Aufgefrischte Retrogranden

Zum Frauentag in die “Alte Schmiede”, weil es die Frauentagsveranstaltung im Literaturhaus erst morgen gibt und da wurde offenbar eine neue, von Markus Köhle konzipierte Reihe begonnen, wo man auf einen Dichter, eine Dichterin mit einem eigenen Text antworten soll und dazu neben den gestandenen Literaturgrößen und Weggefährten auch ein paar Slamer eingeladen werden und zum Frauentag geht es natürlich, um eine Dichterin und eine die auch zu meinen literarischen Vorbildern gehört, nämlich die 2009 verstorbene Elfriede Gerstl von der nicht so ganz klar ist, ob sie jetzt zur Wiener Gruppe gehörte oder nur schweigend dabei saß, weil das von den Frauen in den Fünfzigerjahren so erwartet wurde, die dann Herbert J. Wimmer zu ihren Lebensmenschen hatte, mit ihm Postkarten schrieb, vorher aber die “Spielräume” und die “Wiener Mischung”, zuerst in der “Edition neue Texte” weil es bei “Suhrkamp” oder “Rowohlt” nicht so geklappt hat und die jetzt bei “Droschl” ihre fünfbändige Werkausgabe hat. In den Siebzigerjahren ist sie dann mit ihren Hüten durch die Cafehäuser und die Wiener Innenstadt gewandelt und jetzt eine Aufrischung und Neudichtung ihrer Werke, die Markus Köhle gleich mit einer eigenen Vorstellung und einer eigenen Texthommage begonnen hat. Da die “Spielräume” zitierte, die er jetzt erst gelesen hat und das das berühmte Zitat “Alle was man sagen kann”, abwandelte, das, wie Markus Köhle erklärte, ursprünglich aus den “Spielräumen” stammte.

Er begann mit einem Gedicht und erzählt dann die Vorgaben zu seiner Veranstaltungsreihe, wo man seinen eigenen Texte in die des ausgewählten Autors einflechten sollte und wer ist wohl würdiger, als Herbert J. Wimmer, der Lebensmensch, seit 1973, nach Markus Köhle, den Abend zu beginnen oder seine Postkarten zu zeigen, die er gemeinsam mit Elfriede Gerstl ab 2000, glaube ich, begonnen hat.

Bei “Droschl” hat es da auch eine Ausgabe gegeben, während er sonst, erklärte Herbert j. Wimmer zum Copyshop geht, sich welche drucken läßt, um sie zu verteilen und das hat Elfriede Gerstl auch sehr gern getan. Immer welche in der Handtasche getragen, um sie dann zu verteilen und dabei Studien zu machen, wer sich welche nimmt.

Die Denkkrümel, die nach ihrem Tod, glaube ich, als Erstes bei “Droschl” herausgekommen sind, gibt es jetzt auch als Textansichtskarten.

“ein baum werden vögel zu gast haben das wäre was worauf man sich freuen könnte” und jetzt macht herbert j Wimmer seine Textkarten allein oder mit seiner neuen Lebensmenschin Marion Steinfellner mit der er auch Tanzperformances macht. Dann kam wieder eine Köhle Texteinlage bevor er einen “mittleren Dichter” nämlich den 1980 geborenen Literaturwissenschaftler Peter Clar, mit dem er, glaube ich, auch ein Olympia-Buch geschrieben hat und er sowohl ein Frischmuth als auch ein Aichinger Spezialist ist und daher in seiner Textmontage auch die Ilse Aichinger hineinmontierte und dann kam die 1996, glaube, ich in Salzburg geborenen Anna-Lena Obermoser, die seit 2011 in der Slamszene mitmischt und auch schon bei “DUM” publizierte und sie beschäftigte sich mit der Gerstl dann, wie sie erklärte, wahrscheinlich unerständlichen Salzburger Dialekt. So sprach sie vom “Weltweibertag” und fing auch zu singen hat. Eine interessante Mischung sich mit einer literarischen Größe weiterzubeschäfigen und sie neu und weiterzuinterpretierenund richtig mit einem Elfriede Jelinek-Zitat, die ja, glaube ich, eine sehr enge Gerstl-Freundin war und die Laudatio gehalten hat, als sie den “Fried -und den Trakl-Preis” bekommen hat, hat die Veranstaltung auch begonnen und morgen füge ich nochmal an wird es im Weinhaus Sittl mit einer anderen Elfriede Weitergehen, die ihr, glaube ich sogar, ein bißchen ähnlich sah, aber da werde ich mich maßnahmenbedingt ins Literaturhaus begeben, obwohl der Frauentag dann schon vorüber ist.

