Sauerstoff für die Literatur

Das Festival”Rund um die Burg” vor dem Burgtheater in einigen Zelten von Freitag sechzehn Uhr bis Samstag sechszehn Uhr gibt es seit 1992 mit dem “Who is who”, der österreichischen Gegenwartsliteratur. Damals habe ich ja meinen Vater betreut und bin irgendwie erst verspätet hingekommen und es die ganze Nacht lang durchzuhalten ist mir erst noch später geglückt. Das war aber ein Ereignis am Freitagnachmittag eine Tasche mit Weste, Broten und Wasse reinzupacken und dann die Nacht im Zelt zu verbringen. Welch ein Ereignis für die Literaturbesessene. Den Versuch dort zu lesen, habe ich natürlich auch unternommen. Aber leider nicht geglückt und dann hieß es das Festival ist bakrott oder am eingehen und wurde in “Rund um die Burg- neu” von “Wien live” https://literaturgefluester.wordpress.com/2014/05/24/rund-um-die-burg-mit-lyrik-bim/übernommen und stark verkürzt, so daß ich erst vor zwei Jahren wieder hinkam, da hatte ich erst vor kurzem meinen Gips verloren und wieder angefangen mir die Literatur live zugeben und im Vorjahr gabs das dann natürlich nur digital, das heißt aus den Wohnzimmer der Autoren gesendetund heuer sollte es eigentlich gemischt stattfinden, wurde dann aber moderiert von Helmut Schneiie derund einer Barbara Kaudelka in die Bel Etage des Cafe Landtmanns, das ja jetzt wieder geöffnet hat,verlegt und dem Ganzen das Motto “Literatur ist Sauerstoff fürs Gehirn” gegeben und begonnen am Freitag um zwei hat es mit Barbara Frischmuts “Kein Engel vor meinerTür”, die ich ja erstvor ein paar Tagen der “AS” noch ohne Publikum erlebte.

Ein Gewinnspielgibt es auch, da kann man einen “Morawa-Gutschein” gewinnen, da wüßte ich schon was ich nehmen würde. Aber ich habe ja nie Glück und einige der vorgestellten Bücher ohnehin schon gelesen und außerdem eine elendslange Leseliste und nächste Woche gehts ja auch nach Leipzig oder zu dem, was davon überblieb und da werden wohl auch eine Menge Bücher besprochen.

Der zweite Leser war der 1971 in Klagenfurt geborene Daniel Wisser, dessen Debutroman “Doplergasse acht”einmal im Amerlinghaus hörte und mir dachte, wenn das bei”Riter” erscheint, kann mir das auch gelingen. Inzwischen hat er den “österreichischen Buchpreis” gewonnen, in Klagenfurt hat er auch gelesen und seinen neuen Roman bei der”Schreibart online” vorgestellt. Der heißt”Wir bleiben noch”und jetzt hatDaniel Wisser drei Stellen gelesen,der Held ist ja ein Viktor, der nach Viktor Adler heißt, eine Iris verläßt, weil die kein Kindbekommen hat, dann in ein Nazi-Kaffee geht, den Arne Carlsson Park in Wien Währing besucht und dann noch die Url imit dem Auto vor den Stephansdom fährt und dann kam nochheraus, daß DanielWisser am Freitag seinen fünfzigsten Geburtstag hatte.

Dann kam die 1977 ebenfalls in Klagenfurt geborene Silvia Pistotnig,die ich schon einmal in der “Alten Schmiede” hörte mit ihrem dritten bei “Milena”erschienenen Roman “Teresa hört auf”, die in einem Maturareisebüro arbeitet und sich der Welt veweigert, in dem sie sich nicht wäscht, nicht schläft, sich auch der Bulimie bedient und ein Verhältnis zu einer dicken Frau hat.

DasDebut der 1983 in OÖ geborene Romia Pleschko, die sowohl eine Schauspielschule,als auch die “Leondinger Akademie” besuchte,”Die Ameisenmonarchie” habe ich schon gelesen.

