Vom Mandelbaum-Verlag in die Alte Schmiede

Heute hat es ja einen ganzen Veranstaltungsreigen zur Auswahl gegeben und dann hat mich gestern noch der Alfred darauf aufmerksam gemacht, daß es beim “Mandelbaum-Verlag” in der Wipplingerstraße, einen Abverkauf mit Schmankerln und was zu trinken gibt und so bin ich vom “Rundum gsund – Vernetzungstreffen” in der Wiener Gebietskrankenkassa in die Wipplingerstraße aufgebrochen, wo ich fast den Eingang nicht gefunden habe, denn das Haus Nummer dreiundzwanzig, ist ja bei der Brücke mit der Stiege und als ich die letzten Male dort war, bin ich glaube ich, unten hineingegangen.

Diesmal ging es durch den Hausflur und einer mit einer Bierflasche in der Hand, hat mir auch den Weg gewiesen, drinnen war es dann ein wenig verwirrend, zumindestest sagte mir die Dame, ich sonst beim “Perutz-Preis” treffe, man würde hier sehr allein gelassen.

Es gab einen Tisch mit Büchern, dann die in den Regalen und um einen anderen Tisch, wo es Brot, Aufstrich, Kuchen etc gab, saßen ein paar Leute.

Der Verlagsleiter Michael Baiculescu, Elfi Resch, etc, Bier und Weißwein hat es auch gegeben, die Rotweinflasche war noch zu und Eva Geber, die ja auch ein paar Bücher im Verlag hat, ist später gekommen.

So habe ich mich bei den Büchern umgesehen, der Verlag weist sich auf seiner Seite als Sachbuchverlag aus und will keine Romanmanuskripte, meine “Wiener Verhältnisse” habe ich ihm mal hingeschickt und die Ruth hat mir erzählt, Michael Baiculescu hätte sie in Leipzig darauf angesprochen und gemeint, daß es sich überlegt, es zu machen.

Es ist aber nichts daraus geworden und ich habe auf meine schüchterne Anfrage keine Antwort bekommen, so wurde es mein erstes “Digi-Buch”, das mir der Alfred 2000 zum Geburtstag “schenkte” und ein paar literarische Sachen habe ich in den Regalen schon gesehen, so gab es ein Büchlein mit Mayröcker-Texten und eines mit denen von H.C.Artmann und die Rede der Marlene Streeruwitz auf Bertha von Suttner gab es auch, etc.

Es waren aber keine Preise auf den Büchern angeschrieben, so habe ich ein paar Brotscheiben und zwei Stück Kuchen gegessen, mich mit den Leuten, die ich kannte, unterhalten, einem Sachbuchautor zugehört und bin dann in Richtung “Alte Schmiede” aufgebrochen, wo ja Friedrich Achleitner, die Veranstaltung vom 9. 3., die offensichtlich ausgefallen ist, nachholte.

Wieder sehr viele Leute in der “Alten Schmiede” und fast alle Plätze besetzt, es wurde auch nach oben in den anderen Raum übertragen und interessant ist, bei der letzten Veranstaltung, wo es so voll war, bei der “Weltbefragung”, wo es um die Wahrheit ging, sagte Konrad Paul Liessmann, man müßte sich darauf verlassen können, daß die Leute die Wahrheit an und führte als Beispiel an, daß Kurt Neumann nicht einfach sagen könne, heute findet eine Veranstatlung statt und dann steht man vor der verschlossenen Tür, weil er weiß, daß, wenn er das dreimal macht, keine Leute mehr kommen.

Nun das ist mir schon passiert, bei Paul Nizon und dann bei Peter Henisch und Albert Drach, das letzte Mal bei Helmuth Schönauer, bei der Achleitner-Veranstaltung bin ich im März aber nicht gewesen und jetzt habe ich noch einen Platz in der dritten Reihe bekommen, Peter Rosei und Gerhard Jaschke die Hand gegeben, Bernhard Fetz der Leiter des Literaturmuseums ist ein paar Plätze neben mir gesessen, Herbert J. Wimmer war, da Brigitta Falkner und und viele Leute, die ich gar nicht oder nicht mit Namen kannte und Kurt Neumann leitete ein, daß es jetzt schon der fünft Kurzprosaband des 1930 geborenen Architekten und Mitglied der “Wiener Gruppe” sei.

2003 sind die “einschlafgeschichten” erschienen, 2004 die “wiener linien” 2006 “und oder oder und”, 2009 “der springende punkt”, alles bei Zsolnay und jetzt der füfte Band das “wortgesindel” und meinte, daß das eine besondere Leistung sei, obwohl Friedrich Achleitner wahrscheinlich sagen würde, daß ihm das einfach passiert sei und daß es sich so ergeben hätte.

Es wären Sprachspiele mit der Form und dem Inhalt und ganz kurze Texte, die alle hintergründig sind, Märchen, Fabeln, Briefe, Bewerbungen, etc und dann kamen auch schon die Textbeispiele der experimentellen Achleitner- Kurzprosa.

“Grenzen des Denkens”, ein Gespräch, war der erste Text, dann ging es um die Bewerbung eines Steines, der sich wünschte irgendwo, aber nicht irgendwo, schon an einem besonderen Ort aufgestellt zu werden und eine Fliege und eine Mücken huschen über einen Fernsehschirm und machen sich Gedanken über die Menschen.  Ein Mann wird von einem anderen in der U-Bahn Station angesprochen und für einen Raucher gehalten, obwohl er das gar nicht ist.

In der” Hospitalisierung” ging es um das Gespräch zweier Patienten in einem Krankenhaus, die als “Niere” und “Schenkelhalsbruch” von den Ärzten und den Schwestern angesprochen werden, im Gasthaus heißen sie dann  “Kalbsgulasch” oder “Putenschnitzel”.

Ganz schön hintergründig, die Achleitnerischen Sprachbasteleien, die von Kurt Neumann zwischen Daniil Charms und Karl Valentin eingeordnet wurden.

Bei den “Träumen” hat er sich  einige Male versprochen, was auf die Freudschen Abwehrmechanismen hindeuten konnte und dann gab es noch zwei Gespräche nach der Lesung, eine deutsche und eine österreichische Variante, wo das Publikum den Autor nach seinen Einfällen fragt.

