Fünfzehn Jahre “Eine Stadt.Ein Buch.”

Die Aktion “Eine Stadt.EinBuch”, wo in Zusammenarbeit mit dem “Echomedia-Verlag” hunderttausend Exemplare eines bekannten noch lebenden Autors von der Stadt Wien an die Leser und Leserinnen verteilt werden, gibt es seit 2002.

Damals wurde Frederic Morotons “Ewigkeitsgasse” verschenkt und das war in Zeiten, wo es noch keine “Offenen Bücherschränke” gegeben hatte und auch noch keinen Blog, mit dem man Zugang zu Rezensionsexemplare hat, für mich damals eine der wenigen Möglichkeiten an ein Gratisbuch heraunzukommen. Obwohl ich schon damals wahrscheinlich mehr Bücher hatte, als ich lesen konnte.

Das Buch, des am zwanzigsten April verstorbenen Autors, hat mir, glaube ich, auch gar nicht so gut gefallen, ebenso tat es das mit dem Nachfolgerbuch, nämlich des inzwischen ebenfalls verstorbenen Imre Kertesz, dessen “Schritt für Schritt”, glaube ich, in einer Art Bühnenfassung verteilt wurde.

Ich bin aber natürlich hingegangen, habe mich angestellt, mir das Buch geholt und es meistens auch an die Anna oder meine Schwiegermutter verteilt.

Einmal habe ich mich auf der “Buch-Woche” im Rathaus auch sehr gestritten und einen Artikel darüber geschrieben, weil das Buch erst verteilt wurde, als der Bürgermeister eingetroffen war und ich es schon früher haben wollte.

Aber natürlich, wer zahlt, schafft an und die Stadt Wien verbindet diese Aktion der Leseförderung natürlich mit der entsprechenden Publicity, der Bürgermeister, ein großer Leser, wie ich immer höre, der die Bücher auch selbst aussuchen soll, tritt auf, hält eine Rede, wird fotografiert und die meistens schon älteren Bücher, die dann zu bekommen sind, werden erst, wenn das erfolgt ist, ausgeteilt, meistens gierig an sich gerafft, ebenfalls in zwei oder drei Exemplaren und werden dann gelesen oder auch nicht.

Ich wäre was das Leseverhalten betrifft, ja ohnehin ein bißchen skeptisch und finde die Bücher, seit es die Schränke, also seit 2010 gibt, auch regelmäßig mehr oder weniger angelesen dort und als ich beim vorletzten “Tag des Buches” bei den “Wohnpartnern” gelesen habe, wurden die Restexemplare der früheren Aktionen auch dort verteilt und auf der “Buch-Wien”, lagen vor ein paar Tage, neben dem Buchpreisprobenheftchen und dem “Literatier” auch Exemplare von “Sofies Welt”, dem Aktionsbuch von 2015 auf, das ich mir, weil ich es schon vorher im Schrank gefunden habe, gar nicht erst geholt habe.

Ähnlich ging es mir mit Anna Gavaldas “Zusammen ist man weniger allein” von 2014 und Rafik Schamis “Eine Hand voller Sterne”, von 2012, habe ich auch schon vorher gelesen, aber das Buch geholt und ausgetauscht. Es bei den beiden schon erwähnten aber gelassen, da der Platz in meinen Bücherregalen eigentlich keinen Raum für Sammlungen und Doppelausgaben läßt.

Toni Morrissons “Sehr blaue Augen”, das Buch von 2006, hatte ich auch schon gelesen, mir aber, glaube ich, ebenfalls geholt.

Die anderen Bücher waren neu für mich und als ich mich, 2004 wahrscheinlich, beim Stadtradt darüber beschwerte, daß man auf die Bücher warten mußte, habe ich ihm, glaube ich, für das nächste Jahr Elfriede Jelinek vorgeschlagen.

“Die Klavierspielerin” würde ja, glaube ich, da passen, wenn man es schon nicht mit “Lust” oder “Gier” versuchen will.

Aber kein Chance, das war dem Bürgermeister wahrscheinlich zu unkonventionell, also war John Irving, noch dazu in einer sehr sehr schlechten Übersetzung, das Biuch von 2005, obwohl Österreich ja gar nicht soviele Nobelpreisträgerinnen hat, als daß es einfach auf diese verzichten könnte.

Egal, ich bin ohnehin, was diese Aktion betriff, ein wenig skeptisch, obwohl ich ja eine große Leserin bin und absolut nichts gegen Leseförderung habe, aber die Stadt Innsbruckt verteilt, da diesbezuüglich immer ein Buch eines zeitgenössischen Autors, Sepp Mall, Thomas Glavinic,Anna Kim, Sabine Gruber beispielsweise und das würde mich wahrscheinlich mehr interessieren, obwohl ich diese Bücher vielleicht auch schon gelesen hätte und die älteren Damen und Herren, die sich, um das Buch anstellen sind vielleicht eher konservativ denkt sich vielleicht der Bürgermeister, aber in Innsbruck klappt es ja auch.

Aber man soll ja nicht meckern und einem geschenkten Gaul nichts ins Maul schauen und lobenswert ist diese Aktion allemal.

Ich habe mir mit Ausnahme, der zwei schon erwähnten Bücher also alle geholt und auch brav gelesen, ein paar Mal wurde es ja direkt auf der “Buch-Wien” verteilt und “America”, sowie den “Geschichtenerzähler” habe ich mir vor drei Jahren von der Hauptbücherei abgeholt.

Heuer stand auch wieder ein Buch am Programm, das mich interessiert und das ich noch nicht gelesen habe, nämlich das, des 1943 in Colombo geborenen Michael Ondaatje, der heute in Canada lebt, “Katzentisch” und darüber habe ich, glaube ich, einmal bei “Ex Libris” eine Besprechung gehört, die mich interessierte.

Also habe ich mir den Erstausgabetermin, zwölf Uhr, Funkhaus in der Argentinierstraße, vorgemerkt, eine Freiberuflerin kann sich das ja leisten und bin nach elf Uhr hinmarschiert. Da habe ich dann von zwei netten älteren Damen,  gleich eine Werbung für van der Bellen erhalten, der die Wahl, die hoffentlich wirklich Anfang Dezember stattfinden wird, diesmal wieder gewinnen und die diesmal auch nicht mehr angezweifelt werden sollte.

Bei solchen Aktionen drängen sich ja meistens die Leute vor einer Absperrkordel, hinter der der Bürgermeister, der Autor, die Geldgeber und die Fotografen, umgeben von Sicherheutsleuten und jungen Mädchen in T-Shirts, die die Bücher dann verteilen, die die Bücher für die ganze Familie mitnehmen wollen, einige kenne ich davon, wie die Autogrammsammlerin schon und sie mich auch wahrscheinlich und diesmal war  anders, daß statt dem Bürgermeister der Gemeinderat Woller für die Stadt Wien gesprochen hat.

Helmut Schneider vom Verlag und “Wien live” hat eröffnet und erzählt: Es ist diesmal etwas besonders, weil wegen dem fünfzehn Jahr Jubiläum gibt es auch eine Ausstellung in dem historischen Funkhaus, das es ja bald nicht mehr geben wird, hat doch Oskar Stocker, die Köpfe der fünfzehn Autoren gemalt, das wäre etwas für den nächsten “Buch-Wien Quiz”,Günter Kaindlsdorfer bitte herhören, Autoren, statt Philosophen,  Päpste oder Sportler herzuzeigen, obwohl ich gleich beknnen muß, daß ich dann wahrscheinlich wieder nicht gewinne, denn die fünfzehn Portraits, die auch in einer Broscüre enthalten sind, wären für mich ebenfalls nicht zu identifizieren. Die Kunst ist ja frei und der Künstler hat seinen besonderen Blick und interessant ist eine solche Ausstellung allemal!

Es gab dann noch Festreden von den Geldgebern, “Wien Energie” ist ja der oder einer der Sponsoren, da trat eine junge Dame auf, machte Werbung für das Lesen und erzählte was sie selbst gerne lesen würde. Dann wurden die Bücher verteilt und die Leute ermahnt nur eines zu nehmen, damit alle was bekommen!

Aber hunderttausend sind ja, wie ich schon erläuterte, eine große Zahl und es bleiben wahrscheinlich welche übrig. Sie werden in den nächsten Tagen auch an den verschiedenesten Stellen, wie die Bank Austria Filialen, Kafeehäuser, Bezirksämter, Büchereien, im Literaturhaus, etcetera verteilt und am Abend gibt es eine Lesung bei der “Wien Energie”.

Eine Gala, wofür man eine Karte  gewinnen kann, wenn man sehr viel Glück hat, gibt es auch und ich war beim ersten Buc,h glaube ich, auch in der Volkshochschule Brigittenau, wo Frederic Morton gelesen hat.

Um die Teilnahme bei der Gala habe ich mich nicht bemüht, heute gebe ich zu einer Veranstaltung, wo der “Casino Austria Rising Star Award 2016” vergeben wird und das Buch werde ich natürlich lesen, zwar nicht mehr heuer sondern im nächsten Jahr, denn für heuer habe ich ja noch eine wahrscheinlich ohnehin nicht mehr zu schaffende Leseliste und bin schon sehr gespannt.

Von Debuts und Debutpreisen

Daß Debuts, also die ersten Romane von jungen Autoren, sehr wichtig sind und in letzter Zeit besonders beachtet und vorgestellt werden, ist zu bemerken.

So kümmert sich “Kremayr & Scheriau” in seiner neuen Literaturschiene hauptsächlich und bevorzugt, um junge Autoren und da die mir ja ihre Bücher schicken, habe ich in letzter Zeit einige dieser Debuts gelesen und dann gab es bei den O-Tönen, dem großen Sommerliteraturfestival im Museumsquartier, heuer, ich glaube, erstmals eine Debutschiene, wo Daniela Strigl sich mit den Debuts des letzten Jahres auseinanadersetzte und diese vor dem jeweiligen Hauptautor vorstellte und lesen ließ.

Daß es dabei manchmal zu Ungenauigkeiten oder Überschneidungen kommen kann, ist mir auch aufgefallen, ist ja Richard Schuberths “Chronik einer fröhlichen Verschwörung” schon 2015 erschienen und ist auch nicht das erste Buch des Autors und Cornelia Travnices “Chucks” wurde als Debutroman betrachtet, obwohl die “Asche meiner Schwester” schon 2008 erschienen ist und, glaube ich, so etwas wie ein Roman oder zumindestens eine längere Erzählung ist.

Sonja Harter gilt glaube ich schon als sehr bekannte Lyrikerin und hat jetzt einen Debutroman geschrieben, aber die Beachtung und die Aufmerksamkeit auf Werk und Autor ist ja glaube ich das Wichtigste und da brauchen junge Autoren wahrscheinlich schon ein bißchen Bevorzugung, weil sie sonst vielleicht leicht neben den großen Romanen von Martin Walser, Thomas Glavinic, Michael Köhlmeier, Norbert Gstrein, etcetera, untergehen können.

Das mag sich vielleicht auch das Initiatorenteam um den österreichischen Buchpreis, den es heuer ja das erste Mal gibt und der kommenden dienstag am Vorabend der “Buch-Wien” vergeben wird, gedacht haben und so gibt es neben der Long und der Shortlist, auf der Peter Henisch, Sabine Gruber, Anna Mitgutsch, Peter Waterhouse und Friederike Mayröcker, von der ich ja annehme, daß sie den Preis bekommt, auch einen Debutpreis mit Katharina Winklers “Blauschmuck”, Sacha Battyhays “Und was hat das jetzt mit mir zu tun?” und “Friederike Gösweiners “Traurige Freiheit” stehen.

Damit habe ich mich also in den letzten Wochen und Monaten intensiv beschäftigt, habe fast die ganze deutsche Longlist mit Ausname von Philip Winklers”Hool”, der ja, glaube ich, auch ein Debutant ist und der den “Aspekte-Literaturpreis”, der sich an solche Autoren wendet gewonnen hat und  Ernst Wilhelm Händlers “München”, die halbe öst LL und dank “Alpha” alle drei Debutanten, gelesen, so daß ich mich jetzt ein bißchen in der gegenwärtigen Literaturszene und auch, was ihre Debutanten betrifft, auszukennen glaube.

Bezüglich der deutschen Longlist wurde auch allgemein beanstandet, daß sie nur wenige Romane junger Autoren enthält, die sich mit der gegenwartigen Flüchtlings- und anderen Situationen beschäftigen und die stammen zum Teil auch von jungen Debutanten und sind Erstlingsromane.

Vorige Woche, als ich gerade Friederike Gösweiner und Katharina Winkler gelesen habe, bin ich auch auf einen Debut-Blog gestoßen, der sich bevorzugt mit diesen Romanen beschäftigt und jetzt zum ersten Mal auch einen “Blogger Debutpreis” ausgeschrieben habe, wo man bis Ende Oktober Debutromane einreichen konnte und ein bißchen kürzer konnte man sich auch melden, wenn man einen Literaturblog betreibt und daher in der “Bloggerjury” mitmachen wollte, was ich insbesondere bemerkenswert fand, weil ja zum Beispiel die “Buchpreisblogger” von der offiziellen Seite offiziell ausgesucht und die anderen, die auch die Bücher lesen mehr oder weniger ignoriert werden und beim “Blogbuster-Preis”, den Tobias Nazemi ins Leben gerufen hat, wurden auch sechzehn Blogger ausgewählt, die mitmachen dürfen.