Dann ist es gleich bei”Kremayr &Scheriau geblieben, beziehungsweise zu Barbara Rieger und ihren “Friss oder stirb” gegangen, wieder eine Bulimie und Helmu tSchneider erwähnte auch die beiden Fotobücher “Kinder der Poesie”und das der Kaffeehausliteraten und der “Reigen reloided”, der auch noch vorgestellt wird, wurde auch erwähnt, wie auch, daß Barbara Rieger, als Schreibpädagogin arbeitet.

Dann kam Polly Adler oder Angelika Hager, die ich von “Rund um die Burg-alt” kenne, wo sie regelmäßig aufgetreten und mich in ihre “Fortpflanz-Kolumnenbücher”einführte, was eigentlich nicht meinem Lesegeschmack entspricht, ich aber schon einiges von ihr in den Schränken gefunden habe und sich jetzt mit “Eine Rückholaktion in unser schönes analoges Leben”, über unsere Smartphonesucht lustig macht.

Dann wurde es wieder literarisch,denn dann kamder 1971 in Washington geborene John Wray, der “Bachmannpreisräger” von 2017, von dem ich schon einiges gefunden und “Gotteskind” gelesen habe, mit seinem auf Deutsch geschriebenen Erzählband “Madrigal”, mit dem er auch in Klagenfurt gewonnen hat, eine Art Litanei eines Amokläufers, der offenbar frisch aus der USA gekommen ist, weil er von einem Chatlag sprach.

Dann blieb es in Amerika, denn es ging, wie Barbara Kaudelka ihn vorstellte, zum einzigartigen Franzobel und seiner “Eroberung von Amerika”, die er schon in der “AS-Nachschicht” bei Walter Famler vorstellte.

Dann war es Zeit für einen Krimi und für Andreas Pittler, der im Herbst einen Roman über den”Vienna Dshihad”geschrieben hat, der im Mai 2021 spielt,wo Corona schon vorüber ist und man keine Masken und keinen Impfpaß braucht und Andreas Pittler, wie er bekannte, offenbar zu vorschnell war.

Danach kam der bekannteste Philosoph Österreichs, nämlich Konrad Paul Liessmann,der ein Buch über ein Nieztsche Gedicht geschrieben hat, was wie Helmut Schneider in seinerEinleitung erklärt hat, der Grund war warum er Liessmann eingeladenhat, weil das heurige Programm, was ich sehr schön finde, ein hauptsächlich literarisches war.

Der österreichische Rockstar Austrofred oder Franz Adrian Wenzl hat ein Buch”Die fitten Jahre sind vorbei”, geschrieben, in dem die Fragen seiner Fans beantwortete und mit gelber Dompteurjacke über den nackten Bauch einen Corona-Text”Wann ist in der Kultur wieder was los?”, verlas und darin das Spucken von Otto Schenk beschrieb.

Bevor es dann wieder literarisch wurde, kam noch der Schauspieler Adi Hirschal mit seiner Autobiografie “Da stimmt was nicht.”

Literarisch wurde es dann mit Thomas Arzt “Gegenstimme,” aus dem ich auch schon lesen hörte, wo er den 10.April1938 beschreibt, wo sein Großonkel gegen den Anschluß Österreich an Deutschland stimmte und der mit einer Phantasies prache,die mich ein wenig an Anton Wildgans oder Max Mell erinnerte, die Geschehnisse im Dorf beschrieb.

Aus Lydia Mischkulnigs “Richterin” habe ich auch schon im “AS-Livestream gehört und habe das Buch auch auf dem Harlander-Bücherstiapel liegen, ebenso wie Mieze Medusas”Du bist dran”, dann war es am Freitag Schluß bis es am Samstag um zehn wieder weiter ging und noch einmal acht Autoren und Autorinnen an die Reihe kommen, so daß dann der ganze Kopf mit Sauerstoff wohl gefüllt ist und man sicher keine Maske braucht und dann ist es auch mit dem zweiten Roman “Junischnee” der 1954 in Kursk geborenen Ljuba Arnautovic von der ich auch “Im Verborgenen” gelesen und auf verschiedenen Lesungen gehört habe. Jetzt geht es um ihren Vater Karli, der ja nach 1934 nach Moskau geschickt wurde und dort im Kinderheim Nummer sechs für Schutzbundkinder zuerst in einem sowetischen Paradies unter der Stalin Diktatur aufwuchs, bis die Kinder umgesiedelt, Karli zum Straßenkind wurde und von Kleinkriminalität lebt.