“Und wie ist das nun mit den wortgesindel?”

“Dazu ist mir nichts eingefallen!”, las der Autor und es gab einen tobenden nicht endenwollenden Applaus.

“Buch kaufen und signieren lassen!”, forderte Kurz Neumann auf, was auch einige Leute taten, so daß sich beim Ausgang eine lange Schlange bildete, aber ich bin vorher wieder beim “Morawa-Abverkauf” fündig geworden.

Clemens Meyer “Im Stein”, Alina Bronsky “Spiegelkind”, Alfred Paul Schmidt “Das andere Gestern”, Christoph W. Bauer “In einer Bar unter dem Meer”, eine sehr schöne Mischung, um  zehn Euro, wie ich finde, jetzt muß ich das alles lesen, von Friedrich Achleitner, habe ich, glaube ich, keinen der erwähnten Bände, war aber wahrscheinlich bei einigen Lesungen und  Elisabeth Reicharts “Das vergessene Lächeln der Amaterasu” gab es in dem Bücherregal, im Twin Tower, neben der WGKK am Wiener Berg auch zu finden, so daß ich bestimmt keinen Lesenotstand habe, weil ich wegen meiner elendslangen Leseliste von “Deuticke” und “Zsolnay” keine Rezensionsexemplare bekomme, aber manchmal bei den “Hanser” Gewinnspielen etwas gewinne.

Eröffnung des Wiener Bücherschmauses

Seit einiger Zeit steht auf meinen Regalen eine Karte mit einer altmodischen Fotografie wo ein kleines Kind mit einem Löffel in der Hand auf einem Polster sitzt und freundlich oder erwartungsvoll lächelt.

“Wiener Bücherschmaus – Macht Gusto auf Literatur!”, steht danaben und ganz ehrlich, so ganz habe ich nicht gewußt, was das ist und was ich damit anfangen soll?

Die Karte ist, glaube ich von Petra Öllinger gekommen, auch eine “mittlere Kollegin” mit der ich vielleicht Texte in den “Milena-Anthologien” oder dem “Women Science faction-Sammelband” habe.

Kennengelernt habe ich sie wahrscheinlich durch den Frauenverlag, Ende des letzten oder Anfang des neuen Jahrtausends, beziehungsweise sind wir, glaube ich, beide zu der “Schreibwerkstatt der Gewerkschaft” gegangen, die Eveline Haas in dem Gewerkschaftspalais bei der Strudelhofstiege, veranstaltet hat und und zu der ich eingeladen wurde, nachdem ich das erste Mal bei den “Luitpold Stern Preisen” gewonnen habe.

Dann bin ich ihr durch ihren Blog den “Duftenden Doppelpunkt” wiedergegegnet, wo ich einmal eine “Anthologie” gewonnen habe und es öfter sehr schwierige Gewinnspiele zur Arbeiterliteratur gibt, bei denen ich schon mitgemacht habe.

Zum ersten Weltkrieg, dem Schwerpunktthema des vergangenen Jahres gab es wieder so ein Rätsel, da habe  ich  Anfang des Jahres ein Buch gewonnen und da ist, glaube ich die Karte mitgekommen, mit der Aufforderung mich für den “Bücherschmaus” zu engagieren, Werbung dafür zu machen, etc.

Weil ich nicht genau gewußt habe, was das ist, ist die Karte am Regal stehengeblieben und ich habe darauf vergessen. Aber vor einiger Zeit bin ich durch diese immerwährende Blogger Diskussion, was ein guter Blog ist, auf eine österreichische Germanistin, namens Judith Massar gestoßen, die auf ihrem Blog dem “leseloop” erstens Ratschläge erteilte, wie man gut bloggt:  keine Rechtschreibfeher, den Übersetzer nennen und nicht spoilern, aber auch nicht verreißen, ect.

Da kann man unterschiedlicher Meinung sein und es gab darüber auch eine größere Diskussion. Ich bin aber auch daraufgekommen, sie bloggt vor allem über die österreichische Gegenwartsliteratur und das ist ja mein Thema und so habe ich ich auf ihrer Facebookseite erfahren, daß vor ein paar Tagen in Wien eine neueB uchhandlung mit einem mehrtägigen Eröffnungsfest eröffnet wird und es da einige Veranstaltungen und ab Donnerstag, den regulären Verkaufsbetrieb gbt und das war der “Wiener Bücherschmaus” in der Garbergasse.

Da war ich noch immer nicht viel klüger, bin am Mittwoch aber, als es dort Workshops gegeben hätte, mit meiner “Selma” auf der Terasse gesessen und bis Seite achtundvierzig gekommen, ohne einen Fehler zu finden. Woi ich dann schon frohlockte, das geht sich aus, ich schreibe dann schnell den Text, und ab in die Garbergasse.

Meine Leser wissen wahrscheinlich schon, mitnichten nichts davon, die Fehler sind  schon gekommen und ich bin noch immer nicht fertig,  wollte am Donnerstag aber wieder zum klinischen Mittag, meine psychologisch- psychotherapeutischen Fortbildung, die ich ja auch brauche, gehen und da ist die Garbergasse kein zu großer Umweg.

Also losgestampft und dabei den Stadtplan vergessen, aber weil ich einmal, sowohl in der Otto Bauergasse. als auch in der Gumpendorferstraße wohnte, werde ich es schon finden, habe ich gedacht und bin zuerst einmal in dem Antiquariat in der Kirchengasse über eine Ein Euro Kiste gestolpert, in dem ein Buch aus dem Jahr 1946 “Adalbert Stifter und Wien” gelegen ist. Jetzt liegt es dort nicht mehr und ich bin weitergegangen, zur ehemaligen “Buchlandung” in der Lerchenfelderstraße, die heißt schon länger anders, ist aber das gleiche Konzept und sie strukturieren offenbar schon wieder um. So daß es einige Ein Euro Regale gab und ich dann  mit einer großen Papiertragtasche ins AKH gekommen bin.

