Schriftlinien

Das ist eine Reihe die Günter Vallaster offenbar im Rahmen der GAV jedes Jahr veranstaltet und wo es um den Zusammenhang zwischen Literatur und bildender Kunst, Fotografie, Musik, etcetera, geht. So hat es Jana Waldhör in ihrer Einleitung ausgedrückt und dann den 1968 in Schruns geborenen Günter Vallaster ausführlich vorgestellt.

Der stellte dann seine Reihe und die Mitwirkenden noch ausführlicher vor und der erste Lesende war der 1957 geborene Peter Bosch, der außer Autor auch noch Fotograf ist. So gab es eine Fotostrecke, die projeziert werden sollte und auch im Literaturhaus aufgestellt war, “Abwesenheitsportraits” genannt. Peter Bosch hat aber nicht dazu, sondern eine Szene aus seinem neuen Roman gelesen, wo es, wie Günter Vallaster ausführlich erklärte, um die Musik geht und die Stelle war dann ein Gespräch mit einem Ich-Erzähler, wo er einem Stotterer erzählte, wie er einmal eine religiöse Freundin in in einem Pub treffen wollte, aber irrtümlich in einer Kirche gelandet ist. Dort hat er eine Sängerin namens Vibi kennengelernt, mit ihr im Beichtstuhl geküßt und dann die Nacht in der verschlossenen Kirche verbrachte.

Spannend, spannend und gar nicht so experimentell, wie ich die Veranstaltung gehalten habe. Dann kam der Berliner Achim Wagner, der offenbar lange in der Türkei gelebt hat und der seine “Schriftlinien” in der Übertragung türkischer und zypriotischer Autoren verstand. Das heißt, er hat sowohl eigene als auch Gedichte, bzw. Nachschriften von Orhan Veli, Oktay Rifat, Melih Cevded, Nazim Hikmet, Zahrad, Ahmet Arif, Metin Cengiz, Gonca Özem, Fikret Demirag, Gürenc Korkmazel,Tugce Tekhanh, Rasit Pertev und Zafer Senocak unter dem Titel “Orte, die ich nicht anfrage gelesen” und dann kam die 1983 in Villach geborene Angelika Stallhofer, die ich schon bei den “Wilden Worten” hörte und deren “Adrian” ich gelesen habe und präsentierte ihren Gedichtband “Stille Kometen”, der in der “edition ch” erschienen ist und von Andrea Zambori illustriert wurde, die auch im Programm stand und ein Video mit ihren Zeichnungen geschickt hat. Der Band besteht aus fünf Zyklen: “Brennen – Wasserstellen – Surren- Schlingen und Schwebebahn”, den ich auch demnächst lesen werde und oh Überraschung, es gab wieder Wein und Getränke und nur wenige Masken, obwohl die ja von Sigrid Pilz, der Volksanswältin wieder gefordert werden und es angeblich, wie ich hörte schon im Juli wieder schärfere Maßnahmen geben wird.

Also bis daher das Leben genießen und sich ein bißchen in die “Schriftlinien” einlesen, die es, wie Günter Vallaster versicherte, auch im nächsten Jahr wieder geben wird.