Cornelia Travniceks Lyrik zum Frauentag

Damit sind nicht nur Frauengedichte gemeint, denn es ist der achte März und im März hat die “Gesellschaft für Literatur” immer einen Lyrikschwerpunkt, den Hans Weigel einmal einführte, um die Lyrik sichtbarer zu machen und so gibt es in diesem Monat immer einige diesbezügliche Veranstaltungen.

Die GAV hat eine Großveranstaltung, die meistens versäume, weil ich um diese Zeit nach Leipzig fahre und eigene Lyrikreihen gibt es inzwischen auch, alte und auch neue und einige ranken sich um den Literaturkreis “Podium”, der ja auch immer einen Fyler mit Gedichten zu diesem Anlaß herausgibt und auch die Reihe “Podium Portrait” hat, bei deren Jahresproduktion ich  letzte Woche war und die Reihe “Lyrik in Österreich” hat es im “Grasl Verlag” auch lange gegeben.

Bis 2004 hat Hannes Vyoral heute glaube ich, erwähnt, von der ich  einige Bändchen habe, dann ist sie eingeschlafen und ist durch die Reihe “Neue Lyrik aus Österreich”, herausgegeben von Sylvia Treudl, Hannes Vyoral und Nils Jensen wieder aufgeweckt worden.

Da werden pro Jahr vier Gedichtbände herausgegeben, die man einzeln und auch im Abonnement beziehen kann. Bei der Präsentation der Bände von 2014 war ich glaube ich in der “Alten Schmiede” und heute wurden in der “Gesellschaft für Literatur”, anläßlich des Lyrikschwerpuunktes, wie Ursula Ebel in ihrer Einleitung erwähnte,  zwei Bände von 2015 und zwei von 2016 vorgestellt.

Sylvia Treudl hätte das einleiten sollen und hat das schon in den vergangenen Jahren so gemacht, war aber krank, so hat das Hannes Vyoral für sie übernommen und als ich  in der “Gesellschaft” saß und mir das Programm anschaute, habe ich gedacht, ich hätte mir die Veranstaltung eigentlich sparen können oder habe nun ein Deja vu, denn einiges kenne ich daraus schon.

Dabei lese ich ja gar nicht so viel Lyrik, schreibe keine und bin auch nicht so oft auf diesbezügliche Veranstaltungen oder doch vielleicht, denn ich war ja vorige Woche bei den “Podium Portraits” und da hat Christoph Janacs sein Jahresbändchen vorgestellt und der Band 13, der neuen Lyrik Reihe, “Kains Mal” ist ist ihm auch gewidmet und Gregor M. Lepka, dem der Band 12 “Die Sicht auf die Dinge” gewidmet ist, habe ich aus seinen Bildbetrachtungen für die Eröffnung eines Museum bei Thalheim bei Wels vor kurzem in der “Alten Schmiede” auch gehört.

Aber Gedichte kann und soll man ja öfter hören, um sie ganz zu erfassen, so liest Rainer Kunze seine Gedichte oft zweimal und fordert das Publikum auch auf, das von ihm bei Bedarf zu verlangen und dann gab es auch Neues nämlich, den Band von Cornelia Travnicek “mindestens einen der weißen wale” und das ist eines der wenigen Travnicek Bücher, die ich nicht  zu Hause habe und Gerhard Jaschkes Band war auch neu für mich, denn er ist auch in diesem Jahr erschienen und hat auch gleich das “Firebord 3” mitgebracht, das “Hundert Jahre Dada” gewidmet ist und das “Feribord” 19, während das Nummer 16, das ich ja in der “Alte Schmiede” gesucht habe noch immer nicht erschienen ist.