Danach gehe ich ja immer über die Schränke zurück und weil ich nicht so genau wußte, wo die Garbergasse liegt,, bin ich zuerst den Gürtel entlang und zu dem am Brunnenmarkt gegangen, dann aber doch zur Zieglergasse und durch den Hausdurchgang bei der “Konditorei Aida” auf der Mariahilferstraße zur Schmalzhofgasse.

Dort habe ich dann gefragt und gefragt. Keiner hatte eine Ahnung, bin aber die Schmalzhofgasse immer weiter in Richtung Westbahnhof gegangen, bis mir ein Mann erklärte, das ist die nächste Gasse.

Da stolperte ich dann gleich über das Gassenlokal, bzw. einen Hund, mit dem sich Petra Öllinger beschäftigte, die ich zuerst gar nicht erkannte. So bin ich in das Geschäft hineingegangen und habe gesehen, daß das eher ein Antiquariat sein dürfte. Regale mit Büchern und beispielsweise bei einem Fach alle von der Irmgard Keun aus den Siebzigerjahren aufgereiht, bei einem anderen lagen viele Eva Rossmann-Bücher.

Ein Herr erklärte mir  das Konzept.

“Der Wiener Bücherschmaus” ist ein Sozialprojekt, das sich um die Leseförderung kümmert. Das heißt, sie sammeln Bücherspenden, tun sie in eine Kiste und schicken sie an ausgewählte Schulen und die Bücher in dem Geschäft scheinen auch solche Spenden zu sein.

Man kann aber, erklärte er mir, jedes Buch zum normalen Buchpreis bestellen und sie besorgen es dann. Nun ich hatte  eine Büchertragetasche in der Hand und jetzt fast vergessen, daß ich in dem kleinen altmodisch wirkenden Geschäft, in der Lerchenfelderstraße, das immer einige verstaubte Kisten vor der Auslage stehen hat, diesmal bei den Ein Euro Stücken, Stefan Thomes “Grenzgang” fand, der, glaube ich, vor ein paar Jahren auf der dBp Longlist stand.

So habe ich mich noch mit Petra Öllinger unterhalten und einige meiner Literaturgeflüsterkarten in dem Geschäft abgelegt, um auch ein bißchen Werbung für mich zu machen und mich im Veranstaltungsverteiler eingetragen und kann hier mitteilen, Wien hat wieder einen literarischen oder kulturellen Nahversorger mehr und eine andere, neue Buchhandlung, nämlich in der Seestadt Aspern, wo ich vor einem Jahr schauen war, aber nicht viel mehr als eine riesige Baustelle fand. Jetzt gibt es einen Artikel bei www.buecher.at  und den Wunsch an die Verlage, daß sie die Bücher teuerer machen soll, damit sich das Geschäft rentiert.

Mir ist das zwar egal, weil ich  keine Normalpreisbücher kaufe, weiß aber nicht, ob das wirklich so eine gute Idee ist, den Leuten, die sich ihre Bücher  kaufen und nicht als Rezensionsexemplare beziehen oder sich aus den Schränken ziehen, die Karotte noch ein Stücken weiter von der Nase zu entfernen?

Aber natürlich sehr viele Kunden wird es in der Seestadt Aspern, die ja glaube ich, immer noch nicht sehr fertig oder bewohnt ist, geben.

Und bei den fünf Büchern, die ich in der ehemaligen “Buchlandung” gefunden habe, war  eines von Roswitha Haring , und die wurde in Leipzig geboren, passt also gut zum deutschen bzw. Leipziger Lesen, das jetzt bald kommt.

Neues von der Bücherfront

Buzzaldrin einer meiner derzeitigen Lieblingsblogs, den ich sehr gern lese und kommentiere, hat sich vor kurzem mit einer Bücherseite und einer Aktion beschäftigt, wo man ein Foto der nächsten fünf Bücher, die man lesen will, ins Netz stellt.

Ein Thema für mich, obwohl ich ja nicht fotografiere, aber ich bin ja, sowohl eine Bücher- als auch eine Listensammlerin und da hat mich das Netzschon öfter auf wunderschöne Ideen gebracht.

Vor ein paar Jahren, 2010, glaube ich, war es, da kam eine mit der Idee einer Herbst und Winterleseliste daher, die Bücherschränke hat es damals schon gegeben, beziehungsweise, den in der Zieglergasse und den Stapel im Badezimmer, aber noch keine Leseliste und kein zweites Regal im Wohnzimmer in Wien und auch das zweite in Harland fehlte.

Da habe ich geplant, umdisponiert und mich schließlich doch nicht daran gehalten.

Anfang 2011 habe ich dann das Regal im Wohnzimmer in Wien bekommen und die Hundert Bücher Challenge im Netzt gefunden, damals habe ich nicht so viel gelesen, ich habe es mit meiner eigenen hundert Bücherliste versucht, es hat geklappt, daraus ist dann meine Leseliste entstanden, die gewachsen und gewachsen ist, weil ich, ich glaube, es war 2013 auf die Idee gekommen bin, alle aber auch wirklich alle meine ungelesenen Bücher, die schon ein paar Jahre in meinen Regalen schlummerten, darauf zu schreiben und sie stright on hinunterzulesen.

Die Folge war eine Explosion und ein wirklich ernst gemeinter Versuch einer Bücherbeschränkung, der, glaube ich ein paar Tage gehalten hat, sonst bin ich ja eine konsequente und ehliche Person, die auch hält, was sie versprich, bis ich auf dem Weg zu meinem verunglückten Referat ins Cafe Benno über Loibelsbergers “Naschmaktmorde”, die habe ich blöderweise liegenlassen, “Madame Hemmingway”, “Idylle mit Hund” etcetera, etceta, gestolpert bin und die Leseliste wuchs lustig weiter, in dieser Zeit habe ich dann ein zweites Rezensionsexemplar bei Deuticke angefragt und die Auskunft bekommen, die nicht stimmt, “Keine Rezensionsexemplare an Blogger nur an seriöse Journalisten, was Sie aber angesichts ihrer Leseliste sicher leicht verschmerzen werden!”

