Marlene Streeruwitz gegen den Krieg

Während die “Alte Schmiede”, das Literaturhaus und die “Gesellschaft” schon geschlossen haben, gibt es in der Frauenhetz noch Programm und da ich mich vor zwei Wochen, als dort der Film über Hilde Schmölzer präsentiert wurde, in die Mailinglist eingetragen habe, habe ich gewußt, daß da heute Marlene Streeruwitz ihr Handbuch gegen den Krieg präsentierte.

Ja, die 1950 in Baden bei Wien geborene Frau ist sehr politisch und sehr engagiert, wenn auch manchmal nur schwer verständliche und spannend ist ja auch, daß sie nach ihren Wahlkampfromanen eine der ersten war, die auch einen Covid-Roman geschrieben hat, als ich noch glaubte, daß das selbstverständlich und links ist, daß man sich gegen die plötzlich aufgetauchten Zwangsmaßnahmen auftritt.

Das hat sich dann geändert. Corona-Kritik war dann nur mehr den sogenannten Schwurblern vorbehalten, wie Marlene Streeruwitz, Einstellung jetzt dazu ist, weiß ich gar nicht genau. Sie ist aber sehr eindeutig gegen den Krieg und gegen das Patriachat und hat diese Thesen in einem Handbuch dagegen geschrieben, das in der “Bibliothek der Provinz” in sehr vielen gar nicht so leicht verständlichen Punkten niedergeschrieben und ich bin ja eigentlich sowas, wie eine Streeruwitz Expertin, das heißt, ich habe sehr viel von ihr gelesen.

Birge Krondorfer von der “Frauenhetz” zitierte aber seltsamerweise philosphische Abhandlungen von denen ich noch nie etwas gehört habe und in der “Frauenhetz” war wieder Eintritt nur für Frauen.Bei der Hilde Schmölzer waren auch Männer zugelassen und interessant ist auch, daß eher ältere Frauen im Publikum waren und ich habe nur sehr wenige gekannt. Erika Parovsky natürlich und die Ruth die aber glaube ich erst später gekommen ist und mich begrüßte, als ich schon beim Buffet stand.

Marlene Streeruwitz schwarz gekleidet las sich und das war auch sehr ungewöhnlich durch das Buch, das mit den Thesen: Krieg dient der Wirtschaft, Krieg ist Unterhaltung, Krieg entspricht der Erbsünde, etcetera.

Nicht alles habe ich verstanden. Eigentlich nur, daß Marlene Streeruwitz sehr dagegen ist und das bin ich eigentlich auch, aber wie man jetzt ja auch nicht gegen die Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht sein kann, darf man auch nicht gegen den Krieg und schweren Waffenlieferungen sein, die Präsident Selenskyj ziemlich energisch von der EU fordert.

Ich bin es trotzdem, wie auch Alice Schwarzer die mit anderen Künstlern einen Brief dagegen geschrieben hat. Krieg ist nie gut und kennt auch keine Entschuldigung und das hat Marlene Streerwitz, die jetzt, wie sie erwähnte einen Roman schreibt, so ausgedrückt und gemeint, daß sie im Februar, als der Krieg begonnen hat, für sie sehr wichtig war, mit dem Handbuch dagegen zu treten.

sehr Für mich ist es ja auch wichtig über Corona zu schreiben und tue das auch sehr besessen. Beim Ukraine-Krieg bin ich eher ruhiger. Denn da kann ich nicht wirklich etwas dagegen tun. Wenn ich sage, ich bin dagegen, wird das niemanden rühren und das Buch, das man um fünfzehn Euro kaufen könnte, müßte man wahrscheiblicb öfter lesen, um es zu verstehen.

Die Quintessenz ist natürlich der Frieden, zu dem man, wie Marlene Streeruwitzen meinte, nicht erzogen wird. Den Frau wird die Hausarbeit und die Pflegearbeit zugeschoben, die Männer ziehen in den Krieg. So war es früher wahrscheinlich und in der Ukraine wurden alle Männer zwischen sechzehn und sechzig zwanzgverpflichtet. Darüber könnte man auch diskutieren und die russischen Soldaten haben am Anfang angeblich gar nicht gewußt, daß sie in einem Krieg und in keiner Manöverübung sind.

Man sollte die jungen Männer eigentlich dazu erziehen, den Kriegsdienst zu verweigern, das wäre die Quintessenz. Aber davon sind alle, die jetzt die schweren Waffenlieferungen fordern, weit weg und jetzt werden die Pazifisten, glaube ich, schon Schwurbler genannt, während man sich beim ersten Weltkrieg immer noch wundert, daß da alle so kriegsbegeistert waren und sich freiwillig für das Feld und den Tod gemeldet haben.

Marlene Streeruwitz kam dann zur Selbstversorgung, die man braucht, wenn Rußland kein Gas mehr liefert und die Teuerung noch mehr ansteigt oder die Waren knapp werden. Sie sucht da, glaube ich, schon zwei Frauen, die ihr beim Gemüseanbau helfen. Ja wir gehen vielleicht schwierigen Zeiten entgegen. Noch merkt man im Alltag nicht wirklich was davon. Das Buch klingt aber interessant, obwohl ich lieber auf den neuen Roman warte und da schon gespannt bin, mit was sich Marlene Streeruwitz da beschäftigt.