Nobelpreis an Peter Handke und Olga Tokarczuk

Im Vorjahr hat es ja keinen “Nobelpreis für Literatur” gegeben, weil sich die Kommission zerstritten oder in einen Vergewaltigungs- oder Mobbingskandal  verwickelt hat, dafür gibt es 2019 zwei, hat die Jury reurig verkündet, als die Diskussion laut wurde, ob man einen solchen Preis überhaupt braucht oder nicht besser abschaffen soll?

Geht wahrscheinlich nicht, weil vom Alfred Nobel testamentarisch festgelegt und wäre auch schade, weil ich ihn ja gerne haben will, aber natürlich weiß, daß man das, was sich wahrscheinlich auch andere denken, nicht laut sagen oder schreiben darf, weil man sonst für betrunken oder narzistisch gilt.

Aber stimmt, ich hätte ihn gerne, weil für mich wahrscheinlich das Synomym für die literarische Anerkennung, die mir ja so fehlt, obwohl gestern mein sechsundvierzigtes Selbstgemachtes aus der Druckerei gekommen ist und ich deshalb fast zu spät zu Stephan Teichgräbers “Centrope-Workshop” gekommen wäre, aber das ist nicht das Buch in dem es auch einige “Nobelpreis-Szenen” gibt, die Bloggerin Lilly Schmidt diesen aber nicht bekommt, weil der ja 2017 an Kazuo Ishiguro gegangen ist, dessen “Begrabenen Riesen” ich noch immer nicht gelesen habe, obwohl ich das Buch 2015 bei einem Gewinnspiel von “Buzzaldrin” gewonnen habe.

Also voriges Jahr kein Preis, dafür heuer zwei und die wären fast an mir vorbeigegangen, weil der Preis ja meistens zeitgleich mit der Frankfurter Messe vergeben wird und die fängt ja erst nächste Woche an, aber gestern habe ich im Radio gehört, an wem der “Nobelpreis für Chemie” vergeben wurde und dann kam auch irgendwann die Nachricht, heute ist es soweit.

“Aha!”, habe ich gedacht und wahrscheinlich, daß der wieder an zwei Männer gehen wird, von denen ich noch nie etwas gehört habe, was mir ja schon öfter passierte.

An Philiph Roth nicht mehr, denn der ist ja inzwischen gestorben, aber an Margret Atwood vielleicht oder an Haruki Murakami, also die Namen, die sich die meisten lesenden Frauen oder Deutschlehrerinnen wünschen.

Ich habe aber dann doch das Mittagsjournal, was ich jetzt nicht mehr so oft mache, aufgedreht und erfahren, daß die Preisträger zwar erst nachher bekanntgegeben wird, aber man in der Folgesendung erfahren kann, wer es geworden ist.

“Bleiben sie also daran!”

Wenn der Preisträger während der  “Frankfurter Buchmesse” vergeben wird, verkündet dann das “Blaue Sofa” die Namen und an den Ständen borgen sie sich, wenn es jemand unerwarteter geworden ist, die Sektgläser von dem Stand aus, der sie schon vorsorglich mitgenommen hat.

Um halb eins wird dann angeblich der oder die angerufen und Philip Roth ist deshalb wieder angeblich viele Jahre um diese Zeit nie aus dem Haus gegangen und habe mir, ich gebe es zu, auch schon machmal vorgestellt, daß jetzt das Telefon läutet. Das hat es auch manchmal getan, es war aber immer jemand anderer dran.

Also die Namen in der Sendung “Punkt Eins”, wie sie jetzt heißt, die polnische Autorin Olga Tokarczuk und welch Überraschung und eigentlich ein bißchen Freude, denn das mit der Serbiengeschichte vor nun schon einigen Jahren ist mir egal, Peter Handke.

“Da wird sich die Frau Mayröcker”, habe ich nur gedacht,”- wieder ärgern, wenn jetzt die Journalisten zu ihr pilgern und fragen, was sie davon hält?” Nichts natürlich, aber das darf man auch nicht zugeben und Peter Handke soll angeblich auf Deutsch gefragt habe, ist das wahr?”

Ist es wohl und toll, denn nach der Jelinek 2004 habe ich ja gehört, daß jetzt nie mehr und unter gar keinen Umständen ein Österreicher diesen Preis  bekommt.

So kann man sich täuschen und beide Autoren, was ich sehr angenehm finde, sind mir bekannt und das habe ich mir schon gedacht, als zuerst die “Nobelpreisträgerin” für 2018 bekanntgeben wurde, denn ich habe den Namen Olga Tokarczuk, 1962 in Sulechow geboren und Psychologin wie ich, 2000 wohl das erste Mal gehört, als ich da das erste Mal in Frankfurt war und damals Polen das Gastland war.