Hier konnte man sich aber melden, wenn man schon ein Jahr bloggte und wurde vorgestellt.

Zwanzig Blogger hatten das schon getan, als ich am 30. Oktober, glaube ich, auf diese Seite kam und mich ärgerte, daß ich wieder einmal zu spät am falschen oder richtigen Ort war.

Dann habe ich aber hingeschrieben und es ist sich noch ausgegangen, für die offizielle Vorstellungsrunde zwar zu spät, wurde ja inzwischen aus den fünfzig vorgeschlagenen Büchern, die Shortlist mit den fünf, aus denen dann die einundzwanzig Blogger, wählen dürfen, ausgesucht, so daß ich diese Fragen für mich selber hier beantworten möchte, warum ich mich für Debutromane interessiere, ob ich einen Unterschied zwischen ihnen und anderen Romane mache und ob Debutanten, bei mir “Welpenschutz” genießen?

Mit diesen Ausdruck tue ich mir auch ein wenig schwer, obwohl ich nicht glaube, daß ich besondere Auswahlkriterien anwende, wenn ich lese.

Ich verrreiße ja nie oder nur eher selten, sage höchstens, wenn etwas falsch ist oder ich mit etwas Geschilderten meine Schwierigkeiten habe und habe auch mit dem, daß ein guter Roman angeblich berühren muß und etwas Neues in ihm dargestellt werden soll, meine Schwierigkeiten.

Obwohl ich natürlich auch bemerke, ob mich das, was ich lese, interessiert. Aber ich lese  fast alle Bücher fertig, versuche mich auf sie einzulassen, komme oft erst am Schluß darauf, daß ich was versäumt oder das Buch nicht verstanden hätte, wenn ich es, wie es in Zeiten, wie diesen, wo die Zeit begrenzt und die Konzentration immer weniger wird, andere machen, weggeschmissen hätte.

Habe aber gerade bei meinen heurigen Loglistenlesen mehrmals bemerkt, daß die Autoren mit den sogenannten großen Namen, wie Arnold Stadler, Bodo Kirchhoff, Gerhard Falkner, etcetera, oft sehr maniriert und abgehoben schreiben und, daß die Themen, die sie behandeln, oft dieselben sind, was mache Blogger, dann wieder langweilt.

Alter Mann hat Schwierigkeiten mit dem Sex, wird krank und fürchtet sich vor dem Sterben beispiesweise, ein wichtiges Thema auf jeden fall und auch wichtig für den Autor, sich damit zu beschäftigen.

Man hat es aber vielleicht schon öfter gelesen, wird ungeduldig und schimpft im schlechtesten Fall, daß er endlich zu schreiben aufhören sollte.

Ich tue das nicht, habe mir aber andererseits gerade bei iris Blauensteiners “Kopfzecke”, die da ja den Umgang mit einer dementen Mutter beschreibt, ob eine so junge Frau, das schon wirklich so beschreiben kann, als jemand, der schon älter ist.

Die jungen Autoren, die bei den Bloggern, wie die öfter schrieben “keinen Welpenschutz” genießen, kommen schon sehr oft aus den Literaturinstituten aus Leipzig, Hildesheim, Biel oder Wien und werden, wie ich mir sagen ließ, da auf den Markt und die Veröffentlichbarkeit trainiert.

So schreiben sie vielleicht sehr professionell von etwas, was sie persönlich noch so gar nicht erleben konnten und so habe ich mit den “Sommertöchtern” von  Lisa Maria Seydlitz, die andere sehr toll fanden, gar nicht so viel anfangen können.

Aber natürlich sind Debuts und die ersten Romane von jungen Autoren sehr interessant und wenn ich so auf diese fünfzig Bücher Langlist schaue, zum selber vorschlagen, wie man das auch hätte können, bin ich aus den bewußten Zeitgründen nicht gekommen, so finde ich sehr viel interessantes darauf stehen.

Da ich ja sehr Österreich zentriert bin habe ich die meisten diesbezüglichen Bücher schon gekannt und habe sowohl “Lucy fliegt”, als auch die “Notunterkunft” und “Kofpfzecke” schon gelesen, auch “Blauschmuck”, obwohl da die Autorin ja in Berlin lebt und die “Traurige Freiheit”.

Das Buch der Sonja Harter war für mich eine Überraschung und ich werde es demnächst lesen.

Ansonsten hört man ja auch auf den Blogs, die ich  regelmäßig lese, von neuen Büchern und die der jungen Migranten wurden sehr gelobt.

Also steht sowohl Shida Bzayar mit “Nachts ist es leise in Teheran”, als auch Rasha Kayat “Weil wir längst woanders sind”, Bücher, die an mir bisher vorbeigegangen sind, darauf.

Ich habe wohl kurz einmal überlegt, ob ich sie mir nicht zum Geburtstag schenken lassen sollte, mich dann aber über Isebelle Lehns “Binde zwei Vögel zusammen” entschieden, das ebenfalls auf der Liste steht und für Tomer Gardis “Broken German”, das steht nicht auf der Liste, weil es kein Debut ist, beide Bücher  bzw. Autoren habe ich aber beim letzten Bachmannlesen kennengelernt und Debuts, die mir außer dem von Philiph Winkler fehelen, wären Ronja von Rönnes “Wir kommen”, das bei den Bloggern ja nicht so gut angekommen ist und das  dBp Longlist- und Schweitzer Shortlist Buch der Michelle Steinbeck.

Aber Schweizer stehen, glaube ic,h überhaupt keine auf der Liste, nur Österreicher und Deutsche und auf die Debuts der Paula Fürstenfeld und der Nelle Pollatschek bin ich ich auch schon vorher aufmerksam geworden und habe sie angefragt, wie auch das “Jung und Jung- Buch” der Birgit Birnbacher, das dem Blogger Marc ja, glaube, ich sehr gefallen hat.

Ich habe also fünf der fünfzig Bücher schon gelesen, zwei weitere stehen auf meiner Leseliste und zwei werden wahrscheinlich noch kommen, abgesehen von den Shortlistbüchern, die ja noch nicht offizielle bekanntgegeben wurden, aber schon angefragt sind.

Also lesen, lesen, lesen, seit August tue ich es sehr intensiv und finde es sehr spannend.

Von einer Lesemüdigkeit keine Spur, obwohl mich auch das andere, jenseits des Tellerrandes, also auch die Älteren, die Krimis, die Chick Lits, etcetera sehr interessieren und mein geplanter Vicki Baum Schwerpunkt noch immer wartet.

Ob ich den heuer wirklich so noch schaffe wird immer fraglicher.

Aber selber schuld und kein Grund sich  zu beschweren und für das nächste Jahr habe ich ja wieder vor. meine Bücherstapel hinunterzulesen.

Mal sehen, ob ich es schaffe, ich bin sehr gespannt und freue mich, als nächstes auf die Vergabe des österreichischen Buchpreises und die “Buch-Wien”, die darauf folgt.

Gastland: Niederlande und Flandern

Noch ein kleiner Nachtrag zu meinem heurigen “Buchmessen-Surfing”, das ich ja nur sehr sporadisch und unvollkommen betrieben habe, weil ich stattdessen auch beim “Jelinek-Symposium” zu deren siebzigsten Geburtstag, beim kulturpolitischen Arbeitskreis und bei der Generalversammlung der IG-Autoren war.

Aber die Buchmessen haben ja nicht nur ihre Buchpreise, sondern auch die jeweiligen Gastländer, die mich mehr oder weniger interessieren, beziehungsweise mehr oder weniger intensiv an mir hängen bleiben, aber ich interessiere mich ja auch, obwohl ich ja bevorzugt deutschprachige Gegenwartsliteratur  lese und über sie schreibe, für die Literatur der Nachbarländer und nehme mir solche Bücher wenn ich beispielsweise in den Urlaub nach Kroatien oder Ungarn fahre, bevorzugt mit. Einen litauischen Literaturstreifzug gibt es auch.

Heuer waren Holland und Flandern, das ist, glaube ich, der deutschsprache Teil Belgiens, die Gastländer und zumindest zu Holland habe ich einen größeren Bezug, weil ich früher, als Studentin sehr regelmäßig dort hingefahren bin und meinen Freund Frans besuchte, den ich 1973 während meines Workcamps im Westpark Hospital in England kennenlernte.

Da habe ich ihm, ich glaube, in den Achtzigerjahren nach der holländischen Literatur befragt und er hat mir, glaube ich, Maarten T`Hart  “Ein Schwarm Regenbrachvögel” genannt.

Ich habe mir dann noch 2005, als ich in der Szene Margareten den dortigen Literaturpreis gewonnen und einen “Thalia-Gutschein” bekommen habe, sein “Mozart-Buch” dazugekauft.

Im Laufe der Zeit sind dann noch Bücher von Cees Nooteboom und Harry Mulisch dazu gekommen.

Frans hat mir dann noch Anna Enquist und ihr Buch “Die Betäubung” genannt. Margrit de Moor ist auch noch eine holländische Schriftstellerin. Von Anna Enquist und Harry Mulisch habe ich in den offenen Bücherschränken jeweils ein Buch in hollänischer Sprache gefunden und just for fun mitgenommen, weil das Holländisch, dem Deutschen ja sehr ähnlich ist und ich mir einmal sogar ein Lehrbuch dafür kaufte.

Von den belgischen Autoren wüßte ich nur Dimitri Verhulst von dem ich zwei Bücher gelesen habe und jetzt fällt mir noch ein, daß ich einmal in der alten Schmiede war, als Peter Buwaldas “Bonita Avenue” vorgestellt wurde, als das Buch, glaube ich, noch gar nicht auf Deutsch übersetzt wurde.

Da war, glaube ich, das ganze niederländische Institut samt Professor im Publikum und hat den Autor sehr viel gefragt und auf der folgenden Leipziger Buchmesse gab es dann schon die Übersetzung die groß präsentiert wurde.

Heuer in Frankfurt wurde das Gastland, beziehungsweise die Gastländer auch groß präsentiert und es wurden, glaube ich, vierhundfünfzig Bücher extra dafür auf Deutsch übersetzt.

Die Blogger hat das auch sehr interessiert, so haben Mara Giese und die “Klappentexterin” interessante Artikel dazu gebracht und bei “3 Sat” gab es auch einen Film, wo das Land, die Bücher und die Autoren vorgestellt wurden.

Und weil ich, wenn ich in die “Alte Schmied” gehe,  immer den “Morawa” durchquere und der auch einen Stapel der Gastlandbücher dort liegen hat, habe ich auch schon in einige hineingesehen und habe mich diesbezüglich informiert. Jtzt fällt mir noch ein, auf Leon de Winter und Connie Palmen, beziehungsweise auch auf Arnon Grünberg, alles “Insel-Autoren”, von denen ich schon Bücher gelesen habe, beziehungsweise sie auf Lesungen hörte, habe ich jetzt vergessen und das sind auch die Autoren, die in den Filmen, beziehungsweise beim “Blauen Sofa” oder den “3 sat-” oder “ARD-Stand” auftraten.

Ich habe auch noch vergessen, daß ich 1986 als ich mit meiner Psychologenkollegin Irmgard G. in Holland war, auch einen Tag mit dem Frans in Brüssel war und das ist eine zweisprachige Stadt, nämlich holländisch und französisch, aber die Holländer wollen sie dort nicht und so tun sie, als würden sie holländisch nicht verstehen und so mußte der Frans Französisch sprechen, als er in einem Geschäft etwas kaufen wollte.

Das kam in den Filmen über Land und Leute auch so vor und da wurden natürlich einige interessante Romane vorgestellt, die mich neugierig machen und die ich auch gerne lesen, beziehungsweise finden will.

Vielleicht habe ich Glück und es liegen in ein paar Monate die Leseexemplare vielleicht von Connie Palmens  “Du sagst es”, ein Buch Bücher Syvia Plath und ihren Ehemann Ted Huges im Schrank, Nina Weijers “Die Konsequenzen” würden mich interessieren oder Arnons Grünbergs “Muttermale”, aber ich habe ja ohnehin schon so eine lange Leseliste und bin ja jetzt erst am Fertigwerden der österreichischen Buchpreisliste, die Debut und auch noch einige andere Neuerscheinungen warten noch auf mich und zu meinem Geburtstag habe ich mir vom Alfred das neue Buch der Marlene Streeruwitz, Isabell Lehns “Binde zwei Vögel zusammen” und Tomer Gardis “Broken German” gewünscht, Peter Henischs “Suchbild mit Katze” würde ich auch sehr gerne lesen und dann warten auf mich  auch noch mein Vicki Baum- Schwerpunkt und vier Neuerscheinungen vom Vorjahr oder ältere Buchpreisbücher, beziehungsweise das, was ich vor zwei Jahren auf der Buch-Wien gewonnen habe, sprich Bücher von Arno Geiger, Sabine Gruber, Richard Schuberth und Franzobel auf mich die ich unbedingt auch noch heuer lesen will.