Natürlich ja und die “Idylle mit Hund” lese ich im Jahr des St. Nimmerleins Tag gratis und franco und dazu noch, die “Zwei Herren am Strand”, die mir inzwischen noch wahrscheinlich ein Buchhändler, der seine Leseexemplare loswerden wollte, in den Kasten stellte.

Und so habe ich meine Endlosleseliste, “Bei 2025 ist Schluß, das schwöre ich, nein bei 2033 wirklich, echt und wahr!”und so weiter und so fort, auf 150 pro Jahr beschränkt, denn ich habe schon einmal 176 Bücher im Jahr gelesen, also 175 geht und der Rest sind Rezensionsexemplare, denn ein paar Verlage schicken mir die ja, einige sogar ungefragt.Das hat dann, ein neuerlicher ernsthaft gemeinter Bücherbeschränkungsplan ist noch gefolgt, ungefähr ein Jahr geklappt, dann hat die Leseleistung, die sich bis dahin gesteigert hat, wieder abgenommen und wenn ich 2013 noch um Weihnachten einen Lesemarathon einlegte um den “Morawa-Abverkaufstoß”, denn ich mir im Sommer davor leichtsinnig auf die Leseliste gesetzt habe, zu schaffen, 2014 habe ich am achten Dezember den Badezimmerstapel umgeräumt, einiges von meiner Leseliste gestrichen und auf später verschoben, dazu geschworen, das passiert nie wieder.

Wird heuer aber leider wieder so sein, denn wahrscheinlich pendelt sich mein Jahreslesetempo doch auf hundertfünzig ein und es gibt soviel Rezensionsexemplare, vor allem der “Holzbaum-Verlag” ist ja sehr rührig und da habe ich mir erst gestern wieder die “Cartoons über Hunde” bestellt.

So habe ich jetzt wieder einmal im Badezimmer gesichtet und überlegt was ich da von den drei aufgetürmten Reihen unbedingt lesen will und was sich leider leider doch nicht ausgehen wird und da komme ich zu einem Problem, um das ich mich, glaube ich, bisher eher gedrückt habe, weil ich, wahrscheinlich weil sich ja leider niemand für meine Bücher interessiert, diesen Fehler nicht selber machen will und daher keine Auswahl treffen möchte.

Für mich gibt es eigentlich kein schlechtes Buch. Sätze, wie “Da ist mir meine Lebenszeit zu schade!”, halte ich für blöd und ich breche Bücher auch kaum ab, wenn ich sie, wie den Arno Schmidt nicht mehr versthe, durchblättere ich sie bis zum Ende, ich lese Chick Lits, Krimis, Selbstgemachtes, Bestseller, Amerikanisches, Experimentelles, und und und, quer durch den Krautgarten, das gilt für die Belletristik, obwohl schon ein paar Sachbücher dabei sind, aber die sind sehr ausgewählt und finde oder fand das auch sehr gut, aber als ich vorhin ausgemistet habe, ist der Dan Brown zur Seite gekommen und dann schon eher die Chick Lits und das Ältere, die sogenannte unwürdige Literatur, die es eigentlich nicht gibt oder geben sollte, aber dann denke ich, das und das will ich unbedingt lesen und dann bleibts wahrscheinlich über und kommt auf den St. Nimmerleinstag.

Luxusprobleme, schreibe ich da immer und natürlich stimmt, es sind solche und toll, daß ich keine anderen habe und mir nur überlegen kann, ob ich das, was ich von dr 2015 Leseliste am 31. 12. nicht geschafft habe, jetzt weglasse oder nach hinten verschiebe?

Ich kann es mir noch überlegen, ich habe ja noch Zeit dazu und natürlich, es gibt zuviele Bücher und das ist eigentlich schön, auch wenn ich sie nicht alle lesen kann, obwohl ich das lange Zeit zu glauben schien und während ich das schreibe sitzen in Deutschland und anderswo ein paar sehr wichtige Büchermenschen auf ihrem Balkon oder  und sieben unter hundertsechzig wichtigen Neuerscheinungen aus wichtigen Verlagen, zwanzig für die Longlist des dBps heraus und ich kenne einige Leute, darunter den lieben Otto, die kaufen sich, die im Herbst dann und fangen sie zu lesen an.

Ich habe aber genügend Älteres, jetzt zum Beispiel, ein paar von der dbpList 2009, die es damals auf diesem “Augustin- Flohmarkt” gab und bei “Hanser”, dem großen Bruder vom kleinen “Deuticke”, gab es auf der Facebookseite vor ein paar Monaten ein Gewinnspiel, wo ich das Polgar- Buch über Marlene Dietrich gewonnen habe.

Da habe ich mich gefreut, es  herumerzählt,  das auch so gepostet,  dann zweimal freundlich nachgefragt und freue mich noch immer, daß es jetzt in den nächsten Tagen kommen soll. Ist ja nicht so eilig, ich habe genügend Bücher, aber man kann ja, wie die Buchhändler meinen, nie davon genug bekommen und die Autoren meinen das auch und schreiben eifrig weiter, mich inbegriffen, habe ich ja gestern in der Schreibegruppe mit meinem Sommerprojekt angefangen und werde mich jetzt an das Weiterkorrigieren der Bilipohilin machen, damit ich im Sommer frei für das Weiterschreiben des Neuen bin und lesen natürlich auch, so schnell oder langsam, wie es geht, jetzt wahrscheinlich mit dem Herauspicken der Schmankerl und für die, ddie sich über meine endloslange Leseliste ärgern oder freuen wollen, vor ein paar Tagen hat es im Bücherschrank in der Zieglergasse eine ganze Auswahl von ganz neuen Büchern aus der “Europa erlesen-Reihe” gegeben.

Es ist also schön daß es die Bücherschränke, die Gewinnspiele und natürlich die Rezensionsexemplare gibt und auch schön, daß ich selber schreiben kann, auch wenn stimmt, daß es zuviele Bücher gibt, aber das ist, ich wiederhole es, ein Luxusproblem.