Der nächste Leser war der 1962 in Wien geborene Stefan Slupetzky auch kein unbeschriebenes Blatt und ein Tausendsasser, bekannt geworden ist er, glaube ich, durch seinen “Lemming”, dann gibt es das Trio Lepschi, ein paar ungewöhnliche Romane und jetzt ein Buch über Grabreden, zum Beispiel, die über den August Mustermann oderüber einen Sportler, das noch nicht veröffentlich ist und im Herbst erscheinen wird.

Dann kam die mir unbekannte Judith Fanto,1962 geboren, Medizinjuristin und offenbar in den Niederlanden lebend,die ihren Debutroman “Viktor” über ihre Familie geschrieben hat und der Viktor eine Verbindung zu Daniel Wisser vielleicht, taucht im März 1938 in Naziunform bei seiner vor Angst schlotternden Familie auf.

Danach Robert Sommer, nicht der vom “Augustin”, sondern der, der ein Buch namens”SexOH!loge” geschrieben hat, wo ein Mann von seiner Frau zum Paartherapeuten geschleppt wird oder sich im Internet Sexartikel bestellen will.

Die nächste war dann die 1980 in Belgrad geborene, die beim “Bachmannpreis” gelesen hat, den “Alpha”und den “Priessnitz-Preis” bekam und deren “Superheldinnen” ich gelesen habe. Sie war auch beim “Kolik-Slam” in der “Gesellschaft” und hat eine Geschichte gelesen, die in dem im Vorjahr in der “Eine Stadt-ein Buch-Anthologie, erschienen ist, die das “Kitzelmonster” heißt, wo ein Monster alle Schwachen kitzelt und die Erzählerin kein Blut sehen kann. Also eine sehr flapsig geschriebene Horrorgeschichte und das führt zu dem noch nicht erschienenen neuen Roman “Die beschissene Zeit”, von dem, glaube ich, schon damals in der”Gesellschaft “die Rede war.

Von Gabrie Kögls “Gipskind” habe ich schon einiges gehört, das, wie Helmut Schneider erwähnte, schöne Rezensionen bekommen hat, aber noch nichts von der 1960 in Graz geborenen Autorin gelesen. Es geht um eine Jugend am Land eines offenbar behinderten Kindes und Gabriele Kögl las die Stelle, wo die “Kleine” mit einerCousine und ihren Eltern auf Urlaub nach Jugoslawien fuhr und vorher ist noch eine Barbara an einer Sommergrippe gestorben, also passend zu den Corona-Zeiten, wie Gabriele Kögl auch betonte.

Dann kam die mir schon bekannte Bettina Balaka und las ihren “Reigen reloaded-Text”, den ich aber zugegeben, nur sehr oberflächlich folgte, denn in OE24-TV, meinem momentanen Leblingssender trat wieder Wolfgang Fellner auf, der sich in den letzten Tagen zurückgezogen hatte, weil es gegen ihn eine Me too-Anzeige gab und berichte empört, daß gestern in Salzburg einer seiner Reporter verhaftet wurde, weil er den Auftritt des Kanzlers, der wieder von Buhrufen garniert war, fotografierte, was ich sehr arg finde, weil wir sowas sonst ja eher von anderen Ländern kennen.

Dann kam wie Barbara Kaudelka euphorisch betonte, das Grande Finale mit Christian Klinger, einem <juristen der bei “Picus” einen in Triest spielenden Roman namens “Die Liebenden von der Piazza Oberdan” geschrieben hat.

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