Ich habe aber sicher noch ein paar Bücher, der schon erwähnten Holländer auf meinen Stapel, die ich mir nach und nach auch hervorziehen und lesen will und so war es  interessant und lehrreich, sich ein bißchen neben dem Buchpreisbloggen bezüglich Gastland auf der Messe herumzutreiben und mich  über die Literatur der Niederlande und von Flandern zu informieren.

Vor ein paar Jahren habe ich, glaube ich, auch einen extra Artikel über das sagenhafte Island gemacht, seither ein paar diesbezügliche Krimis gefunden, aber leider leider noch nicht gelesen, dafür habe ich das aber mit der “Atomstation” getan.

Literarische Fernsehformate

Literatur und Fernsehen, wie geht das zusammen? Gar nicht wahrscheinscheinlich oder so wie Literatur und Internet, aber ich verbringe wahrscheinlich mehr Zeit mit dem Bloggen, als mit dem Lesen und Büchersendungen, die den Leuten das Lesen näherbringen sollen, gibt es natürlich auch.

Die kenne ich als Nichtfernseherin vom Hörensagen oder wieder durch das Netz, weil man sie sich dort ja anschauen kann und die legendärste und berühmteste, war, als es noch kein Netz gab, wohl das “Literarische Quartett” mit dem legendären Marcel Reich-Ranicki, dem streitbaren alten Herrn mit dem dramatischen Lebenslauf. Als er gestorben ist, habe ich mir ein paar Tage lang, glaube ich, alle Videos, die es über ihm gegeben hat, samt dem berühmten Film, im Netz angesehen, der die Faust hochgehoben hat und laut “Das ist keine Literatur!”, geschrieen hat.

Er hat, glaube ich, auch, als die “Gefährliche Geliebte” von Haruki Murakami besprochen wurde, seine Mitstreiterin  Sigrid Löffler bedleidigt und, als einmal einer der Zuhörer mitdiskutieren wollte, wurde er autoritär des Platzes verwiesen.

Er hat aber auch, als er 2008 oder 2009 einen Fernsehpreis bekommen sollte, diesen abgelehnt, weil die Büchersendungen im Fernsehen so spät stattfinden, daß die meisten Bücherleser schon schlafen, worauf ihn Elke Heidenreich, auch eine legendäre Bücherstreiterin unterstützte und ihre Fernsehleiste “Lesen”, die es dann eine Weile im Internet gab, verlor.

Das “Literarische Quartett” gibt es inzwischen mit Maxim Biller, Christine Westermann, moderiert von Volker Weidermann mit jeweils einem Gast, wieder, wo offenbar nach dem berühmten Vorbild jeweils vier Bücher besprochen werden und dem 1960 in Prag geborenen Schriftsteller Maxim Biller, von dem ich einmal den Erzählband “Wenn ich einmal reich und tot bin” gefunden habe, kommt offenbar die Rolle des Krokodils im Kasperltheater zu, der auftritt und zu dem jeweils zu besprechenden Buch “Das ist der größte Quatsch auf Erden!”, sagen soll und dabei lausbubenhaft grinst. Da wird er dann meistens von der mütterlich wirkenden Journalistin Christine Westermann unterbrochen, die soweit sie neben dem energischen Streibaren zu Wort kommt, das Buch verteidigt.

Ein paar dieser Sendungen habe ich mir schon angesehen, im Literaturcafe werden sie auch moderiert und den Leuten scheint der streitbare Herr Biller, der offenbar Peep in die Sendungen bringen soll, damit die Leute nicht einschlafen, auch zu gefallen.

Ich war bis jetzt indifferent, habe mir die Sendungen angesehen und die Achseln gezuckt, denn es ja irgendwie auch bei  mir so, daß ich für meine Bücherempfehlungen das Fernsehen nicht brauche.

Ich weiß nicht woher ich sie beziehe, aber ich habe keinen Büchermangel und bin derzeit sowieso wild beim Buchpreisbloggen, das heißt mit dem deutschen, wo der Preis ja Morgen abend vergeben wird, bin ich schon fast fertig und habe außer “Hool” und “München” schon alle Bücher gelesen und habe auch schon meine höchstpersönlichen Preisfavoriten, das heißt eigentlich zwei Katja Lange Müller, dicht gefolgt von Sybille Lewitscharoff und dann ist ja noch Thomas Melles “Die Welt im Rücken”  im Gespräch, das im Gegensatz zu den beiden anderen Büchern tatsächlich auf der Liste steht und obwohl das Buch ja kein Roman ist und den Preis wahrscheinlich bekommen wird.

So könnte ich es mir jedenfalls vorstellen und das meinen auch die meisten anderen Bücherblogger, dann steht noch Andrej Kubiczek mit seinem DDR-Roman auf der Shortlist, der mir  auch sehr gut gefallen hat.

Mir haben dann noch die Bücher von Reinhard Kaiser Mühlecker und Peter Stamm wenigstens tur Hälfte so gut gefallen, daß sie auf meiner persönlichen Shortlist wären und einige andere, wie beispielsweise Arnold Stadlers “Rauschzeit” und Joachim Meyerhoffs “Ach diese Lücke, diese entsetztlich Lücke”, eher nicht.

Aber da merke ich mein Mißfallen an, beispielsweise diese eher schiefe Metapher in “Am Rand” und schreie nicht “So ein Quatsch!”, denn ich habe es, da ich ja auch nicht so gerne verissen werden, nicht so mit dem Verreißen und denke, das muß man auch nicht tuin.

Im Fernsehen aber offenbar schon, obwohl es da auch Gegenbeispiele gibt, auf die ich noch zurückkommen werde, aber am Freitag wurde im “Literarischen Quartett” mit den drei erwähnte n Stammmoderatoren und Thomas Glavinic, als Gast unter anderen die Buchpreisbücher von Thomas Melle und Andrej Kubiczek vorgestellt und Maxim Biller ist bei dem Memoir von Thomas Melle, wie schon beschrieben hergegangen und hat “Ich finde es eineKatastrophe, daß dieses Buch erschienen ist!”, gesagt und bei dem von Andrej Kubiczek hat er es ein paar Minuten später auch getan und hinzugefügt, daß man da sieht, daß die Buchpreise ein Quatsch oder Mist wären, wenn solche Bücher darauf kämen.

Da kam es dann zu einem Streitgespräch und einem mehr oder weniger kurzen Schlagabtausch zwischen Christine Westermann, die sich verteidigend einschaltete und dem Moderatur Weidermann, der glaube ich, den Melle vorgeschlagen hat und ich bin ein paar Minuten lang dagesessen und habe mir “Ho?” gedacht.

Denn jenseits aller Kritik, die glaube ich, speziell das “Literaturcafe” bezüglich dieser Sendeleistung hat, habe ich mir schon gedacht, daß das eine qualitätsvolle Sendung ist und es interessant ist, der Dikskussion zuzuhören, aber hier kann ich eigentlich auch nur “So ein Quatsch!” sagen, denn ein bißchen Einwand habe ich ja auch, wenn Thomas Melle, morgen vielleicht den “Deutschen Buchpreis” für den besten Roman des Jahres bekommt, denn “Die Welt im Rücken” ist kein solcher, sondern ein Bericht über seine bipolare Depression und wenn ich dann einen anerkannten Fernsehmoderator sagen höre, daß das Buch nicht auf diese Liste soll, weil es etwas für Voyeure ist, dann setze ich aus.

Die berühmte Schwiegermutter, die sich für Joachim Meyerhoff interessiert und den toll findet und keinen Sohn und keine Tochter mit Psychoseerfahrung hat, wird zugegebenerweise mit dem Buch vielleicht nichts anfangen können, aber sonst finde ich, sehr wohl, daß man über diese Krankheitsbilder sprechen soll und wenn das dann noch am letzten wissenschaftlichen Stand und in einer literarischen Sprache passiert, ist es vielleicht nicht nur ein Buch für angehende Psychiater sondern eigentlich eines für alle, die sich für das Leben und seine Tücke interessieren und Thomas Melle ist mit seinen zwei früheren Büchern “3000 Euro” und “Sickster” schon auf der Long- oder sogar Shortlist gestanden und da ist er um den Brei herumgeschlichen und hat die manisch depressive Krankheit in Romanform beschrieben, also literarisiert und jetzt damit ein “Memoir” oder einen “Personal Essay” geschrieben.

Wie das geht, kann man im “Writerstudio” lernen, in die Moderatorenwelt scheinen sich diese Begriffe noch nicht herumgesprochen zu haben, so fragte der streitbare Herr Biller, ob er nur den Inhalt oder die literarische form besprechen soll,  grinste diabolisch  und meinte dann, literarisch ists ein Schmarrn, da haben ihn dann die anderen widersprochen, die fanden, daß die Sprache literarischer, als der leichte lockere Plauderton, des Andrej Kubiczek ist  und ich habe von einigen Bloggern gehört, daß das Buch sie langweilen würde, weil da ja immer das gleiche passiert.

Natürlich, die Manie folgt der Depression und umgekehrt und einen Roman kann ich weglegen und sagen, das will ich nicht lesen!

Wenn ich selbst betroffen bin und die Phasen durchmache, werde ich wahrscheinlich daran scheitern und das ist es wahrscheinlich auch, was das Buch tatsächlich von einem Roman unterscheidet, weil ich das manisch depressive Krankheitsbild von dem sich die nicht Betroffenen auch gern herumdrücken, ja nicht wirklich kritisieren kann.

Die vier Kritiker haben es versucht, daß heißt Weidermann war begeistert, Westermann hat verteidigt und Thomas Glavinic mit dem ich als Schriftsteller  manchmal meine Schwierigkeiten habe, weil zu aggressiv, hat ja, glaube ich, auch einmal gesagt, er würde keine Bücher lesen, weil er sonst nicht zu schreiben kommt.

Das hört man manchmal von Schriftstellern und ist wahrscheinlich legitim, aber dann kamm man wahrscheinlich auch keine kritisieren. Thomas Glavinic hat sich aber trotzdem redlich bemüht und hat es, glaube ich, gar nicht so schlecht gemacht, obwohl die Kritiker im Netz von einem “stotternden Glavinic” sprachen.

Ich meine eher, er hat sich nicht wirklich ausgekannt und nur ein paar Klischees widergegeben, wie das, das ich, glaube ich, einmal von Daniel Kehlmann hörte, daß alle Schriftsteller lügen würden und daß das Melle Buch daher natürlich ein Roman wäre.

“Ist es nicht!”, würde ich hier wieder antworten, obwohl es natürlich stimmt, daß es wahrscheinlich trotzdem literarisch aufbereitet wurde und, daß das gar nicht anders geht.

Aber ich würde mich nicht dem Satz anschließen, daß die Schriftsteller lügen, wenn sie fabulieren und hier geht es, um eine Autobiografie und spannend für mich war, die großen Namen des literarischen Quartett haben das Buch nicht verstanden.

Kann ja sein, aber dann sollen sie nicht darüber in diesen Ton reden, auch wenn das Fernsehen vielleicht einen Kasperl oder ein Krokodil haben will, um die Leute an der Stange zu halten, das brav “So ein Mist!” schreit”

Zwei Bücher, die auf der Shortlist des dBp stehen werden das wahrscheinlich nicht sein, denn die Juroren dieses Preises werden sich ja etwas gedacht haben, als sie sie daraufsetzten und weil ich jetzt ja Buchpreis blogge habe ich die beiden Bücher gelesen und bin zu einem anderen Urteil gekommen.

Bei Beiden. Beim Melle habe ich gedacht, das ist kein Roman und dürfte den Ausschreibungskriterien nach also nicht gewinnen und bei Andrej Kubiczeks DDR-Roman in dem er das Leben mit Sechzehn in einem leichten lockeren Erzählton beschreibt, hat mir auch gefallen.

Auch, daß die Quintessenz ist, daß das Leben, wenn man sechzehn ist, tausend Mark inder Tasche und eine sturmfreie Bude hat, rauchen und trinken und den Mädchen nachschielen kann, auch in einer Diktarur sehr schön sein kann und ich war im Sommer 1985 mit dem Alfred und der kleinen Anna in der DDR, dort haben wir Alfreds Verwandten besucht, die uns bekochten und die Sehenswürdigkeiten zeigten und dabei habe ich sehr wohl die bösen Blicke der DDR-Bürger gesehen, die sie uns zuwarfen, weil wir schöner und bunter angezogen war.

Daß das Buch also ein wenig verklärt ist und  Renes Vaters ein Parteifunktionär ist, weil er sechs Wochen in die Schweiz reisen darf, habe ich mir  auch gedacht, sonst aber sehr wohl Kritik in dem Buch gesehen, Maxims Biller, der wieder losschimpfte, aber nicht und hier wurde er auch von Volker Weidermann, der auch Schriftsteller ist und das  Buch “Ostende”, wo sich Stefan Zweig und  einige andere Emigranten  im Sommer 1936 trafen, geschrieben hat, unterstützt, der ebenfalls meinte, daß man die DDR nicht verklären darf.

