Nochmals Ernst Jandl-Dozentur

Nchmals “Norm und Abweichung” und “Hirnsaal II- Essenz und Stränge” live aus der “Alten Schmiede”, wo Thomas Eder wieder einleitete und Franzobel saß wieder kurzgelockt mit der Bierdose, die ein Markenzeichen von ihm ist, am Vortragspult und erklärte, daß er nachdem er in der ersten Vorlesung über die Literatur von psychisch Kranken oder Menschen mit Lernbehinderungen ging, wie er am Beispiel einer Steinesammelnden Lelila demonstierte, sollte es jetzt um die Bestsellerliteratur gehen, die ja den Ruf hat, sehr seicht zu sein, obwohl sie die Massen anziehen. Franzobel führte dann Robert Schneider an, der ja einmal mit “Schlafes Bruder” einen Bestseller gestartet hat. Mit seinen späteren Romanen ist er dann, glaube ich, nicht mehr so erfolgreich gewesen.

Er hat aber, meinte Franzobel, ihm einmal erzählt, daß er mit Ephraim Kishon auf Lesetour gegangen und es dann um die Frage ging, wer vom Verlag,das größere Auto zur Verfügung gstellt bekommen hat? Das sind zwar ganz andere Dimensionen, als ich sie kenne, wenn ich einmal eine Einladung zu einer Lesung hatte. Franzobel der ja auch irgendwie ein Bestesellerautor ist,wird das vielleicht schon ähnliche Erfahren haben. Dann kam aber in seiner Vorlesung zu einem Onkel Hans, der weil er eine Garage zu hüten hatte, sich eine bestimmte Kappe machen ließ und damit ins Cafehaus Stoß spielen ging und damit in eine Nazigesellschaft geriet. Da habe ich nicht ganz mitbekommen, ob das ein Franzobel oder ein anderer Text ist, den er da zitierte. Begonnen hat er auf jeden Fall, daß man die besten Geschichten erzählt bekommt und er deshalb immer ein Notizbuchi bei sich trägt, um alles aufzuschreiben.

Dann kamen aberzwei Zitate aus dem “Floß der Medusa” und “Der Entdeckung Amerikas” und da erzählte Franzobel, wie man Grausamkeitenerzählt? Man tut es durch Humor, denn wenn dann die anderen lachen, wirkt es weniger grausam und die Lleser freßen es. Da weiß ich nicht so recht.

Das Floß de Medusa” habe ich gelesen weil es auf der Buchpreisliste stand, sonst hätte ich es eher ausgelassen. Aber ich bin kein Abenteuerlesetp. Dann kam, glaube ich, noch ein Zitat aus dem “Wiener Wunder” ,das ich gelesen habe und, wo es um eine Stille geht, wo ein Drogenkonsum verpfuscht vertuscht wurde und Franzobel erzählte, daß der dazu auch diesbezügliche Dopinginformationen bekommen hätte.

Steven King wurde als weiterer Bestsellerautor zitiert und George Simeon, der viele Bestsellerromane geschrieben hat und viele Leser hatte, obwohl er das laut Franzobel gar nicht wollte. Ein spannender Vortrag, obwohl ich den roten Faden nicht ganz verstanden habe, Franzobel enormes literarisches Wissen und auch seine Sprachkunst, die er wieder listig lächelnd vortrug, sehr bewunderswert fand, obwohl ich kein wirklicher Franzobel-Fan bin und auch Grausamkeiten in der Literatur nicht so besonders viel halten.

Fragen können aber erst im morgendlichen Konservatorium gesellt werden. Online ist das auch nicht so möglich, wenn man es nicht über den Chat macht. Aber ein Gedankensprung über das Schreiben und die Literatur und ein über die Schulter schauen, wie es die anderen machen ist sicher sehr interessant, noch dazu wo ich während des Zuhörens auch an einer meiner eigenen Szenen korrigiert habe.