Recherchebeginn und Glücksschweinmuseum

Heute also mit der Recherche für mein neues Romanprojekt begonnen oder einen Weihnachtseinkaufstag eingelegt oder einfach das besorgt, was so nötig war.

Strumpfhosen zum Beispiel und zwei neue Pullis, dann bin ich zum Friseur gegangen und danach ins Literaturhaus, denn spät aber doch bin ich daraufgekommen, daß es dort auch heuer wieder einen Flohmarkt gibt und bis wieder in die Verlängerung gekommen. Es war schon ziemlich ausgesucht, wie mir Robert Huez erklärte, dafür aber sehr billig, nämlich zehn Bücher um fünf Euro, denn alles muß raus und die waren dann eher von deutschen Verlagen und eher von Bachmannpreisträgern, aber eigentlich sehr toll.

Evelyn Schlags “Das L in Laura” war  dabei, ein Buch von Kerstin Hensel, aber auch das neue von Harald Darer und und und …

Dann habe ich mich für eine Stunde in das Foyer der Hauptbücherei gesetzt, um zu recherchieren, beziehungsweise mein Expose zu erstellen, denn in der Hauptbücherei wird es sich ja abspielen und so hat auch die Szene begonnen, die ich schon habe.

Ich habe also in mein Notizbuch geschrieben, ein paar Seiten, aber auf sehr viel Neues bin ich nicht gekommen, nur daß ich jetzt vier Protagonisten habe, die Dorothea Wewerka, die Therese Schwarzenberg, das ist die Freundin, der Bibliothekarin Karoline Prohaska und Dorothea kann einem Gespräch zuhören, wie die ihrem Kollegen erzählt, daß ihre Freundin verschwunden ist. Dann trifft sie sie vielleicht am Nachmittag am Westbahnhof in einer Kaffeebar und trifft dort auch den jungen Jusstudenten Fabian Hirschmann, ein Mitglied der Indentiären, der auch an der Burgtheaterbesetzung teilnahm, als dort ein Stück von Elfriede Jelinek aufgeführt wurde, aber sehr viel mehr an Handlung habe ich noch nicht.

Danach war es kalt und ich schwer bepackt mit meiner Büchertasche so daß ich nicht mehr durch die Weihnachtsmärkte ziehen und Leute beobachten wollte, sondern nach Hause ging, die Bücher einzutragen und da gab es dann auch im “Kulturjournal” eine Sendung über das Bücherjahr.

Eine Diskussion zwischen Kristina Pfoser, Klaus Nüchtern, Daniela Strigl und Petra Hartlieb über die Flops und Highlights und interessant, daß die ganz andere Erfahrungen, als ich machten.

Aber den Buchhändlern geht es ja, um die Verkaufbarkeit, so lobte Petra Hartlieb das Buch von Joachim Mayerhoff, das die Leser ihr aus den Regalen reißen würden und die würden auch gerne das neue Buch von Christoph Ransmayr bestellen, daß aber sowohl Daniela Strigl als Klaus Nüchtern nicht gefallen hat.

Dann lobten sie Jane Garden und ihre Trilogie, Bücher und Autorin sind bisher eher an mir vorbei gegangen, besprachen den “Buchpreis” und wünschten sich da auch mehr Verkäuflichkeit, nun ja, nun ja.

Über mein Bücherjahr habe ich ja schon geschrieben und es war, glaube ich, ein sehr interessantes und sehr intensives.

Peter Waterhouse “Die Auswandernden” hat mich sehr beeidruckt, das neue Buch der Anna Weidenholzer vielleicht nicht so sehr wie es Daniela Strigl gefallen hat, “The Girls” würde ich als Highlight auslassen, dafür die “Vegetarierin” empfehlen und Bücher um zweiundzwanzig Euro sind mir eigentlich zu teuer, auch wenn das die Buchhändler nicht hören wollen.

Und dann gab es am Abend noch eine Veranstaltung, hat doch der liebe Rudi bei meinem Geburtstagsfest und dann bei seiner Lesung im Amerlinghaus sehr intensiv auf seine Lesung im “Glücksschweinmuseum” aufmerksam gemacht, die er, weil sie ja beide in diesem Jahr sechzig wurden, mit Fritz Widhalm dort machen wollte.

Fritz Widhalm ist, glaube ich, im Sommer sechzig geworden, da haben er und Ilse Kilic mich zu seinem Fest eingeladen, ich konnte aber nicht kommen, weil ich in Harland war, so habe ich die “Fritz Schrift”, die zwar in der Edition Ch von Günter Vallaster herausgegeben wurde und wo die ganze Szene um den “Wohnzimmerkreis” ihre Fritz-Würdigung drinnen hat, versäumt.

Jetzt wurde sie  herumgezeigt und der Fritz hat, da der Rudi krank geworden ist, auch die Lesung allein gestaltet. Deshalb, weil der Rudi sie absagte, waren auch nicht so viele Leute im “Glücksschweinmuseum” in der Florianigasse, in dem ich bisher nur zweimal war, einmal habe ich mir das Lokal mit den tausend Glücksschweinen in allen Varoanten und Formen, in dem auch die B+ücher der “Wohnzimmerediton” verkauft werden, Dienstag, Donnerstag und Freitag ist das Museum am Nachmittag geöfnet, angesehen und dann war ich noch einmal bei einer Lesung mit der Ruth vor ein paar Jahren, öfter habe ich es nicht geschafft hinzukommen, obwohl mir Ilse Kilic meistens die Einladungen dazu schickt.

Jetzt hat sie ein bißchen in das Museum eingeleitet, den Neuerscheinungskatalog und das Buch hergezeigt, aus dem der Rudi, wenn er gekommen wäre, gelesen hätte “Eine andere Welt ist möglich Absonderlich und süß ungleiche Gedichte”.

Der Rudi hat aber überhaupt viele Texte in den “Wohnzimmer-Anthologien” und der Fritz Widhalm viele Bücher, obwohl er ja, wie er schon in der Schreibgruppe erwähnte, mit sechzig zu schreiben aufhören will.

Aus zehn davon, die sowohl in  der “Edition Ch”, im “Fröhlichen Wohnzimmer” im “Ritter-Verlag” und auch noch woanders erschienen sind, hat er gelesen und mit dem ersten Band der “Verwicklungsromane” wo es jetzt ja schon zehn Teile gibt, hat er das Kapitel gelesen, wo auch der Rudi vorkommt.

Dann folgten “Kapitel vier”, “Ein schwarzer Herrenschirm”,”HUCH”,”Mister ELK & Mister SEAL”, der Nichtkriminalroman “Warum starb der schöne Mann?”,”Pubertät mit Mädchen”, “die Nacht schluckte die Dämmerung” und und und…

Ich wußte gar nicht, daß der Fritz schon so viele Bücher geschrieben hat, in denen es oft auch über das Schreiben und über Schriftsteller geht.

Dazwischen gabs Musik und ich habe wieder einen kleinen Einblick in die “Fröhliche Wohnzimmer-Edition” bekommen und mich auch ein bißchen durch die Bücher gesehen.

Dazwischen rauschten die tausend Schweinchen, von denen einige an der Decke befestigt waren oder sprangen aus der Kuckucks beziehungsweise Schweineuhr. Die Ilse hat auch von einer Freundin, die gut nähen kann, eine Schweinchentasche bekommen und die  Schweinchen kann man sich auch in der “Schweinchenanthologie” ansehen, die, das “fröhliche Wohnzimmer” auch einmal herausgegeben hat.