Warum eigentlich nicht, wenn man es so erlebte? Die realen Fakten kann man ja in anderen Büchern nachlesen und, daß die Sprache so niedlich und einfach ist, habe ich auch nicht empfunden, wenn es vielleicht auch ein Buch ist, daß sich an Jugendliche richtet und die beiden streitbaren Herren haben und deshalb schreibe ich diesen Artikel, meiner Meinung nach den beiden Büchern sehr geschadet, denn ich gehe ja davon aus, daß die meisten Zuhörer dieser Sendung, die Bücher nicht gelesen haben. Wenn die jetzt das Fernsehen abdrehten und mit der Erkenntnis schlafengingen, daß die beiden Shortlistbücher Quatsch sind und Buchpreise überhaupt das letzte, dann ist,  glaube ich, erstens etwas schiefgelaufen und zweitens stimmt es nicht und ich erwarte mir von Büchersendungen eigentlich qualifizierte Moderatoren, die ihr Geschäft verstehen und mich qualifiziert beraten  und nicht von vornherein “Quatsch und Mist!”, schreien, damit eine mütterlich wirkende Frau, die sich meistens nicht durchsetzen kann, die Bücher erfolglos lächelnd verteidigen kann.

So nicht, denke ich, die ich ja froh darüber ist, daß es keine Literaturkritik a la Reich Ranicki mehr gibt und, daß der auch sehr viel Schaden angerichtet hat, hat ja Michael Köhlmeier in seiner Rede zum “Bachmannpreis” vor ein paar Jahren bewiesen.

Eine solche Literaturleiste brauche ich also nicht, es gibt aber noch andere.

In Österreich gibt es, glaube ich, die Sendung “Lesart” die ich kaum kenne, weil ich kein Fernsehen habe und im Netz auch nicht darauf stoße, ich war aber zweimal live dabei, einmal im Literaturhaus als Katja Lange Müllers “Böse Schafe” vorgestellt wurden und einmal zur Eröffnung der Buch-Wien in der “Grünangergasse”, da wird mit dem Publikum vorher der Applaus eingeübt und man muß sonst den Mundhalten und dann gibt es noch den Dennis Scheck mit seinem “Druckfrisch”.

Da gibt es eine Leiste, wo er sich an eine Rutsche stellt und die Spiegel-Bestsellerliste entweder hinunterschmeißt oder einbehält, auch etwas was mir mißfällt und man nicht machen sollte.

Wolfgang Herles hatte eine solche Sendung, wo er, glaube ich, Ferdinand von Schirach einmal sehr kritisierte, daß ich den Kopf schüttelte und es gab noch eine andere mit Amelie Fried, glaube ich, die inzwischen ebenfalls eingestellt wurde.

In der Schweiz gibt es den “Literaurclub” und der gilt, glaube ich, als positives Gegenbeispiel zum “Literairschen Quartett”, da wird auch meist sachlicher dikutiert, als aber Elke Heidenreich vor ein paar Jahren, ein falsches Zitat brachte, hat man  nicht sie, sondern den Moderator abgesetzt und durch eine hübsche blonde Moderatorin ersetzt, was ich seltsam fand, während Elke Heidenreich noch immer mitstreitet und das vor letzte Mal, glaube ich, Michelles  Steinbeck mit  ihrem sehr experimentellen Debutroman, mit dem sie inzwischen auch auf der Scheizer Shortlist steht, eine Krankheit diagnostizierte.

So nicht, liebe Kritiker, würde ich da sagen, es geht auch anders, man kann würde ich zumindestens hoffen, auch im Fernsehen Bücher besprechen ohne sie zu verreißen und wenn man das schon unbedingt tun will, dann sollte man das differenzierter tun und nicht einen Moderator dafür einsetzen, der nur “Das ist schlecht!” sagt und die qualfizierte Begründung dafür schuldig bleibt!

Es gibt aber wie ich bei den Bloggern lesen kann, auch eine deutsche Alternative, die deutlich besser ist und die ich mir vielleicht einmal ansehen sollte.

Der öst. Buchpreis und Tendenzen der österreichischen Gegenwartsliteratur

So lautet glaube ich der Titel eines Gesprächs, daß die österreichiche Literaturkritikerin Daniela Strigl  mit dem “Deutschlandradio Kultur” führte und dort die österreichische Shortlist vorstellte, was mich dazu veranlaßt, auch meine Gedanken zum neuen Buchpreis und der österreichischen Gegenwartsliteratur zu äußern, denn auf dem Buchpreisprobehefterl, das man zumindestens in Wien sehr leicht bekommt, steht am Buchrücken,  glaube ich, was davon, daß man mit den zehn Longlistbüchern und den drei Buchpreisdebutanten einen guten Eindruck der österreichischen Gegenwartsliteratur bekommt.

Das kann ich, da ich von der öst. List nur den Reinhard Kaiser Mühlecker, der es nicht auf die öst Shortlist “schaffte”, aber auf der deutschen steht, gelesen habe und derzeit gerade Daniela Emmingers “Gemischter Satz” lese, zwar nicht behaupten und werde es am Ende meiner österreichischen Longlistleseerlebnisse wahrscheinlich auch nicht können, da ich im Gegensatz zu der deutschen Liste, wo ich achtzehn Bücher bekommen und auch schon gelesen habe, hier nur fünf der Longlist und zwei der Debuts habe.

Kann es aber vielleicht doch ein bißchen, da ich schon seit Jahren sehr viel und regelmäßig zu Veranstaltungen ins Literaturhaus, “Alte Schmiede”,  “Gesellschaft für Literatur”, etcetera gehe und diesen Sommer auch sehr viel bei den Ö-Tönen war, wo ich die meisten anderen Kanditaten lesen hörte und mit Peter Henisch dessen Buch im Sommer noch nicht erschienen war, habe ich mich auch am Montag unterhalten.

Fünfundneunzig Ttel aus zweiundsechzig Verlagen, da waren, wie man sehen kann, auch einige deutsche dabei und die österreichischen Autoren gehen ja auch alle, sobald sie können, wahrscheinlich zu diesen hin, was Jochen Jung wie ich vor einigen Wochen hörte, sehr beklagte und auch für ungerechtfertig hält, “Jung und Jung” ist aber diesmal nur auf der deutschen Long und Shortlist, dafür “Deuticke”, dann “Czernin”, wo ja Benedict Föger, der Geschäftsführer und auch Präsident des Hauptverbvandes ist, dann “Kiepenheuer und Witsch”, “Suhrkamp”, “Hanser” und ein vermutlich eher kleiner Verlag, der das Waterhouse Buch herausbrachte, wurden eingereicht, zehn Bücher wurden  ausgewählt und alle mußten, glaube ich, im letzten Jahr erschienen sein.

Und ich habe es ja, wie ich mich erinnern kann, auch recht gut vorausgesagt, als ich mir da Anfang September überlegte, wer da auf die Liste kommen könnte?

Gut, ich habe noch an den Thomas Glavinic und den den Norbert Gstrein gedacht, die, wenn man so will, auch schon auf der deutschen Liste fehlen, aber früher vertreten waren.

Juliya Rabinowich habe ich mir gewünscht, da ich ihr Buch ja gern gelesen hätte, aber mit den “Deuticke- Rezensionsexemplaren” ist es  ein wenig schwierig, denn Blogger sind ja vielleicht doch keine richtigen Rezensenten und ich habe auch schon eine so lange Leseliste, obwohl ich die jetzt ein wenig entrümpelt habe.

Es ist also, was die großen Namen und die Neuerscheinungen betrifft, auf dieser Liste, der langen, wie der kurzen, wirklich sehr viel vertreten, so daß ich schon glaube, daß man einen guten Eindruck der österreichischen Gegenwartsliteratur bekommt, wenn man sich durch sie liest.

Zehn Bücher sind auch schneller als zwanzig zu lesen, obwohl ich die deutschen, wenn auch “München” und Hool” zu mir gekommen wären, bis Montag zu der Preisvergae geschaftt hätte und die zehn, beziehungsweise dreizehn österreichischen Listenbücher würde ich bis Anfang November auch gelesen haben und dann kennt man sich ein bißchen aus in der österreichischen Gegenwartsliteratur, die ja ganz interessant ist.

Ich bin nicht nur keine richtige Rezensentin, ich bin auch keine Literaturwissenschafterin, sondern “nur” eine seit über vierzig Jahren schreibende Frau die von ihrem Brotberuf als Psychologin und Psychotherapeutin lebt, seit diesen vierzig Jahren aber sehr viel liest und  viel zu Veranstaltungen geht, so würde ich mich schon trauen, wie es, glaube ich, auch Daniela Strigl tat, die österreichische Literatur in zwei Strömungen, nämlich die erzählende und die experimentelle zu unterteilen.

Und die letztere ist hierm glaube ichm auch, stärker als die Erzähler vertreten, obwohl die kommen und im Aufschwung sind und dann gibt es auch die großen historischen Namen und Vorbilder, wie die Wiener Gruppe,  Peter Handke, Thomas Bernhard und seinen Gegenspieler Heimito von Doderer und da sind wir aber schon in den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts und haben mit der Gegenwartsliteratur nicht sehr viel im Hut.

Es gibt also die Elfriede Jelinek, die österreichische Nobelpreisträgerin von 2004, die glaube ich nicht mehr publiziert, sondern bloggt und fürs Theater schreibt, es gibt aber noch eine große Frau, abgesehen von der Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger, die diese Tage ihren runden Geburtstag hatte, und das ist Marlene Streeruwitz, die hat auch einen neuen Roman, der nicht auf der Liste steht, den ich mir schon zum Geburtstag wünschte, es gibt Peter Henisch, der auf der Shortlist steht und Gustav Ernst und Robert Schindel, die haben, glaube ich, keine entsprechendenen Bücher, es gibt Marie Therese Kerschbaumer und und und….

Es gibt also viel viel mehr österreichische Gegenwartsautoren, als auf der Liste Platz hätten, es gibt Lyriker, Romanautoren, experimentelle, Klein- und Kleinstverleger und sicher auch ein paar Selfpublisher, ich zum Beispiel die bis jetzt ja keine Chance auf die Liste haben und sich auch noch anhören müßen, daß sie unverständlich schreiben.

Aber gut, das kriegen auch andere zu hören und der österreichische Durchschnittsleser, der ja angeblich seine acht oder neun Bücher im Jahr liest, ist wahrscheinlich schon mit der deutschen und der österreichischen Liste überfordert und von der deutschen gilt es auch noch zu erwähnen, daß da auch, weil sie eine deutschsprachige ist, einige österreichische Namen wie Eva Schmdt, Hans Platzgummer und Anna Weidenholzer stehen und die sollte man vielleicht dazulesen, wenn man sich durch die österreichische Gegenwartsliteratur liest.

Es gibt das “Fröhliche Wohnzimmer” und da hat Ilse Kilic ja erst vor kurzem den “Veza Canetti Preis” gewonnen, die auch ihre Kleinverlagsschauen und Messen haben und dort ihre Bücher verkaufen, und es gibt auch das was der Durschnschnittsleser wahrscheinlich auf seiner Leseliste hat, nämlich die österreichischen und auch anderen Krimis und da gibt es jauch einen österreichischen Krimipreis und da gibt es auch so klingende namen wie Andreas Pittler, Eva Rossmann, Edith Kneifl und wieder und und und….

Es gibt einige Hände voll kleinerer oder mittlerer österreichischer Verlage wie “Residenz”, “Deuticke” “Zsolnay”, “Droschl”, “Czernin”, “Otto Müller”, “Jung und Jung”, “Picus”, “Braumüller”, “Haymon” und wieder und und, denn da habe ich jetzt sicher einige vergessen, die mir zum Teil auch ihre Bücher schicken, wenn ich danach frage, so daß ich, verbunden mit meinen regelmäßigen Veranstaltungsbesuchen, eigentlich ganz gut unterwegs in Sachen österreichischer Literatur bin.

Dann gibt es was die Buchdeuts betrifft, die ja jetzt in Mode sind, seit vorigen Jahr auch “Kremayr& Scheriau”, der diesbezüglich ja sehr gut unterwegs ist, so daß ich mich auch durch die Debuts gelesen habe und wenn man das alles mehr oder weniger liest oder sich durch die österreichische Lange oder kurze Liste liest, ist man wahrschein gut informiert in Sachen österreichischer Gegenwartsliteratur, hat da aber die deutsche, die Schweizer und überhaupt die ganz andere, noch nicht gelesen.

Das trifft dann auf mich ziemlich zu, da ich ja außer dem Buchpreisbloggen, gar nicht so viele Neuerscheinungen lese, aber im Frühlich meistens nach Leipzig fahre, dann dem “Bachmannpreislesen” zuhöre und seit ich Buchpreisblogge, kenne ich mich glaube ich, auch bezüglich des deutschen Lesens etwas aus.

Mit der deutschen Liste bin ich, wie schon erwähnt, vorläufig fertig, jetzt lese ich Emminger, Mitgutsch, Waterhouse und Kathrin Röggla hinunter und dann eine österreichische Neuerscheinung, die ich zu erwähnen vergessen habe, nämlich Georg Elterleins “Sprache der Krähen”.