Vom Büchertauschfest zur unmöglichen Aussicht

20150423-175958

Eva Jancak

Eva Jancak

Am 23. April ist der Welttag des Buches, der, glaube ich, in Österreich zum fünfundzwanzigsten Mal gefeiert wird und ich bin  wahrscheinlich 1997 auf ihn gestoßen, als ich wegen meiner “Frauenlesung”, die ich damals in der “Alten Schmiede” organisierte, zur GAV über den Umweg in die Wollzeile gegangen bin, wahrscheinlich habe ich mir  schon damals die Gratisbücher des Buchhandels geholt, da gab es noch ein deutsches und ein österreichisches, in dem, glaube ich, auch ein Gerhard Kofler-Text enthalten war.

Walter Famler hat für die Zeitschrift “Wespennest” bzw. für “Amadeus” auch eines gemacht und seither verfolge ich die Aktionen zum Welttag, die sich durchaus verändert haben.

Man könnte ätzen, es wurde daran gespart, so gibt es das deutsche Büchlein nicht mehr und das österreichische hat seit einigen Jahren das Wort “Erlesen” im Titel, “Erlesene Reisen”, “Erlesenes Europa”, “Erlesenes Menü”, “Erlesenes Waldviertel und Theater”, heuer waren die Krimis dran, herausgegeben von Eva Rossmann und Rotraud Schöberl und Anna Jeller hat zum zweiten Mal in ihr Schaufester hundert verpackte Bücher gelegt und zum Blinddate aufgefordert, so daß ich heute sehr beschäftigt war.

Kurz nach neun in das Schaufenster gegriffen und ich habe etwas gelernt, wenn ich nach einem etwas dünneren greife, erwische ich vielleicht ein mehr literarischeres, habe ich gedacht und mit Ludwig Lahers “Bitter” recht behalten, dann zum “Morawa” marschiert und da noch zwei der kleinen Büchlein erwischt, in die man etwas schreiben kann, die es seit zwei Jahren zusätzlich gibt.

Dann bin ich noch zum “Wortschatz” gegangen, wenn schon “Welttag des Buches” ist und da lag, oh Freude, Andrea Winklers “Hanna und ich” darin, im Vorjahr habe ich Peter Stamms “Seerücken” gefunden.

Danach bin ich vorerst in meine Praxis und habe Mittag gegessen und für den Nachmittag hatte ich auch etwas vor, denn der fünfte Bezirk ist ja bezüglich Feste für Kunst und Kultur, Kreativenstammtischen und Bücherregalen sehr rührig und so wurde bei den “Wohnpartnern” im Reumannhof mit einem “Büchertauschfest” eine “Büchertauschbörse” eröffnet und ich wurde gemeinsam mit Harald Pesata, der die “Fünfer-Edition” herausgegeben hat und noch einigen anderen zum Lesen eingeladen.

Um sechzehn Uhr wurde das Fest, das im Hof des schönen alten Gemeindebau stattfand, von der Bezirksvorsteherin eröffnet, die sich, wie  kann es anders sein, als große Leserin outete, die keinen Tag vergehen läßt ohne ein Buch vor dem Einschlafen wenigstens in die Hand zu nehmen.

Ingrid Müller

Ingrid Müller

Hilla M. Faseluka

Hilla M. Faseluka

Dann konnte man sich das Bücherregal, das sich im Büro befindet, ansehen, im Hof gab es einen Tisch, wo man sich maximal zwei Bücher entnehmen konnte und einen anderen, wo die “Eine Stadt- ein Buch-Restexemplare”, die es noch zu geben scheint, von der Bezirksvorsteherin, der Stadt Wien oder von wem auch immer, gespendet wurden, die habe ich ja ziemlich vollständig, bis auf die Anna Gavalda, die ich schon früher im Bücherschrank gefunden und gelesen habe und aus Platzgründen habe ich darauf verzichtet, die Gratisbücherreihe zu vervollständigen.

Um fünf ging es  los mit der Lesung von Harald Pesata, der unter dem Motto “Heitere Geschichten im Wiener Dialekt”, seinen Text aus der “Fünfer Edition” von dem Baugerüst in der Pilgramgasse und den vom Tod des Ernst Hinterberger, aber auch den von einem Greißler, den es einmal im fünften oder vierten Bezirk gegeben hat, vorlas und dann las er noch aus seinem “Wienerischen Struwelpeter”, den er inzwischen auch geschrieben hat und in einer großen Lesetour vorzustellen scheint.

Danach folgte ich mit dem “Gruftiemädel” und der “Taubenfütterungszene” aus der “Absturzgefahr” und dann kam eine Lyrikerin, die im Reumannhof wohnhaft ist, wie sie von Willi Heimlich, dem Organisator vorgestellt wurde.

Ingrid Müller, eine Kärtnerin, wie sie erzählte. Die zweite Lyrikerin war Elisabeth Chovanec, die inzwischen in ein Seniorenwohnhaus gleich in der Nähe gezogen ist und die ich ja auch von den Lesefesten des Bezirks, den Poet- Nächten kenne und die ich auch einmal zu den “Mittleren” eingeladen habe, als ich die noch machte.

Hilla M.Faseuluka, die auch eine Hausbewohnerin zu sein scheint, hat dazwischen auch gelesen, war bei dem Fest doch jeder eingeladen, seine Lieblingstexte vorzustellen, da die “Wohnpartner” ja die Kommunikation zwischen den  Hausbewohnern herstellen, fördern bzw. verbessern wollen. Schachnachmittage, Spielfeste, etc veranstalten und so gab es auch viele Kinder in dem Hof, die ebenfalls ein Spiel vorbereiteten, es gab auch ein Buffet mit Saft, Kaffee, Bagels und Kuchen und danach war noch Zeit doch noch in die “Alte Schmiede” und zu Gustav Ernst zu schauen, der um halb acht von Franz Schuh interviewt wurde, beziehungsweise, wie im Programm angekündigt war, eine Soloperformance veranstaltete.

Elisabeth Chovanec

Elisabeth Chovanec

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Es war aber doch ein Dialog, zu der Ernstenschen Ausdrucksform sehr passend und der drehte sich um die Siebzigerjahre, wo sich die beiden in der “Wespennest-Redaktion” getroffen haben und ganz unterschiedliche Erwartungen hatten.

