Zweifache Eskapaden

Eigentlich sollten heute in den “Textvorstellungen” der “Alten Schmiede” zwei Autoren und eine Autorin, moderiert von Angelika Reitzer, zum Thema “Eskapaden/Eskapismus” lesen, aber Ulrike Kotzina, die ihr Buch “Verschwunden” vorstellen sollte, war erkrank. So blieben die Autoren mit zwei sehr unterschiedlichen Textsorten über.

Hat doch der Englischlehrer Kurt Leutgeb, der vielleicht auch Latein unterrichtet und schon acht Bücher, ich glaube, im “Sisyphos-Verlag” herausgebracht, sich in seinem “Humana fraus” auf Titus Livius bezogen und eines seiner Bücher übersetzt und dann die dort enthaltene Geschichte, wenn ich es richtig verstanden habe, auf zwei Arten weitererzählt.

Das war ein wenig kompliziert der  Entstehungsgeschichte zu folgen, obwohl der 1970 in Steyr geborene Autor, sehr viel zu seiner Erzählung erklärt hat, aber ich bin  nicht so besonders bewandert bei den alten Römern.

Jedenfalls geht es um eine Seuche im Jahre 331 vor Christus, die vielleicht nicht von den Göttern, sondern von giftmischenden Frauen verursacht wurde und eine Sklavin hat das Geschehen aufgedeckt.

Das mit den zwei verschiedenen Erzählsträngen, hat sich mir, wie erwähnt nicht so ganz erschlossen, dafür wurde es bei der zweiten Flucht  realistischer.

Erzählte der 1975 in Tirol geborene  Stefan Soder, doch vom Tod, beziehungsweise dem Sterben in einem Luxussanatorium bei Champagner und Kaviar und das sind Themen, die mir vertrauter erscheinen, beziehungsweise ich mich auch schon damit beschäftigt habe und ich glaube auch Hans Pleschiski in seinem 2008 erschienenen Roman “Ludwigshöhe”

Jedenfalls geht es in Stefan Soders Debutroman “Club” um zwei Handlungsstränge.

Ein offenbar lebensmüder Banker und sonst wahrscheinlich, wenn ich Angelika Reitzers Andeutungen richtig verstanden habe, ein eher fieser Kerl, kommt nach Zürich, schmeißt dort mit Geldscheinen um sich, bevor er sich in diesen “Club” begibt und dorthin will auch ein Aufdeckungsjournalist, wahrscheinlich, um die Sache aufzuklären und der hat ein Suchtproblem und im Gefängnis ist er glaube ich vorher auch gewesen.

Stefan Soder antwortete auf Angelika Reitzers Frage, wieso es zu diesem Roman gekommen ist, daß er eine Zeitlang in Zürich wohnte und da gibt es ja ein paar Sterbehilfeinstiutionen, über die habe ich in meinen Texten auch ein bißchen recherchiert und die befanden sich in seiner Nähe und so konnte er beobachten, daß auch gesunde Personen dorthin gezogen sind und da dachte er, wenn schon Freitod dann ein luxiöser.

Ich denke, daß diese Organisationen schon bestimmte Kriterien haben, wer ihre Hilfe in Anspruch nehmen darf, aber sicher ein spannendes Thema darüber zu schreiben und eines, was mich, glaube ich, auch mehr als der alte Livius interessiert, aber der Lese- und Schreibgeschmack ist unterschiedlich und so habe ich heute wieder zwei interessante Autoren kennengelernt, die mir bisher entgangen sind.

Ansonsten kann ich von meinem Buchpreisbloggerprojekt, das ein bißchen in die Krise gekommen sein dürfte, berichten, daß daß ich den Setz bekommen habe, noch lese ich ja die Irmgard Fuchs, aber vielleicht habe ich am Donnerstag, wenn Angelika Reitzer den Roman in der “Alten Schmiede” vorstellt, schon damit begonnen und so habe ich sie auch gefragt, ob sie das Buch ganz gelesen hat, wie lange sie dazu brauchte und ob es schwer zu lesen sei?

“Selbstverständlich!”, hat sie mir geantwortet und nicht genau gewußt, wie lange sie dafür brauchte, ich würde mal zehn bis vierzehn Tage für mich schätzen und sie hat mich auch beruhigt, daß es sich gut lesen läßt.

Nun denn ich bin gespannt, werde in die Lesung gehen, schon um mich ein bißchen auf den Tonfall einzustimmen, werde weiter buchpreisbloggen und finde es nur ein bißchen schade, daß ich die sogenannten offiziellen Bücherblogger mit meinen Kommentaren zu nerven scheine, so daß sie aufhören sie zu veröffentlichen, was ich nicht so ganz verstehe, denn eigentlich ist es ja nicht so falsch, was ich da schreibe oder sollte ich damit im Irrtum sein?