Erbgut

Wieder eine kleine Buchpreis-Pause, denn jetzt kommen die drei “K&S”-Bücher, die ich mir doch bestellt habe, obwohl die Schweizerin Bettina Scheiflinger, die in Wien lebt und dort auch Sprachkunst studiert, irgendwie an den deutschen Buchpreisträger, der ja große Diskussionen und sogar Haß und Unverständnis auslöste anknüpft.

Hier und da die Schweiz und die Schweizer Sprache und die 1984 geborene trat auch bei den “O-Tönen” auf. Da habe ich mirdann das Buch bestellt. Vorher habe ich gedacht mit der “Kuratorin” auszukommen und bei der Lesenacht im “Römer” ist Bettina Scheiflinger auch aufgetreten und hat ihren Familienroman präsentiert, der ja eigentlich vom Thema her gar nichts so Neues ist, denn da gibt es wahrscheinlich hunderte Bücher, wo die Familiengeschichte des letzten Jahrhunderts erzählt wird.

Interessant ist dabei vielleicht, daß es Bettina Scheiflinger wahrscheinlich absichtlich nicht chronologsch tut, sondern von einer Person und einem Zeitunkt wild hin- und herspringt.

Der Titel “Erbgut” ist vielleicht auch interessant, denn da denkt man gleich an die Nazis und “Ui!” oder wird dorthin getrimmt, obwohl es Bettina Scheiflinger eher, um den familiären Alltag, also um die Geburt und das Sterben an Hand einer drei Generationenfamilie geht und auch um die Frage, was da an Erbgut weitergegeben wird, etwa, ob die Tochter auch Brustkrebs bekommt, wenn die Mutter daran leidet und ob sie sich deshalb ihre Brüste vorbeuglich entfernen lassen soll?

Da ist die namenlose Protgonistin, glaube ich, ihre Schwester Anna, die Mutter Rosa, der Vater Arno, die mütterliche Großmutter heißt Sofia und kommt aus Italien. Die väterliche Johanna hatte ein Gasthaus und da sind wir schon beim Großvater, der weil er im Krieg bei den “falschen Leuten” kämpfte, auch eingesperrt war. Der geht mit dem Vater Arno nicht sehr gut um und mißhandelt ihn und Arno reist auch viel in der Welt herum.

Die Familie lebt in der Schweiz, besucht oft die Großeltern und die Tante in Kärnten und die Protagonisten kommt aus der Schweiz nach Wien, besichtigt hier Wohnungen und gebärt schließlich ein Kind, für daß sie Anfangs keinen Namen weiß, so daß das Erbgut und die Erbfolge weitergeht.

Interessant, interessant, aber nicht so neu, nur versucht anders zu erzählen und sicherlich ist auch viel Autobiografisches dabei.

Druckfrisch bei den O-Tönen

Klaus Kastberger, Bettina Scheiflinger

Das ist ja die berühmte Literatursendung des berühmten Literaturkritikers Denis Scheck, aus Köln, glaube ich und der ist heute nach Wien gekommen, um Heinrich Steinfest druckfrischen Roman “Der betrunkene Berg” vorzustellen und es waren die letzten O-Töne in diesem Sommer und da kann ich mich erinnern, daß ich einmal vor Jahren von der Schreibgruppe kommen, Heinrich Steinfest gerade noch in den letzten Sätzen erlebte und da ist es glaube ich um ein Flugzeug gegangen . Jetzt ging es um einen “Betrunkenen Berg”. Arno Geiger war da und wahrscheinlich noch einiges an Prominenz. Wir sind in der zweiten Reihe gesessen. Früher bin ich ja immer zwei Stunden früher hingegangen, um einen guten Platz zu bekommen. Heuer ging das auch um halb acht. Aber zuerst kam Klaus Kastberger mit Bettina Scheiflinger, eine Sprachkunststudentin, wie sich herausstellen sollte. Deshalb war auch Frieda Paris da und ihr Buch “Erbgut”, das mir bei “K& S” entgangen ist, obwohl ich von dort ja fast alles lese, ist wie Kaus Kastberger einleitete, ein Familienroman oder auch nicht.Jedenfalls keiner mit den üblichen Perspektiven, wie er weiter plauderte und die junge Frau hat drei Stellen daraus gelesen.

Denis Scheck, Heinrich Steinfest

Dann kam der Star, wo man den Kritiker aber auch den Autor meinen konnte, den ich ja erst vor kurzem im Literaturhaus glaube ich, hörte Ob da über dieses Buch gesprochen wurden, weiß ich gar nicht, denn wir sind früher weggegangen, weil ich mich nicht so gut fühlte. So habe ich nur mitbekommen, daß es sich dabei, um eine Buchhandlung auf einen Berg handelte und jetzt, da die O-Töne beendet sind, gehts dann zum Buchpreislesen und da bin ich wieder gespannt, ob Heinrich Steinfeld auf die österreichische Liste kommt? Mit der “Büglerin”, die mir sehr gut gefallen hat, ist er ja schon einmal darauf gestanden.

Viermal bin ich in diesen Sommer, wo ich ja zwei Reisen machte, im MQ gewesen und da ist interessant, daß ich die Veranstaltungen mit Marie Gamilscheg und Reinhard Kaiser-Mühlecker versäumte, aber die stehen ja auf der Longlist. Also werde ich die Bücher lesen.