Neuer Jelinek-Film und zwölfter Nanotag

Als wir am Mittwoch von der Menasse-Lesung kommend am “Filmcasino” vorbei gegangen sind, hat mich der Alfred auf das Elfriede Jelinek, Plakat das dort plaziert war aufmerksam gemacht.

“Willst haben?” hat er gefragt und während er es besorgte, bin ich auf den Film aufmerksam geworden “Die Sprache von der Leine lassen” von Claudia Müller aufmerksam geworden, der dort gestern oder vorgestern Premiere machte. Den wollte ich sehen und eine Lesung mit Stefanie Reinsperger hätte es da auch gegeben.

Der Alfred hat eher abgewinkt, als ich ihm den Samstag vorgeschlagen hatte, dann ist aber die Christa Unterauer gestern zum Fest gekommen und hat mir ein “Filmcasino Abo” mitgebracht, was natürlich die Begierde den Film zu sehen verstärkte.

Die Doris Kloimstein hat ihn schon in St. Pölten im “Cinema Paradiso” gesesehn und die Karten sogar gewonnen und auch von ihren Mailwechsel mit der berühmten Autorin erzählt, die sich ja seit ihrem “Nobelpreis” im Jahr 2004 von der Öffentlichkeit sehr zurückgezogen hat.

1948 wurde sie in Mürzzuschlag geboren, was ein Zufall war, weil die Familie, glaube ich, dort ein Sommerhaus hatte. Aufgewachsen ist sie in Wien und wurde von ihrer dominanten Mutter in eine Musikkarriere gedrängt. Der Vater hat seine jüdische Vergangenheit nicht verkraftet und ist früh gestorben. Es gab eine katholische Erziehung in einer Klosterschule, wie auch bei Barbara Frischmuth und dann hat sie mit ihren Gedichten bei den “Innsbrucker Jugendtagen” gleich gewonnen.

Dann kam “Michael”, “Wir sind Lockvögel Baby” und die “Liebhaberinnen”. Die sind, glaube ich, 1975 erschienen und da bin ich glaube ich auch eingestiegen, weil mich ab da sehr für Literatur ,interessierte und mit den Büchern nicht sehr viel anfangen können, weil zu abstrakt theoretisch, weil die Jelinek nicht erzählen, sonder demontieren will.

Die “Klavierspielerin”, die später verfilmt wurde, folgten. Die “Ausgesperrten” habe ich gelesen und das Stück “Burgtheater”, wo die Paula Wessely und ihr Film “Heimkehr” dementiert wurde, war dann ein Skandal, wo die Jelinek, wie sie sagte, von Österreich zerstört wurde und die ganze Wut abgekommen hat.

Als dann Jörg Haider an die Macht gekommen ist, gab es diese Plakatkampagne “Lieben sie Jelinkek oder Kunst und Kultur” eigentlich furchtbar. Dann kam das “Sportstück”, die Zusmmenarbeit mit Claus Peymann, die Morde von Oberwart, die blau-schwarze Regierung, wo die Jelinek, glaube ich, ja noch aufgetreten ist. Die “Kinder der Toten”, die sie als ihren stärksten Roman bezeichnet und das mir, glaube ich, gefallen hat und der Roman “Gier”.

“Neid” war dann, glaube ich, schon ein Internetroman, denn nach dem “Nobelpreis” hat sie sich sehr von der Öffentlichkeit zurückgezogen und konnte wegen ihrer generalisierten Angststörung nicht nach Stockholm reisen.

Ab da gibt es, glaube ich, die “Jelinek Gesellschaft”, wo ich bei einigen Veranstaltungen war und meine Cousine Elisabeth hat mich so nach 2004 zu ihrem literarischen Saison eingeladen, wo es an einem Abend um die Jelinek ging. Ein paar Filme habe ich auch über sie gesehen. Sie war auch mit Elfriede Gerstl befreundet und hat sie, glaube ich, auch für den “Fried-Preis” vorgeschlagen und jetzt dieser Film, der gleich mit der “Nobelpreis-Verleihung” beginnt. Dann zu den Kinderfotos zurückgeht und ein Stück eines literairschen Quartetts zeigte, wo sich Marcel Reich-Ranicki, glaube ich, über die “Klavierspielerin” lächerlich macht.

Kurt Waldheim und seine Affaire kommt auch darin vor. Ein sehr interessanter Film, wo man, glaube ich, ganz gut sein Wissen über die “Nobelpreis-Trägerin” auffrischen oder herstellen kann. Es gibt auch ein Gewinnspiel, wo man ein Buch oder ein Elfriede Jelinek mit Lesezeichen und Bleistift gewinnen kann.

Inzwischen sind wir ja noch ein Stückchen weiter, die Pandemie ist fast vorbei. Man kann wieder ins Kino gehen. Ein paar Maskierte waren dabei und ich kann anmerken, daß ich das letzte Mal im Februar 2020 im Filmcasino war, als dort ein Film über Johanna Dohnal gezeigt wurde. Dann kamen die Lockdowns und seither bin ich nur einmal im Metrokino bei der “Schule für Dichtung” Veranstaltung gewesen.

Und was mein “Nanoschreiben” betrifft, kann ich vermelden, daß ich wieder um zwei Szenen weitergekommen bin und jetzt einige Handlungsstränge habe, mit denen ich eigentlich über die fünfzigtausend Worte kommen müßte. Jetzt habe ich siebenundsechszig Seiten, achtundzwanzig Seiten und 34404 Worte.

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