmal auch besonders interessant, denn da geht es viel um Flüchtlinge, es gibt ein Gespräch zwischen der Innenministerin und Ilija Trojanow und eine Demonstration am Montag gibt es auch, an der ich wahrscheinlich teilnehmen und auch als “Bloggerin für Flüchtlinge” schreiben kann, denn das ist eine Bloggeraktion, an der alle teilnehmen sollen und dürfen. Zumindest wird dazu sehr viel aufgerufen und das ist auch in Zeiten, wie diesen eine sehr wichtige Angelegenheit.

Mit Gertraud Klemm ins Tote Gebirge

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Am Wochenende war wieder “Sladky-Wanderwochenende”, das ist die Gruppe um den ehemaligen Turn- und Mathematiklehrer Alfreds, die sich seit 2000 zweimal im Jahr zu einem Wanderwochenende trifft und wir auf diese Art und Weise schon einen schönen Teil Österreichs durchwandert haben.

Im vorigen August waren wir im toten Gebirge und wollten von der Rinner-Hütte zum Hochkogelhaus, leider wurde das aber durch das Wetter verhindert, so daß wir schon am Samstag abgestiegen sind und heuer haben wir das in umgekehrter Reihenfolge nachgeholt, das heißt, wir sind diesmal zum Hochkogelhaus aufgestiegen und haben dort das erste Mal übernachtet und ich habe mir in den Rucksack “Aberland” , das “Longlistenbuch” von Gertraud Klemm eingepackt, das ich ja schon zu in Harland stehen hatte, als am Donnerstag die Longliste bekanntgegeben wurde, die ich ja heuer eifrig durchlesen möchte.

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Auf den Berg waren wir heuer nur eine sehr kleine Gruppe, gerade neun Personen und der liebe Otto war dabei und  hat mir gleich mitgeteilt, daß er sich achtzehn von den zwanzig Büchern bestellt hat, zwei,  das von Valerie Fritsch und  von Alina Bronsky, hat er schon als E-Book gelesen und ich sie mir von ihm ausborgen kann.

Das ist sehr fein, aber acht Bücher haben mir die Verlage inzwischen schon zugesagt, darunter das PDF von Monique Switters “Eins im Andern”, das ich als nächstes lesen kann, bis das erste Rezensionsexemplar eintrifft und “Risiko” habe ich schon am Mittwoch und am Donnerstag beim “Thalia” in St. Pölten angelesen.

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Das habe ich dem lieben Otto erzählt, der dann gleich in Richtung Hochkönig-Haus davon stürmte, ich bin ein bißchen langsamer nachgegangen, ich gehe eher langsam, aber sehr ausdauernd und weil ich auch in Wien sehr viel zu Fuß gehe, habe ich, glaube ich, auch eine gute Kondition.

Am Freitag haben wir im “Mitterecker-Stüberl” zu Mittag gegessen, da gab es Suppen, Toast und Kuchen und man konnte sich auch die Rucksäcke mit der Materialseilbahn hinaufschicken lassen. Ich habe meinen aber getragen und leider hat es am Freitag auch geregnet, so daß der Aufstieg in der wunderschönen Gegend Österreichs ein wenig nass gewesen ist.

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Ab Samstag dafür das Wetter schön und da sind wir über eine Eishöhle, die der Otto besichtigen wollte, zur Rinnerhüte aufgebrochen.

Ich hatte schon das entsprechende Leiberl an, das mir der Alfred im Vorjahr kaufte und es gab für die schnelleren Geher und die Kletterer noch ein paar Extravarianten.

So war zum Beispiel noch der Aufstieg zum Rinnerkogel geplant, richtig, den Aufstieg zum Hochkogel, den wir Samstagfrüh als erstes machten, hätte ich jetzt fast vergessen.

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Vom Hochkogelhaus zur Rinnerhütte sollten es laut Plan sechs Stunden sein, ich habe dafür den ganzen Tag gebraucht, so daß es sich für den Rinnerkogel nicht mehr ausgegangen ist. Es war aber landschaftlich sehr schön und auch sehr hoch oben, so daß man auf den Rinnerkogel fast hinuntersehen konnte und die Rinnerhütte ist ein uriges kleines Haus, wo man, wie in der anderen Hütte die Rucksäcke draußen lassen mußte, was in der Gruppe einigen Unmut erregte, auch daß die Nachtruhe erst um vierundzwanzig Uhr, statt um zehn angesagt war und daß im Lager einige Männer, vielleicht auch Frauen, schnarchten.

Aber sonst war es sehr schön und sehr stimmig, mit Spiegeleiern als Abendessen und ein Anstoßen auf Erikas erstes Enkelkind. Mit Zirben wird auch immer angestoßen, aber ich trinke ja keinen Schnaps.

Das Buch habe ich nur zu Hälfte ausgelesen, da mich die Wanderung am Samstag doch etwas erschöpfte.

Das habe ich dann erst in Harland nachgeholt, denn am Sonntag ging es nach dem Frühstück gleich hinab zum Offensee, wo wir das letzte Mal aufgestiegen sind.

Da gab es dann ein Mittagessen, Grillwurst mit Salat und einen Autotausch, das heißt einer brachte, die anderen zum Auto am anderen Parkplatz und dann wurde über den Traunsee und Gmunden wieder zurückgefahren.

Zum Traunsee sind wir bei Regen im vorigen Jahr hinabgestiegen und dort gibt es auch eine Autorenwohnung der Literarmechana, in der, wie ich noch zu “Aberland” anfügen möchte, Gertraud Klemm heuer einen Autorenaufenthalt hatte.

Zwei Geburtstage und ein Fest

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Am fünfzehnten August 1915 wurde meine Mutter geboren, wäre also, wenn sie nicht schon 1991 gestorben wäre, heute hundert Jahre alt geworden und ausgerechnet heute gab es bei uns in Harland bei St. Pölten ein großes Geburtstagsfest auf das sich der Alfred schon seit Wochen vorbereitete, Sachen bis hin zu Bänken einkaufte und einen Kühlschrank mietete, um Bier und andere Getränke darin zu kühlen, sein sechzigster Geburtstag, der am neunten August, also schon vor einer Woche stattgefunden hat.

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Da waren wir am Hochschwab wandern und wollten eigentlich anschließend ins Gasthaus Holzer in Neuberg an der Mürz essen gehen, das ich vor Jahren kennenlernte, als es dort das Fest für Gerhard Rühm, sicher auch zu einem seiner Geburtstage gab und wir seither gerne dorthin essen gehen, wenn wir vom Hochschwab kommen.

Aber leider gab es dort eine Taufe und keinen Platz und der Seewirt am Erlaufsee, wo wir es stattdessen versuchten, hatte keinen Restaurantbetrieb, so fand das Geburtstagsessen um vier Uhr Nachmittag in einer Konditorei in Mariazell statt, Rindfleischsalat und anschließend einen Eisbecher für den Alfred und zum Fest am Tag des hundersten Geburtstag meiner Mutter wurde gegrillt.

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Lammfleisch Cevapcici, Rindfleisch, Gemüse etc und der Alfred hat seine Bürokollegen und die meisten unserer Bekannten eingeladen und sich sogar jemanden organisiert, der mit einer Grillschürze das Grillen übernommen hat. Der Karl, mit dem der Alfred sonst nach China oder Australien fährt, hat für ihn fcotografiert, so daß er sich seinen Gästen widmen konnte und da waren einige Bekannte, die ich schon einige Jahre nicht gesehen habe, dabei.

Und natürlich eine Menge Geschenke, obwohl der Alfred ein Geschenkmuffel ist und eigentlich gar nicht so gerne solche haben will, hat er von der Ruth Aspöck und dem Robert Eglhofer, die auch gekommen sind, ein schwarzes Leiberl bekommen, Bücher von der Ute aus Leipzig, die wir vor kurzem bei ihrem Sechziger besucht haben, leider waren keine solche dabei, die auf der langen Liste stehen hätten können, denn darauf habe ich vielleicht gehofft, so daß ich sie ab Mittwoch, wenn diese Liste dann bekanntgegeben wäre, mir sie ausborgen hätte können, aber leider sind unsere Freunde nicht so bibliophil und der Alfred ist es eigentlich auch nicht, daß er sich für Buchpreisbücher interessiert.

