Von Potsdam in die Gesellschaft für Literatur

Das ist heutzutage , in Zeiten wie diesen, gar nicht so einfach von Berlin nach Wien zu einer Lesung zu kommen, auch wenn die “Gesellschaft fürLiteratur” wieder eine Tacheles-Reihe” veranstaltete,die ja von Daniela Strigl organisiert und moderiert wird.

Das ist jetzt die elfte Veranstaltung ,moderierte Manfred Müller und die erste ohne Publkim. Die letzte war im Jänner 2020 mit Sasa Stanisic, da waren hundertfünfzig Personen und hundert mußten weggewiesen werden, Zustände,die man sich gar nicht mehr vorstellen kann, erklärte er dazu und ich war glaube ich nur bei einer “Tacheles-Veranstaltung”,als Daniela Strigl Katrin Passing vorstellte.

Weggeschickt haben sie mich, glaube ich, am zehnten März, als schon verkündet wurde, nur mehr hundert Personen und da haben sie das auch nicht getan, sondern nur verlangt, daß ich meinen Namen in eine Liste eintrage. Nun ab April muß man dann wahrscheinlich seinen grünen impfpaß vorweisen, wenn man zu “Tacheles zwölf” will und heute war Antje Ravik Strubel in der “Tacheles- Veranstaltung” und die war wieder sehr interessant, weil ich ja von der1974 geborenen Antje Ravik Strubel, die eigentlich nur Strubel heißt und das Ravic als Künstlernamen verwendet und jetzt auch auf “k” umgewandelt hat, schon einiges gelesen, beziehungsweise mir einige ihrer Bücher in dieser Buchlandungshandlung auf der Mariahilferstraße einmal um zehn Schilling oder einen Euro gekauft.

2001 hat sie in Klagenfurt gelesen und auch gewonnen und das war, glaube ich, der Beginn ihrer literarischen Karriere. 2016, als ich “Paul und Paula” geschrieben habe, habe ich sie in Leipzig auf dem blauen Sofa “In den Wäldern des menschlichen Herzen” gehört und mir das Buch dann bestellt und 2019, wo ich wegen meines Knöchelbruchs und Gips nicht in Leipzig war, hat sie den “Preis der Literaturhäuser” gewonnen und da noch ihre Lesereise gemacht, da war ich aber, glaube ich, nicht im Literaturhaus, als sie dorthingekommen ist.

Vorgestern habe ich mich ins Literaturhaus gestreamt, da hat Marlene Streeruwitz ihren Preis für das Jahr 2020 bekommen. Daniela Strigl hat die Laudatio gehalten, aber keine Lesereise mehr gemacht.

Antje Ravik Strubel hat es in die “Gesellschaft” geschaft und wurde von Daniela Strigl erst einmal ausführlich vorgestellt. Sie hat Buchhandel gelernt, dann Anglizistik oder Amerikanistik studiert, über Friederike Mayröcker dissertiert, übersetzt jetzt Joan Didion und Virgina Woolf und hat eine Liebe zu Skandinavien. Außerdem erscheint im Herbst ihr neuer Roman “Die blaue Frau”. Aus dem hat Antje Ravik Strubel dann ein Stück gelesen und dazu erzählt ,daß eine Figur, die zwölfjährige Adina, in “Unter Schnee” der in derTschechei spielt auch schon vorkommt. Jetzt ist sie erwachsen, nach Berlin gegangen, wurde dort mißbraucht und flüchtet in den Norden, nach Finnland. Dort lernt sie den Esten Leonides kennen und eine Aktivistin namens Christina

Daraus hat Antje Ravik Strubel eine Stelle gelesen und sich anschließend mit Daniela Strigl über ihre Übersetzertätigkeit unterhalten. Daniela Strigl wollte von ihr wissen,wie das mit der Übersetzterdebatte ist? Wer was oder wen übersetzen kann? Ein weißer Mann, eine schwarze Frau? Das ist ja etwas,was jetzt heiß diskutiert wird. Als ich “Paul und Paula” geschrieben habe, wurde mir ja auch gesagt, daß ich das nicht dürfe. Ich denke da eher, daß es da auf das wie ankommt und,daß man übersetzen und nicht neudichten und umdeuten darf, was, ich glaube, jetzt eher passiert, daß da am Schluß ganz was anderes herauskommt.

Das war es, eine interessanteVeranstaltung trotz Lockdownund Reiseverbot. Ich wünsche Antje Ravik Strubel eine gute Heimreise nach Potsdam und habe heute Nachmittag auch einige Stunden mit der” Gesellschaft für Literatur” verbracht, beziehungsweise, diesechsundzwanzig Fragen des Schreibart Online-Gewinnspiels aufgelöst

Alle Antworten habe ich nicht gefundenund eine Zeitlang den Michael Stavaric mit dem Christoph Ransmayr verwechswelt, der ja auch ein großer Reisender ist und wahrscheinlich auch schon in der Gesellschaft für Literatur gelesen hat und Michael Stavaric, der ja ein Schreibart Online-Portrait, habe ich ja auch einmal in der “Gesellschaft” gehört, wobei sich der Kreis wieder schließt.