Bekannte im Publikum und einige Begrüßungen, Lukas Cejpek, den ich auch am Sonntag bei Ruths Frauentagveranstaltung gesehen habe und dem Alfreds Fotos sehr gefallen haben, Monika Vasik, die ich vorige Woche bei den Podiums Portraits höre, Christl Greller, Stefan Eibl-Erzberg, Katharina Riese, Waltraud Seidelhofer und und…

Cornelia Travniceks Lyrik, die bezüglich des Frauentags, als erste gelesen hat, war auch sehr interessant und poetisch, kenne ich sie ja eher von ihrer Prosa und ihren Social Media Aktivitäten. Aber sie hat ein Gedicht Ingeborg Bachmann gewidmet, eines Volker Braun nachempfunden und in dem Bädchen ist ihre Lyrik von zehn Jahren enthalten, weil sie nicht so viele Gedichte schreibt.

Den meistens wird sie ja auch mit ihren Romanen “Chucks” und “Junge Hunde”, die ich erst lesen muß, ein Begriff sein, woran man wieder sieht, daß die Lyrik hinter den Romanen verschwindet.

Dann kam Gregor M. Lepka an die Reihe und las wieder seine Bildbetrachtungen vor, aber Chrstoph Janacs Lyrik war neu auf mich, handelte sie doch von Gott und der Welt und die Irrungen und Wirrungen, die es darum gibt. Das war höchst beeindruckend,  klar, hat er doch einmal Theologe studiert, sich davon aber, wie er einleitend erwähnte, weit entfernt.

“Mensch und Gott wir müssen einander fürchten: wir sind einander so ähnlich” lautet so ein Probegedicht, das auch im Verlagsfolger enthalten ist.

Dann kam Gerhard Jaschke mit “bis auf weiteres”, der wieder einen anderen Stil und Ton in die Reihe brachte. Lakonisch einfach, eindringlich und gerade deshalb zum Aufhorchen, schmunzeln und merken, wie auch das abgedruckte Gedicht beweist “Arme Sau bist du auf den Hund gekommen, ist alles für die Katz, Schwein gehabt falls dem nicht so ist. Du lieber Schwan!”

Am sechzehnten geht es weiter mit der von der GAV veranstalteten “Lyrik im März”, wie Gerhard Jaschke einlud.

Da sind wir wieder in Leipzig und Petra Ganglbauer wird da vielleicht ihren neuen bei “Keiper” erschienenen Band präsentieren, auf dem ich schon warte, habe aber demnächste Anna Achmatovas “Poem ohne Held” gelesen und Eugen Roth “Gute Reise” wartet auf meiner Leseliste auch auf mich und das könnte ich fast nach Leipzig mitnehmen, weil es  zum Thema passt und was den Frauentag betrifft, 3 zu 1 ist ja nicht ein so guter Schnitt und dabei schreiben höchstwahrscheinlich  mehr Frauen, als Mäner Gedichte.

Aber El Awadalla veranstaltete im “Tschocherl”, glaube ich, einen extra Dialekt Poetry Slam und ist auch auf zwei Videos bezüglich ihrer Bundesprädsidentenkanditatur zu sehen, was vielleicht nicht ganz zum Tag der Lyrik passt, dafür aber zum Frauentag und unterschreiben kann man für sie auch noch, wenn man will und Österreicher ist.

 

Vom Künstlerinnenbrunch zu Ruths Frauentaglesung

Ruth Aspöck

Ruth Aspöck

Bettina Balaka

Bettina Balaka

Der Sonntag ein bewegter Tag mit Veranstaltungen in St. Pölten und in Wien, hat es doch mit der Finissage der von Doris Kloimstein literarisch kuratierten Ausstellung im St. Pöltner Sommerreflektorium “Kunst-Macht” begonnen. Da waren wir vor drei Wochen bei der Vernisage, jetzt hat es um elf ein sogenanntes Künstlerinnenbrunch mit einigen Ansprachen, Aufstrichen, Kuchen, Kaffee,  Prosecco Rose gegeben.

Dann ging es  nach Wien, wo Ruth Aspöck, wie schon einmal  in der Galerie NUU, in der Wilhelm Exnergasse den Frauentag mit einer Lesung begangen hat.