Und bei den nächsten Retrogranden wird es um den 2017 verstorbenen Hansjörg Zauner gehen, der dann von Jopa Jotakin, Christian Futscher und Tara Meister aufgefrischt werden .

Schneller, höher und so weiter

Am dreundzwanzigsten Juli sollen in Tokyo die olympischen Sommerspielen beginnen, die eigentlich schon im Vorjahr stattfinden hätten sollen, Corona bedingt verschoben wurden und ob und wie sie heuer stattfinden sollen ist auch noch nicht so klar, Dieter Bandhauer vom “Sonderzahl-Verlag” hat aber Markus Köhle und Peter Clar den Auftrag für ein Olympia-Buch gegeben, das heute in der “AS” vorgestellt wurde, obwohl es laut “Amazon” und anderen Internetvorschauen erst im Mai oder Juni erscheinen soll.

Es scheint aber schon erschienen zu sein, zumindest hielten es die beiden Autoren in den Händen, JohannesTröndle moderierte und es begann mit einem Prologo oder einem Namenstext, wo der 1975 geborene Markus Köhle, der als Poetry Slamer begann und jetzt sehr viel in der “AS” und auch wo anders moderiert sich mit dem 1981 geborenen Peter Clar, der, glaube ich, auch im Jelinek Forschungszentrum tätig ist und mit dem ich öfter beim Volksstimmefest las abwechselnd, die nicht im Buch vorkommenden Sportarten verlasen.

Dann kamen einige Artikel aus dem Buch, beginnen mit Ringen, Turnen, Schwimmen, schließlich Skaten, was heuer zum ersten Mal im Tokyo präsentiert werden sollte und Johannes Tröndle erklärte, dann im Gespräch, daß in dem Buch unterschiedliche Textarten enthalten sind. De Lexikoneinträge wurden schon im Vorspann erwähnt, dann gibt es aber Kurzprosatexte aber auch viel Sporttechnisches, etcetera, am Schluß hat Markus Köhle auch noch von seiner Dreisprungerfahrung, die er früher selbst betrieben hat, vorgelesen, hat er doch am Anfang erzählt, daß er bis zu seinem sechzetnten LA sehr sportlich gewesen war, dann kam eine musikalische Phase, dann ist er in der Literatur hängen geblieben, die er heute noch betreibt und am Schluß gab es noch einen nicht im Buch enthaltenen Text, der mit Radfahren und Reiten begann und mit einem Schlußwort endete.

Lesen förderte Johannes Tröndle noch auf. Mal sehen, ob das Buch schon erschienen ist, aufder “Sonderzahl-Seite”, wo auch zwei Fotos von den beiden Autoren in sportlicher Betätigung zu sehen ist, steht etwas von März.

Also gibt es es vielleicht doch schon, ich werde es mir nicht kaufen, bin ich ja nicht sehr sportlich und interessiere mich für die olympischen Spielen wahrscheinlich genausowenig,wie vor Fußball. Aber dafür interessieren sich ja auch einige oder mehrere Literaten, so daß ich auch schon einige Fußballbücher gelesen oder in meinen Regalen habe und Johannes Tröndle hat in seiner Einleititung auch etwas von einer Korrespondenzenpoesie oder einen Gedichtbriefwechsel erwähnt, die, die Beiden ebenfalls geschrieben oder herausgegeben haben, also auch etwas zu lesen, wenn man sich wie ich für Sport nicht so sehr interessiert und auf die jeweiligen Homepages hat Johannes Tröndle auch noch hingewiesen

12 : 13

In der “Alten Schmiede” gibt es eine “Zeitschriftengalerie” und seit einiger Zeit auch eine Reihe “Literatur als Zeit-Schrift”, die von Lena Brandauer, Paul Dvorak und Daniel Terkl moderiert und konzeptiert wird und die ging heute in die zwölfte Runde und zwar wurde da das dreizehnte Heft der Zeitschrift “Triedere – für Theorie und Kunst” zum Thema (Auto) Poetologien und ich muß gestehen, daß ich von dieser Zeitschrift noch nie etwas gehört habe, wohl aber von einigen ihrer Herausgeber und Autoren.

