Was ist eine Veranstaltung?

Wir befinden uns noch mitten der Fastenzeit, Ostern naht aber mit schnellen Schritten, die Dekorationen sind herausgeräumt, es gibt schon Pinzen, Schneeglöckchen am Fensterbrettt, die Osterhasen und die Eier sind in den Geschäften wahrscheinlich auch zu kaufen und da brauchen wir in Zeiten wie diesen, der Pandemie und der neuen Mutationen natürlich einen Ostererlaß damit wir wissen, wie viele Leutewir wann und wo wir besuchen dürfen.

Im vorigen Jahr erinnern wir uns, gab es ja eine Ausgangssperre und man durfte nur aus den vier oder fünf genannten Gründen einkaufen, arbeiten, anderen helfen, spazierengehen, viellleicht noch einen Arzt besuchen, wenn dieser ordinierte, ais dem Haus.

Glaubte man, denn da trat dann pötzlich der Impkoordinator Clemens Martin Auer auf oder es war vorher ein Erlaß aufgetaucht, daß man nur bis zu fünf Personen treffen dürfe. Aber wenn man ohnenicht aus dem Haus gehen darf, wem soll man da noch treffen?

” Sie werden alles sehen!”, beruhigte der Koordinator. Der Gesundheitsminister, der sich derzeit in Krankenstand befindet, entschuldigte sich. Ostern ging vorüber, die Sommererleichterungen kamen und der zweite Lockdown, der sich langsam aber unausweichlich in einen dritten verwandeln soll oder muß.

Denn die neuen Mutationen, die britische, die südafrikanische, die brasiliansische oder welche auch immer. Die Zahlen sind jetzt auch bis an die dreitausend hinaufgewandert, was die Experten schon lange phrophezeien und die Impfstoffe, die ersehnte Rettung sind noch nicht so da ,wie sie sollen oder lösen Blutgerinnsel aus und was machen wir bis dahin, bis das Licht hinter dem Tunnel, wie uns unser Kanzler versprach endlich auftaucht oder der Katschup aus der Dose spritzt.

Richtig, Freitesten hieß es ja im Dezember, Jänner oder Februar, als man dann nur noch mit Test zum Friseur oder zur Fußpflege durfte und die Gastronomen schrieen laut “Bitte auch zu uns, denn dasFreitesten ist ja kein Problem! Das wollen ja unsere Kunden und so schlug der Wiener Bürgermeister, die Schanigarteneröffnung vor.

“Das ist aber nicht genug!”,schrieen die Gastronomen.

“Da verdienen wir nicht genug oder haben auch keinen solchen!”

Vielleicht fragten sie auch “Wer soll sich da zu uns mit einem Freitest setzen, wenn man das im Park nebenan auch ohne kann und holt man sich das Take away und setzt sich damit in den Stadtpark uje uje! Dann haben wir keine Kontrolle und kein Geschäft und die Prohibition ist ausgeborchen, wenn sich die Leute im Hinterzimmer tereffen und dort essen oder trinken! Das kann es doch nicht sein und darf es nicht geben!”

Noch dazu, wo ja offensichtlich erwiesen ist, daß man sich im Freien weniger anstecken kann und in die Wohnung darf die Polizei, glaube ich, noch immer nicht hinein, außer der Nachbar drückt die Vernaderertaste oder die Musik ist zu laut! Was macht man da, um aus all diesen Dilemmen herauszukommen?

Richtig, wir brauchen eine neue Covid-Novelle die gebietet, daß man den Lockdown nicht nur, wenn das Spitalssystem im Gefahr ist, das ist es, glaube ich nicht, sondern wenn der Verdacht besteht, daß die Zahlen explodieren könnten! Das tun sie zwar nur sehr langsam, bei all den Massentests! Aber man weiß ja nie! Also Lockdown auch bei Verdacht und Treffen ab vier Personen gelten als Veranstaltung und müßen gemeldet werden! Können daher auch nach Belieben, wenn beispielsweise Gefahr in Verzug, verboten werden, lautete die Novelle, die man bis Diensta, glaube ich, beeinspruchen konnte.

Denn was heißt denn das? Da lädt ein Ehepaar ein anderes zu sich in seien Wohnung oder Garten ein, muß es bei der Vereinsbehörde um Genehigung ansuchen?

Nun ja, nun gut! Aber wie soll dieser bürokratische Aufwand, der dann natürlich entsteht, bewältigt werden? Das kann ich mir nicht vorstellen, daß das passiert und wenn ich auf die Straße gehe, was ich momentan ehe rnur um zu demonstrieren, was aber ohnehin verboten ist, tue, sehe ich, daß die Leute versuchen, sich so normal, wie möglich zu verhalten. Was sollen sie denn sonst tun? Sie stellen sich beim “Demel”, um den berühmten Kaiserschnarrn an, lassen sich vielleicht vorher noch von OE24 interviewen, warum sie die FFP2-Maske erst bei Eintritt in den Laden und nicht schon wenn sie in der Schlange stehen, aufsetzen, holen sich den weißen Spritzer natürlich nur im Fläschchen, aus dem Gastroladen und setzen sich damit mindestens fünfzig Meter entfernt auf eine Parkbank und das natürlich nur bis dreiviertel acht. Denn nachher muß man ja zu Hause bleiben. Denn das Virus kommt ja in der Nacht und beißt einem da in die Schulter und es gibt ein paar böse Jugendliche, die tun das nicht. Die nehmen ihr Bier und ihren Kassettenrecorder und setzen sich mit dem entsprechenden Sicherheitsabstand auf ein Feld und dann kommt die Polizei, die sie zuerst ermahmt und ihnen dann, weil sie nicht darauf hören, ein Example setzen und jeden, weil sie eine verbotene Corona-Party feierten, jeden fünfhundert Euro Strafen aufbrummen!

Uje uje, in welchen Land leben wir? Das Virus ist natürlich trotzt der vielen Test vorhanden. Vielleicht würde es, wenn die Impfung schneller erfolgte, schneller verschwinden? Geht aber nicht, obwohl unser Kanzler schon mit seinem Presseteam nach Isarel geflogen ist, um sich dort nach dem grünen Impfpaß zu erkundigen, der uns allen im Sommer die großen Freiheit bringen wird.

Was der soll, ist mir auch noch nicht so klar, denn ich dachte ja, wenn alle durchgeimpft ist, hat sich die Lage verändert! Das Lcht ist da und wir können wieder in unsere Normalität! Geht aber nicht, wegen der Mutanten. Also trotzdem testen, trotzdem Maske tragen und die Geimpften, die das nachweisen können, können dann ins Kino, während die anderen offenbar immer noch zu Hause bleiben müßen und das vielleicht bis in alle Ewigkeit. Denn das Virus läßt sich ja wahrscheinlich immer spalten und tut es wahrscheinlich auch! Tut das wahrscheinlich schon seit jahren und niemanden hat es gestört! Aber jetzt wird darauf geschaut, getest und geschützt und wenn man in Hinkunft mit seinem Kind auf den Spielplatz will und dort die Nachbarin mit ihrem Kleinen trifft, muß man dem Parksheriff nicht nur einen Impfpaß, sondern auch seine Veranstaltungsgenehigung zeigen!

Uf, das wird wahrscheinlich kompliziert, daß vielleicht auch Gesundheitsminister darüber zusammenbrechen können. Dem unseren, weil ich ihm immer noch sehr sympathisch finde, alle Gute wünsche und die Veranstaltungen, die das wirklich wären, die Literaturprogramme in der “Alten Schmiede”, im Literaturhaus, die Konzerte und Theaterstücke finden vielleicht weiter nur online statt?