Kramer-Preisverleihung in Niederhollabrunn

Zur “Theodor Kramer-Preisverleihung für das Schreiben im Exil und Widerstand”, den es, glaube ich seit 2001 und der lange Zeit in Krems und jetzt in Kramers Geburtsort in Niederhollabrunn stattfindet, gehe ich ganz gerne.

Das heißt in Krems war ein paar Mal, in Niederhollabrunn im letzten Jahr, heuer ist der Alfred wieder auf Reisen, so bin ich mit dem Bus gefahren, der um fünf vom Praterstern wegfuhr.

Ein kleiner Bus, mit den jungen Leuten von der Kramer Gesellschaft, Karl Müller vom Vorstand, Werner Grüner und ich glaube noch zwei Damen.

In Niederhollabrunn wartete schon Harald Maria Höfinger und führte wieder auf den Spuren des großen Lyrikers herum und las ein paar seiner Gedichte vor.

Das letzte Jahr sind wir ja verspätet zu der Führung gestoßen, diesmal habe ich sie ganz genossen, das Geburtshaus, das bis 2012 der Gemeindekindergarten war, das Schild und den Spielplatz gibt es noch, jetzt ist eine Ausstellung darin und Harald Maria Höfinger erwähnte wieder das Foto, wo der Kleine Theo oder Teddy, wie ihm die Mutter nannte, zum Fotoshooting zum vierten Geburtstag seines Bruders Richard auf einer Windel lag. Der Vater, der Gemeindearzt, ist 1935 gestorben, die Mutter in Theresienstadt umgekommen.

Theodor Kramer emigrierte nach England, kam dann schon sehr krank nach Wien zurück und ist bald im Wilhelminenspital gestorben.

Die Führung ging wieder zum Michelberg, wo ein entsprechendes Gedicht verlesen wurde.

Da stießen dann die Preisträger hinzu, nämlich Stefan Horvath, der nach dem Tod seines Sohnes, der bei dem Attentat von Oberwarth 1995 zu schreiben angefangen hat und dem Historiker und Essayisten, der sich auch mit Oberwart beschäftigt hat, Gerhard Scheidt.

Dann ging es zur Schule, kurz zur Ausstellung und dann schon in den Pfarrsaal, wo Konstantin Kaiser wartetete. Der Vizebürgermeister war auch da und Gabriele Ecker von der NÖ Landesregierung.

Konstantin Kaiser hielt die Laudatio. Es gab Musik und eine Lesung der beiden Preisträger. Stefan Horvath las mit Tränen in den Augen ein Gedicht das er nach dem Tod des Sohnes geschrieben hat, der ihn fragt, ob er nach seinem Tod in den Himmel kommt und ein Engel wird und Gerhard Scheidt einen Teil des Vorwortes aus seinem neuen Buch, von dem er gar nicht wußte, daß es schon am Büchertisch lag.

Dann gab es wieder ein Buffet, Sturm und Gespräche und um zehn fuhr der Bus zurück und Morgen wird es auf den Spuren von Franz Kafka einen weiteren literarischen Spaziergang oder Ausflug geben.

Und was die Wiederholung der Bundespräsidentenwahl betrifft, die ja eigentlich am 2. Oktober stattfinden sollte, so kann die da, weil für die Wahlkarten ein schlechter Kleber verwendet wurde, so daß die Aufgabe, da wahrscheinlich doch nicht stattfinden.

Ach ja, der freiheitliche Kanditat hat uns ja schon im April prophezeit, daß wir uns noch wundern werden. Das scheint, wie man sieht, leider wirklich einztutreffen.