“Picus” hat sie mir geschickt, dann lese ich die Debuts, den Sascha Batthyany, der seltsamerweise ein Schweizer und kein Österreicher ist, Friederike Gösweiner und dann, wenn das so klappt, wie ich glaube und Katharina Hacker, den “Alpha” gewinnt, wahrscheinlich auch “Blauschmuck”, denn diesen österreichischen Nachwuchspreis gibt es seit einigen Jahren auch.

Dann ist wahrscheinlich schon November und die neunte “Buch-Wien” beginnt und da werden ja am Vorabend die beiden Gewinner, wo ich ja sehr gerne die Frau Mayröcker” als erste österreichische Buchpreisträgerin hätte, vorgestellt.

Bis dahin bin ich mit dem Lesern der vorhandenen Bücher sicher fertig, wenn mir noch jemand, das mir fehlende, nämlich Mayröcker, Cotten, Sabine Gruber, Peter Henisch und Michael Köhlmeier schicken will, wäre ich sehr dankbar und revanchiere mich gerne mit einem selbstgemachten Buch und ich bin auch sehr gespannt, ob ich, weil ich ja keine richtige Rezensentin und Literaturwissenschaftlerin bin, auch eine Einladung zur Preisverleihung bekomme?

Ansonsten werde ich moch höchstwahrscheinlich wieder viel und neugierig auf der “Buch-Wien” herumtreiben, dann wahrscheinlich schon meinen so lang aufgeschobenen Vicki-Baum Schwerpunkt lesen und die Bücher von Arno Geiger, Sabine Gruber, Franzobl, Richard Schuberth und Eli Angerer, die älteren, die noch auf meiner Leseliste stehen und, das habe ich jetzt fast vergessen, da gibt es ja noch einen Teil, der österreichischen Gegenwartsliteratur, nämlich den zehnten “Ohrenschmaus”, wo es am zehnten November, die Preisverleihung gibt, am elften wird er dann mit seinem neuen Buch auf der “Buch-Wien” vorgestellt und eine Diskussion dazu gibt es auch, dann fahre ich nach Hause zu meinem literarischen Geburtstagsfest, wo es eine Lesung gibt, wo auch einige, der, gaube ich, paar tausend Autoren, die im Handbuch der IG Autoren eingetragen sind, lesen werden.

Romanschrumpfung

Mit dem “Plottingday” ist es am Mittwoch dann nichts geworden, weil zuviel Anrufe und Leute, die etwas von mir wissen wollten, so daß ich am Donnerstag, die zwei noch geplanten Szenen, die auch ein bißchen besser gelangen, geschrieben habe und ab Freitag Mittag dann Zeit, da war der Alfred dann schon aus Japan zurückgekommen, zum Plotten hatte.

Das heißt, ich habe mein graues Büchlein mit den Notizen noch einmal durchgelesen und mir gedacht, daß ich den Zeitpunkt des Geschehens noch einmal verkürzen sollte, also der Edy fährt am Donnerstag aus Wien weg und die Hochzeit ist schon am Samstag. Das habe ich mir dann so aufgeschrieben, ich war mit der Handlung beim Segelturn auf den sich Klara mit Sergej und seiner Cousine begeben wollte.

Das heißt, ich hatte es bis zum Frühstück im Cafe Moncaco geschrieben und dachte, der Turn ist keine eigene Szene, aber dann geht Klara in die Stadt mit den restlichen fünfzig Kuna von ihrem Glücksfund ein Hochzeitsgeschenk für Zusanna kaufen.

Am nächsten Tag ist dann die Hochzeit, Zusanna ist eine blonde Braut und erzählt Klara, daß Clarisse gar keine Zwillingsschwester hatte, sondern das von dem Verschwinden derselben nur erzählt, um die Scheidung ihrer Eltern besser zu verkraften.

Edy kommt dann auch und ihm zeigt Klara am nächsten Tag die Stadt, dort sehen sie Sergej mit Jasminka Händchen halten. Sie versöhnen sich und reisen ab nach Pula oder Triest und die Geschichte ist aus.

Drei vier Szenen also noch und der große Roman ist wieder auf ein sehr kleines Format geschrumpft. Aber erst einmal muß ich das Ganze ohnehin noch durchkorrigieren. Denn der Zeitrahmen stimmt ja nicht, der Martin Walser kommt da, es sich um einen österreichischen Buchpreis handelt auch nicht vor und und …

Bei vier Szenen habe ich das dann getan, dann bin ich mit dem Alfred und einem Stapel Bücher, die ich über das Wochenende lesen wollte, nach Harland gefahren.

War mit ihm am Samstag am Markt und haben dort wiederum eine Menge Leute getroffen, so daß wir noch im Cafe Schubert und am Rathausplatz etwas getrunken haben und dann habe ich mir gedacht, ich lasse das Korrigieren und schreibe die Geschichte gleich fertig und es sind wieder drei Szenen mehr geworden.

Zusanna bekommt einen schönen Lavendlstrauß als Hochzeitsgeschenk, die Hochzeit wurde, siehe oben, in zwei Szenen beschrieben und dann finit aus, die Szene mit dem Spaziergang und der Abreise ließ ich weg und jetzt korrigieren, korrigieren.

Wenn ich will, kann ich noch was verändern, erweitern, etcetera und habe dann ein neues kurzes Buch, das dritte, das ich in diesem Jahr, nach dem sehr sehr kurzem “Paul und Paula” und den etwas längeren “Berührungen”, geschrieben habe.

Ganz so kurz wird es aber nicht, habe ich jetzt ja sechzigeinhalb Seiten, beziehungsweise zweiundzwanzig Szenen und 32.195 Worte, etwas kürzer wirds durch Korrigieren noch werden, die Unstimmigkeiten werden ausgebessert und das wird mich wahrscheinlich die nächsten Monate beschäftigen, so daß es für den “Nanowrimo” im Nomember nichts werden wird, denn da müßte ich ja noch zwanzigtausend Worte dazuschreiben, wenn ich es am 1. 11. neu beziehungsweise umschreiben will.

Glaube ich nicht, daß ich das mache, also wird mein vierzigstes oder so selbstgemachtes Buch, ein eher kürzeres, aber das “Schutzengelchen” hat auch nur 57 Roheiten beziehungsweise 27.052 Worte, das “Haus” 65 Seiten und 32.000 Worte.

Und leergeschrieben fühle ich mich nach wie vor. Das hatte ich ja glaube ich schon Anfang des Jahres das Gefühl, jetzt weiß ich wirklich nicht mehr über was ich schreiben soll, ist ja schon alles, die depressiven Frauen, das erfolglose Schreiben, das Sterben und die Demenz angerißen und angeschrieben, dann kam “Paul und Paula” mit dem Transgenderthema.

Die “Berühungen” haben sich ja aus dem “Ich weiß nicht worüber ich schreiben soll” entwickelt uind die Idee zur “Klara” ist mir in Kroatien gekommen und habe ich vielleicht ein bißchen zu lang liegen gelassen, so daß der Schwung wegwar und ich das mit der Clarisse und der Claire dann etwas anders und wieder kurz zusammenbrachte.

Macht aber nichts, denn wer sagt, daß man immer unbedingt tausend Seiten Romane schreiben soll?

Zeitlassen ist wieder angesagt, die Idee mit den “Wurfgeschichten”, beziehungsweise eine solche Wortsammlung besteht ja noch immer und das mit dem “Kann nicht schreiben!”, sitzt ja sehr tief, obwohl ich es natürlich kann, aber offensichtlich so, daß ich damit erfolgreich auffalle.

Es muß ja auch nicht sein, habe ich ja in den letzten Jahen schon wirklich viel geschrieben und zuerst einmal die Bücherberge etwas hinunterlesen wäre ja auch eine ganz gute Idee.

Da habe ich ja vor ein paar Wochen meine überlange Leseliste aufgelöst und kann in den nächsten Jahren das lesen für das ich mich spontan entscheide und vielleicht einmal die ungelesen Schmankeln hernehmen, weniger bestellen, weniger aus den Schränken ziehen, vielleicht wirklich nur das, was sich lesen leäßt, vielleicht auch nicht mehr Buchpreislesen, aber das schon vielleicht, denn das ist ja interessant und spannend und irgendwann kommt dann wohl auch die Idee für mein nächstes Buch und ich bleibe wahrscheinlich eine sehr lineare realsitische Schreiberin, der der Plot wichtiger als die “schöne Sprache” ist.

Damit bin ich dann schon mal im Out, denn das gilt ja nicht als sehr literarisch, wo alle schreien “Wir plotten nicht und eine Handlung interessiert uns!”

Mich schon und meine Flüchtigkeits- und Rechtschreibfehler lassen sich auch korrigieren und meine Bücher sich selber machen und Themen wie Demenz, Depression, Taransgender, etcetera finde ich auch sehr interessant, aber das habe ich ja  schon beschrieben.

Vielleicht komme ich noch auf andere nicht so abgeleutschten Ideen und schreibe darüber so gut, wie ich es kann und jetzt einmal die beiden Works in Progress fertig machen und dazwischen lesen, lesen, lesen, denn es stehen ja noch einige Buchpreisbücher auf meiner Leseliste.

Longlistenlesestatus

Am Dienstag wird die Shortlist des dBps bekanntgegeben und man kann auf der Facebookseite seine Empfehlungen bekanntgeben und wenn man richtig liegt, glaube ich, Einladungen für die Preisverleihung in Frankfurt am 17. Oktober gewinnen und die Bücherblogger geben ihre vielleicht am Montag oder so auch bekannt.

Im Vorjahr haben sie es getan und Null Treffer gehabt. Sie hatten zu diesem Zeitpunkt auch nicht alles gelesen und heuer, glaube ich, ebenfalls nicht, obwohl es keine Liste gibt, wo man die Rezensionen direkt einsehen kann.

Das betrifft die sogenannten “offiziellen Bücherblogger”, der “Buchpreisblog” hat, glaube ich, erst drei Rezensionen veröffentlicht, obwohl “Zeilensprünge”, die dabei sind, im Vorjahr außer mir, glaube ich, alle Bücher gelesen haben und mir, sie sind zu zweit, auch immer etwas voraus waren und ich habe natürlich auch noch nicht alles gelesen und werde, wie es aussieht das auch nicht.

Bin nach wie vor im selbstgemachten Lesestreß und gut im Trend und, ich glaube so schnell, wie im vorigen Jahr. Jedenfalls lese ich jetzt Buch zehn Arnold Stadlers “Rauschzeit”, habe den “Hinreißenden Schrotthändler”  auf meiner Leseliste  und frage mich allmählich, wieso es auf die Longlist kam, ob es berührt, etwas Neues bringt und für  zu lang, es hat fünfhunderfünfzig Seiten halte ich es auch.

Die heurigen Bücher sind aber, glaube ich, eher kürzer, als die vorigen. Drei Dickere sind von denen, die ich bis jetzt habe, dabei und der Gerhard Falkner, den ich als übernächstes LL-Buch lesen werde, dürfte, soweit ich höre, eher schwer zu lesen sein.

Ich bin ja davon ausgegangen so an die zehn Bücher zu bekommen. Bei der deutschen Liste sind es aber inzwischen nur  drei, die noch fehlen, denn da hat mir “Fischer” von den fünf Büchern, die er im Rennen hat, zuerst zwei und dann, als ich bezüglich der Öst nachfragte, auch noch den Reinhard Kaiser-Mühlecker, der übrigens nächsten Donnerstag in der “Gesellschaft für Literatur” auftritt geschickt und “Aufbau” hat sich bezüglich Philip Winklers “Hool” noch nicht gemeldet, obwohl, die mir heuer schon sehr viel schickten.

Sonst habe ich die Bücher, glaube ich, vollständig, die Printausgaben liegen im Badezimmer, von Sibylle Lewitscharoffs “Pfingstwunder” habe ich die Fahnen bekommen und drei PDFs, beziehungsweise ein E-Book war auch dabei.

Bei der österreichischen Liste sieht es etwas anders aus, da habe ich von der Longlist inzwischen drei Bücher, die Dorothea Emminger, die Anna Mitgutsch und den besagten Kaiser-Mühlecker.

Das Buch von Peter Waterhouse, das glaube ich, noch nicht erschienen ist, soll noch kommen und von den Debutanten, habe ich noch das Buch von Sacha Batthyany bekommen, das der Friederike Gösweiner liegt, wie schon beschrieben, in Harland über dem Bett und ich kann es lesen, wenn ich nächste Woche dorthin komme, oder aufsparen und als letztes lesen und die Rezensionsexemplare vorziehen. Mal sehen, wie es sich ergibt.

Die Buchdebuts werden am fünften Okter in der Arbeiterkammer vorgestellt, aber leider leider ist das der erste Mittwoch im Monat und da ist ja MUSA-Tag und da bekommt auch die Ilse Kilic, was mich sehr überrascht und ich nicht damit gerechnet habe, ich habe da ja auch Prognosen erstellt, den “Veza-Canetti-Preis” also werde ich da hingehen.