Diesmal hat sie sich, da ja 1947 in Salzburg geboren, in Linz aufgewachsen und zum Studium nach Wien gekommen,  eine Lesung mit fünf in Salzburg geborenen  GAV-Autorinnen  “Wie wir  Wienerinnen wurden” einfallen lassen und hat auch gleich damit begonnen, ihre diesbezüglichen Erfahrungen vorzutragen.

Zum Studium nach Wien und dann hängengeblieben, obwohl sie auch in Madrid studiert und später einige Jahre in Kuba gelebt hat.

Die nächste Autorin war die 1966 in Salzburg geborene Bettina Balaka, deren Texte ich, 1996, als ich  in der Jury für das Nachwuchsstipendium war, kennenlernte, sie ist auch zum Studium nach Wien gekommen und beschrieb in ihren Texte, daß sie von ihren Eltern darauf geprägt wurde, daß “Wien die schiachste Stadt der Welt wäre”.

Käthe Kratz

Käthe Kratz

Margret Kreidl

Margret Kreidl

Sie hat sich als Studentin auch sehr einsam gefühlt, dann aber den “Geßwein”- und andere Literaturpreise gewonnen, ein erster Roman ist bei “Droschl”, andere bei “Haymon” erschienen.

“Kassiopeia” habe ich gelesen, “Die Prinzessin von Arborio”, wird am 8. März, also am richtigen Frauentag erscheinen und die Lesung ist mit der Filmemacherin und Feministin Käthe Kratz weitergegangen, die die Ruth  schon lange kennt und die hat einmal “Salzburg lahmgelegt”, als sie für die “Lebenslinien” drehte und beim letzten Kulturpolitischen Arbeitskreis, der auch von der Ruth organisiert wurde, das Impulsreferat gehalten.

Dann kam  die 1964 geborene Margit Kreidl, die dreizehn Jahre in Graz lebte, bevor sie sich nach Wien traute.

Jetzt lebt sie in der Kettenbrückengasse, in einem Haus, wo “Girdel Risten” an die Wand gresprayt ist, so hieß ihr Text und sie beschrieb darin  die Wege, die sie vom fünften in den sechsten Weg, wo  auch der Naschmarkt ist, macht und betonte, glaube ich, auch, daß sie sich als Wienerin sehr zufrieden fühlt.

Margot Koller

Margot Koller

Denise Narick

Denise Narick (NUU)

Margot Koller, die wir ja vor kurzem in Salzburg besucht haben, war die letzte Lesende und die einzige, wie sie betonte, die in Wien maturiert hat, deshalb hat sie sich  ein paar Schulkolleginnen mitgebracht.

Sie ist auch die einzige, die in Salzburg lebt und als Lehrerin  einige Jahre mit ihren Schülern nach Wien zur Wien-Woche fuhr. Jetzt zieht die GAV und ihre Freundin sie her und sie erwähnte sogar unsere gemeinsame Arbeit an dem “Selbstmordbuch”-“Kälte frißt mich auf”, das wir vor langer Zeit herausgaben.

Dann gab es ein gemeinsames Tafeln, beziehungsweise Krautfleckerlessen, schöne Fotos und ein Gespräch mit dem Fotografen, der außer dem Alfred, noch aktiv war.

Frauen Lieben zum Frauentag

Der internationale Frauentag naht auf leisen Pfoten und deshalb gibt einen außerordentlichen Bericht, denn im Amerlinghaus finden darum herum zwei Veranstaltungen statt, die erste war heute am Samstag, um achtzehn Uhr “Frauen Lieben” modertiert von Anita C. Schaub, der, wie sie sie vorstellte, Autorin und Schreibpädagogin, die Germanistik, Literatur, Psychologie und vielleicht noch einiges andere studierte und die ich 2002 im Literaturhaus kennenlernte, als da Rolf Schwendter den “Tag zur Freiheit des Wortes” organisierte.

Da hat sie uns angesprochen, daß sie eine Frauenlesegruppe des Lesetheaters gründen will, mich, die Elfriede, die Hilde Langthaler, die Judith Gruber war dann dabei, Marlen Schachinger, Mechthild Podzeit-Lütjen, die Ruth wurde glaube ich eingeladen, hat aber nicht wirklich oder erst später daran teilgenommen.

