Ottak Ottak

Was vom Namen her an den sechzehnten Gemeindebezirk Ottakring erinnern könnte, fand im WUK, Werktstätten und Kulturhaus im ehemaligen Gewerbemuseum im neunten Bezirk statt und war irgendwie eine Fortsetzung des xxxxx-Small, das es, was ich so gar nicht wußte, seit zwei Jahren nicht mehr gibt. Vor drei war ich noch im Afro Asiatischen Institut und vorher, als die Kleinverlagsmesse jährlich im Dezember im Amerlinghaus stattfand, war ich regelmäßig dort.

Ilse Killic, Gerhard Jaschke, Christian Katt, Nikolaus Scheibner und Konsorten, zum Schluß waren es sieben x, die sogenannte Biennale, bildende Kunst, Literatur und Kunstfilm, die es jetzt schon dreimal gibt, aber vorher in Ottakring war, fand, glaube ich, mit sechzehn Verlagen statt.

Nikolaus Scheibner stellte alle vor, “Atelier” und “Klever” waren dabei und das sind ja schon fast Großverlage, wenn auch, was Klever betrifft im experimentellen Bereich.

Um jetzt nicht wieder die Unverständlichkeitskeule übern Kopf geschwungen zubekommen, aber die experimentellen Autoren sind auch nicht sehr verständlich, vor ein paar Tagen, als ich mich schon auf ein im Bett und in der Badewanne mit dem Lesen und dem Schreiben verbringendes Wochenende freute, las ich bei www.buecher.at, von “Ottak Ottak-Literatur und Kunst im Dialog” und dachte, daß ich da  hingehen sollte.

Die Namen am Programm erschienen mir zum Teil bekannt, das Kinderprogramm und die interaktive Demonstration japanischer Kalliographie, die am Nachmittag stattfand, ließ ich aus und am Donnerstag gab es auch eine Kollission mit der guten Literatur in der “Alten Schmiede” und am Samstag hätte man auch gegen TTIP und CETA demonstrieren sollen, da bin ich aber eher zügig vorbei gegangen und habe mir nur zwei Reden angehört.

Dann im Projektraum des WUKs, wo ich, glaube ich, mal bei einer Ausstellung der Trude Kloiber war, fand ich Bekanntes, das heißt noch keinen Sessel, dafür einen Teppich am Boden, aber einen Büchertisch mit Gerhard Jaschke, der mir das neue “Feribord” überreichte einen mit Günter Vallaster, der mir das Konzept erklärte und an Heinrich Hendrich, der die Veranstaltung mit Nikolaus Scheibner organiserte, verwies und Ilse Kilic, der ich zum “Veza Canetti Preis” gratulieren wollte, die aber dafür keine Zeit hatte.

Ich fand also die xxxx-Small Kleinverlagsbücher, die vom Ralph Klever und die von “Atlier”, die ja sogar bei den O-Tönen auftraten, Hans Weigels “Unvollendetete Symphonie” lag auf und das kleine Textheftchen der Eva Schörkhuber, das ich vor kurzem im Schrank gefunden hatte.

Das Literaturprogramm begann um sechs mit einer Hommage von Christian Katt zum neunundfünfzigsten von Christian Loidl, der ja inzwischen einen Verlag hat, wo er Loidls Werke posthum herausgibt.

Ein solches Buch wird demnächst erscheinen Agnes Heginger machte eine Performance daraus mit seinen Bezirksnotizen beziehungsweise seiner Orakellyrik.

Dann hätte der mir unbekannte Jürgen Olbrich kommen sollen, der ist aber schon nach Deutschland zurückgefahren. Die Veranstaltung war viel gröer als das xxx-Scmall und auch gut besucht, Bilder an den Wänden, ein Buffet das von Michaela Hinterleitner betreut wurde, so daß es dann wieder vertrauter wurde und Christine Huber ihre Gedichte vorlas, die sie zum Teil glaube ich auch schon im MUSA hörte.

Es gab für die Veranstaltung ein eigenes Programm, das man sich um ein paar Euro kaufen hätte können, da hatte jeder Autor ein Gedicht oder Text, Christine Huber las ihres vor. Gerhard Jaschke folgte mit einer Collage aus seinen Werken, den alten und den neuen und Hermann J. Hendrich las einen Prosatext.

Dann gab es eine Pause, wo man sich Bücher kaufen hätte sollen oder ein chili Con Carne bestellen und danach lasen Fritz Widhalm und Ilse Kilic im Duett, Gedichte, sowie aus ihren Verwicklungsromanen von der Jana und dem Natz, da gibt es glaube ich schon inzwischen den Teiul sieben, die in der Edition CH des Günter Vallaster erschienen sind.

Ein mir unbekannter Horst Lothar Renner, ein älterer Herr las Gedichte, die er zu Wolkenbildern geschrieben hat, bei einer ähnlichen Veranstaltung bin ich erst vor kurzem gewesen und dann kam die sogenannte “Kunstfilmnacht”, die war zwar nur sehr kurz und dauerte etwas über eine Stunde und die Filmemacher waren mir zum Teil auch bekannt, so hat Ilse Kilic das Gedicht “da bin ich… und löffle meine Nudelsuppe”, das sie vorher gelesen hatte, auch verfilmt, Fritz Widhalm hatte einen Kurzfilm, die Filme dauerten zwischen vier und fünfzehn Minuten, wo er sich übers Älterwerden, er ist jetzt sechzig, Gedanken machte und zeigt wie er mit der Ilse und dem Jopa in einem Bassin einige Runden schwimmt.

Begonnen hats mit einer Hommage von Hermann J. Hendrich  für Marc Adrian, Moucle Balckout, ich glaube. seine Witwe, hatte einen Film, Christian Katt und Grzegorz Kiewalski und am Schluß gab eis einen Film, von den Wiener Werkstätten, den Simone Schönett, mit der ich mal in der AS gelesen habe, zur Nacht der schlechten Texte in Klagenfurt, mit anderen gedreht hatte, einen Spielfilm, der Hermann J. Hendrich, wie er betonte nicht gefallen hat, vielleicht auch nicht in das Konzept der  anderen Filme passte, aber ganz interessant war.

Die gute und die schlechte Literatur ist also sehr vielfältig und facettenreich, es gibt die Mainstreamveranstaltungen und die Klein- und Kleinstverlagmessen und diese war sehr interessant. Vielleicht gibt es am Anfang Oktober im MUSA Gelegenheit Ilse Kilic zu ihren Preis nochmals zu gratulieren, auch wenn ich dabei die Vorstellung der drei Buchpreisdebut in der Arbeiterkammer versäume.