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Er hat aber von der Ute Sebastian Fitzeks “Noah” bekommen und ein Buch über Reiner Kunze, den die Ute sehr verehrt und dann ein Buch über die Alpen und ansonsten Wein, Sekt, Gewürze und von der Anna eine Grillschürze, die er aber auch nicht angelegt hat.

Ein langes Fest im Garten mit Leuten, die ich lange nicht gesehen habe und auch mit solchen, die auch zu meinen Geburtstagsfesten kommen, literarische Gespräche mit dem Robert und der Ruth, mit der Ute und mit der Felizitas.

Zwei Hunde waren auch dabei, der Ouzo und dann noch eine Hundedame, die der Freund der Iris mitgebracht hat und der fünfzehnte August, in Österreich ein Feiertag, ist auch ein besonderer Tag, ein Sonntag, wie meine Mutter, die eigentlich das Jahr zweitausend erleben wollte und das nicht geschafft hat, immer sagte und am fünfzehnten August vor drei Jahren waren wir in Litauen an der kuhrischen Nehrung und wollten eigentlich ins Thomas Mann Haus, das er dort einige Sommer bewohnte, aber leider war in Litauen auch ein Feiertag und das Häuschen also geschlossen und vor einem Jahr waren wir in Ansbach und sind von unserer Elsaß Reise zurückgefahren.

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Dort war kein Feiertag, so daß wir  vorher Milch, Brot, etcetera für das Frühstück einkaufen konnten, zwei Tage vorher wurde die Longlist 2014 bekanntgegeben und ich habe in der Buchhandlung in Ansbach danach gefragt und im Radio, als wir zurückgefahren sind, haben wir ein Interview mit Roger Willemsen über sein Buch über das Parlament gehört und von dem, der heute sechzig Jahre alt geworden ist, habe ich ja kürzlich “Die Enden der Welt gelesen”, so daß ich ihm, der heute sechzig wurde und seinen Geburtstag vielleicht wieder auf einem Ende der Welt verbringt, noch einmal alles Gute wünschen kann!

Am Cover der “Wiedergeborenen” gibt es übrigens ein Jugendfoto meiner Mutter, ganz rechts und dann noch eines als junge Mutter mit meiner Schwester, beide aus der World War II Zeit und das Cover von “Selmas Kopftuch” wird die schöne alte Puppe meiner Mutter ziehren, die jetzt mit einigen anderen alten Puppen, am Tischchen unterm Fenster im Harlander Schlafzimmer sitzt.

Sommerfrischenhalbzeit

Der Juli ist vorüber, der August schon ein paar Tage alt, Zeit also über die heurige Sommerfrische Bilanz zu ziehen und festzustellen, daß der Juli, wie die meisten meiner Sommerfrischensommer sehr effektiv und intensiv gewesen ist. In drei Wochen habe ich meine Sommergeschichte “Die ereignisreichen Sommererlebnisse vier prekärer Literaturstudentinnen” hinuntergeschrieben,  vorige Woche einmal durchkorrigiert und durch eine Danksagung ergänzt. Denn wir haben jetzt auch schon das Titelbild, das wird Annas kleines Hündchen, ein Import aus Griechenland, namens Ouzo sein und da hat es gepasst, einmal eine Danksagung hinzuzufügen “Ich danke dem politischen Geschehen für die vielen Ereignisse, die ich in dem Roman verarbeiten konnte, obwohl das meiste, wie die Griechenlandkrise, die überfüllten Erstaufnahmelager, die Bootsflüchtlinge auf Lampedusa,etc, alles andere als erfreulich sind!” Hundertzehn Seiten, neunundvierzig Szenen und 52 423 Worte hat es derzeit und wird jetzt eine Weile so liegen bleiben, das raten auch so die Schreibeschulen, weil ich jetzt zuerst “Die Pensionsschockdepression” fertig machen will. Zwei Szenen werde ich am neunzehnten August, wenn dann die Longlist bekanntgegeben wird, wahrscheinlich ändern, ergänzen oder umschreiben müssen, denn das sind die, wo das auch im Text geschieht und Sandra Winter, die ja ihre Diplomarbeit über den “Deutschen Buchpreis schreibt”, zum “Thalia” in die Kremsergasse aufbricht, um sich dort mit Andy Hermann durch die nominierten Bücher zu wühlen und ein paar Kunden zum dBp zu befragen. Da habe ich nämlich vorausgedacht und ein paar österreichische Namen, beispielsweise die der Vea Kaiser und der Valerie Fritsch eingefügt und werde es  wahrscheinlich auf den aktuellen Status Quo bringen oder auch so lassen. Mal sehen, das ist ja noch ein bißchen Zukunft, aber auch das, was mich in den letzten Wochen so bewegte. Soll ich oder soll ich nicht mich heuer am Longlistenlesen beteiligen, bis jetzt habe ich am Tag der Longlistenvergabe immer einen Artikel und das, was ich über die niminierten Bücher gewußt habe, erwähnt, vor zwei Jahren habe ich eines angefragt, das Longlistenbüchlein habe ich auch gesucht oder angefordert und mir zu Weihnachten oder zum Geburtstag ein oder zwei Bücher aus der Liste gewünscht. Mehr davon zu lesen, dachte ich, habe ich wegen meiner übervollen Leseliste keine Zeit und das würde auch jetzt zutreffen, aber dann sind die “Buchpreisblogger” dahergekommen und das hat mir keine Ruhe gelassen, die doch nicht ganz alleine werken zu lassen, denn das ist ja das Tolle am Bloggen, daß es keine offiziellen Blogger geben sollte, sondern alle dürfen können sollten…

Darf ich auch, wenn ich mir die zwanzig Bücher kaufe, dann kann und will mich wahrscheinlich keiner am Lesen hindern, Ich kann auch bei den Verlagen anfragen, das wird dann eine Weile dauern und alle Bücher werden auch nicht zu bekommen sein. So bin ich hin und hergeschwankt, gedacht, ich gehe am Samstag danach mit dem Alfred zum “Thalia” und wünsche mir meine Geburtstags- und Weihnachtsbücher dieses Jahr schon vorher. Dann bin ich gestern draufgekommen, die Liste wird dieses Jahr am Mittwoch bekanntgegeben, das ist der Tag, wo ich meistens in Richtung St. Pölten fahre und wenn ich da schon in den “Thalia” gehe, könnte ich gleich mit dem Lesen anfangen, wird die Shortlist ja schon am sechzehnten September bekanntgegeben und wenn ich bis dahin durch bin, könnte ich meine eigene Shortlist machen und mit der vergleichen, die die Jury gefunden hat. Dann bin ich auch noch daraufgekommen, daß wir am Samstag danach mit dem Herrn Sladky und der Wandergruppe in den Bergen sind, also müßte ich mit dem Geldbeutel zum “Thalia”, aber will ich wirklich vier-bis fünfhundert Euro ausgeben, nur um zu beweisen, daß ich ebenfalls zwanzig Bücher lesen kann? Das hat mich am Mittwoch auf der Fahrt von Wien nach St. Pölten sehr beschäftigt. Vor ein paar Jahren bin ich auf diese Art und Weise auch zu dem Ergebnis gekommen, daß es ein “Literaturgeflüster-Texte-Buch” geben wird. Diesmal ist mir eingefallen, daß ich am Donnerstag den 19. die Bücher ja nicht kaufen, sondern auch beim “Thalia” eines lesen kann und vorher die Verlage anfragen und meine Leser, ob sie mich vielleicht bei der Aktion unterstützen und mir ein Buch schicken möchten? Ich tausche es gerne mit eines meiner drei die im letzten Jahr entstanden sind und sicher nicht auf der Longlist stehen.  Den lieben Otto habe ich schon angefragt, als wir ihn am Sonntag ganz zufällig in Traismauer getroffen haben, als wir dort zum Bahnhof radgefahren sind, aber der liest alles am “Kindle” und das kann man ja nicht weitergeben. Einer der Nachteile des E-Booklesens finde ich. Aber so könnte es gehen und ich könnte alle Fliegen auf einmal erlegen und noch eine tolle Sommerausklangsaktion anfügen, die ich bei Gelingen, jedes Jahr wiederholen könnte. Da bin ich schon beim Lesen und das Sommerlesen war heuer auch ein Erfolg, außer John Knittels “Via Mala” habe ich mich durch einige ältere Longpreis oder beim Bachmannpreis nominierte Bücher gewühlt, dank dieses  “Augustin Flohmarkts” vor drei Jahren gewühlt und bin jetzt bei Richard Obermayrs “Fenster” angelangt, das meinen Lesefluß ein bißchen stoppen wird, das man, da es ja ein “Sprachrausch-Buch” ist, wie Daniela Striegl in einer Rezension meinte, nur häppchenweise lesen kann. Also gebe ich mir das Häppchen bevor ich dann den Longlistensprint loslege und hoffe, daß nicht sehr viele Sprachrauschbücher a la Richard Obermayr oder Reinhard Jirgl dabei sein werden, also ein lustiges Lesen und vom heurigen Sommer ist seine große Hitze anzumerken, die mich aber nicht besonders behindert, so bin ich vor zwei Wochen durch sie nach Herzogenburg gefahren und habe dort und auf meinen anderen Ausflügen immer ein paar kleine Häppchen in mein kleines Stadtschreiberbuch eingetragen. Am Mittwoche bin ich Frühstückslos mit dem Gutschein für ein “Leiner Frühstück”, den der Alfred zum Geburtstag bekam, nach St. Pölten gefahren und habe das, statt dem Brunch am Freitag den “Stadtbekannt” im “Siebenstern Beisl” servieren wird, genossen, am Sonntag war ich mit dem Alfred beim Kellergassenfest in Wagram bei Traismauer und ein paar literarische Veranstaltungen habe ich auch besucht, am Motag bin ich dabei über einige Bücherschränke gestolpert, wo ein bibliophiler Berliner oder Berlinerin seine Berlinotheka ausgesondert hat, habe so ein Büchlein über Berliner Stadtspaziergänge gefunden, Irina Liebmanns “Berliner Mietshaus”, das ich allerdings schon hatte und einen führer über das Schiller Haus in Weimar, in dem ich jetzt schmökern könnte, habe die beiden Führer aber in Wien gelassen, weil ich ja meine zwei Works in Progress korrigieren und mich durch meine Sommerleseliste lesen will. Am Wochenende geht es auf den Hochschwab, dann ist Alfreds Geburtstagsfest, dann wird die Longlist bekanntgegeben und ab da ändere ich meine Fahrradrouten, fahre nicht mehr auf die Schubertburg oder nach Wilhelmsburg sondern gehe nur mehr lesen zum “Thalia” oder später wenn wir wieder in Wien sein werden, zum “Morawa” auf die Wollzeile, zum “Thalia” in die Mariahilferstraße oder auch in die Buchhandlung Kuppitsch. Ich bin gespannt, ob und wie ich das schaffen werde, werde darüber berichten und freue mich sehr über Kommentare, Feedback, Reaktionen meiner Leser und Leserinnen, ecetera.