Falls mich einer meiner Leser unterstützen und die fehlenden Bücher mit eines von meinen tauschen will, würde mich das freuen, die zwei “Fischer-Bücher” wären der Ernst Wilhelm Händler und der Peter Stamm, über die österreichischen würde ich mich auch freuen, obwohl ich da ja regelmäßig bei den O-Tönen war, also dort die Sabine Gruber, den Michael Köhlmeier, Friederike Mayröcker und die Katharina Winkler hörte und die nehme ich ja wieder an, gewinnt den “Alpha” und dann bekäme ich wahrscheinlich das Buch.

Den Peter Henisch, der glaube ich, noch nicht erschienen ist, würde ich gerne lesen und Anne Cottens Versepos, das ich schon im MUSA hörte, interessiert mich sehr und natürlich Friederike Mayröcker, deren Bücher man seltsamerweise eher selten in den offenen Bücherschränken findet.

Nun vielleicht auch meine Prognosen, von den auf der Öst nominierten, habe ich noch nichts gelesen, habe da aber eine Wunschliste, nämlich die FM als Preisträgerin und dann würde ich mir Anne Cotten, Peter Henisch, Sabine Gruber und Michael Köhlmeier wünschen oder könnte mir das vorstellen und bei den Debutanten denke ich, daß Katharina Winkler gewinnt, obwohl  Friederike Gösweiner, die ich auch schon bei den O-Tönen hörte, auch oft gelobt wird.

Bei der deutschen Liste ist das anders, da kann ich, da mir die meisten Bücher ja eher unbekannt waren, keine so dichte Prognose geben, vor allem wüßte ich da den Preisträger noch nicht, von den bis jetzt gelesenen könnte ich mir vorstellen, daß Thomas Melle und Bodo Kirchhoff draufsteht und dann denke ich, nach dem was ich so gehört und gelesen habe, beziehungsweise mir vorstellen könnte, auch noch Peter Stamm, Gerhard Falkner, Katja Lange-Müller und Sibylle Lewitscharoff. Aber das ist mein persönlicher Tip, der “Buchpreisblog” hat das Buch ja sehr zerissen. Mal sehen, wie falsch oder richtig ich liege?

Am Dienstag werden wir es wissen, ich lese inzwischen den Stadler weiter und beginne dann mit der Lewitscharoff, mache dann eine Buchpreislesepause und lese die beiden “K&S-Literaturdebuts” beziehungsweise die “Vegetarierin” auch ein Kultbuch des Herbstes, das durch die LL ein wenig unterging, dann vielleicht den dBp weiter, bis ich zur öst- Liste komme und ziehe da vielleicht die Shortlistnominierten vor.

Nach meiner Schätzung hätte ich da ja erst zwei ganz gelesen. Die Juryentscheidung gibt es schon, also spannend spannend und noch nachsehen, was die Blogs dazu meinen.

Ansonsten werde ich das Wochenende, wie ich eigentlich plante, doch nicht nur lesend und schreibend verbringen, denn im WUK gibts ja eine Biennale mit experimenteller Literatur und einer Kunstfilmnacht, wo es Filme von Hermann J.Hendrich, Ilse Kilic, Thomas Havlik etcetera zu sehen gibt.

Gestern bin ich nach der “Alten Schmiede” nicht mehr hingegangen. Heute habe ich das vor, das Kinderprogram mit der Erika Kronabitter lasse ich aus und am Sonntag gibts vielleicht schon das Sturmfest, aber vielleicht ist das erst nächste Woche, dann hätte ich mehr Zeit zum Lesen und mit dem Schreiben meiner Klara tue ich mir ein wenig schwer.

Denn das Longlistenlesen ist ja sehr intensiv, relativ viel Diagnostik hatte ich in den letzten Tagen auch, da kommt man dann leicht hinaus und schwer wieder hinein und die Frage, was ist gute Literatur?, “Deine nicht, denn du schreibst ja so unverständlich!”,, halt ja auch noch immer in meinen Ohren, obwohl ich, da ich jetzt wieder durchkorrigiere, mir gestern einige Änderungen notiert habe.

So wird sich das Ganze jetzt vielleicht in einen kürzeren Rahmen, also vielleicht bis zu Zusannas Hochzeit abspielen, den dBp lasse ich weg und mache allgemein einen “Buchpreis” daraus und lasse die Klara daher aus Wien statt aus Frankfurt kommen, da ist das Terrain  bekannter und sie arbeitet vielleicht mit dem Edy beim “Standard”, aber auch da könnte ich die Bezeichnung weglassen.

Sie könnte  beispielsweise auch “Ohrenschmaus-Jurorin”, Achtung Ironie oder persönlicher Bezug, sein.

Nun ja, solange ich so intensiv lese und jetzt auch wieder intensiv zu Veranstaltungen gehe, stagniert das ein bißchen, Ich habe aber schon 23.00 Worte, 44 Seiten und 15 Szenen, müßte mir auch das, wie das mit der Clarisse und der Claire, vor allem die Geschichte mit der Großmutter ist, noch genauer  konzipieren. Da habe ich inzwischen, fürchte ich, den Faden verloren.

Das geht in den sogenannten  Nachlesezeiten”, aber ich lese ja immer, wahrscheinlich leichter, für den “Nanowrimo” kommt es wahrscheinlich trotzdem nicht in Frage, da ich schon 23.000 Worte habe.

Also werde ich wahrscheinlich heuer nicht mitmachen und nur so weiterschreiben, aber im November ist ja auch die “Buch-Wien” und der “Ohrenschmaus” und zumindestens den Anfang werde ich auch noch für die österreichische Liste brauche.

Das Buchpreislesen, das kann ich nur wiederholen, macht großen Spaß und ich finde es auch sehr lehrreich, kann auch ein bißchen die Frage, was ist gute Literatur und was interessiert die Leser beantworten?

Aber da würde ich mir sowieso mehr Information wünschen, was die Leser wollen oder gerne lesen von den Buchhändlern höre ich immer, die Leute interessieren sich, wenn überhaupt für die Shortlist, die Longlist ist ihnen egal, zu  zu umfangreic, oder was auch immer.

Ich finde gerade die sehr interessant, obwohl es natürlich, wie beispielsweise, die experimentelle Literatur oder die Kleinverlage gibt, die zum größten Teil nicht daraufstehen.

Denn die “Longlist” ist ja wahrscheinlich schon sehr mainstreamorientiert, obwohl das von der deutschen heuer eher widersprochen wird.

Ich bin gestern zwischen der Session vier und der Abendveranstaltung der “Alten Schmiede” in den “Morawa” gegangen und habe mich  umgeschaut, was da auf den Stapeln liegt?

Es liegt ziemlich viel, auch Krimis und das sogenannte Leichte, das Experimentelle wahrscheinlich eher nicht, aber einiges davon gibt es schon auf den Listen, zumindestens würde ich Daniela Emminger, Anna Weidenholzer und Michelle Steinbeck jetzt einmal dazureihen.

Aber das lesen die Leute wahrscheinlich eher nicht und  auf die Shortlist würde ich  mal schätzen, kommen sie eher nicht und bezüglich Krimis haben wir ja eine Kriminacht und einen eigenen Krimipreis, der auch bald vergeben wird, Leider gibt es da aber wieder eine Überschneidung mit dem H. C Artmann Preis, den heuer Anselm Glück, also ein eher experimenteller Autor, bekommt.

 

 

Buchpreisbloggeflüster

Nun also sind die beiden Listen bekanntgegeben und ich lese, lese, beziehungsweise mache ich dem Postboten auf, um ein Buchpaket in Empfang zu nehmen, schreibe Mails an nette Verlagsdamen und gerate mal mehr und mal weniger in Stress und Panik, das alles vielleicht nicht zu schaffe.

Habe ich mir da nicht vielleicht zu viel aufgeladen? Beziehungsweise ist das die Schuld, des österreichischen Hauptverbandes, der den öst Bp einen Monat nach dem deutschen ansetzte und den Preisträger einen Monat nach der Frankfurter-Messe, die auch ein Monat vor der “Buch-Wien” stattfindet, präsentieren will.

Um nicht mißverstanden zu werden, im Vorjahr habe ich auch alle Bücher gelesen und zwischendurch, während ich auf den Witzel wartete, den mir Trude K. zum Geburtstag brachte, noch einiges anderes und als die Frankfurter-Messe begann, hat mir “Buzaldrin” ein Buchpaket mit neun Bücher geschickt, die ich bei einem ihrer Gewinnspiele gewonnen habe und bis Weihnachten habe ich sechs  davon gelesen.

Jetzt bin ich schon beim siebenten dBp-Buch, Bodo Kirchhoffs “Widerfahrnis”, acht liegen noch im Badezimmer, beziehungsweise, die Lewitscharoff-Fahnen im Schlafzimmer auf dem Tischchen, mindestens eines soll noch kommen, dann folgen zwei  “Kremeier&Scheriau Debuts”, die heute auch in der “Gesellschaft für Literatur” vorgestellt werden und Han Kangs “Vegetariereŕin” und dann geht es schon, ganz langsam, an den östBP, da habe ich vier Zusagen und gestern den Reinhard Kaiser Mühlecker, das doppelte Buchpreisbuch bekommen und die Friederike Gösweiner, die ich als letztes lesen will, in Harland über den Bett liegen und wenn Katharina Winkler, was ich fast annehme, den “Alpha-Literaturpreis” gewinnt, bekomme ich das Buch, ganz egal, ob “Suhrkamp” es schickt oder nicht.

Ob ich bis zu den beiden Messen  fertig werde oder nicht, weiß ich noch nicht so genau, bis Ende  November werde ich es aber schaffen und ich kann nur sagen, trotz selbsterlegten Lesestreß, ein wunderbares Erlebnis, das ich sehr empfehlen kann, denn man lernt sehr viel dabei.

Und was waren nun meine bisherigen Erkenntisse über die ausgewählten Bücher, die angeblich die Besten sein und zu Weihnachten unter möglichst vielen Christbäumen liegen sollen?

Da habe ich ja schon öfter geschrieben, daß ich nicht daran glaube, daß das so sein kann und, daß es natürlich viel viel mehr interessante, spannende, gute oder auch was immer Bücher, als die ausgewählten dreiunddreißig gibt und die deutsche Liste war ja, das habe ich, gleich nach der Vergabe geschrieben, sehr sehr überraschend.

Ich war zuerst erstaunt und habe gedacht, ich bin im falschen Boot, dann habe ich mich aber sehr schnell angefreundet, lese mich durch die Bücher und durch die Besprechungen der offiziellen und auch inoffizellen Buchpreisblogger und kann bei der deutschen eigentlich noch nicht wirklich sagen, wer da am zwanzigsten September auf der Shortlist stehen wird?

Denn ich glaube fast, die sechs bisher gelesenen sind es eher nicht, kommen die ja eher von engagierten Kleinverlagen und stammen zum Teil von sehr exeperimentellen Sprachkunstautoren.

Der Platzgumer erschien mir persönlich ja zu konstruiert und über die Metapher, wie man von seinen schlechten Büchern in die Schlinge springt, bin ich noch immer nicht hinweggekommen und Bodo Kirchhoff, der den Bloggern sehr gefällt, hat, soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, auch einen eher kitschig wirkenden konstruierten Stil, der ist aber sehr Publikum wirksam, glaube ich  und gefällt wahrscheinlich auch den hier oft zitierten Schwiegermüttern.

Das macht Joachim Meyerhof, der auf meiner Liste steht, wahrscheinlich auch, Peter Stamm wäre ein Kanditat, den habe ich aber noch nicht, Katja Lange-Müllers “Drehtür”, das noch kommen soll, vielleicht auch, aber das gefällt den Bloggern eher nicht, Thomas Melles Memoir über seine manisch depressive Krankheit, mein nächsten LL hat wahrscheinlich auch Chancen und dann das dicke “Apollokallypse” des mir noch immer unbekannten Gerarld Falkner, das möglicherweise schwer zu lesen ist und  Phillipp Winklers “Hool”, das mir “Aufbau” hoffentlich noch schickt, vielleicht ebenfalls.

Eine ausgewogene Bandbreite zwischen bekannten und unbekannten, experimentellen und Mainstreamgeschmack denke ich und ich habe viel gelernt, während ich, vielleicht durch meine “Alte Schmiede-Besuche” und das O-Tönfestival, das ich diesen Sommer ja sehr eifrig besuchte, bezüglich der öst-LL ziemlich sicher war und da auch nur relativ weniges Unbekanntes gefunden habe.

Gstrein und Glavinic haben zwar darauf gefehlt und sonst wäre ich sehr überrascht, wenn Friederike Mayröcker, den Preis nicht gewinnen würde, ich denke das gehört sich so, ein paar experimentelle, wie Kathrin Röggla und Peter Waterhouse, auf die ich vergessen habe, sind darauf,  und an Daniela Emminger, ein Buch, das ich bekommen soll, wie das von Peter Waterhouse, habe ich auch nicht gedacht, obwohl ich einmal eines ihrer früheren Bücher gefunden und in meinen Regalen stehen habe.

