Ein anderes Land

Von james Baldwin, dem 1924 in New York geborenen Schriftsteller und Bürgerrechter habe ich das erste Mal bei einer “Literatur im Herbst”gehört, als dort ein Film über ihn ausgestrahlt wurde. Dann habe ich “Giovannis Zimmer”, in einem Schrank gefunden,das jetzt,wie auch die anderen Baldwien-Bücher neu übersetzt werden. So ist “Ein anderes Land “zu mir gekommen, auf das ich sehr neugierig war und bin jezt ein wenig verwirrt. Fehlt mir doch irgendwie der rote Faden, ansonsten könnte ich sagen, es ist eine Art Reigen, die sehr deutlich die Gewalt zeigt, die in den Neunzehnhundertsechhzigerjahren zwischen den Schwarzen und den Weißen herrschte. Deshalb ist das Buch wahrscheinlich auch lesenswert und deshalb als Folge, der Black live matter – Bewegung wird Baldwin wahrscheinlich wieder aufgelegt. Der klappentext klingt noch ganz klar und spannend.

“Dies ist eine Geschichte von Scham und Schuld, von Liebe und Einsamkeit im New York, der Fünfzigerjahre. Warum hat Rufus Scott, ein begnadeter schwarzer Jazzer aus Harlem, sich das Leben genommen? Seine Schwester Ida und eine Handvoll Freunde suche nverzweifelt nach einer Erklärung. Aber sind finden nur Wahrheiten, die neue Wunden schlagen – auch über sich selbst.”

Dann liest man im ersten Teil von einem sehr heruntergekommenen Rufus und seiner Liebe zu der weißen Südstaatlerin Leona,die Liebe endet tödlich. Rufus springt von einer Brücke. Leona wurde von ihrer Familie zurückgeholt und in ein Iirrenhaus gesteckt. Ihr Mann hat schon vorher ihr ihr Kind weggenommen und die Liebe zwischen beiden ist gescheitert, weil ein Schwarzer keine Beziehungs zu einer Südsaatlerin haben darf. So meint es jedenfalls seine Schwester Ida. Vorher hat er aber Leona geschlagen, getrunken und viel Gewalt ausgelöst. Da hatte ich schon Schwierigkeiten, weil ich die Gewalt in der Liebe nicht verstanden habe.

Dann sucht Ida ihren Bruder und wir kommen nach Greenwich in eine Künstlerkolonie, zu Rufus Freunde. Da gibt es Eric, einen Schauspieler, der ist aber gerade in Frankreich und liebt den jungen Yves, es gibtRichard , das ist ein Pole und seine Frau Cass.Sie haben zwei Kinder.Cass ist vordergründig eine Hausfrau, dann fährt sie im Taxi zu ihren Liebhabern, zum Beispiel zu Vivaldo. Beide Männer sind Schriftsteller. Der Eine wird dami tberühmt, der andere eher nicht und arbeitet in einer Buchhandlung un daußer, daß sich die Paare gegenseitig betrügen, gibt es auch eine Beziehung zwischen Vivaldo und Eric, während Vivaldo mit Ida zusammenlebt und Cass betrüg tRichard mit Eric.

Es ist die Gewalt,die in dem Buch sehr offen beschrieben wird,,die mich am meisten beeindruckte. Nicht der Liebesreigen,den ich bei Schnitzler wahrscheinlich besser gelesen habe. Es sind die Diskurse, die zwischen den Weißen undSchwarzen, die hier sehr deutlich beschrieben werden. Die Gewalt der Polizisten, die die schwarzen Kinder zusammenschlagen oder sind es die weißen Kinder, die das tun. Es geht aber und das hat mic hauch erstaunt, die Gewalt oft auch von den Schwearzen aus. ich zitiere ida:” Aber Cass,frag dich doch mal, guck raus und frag dich: Würdest du nicht auch alle Weißen hassen, wenn man dich hier in dieses Gefängnis sperrenwürde? – Vivaldo wollte nicht wissen,dass mein Bruder zugrunde ging,weil er nicht wissen will,dass mein Bruder noch am leben wäre, wenn er nicht so auf die Welt gekommen wäre,als Schwarzer.”

Das Buch wurdevon Miriam Mandelkow übersetzt, die in einem Nachwort und das finde ich interessant , sich Gedanken über den Gebrauch der verschiedenen “N”-Wörter macht.”Negro” steht,glaube ich einmal imText. Dann gibt es noch die “Farbigen”, also die “Colored” und Rene Aguigah hat das Nachwort geschrieben.