Durch die Wachau

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Ich mag ja das Donauradfahren und habe schon einige diesbezügliche Touren gemacht.

Als die Anna klein war, sind wir mit ihr zweimal mit dem Zug nach Passau gefahren und mit dem Rad zurück, das erste Mal sind wir, glaube ich, bis Melk gekommen, das zweite Mal überhaupt nur bis Ybbs.

Dann kam die Dichterradkarawane der Ruth Aspöck, da ich ich an einem Vormittag nach Osterm, glaube ich, zuerst war die “Ohrenschmaus-Pressekonferenz” im Radiokulturcafe mit dem Alfred nach St. Pölten gefahren, dann mit dem Zug und den Rädern auch nachYbbs und  weiter, zehn Tage lang bis Regensburg.

2008, als ich schon darüber bloggte sind wir mit den Hundertmarks und am Anfang auch mit dem Robert und der Ruth nach Passau geradelt und mit Zug und Schiff wieder zurück.

2011 machtenwir einen Tagesausflug zu “Glatt und verkehrt” nach Rossatz und sind die Marillenmeile entlang gefahren und das haben wir, glaube ich, 2008 auch schon so gemacht, haben bei der Lisl Wagner-Bacher gegessen und dann sind wir, glaube ich, bis Melk geradelt, ein paar Ausflüge zum Donaugasthof nach Traismauer waren auch immer drinnen und heur sind wir während unseres Urlaubs von Ulm nach Regensburg geradelt und haben uns dann auch noch ein Kabarett in Würzburg angesehen.

Die Donau ist also ein wichtiger, auch literarischer Erholungspunkt für mich, in der Sommerfrische komme ich eher nur bis Traismauer und gelegentlich nach Melk, denn meistens wandern wir am Sonntag auf die Rudolfshöhe, die macht aber Mitte Juli bis Mitte August Urlaub und so war es heuer wieder so weit.

Um neun weggeradelt zum Bahnhof von St. Pölten, der  jetzt neu und umgebaut ist, dort, wo man die Fahrkarten kauft, heißt es jetzt “Reisezentrum”, man fährt mit dem Lift zum Bahnsteig, der Alfred begann die Räder zusammenzuklappen, denn da kann man mit jeden Zug fahren, bracht nicht reservieren und nicht extra zahlen. Ein älterer Herr schaute zu, zeigte sich interessiert an Gewicht und Preis und erklärte, dann daß er sein Rad immer in den Keller trage und daß das recht mühselig sei.

Der Zug kam an, es gab viel Platz und einige Japanerinnen, die sich unterhielten.

Prinzersdorf, Loosdorf, dann kam schon die Durchsagestimme “Next stop, Melk!”  und alle stiegen aus. Ganze Japanergruppen strömten zu dem Stift, ein paar Radfahrer gab es auch und wir wählten die weniger befahrene Seite, die wo man dann nach Dürnstein die Fähre nehmen muß.

Aber erst waren wir an Aggstein essen, da waren wir schon ein paar Mal im Winter mit der Schwiegermutter. Jetzt gab es viele Tische im Garten, es war halb zwölf und schon etliche besetzt.Ich bestellte Rindfleisch mit Dillfisolen sommerlich leicht serviert und wollte dann, was ich bei den Wachauradausfügen im Sommer immer mache, ein Marillenknödel. Aber wir saßen etwas abseits, die zwei Kellnerinnen und der Wirt wuselten vorbei, nahmen Bestellungen auf, brachten Getränke und ließen unsere Teller stehen, so daß es zwei Stunden dauerte bis die Knödel kamen und dann losgefahren, die Marillenmeile entlang, aber die waren schon eher abgeeret, dafür ließen sich ein paar Zwetschken entdecken und bei Rossatz setzten wir auch wieder über, mit einem kleinen Boot, wo man zu den Tickets einen Gutschein für den Eissalon in Dürnstein bekam, wenn man zwei Kugeln kauft, ist die dritte gratis, also hatte ich einen riesig Schüßel und zum ersten Mal, glaube ich Marilleneis, war sehr gut.

“Die Qualität von den Italienern, die Freundlichkeit von den Österreicherin, der Fleiß von den Ungarn!”, lautete der Werbespruch.

Viele Ausflügler stellten sich an, das Geschäft lag gleich bei der Schiffsanlegestelle, sowie beim Aufgang in den Ort und zur Ruine. Es wurde auch Wein verkauft, so wählte der Alfred einen Riesling und der Heurigenbesuch fiel aus.

Nach dem fragte mich dann ein älterer Herr, kurz vor Krems.

“Keine Ahnung, ich bin hier fremd, nur auf der Durchfahrt, aber ich nehme an, Heurigen gibt es hier überall!”

In Krems Stein wohin wir dann bald kamen, gibt es welche, das weiß ich von von meinen frühen Werbefahrten, denn die brachten mich dort immer hin, inzwischen kommen wir auch öfter nach Krems, denn da wurden früher ja die “KramerPreise” vergeben, ist das Literaturfestival “Literatur und Wein” und in der Strafanstalt waren wir diesen Frühling auch zweimal, im April und in Krems selbst ist die Galerie auf der Landstraße, wo die Ruth Aspöck ihre Lesungen macht, also auch ein Krems Bezug und durchgeradelt, bis zum Bahnhof, da war dann noch eine gute halbe Stunde Zeit, also auch die Japaner beobachten und die anderen englisch sprechenden Touristen. Es gibt erstaunlich viele von ihnen, junge, ältere, Kinder, Frauen mit Strohhüte, aber auch Leute in Lederhosen und Dirndl, das sind dann meistens keine Japaner, obwohl ich solche auch schon gesehen habe.