Franz Schuh hat sich eine lebenslange Freundschaft vorgestellt, der Realist Ernst hat die Konkurrenz zwischen denanderen Dichter vorausgesehen und erzählte, daß das Schreiben für jeden einzelnen von ihnen wichtiger, als die Zeitschriftenherausgabe war.

Die sollte nebenbei laufen, bzw für sie eine Publikationsmöglichkeit darstellen, die sie sonst nicht hatten und nach dem Gespräch kam die Lesung aus Gustav Ernst neuem, bei “Haymon” erschienenen Roman “Zur unmöglichen Aussicht”, der wieder eine spezielle Erzählstruktur hat.

Wahrscheinlich ist es gar kein Roman, sondern eine Geschichtenansammlung, die auf ganz raffinierte Art erzählt wird.

Erzählt der Ich-Erzähler doch von seinen Begegnungen in einem Kaffeehaus mit einem Herrn namens Kagraner und der erzählt ihm wie aus tausend und einer Nacht, eine Menge Geschichte, wie beispielsweise, die von einem Koffer, von einer Frau die im Zug Karotten ißt, Geschichten übers Altern, über das Beobachtetwerden durch Überwachungskameras, etc.

Ein neuer Gustav Ernst mit einem neuen Erzählton und ich habe sehr viel über die Ernstsche Schreibweise gelernt. Kurt Neumann kündigte am Schluß noch an, daß das Ganze wieder in Buchform der literarischen Öffentlichkeit zugängig gemacht werden soll und Gustav Ernst bedankte sich mit leiser Ironie, daß er sich schon freue über sich sehr viel Neues zu erfahren.

Postkarte 3 und Büchertausch

Beim ersten “Kreativ Brunch goes Night” in der Galerie Hinterland in der Krongasse gleich gegenüber habe ich Gabi Rökl vom “Read!!!ingroom” dem, wie es inzwischen heißt “Raum für Alltagskultur” in der Anzengrubergasse, eine sehr literarische Adresse, wiedergetroffen, die mich daran erinnert hat, daß ich  noch Bücher bei ihr liegen habe, habe ich ja einmal lang lang ists her im “Read!!!ingroom” “Das Haus” und die “Radiosonate” vorgestellt und die Bücher für den Büchertisch dort liegen lassen, ich soll sie mir abholen hat sie  gesagt oder für den “Büchertausch” zur Verfügung stellen, denn es gibt im Raum für Alltagskultur seit einigen Jahren “ein wohlgefülltes Bücherregal” und jeden ersten und dritten Dienstag von achtzehn bis zwanzig Uhr, einen Jour fix, wo man Bücher tauschen kann. In den “Reading!!!room” bin ich beim Osterspaziergang durch den fünften 2009, glaube ich, das erste Mal gekommen, als dort Station gemacht wurde, dann hat Gabi Rökl das Literaturprogramm beim ersten Margaretner Fest für Kunst und Kultur” organisiert und mich eingeladen, meine Bücher bei ihr vorzustellen, was ich im September dann auch machte. Ein rühriger kleiner Raum für Alltagskultur von Thierry  Elsen, Neil Y Tresher, Gabi Rökl, etc gegründet oder organisert, den es seit 2002, wie ich der  Website entnahm, gibt, wo Lesungen und literarische Spaziergänge durch den Bezirk und inzwischen glaube ich, auch anderswo veranstaltet werden. In einem Sommer war ich da und habe Günther Vallaster, Manuel Kurt und Helga Pregelsbauer gehört, die inzwischen in die GAV aufgehommen wurden, bei einem Spaziergang bin ich mitgegangen, Peter Campa, das literarische Original, von dem ich die “Zweite Reise” gelesen habe, liest hier regelmäßig, Kurt Raubal und und… Ich bin schon länger nicht mehr dort gewesen, aber ein Büchertausch interessiert mich, die regelmäßige Frequentiererin der offenen Bücherschränke natürlich sehr und wenn ich mir meine Bücher schon nicht abholen will, so will ich sie wenigstens tauschen, habe ich gedacht und dann ist es sich für die nächsten Dienstage nicht ausgegangen, weil immer ein Programm, was mich mehr verlockte, ich glaube, in der “Gesellschaft für Literatur” ist es gewesen, aber am Dienstag nach Ostern war es soweit, da gibt es noch nicht so viel Programm und die Website habe ich mir inzwischen auch angesehen und bin auf Interessantes gestoßen, so gibt es, was ich ja auch irgendwie betreibe, immer interessante Geschichten zu den Bücherfunden, denn der “Reading!!!room” scheint in der Nachbarschaft n sehr bekannt, so daß immer mehr Leute ihr nicht mehr Gebrachtes entsorgen, eine Französischlehrerin, beispielsweise ihre alten Französischbücher und dann machten sich die Sherlockes Holmes von der Anzengrubergasse aufgrund von beigelegten Kuverts auf ihre Spur. Geschichten, die mich faszinieren und eine Postkartenaktion bzw. Wettbewerb gibt es auch, da hat Kurt Raubal, der engagierte Lesetheateraufführer, einmal gewonnen und jetzt Christian Schwetz, mit dem ich fast verwandt ist, ist der doch der Sohn vom zweiten Ehemann meiner Cousine Irmi und sie erzählt mir immer, wenn ich sie besuche, von seinen literarischen Aktivitäten, den ersten Preis für die dritte Postkarte gewonnen “minimal to do -haiku- ein und ausatmen-etwas essen und trinken-einen text” schreiben, mit zwei Kugelschreibern und einigen Sushis schön garantiert und einen “Call  for papers – Summer in der Stadt gibt es auch”, wo man im Sommer lesen, bzw. seine Texte für eine Anthologie zur Verfügung stellen kann und das ist etwas, was mich interessiert, habe ich doch gerade die Idee geboren, in der Sommerfrische, da ich da ja wahrscheinlich mit der “Bibliophilin” fertig bin, einen Text von einer Sarah oder Sandra Sommer zu schreiben, die ihren Sommer in der Einöde von Phyra, St. Georgen oder Wilhelmsburg verbringt und sich dabei in die Krisengebiete von Griechenland, Spanien, Damaskus etc surft. Also kann ich mich gleich für eine Lesung anmelden, habe ich gedacht, nachdem ich nach meiner letzten Stunde hinmarschiert bin und gleich bei der Kreuzung Wiedner Hauptstraüe Nikolsdorfergasse, Kurt Raubal begegnete, der auch hinmarschierte Maria Gorniekiwiecz, ist glaube ich schon von dort gekommen, Franziska Scherz war da, die ich, das ist noch länger her, beim Arbeitskreis schreibender Frauen, kennenlernte, ich stellte mich Christian Schwetz vor, der auch ein Stammleser des “Reading!!Room” zu sein scheint, trank ein Glas Rotwein, machte mich dann über die Regale her, die wirklich gut gefüllt waren, scheint es doch in Wien und anderswo, wirklichen einen Bücherüberschuß zu geben, viele Krimis, ich glaube die ganzen Donna Leons waren aufgereiht, aber auch das Strigl- Polt-Heinzl Buch “Im Keller über  die österreichische Literatur nach 1945,  ein paar Gedichtbännde aus der “Edition Roesner”, denn es gibt ein eigenes Österreich Regal, mit Literatur von Manfred Chobot, etc. Dann habe ich mich für den 13. Juli um 19.30 für die “Summa Lesung – Pack die Badesachen ein” angemeldet, Kurt Raubal und Christian Schwetz folgten, so daß das Programm bis dahin dicht sein wird und ein “Preislesen” Ende April” wird es auch geben. Da setzt man fünf Euro ein und wenn man gewinnt, bekommt man die ganze Kassa, da hat sich, glaube ich, auch Franziska Scherz angemeldet und will ihre älteren Sachen lesen und es gab dann noch ein sehr interessantes Gespräch über Literatur, denn Gertraud Klemm, der Shooting Star der Literatur hat da schon einmal gelesen und die Veranstalter waren auch schon mal in Amerika und haben dort Daniel Kehlmann lesen gehört und berichteten von den freien Spenden, die dort in den Buchhandlungen verlangt und erwartet werden, die gibt es im “Read!!ingroom” inzwischen auch, sonst kann man seine Projekte dort aber unverbindlich anmelden, denn der Raum für Alltagskultur ist offen für vieles und ich konnte gleich von meiner nächsten Lesung bei den Wohnpartnern im “Reumannhof” berichten, wo ich heute mit Willi Heimlich fixiert habe, die “Taubenszene” aus der “Absturzgefahr und das “Gruftiemädel” zu lesen und dort wird es auch ein Bücherregal zum Büchertausch geben, das am 23. April zum Tag des Buches von der Bezirksvorsteherin eröffnet werden wird und Friederike Mayröcker wird, das konnte ich auch berichten, am 3. Juni Ehrenbürgerin der Stadt Wien werden und da die erst vierte Frau, neben hundertzweiundsechzig Männern, wie Christel Fallenstein recherchierte. Man sieht also der fünfte Bezirk hat literarische viel zu bieten und neben der Hochkultur gibt es erstaunliche Inititativen die den literarischen Alltag repräsentieren, der wie die Veranstalter meinen, auch seinen Raum und seine Stimme haben soll, auch wenn es kaum Subventionen unf Förderungen dafür gibt. Von dieser Lesung und vom lieben Rudi haben wir auch gesprochen.

