Die Vorlage zum Film

Bezüglich meiner heutigen Programmgestaltung bin ich in der Hauptbücherei gelandet, was gar nicht so leicht zu entscheiden war, hat mir der erste Abend des visuellen und Digitalen Festivals in der “AS” gestern ja sehr gefallen und Fritz Widhalm hatte mich schon in die Grundsteingasse eingeladen, ich habe aber vorher zu Günter Vallaster gesagt, daß mir das vielleicht zu viel experimentelle Literatur wäre und, daß ich lieber in die “Tiempo Nuovo Buchhandlung” zur Lesetheateraufführung von Vicki Baums “Liebe und Tod in Bali” gehen würde, aber dahin eigentlich auch nicht wirklich, weil ich das Buch ja schon gelesen habe und ich selten zu Veranstaltungen gehe, wo ich das Buch schon kenne, es gab noch eine dritte Alternative, die zwar auch nicht ganz passte, stand da doch im Programm “Juergen Maurer liest aus  Frank Tallis “Liebermann-Büchern” und wer bitte ist Frank Tallis und wer Juergen Maurer?

Da war ich ziemlich unbedarft und hätte würfeln können, habe mich dann aber doch für die Hauptbücherei entschieden, wo die Moderatorin, eine Journalistin, deren Namen im Programm nicht angeführt war, vermutete, daß alle Zuhörer schon die Fernsehserie gesehen hätte, die zu Weihnachten im ORF gelaufen wäre und der Herr von der Hauptbücherei sagte noch etwas, daß das ein Experimant sei, nämlich die Buchvorlage zum Film zu präsentieren.

Irgendwer fragte dann noch, ob wer die Tallis-Bücher schon gelesen habe oder kenne, da meldete sich keiner.

Aber ich habe mich vorher schon am Büchertisch umgeschaut, der von der Buchhandlung “Orlando” gestaltet wurde und da lagen, glaube ich, sieben verschiede Krimis auf, die alle in Wien, um die vorige Jahrhundertwende spielen und Frank Tallis steht noch im Programm ist ein 1958 in London geborener und dort lebender klinischer Psychologe, laut “Wikipedia” kein Psychiater, wie Juergen Mauer, der Schauspieler ist und in der Serie, den Kriminalinspektor spielte, behahuptete.

Ich habe die Buchhändlerin gefragt, ob sie die Bücher schon gelesen habe, “Nein!”, hat sie geantwortet, sie hätte keine Zeit dazu, Juergen Maurer sagte dafür später im Gespräch, daß er sehr gern und sehr viele Krimis lesen würde und das Buch aus dem er dann gelesen hat, heißt offenbar “Wiener Blut” in der deutschen Übersetzung bei “btb” erschienen, “Vienna Blood”, der Film, der in Wien gedreht wurde, aber einer der Darsteller ist ein Engländer. Die Sprache war auch Englisch und es geht in das Jahr 1905 oder 1906 und die Protagonisten sind offenbar nach Sherlock Holmes und Dr. Watson konzipiert, also Max Liebermann ,ein Schüler Freuds und Inspektor Oskar Rheinhardt und die Stellen, die Juergen Maurer gelesen hat, waren sehr spannend, da wird der Inspektor und sein Assistent zu einer toten Frau, ein Fräulein Löwenstein in einem blauen Kleid mit tiefen Devolette, gerufen, die wurde erschossen, hat einen Abschiedsbrief geschrieben, aber die Tür zu ihrem Zimmer war verschlossen,  eine Kugel in ihrem Herz gibt es auch nicht und keinen Revolver, dann geht der Inspektor zu seinem Freund, den er im Film, wie der Schauspieler erzählt erst im Fiaker kennenlernt und der zeigt vielleicht ein bißchen klischeehaft sein ganzes analytisches Talent, in dem er ihm auf Grund des vorherigen Gesprächs voraus sagte, daß eine Frau in einem blauen Kleid ermordet wurde.

Dann erfolgte ein Gespräch zwischen dem Unterschied zwischen Buch und Film und wie die Filme gedreht wurden und auf die Frage der Moderatorin, die mich auch interessiert hat, ob er Autor, den er in London bei der Premiere kennengelernt hat, einen Wien-Bezug hat?, antwortete er nur “Er ist Psychiater!” und alle lachten, aber an dem, was ich hörte war das Wien sehr genau geschrieben und ein interessanter Abend, owbwohl ich ja keine ausgesprochene Krimileserin bin, habe aber wieder etwas Neues kennengelernt und das Wien der Psychoanaylse interessiert mich ja auch, mal sehen, ob ich von dem Autor noch etwas höre oder vielleicht gar eines seiner Bücher finden werde.

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