Wilde Worte spezial

Wieder eine Liveveranstaltung und wieder “Wilde Worte”, obwohl ja erst der erste Montag im Oktober ist, aber Corona bedingt sind ja die April und die Maiveranstaltungen ausgefallen, die im März ist sich gerade noch ausgegangen aber da war ich im Literaturhaus beim Frauentag, bei denen im Juni und im September bin ich gewesen, im Jänner war ich, im Februar offenbar nicht und jetzt hat Richard Weihs ausnahmsweise eine Veranstaltung, wie er schon das letzte Mal ankündigte eingeschoben oder hat der die Gediche die Maria Seisenbacher mit der “3 knaben schwarz- Formation” präsientierte, unter der sich zu meiner Überraschung auch Helmut Neundlinger befand, nachgeholt.

“kalben” heißt der in der “Literaturedition Niederösterreich” erschienene Band, der 1978 geborenen Maria Seisenbacher, die ich schon einmal in der “Gesellschaft” sowie im Literaturhaus und in der “AS”, bei einem “DichtFest” hörte und, die, glaube ich, auch eine NÖ-Stipendiatin ist.

Als ich nach meiner neunzehn Uhr Stunde das Amerlinghaus erreichte, derAlfred hatte mir einen Platz reserviert, stand dieAutorin schon am Vortragspult und rezitierte zu den Improvisationen der Band ihre Gedichte, die in der Ankündigung mit “Der Gedichtband “kalben” setzt sich sprachlich in Verbindung zur Vor-Welt der “Saligen” mystische Frauenfiguren aus den Alpen. Volksskundlich als eine verdrängte weibliche Urherrschaft vermutet, lebten ihre Spuren in Form von Geschichten in kollektiven Gedächtnis weiter. Das Wort “kalben” wiederum bedeutet das nahezu senkrechte Abbrechen von Eismassen eines Gletschers. In den Sagen sind die Gletscher die Heimat und die Waffen der Saligen.

Und dann kamen, wie auch in der Beschreibung steht kurze Wortgebilde in “kristallin funkelnder poetischer Sprache” wie “Es kommen alte Tage mit in der Mitte aufgerissender Naht im Mund die Mutter mit Blüten am Ohr den Mut verspielt die Hand an der Wange erinnert mehr als ein Name” oder “In der Mitte apfelgroße Herzen fein blau geschimmelt gehst du tief im Haar gefangenen Ferner”, schöne Textzeilen die mich manchmal an Rilke erinnerte und von denen ich einige aufgeschrieben habe, aber nicht so schnell mitschreiben konnte, so daß ich mich auf das Buch freute, obwohl Maria Seisenbacher in ihrer Schlußrede ankündigte, daß man dort andere Texte und andere Vertonungen, in der beigelegten CD also Überraschungen finden würde.

“Bleiben Sie noch ein bißchen mit Abstand natürlich”, sagte sie am Schluß nach den Verbeugungen.

Die anschließende Diskussion und die Verlesung der Wunschgedichte fielen aus. Es wurden auch keine Zettel verteilt. Schließlich ist ja erst nächste Woche der reguläre “WildeWorte-Abend” und da wird, kann ich schon verraten, Regine Koth Afzelius von der ich schon “Die letzte Partie” gelesen und die ich bei einem GAV-Jour fixe im Cafe Ritter kennenlernte. Ihren “Kunstliebhaber” vorstellen. Ein Buch, das ich schon im Schrank gefunden, aber noch nicht gelesen habe und die “Freiheit des Wortes”, die ich ja einmal neun Jahre lang organisiert habe und die ja eigentlich am zehnten Mai stattfinden sollte, wird es am 29. Oktober auch im Amerlinghaus, diesmal von Monika Gentner moderiert geben. Seien wir also gespannt, was noch alles kommt.

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