Wiener Kriminacht

Die Wiener Kaffeehäuser veranstalten ja seit einigen Jahren die “Kriminacht”, wo  an vielen Orten gleichzeitig Krimis gelesen werden und manchmal ist es dabei sehr voll.

Vor dem Cafe Museum bin ich vor ein paar Jahren solange gestanden, bis mir dann einer der Secruities, die Türe vor der Nase zugemacht hat, im Radiokulturcafe stand ich einmal bei der Türe als Thomas Raab gelesen hat und seine Leser fragte, wer kein Handy hat?

Beim “Morawa” bin ich einmal gewesen und in der Wien Bibliothek bei Edith Kneifl, weil ich nicht so gerne in Cafehäuser gehe und wahrscheinlich auch nicht so gerne zu der Kriminacht, eben wegen des Andrangs, obwohl ich mich für Krimis interessiere.

Sie zwar nicht schreibe, aber gerne selber lese und diese Kriminacht hätte ich fast übersehen, obwohl das Programm an der Pinwand hing, dann habe ich aber nachgeschaut, was es für ein Programm heute in der Hauptbibliothek gibt und habe gesehen, Philip Kerr liest und erst etwas später, daß das im Rahmen der Kriminacht standfindet.

Und von Philip Kerr, den 1956 in Edinburgh geborenen und in London lebenden Autor, habe ich das “Wittgensteinprogramm” gelesen, wofür er den Deutschen Krimipreis bekommen hat. Es hat mir aber, glaube ich, nicht so gefallen.

Der Name hat sich aber eingeprägt, klingt interessant, habe ich gedacht und wahrscheinlich, die einmalige Gelegenheit den Autor live zu erleben und weil ich ja nicht so gerne in die Kaffeehäuser gehe, wo die üblichen österreichischen Verdächtigen Andreas Pittler, Alfred Komarek, Claudia Rossbacher, Beate Maxian etcetera lasen und im Hotel Imperial Cafe welch Überraschung Marijana Gaponeko, aus “Wer ist Martha”, höchstwahrscheinlich, was zwar kein Krimi ist, aber dort die Handlung hat und in der Hauptbücherei war es dann gar nicht so voll, wie befürchtet, also gut einen Platz bekommen, mich mit  Christian Jahl über den “Alpha-Literaturpreis” und ob den Valerie Fritsch gewinnt, was er mir natürlich nicht verraten hat, unterhalten und dann ging es los mit der Lesung, beziehungsweise einem Gespräch über Fußball, denn Christian Jahl hat mir verraten, daß es in “Der Wintertransfer” darum geht, ein Thema das mich bekannterweise nicht so sehr, aber gut, ein Krimi, der auf einem Fußballplatz spielt oder über eine Fußballmannschaft handelt und Sebastian Fasthuber vom “Falter” moderierte auf Englisch,  der Autor entschuldigte sich nicht so gut  Deutsch zu können, während die Deutschen und die Österreicher so gut Englisch könnten, daß sie ihm nie seine Sätze probieren lassen.

Das kann ich mir vorstellen, habe es in der “Dora Faust” auch bei der Suzie Holland so beschrieben und in Griechenland einmal erlebt, als ich meine, bei einem Wochenendkurs erworbenen Griechischkenntnisse ausprobieren wollte und so erzählte der sehr gesrpächige Autor sehr viel über Fußball, Hitler und Obersalzberg, was eigentlich nicht zum Thema passt und auch über seine Schreibbessenheit, was wiederum  zur “Dora Faust” passt.

Seltsamerweise hat er nicht auf Englisch gelesen, nur Robert Reinagl drei Passagen auf Deutsch und da geht es um einen von einem Russen subventionierten Fußballclub und seine Trainer.

Der Co Trainer, ein Weihnachtshasser, ist der Erzähler und der hasst Weihnachten, weil er da einmal ins Gefängnis mußte und die Mannschaft offenbar zu dieser Zeit sehr viel spielen muß, das tut sie so schlecht, daß der Hauptrainer einen Spieler provoziert, dann wird er ermordet, auf dem Fußballfeld wird ein Grab ausgebrachen und der Co Trainer muß die Sache offenbar unter Zeitdruck aufklären.

So weit so what und wenn man sich für Fußball interessiert sicher interessant, man konnte sich das Buch natürlich  kaufen und signieren lassen, aber wenn mich nicht alles täuscht, habe ich jetzt einen türkischen Krimi zugeschickt bekommen, den ich zwischen dem Setz und meinen vier anderen Long– und Shortlistbüchern, die ich noch nicht gelesen habe, einschieben muß und Christian Jahl hat sich ohnehin gewundert, daß ich mich für Krimis interessiere, ich war aber schon in der Hauptbücherei bei einigen Krimiveranstaltungen.