Büchertratsch

Für die die wissen wollen, wie es mit meinen Bücherbeschränkungsplänen, die ich seit zwei Jahren, seit ich alle meine Bücher aufgeschrieben habe und sehe, daß ich all das, was ich so sammle bald nicht mehr lesen kann, weitergegangen ist und die Frage stellen, ob es mir nun endlich gelungen ist, “Nein!”, zu sagen, wenn mir ein Buch angeboten wird oder vor den Schränken wirklich nur noch ein Buch pro Woche mitzunehmen?

Es ist mir nicht gelungen, jedenfalls nicht wirklich. Versuche gibt es zwar, weil es ja nicht wirklich Sinn macht, ein schönes Buch, in zehn Jahren zu lesen, denn wer weiß, ob ich es dann noch kann?

Es gibt zuviele Bücher, gegen diese Erkenntnis, habe ich mich, als selber schreibende Frau immer gewehrt und bin eher den Sätzen angehangen, daß man nie genug Bücher haben kann, denn sie sind ja Freunde für das Leben, wie es etwa die Wiener Buchhändlerin Anna Jeller vor ihre wöchentlichen Empfehlungen stellt.

Und Sätze wie, “Ich kann  nicht alles lesen!”, haben mich auch immer gestört, vor allem wenn sie meine Bücher betroffen haben.

“Ich schon!”, habe ich dann immer stolz oder trotzig, vielleicht war es auch selbstbewußt gesagt und auch das Bücherabbrechen war und ist nie das meine.

Da hat ja “Buzzaldrin” gerade diese Frage aufgeworfen, beziehungsweise das getan und dann von dem “Recht, ein Buch nicht zu Ende gelesen”, geschrieben.

“Ein Recht, auf das ich gern verzichte!, habe ich ihr geantwortet und habe das, glaube ich, nur einmal bei einem Krimi getan, der mir persönlich zu nahe oder zu gewalttätig gewesen ist. Ich kann mich an die Handlung nicht mehr erinnern. Aber bei Kleists “Zerbrochenen Krug”, hat mir immer der Richter Adam leid getan und der Falstaff auch, so etwas wird es wohl gewesen sein.

Den Arno Schmidt habe ich zu Ende geblättert, als ich nichts mehr verstanden habe und keine Ahnung hatte, worum es da eigentlich geht und 1983, als ich gerade bei der “Lebenshilfe” als Betreuerin angefangen habe, kann ich mich erinnern, daß ich endlos an Alfred Döblins “Alexanderplatz” gelesen habe.