Zurück mit dem Zug, über Herzogenburg, wo ich letzte Woche auch schon war und das letzte Stück von St. Pölten wieder mit dem Rad zurück.

Durch das Rumpeln über das Katzenkopfpflaster, das es in Krems gibt, haben die meisten meiner aufgeklaubten Marillen und Zwetschken nicht überlebt. Es waren ohnehin nur wenige, der Rest, der es tat wurde dann zermatscht und mit Sekt zu einem Getränk vermischt, das ich ganz in Anlehnung an den schönen Ausflug “Wachau-Cocktail” nennen will.

Mit rasender Geschwindigkeit

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Mit rasender Geschwindigkeit geht es weiter, könnte man so sagen, habe ich gestern meiner Freundin Ruth Aspöck gesagt, als wir uns wieder am Rathausplatz beim Filmfestival getroffen haben.

Wir waren heuer das erste Mal dort, den Karlsplatz habe ich auch ausgelassen, sondern an zwei Montagen “Alte Schmiede” und vorige Woche, die Lesung beim Sommerfestival im “Read!!ingroom” und dort habe ich die ersten vier Szenen aus “Den ereignisreichen Sommererlebnissen” gelesen, obwohl ich eine Woche vorher nur ein cirka eineinviertel Seiten langes Expose oder Einleitung dazu hatte, die ich beim Sommerschreiben in der Schreibgruppe im Juni im Cafe Ludwig, das nicht mehr so heißt, geschrieben habe.

Damals hatte ich, glaube ich, achtunddreißig Rohseiten und ich weiß gar nicht, wieviele Szenen, jetzt habe ich fünfundsiebzig Seiten, 36122 Worte, dreißig Szenen und das ungefähre Konzept im Kopf und wenn ich am Abend wieder in die Sommerfrische gehe und dann jeden Tag, wie vorige Woche zwei Szenen schreiben, ab Sonntag bin ich schneller geworden und gestern nachmittag ist dann vor sich hingaloppiert, kann es passieren, daß ich nach drei Wochen schreiben mit dem Rohkonzept ertig bin und den Nanonimo knapp unter- oder überschritten habe und dann den Rest des Sommers Zeit das Ganze zu korrigieren, beziehungsweise “Selmas Kopftuch” was das ja noch nicht zur Gänze ist, fertigzumachen.

Schnell, schnell, könnte man sagen und manche meiner mehr oder weniger wohlwollenden Kritiker sagen auch “Sei nicht so schnell, schreib nicht so viel, das kann man doch gar nicht alles lesen, achte mehr auf Qualität!”, etc, aber ich glaube inzwischen, das tun sie weil ihnen zu mir nicht viel anderes einfällt und ich das ja selber von mir schreibe, das ich sehr schnell bin und das ist gut so, das glaube ich inzwischen auch.

Jedenfalls  ist es sehr schön die Sommerfrische heuer mit einem Sommerroman zu verbinden, in dem es, um genau diese Sommerfrische geht. Um das Radfahren an der Traisen, das Lesen in der Badewanne, das Schreiben auf der Terrasse, am Samstag ein Würstel am Markt, am Sonntag ein Spaziergang auf die Rudolfshöhe, solange die dort noch nicht auf Urlaub sind.

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Da passiert nicht sehr viel, das ist langweilig, könnte man so sagen, aber wenn man sich meine fünfundsiebzig Seiten Rohtext so ansieht und das kann man ein bißchen wenn man auf den jeweiligen Schreibberichten, die kleinen Texte in dem kleinen Stadtschreiberbuch, in das ich mir bei meinen Fahrten, immer ein paar Szenchen aufnotiere, sieht man, es passiert doch sehr viel.

Eigentlich rasend viel mit unaufhaltsamer Geschwindkigkeit in diesem prekären Europa, wo man heutzutage, wenn man das Radio zu den Nachrichten aufdreht, hört, in Griechenland wird die Mehrwertssteuer erhöht, Frau Merkel oder Herr Feymann sind für oder gegen die Hilfspakete, auf jedenfalls ist das der Herr Strache, als Oppositionspolitiker wohl dazu verpflichtet und im Erstaufnahmelager von Traiskirche schlafen die Asylwerber am Boden, weil die Politiker zwar schön reden, aber sich auf keinen Verteilungsschlüßel, eigentlich ein fürchterliches Wort, einigen können und meine prekäre Studentin Sandra Winter, die den Sommer in der Sommerfrische im Harlander Hause ihrer Eltern verbringt, damit die Eltern inzwischen durch Mekiko und Amerika fahren können, aber jemand den beiden slowakischen Pflegehelferinnen der Großmutter ein bißchen auf die Finger schauen kann, hat inzwischen einen Freund gewfunden.

Auf der Aussichtswarte beim Viehofener See, hat sie den Deutschlehrer Andi Hermann kennengelernt, weil der in ihrem Fahhradkorb Bücher gesehen hat, die sie in der Telefonzelle bei der “Seedose” fand und weil sie ihre Diplomarbeit über den deutschen Buchpreis schreibt, hat sie ihn gleich interviewt, nachher fährt sie mit ihm nach Herzogenburg, um sich das Chorherrenstift anzusehen.

Auf diese Idee kam ich am letzten Samstag, als am Markt Prospekte von dort auflagen und vor einem der Stände die Kirche im Legostil ein bißchen nachgebaut war.

Aber sie fährt nicht gleich, denn vorher war sie zwei Tage in Wien, denn dorthin sind Eleni und Giorgos mit ihren Transporter und fünfzig griechischen Hunden gefahren und haben zwei Nächte in ihrem WG Zimmer übrnachtet, den Stephansdom, Schönbrunn und den Prater haben sie sivch angeschaut, sind mit dem Riesenrad gefahren und haben für die jeweiligen Großmütter einen Sack Mozartkugeln gekauft, dann ist  Sandra noch mit dem Auto ihres Vaters nach Traiskirchen gefahren, denn Fatma ist dort angekommen, wird von drei afrikanischen Asylwerbern ein bißchen bedrängt, bekommt Schweinefleisch serviert und muß in einem Zelt schlafen und weil sie ja Germanistik studieren will, beschließt sie, wenn sie nach Wien darf und sie wird dann auch zu einem Psychiater bestellt, um ihre Traumatisierung zu beweisen, in die NB zu gehen, sich dort Joseph Roths “Radetzkymarsch” ausheben zu lassen und dort nachzulesen, wie das so mit der Wiener Küche, dem Tafelspitz, der Sachertorte, den Kirschenknödel, den Apfelstrudel und so ist.

Dort trifft sie dann auf Werner Eberhard, das ist ein achtundfünzigjähriger Deutschlehrer, seit einem Jahr verwitwet, weil seine Frau Karoline an einem furchtbaren Krebs verstorben ist, was ihn in eine tiefe Depression fallen ließ, aus der er sich durch einen Heiratskatalog herauszuretten versucht und so sitzt er da, um für Fräulein Majatschuks Dissertation über Bertha von Suttner ein bißchen zu recherchieren und ihr die Ergenisse nach Donezk zu schicken, denn die kann dort nicht hinaus, erstens stirbt ihre Großmutter selbst gerade an Krebs, zweites wurde ihr Antrag auf ein Visum und ein Forschungssemester nach Wien  abgelehnt.

Passiert doch sehr viel in der Sommerfrische in Harland in St. Pölten und ich finde es sehr spannend  so flott zu schreiben, schade nur, daß sich niemand dafür interessiert, eh schon wissen.

Blöd, aber man soll erstens niemanden zu seinem Glück zwingen und zweitens könnte ich ja im nächsten Jahr, wenn das Sommerbuch  fertig ist, dieses in den Seitenbar als E-Book stellen und wer es will, kann es sich kostenlos hinunterladen,  lesen und vielleicht sogar besprechen.

Bei Manfred Lager-Regalls Büchern habe ich das inzwischen getan, alle zwei auf einmal und wiedermal die Feststellung gewacht, das man, was ich ohnehin schon wußte, jedes Buch wertschätzend, wohlwollend und achtsam besprechen kann.

