Sonntagskind oder Kriegsroman

Nachdem ich mir am Montag die Vergabe des “Deutschen Buchpreises” per Livestram angesehen habe, bin ich in die “Alte Schmiede” gegangen, weil da, um acht Jan Koneffke, seinen nicht auf LL gekommenen, neuen Roman “Ein Sonntagskind” vorstellte und von Jan Konnefke, der 1960 in Darmstadt geboren ist, habe ich ja “Paul Schatz im Uhrenkasten” gelesen.

Ein Buch also, das mich interessierte, Buzzaldrin hat es, glaube ich, auch bei ihren Bücherbergen liegen.

So habe ich das “Buchpreisbloggen” auf später aufgeschoben und war dann etwas erstaunt, die “Alte Schmiede” relativ leer zu finden.

Die Autogrammsammlerin war da, aber sonst eigentlich wenige Besucher, obwohl auf einigen Plätzen Reservierungsschildschen lagen. Aber vielleicht sind die meisten schon in Frankfurt und eine Dame, die von Erich Klein, dem Moderator einen Büchersack bekommen oder ihm übergeben hat, hat auch erwähnt, daß sie sich bald dorthin begibt.

Jan Konffeke war aber noch in Wien und wurde von Kurt Neumann eingeleitet.

“Das Sonntagskind” ist, wenn ich es recht verstanden habe, der dritte Teil einer Familiensaga, wo es um die Familie Kannmacher geht.

In diesem Buch geht es um Konrad Kannmacher, einem Philosophen und Lehrer, 1928 geboren, der von seinem Vater Ludwig in den Vierzigerjahren abgehalten wird, sich freiwillig in die SS zu melden.

Er kommt dann zur “gewöhnlichen Wehrmacht”, gerät dort in Schuld, sieht Erhängte auf den Bäumen baumeln, hat später viele Frauenerlebnisse, macht 1968 durch, beschäftigt sich mit Kant und sein Sohn Lukas findet eines Tages Briefe, die sich auf seine Kriegsvergangenheit beziehen.

Der ist der Erzähler und Jan Koneffke hat bei seinem Vater auch einen dreißigseitigen Brief über seine Kriegserlebnisse gefunden. Das war der Auslöser dem dritten Teil der Trilogie diese Wende zu geben, erzählte er Erich Klein im Gespräch, das sehr lang und ausführlich gewesen ist.

Geht es in dem ebenfalls sehr dicken Buch, um Schuld und Sühne und natürlich auch um die Söhne, die die Kriegsvergangenheit ihrer Väter entdecken.

Solche Romane gibt es, glaube ich, sehr viele und sie werden offensichtlich immer noch geschrieben.

Einen sehr berühmten hat Peter Henisch, wie Erich Klein auch erwähnte, geschrieben.

Ralf Rothmann, der sich nicht auf die Longlist setzen ließ, hat mit “Im Frühling sterben” einen anderen geschrieben und es war sicher sehr interessant, mich nach und vor meiner Buchpreisbeschäftigung, auch mit diesem Roman, der sonst vielleicht an mir vorbeigegangen wäre zu beschäftigen und bin gespannt, ob ich ihn einmal finden und lesen werde.

Wieso das Buch “Ein Sonntagskind” heißt, wird, wie Erich Klein verriet, auf Seite dreihundert verraten.

Der Autor hat diese Stelle auch gelesen, es hat, glaube ich, etwas mit einem Lungenschuß zu tun, den er im Feld bekommen hat.

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