Ich schließe auch keine Generes aus, lese Krimis genauso gerne, wie Chit Lits, beim Krimi denke ich zwar immer, daß ich keine Morde mag und die Krimiautoren, die immer davon phrahlen, wen sie, natürlich in der Phanatasie, als nächstes umgebracht haben, gehen mir auf die Nerven und dann stehe ich vor der Situation, die Krimis, die ja eigentlich auch ganz spannend wären, liegen zu lassen oder die Rosamunde Pilcher, die ich habe und auch einmal lesen wollte, auf das nächste Jahr verschiebe, weil es sich für heuer nicht mehr ausgeht.

Früher habe ich einmal gesagt, ein Buch pro Woche, also fünfzig Bücher pro Jahr, ist das Soll und habe mich wahrscheinlich auch daran gehalten, dann kamen die offenen Bücherschränke und  diese hundert Bücher-Challenge, über die ich gestolpert bin und aus der dann meine endlos Leseliste hervorgegangen ist, da habe ich mich noch gefragt, ob ich hundert Bücher im Jahr schaffe?

Ich habe es  und seit 2011lese ich das regelmäßig und hatte vielleicht auch ganz heimlich die zweihunderter Zahl im Auge, obwohl ich Elisabeth von “Lesefrust”, die das so tat, einmal geschrieben habe, daß ich das nicht schaffen werde.

Ich tue es auch nicht, bei 176 war 2013 Schluß, da habe ich dann zwei Bücher ausgetragen, 2014 waren es sogar nur 171 und da sind zwanzig oder dreißig auf den Sankt Nimmerleinstag gewandert und im Augenblick habe ich das Gefühl, daß ich schneckenlangsam lese, ich weiß auch nicht so genau warum, aber im Moment sind es zwei bis drei pro Woche und siebenunddreißig habe ich heuer von den hundertvierundsiebzig, die ich bis jetzt eingetragen habe, gelesen.

Da würde ich hundertfünzig schaffen und es würden wieder Bücher überbleiben, denn seit ich alles, was ich so stehen habe, eintrage, bin ich bei hundertfünzig Büchern bei der Vorausschau gelandet und hätte da noch für zwanzig bis fünfundzwanzig Rezensionsexemplare oder andere unerwartete Bücher Platz, aber daran halte ich mich auch nicht wirklich.

Denn es gibt ja soviele  Bücher und ich würde sie auch gerne alle lesen, da meine ich die Belletristik, Fachbücher übers Kochen oder Elektromotoren, aber auch vieles andre kann ich stehen lassen, manches gesellschaftlich, politisch oder soziologisches interessiert mich aber auch.

Und so werde ich wahrscheinlich weiter meine gute Vorsätze brechen, das neue, derzeit noch ziemlich leere Bücherregal in Harland langsam anfüllen, dafür stehen die Bücher in Wien im Schlafzimmer schon an die Wand geschlichtet und kippen manchmal um, wenn ich nicht aufpasse und auch der jährliche Badezimmerstoß ist sehr hoch und schrumpft nur langsam, weil ich meine Vorsätze, nur ein wirklich interessantes Buch zu nehmen, dann nicht halte oder kippe, denn eigentlich ist ja alles interessant und wichtig.

So bin ich vor einer Woche durch den “Morawa” in die “Alte Schmiede” gegangen, die Normalpreisstapel sind da keine Gefahr, da kann ich schon auf die Flohmärkte im Februar und im Sommer warten und schleppe dann die Bücher Säckeweise nach Hause und habe ein Buch mit dem Titel “Turrinis Nase” oder “Leber” oder so, gesehen,  gedacht “Interessant!” und wissen wollen, ob das jetzt ein Buch über  Peter Turrini ist?

Ein paar Tage später habe ich “Turrinis Nase” im Schrank gefunden, es genommen und mich gewundert, daß ich ein so neues Buch schon finde, ich habe aber schon den “Bläulich”, ein paar Wochen, nach dem ich ihn gelesen habe, gefunden und der Ruth zum “Trostkaffee” mitgebracht, ihre “Blindschleiche” habe ich mit Widmung in der “Seedose” gefunden und den neuen “Fitzek” im Februar auch und der liegt, glaube ich, noch immer beim “Morawa”.

“Turrinis Nase”, ein Krimi von Franz Friedrich Altmann ist aber 2009 bei “Leykam” erschienen, also hat der “Morawa” so was altes?, habe ich mich gewundert und darauf vergessen, bis ich wieder durchmarschiert und daraufgekommen bin, daß es sich um “Turrinis Leber”, inzwischen bei “Haymon” erschienen, handelt und “Wikipedia” hat mir noch verraten, daß es inzwischen auch ein “Herz” einen “Bauch” und eine “Jagd”, also eine Serie gibt.

Ich habe wieder etwas gelernt und bin jetzt gespannt.

Der “Haymon- Verlag” hat mir ja einen Sommer seine Vorschauen in E-Bookform geschickt, da habe ich dann einige Krimis gelesen und zufällig hat es vor einigen Tagen beim  “Morawa” auch einen Krimiabend mit Büchern aus dem “Haymon-Verlag” gegeben, aber da war ich schon in den Osterferien in Harland und wäre sonst wohl ins “MUSA” gegangen, um diese Reihe nicht zu unterbrechen.

Ich würde also alles lesen, werde aber offensichtlich immer langsamer, muß jonglieren und weil in diesem Jahr soviele schöne Schmankerln auf mich warten, warhscheinlich auch bald aussuchen, was ich unbedingt lesen sollte und was wohl verschoben wird?

Im Augenblick komme ich mit meiner Liste auch nicht weiter, weil zuviele Rezensionsexemplare, weil ich da auch nicht nein sagen kann, beziehungsweise immer wieder anfrage und dann habe ich vor kurzem auch noch ein Osterbuch gefunden und gedacht, daß schiebe ich noch ein, denn zu Ostern ein Osterbuch ist interessant und bringt in die richtige Stimmung und bezüglich meines “Works on Progress” schiebe ich auch gerne ein, wenn ich was Passendes finde.

So habe ich heuer schon “Tolstoi und der lila Sessel” und “Unterwerfung” außerturlich gelesen und zwei Bücher über IS-Terroristen, bei denen ich mich eigentlich auch auskennen sollte, sollten auch noch zu mir kommen, obwohl die Selma nicht wirklich eine wird.