Das für die, die meinen, man könnte meine Bücher nicht besprechen, man könnte es vielleicht versuchen und Sigrid Höllrigl hat meine Besprechung ihres “Odysseus” inzwischen entdeckt und verlinkt, es tut sich also ein bißchen oder auch sehr viel in den Sommerlöchern und meine Freundin Ruth Aspöck mit der ich mich gestern lang unterhalten habe, während wir auf das Konzert aus dem Amsterdamer Conertgebouw, also auch ganz schön international, gewartet haben, ist gerade von der Schreibwerkstatt, die sie in Strobel unter der Organisation von Erika Kronabitter machte zurückgekommen.

2005 war die noch in Vorarlberg und ich dabei, jetzt waren es die Ruth, der Robert, die Patrizia Brooks, die Sisi Klockner, die Karin Ivancsics hätte, glaube ich, auch kommen sollen und haben an ihren Werken gearbeitet und dann daraus vorgesesen.

Und zur “Poetnight” habe ich mich inzwischen auch angemeldet. Da könnte ich wieder ein Stückchen aus dem “Schutzengelchen” lesen, obwohl ich noch gar nicht so genau weiß, wann die ist.

Schreib- und Sommerfrischenbericht

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Der Montag und der Dienstag waren ein wenig hektisch. Vier Befunde, die Lesung, die noch vorbereitet mußte, Besuch der Linda, Besuch beim “Wolf” und dann bin ich noch aufs Bezirksamt gegangen und habe für die Wien-Wahl im Herbst für “Wien anders” unterschrieben und dem Manfred Lagler-Regall, der mein 1000 Kommentierer war, habe ich auch das versprochene Buch geschickt.

Da hat es mich ja sehr gefreut, daß ich in der Woche um meinen Bloggeburtstag, die fehlenden Zehn so schnell zusammenbekommen habe.

Der Gewinner hat mir zwar sehr direkt geschrieben, daß ihm lieber wäre, wenn ich seine Bücher endlich lesen und auf “Kathpedia”, “Read.me cc”, “Wikipedia” oder bei mir bespreche.

“Amazon” hat er dabei vergessen, aber er ist auch ein “Selbermacher” , der noch das Wort “Eigenverlag” verwendet. Das war zwar ein wenig kränkend, nach zweiundvierzig Jahre erfolglosen Schreibens und sieben Jahren bloggen darüber, habe ich mich aber schon daran gewöhnt, daß sich niemand für mein Schreiben interessiert und kann auch verstehen, daß das Egene wichtiger ist.

Aber die “Lektüre vor dem Schlafengehen” liegt sowieso schon ganz vorne bei den Leseplänen. “Die alten und die neuen Häuser” habe ich ein wenig reuig und ambivalent hervorgeholt, weil sie ja wirklich weit hinten gelandet waren, Andererseits werde ich ja nicht alles, was ich mir für heuer vorgenommen habe, schaffen und war bei der Durchsicht in schlaflosen Stunden dann auch erleichtert, da das zweite Buch eine Wiederholung, beziehungsweise Ergänzung des ersten, also schnell zu lesen sein wird.

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Die Post hat mich auch noch etwas verunsichert, als sie für das dünne Büchlein in dem orangen Kuvert plötzlich das doppelte Porto, als die letzten Male haben wollte und mir  erklärte, das wäre die Farbe des Kuverts und  am Mittwoch wieder auf das Land gefahren, um an meinen achtunddreißig Seiten Sommertext, den ich in der vorigen Woche wirklich flott vor mich hingeschrieben habe, weiterzumachen.

“Ist dir nicht fad?”, hat mich die Anna vor Jahren einmal bezüglich meiner Sommerfrischepläne gefragt.

Ist mir nicht, denn Lesen in der Badewanne, Radfahren an der Traisen ist ja schön und mein Sommerroman treibt mich auch voran, beziehungsweise heizen da ja auch die politschen Ereignisse, die heuer wirklich rasant auftreten, an.

Da ist vom Sommerloch heuer  keine Spur und es war nur etwas schwierig, nach den zwei turbulenten Arbeitstagen wieder in den Plot hineinzukommen.

Bin aber zuerst in den Traisenpark gefahren, habe für die Schwiegermutter zum Geburtstag und für mich je eine Packung Meeresfrüchte, statt der üblichen Katzenzungen, in der “Schokothek” gekauft, in der Seedosen-Telefonzelle gab es für die Oma zwei der von ihr gewünschten “Reader`s-Digest-Sammelbände”, für mich gab es zwei Bücher wo ich nicht sicher war, ob ich nicht schon hatte.

Aber Paul Austers “Sunsetpark” habe ich noch nicht gelesen., Wolfang Katzers “Yellowstone” habe ich schon in Wien gefunden, die Schwiegermutter ist aber eine begnadete Krimileserin und Juli Zehs “Corpus Delicti”, das ich mir am Samstag vom Alfred doppelt kaufen lief, habe ich in den Schrank hineingelegt.

Ja langsam verliert man den Überblick und auf den Blogs wird heiß über Literatur diskutiert. So werden auf der einen Seite die Buchpreisblogger auf der dbp Facebookseite vorgestellt, auf der anderen wurde die  “Hotlist”, die alternative Buchpreisliste der unabhängigen Verlage, die es seit einigen Jahren als Ergänzung zum dBp gibt vorgestellt, da kann man seine Kanditaten wählen, das einzige Buch, das ich von dieser Liste kenne, war das Graphic Novel “Irmina”, das mir sehr gut gefallen hat.

Buzzaldrin berichtete über eine Büchersendung und verlost ein paar Bücher davon, sie hat aber einen so großen Zugriff, daß ich wahrscheinlich nicht bei den Gewinnern bin, dafür habe ich vor zwei Wochen beim “Bücherschmaus” den Clemens Haipl gewonnen, den ich  schon gelesen habe, obwohl ich gar nicht so genau wußte, daß ich da bei einem Gewinnspiel mtmachte, als ich über meinen Besuch in der neuen Buchhandlung bloggte.

Nach dem leicht griechischen Mittagessen, gebratene Melanizani mit Joghurt, Reis und gebratene Tomaten in Zwiebel und Knoblauch, versucht wieder in den Text zu kommen, die  dreizehnte und vierte oder fünfte Sandra Szene geschrieben. Da wechselt sich die Sandra ja immer mit jeweils einer ihrer Freundin ab und die war, bevor ich nach Wien zu den Lesungsvorbereitungen gefahren bin, an der Traisen schwimmen, beziehungsweise ist sie auf einem Badetuch mit einem Buch dort gelegen und wurde von der Pflegehelferin Stefania, die ihre Oma im Rollstuhl dorthin fuhr, besucht und ein Mail von der Eleni, ob sie sie mit ihrem Freund besuchen darf, wenn sie mit einem Hundetransport nach Wien kommt, ist auch gekommen. Der Anschluß, den ich gefunden habe war dann, daß die Sandra wieder nach Hause fährt und mit der Großmutter beim Fernsehen ein wenig plaudert und in der nächsten Szene, die ich am Mittwoch geschrieben habe, plant die Eleni mit dem Gioros ein paar Tage mit ihrem Hund Ouzo nach Wien zu kommen, beziehungsweise drängt sie Giorgos  den doch ein paar Stunden in seiner Wohnung zu besuchen und da ihr der Vater ein paar Kondome gegeben hat, kann ja nichts passieren.

So geht es weiter in der Sommerfrische, Radfahren, Mittagessen und dann am Nachmittag zwei Szenen auf der Terrasse schreiben.

Am Donnerstag war als Radtour wieder Wilhelmsburg geplant, wo es sich  an der Traisen sitzen läßt und bei einem beim “Spar” gekauften Cafebecher und einem Croissant vom “Penny” ein paar Szenen in das “Stadtschreiberbüchlein” schreiben käßt und die Sandra kann  dann auch die “Sommer am Wasser-Tour” wiederholen, in der Seedosen-Telefonzelle ein paar Bücher finden, ist sie ja sicher auch eine bibliophile Frau, auf die Aussichtswarte steigen und vielleicht begegnet ihr da, statt einem Kind auf den Schultern seines Opas, ein junger Mann, der ein bißchen mit ihr flirtet, während die Fatma, die inzwischen in Lampedusa angekommen ist, sich von Frau Leila und ihrem Enkel trennt und sich nach Wien durchschlägt und die Jelena hat ja auch ein Mail geschrieben und gefragt, was Sandra von den Heiratskatlogen hält?