Es gab dann auch ein Frauenbuch, wo auch ein Portrait von mir enthalten ist und die Frauengruppe, die umbenannt werden mußte, findet unter der Organisation von Judith Gruber immer noch statt, die nächste Veranstaltung ist, sicher auch passend zum Frauentag ein MayrederAbend im Bezirksamt Wieder am Montag, die Antia C. Schaub ist bald ausgestiegen, es gab, glaube ich, irgendwelcher Streiereien über irgenwelche Qualitätsfragen etc, ich habe jedenfalls auch zwei Veranstaltungen mit eigenen Texten organisiert, weil mir, da ich keine Schauspielerin bin, das eigene immer wichtig war und gehe jetzt nur mehr zu den Veranstaltungen, die mich ja interessieren, nicht mehr zu den Jour Fixes und lesen will ich eigentlich auch keine fremden Texte, weil ich das wahrscheinlich auch nicht so gut kann.

Anita C. Schaub hat einige Bücher geschrieben, die in den kleien Verlagen erschienen sind, eines habe ich gelesen, bei ein paar Veranstaltungen war ich auch, einmal haben wir bei den “Textvorstellungen” zusammen gelesen und bei den Poet Nights auch.

Jetzt also eine eigene Veranstaltung zum Frauentag zu Thema Frauenliebe, mit Literatur, Film und Musik und mit dieser mit zwei Jazzmusikerinnen, die aus Graz angereist waren, hat es begonnen und das Amerlinghaus war auch sehr voll.

Dann smoderierte Anita C. Schaub den Abend und begann mit einer großen weiblichen Stimme, nämlich der Dichterin Sappho von der Insel Lesbos, eines ihrer Zitate “Kommt nun herbei, Grazien zart, Musen mit schönen Haaren…” zierte auch das Programm und SISI Klockner die Autorin und Filmemacherin, die ich schon bei den “Wilden Worten” wo sie mit Alfreds Klapprad herumgefahren ist und beim “Katzenfasching” hörte, hat einen eigenen Film über die Liebe gedreht, wo es auch um die Verletzungen und Kränkungen geht, die Liebe auslösen kann und sie ihn mit ihrer Stimme und ihren Texten untermalt.

Mit Marlen Schachinger, die in den letzten Jahren, ja sozusagen den literarischen Durchbruch schaffte, habe ich mich in der letzten Zeit intensiver beschäftigt, habe ihr neues Buch gelesen, dessen Besprechung demnächst erscheinen wird und war auch bei ihrer Festvorlesung über Betty Paoly, jetzt stellte sie Antia C. Schaub mit allen ihren Werken und Preisen vor und sie las aus dem Buch das ich noch nicht von ihr kannte, nämlich “Leben”, wo es, glaube ich, um den Nationalsozialismus, um die Liebe zwischen einer älteren und einer jüngeren Frau und wahrscheinlich auch um vielen anderes geht.

Dazwischen improvisierten immer wieder die beiden Jazzmusikerinnen, Anette Giesriegl und Dena Derose und Anita C. Schaub las am Schluß einen Dialog zwischen einer Eva und einer Ada, die beiden ganz in lila gekleidet miteinander zu Abend essen und dabei ihr Leben und ihre verschiedenen Lieben Revue passieren ließen, die eine war verheiratet, die andere hatte verschiedene Liebhaberinnen, es gibt schon ein Enkelkind mit einer lila Schleife, VErpartnert hat sich die eine auch und die andere war ihre Trauzeugin und am Schluß lösen sich sowohl Venus als auch Sappho aus ihren lila Bilderrahmen und fangen mit den Beiden zu tanzen an.

Als es die Frauenlesungen in der Galerie Heinrich noch gab, wo Marlen Schachinger auch mitmachte, haben wir auch einmal zum Thema “Frauenliebe” gelesen, wo ich, glaube ich mein “Und Trotzdem” vorstellte.