Buch-Wien 2019

Von einem verkürzten Gegenwartsliteraturworkshop, wir haben uns Dirk Stermanns Roman “Der Hammer” über  Joseph von Hammer-Purgstall durchgenommen, der sehr märchenhaft beginnt. So war das erste Motiv, die Geburt des kleinen Joseph oder die Mutter liegt in den Wehen und die Wehenmutter, wie früher die Hebammen hießen, lief an lauter Leuten vorbei, deren Berufe sehr seltsame Namen, wie Gubernialrat oder Gelbgießer hatten, denn Joseph von Hammer-Purgstall wurde 1774 in Graz geboren. Ein Buch, das bisher vollkommen an mir vorbei gegangen und von dem ich mich auch wunderte, daß es Stephan Teichgräber für die Dokumentationsstelle angeschafft hatte, ist es am Mittwoch zur “Buch-Wien” gegangen, wo die Eröffnung um sechs Uhr stattfand und diesmal in die lange Nacht der Bücher integriert war.

Es gibt überhaupt einige Neuerungen auf der heurigen Buch-Wien, so findet sie eine Stunde länger von neun bis neunzehn Uhr ab Donnerstag statt und es gibt ein Abendticket, um fünf Euro, man kann sich akkreditieren und es gibt ein eigenes Bloggergprogramm. Bisher hatte ich ja den Eindruck, daß ich die einzige Bloggerin bin, die sich für die Buch-Wien interessiert. Diesmal gibt es am Samstag ein Bloggertreffen, aber da bin ich dann nicht mehr dort.

Eine weitere Neuerung, die  aber, glaube ich, schon im vorigen Jahr begonnen hat, ist, daß die erste Hälfte der Sitzreihen reserviert war und mir zum Glück die Ruth einen Platz besetzt hat, sonst hätte ich wahscheinlich keinen bekommen, weil schon alles voll war,  als ich um drei viertel sechs gekommen ist.

Benedikt Föger, der sich am Dienstag krankheitsbedingt beim “Perutz-Preis” vertreten ließ, war wieder fit und hielt die Einleitungsrede, wo er versprach, daß der Buchhandel auf die Herausforderungen, die die Klimakrise stellt, reagieren wird.

Dann kam die Kulturstadträtin der Stadt Wien  und erzählte, daß sie gern und immer ab Mitternacht lesen würde und Alexander van der Bellen outete sich als “Lady Chatterley” und Agatha Christie-Leser und allesamt beklagten, daß es nicht sein könne, daß die Jugend ohne Lesekompetenz die Schulen verlassen würden, weil sie sich dann nicht auf das Abenteuer lesen einlassen können.

Die richtige Erföffnungsrede hielt Armin Thurnher und er ging auf die Peter Handke Debatte ein und verband sie mit der Krise in der Kommunikation, der er neben der Klimakrise sah und es auch sehr wichtig ist, wie das Rechts und das Links miteinander umgehen würde.

Dann wurde Florian Scheuba als der Moderator des Abends angekündigt und die lange Nacht begann mit einem Konzert.

Der Wein und die Brezln wurden nicht dort, wo es sonst üblich war, ausgegeben, sondern ein Stückchen weiter hinten, mit einem Schild, daß der Zutritt nur mit Einladung gestatt ist. Ich habe mich mit einer Buchhändlerin sehr gut unterhalten und auch das Ehepaar gesehen mit dem ich mich bei der “Buchpreisverleihung” unterhalten habe. Die habe ich dann auf ihren Stand der “Edition Winkler Hermaden besucht, mit Ulrike Winkler Hermaden, die auch Autorin ist Bücher getauscht und habe mir auch von Christa Stippinger wieder die neuen “Exilpreis-Bücher” geben lassen, die Preistexte und ein neues Buch von Anna Mwangi, von der ich ja schon die “Kinder des Genossen Rakosi” gelesen haben.

Auf der ORf Bühne, die auch anders aussar, hätte Michael Köhlmeier  seine Märchen vorstellen sollen, als ich aber hingekommen bin, ist Clemens J. Setz darauf gesessen und hat erzählt, wie es für ihm war, daß Norbert Gstrein am Montag der Preisträger, aber gar nicht anwesen war.

Er hat dann auch erzählt, daß er einmal im Zug gefahren ist und gesehen hat, daß die Leute das Buch von Vea Kaiser lasen, die nach ihm dran gekommen ist und das selber über Clemens J. Setz behauptete. Bei ihr bin ich aber nicht sehr lang geblieben, da es heuer wieder eine “Donau-Lounge” gab, die um neun eröffnet wurde.

