Weiter mit dem Wien Sightseeing

tsMeine zweimonatige Recherchezeit zum neuen Projekt hat ja mit der Bodenseeradrundfahrt zum siebzigsten Geburtstag der Ruth angefangen.

Dann kamen drei Wochen Strohwitwenschaft, während der Alfred mit dem Karli in Amerika war, ich habe einbißchen gefeiert, meine Fortsetzungsgeschichten geschrieben, bin in Wien herumgefahren und habe mit der Ruth den öffentlichen Raum erforscht und als dann aus den inzwischen cirka achtzehn Fortsetzungsgeschichen schon fast der ganzeText geworden ist, kamen Alfreds Freunde aus Leipzig auf Besuch und schlossen mit einem echteren Wien-Sighetseeing meine zwei Recherchemonate, die ja eigentlich sehr schreibintensiv gewesen sind, ab, denn die wollten natürlich nicht in die Seestadt fahren und in den böhmischen Prater, sondern der Alfred hat sich für sie Urlaub genommen und hat mit ihnen Programm gemacht, während ich bis Donnerstag meine Praxis machte und auch das lethte Mal das Centrope Workshop besuchte.

So war ich DienstagAbend mit ihnen bei einem Heurigen in Grinzing, am Mittwoch gabs nach dem Centrope ein Orgelkonzert, am Donnerstag ist dann mein ganz normales Literaturprogramm erfolgt und am Wochenende habe ich mir eigentlich für Harland freigenommen.

So bin ich am Freitag mit der Ute und dem Andreas über den Prater in die WU-hinausmarschiert, weil der Alfred ihnen seine Arbeitsstätte zeigenwollen und dabei sind wir auf zwei Kunstwerke nämlich die “Totemköpfe” und die der brasilanischen Brüder gestoßen, die ich mit der Ruth ja erforscht habe. So habe ich der Ute meine Textmappe und den Folder gezeigt und auf Rolf Schwendter sind wir auch gleich zu sprechen gekommen.

Der hat ja am Donaukanal seine Gedenktafel und die Ute wollte von ihm etwas lesen, so habe ich ihr die Volksstimmeanthologien herausgesucht, in denen Texte von ihm drinnen sind und für den Freitagabend hatten wir uns ein besonderes Programm vorgenommen.

Haben wir ja am Donnerstag im Naturhistorischen Museum Ottwald John getroffen, der uns die Folder für die fünfundvierzigsten Nestroy-Spiele,  die im Schloßhof Rotmühle in Schwechat- Rannerssdorf, wo er in “Weder Loorbeerkranz noch Bettelstab” wo er mitspielte, überreichte und wir haben beschloßen mit den H.s hinzugehen, weil Johann Nestroy für Leute aus Leipzig sicher interessant ist und ich bin eigentlich auch ein Nestroy-Fan, mag seine Stücke, obwohl ich  inzwischen kaum mehr ins Theater gehe, aber bei den Schwechater Nestroyspielen war ich noch als Studenten, wie ich mich erinnern kann, einmal.

An das Stück, das es damals gab, erinnere ich mich nicht mehr, wohl aber daß ich mit einem Bus hingefahren bin und damit keine besondere Probleme hatte.

Jetzt war es etwas schwieriger, denn der Alfred suchte bei der Endstation des Einundsiebzigers einen Taxisstand, den er nicht fand, so sind wir mit einem Bus nach Schwechat gefahren und wollten für das letzte Stück ein Taxi nehmen, aber der Taxler hatte, weil er aus Baden kommt, keine Ahnung wo die Nestroy-Spiele stattfinden, obwohl dort die Figur des Johann Nestroy alsTheateremblem überall plakatiert war.

Wir sind aber hingekommen und haben Ottwald John, der unseren Gästen sehr viel von seinen Leipzig Erfahrungen erwählte, gleich in der ersten Reihe sitzen sehen.

Später hat er sich  einen schwarzen Anzug  angezogen, der er hat ja den Fabrikanten Steinrötl gespielt, dessen Tochter Agnes eigentlich in den Dichter Leicht verliebt ist. aber der ist verheiratet, so kommen die zwei nicht zusammen, obwohl seine rau ihn verläßt, die Agnes heiratet jemanden anderen und der Dichter fällt in der Gesellschaft die sich nicht sehr viel aus Dichtern macht durch.