Wie bitte? Aber deren Antrag auf ein Visum und ein Forschungssemester in Wien, damit sie ihre Dissertation über Bertha von Suttner weiterschreiben kann, wurde schon wieder abgelehnt. Da erzählte ihr eine Freundin von einem Heiratskatalog, in dem man sein Foto stellen und einen Mann in Österreich, Deutschland oder wo auch immer finden kann und vielleicht findet die Jelena, da einen pensiopnierten Deutschlehrer mit dem sie wegen ihrer Großmutter, die sie nicht verlassen will, wenigstens in Briefwechsel bleiben kann.

So weit so what, dreiundvierzig Rohseiten und 20 277 Worte gibt es derzeit schon und es flutscht wirklich flott dahin. Daneben schaue ich mir “You Tube-Filmchen” über Griechenland, Donezk und die Flüchtlingssituation an, um mich über meinen Stoff zu informieren und das Coverfoto für “Selmas Kopftuch” gibt es inzwischen auch.

Die schöne alte Puppe meiner Mutter mit den langen Zöpfen, der habe ich ein grünes Seidenkopftuch aufgesetzt und wahrscheinlich bekommt sie zu Weihnachten, die rote Weihnachtsmütze und dient als Cover für die “Nika Weihnachtsfrau”.

Ja, so dümpelt es dahin und während ich es auf der “Selfpublisherschiene” mit der Handvoll Zuhörer und wenn es hoch kommt drei “Gefällt mir Kommentare” in der Woche tue und mich mit alten Büchern im “Longlistenlesen” übe, werden anderswo die Preise vergeben.

Wer heuer den “Veza Canetti Preis” bekommen wird, weiß man offiziell noch nicht, zumindest habe ich das im Netz noch nicht gefunden, im Vorjahr hat das die Olga Flor sehr rasch auf ihrer Seite bekanntgegeben.

Der oder die Erich Friedpreisträgerin wird auch erst im September verlautet, aber Reinald Goetz konnte man vorige Woche lesen, der der sich beim Bachmannlesen mit der Rasierklinge ritzte, mit “Abfall für alle” und “Klage” ein früher Blogger war und 2012 mit “Johann Holtrop” auf der Longlist stand, wird der neue Büchner-Preisträger sein. Den “Reinhard-Priesnitz” Preis 2015 wird für mich überraschend, die zweite “Alpha-Preisträgerin” Anna-Elisabeth Mayer, erhalten, hätte ich die doch nicht für so experimentell gehalten.

Aber Anna Weidenholzer ist ja auch “Priessnitz-Preisträgerin”, dafür bekommt eine Lyrikerin nämlich Barbara Hundegger den “Anton Wildganspreis” 2014, denn der wird ja immer ein Jahr verspätet, wahrscheinlich auch im Oktober vergeben und ich werde weiterschreiben, beziehungsweise in die Badewanne lesen gehen.

Zu Doris Kloimstein ins Cafe Schubert

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Die erste Sommerfrischenwoche ist vorbei und die zweite hat mit ein bißchen Regen begonnen, ganz so heiß, wie in der  ersten, die durch das “Bachmannhören” sehr rasant gewesen ist.

Ein bißchen bin ich zwischendurch Rad gefahren, einmal zum Einkaufen zum “Lidl”, einmal nach Wilhelmsburg und da sind in das kleine Büchlein vom Tag des Buches, das es jetzt das dritte Jahr in Folge gibt, ein paar Textbrocken bezüglich “Der wunderbaren Sommererlebnisse der prekären Literaturstudentin Sandra Winter” entstanden.

Die ersten eineinhalb Textseiten sind in der Juni-Schreibgruppe beim “Sommerschreiben” entstanden und dann ist das Ganze erstmals liegengeblieben und ich habe an “Selmas Kopftuch” korrigiert, mich aber entschloßen pünktlich in der Sommerfrische mit dem Sommertext zu beginnen, den Klaus Khittel in der Schreibgruppe  als viel zu ehrgeizig konzipiert gesehen hat.

Am Freitag als ich nach Wien zur Lesung bezüglich des Wiedner Hauptstraßen Straßenfestes gefahren bin, habe ich mir die Texte für die Lesung bezüglich des Sommerfestivals am nächsten Montag vorbereitet, die eineinhalb Seiten, der “Sandra Winter”, dann was aus “Tauben füttern”, “Sommer am Wasser”, wie mein Lesungstetitellautet und dann noch den Beginn der “Miranda”.

Die eineinhalb Seiten habe ich dann am Montag korrigiert und hätte weiterschreiben wollen, aber irgendwie war alles weit weg und ich habe erst einen Anlauf gebraucht, bis ich die eineinhalb Seiten auf sechs ergänzt und die Sandra Winter nach Harland nach St. Pölten fahren habe lassen.

Dort sitzt sie dann mit der slowakischen Pflegerin Minka und der dementen Großmutter beim Fernsehen und sieht den Bericht über das Referendum der Griechen bezüglich des Einsparkurses, denkt an ihre Freundin Eleni und der ist dann die zweite Szene gewidmet.

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Zwei Szenen, zehn Seiten und 4154 Worte habe ich jetzt und noch einige Pläne. Als nächstes fährt die Sandra Einkaufen zum Lidl, kauft griechisches Joghurt und griechische Antipasti, dann bekommt sie ein SMS, von Fatma Challak, ja die kennen wir schon, ihr Bruder Fahrid ist von der IS erschossen worden. Da haben die Eltern sie in ein Boot gesetzt und sie ist jetzt auf den Weg nach Lampedusa, beziehungsweise nach Wien, denn sie hat ja an der deutschen Schule in Damaskus maturiert und Eleni Soualaki, die prekäre Literaturstudentin aus Athen, jobt in einer Hundefängerorganisation und verliebt sich da in einen kleinen Hund namens Ouzo.

Der ist autobiographisch, beziehungsweise heißt der, den die Anna und der Andreas seit einiger Zeit haben so, kommt aus Griechenland und die waren jetzt alle drei auch in Harland und am Samstag habe ich mir bevor ich mit dem Rad zum Markt gefahren bin, um dort das obligatorische Würstl bzw. einen Toscana Burger zu essen, mit der Doris Kloimstein vereinbart, sie am Mittwoch, um zehn im Cafe Schubert zu treffen.

Das haben wir schon einmal gemacht, vor einigen Jahren, damals bin ich durch das Frecency Treiben gefahren, habe mich geärgert und dem Bürgermeister einen Brief geschrieben und Manfred Lagler-Regall, einer meiner eifrigen Kommentator, den ich regelmäßig bei den Osterspaziergängen der LItGES treffe, hat mir da das erste Mal geschrieben und er ist auch, Tusch und ein Hoch an ihn, mein tausendster Kommentar, denn ich habe es wirklich geschafft, seit meinen Geburtstagsartikel die gewünschten zehn Kommentare zusammenzubekommen.

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Jetzt kann ich auch der Ruth auf ihren 999 Kommentar antworten, denn ich wollte nicht die Tausendste sein und mit der Doris Kloimstein, die ich ja einmal bei einer Regionalversammlung der IG Autoren in einem Hochhaus in St. Pölten kennengelernt habe, die lange Zeit die Obfrau der LItGES war und jetzt auch eifriges Mitglied unserer Schreibgruppe, gab es dann auch ein eifriges Plaudern. Zum Beispiel über den Roman, den sie gerade plant, zwischendurch wurde sie immer wieder von einigen Bekannten angesprochen, denn St. Pölten ist ja ein Dorf und die Doris eine bekannte Person.

Am Markt haben wir sie auch schon einmal getroffen und einmal war ich mit ihr während der Sommerfrische auch mit ihr griechisch essen und anschließend mit Brigitte Schramm, die ich zufällig getroffen habe, im Cinema Paradiso, Cafe trinken. St. Pölten ist ein Dorf beziehungsweise Landeshauptstadt und ich nütze die Sommerfrische auch immer gerne zu literarischen Begegnungen, obwohl ich dort nicht so viele Leute kenne und es im Sommer auch kein Literaturprogramm zu geben scheint.

Aber jetzt habe ich  vor einen Roman über die Sommerfrische zu schreiben, einen Sommerroman über die prekären Erlebnisse einer Studentin und ihren drei Freundinnen, die aus prekären Orten wie Athen, Damaskus und Donezk kommen. Da bin ich jetzt wieder zuversichtig, daß ich das kann, obwohl ich es irgendwie nicht schaffe, die anderen auf mein Schreiben aufmerksam zu machen.

