Marlene Streeruwitz im Mai

Die 1950 in Baden bei Wien geborene Marlene Streeruwitz ist eine sehr kritische Frau, ich verstehe zwar nicht alles was so sagt oder schreibt, habe aber sehr viel von ihr gelesen und war auch schon bei sehr vielen ihrer Veranstaltungen und interessant ist auch, da sie da ja Wahlromane hat, eine der ersten war, die sich mit Corona beschäftigt war. Da war es vielleicht noch in oder selbstverständlich kritisch zu sein, später hat man dann über Corona Romane die Nase gerümpft und “Nicht schon wieder!”, gesagt. Dann kam der Krieg und Marlene Streeruwitz hat ein diesbezügliches Handbuch geschrieben. Eine Poetikvorlesung hat sie auch gehalten und jetzt der neue Roman “Tage im Mai” mit einem roten Covve wo Käfer über Rosenblätter krabbeln.

Angelika Reitzer, die offenbar Johanna Öttl, die sich in Karenz befinden dürfte, vertritt, hat eingeleitet und der Kellersaal war sehr voll. Zwar nicht so voll, wie ich gefürchtet habe, so habe ich zehn vor sieben noch einen Platz gefunden und Marlene Streeruwitz erzählte zuerst auf Aufforderung von Angelika Reitzer, die Entstehungsgeschichte und da hatte sie bis zum Ausbruch des Krieges schon dreihundert Seiten, dann passte das Weiterschreiben offenbar nicht und sie hat den Stil geändert, um noch rechtzeitig oder auch verspätet bei S. Fischer abgeben zu können.

Roman dialogue steht zwar nicht am Cover, sondern auf den ersten Seiten und es geht, um eine über fünfzigjährige Übersettzerin namens Konstanze und deren Tochter Veronica, um eine italienische Nonna und eine Großmutter namens Christl und alle drei Frauen sind und haben unähnliche Kinder, das kommt schon einmal auch in meinen Büchern vor und was die Mutter und die Tochter betrifft, erinnerte mich das Szenario an Gertraud Klemms “Aberland”, die auch vor mir saß, weil Marlene Streeuwitz, ja, glaube ich, ihr großes Vorbild ist und der Roman, hat Angelika Reitzer weiter erklärt, besteht aus verschiedenen Schreibstilen und zwar was den Dialog betrifft, besteht das Buch zumindestens zum Teil aus solchen zwischen der Mutter und der Tochter und auch ein Streeruwitz Thema ist ja die katholische Kirche ,so hat die Veronika, die in Salzburg lebte, ihr Studium abgebrochen und kam nach Wien, um in ein katholisches Studentenheim zu ziehen und bei einer Briefkastenfirma in der Rezeption zu sitzen. Die Telenovelas scheinen in dem Buch auch eine große Rolle zu spielen.

Marlene Streeruwitz hat zuerst ein Kapitel von der Konstanze das mit den Worten “Ich sterbe” beginntund das der Veronica, der die Tränen hinunterrinnen. Die Konstanze hat eine Wohnung von der man in den Prater hinuntersehen kann.

Dann kam ein Gespräch, wo Marlene Streeruwitz wieder sehr viel über die gesellschaftlichen Zuständen erzählte und sie rief auch auf, nach London zu fliegen, um dort nach verschwundenen Kinder zu suchen. In der zweiten Lesepassage kam eine Dialogstelle, von den beiden Frauen gelesen, wo Mutter und Tochter gemeinsam diese Telenovela sehen und über das Leben diskutiert.

Nachher wurde wieder aufgefordert das Buch zu kaufen, das eigentlich erst übermorgen erscheint. Es aber offensichtlich schon Rezensionen gibt, zumindestens hat Angelika Reitzer solcher erwähnt und bei mir liegt es schon auf den Badezimmerstapel. Ich habe aber noch ein paar andere vorher zu lesen und bin gespannt und hätte, weil ich ja immer schreibe, daß ich nicht zu Lesungen gehe, wenn ich das Buch lesen werde.

Die Alternative wäre die “Gesellschaft für Literatur” gewesen, wo die Grillparzer Gesellschaft über ihn als Musiker gesprochen haben. Ich schaue mir aber, wenn ich mich beim Lesen nicht so recht auskenne, öfter Videos über diesbezügliche Lesungen an. Es war also ein interessanter Abend und bin jetzt auf das Lesen gespannt.

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