Eigentlich so leicht, wie traurig und so wahr, denn ich schaffe es ja auch nicht in den Literaturbetrieb, obwohl ich ja bald meinen neunten Bloggeburtstag habe und so hat mich das Stück sehr beeindruckt und am Samstag ist mit einem Besuch bei dem Antiquaria,r den es in der Margaretenstraße gibt gleich weitergegangen.

Die Ute suchte etwas von Fontane.

“Habe ich nicht, denn den will niemand mehr lesen!”, sagte der ältere Herr, der mit erzählte, daß er das Antiquariat in seiner Pension führe und er erzählte der Ute auch von seinen Leipzigerfahrungen.

Aber die suchte noch immer etwas von Rolf Schwendter. Nach dem haben wir aber vergessen den Antiquar zu fragen, der ihn vielleicht auch nicht gekannt hätte, wir haben aber die Ruth beim Umar am Naschmarkt getroffen und sind mit ihr zuerst zur Kirche auf den Steinhof gefahren, weil der Alfred seinen Gästen ja alle Kirchen zeigen will und diese ist,  weil von Otto Wagner und im Jugendstil auch etwas besonderes und ich hatte sie als Kind immer vor den Augen wenn ich bei meiner Großmutter war uns aus dem Fenster ihrer im dritten Stock gelegenen Zimmer-Küche Wohnung in den sogenannten Jubiläumsbauten.

Das Stehgreiftheater Tschauner, das es immer noch gibt und die Steinhofkirchenkuppel sah ich da, sonst habe ich die Kirche einmal während einer meiner Supervisionen besucht. Da war sie aber verschlossen und als wir für das “Haus”, das ja davon handelt, fotografieren wollten, war sie zufälligerweise offen und jetzt kamm man am Samstag, um drei eine Führung machen.

Die haben wir gemacht und es war sehr interessant, dann haben wir uns noch die Gedenkstätte, die über den Spiegelgrund und die Eutanasie, die es damals dort gegeben hat, berichtet und ich ich damals auch besuchte, angeschaut und sind zur Ruth auf Kaffee und Kuchen gefahren und dann mit ihr zur Stephanskirche gegangen, denn heute gab es dort wieder ein Konzert, mämlich Vivaldis “Vier Jahreszeiten” mit den Solisten des “Wiener Kammerorchesters” und die Hundertmarks gehen gerne in Kirchenkonzerte. Ich wahrscheinlich weniger und bin auch noch nie so oft in Kirchen gewesen, wie in den letzten Tagen.

Aber das touristische Wien ist ja auch interessant und da mich der” Holzbaum-Verlag” auch so viel mit Wien-Lektüre versorgt, war es auch kein Wunder, daß ich der Ute vorher den “Shop der komischen Künstler” zeigte, wo die ganzen möglichen und unmöglichen Wien-Bücher aufliegen und da gibt es jetzt auch eine Ausstellung und etwas Neues, das ich mir noch bestellen muß, nämlich “Wien in Cartons”, nicht zu verwechseln mit den “Cartons über Wien”, wo man den Franz Josef  mit Hintern und ohne Unterhose sieht und ein entsprechendesn Sommerbuch “Sisis Vermächtnis” eine Neuerscheinung aus dem “Picus Verlag” ist in den letzten Tagen auch zu mir gekommen.

Aber wir waren am Samstag in den “Vier Jahreszeiten” und nachher wieder ganz besonder literarisch im Cafe Hawelks auf Wein und Buchteln, weil die Ute etwas “Schokoladiges” wollte und Buchteln sind ja die Spezialität des Cafe  Hawelka und mir gefällt, glaube ich, diese Mischung aus Insider und touristischen Wien, den Geheimtips und dem, was in den Sightsseingführern steht und meine zwei Recherchemonate sind inzwischen auch beendet.

Am Sonntag haben wir noch einen Sightseeingtag, dann fahren die Hs. mit dem Rad nach Budapest und ich habe noch eine Woche mit Veranstaltungen, der Sommerakademie und dem Bachmannpreis, bevor  mein Sommer mit den Sommerfrischenwochenende und dem neuen Work in Progress beginnt.