Seither ist mir der Name immer wieder aufgefallen und wenn ich mich nicht irre, habe ich sie vielleicht auch einmal in der “Alten Schmiede” gehört.

In meinem “Poesie und Brotberuf-Essay”, habe ich sie erwähnt, gelesen aber, glaube ich, nicht viel von ihr, bin dann aber gleich zufällig in meinen Regalen auf einen Bücherschrankfund, nämlich “Annain in den Katakomben” gestoßen und der “Schöffling-Verlag” hat mir freundlicherweise inzwischen auch das PDF von “Der Gesang der Fledermäuse” übersetzt von Daureen Daume geschickt, die ich glaube ich schon bei der “Literatur im Herbst” gesehen habe.

Olga Tokarczuk also die große Überraschung und dann Peter Handke, der Grand Signeur, der österreichischen Literatur, 1942 in Griffen geboren und als ich 1995 oder 1996 in Hamburg war, hat mir Rudolf Blazejewski, der dort Pastor war, das “Wunschlose Unglück” für die Heimfahrt mitgeben wollen, ich habe abgelehnt, weil ich es für zu experimentell gehalten habe, “Welch ein Irrtum!”, würde Ernst Jandl wieder sagen, denn das habe ich inzwischen gelesen, aber sonst nicht sehr viel.

Ein Buch über den jungen Handke zwar und bei einigen Vorträgen über ihn bin ich gewesen, einige Bücher haben sich bei mir auch inzwischen angesammelt und vor Jahren, als der “Thalia” vielleicht noch “Amadeo” hieß oder war es der “Libro” habe ich einen Vorschlag für eine Buchdiskussion “Wie wird ein Buch zum Bestseller?” gemacht und habe mir dafür “In einer dunklen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus” aussuchen können, das Buch gelesen und es als Vorlage für meine “Verwechslung” genommen.

Ja, die Phantasie kann mit einer durchgehen, früher, jetzt nicht mehr sosehr. Jetzt habe ich beobachtet, daß ich stolz oder froh auf und über diesen österreichischen Nobelpreisträger bin, ob ich sehr schnell zum Lesen eines seiner Bücher komme, weiß ich nicht, warten ja immer noch dreißig Neuerscheinungen bezüglich meines dreifachen Buchpreislesens auf mich und da wird ja am Montag der heurige deutsche Preisträger bekanntgegeben und da kann ich auch ein Bonmot bekanntgeben, als 2009 Herta Müller den NP bekommen hat, ist sie auf der Shortlist gestanden und ich war sicher, sie bekommt den Preis und es kann mir auch passieren, daß ich wenn mich schnell jemand danach fragt, Herta Müller statt Eva Schmidt sage und auch darüber habe ich bei meinem ersten “Nanowrimo” geschrieben”.

Man sieht der “Nobelpreis” ist wenigstens literarisch inspirierend für mich, war ja auch die Jelinek das Vorbild für die Larissa Lichtblau in den “Fluchtbewegungen” und bezüglich “Deutschen Buchpreis”, wo ich derzeit ja am Lesen des dreizehnten Buches bin und meinen Favoriten vorläufig in Emanuel Maess gefunden habe, der nicht auf der Shortlist steht und sonst entweder Raphaela Edelbauer, Norbert Scheuer oder Sasa Stanisic, dessen Buch ich noch nicht gelesen habe, tippen würde, kann ich auch einen kleinen Aufreger vermelden, auf den mich der Alfred aufmerksam machte.

Petra Hartlieb, die engagierte Buchhändlerin die ja angeblich jeden, den sie mit einem “Amazon-Packerl” erwischt, darauf anspricht und diesjähriges Jurymitglied hat sich wieder über die unverständlichen Bücher, die die Literaturwissenschaftler auswählen und die Leute dann nicht kaufen wollen, beschwert, einen Artikel in der “Presse” geschrieben, den man im Netz aber nicht umsonst bekommt und angeblich auch mit dem zweiten Buchhändler dagegen etwas unternommen. Deshalb wahrscheinlich die sieben Debutanten und “Miroloi” was vielleicht ein halbes Jugendfantasy sein könnte.

Ich weiß es nicht, finde die heurige Buchliste, wo ich gerade bei Alexander Osang angekommen bin, aber sehr gut und freue mich auf die Verleihung am Montag, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich da nicht zu den “Wilden Worten” gehe, statt mir den Livestream anzusehen und “Ohrenschmaus-Jurysitzung” ist auch.

Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung

Nun kommt am Vorabend des vierzundzwanzigsten Dezember mein erstes Weihnachtsbuch, das eigentlich keines ist, weil es die stressige Zeit davor beschreibt, denn ich habe mir durch das Bloggen angewöhnt im Dezember Weihnachtsbücher zu lesen und zu sammeln.

Im Jahr 2015 habe ich sogar eines geschrieben und mir angewöhnt, an manchen Tagen ein Adventkalenderfenster in den Blog zu stellen, dann ist die Leseliste aber zu lang geworden, daß keine Zeit mehr war für angesammelten Weihnachtsbücher und das neue Kapitel. So habe ich in den letzten zwei Jahren, glaube ich, nur die Weihnachtsbücher gelesen, die Rezeptionsexemplare waren und heuer ist das wieder anders, denn Margit Heumann hat mir ja auf meine Frage was ich mir zu Geburtstagwünsche “Ein Buch natürlich (weil ich ja noch keines habe)?, einen “Thalia-Gutschein” geschenkt, das war zu Zeiten der “Buch-Wien” und wenn man dort hin will, muß man  seit einigen Jahren, wie Benedikt Föger bei einer seiner Eröffnungsreden so schön erwähnte, durch eine improvisierte Buchhandlung gehen und da habe ich auf den Stapeln zuerst Petra Hartliebs “Winter in Wien” die Geschichte von Arthur Schnitzlers Dienstmädchen gesehen. Das kostete circa elf Euro, wenn ich den Nachfolgeband auch gesehen hätte, wär das Problem gelöst gewesen, denn das hätte ich gern gelesen. Es war aber November und Petra Hartlieb hatte auf der “3Sat-Louge” am Vortag gerade ihr neues Buch “Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung” vorgestellt, was vom Preis auch passte, denn die 1967 in München geborene, in OÖ aufgewachsene und lange in Hamburg lebende Petra Hartlieb hat ja 2004 in der Währingerstraße eine Buchhandlung übernommen. Krimis hatte sie da oder danach auch schon geschrieben und ich sie daraus auch lesen gehört und dann ist sie mir als  “Gegen-Amazon-Kämpferin” aufgefallen, die offenbar alle Leute mit einem solchen Päckchen in der <hand ansprcach und “Entschuldigen sie warum kaufen Sie nicht bei mir fragte<ß”

Das hat mir nicht so gut gefallen, aber schreibe ich dazu, ich kaufe weder bei “Amazon” noch bei “Hartliebs-Bücher” und da würde ich mir nur ein ein bis höchstens drei Eurobuch aus der Abverkaufskiste ziehen. Ist ein Schlechtpunkt für mich, ich weiß, ist aber so.

Dann erschien 2014 die “Wundervolle Buchhandlung”.

Die Blogs überboten sich an Lobpreisungen und ich bin in Harland in diesem Jahr glaube ich, um Weihnachten mit dem Rad nach St. Pölten gefahren, habe mich in den “Thalia” gesetzt, das Buch durchgeblättert und mich gewundert, denn soviel Tolles, wie die Blogs schwärmten, habe ich nicht darin gefunden.

Dann bin ich ein paar Jahre später wahrscheinlich nicht um Weihnachten wahrscheinlich vom Literaturhaus nach Hause gegangen, vom “Wortschatz” stehen geblieben und habe die “Wundervolle Buchhandlung” dort gefunden.

Vielleicht war es sogar ein Leseexemplar, die die “Bücherinsel” aussortiert hat, die tun das manchmal und stempeln dann ihren Namen hinein oder einer der anderen Literaturkritiker oder Blogger die in der Gegend wohnen, ist es gewesen.

Das weiß ich jetzt gar nicht so genau, habe aber bei “Amazon” und auch bei einigen Bloggern über das Nachfolgebuch gelesen und dort erfahren, daß gar nicht soviel Neues drinnen stehen soll und ein “Amazon-Leser” hat sich sogar über die genervte Buchhändlerin beschwert, die über ihre Arbeit jammert und die Bücher von einer Asylwerbertin einpacken läßt.

“Uje!”, habe ich gedacht “wenn ich jetzt schon alles weiß!”

Denn wahrscheinlich hat mich das altmodische Cover mit dem Bäumchen und dem Mann im roten Anhzug mit einem Buch in der Hand vor den Bücherregal angezogen und muß sagen, ich bin postiv überrascht, denn wirklich bekannt war wahrscheinlich nur das erste Kapitel, wo Petra Hartlieb erzählt, wie sie zu ihrer wundervollen Buchhandlung kam.