Die dritte  und die vierte Szene, die der Sandra und der Fatma Challaki werde ich demnächst schreiben und dann mit den “Erlebnissen einer Anarichistin in Griechenland” in die Badewanne steigen.

Dieser Sommer kann interessant werde, auch wenn es jetzt stark regnet und ich infolgedessen im Wohnzimmer zwischen den beiden Bücherregalen statt auf der Terrasse sitzen und die Linda aus Amerika werden wir am Montag auch treffen und deren Sohn Niklas war ja, glaube ich oder habe ich gehört mit der Milena Michiko Flasar einmal befreundet.

Sieben Jahre Literaturgeflüster

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Heute ist es sieben Jahre her, daß die “Literaturflüsterin” eine offenbar sehr erfolglose seit ihrer Matura schreibende Frau, die seit dieser Zeit oder seit es in Wien die “Alte Schmiede” gibt, fast täglich zu Literaturveranstaltungen geht, schon seit der Kindheit aus dem Bücherkasten ihrer Eltern oder kurzfristig aus den städtischen Büchereien viel gelesen hat, als Studentin habe ich mir die Bücher auch gekauft, später, als mir die Verlage meine Manuskripte zurückschickten oder formlos “Leider nicht!” schrieben, habe ich damit aufgehört, bin 1996 auf eigene Faust nach Klagenfurt zum Bachmannlesen gefahren und habe mir, als das dann möglich war, den Wettbewerb live über meinen Laptop gegeben, so auch 2008. Da bin ich darauf gekommen, daß sich in den Mittagspausen einige Blogger hinsetzen, um darüber zu schreiben und so ist die Idee zum “Literaturgeflüster”, das ursprünglich “Eva Jancaks Literaturgeflüster” heißen sollte, entstanden.

“Kann ich das auch?”, habe ich, glaube ich, den Alfred gefragt, der mir etwas von “Veranstaltungen und Büchern über die ich schreiben könnte” antwortete und so habe ich, schnell, schnell, der Alfred mußte auf die WU und ich bin eine Computerniete, den ersten sehr kurzen Eintrag über die “Sommerfrische” geschrieben, denn dahin war ich ja  unterwegs und im ersten Sommer hatte ich in Harland kein Internet.

Also nur sehr kurze und alle paar Tage Artikel, die von Autoren wie Elfriede Jelinek, Angelika Reitzer handelte und als wir am “Nordpol” wo wir mit der Anna zu Alfreds Geburtstag wahrscheinlich essen waren, Gustav Ernst gesehen haben, habe ich darüber berichtet, auch daß es in Passau, da waren wir ja mit den Hundertmarks Radfahren, ein Plakat mit der Mitteilung, daß dort Manfred Chobot gelesen hat und so ist das Literaturgeflüster entstanden und die unermüdliche Bloggerin, die sich manchmal im worldwide Netz sehr inoffiziell und verloren fühlt, aber seltsamerweise schon auf den ersten Eintrag einen Kommentar bekommen hat.

Christiane Zintzen hat sich  gemeldet und mich in der Bloggerwelt willkommen geheißen und als ich dem Otto davon erzählt habe, hat der auch gleich zu bloggen angefangen und inzwischen wieder aufgehört.

Der hat mir dann eine Zeitlang sehr sehr aufmunternde Kommentare geschrieben und auf seinen Blog berichtet, daß er Andrea Stift in Zeitschriften wie “Kolik” oder “Manuskripte” gelesen hat, worauf sich die bei ihm meldete und ich das auch auszuprobieren begann, ob das funktionierte.

Hat, so habe ich sie kennengelernt und als es dann ein bißchen später die erste “Buch Wien” gab, hat Cornelia Travincek auf dem Literaturcafe darüber berichtet, ich habe ihr geantwortet, daß man zu dem “Droschl-Verlagsfest” ins Schauspielhaus keine Einladung brauchte und so haben sie, der Otto und Andrea Stift mir zu meinem ersten Geburtstag gratuliert.

Das waren noch Zeiten, könnte man sagen, denn dann hat sich bald meine erste kritische Stimme oder Spamerin Frau Haidegger gemeldet und hat ihre leicht provokanten Kommentare abgegeben, daß man bei der “Poetnight” oder dem Volksstimmefest nicht lesen soll, wenn man nicht Marlene Streeruwitz, Goethe oder Thomas Bernhard heißt, etwas worauf ich natürlich antworten muß und es haben sich mir auch einige angeschlossen.

Ilse Kilic, die GAV Sekretärin hat meinen Blog gleich toll gefunden, einige andere Kollegen haben es dgegen für anmassend empfunden, daß ich über sie und ihre Veranstaltungen, die ich besuchte, schreibe, aber ich habe mir gleich von Anfang an vorgenommen, nie zu verreißen, sondern immer wertfrei zu berichten, trotzdem hat mich Katharina Riese in der “Alten Schmiede” einmal scharf angefahren, als ich sie nach dem Datenschutz fragte, wenn man “Billa-Rechnungen” in seinem Buch abdruckt und Hans Raimund hat mein Bericht über die slowenische, Kärtner und italienitsche Literatur, die ich im Literaturhaus hörte, auch nicht gefallen.

Paul Jaeg hat sich gemeldet und gemeint, ich solle ihm ein Manuskript für das übernächste Jahr schicken, das habe ich mit der “Sophie Hungers” über die ich mit Frau Haidegger ja sehr intensiv diskutierte, getan, aber, weil ich sehr ungeduldig bin, gleichzeitig auch an den “Digitaldruck”, denn ich mache mir meine Bücher seit 2000 ja selbst und so hatte ich, als mir seine Tochter  absagte, schon eine Lesung bei den “Textvorstellungen” und damals, 2008, 2009 habe ich für die GAV ja noch den “Tag der Freiheit des Wortes” organisiert, seit 2001 habe ich das getan, dann hieß es nur mehr eine Veranstaltung, ich habe mich für die “Mittleren” entschieden, die ich jetzt auch nicht mehr mache, weil ich nicht  mehr im “Literaturhaus” lesen darf und es mit dem Amerlinghaus eine Zeitlang sehr schwierig war und es mich auch nervte, wenn  jeder, den ich eine Einladung entgegenstreckte den Kopf schüttelte und “Keine Zeit, keine Zeit!”, antwortete.

2008 war ich aber in der Jury für die Buchpreisprämien und in der des “Ohrenschmauses” bin ich seit 2007 auch, also vielleicht doch nicht so literarisch unbedarft, wie sich meine zweite Kritikerin Ju Sopie, die glaube ich, über Thomas Wollingers Blog, den ich eine Zeitlang kommentierte, zu glauben schien. Der hat meine “Mimi”, den Roman, wo ich die Ereignisse um den deutschen oder Leipziger Buchpreis mit dem Schreiben mit Lernbehinderung verband, nicht gefallen, das ist sehr schade, aber ich schreibe weiter und meine Blogartikeln sind auch immer länger und länger geworden.

Der Otto hat mich schon mal gefragt und Friedrich Hahn hat das in der “Alten Schmiede” vor kurzem wiedergetan, ob ich meinen Blog, der inzwischen wirklich ein sehr wunderbares und umfangreiches Archiv des Wiener Literaturbetriebs ist, auch wenn er sehr subjetiv geschrieben ist und auch ein paar Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler hat, nicht veröffentlichen will?

“Nein!”, habe ich den Otto, damals warhscheinlich so zwischen 2009 und 20010 gesagt.

“Da müßten die Verlage selber kommen!”

Aber 2012 kam eine Krise mit der “Wiedergeborenen” und “Paula Nebel”, die, wie ich inzwischen glaube, keine meines Schreibens war, sondern, daß ich blogge und blogge und keiner antwortet mir darauf, so ist die Idee des “Literaturgeflüster-Texte-Buch” entstanden, daß es seit 2013 gibt und dazu gibt es auch schon eine sehr schöne Rezension von Lev Detela. Leider ist es mir nicht gelungen, auch eine solche im “Literaturhaus” zu bekommen, aber Gerhard Jaschke hat sich sehr begeistert gezeigt und ich denke, das Bloggen ist  eine sehr schöne Eigenintiative, die man nutzen kann, es einfach selber zu versuchen, wenn es im Literaturbetrieb nicht geht, also daneben oder nebenbei und das ist nicht aggressiv oder negativ, auch wenn ich als echte Wienerin, wahrscheinlich eine Jammerin bin.

