Nur einmal Reto Hänny

In der “Alten Schmiede” hats am Montag wieder einmal eine “literarische Erleuchtung” gegeben. Der 1947 geborene Schweizer Reto Hänny, den ich, glaube ich, von einem der “Fried-Preise” kenne und der einmal auch Bachmannpreisträger war, referierte über den mir unbekannten Robert Pinget, den ich auch nicht näher kennenlernen durfte, denn ich hatte um fünf Uhr eine Stunde eingetragen.

Der Klient ist dann sehr spät gekommen, der Alfred hat  auch noch angerufen, so daß es sich nicht ausgegangen wäre, rasch noch in die “Alte Schmiede” zu hetzen und vielleicht in die letzte Minute beziehungsweise zur Pause zurechtzukommen.

Also schön langsam und als ich dann die “Alte Schmiede” kurz vor halb acht erreichte, kam mir eine Stammbesucherin gerade entgegen, ein paar andere standen vor dem Eingang und in der Zeitschriftengalerie lag ein Haufen meist fremdsprachiger Literaturzeitschriften zur freien Entnahme auf.

Nun bin ich ja kein Sprachgenie und habe bekanntlich auch nur wenig Platrz, so daß ich mir nur ein paar der “99 Nummern -Neues Formum Literatur” nahm und mich dann eine Reihe vor Evelyn Holloway setzte, die jemanden gerade erzählte, daß sie zu wenig zum Schreiben kommen würde, weil sie zuviel lese.

Das passiert mir geigentlich nicht, daß mich das Lesen wirklich vom Schreiben abhält, das wäre eher das Surfen, das Bloglesen, die Weihnachtsfilme oder die You Tube Videos und als ich Montag Morgen vom Wochenende in Harland zurückkam, hatte ich auch zwei Zettel von den deutschen Postdiensten am neiner Wohnungs-Praxistür und da muß man sich die Packerln jetzt ja immer von irgendwelchen Geschäften abholen.

Also zuerst in eine Pizzeria, da bekam ich dann ein Buch von “Klett-Cotta”, auf das ich schon vergessen hatte und da der Weinhändler, bei dem ich mir schon einmal eines meiner neuen Bücher abholte, am Montag geschlossen hat, muß ich noch ein bißchen warten, bis ich erfahre, wer mir ein  Bücher schickte?

Es könnte das der Olga Grjasnowa sein, auf das ich schon warte oder die vom “Hommunculus-Verlag”.

Mal sehen und am Abend habe ich Reto Hänny zugehört, der in seiner Schweizer Aussprache gar nicht leicht zu verstehen war.

Johannes Tröndle hat eingeleitet und erzählt, daß sich, no na, “Blooms Schatten” auf den “Ulysses” bezieht und, daß den Reto Hänny schon mit Fünfzehn schreiben wollte und ein diesbezügliches Vorläuferbuch gibt es auch und dann kam die Lesung aus dem Buch, das, wenn ich die Beschreibung richtig verstanden habe, aus einem einzige Satz besteht und ich habe, obwohl ich schon ein paar mal an den Bloomes-Tage mehr oder weniger intensiv teilnahm, den “Ulysses” nicht gelesen, obwohl ich es einmal versuchte, weil der Patrick, das Buch ja einmal den Alfred schenkte. Aber als ich endlich soweit war, kam die Anna und borgte es sich aus und was tut man nicht alles um das Leseverhalten seiner Töchter zu fördern?

Inzwischen hat sie es mir zwar wieder zurückgegeben, aber keine Zeit, keine Zeit.

Ich habe mich aber vielleicht in dem “Wiener Stadtroman” auch an dem Thema probiert, denn da rennen ja ein paar Leute einen Tag lang durch Wien im Viertelstundentakt und der Leopold Bloom tut das in Dublin auch.

Wo “Blooms Schatten” herumläuft, habe ich nicht ganz verstanden, vermutlich in der Schweiz und der versucht sich außer an den fast koscheren Nierndln oder ist es eine Leber, an einem Gorgonzolasandwich und trinkt dazu ein Glas Burgunder.

Sehr schmackhaft also und das anschließende Gespräch das Johannes Tröndle mit dem Autor führte war auch sehr interessant.

Denn der erzählte viel von seiner Art des Überschreibens und sagte, glaube ich, auch etwas, wie, daß man je öfter man den “Ulysses” liest, ihn immer weniger verstehen würde. Was vielleicht als Aufforderung zu verstehen ist, es doch nicht zu versuchen.

Am Schluß gabs noch eine Zugabe und der Autor bedankte sich beim Publikum, das zum Teil aus seinen Freunden oder Fans zu bestehen schien mit einem Knicks, beziehungsweise tiefen Verbeugung und ich habe wieder einen interessanten Ausflug in die Literatur erlebt, auch wenn ich die Erleuchtung versäumte.

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