Dann kommen die Weihnachtsanekdoten und die mag ich ja sehr gern und es interessiert mich auch, wie es in einer Buchhandlung zugeht.

Petra Hartlieb hat inzwischen eine Filiale in der Porzellangasse, einen Lagerraum gegenüber, so daß sie nicht mehr zur Weihnachtszeit ihre Bestellungen im Eßzimmer lagern muß, in das sie aber noch heute offenbar im Dezember nie kommt, um gemütlich Punsch zu trinken, denn Weihnachten  beziehungswweise das Monat davor, ist die streßigsteZeit für den Buchhändler. Wird da doch zwanzig Prozent des Umsatzes gemacht und Petra Hartliebs Buchhandlung ist um diese Zeit auch immer bummvoll. Der Herr Primar, wahrscheinlich vom naheliegenden AKH, kommt kurz nach Geschftsschluß noch mit seinem Bestellzettel herein. Die Kunden bringen Vanillekipferln und nur eine Dame will sich fünf vor sechs noch vierundzwanzig “Pixie-Büchlein” einpacken lassen. Sie tut es dann selbst, nimmt sich aber das Papier dafür mit und zu Petra Hartliebs Kunden gehören neben Ärzten und Kammersänger auch Doris Knecht, oder ist sie mit der nur befreundet und verkauft ihre Bücher, die lädt sie jedenfalls auch im Dezember zu ihrem berühmten Parikahendl, Rezept im Anhang, was ich sehr unnötig finde, ein und Petra Hartlieb sitzt dann da und schweigt, weil sie zu müde zum Reden ist, hat sie doch den ganzen Tag hunderte Bücher beschrieben und genauso viele eingepackt, obwohl sie jetzt ja die besagte Syrierin hat, die früher Mathematiklehrerin war, ihr jetzt aber zur improvisierten Weihnachtsfeier einen selbstgemachten Brunnen bringt.

Wenn plötzlich ein Virus herumgeht und Petra Hartlieb und ihr Mann Oliver, der in der Nacht, die Bestellungen abarbeitet, zu kotzen anfangen, ist das genauso eine Katastrophe, die sich gut auflöst, wie wenn plötzlich der Strom ausfgällt oder der Computer nicht mehr funktioniert und dann kommt einmal ein Herr Mayerhofer mit seinen abgeholten Bestllungen zurück, denn das waren nicht seine Bücher und ein paar Tage später kommt sein Bruder, denn der heißt auch so und bestellt ebenfalls bei Petra Hartlieb, also werden fortan auch die Vornaamen auf die Bestellungen geschrieben und natürlich sollen die Kunden kommen und bestellen, denn Weihnachten ist ja zwanzig Prozent des Jahresumsatz, auch wenn die Buchhändler und die anderen Verkäuferinnen, wie der unzufriedene “Amazon-Kunde” erwähnte, am Vierunzwanzigsten um dreizehn Uhr kaputt aus dem Geschäft gehen und unter dem christbaum einschlafen, während das kleinereKind beseelt mit seiner Puppe spielt.

Ein amüsantes Buch das ich, die Nichtkäuferin” in zwei Schwüngen beschwingt in der Badewanne ausgelesen habe und “Fein!”, denke, “wenn die Leute vor Weihnachten so viele Bücher kaufen!”

Obwohl ich ja immer höre, daß die Zahl der Leser zurückgeht und auch der Buchhandel vor kurzem eine Zahl veröffentlicht hat, um wieviel Prozent der Umsatz zurückgegangen ist. Bücher gibt es ja immer noch in Hülle und in Fülle, weil die Leute zwar offensichtlich weniger lesen, aber gern selber schreiben wollen, aber in einem kann ich dem “Amazon-Kritiker” zustimmen, daß achtzehn Euro, in Österreich sind es wegen der Mehrwertsteuer noch einmal fünfzig Cent mehr für das sehr dünne kleine Büchlein wirklich sehr viel sind und ich mir das zum Normalpreis nicht kaufen würde, obwohl ich vor kurzem dem Schuster achtzig Euro für die wiederholte Reperatur meiner zwei Paar Waldviertlerschuhe gegeben habe und dann bin ich zum abverkaufenden Antiquariat nebenan gegangen und habe mir zwei Bücher um je drei Euro gekauft und bevor meine Leser jetzt aufstöhnen und sagen, daß ich den Weihnachtsfrieden mit meinen Bemerkungen störe, kann ich auf morgen und übermorgen hinweisen, wo noch zwei dünne Weihnachtsbüchlein kommen, die mir zwei befreundete Autoren geschenkt haben.