Für die Shortlist könnte ich mir also, obwohl ich da noch nichts gelesen habe, außer  der FM, Peter Henisch, Anna Mitgutsch, Rainer Kaiser Mühlecker,  Sabine Gruber und Michael Köhlmeier vorstellen, aber vielleicht hat die Jury einen experimentellen Geschmack und traut sich was, so daß vielleicht Ann Cottens Versepos, das, glaube ich, sehr witzig sein soll, darauf kommt, oder Kathrin Röggler, Peter Waterhouse und und.

Mal sehen, ich bin gespannt und lese fleißig weiter, dazwischen mache ich meine Praxis, Diagnostik, Therapien und ein bißchen Supervision, fange an zu Veranstaltungen zu gehen, heute abend, wie schon erwähnt von den “Kremeier&Scheriau-Debuts”, am Samstag habe ich mich für den Bus nach Niederhollabrunn zur “Theodor Kramer Preisverleihung” angemeldet, der Alfred reist ja, glaube ich, gerade in Japan ein und am Sonntag werde ich, wenn ich hinfinde, mit der “Gesellschaft für Literatur” auf den Spuren Kafkas in Klosterneuburg herumwandern, der dort ja in einem Sanatorium seine Schwindsucht behandeln ließ.

In den letzten Tagen habe ich selber Jury “gespielt”, wie meine Kritiker, die mich ja für eine literarische Diletantin halten, es nennen werden und drei Vorschläge für den “Ohrenschmaus” herausgesucht, der heuer schon im November im Rahmen der “Buch-Wien” vergeben wird.

Alles bestens also und noch etwas habe ich am Samstag in einer schlaflosen Nacht gemacht, ich habe nämlich, da auf der 2016 Leseliste, die wahrscheinlich ungelesen bleibenden Bücher immer länger wurden, herausgesucht, zuerst versucht, sie auf meiner langen Liste hinten dranzuhängen, dann habe ich gedacht, daß ich sie erstens vielleicht dann nicht mehr finde, zweitens gar nicht weiß, ob ich dann noch lebe und sie drittens gegebenfalls vielleicht wieder zurücktrage und sie dann für 2050 eintragen werde, wo ich höchstwahrscheinlich schon gestorben bin und, die Vorauseintragungen dann gelöscht.

So brauchen sich die Presedamen nicht mehr über sie zu wundern und ich bin auch freier, bisher Aufgeschobenes, wie das Buch der neuen Priessnitz-Preisträgerin Sanda Gugic, das der Hilde Schmölzer und die anderen Geburtstagsbücher und die Schmankerl von den Bücherschränken und das, was ich mir aus den Abverkaufslisten ziehe, zeitgerechter zu lesen, da wird dann vielleicht manchea Alte, was ich eigentlich auch noch lesen wollte, wie Vicki Baum, Pearl S. Buck, Francoise Sagan, etcetea überbleiben, aber wenn ich, was ich mir jetzt wieder vorgenommen habe, mir wirklich nur mehr das, was ich irgendwann lesen kann, aus den Schränken nehme und mit den Frühjahrsbestellungen vorsichtiger bin, kann ich vielleicht meine neue 2017 Liste bis zum doppelten 2017 Buchpreisbloggen, das ich  wieder machen will, mehr oder weniger durchgelesen haben und ich kenne mich ein bißchen aus im österreichischen oder deutschen Literaturbetrieb, ganz egal, ob meine Kritiker mir das jetzt glauben oder nicht.

Bücherherbst

Während ich meine Leseliste hinunterlese und mich bei Ruth Schweikert und Hermann Broch mit der Frage beschäftige, ob sie den Kriterien der anspruchsvollen Literatur entsprechen und mich berühren, tummeln sich bei den Blogs und bei den Buchhandlungen, die Herbstempfehlungen und die ersten Fragen nach der dBp-Liste, die ja nächste Woche bekanntgegeben wird, tauchen auf.

Ich habe meine Empfehlungen auch schon abgegeben und lese jetzt bei den anderen Bloggern, welche Tips sie dafür bereit halten und welche Bücher ich vergessen habe.

Julie Zehs “Unterleuten”, ist ein möglicher Favorit, aber auch das neue Buch von Judith Hermann, obwohl ich mir da nicht ganz sicher bin, ob das ein Roman ist und nur solche Bücher dürfen ja auf der Liste stehen und dann, da wir ja in den Zeiten der Flüchtlingskrise leben und auch der “Bachmannpreis” einen offenen weltumspannenden Eindruck zu machen versuchte, gibt es daauch einige Bücher, die sich mit dieser Frage beschäftigen, so zum Beispiel Tomer Gardis “Broken German”, das inzwischen bei “Droschl” erschienen ist und ich mir wieder nicht sicher bin, ob es auf der Liste stehen kann, ist der Autor ja Israeli und lebt auch in Israel, aber Shida Bazyar und Rasha Khayat mit iranischen beziehungsweise saudiarabischen Wurzeln haben zwei Bücher geschrieben “Nachts ist es leise in Teheran” und “Weil wir längst woanders sind”, die uns in andere Kulturen hinüberführen und auf den Blogs sehr besprochen werden.

Vielleicht werden sie auf der Liste stehen, Tobias Nazemi, der die schöne Sprache bei Shida Bazyar sehr lobt, sieht in ihr eine Favoritin und wenn man sich so in den Buchhandlungen, beziehungsweise in den Verlagsvorschauen oder Facebookseiten so umschaut, findet man noch andere Bücher, die sehr umworben werdeen.

“Aufbau” schwärmt für das neue Buch von Ellen Berg und eines mit dem Namen “Die Nachtigall” und “Hanser” scheint einen neuen Bestseller “The girls” von Emma Cline kreiiert zu haben, den ich mir als Leseprobe aus Innsbruck mitgenommen habe und dann prompt auf den Blogs fand, wo diskutiert wird, ob man es jetzt lesen soll oder nicht.

Ein Buch, das, da keine deutsche Autorin auch nicht auf der Liste stehen kann, aber viel gelesen wird und da sind wir ja wieder bei der Frage, was die Leute lesen?

“Literaturen” hat im Zuge ihres Buchpreisbloggings, die Buchhandlungen danach gefragt und die geben reihenweise, die Antwort, daß sich der Durchschnittlsleser eigentlich nicht sehr für das, was da darauf steht interessiert.

Klar, die wollen das leicht lesbare, die Bestsellerautoren, wie Ellen Berg mit ihren “Blonder wirds nicht” lesen.

Aber bei “Aufbau” wird momentan auch die “Vegetarierin” von der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang sehr umworben, ein Buch, das gemeinsam mit Emma Cline “Girls” beim nächsten “Literarischen Quartett” vorgestellt werden wird.

Bücher, die mich dann, obwohl meine Leseliste für das Jahr 2016 längst erstellt ist und ich mich ja auch durch die Buchpreisliste lesen will, reizen und die ich auch gerne lesen will.

Die Leute lesen ja, höre ich immer, immer weniger und die Neurscheinungslisten sind lang und werden immer länger. Neunzigtausend soll es pro Jahr schon geben und Selfpublisher, die oft wie Jaqueline Vellguth, ein Buch pro Monat schreiben, kommen dann auch noch dazu und wenn ich dann versuche auch an den Bestesellern nicht vorbei zu gehen, bleibt dann wieder meine Leseliste über, auf der auch Bücher draufstehen, die ich ich  eigentlich lesen will.

Vicki Baum zum Beispiel, das schreibe ich ja jetzt schon sehr oft, daß da sechs Bücher auf mich warten und eigentlich könnte ich mit dem ersten, demnächst anfangen. Zwar habe ich mir da bei “Literaturtest” auch einen Sommerbestseller bestellt, der bald kommen soll und William Faulkners “Licht im August” steht auch auf der Liste und sollte ich, wenn, dann in diesem Monat lesen und wenn ich das tue komme ich vielleicht nicht mehr zu der Vicki Baum, weil ja am dreiundzwanzigsten schon die Longlist bekannt gegeben wird und ich da auch schon sehr gespannt bin, welche Bücher da darauf stehen werden und welche ich davon kennen werde?

Die Bücherblogger nennen immer wieder Namen von Büchern, die mir bisher entgangen sind und da denke ich Ja immer, mich am Buchmarkt ganz gut auszukennen und prompt kommt ein neuer Bestseller daher, von dem ich keine Ahnung habe und von den “Bachmannlesenden” sind inzwischen auch schon einige Bücher erschienen.

Tomer Gardis “Broken German”  habe ich schon erwähnt. Ebenfalls bei “Hanser” ist Sylvie Schenks, die in Klagenfurt ja gar nicht so gut angekomme ist, “Schnell dein Leben” erschienen, von dem ich schon hörte, daß es auf der Liste erwartet wird und Isabelle  Lehns “Binde zwei Vögel zusammen” klingt auch sehr interessant.

Es wird also sicher ein interessanter Bücherherbst, auch wenn es schade ist, daß ich nicht und nicht zu meinem Vicki Baum-Schwerpunkt komme und der Franzobel Krimi “Wiener Wunder””, den ich auf der vorletzten “Buch-Wien” gewonnen habe, sowie Richard Schuberths “Chronik einer fröhlichen Verschwörung”, das obwohl es ja schon im vorigen Jahr erschienen ist, bei den Ö-Tönen auf der Debutantenschiene steht, auf mich warten.

Auf in den Leseherbst könnte man so sagen und, die eine Woche, bis die Longlist startet, lesen was noch geht und vielleicht auch noch ein bißchen weiter den Unterschied zwischen E und U diskutieren, obwohl das die Durchschnittsleser höchstwahrscheinlich nicht so interessiert und die eher lesen, was spannend ist, beziehungsweise auf dem Bestsellerstapel liegt.

Klassenliteratur

Ich leide ja, wie meine Stammleser wissen dürften, an der Tatsache nicht und nicht in diesen Literaturbetrieb hineinzukommen und von ihm wahrgenommen zu werden, obwohl ich ja schon so viel geschrieben habe, jetzt ist ja wieder ein Buch von mir erschienen und mich so bemühe, was meine Kritiker manchmal bezweiflen und meinen, daß ich einfach nur nicht schreiben könne, was wörtlich genommen nicht stimmt, differizierter betrachtet, etwas Wahres haben dürfte, denn ich kümmere mich nicht so ganz um die Rechtschreibung, sondern meine eher, daß es ein Akt der Freiheit ist, so zu schreiben, wie man will, als sich nach oft gar nicht so einsichtbaren Regeln (schreibt man jetz Al traum mit b oder p) zu orientieren, bin etwas schlampig oder legasthen, war früher sehr gehemmt und als mir ein Freund vor vielen vielen Jahren, ich war, glaube ich, noch in der Straßergasse und habe ihm bei einem Spaziergang auf die Mostalm von meinem Wunsch nach der Matura mit dem Schreiben anzufangen, erzählt, daß es den Unterschied zwischen dem “Wie und dem worüber gibt!”, erklärte, schien mir das nicht so wichtig zu sein. Beziehungsweise war ich wohl schon damals überzeugt, eine “Worüber-Schreiberin” zu sein, wollte realistisch, sozialkritisch, etcetera schreiben, inzwischen kommt wohl noch das Psychologische hinzu.

Eine Sprachspielerin bin ich also sicher nicht und das scheint ja eines der Kriterien, der sogenannten guten Literatur zu sein, nach der wir ja alle streben, obwohl wir sie dann vielleicht, weil zu schwierig, zu kompliziert, zu unverständlich gar nicht lesen.

Die Literaturkritiker und Wissenschaftler scheinen aber solche Kriterien im Ohr und Auge zu haben und so stehen bevorzugt solche Bücher auf den Buchpreislisten, gewinnen Stipendien, werden zu Festivals eingeladen, etcetera.

Aber ich wollte ja über die Klassenliteratur schreiben beziehungsweise, daß ich inzwischen nach fast fünfundvierzig Jahren mehr oder weniger erfolglosen Bemühen in den Literaturbetrieb hineinzukommen, diesen sehr sehr hierarchisiert sehe und an dem Gefühl leide, daß es offenbar total aussichtslos ist, etwas zu ändern, obwohl ja sehr viele Leute schreiben, sich durch die Selfpublisher, die das inzwischen einfach tun, ohne so viel nachzudenken, ob sie das überhaupt dürfen, auch schon einiges geändert hat, ich denke manchmal, ich habe keine Chance und wenn ich es auch noch so sehr probiere und das ist kein sehr gutes Gefühl, obwohl ich auf der anderen Seite ja sehr beharrlich bin, es nach, wie vor versuche, nicht aufgebe, etcetera.

Aber vielleicht wirklich nicht viel versucht habe, mich anzupassen. Zum Beispiel habe ich nie ernsthaft versucht experimentell zu schreiben, höchstens in der Schreibgruppe hie und da ganz spielerisch und verständlicher werde ich trotz meiner Bemühungen, wie ich fürchte auch nicht wirklich und die Rechtschreibfehler bleiben, obwohl ich mir, die “Berührungen” jetzt schon zum fünften Mal laut durchlese, um ihnen auf die Spur zu kommen.