Eine schöne Sendung in Ö1 hatte ich 2009 auch und 2010 mit Anni Bürkl, die mich eine Zeitlang kommentierte, eine Diskussion, die sich ergab, als” leselustfrust” “Ausgetanzt” besprochen hat, eine Diskussion über die Qualität, die mich seither ein bißchen verfolgt, weil es im Internet offenbar üblich ist schnell einmal zu schreiben “So etwas schlechtes habe ich noch nie gelesen”, “Was ist denn das für ein trotteliger Artikel”, etc.

Ich habe mir vom Anfang an angewöhnt, darauf zu antworten, das auch sehr freundlich zu tun und trotzdem meine Meinung zu sagen, da das Bloggen für mich sehr wichtig ist und auf Hans Raimunds Frage, was ich damit will, noch einmal zurückzukommen, ja ich will mich damit im Literaturbetrieb präsentieren und auf mich und mein unermüdliches Schreiben und mein Interesse an der Literatur hinweisen und auch mein großes Wissen, das ich habe, weil ich seit fast vierzig Jahren fast täglich zu Veranstaltungen gehe, den anderen zur Verfügung stellen, wenn sie das wollen.

Der Erfolg, hält sich, wie beschrieben in Grenzen, aber wenn ich in die “Alte Schmiede” oder sonstwohin gehe, kann es inzwischen schon passieren, daß Leute von denen ich nicht wußte, daß sie mich und meinen Blog kennen, auf mich zukommen und mich darauf angsprechen.

So haben sich Judith Nika Pfeifer und Andreas Pittler einmal bei mir für meine Berichterstattung bedank und Robert Sommer hat im Geflüster nachgesehen, was ich schreibe, als er bei der zweiten “Weltbefragung” nicht war, aber da war ich im “Theaterbrett” beim “Literarischen Lenz” und als Marie Therese Kerschbaumer im Literaturmuseum gelesen hat, habe ich ihren Namen und Eva Jancak Literaturgeflüster auch bei meinen Suchanfragen gehabt.

Ich war, glaube ich, auch die erste die über Valerie Fritsch berichtet hat, die ja heuer beim “Bachmannpreis” liest und als sie den FM4 Preis gewonnen hat, häuften sich die Suchanfragen und als Rolf Schwendter starb, hat  Gerhard Jatzek bei seinem Nachruf Alfreds Foto vom Volksstimmefest verwendet.

Anfragen bezüglich Fotos sind auch schon öfter gekommen und das von Nikoleiken gibt es inzwischen in einem Katalog über das jüdische Leben in Ostpreussen beziehungsweise dessen Vertreibung.

Die Artikel sind sind den sieben Jahren immer länger geworden und häufiger, zuerst fast jeden Tag, jetzt gibt es manchmal zwei, denn 2010 hat der erste offene Bücherschrank in Wien eröffnet, inzwischen gibt es zahllose Kästten und Kisten an beinahe jeden Ort und so habe ich mir inzwischen zwei neue Bücherregale in Wien und Harland gekauft,  mein Leseverhalten hat sich eindeutig gesteigert und die Bloggerwelt hat sich auch verändert, vor allem in Deutschland gibt es eine sehr aktive Szene, die nach Leipzig und nach Frankfurt fährt und auch den dBp eifrig und offiziell bebloggen.

Ich tue das seit sieben Jahren “wild”,”noffiziell” aber auch sehr bemüht und gründlich in meiner subjektiven Art, in der ich auch schon einmal berichte, daß ich auf dem “Volksstimmefest” lese,  gegen die schwarz blaue Regierung war und es für einen Wahnsinn halte, daß die ÖVP noch immer keine Gesamtschule will.

Ich blogge für mich und mein Gedächtnis, auch wenn ich immer wieder Rezensionsexemplare anfrage, die mal bekomme und mal nicht und da auch schon einmal eine herbe Antwort, wie “Das ist ja nur ein Blog!”, bekommen habe oder sich die “Deuticke-Pressedame” über meine elendslange Leseliste wunderte, auf die aber sehr stolz bin, auch wenn ich zugebe, daß ich bei meinen Bücherbeschränkungsplänen immer wieder scheitere.

An die fünfunddreißig selbstgemachte Bücher sind es inzwischen auch geworden und seit dem ich blogge sind einige neue und sehr schöne hinzugekommen.

Ich habe mich auch den Gewinnspielmoden, die ich auf den anderen Blogs kennenlernte, angeschlossen und seit einiger Zeit gibt es bei mir bei jeder “Vorschau” die ich immer auf meine neue Bücher mache, drei Fragen und das entsprechende Buch zu gewinnen und vor zwei Jahren zum fünften Geburtstag und dem dreißigsten Buch, habe ich einen “Dreißig Fragen- zu dreißíg Bücher- Katalog” entwickelt, da war ich auch in Radio Fro, trotzdem hat sich für mich und meine Bücher niemand interessiert, was einerseits sehr traurig ist, aber andererseits auch nichts macht, denn die Ära der Selbstpublischer ist in den sieben Jahren auch gekommen, auch wenn “Wikipedia” meine Digitabücher mit dem Argument “Nur Verlagsprodukte” hinausgestrichen hat.

Macht ja nichts, ich kann sie auf meinen Blog promoten, weil ich es noch immer nicht geschafft habe, meine Bücher auf “Amazon” zu stellen und das wahrscheinlich auch weiterhin nicht tunen will, also nur im Literaturgeflüster, diesen beharrlichen Blog, einer literarisch beseessen schreibenden Frau und Psychologin, der inzwischen seine 276 000 Aufrufe, an die 2285 Artikel und wenn die Worldpress Statistik stimmt, 990 Kommentare hat.

Eine schöne Zahl und als ich um Pfingsten herum, einen etwas regeren Zulauf hatte, habe ich gedacht, daß ich es vielleicht zum Geburtstag schaffe, den Tausender zuerreichen.

Scheint nicht so sein, also ergreife ich die Gelegenheit zu einem Aufruf, mir zum Geburtstag zu gratulieren, vergebe an den tausendsten Kommentierer ein Buch aus meiner Produktion nach Wahl und verspreche, daß ich auf den 999 Kommentar nicht selber antworten werde und eine Lesung zum Geburtstag gibt es auch, nämlich das “Wiedner Hauptstraßen Straßenfest”, da lese ich um 17. 30 in der Buchhandlung auf Nummer 131 und lade meine Wiener Leser herzlich ein, zu kommen,  mit mir auf den Geburtstag anzustoßen und verspreche jeden, der mich darauf anspricht, so weit vorhanden, eines meiner Bücher vom Büchertisch.

Feiern wir zusammen  Bloggeburtstag, denn ich finde es schön, daß es die Möglichkeit des Digitaldrucks, des Selbermachen und des Bloggens gibt und, daß jeder nachlesen kann, was ich seit 2008 geschrieben,  bzw. gelesen habe und bei welchen Veranstaltungen ich war, finde ich auch sehr schön.

Eine vielleicht verrückte Idee trage ich auch in meinen Kopf herum.

“Die offiziellen Bücherblogger” um “Buzzaldrin”, “Schöne Seiten”, “Sätze und Schätze” und “Klappentexterin” haben mich darauf gebracht, daß ich ab dem zwanzigsten August, ja wirkliche eine Rezensionsanfrage stellen, mich in die Buchhandlungen setzen, mit dem lieben Otto, der das vielleicht auch wieder macht, vernetzen,  mir auch die anderen Bücher kaufen und eine eigene Shortlist machen und ins Netz stellen könnte, auch wenn ich meine Leseliste damit gehörig durcheinanderbringe.

Mal sehen, noch ist Zeit und jetzt gibt es das Bachmannlesen zu verfolgen, mit dem alles angefangen hat, also feiern und sich freuen!

Mit dem lieben Rudi, meinem eifrigsten Kommentierer, der das schon sechundsechzig Male tat, das hätte ich jetzt fast vergessen , kann ich wahrscheinlich auf jeden Fall anstoßen, denn,  der liest vor mir, was ein weiterer Grund ist, sich das Wiedner Hauptstraßen Straßenfest, das nur bei Schönwetter stattfindet, anzusehen.