Da gibt es diesmal richtige Sitzreihen und nicht die Hocker die bisher herumstanden. es gab auch Wein aus Kroatien und der anderen Donauländer, beziehungsweise Krimseckt, der ukrainische Botschafter hielt eine Rede und zwei Damen von der Kulturförderung wurde interviewt. Dann gab es ein kleines Qizz und auf der ORF Bühne, wo gerade Veit Heinichen etwas über sein neues Buch beziehungsweise, die politische Situation erzählte, habe ich erfahren, daß auch Tobias Moretti ausgefallen ist, aber Dirk Stermann gekommen und hat noch mehr und eigentlich sehr genau über seinen historischen Roman erzählt.

Sonst hat es wieder einen Poetry Slam mit Markus Köhle und Mieze Medusa, den man weit hören können und einige Ausstellungseröffnungen gegeben.

Am Donnerstag ist es dann mit Monika Salzer von den “Omas gegen Rechts” weitergegangen und ich habe eigentlich den ganzen Vormittag auf der “Standard-Bühne” verbracht. Das heißt vorher bin ich zu den Ständen gegangen, die für die Blogger Rezensionsexemplare hatten und habe mir einen Krimi und ein Buch über Hedy Lamar abgeholt.

Aber dann wurde es auf der “Standard-Bühne” interessant. Es gab zwar ein Schülerprogramm, aber das hatte es in sich , denn zwei Übersetzerinnen erklärten, den Schülern, wie das funktioniert und übersetzen mit ihnen gemeinsam ein paar Sätze aus einem Buch eines amerikanischen Autors, das demnächst erscheinen wird.

Zu Mittag habe ich mich mit dem Alfred getroffen und bin mit ihm essen gegangen. Currygarnelen mit Mango und Avacado und dann eine Nutellacreme. War sehr lecker und weil es in dem Retaurant schnell ging, bin ich noch zu  der Präsentation des neuen Buchs von Cornelius Hell zurechtgekommen. Dann wurde auf der “Standard-Bühne” der “Schweizer Buchpreis” präsentiert, den Schweizer-Stand, den es früher gegeben hat, gab es nicht mehr, nur einen Gemeinschaftsstand, wo auch die Schweizer Schokolade verteilt wurde und von den fünf Nominierten waren Sibylle Berg und Tabea Steiner anwesend. Ivana Zic, deren Buch ich gerade lese, war auch angekündigt, ist aber auch krankheitshalber ausgefallen und dann ging es auf die ORF-Bühne, wo die österreichischen “Buchpreigewinner” präsentiert werden sollten, aber Norbert Gstrein war noch immer krank, so daß Angela Leiner sehr viel von ihrem Buch erzählte.

Dann kam Alfred Komarek der ein Buch namens “Alfred” geschrieben hat, wo es Hexen und Engel gibt, es aber sonst um den “Alfred” zu gehen scheint, der schon vor Jahren in Ö3 eine regelmäßige Sendung hatte.

Das Kulturjournal, das es in Ö1 gibt, wurde auch auf der ORF-Bühne gesendet und da ging es auch übers Übersetzen. Erich Hackl, der nebenberuflich aus dem Spanischen übersetzt, war auf der Bühne. Clemens J. Setz der das aus dem Englischen tut und dann noch eine Dame, die schwedische Bücher überträgt und anschließnd ging es zum Hauptverband-Stand wo es eine Nachlese des Tschechischien Auftritts in Leipzig und ein diesbezpgliches come together gab. Was ja sehr gut passte, da ich ja leider wegen meinen Sturz die Leipziger Buchmesse versäumen mußte.

So habe ich das ein bißchen nachgeholt, zuerst Schokolade und später sehr gute Schinkenbrötchen gegessen, dazu Wein getrunken und mich dann um sieben mit dem Alfred vor dem Eingang getroffen, der darauf gekommen isst, daß wir noch genug Zeit hatten und außerdem in die Krongasse müßten, um Wäsche aufzuhängen, die er vergessen hat. So haben wir die Tasche, die wir in der Früh zur WU schleppten, wieder zurückgeschleppt und sind dann zum Hauptbahnhof gefahren, um auf den Zug nach Zürich zu warten und dann nach Basel umzusteigen. Die” Buch-Wien” ist hiermit für mich vorbei, die “Buch-Basel” wird am Freitag mit der Eröffnung um secvhs beginnen. Ich bin gespannt.

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