Sehr hierarchisiert also der Literaturbetrieb und wenn man inzwischen von einer Zweiklassenmedizin spricht, sehe ich hier fünf oder sechs und mich immer ganz unten, außen, nebenan oder vielleicht überhaupt nicht da, zumindest in der Sicht der anderen,  denn, ich glaube ja, daß ich ständig “Hier!”, schreie!, aber höchstwahrscheinlich flüstere ich nur, schicke nicht mehr an Verlage und bewerbe mich auch nicht mehr um Preise und Stipendien.

Tobias Nazemi, der kritische Buchpreisblogger mit den hohen Ansüprüchen, der ungeduldige, der schon mal ein Buch, wie den Ulrich Peltzer zu Seite legt, weil er ihm zu schwierig ist oder an Martin Walser und John Irving Briefe schreibt, daß sie endlich etwas anderes schreiben oder überhaupt aufhören sollen, hat jetzt einen Kriterienkatalog erstellt, welche Literatur ihn fesselt und für ihn so anspruchsvoll ist, daß er sie gerne liest.

Da steht dann wieder etwas, wie: weniger Handlung und, daß die Sprache wichtiger ist und das merke ich ja am österreichischen Literaturbetrieb, daß da neben den experimentellen, die Autoren mit den Sprachräuschen wie Andrea Winkler oder Valerie Fritsch hoch gelobt werden oder den “Priessnitz-Preis” bekommen.

In Amerika gibt es angeblich keinen Unterschied zwischen E und U Literatur, hier gibt es ihn immer noch.

E ist hoch und schwierig, U wird zwar sehr gelesen, aber keiner gibt es zu und jeder rümpft die Nase, obwohl ja vielleicht auch Thomas Glavinic ein Beispiel ist, dem es gelungen ist, diese Kriterien zu brechen und in den oberen Ligen des österreichischen Literaturbetriebs spielt und den muß man vielleicht auch von den anderen Literaturmärkten unterscheiden und abgrenzen, denn der ist ja sehr klein und hinkt dem deutschen Bruder immer etwas nach, hat zum Beispiel erst seit acht Jahren eine Buchmesse, vorher hieß es “Buchwoche” war im Rathaus und da stellten die österreichischen Verlage ihre Bücher aus, aber eine Messe ist ja international und die österreichischen Autoren gehen auch, sobald sie es können zu “Suhrkamp” oder “Hanser” und die großen Amerikaner, die da vielleicht auch ein wenig anders sind, gelten als das unerreichbare Vorbild, aber die erzählen, schreiben vom Sex, dem Älter werden und dem Sterben und bringen ihren Kindern schon in den Schulen und Colleges das Schreiben bei.

Den österreichischen Buchpreis gibt es heuer auch erst zum ersten Mal und ich bin schon gespannt, wer da auf der Liste stehen wird?

Thomas Glavinic, Michael Köhlmeier, Norbert Gstrein und vielleicht auch der soeben erschienene  Roman von Sabine Gruber würde ich vermuten und dann natürlich die Grand Dame Friederie Mayröcker mit ihren “Blumen” und wahrscheinlich noch einiges andere, da der östBp ja, glaube ich, nicht auf Romane beschränkt ist.

Die österreichische Literatur ist sehr experimentell und hat mit Jandl und mit Thomas Bernhard durchaus sehr unverwechselbare Akzente hervorgebracht und dann gibt es ja auch noch “unsere” Nobelpreisträgerin Jelinek und die Marlene Streeruwitz und und und wie ist das jetzt mit den Hierarchien über die ich stöhne und an denen ich scheitere?

Die Ersten und Bleibenden waren und sind ja, daß ich mit meiner angeblich nicht so sperrig und kantigen, aber dann doch wieder unverständlichen Literatur es nicht in die Verlage, großen Zeitschriften und zu den Stipendien schaffte und dann ist man ja schon draußen und spielt in einer andere Liga.

Denn auch die Verlage sind sehr hierachisiert und auf den Buchpreislisten stehen bevorzugt die großen, während es auf der anderen Seite die Hotlist mit ihren unabhängigen Verlagen gibt, die sich ja auch sehr bemühen, darauf zu kommen.

Es gibt die großen, die mittleren und die Kleinverlage. Ich gehe ja zu sehr vielen Veranstaltungen und auch zu denen, wo die Kleinverleger ihre Bücher ausstellen.

Früher gab es die xxx-small, ich weiß gar nicht mehr so genau, ob es diese Kleinmesse noch gibt, sie ist jedenfalls nicht mehr im Amerlinghaus und als ich einmal in der Jury für die Buchpreisprämien war, den Katalog der österreichischen Neuerscheinungen der IG Autoren zugeschickt bekam und daraus meine Vorschläge machte, war ich sehr erstaunt, daß die anderen Juroren meine Vorschläge, weil zu unbekannt, nicht gut genug, etcetera, oft ablehnten und dann meisten, die großen Nanen mit den großen Verlagen auf dieser Liste stehen, die dann auch im Literaturhaus und in der “Gesellschaft für Literatur” lesen.

In der “Alten Schmiede” ist das immer noch ein bißchen anders, denn da gibt es ja die “Textvorstellungen” und da bekomme auch ich gelegentlich einen Termin, das Publikum das aber auch nach den großen Namen oder zu seinen Freunden geht, hält sich auch da in Grenzen und, die ganz großen Namen wie Thomas Glavinic, Daniel Kehlmann, etcetera lesen im Rabenhof und da muß man Eintritt zahlen.

Es schreiben aber immer mehr Leute, die dann meiner Erfahrung nach oft wenig lesen und so gibt es inzwischenauch weniger etablierte Orte oder Orte für Alltagskultur, wie sich der “Read!!ingroom” beispielsweise nennt, die bekommen dann keine Subentionen und laufen so mit einem Körberl oder einer Spendendose herum und die Honorare, wenn man welche bekommt, liegen unter der hundert Euro Grenze oder machen überhaupt die Hälfte aus und das ist schon wieder eine Hierarchie, denn die großen anerkannten Autoren, bekommen ja viel mehr und ich lese inzwischen, wenn ich lese, meistens umsonst, weil ich das ja gerne tue und dann in kleinen Räumen mit oft wenig oder gar keinen Publikum, bin aber eine, die sich für das Schreiben und das Lesen über den Tellerrand ausspricht, jeden ermuntern möchte und viel oder das meiste auch sehr interessant findet.

So habe ich eigentlich keine strengen Kriterien oder eigentlich nur das, der Ernsthaftigkeit und der Authentizität, tue mir ein bißchen mit dem Experimentellen und den Sprachräuschlern schwer, gehe aber zu ihren Lesungen.

Schwierigkeiten habe ich vielleicht mit dem allzu Lustigen und Aggressiven und würde so Thomas Glavinic nicht zu meinen Lieblingsautoren zählen und der andere große Thomas, der mit dem so vielgelobten Sprachrhythmus, der mich anfangs auch sehr ansprang, ist mir inzwischen zu negativ und, daß der Literaturbetrieb aus vielen vielen Hierachiestufen besteht und mich nicht und nicht hinein läßt. ist immer noch etwas, was mich sehr beschäftigt, obwohl ich inzwischen im “Literaturgeflüster” und auch sowas, wie eine Selbstpuplisherpionierin bin und das noch machte, als es “Eigenverlag” hieß und ungefähr das letzte Fettnäpfen war, in das man treten konnte, es sehr viel, allerdings auch sehr unbeachtet tue.

Die Selbstpublisher haben sich ja inzwischen ihren Raum geholt, füllen in Leipzig und in Frankfurt ganze Hallen, buchen Marketingkurse, kaufen sich ein Lektorat und eine Covergestaltung und verdienen sich angeblich bei “Amazon” krumm und deppert, etwas, was ich eigentlich nicht glaube und es noch immer sehr schade finde, daß ich die Hierarchien nicht durchbrechen kann und sich niemand für meine vierzig selbstmachten Bücher interessiert.

Das finde ich sehr schade, denn ich denke ja, ein Blickchen über den Tellerrand kann und sollte nicht schaden und lese mich  selber ziemlich quer und durch und denke, daß es ja schön ist, wenn jeder schreibt, der das will, obwohl ich damit den Unterschied zwischen Kreativität und Kunst, eigentlich sehe ich ja keinen, unterbreche.

Außer Tobias Nazemis Plädojer für die anspruchsvolle Literatur habe ich im Netz noch einen interessanten Artikel von Jochen Jung gefunden, der zu meiner Unverständlichbebatte passt.

Die Leute lesen keine komplizierte Literatur mehr, bedauert er daran, was er sehr schade findet und da sind wir wahrscheinlich wieder bei dem Unterschied von real und abgehoben, wie ich das einmal nennen möchte.

James Joyce und Arno Schmidt gelten, als große Autoren, die Leute verstehen sie aber nicht und lesen überhaupt immer weniger, lesen eher Facebook und spielen Pockey moon, wie er glaube ich auch schreibt und bedauert.

Sie lesen angeblich viele Chicklits, Krimis, Horror und Fantasy, etwas was im offiziellen Literaturbetrieb auch nicht vorkommt, also wieder eine Hierachie, die es offiziell nicht gibt, aber in Leipzig und in Frankfurt viele Hallen füllt und viele Verlage verdienen läßt.

Noch einen Artikel habe ich gefunden, da bedauert einer, daß auf den Parties nicht mehr über den einen großen Roman diskutiert wird.

“Was du hast den neuen Gstrein, Glavinic, Köhlmeier noch nicht gelesen?”

Die Buchpreisintitativen sind ja, glaube ich ein Schritt dagegen oder ein Versuch die Neunzigtausend jährlichen Neuerscheinungen, wer soll das wirklich alles lesen, wenn ich jährlich nur mehr hundertfünfzig jährlich schaffe, mit einigen Zwischenschritten auf das eine angeblich beste Buch des Jahres einzudämpfen, daß das zu Weihnachten unter dem Christbaum liegt und im Frühjahr darauf noch originalverpackt auf Flohmärkten oder in den ein bis drei Euro Abverkaufslisten.

Dagegen, daß das funktioniert spricht wohl, daß die Geschmäcker verschieden sind und, daß auf den Buchpreislisten, obwohl die Buchhändler ja tapfer dagegen aufschreien, der Geschmack, der Juroren, die oft Literaturwissenschaftler und Kritiker sind, zu finden ist und der heißt dann Reinhard Jirgl, Ulrich Peltzer oder Frank Witzel und wenn ich jetzt rasch mal frage, wer hat im letzten Jahr den dBp gewonnen, welche Bücher von der Liste kennt ihr noch und welche davon habt ihr gelesen? Wird vielleicht ein Schweigen oder ein Achselzucken zur Antwort kommen.

Der Literaturbetrieb ist also hierachisiert und läßt mich, weil ich nicht rechtschreiben kann und will und realistisch bin, nicht hinein, die Selfpublisher zucken die Achseln und machen es selber, die vierzig Prozent funktionalen Analphabeten und die die ein broken German sprechen, werden sich auf Facebook, Groschenherfterln, die sie sich jetzt angeblich auch illegal downloaden und Computerspiele beschränken und ich lese mich tapfer weiter über den Tellerrand, lese morgen mit Musikbegleitung, Gitarre und Flöte von zwei Musikern, die schon mit Ferdinand Schmatz performten und bin gespannt, wie es meiner realistischen Sommergeschichte dabei gehen wird, lese demnächst auf dem Volksstimmefest und kann da schon verkünden, daß es die neue Anthologie, wo ein Stückchen meines “Schutzengelchens” enthalten ist, schon gibt und am Volksstimmefest erhältlich sein wird.

Ich schreibe nach wie vor viel und kämpfe gegen oder auch für den Literaturbetrieb, wo die auftrebenden Autoren immer jünger werden und es jetzt auch einen Debutpreis und eine Debutschiene bei den Ö Tönen gibt, die ich sehr interessant finde und das Schreiben der dreißigjährigen jungen Frauen und Männer, die vielleicht die Leondinger Literaturakademie besucht haben und über das Prekariat und die Generation Praktikum schreiben, aufmerksam verfolge.

Und ich schreibe wahrscheinlich weiter über meine depressiven alten Frauen, über die erfolglosen Autoren, über Demenzen und machmal auch über das Cafe Wolke am Himmelsbogen wo sich Stefan Zweig und Heimito von Doderer mit dem Fräulein Anne bei einer Schale Gold und einer heißen Schokolade mit einer großen Schlagobershaube treffen.

Den Herrn Professor und den jungen Dichter habe ich auch schon einmal dorthin geschickt und bin damit auf Platz dreizeh beim “Lutipold Stern Preis” gekommen und aus gegebenen Anlaß leider auch den Rolf Schwendter.

Ja und beim “Max von der Grün-Preis” habe ich trotz meiner Realsitk nie etwas gewonnen, dort aber wohl sehr bemühte Autoren wie Rudi Lasselberger und Dietmar Füssel getroffen, die auch in Kleinverlagen publizieren, wenn sie es nicht überhaupt ebenfalls selber mache, die ich regelmäßig lese.