Es geht in ihr aber auch wie Matthias Schmidt, der mir unbekannte Herausgeber, erklärte, auch um die Grenzgebiete, wie Philosophie, bildende Kunst etcetera aber bei einem Heft, das “Poetologien” zum Thema hat, geht es natürlich schon um Literatur und deshalb waren auch viele mir bekannte Literaten im Publikum und der “Schmiedensaal” war sehr voll.

Es gab auch einen Büchertisch, wo man die älteren zum Teil unverkäuflichen Hefte bestaunen, die neuen kaufen konnte und da gab es auch ein Sonderheft zur Flüchtlingsfrage, das man gegen eine Spende, für den Deutschunterricht, erwerben konnte und da hat auch Chris Bader einen Text geschrieben und das ist Christiane Zintzens neuer Name, also höchst aktuell.

Peter Clar den ich von den Jelinek-Symposien beziehungsweise den “Volksstimmefesten” kenne, ist der zweite Herausgeber und der stellte das aktuelle Heft vor und erwähnte die Namen, der darin enthaltenen Autoren, so hat Michael Hammerschmid, glaube ich, geschrieben “Poetologie ist Poetologie ist…. und soweiter und so fort.

Die 1989 geborene Astrid Nischkauer stellte ihre Collage aus Interviews vor, die sie mit Autoren wie Monika Vasik, Elfriede Jelinek, Clemens J. Setz, Ilse Kilic, etcetera, etcetera gemacht hat, wo es um Schreibanfänge, erste Sätze, Schreibblockaden und anderes ging, was zur  Poetologie oder überhaupt zum Schreiben gehört.

Dann folgte der Zeitschriftenmeister und Poetryslamer Markus Köhle mit seinen in dem Heft enthaltenden und auch anderen Texten, die seine Sprach- und Wortgewalt zeigen, “Ich will Sprachingenieuer werden”, beispielsweise, als Antwort auf einen Text von Gert Jonke, der nur Schriftsteller werden wollte, aber das ist dem Performer zu wenig, so bezog sich sein Heft im Text auch auf eine Straßenbahnfahrt und die Poetologie stellt dann in etwa die Haltegriffe da.

Der 1967 in Klagenfurt geborene Romancier, Theaterautor und Fotograf Peter Truschner stellte dann eine andere Seite der Poetologie vor, nämlich die Verbindung von Theorie, Raum Zeit und Form und Fotos aus Bangkog und Burma und eine von den schönen bunten Karten, von Herbert J. Wimmer, die gemeinsam mit Gerhard Jaschkes “Feribords” zur freien Entnahme beim Ausgang liegen und von denen ich schon eine ganze Sammlung habe, die “volkskarte” mit der Aufschrift “komplexität für alle!” passt da auch gut hinzu, wurde er doch auch von Astrid Nischkauer interviewt und hat sich sich, glaube ich, auf seine Kartenproproduktion dabei bezogen, weil er seit 2000 einen Computer besitzt, der das Programm dazu hat, gibt es sie.

Herbert J. Wimmer war im Publikum, wenn ich mich nicht irre Jörg Zemmler, Stefan Gmeiner vom “Standard”, Monika Vasik, Gabriele Petricek, Günter Vallaster und und und..

Und ich kann von meiner vielleicht nicht so ganz poetischen Schreibwerkstatt berichten, der Rohentwurf von “Paul und Paula” ist fertig.

51 Seiten, 23 896 Worte und 22 Szenen, also knapp und kurz, mein kürzestes Buch, glaube ich, fast, gefolgt von der “Paula Nebel”.

Jetzt gehe ich das Ganze nochmals durch, finde ein paar prägnante Namen und schaue, wo sich die Paula Pauli nennt etcetera, das mache ich vielleicht am Mittwoch und am Donnerstag kann ich dann ganz poetisch durch die Stadt marschieren um herauszubekommen, ob und wie sich der Text vielleicht doch noch erweitern läßt, obwohl ich damit eigentlich nie sehr weit gekommen bin und, die vom Alfred erstellte Fassung vom “Sommerroman” habe ich heute auch zu korrigieren angefangen.

Ein paar Fehler gibt es noch, dann kann es das Buch vielleicht bald erscheinen, die “Vorschau” erscheint am Freitag und beim “Morawa” gibts wieder “Weiße Buch Wochen” und da habe ich mir ein Buch, um zwei Euro gekauft, das vielleicht auch  gut zum Thema passt, nämlich Martin Mosebachs “Das Rot des Apfels – Tage mit einem Maler”, wo es, glaube ich, Texte zu Bildern von Peter Schermuly gibt.